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qbz 20.08.2022 21:41

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1676638)
Das ist bei uns prinzipiell so, man wählt eine Partei von der man glaubt, dass sie die eigenen Interessen am besten vertritt und legitimiert sie so für 4 Jahre Regierungsarbeit. Dass die Regierung (Kompromiss mehrerer Parteien) dann immer die Mehrheitsmeinung vertritt ist über dieses System nicht gewährleistet.

Ausserdem hat eine Regierung auch den Auftrag, das Land auf die Zukunft vorzubereiten und gut durch Krisen zu führen, das erfordert manchmal unpopuläre Entscheidungen die nicht der Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung entsprechen. Die Mehrheitsmeinung ist nicht immer die beste und die einzig richtige.

Entscheidet eine Regierung bei Fragen des Lebenstandards (und anderen Themen) gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung, beschädigt das einen demokratisch verfassten Staat in mehrfacher Hinsicht.

tridinski 20.08.2022 22:58

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1676775)
Entscheidet eine Regierung bei Fragen des Lebenstandards (und anderen Themen) gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung, beschädigt das einen demokratisch verfassten Staat in mehrfacher Hinsicht.

In die Kerbe hauen auch die ganzen Populisten sehr gerne

Wenn kurzfristige Nachteile in Kauf genommen werden um langfristig bessere Ergebnisse zu erzielen würde ich das eher positiv einordnen als klug und weitsichtig

keko# 20.08.2022 23:08

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1676779)
In die Kerbe hauen auch die ganzen Populisten sehr gerne

Wenn kurzfristige Nachteile in Kauf genommen werden um langfristig bessere Ergebnisse zu erzielen würde ich das eher positiv einordnen als klug und weitsichtig

Preise steigen z.T. enorm. Nicht nur für dich, auch für Unternehmen. Das kann zu einem Dominoeffekt führen. Das kann dazu führen, dass die Energiewende in Deutschland beendet ist, bevor sie überhaupt begonnen hat. Wer weitsichtig ist, ist aus meiner Sicht noch nicht zu sagen.

tridinski 20.08.2022 23:27

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1676780)
Preise steigen z.T. enorm. Nicht nur für dich, auch für Unternehmen. Das kann zu einem Dominoeffekt führen. Das kann dazu führen, dass die Energiewende in Deutschland beendet ist, bevor sie überhaupt begonnen hat. Wer weitsichtig ist, ist aus meiner Sicht noch nicht zu sagen.

Das ist genau die verzagte, reaktive Angsthasenpolitik, die uns in die aktuelle Situation gebracht hat. Mit mehr davon werden wir da nicht rauskommen.

waden 20.08.2022 23:33

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1676780)
Preise steigen z.T. enorm. Nicht nur für dich, auch für Unternehmen. Das kann zu einem Dominoeffekt führen. Das kann dazu führen, dass die Energiewende in Deutschland beendet ist, bevor sie überhaupt begonnen hat. Wer weitsichtig ist, ist aus meiner Sicht noch nicht zu sagen.

So schaut’s aus. Die Gewissheit, mit der hier mitunter der scheinbar einzig wirklich wahre Weg vertreten wird, verbunden mit der Ablehnung des Willens der Bevölkerung, die dann eben einfach zu doof ist, wenn sie den einzig wahren Weg nicht erkennt, hat schon etwas rigoros totalitäres. Was die Zukunft angeht, wissen wir vieles einfach nicht so genau.

keko# 20.08.2022 23:51

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1676781)
Das ist genau die verzagte, reaktive Angsthasenpolitik, die uns in die aktuelle Situation gebracht hat. Mit mehr davon werden wir da nicht rauskommen.

Natürlich muss man Dinge ändern. Dass wir verschwenderisch Leben ist keine Erkenntnis der letzten 2 Jahre.
Durch Corona (Lieferketten) und den Krieg (Energien) wird ein verschachteltes System, das über viele Jahre zu dem geworden ist, was es ist (mit den bekannten Fehlern), in kurzer Zeit einigen Veränderungen ausgesetzt.

HerrMan 21.08.2022 06:55

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1676764)
Meines Wissens ist die repräsentative Demokratie zu einem Zeitpunkt entwickelt worden, als die Hälfte der Bevölkerung weder lesen noch schreiben konnte. Ich Hans Wurst traue es mir zu, nach einigen Tagen intensiver Internet-Recherche bei einem Thema, von dem ich bisher keine Ahnung hatte, zumindest soweit zu sein, dass ich unseren Politikern in ihren Ausführungen folgen kann.

Eine Kausal-Kette aus Lesefähigkeit und Staatsform sollte man daraus aber nicht ableiten.

Ich wage mal die These, dass die Mehrheit der Bevölkerung auch heute noch - trotz allgemeiner Lesefähigkeit - recht blöd ist oder zumindest völlig uninteressiert daran, sich in komplexe Themen einzuarbeiten. Eine Partei die dir jeden Sonntag ein Schnitzel, jeden Samstag Freibier und jeden Juli eine Liege auf Malle verspricht würde es vermutlich auch ohne weiterem Programm in den Bundestag schaffen.

Ich bin da ganz bei Churchill, der ja mal die böse Frage formulierte: Warum dürfen eigentlich alle wählen, Autofahren darf doch auch nicht jeder.... Nun, weil es offensichtlich kein besseres Konzept als Demokratie gibt. Das ist aber auch wirklich der einzige Grund.

Populisten vom rechten und linken Rand lieben ja die Idee von noch mehr Demokratie, also mehr direkte Demokratie. Aus gutem Grund.

Trimichi 21.08.2022 07:12

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1676770)
Hier gehen einige davon aus, dass Sie oder ihre angebeteten Vertreter in der Politik im Besitz der alleingen und einzigen Wahrheit sind! Wenn es diese doch gâbe und Politiker wirklich in die Zukunft schauen könnten...

Lesetipp für interessierte: Höffe "ist die Demokratie zukunftsfähig?"

Lieber Tom :Blumen: ,

keiner kennt die Wahrheit und dennoch kennen alle die Wahrheit, also die jeweilig ihrige, und irgendwo dazwischen finden wir dann die tatsächliche Wahrheit.

Lies' bitte die Bibel denn dort steht: ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Das hat Jesus gesagt. Weil Jesus die Wahrheit kannte, hatte man ihn ans Kreuz genagelt? Und die Politiker? Aber lassen wir das.

Wichtig ist doch, dass wir mit der Mathematik, Physik, Chemie und den klassischen Naturwissenschaften berechnen können was Sache ist. Es ist hierbei völlig unerheblich was wirkliche Mehrheiten wollen, die glauben die Wahrheit gefunden zu haben. Die Umlaufzeit der Erde um das Zentralgestirn beträgt approximativ 365 Tage, die des Mars 687 Tage, Wenn wir jetzt nicht eine Vollbremsung hinlegen, katapultieren wir die Erde 10 Millionen Jahre zurück in der Erdgeschichte was die Zusammensetzung der ihrer Atmosphäre anbelangt.

Deswegen müsste UNIPER pleite gehen. Stattdessen muss das Volk diesen Gasriesen (hier also nicht: Jupiter, Saturn oder Uranus) retten, um so seinen eigenen Untergang (hier nicht Sonnenuntergang) zu finanzieren und zu beschleunigen? Das Geld könnte man gut für Wiederaufforstungs- oder Bewässerungsprogramme einsetzen. Und wer zum Teufel sagt eigentlich, dass wir in Europa mit China, den USA oder auch Indien oder Russland in Sachen Wirtschaftskraft mithalten müssen? Niemand. Allerdings gilt dieses Mithalten müssen als allgemein verbreitete Wahrheit, die offensichtlich nicht und nie hinterfragt wird? Vom Volk vielleicht schon, das sehe ich auch so.

Guten Start in den Sonntag,
Michi

keko# 21.08.2022 09:36

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1676785)
Eine Kausal-Kette aus Lesefähigkeit und Staatsform sollte man daraus aber nicht ableiten.

Ich wage mal die These, dass die Mehrheit der Bevölkerung auch heute noch - trotz allgemeiner Lesefähigkeit - recht blöd ist oder zumindest völlig uninteressiert daran, sich in komplexe Themen einzuarbeiten. Eine Partei die dir jeden Sonntag ein Schnitzel, jeden Samstag Freibier und jeden Juli eine Liege auf Malle verspricht würde es vermutlich auch ohne weiterem Programm in den Bundestag schaffen.

Ich bin da ganz bei Churchill, der ja mal die böse Frage formulierte: Warum dürfen eigentlich alle wählen, Autofahren darf doch auch nicht jeder.... Nun, weil es offensichtlich kein besseres Konzept als Demokratie gibt. Das ist aber auch wirklich der einzige Grund.

Populisten vom rechten und linken Rand lieben ja die Idee von noch mehr Demokratie, also mehr direkte Demokratie. Aus gutem Grund.

Das ist mir zu negativ gedacht. Wenn dem so ist, dass die Bürger sich nicht in Themen eindenken können, dann sollte man dies ändern und für mündige Bürger sorgen. Einen Teil wird man sowieso nie erreichen, aber das spielt keine Rolle. Ziel sollte es sein, die reprsäntative Demokratie mit etwas Besserem ersetzen zu können und nicht dieses politische System einzuzementieren.

Änliches Prinzip: schon vor Jahrzehnten hat man in den USA Untersuchungen zur Armutsbekämfpung gemacht: in einem Problemviertel hat man es mit den üblichen Sozialprogrammen versucht den Menschen auf die Beine zu helfen. Einem anderem Problemviertel hat man einfach Geld in die Hand gegeben und Sozialprogramme auslaufen lassen. Nun rate mal, welches Problemviertel sich besser entwickelt hat? Die Leute wissen sehr wohl, was sie wirklich brauchen.
(du würdest wahrscheinlich einwenden: ja, die versaufen und verhuren das Geld doch! Ja, das haben sie zum Teil auch. Statistisch gesehen ist das eben so).

Aber um beim Thema zu bleiben: wenn ich also das Gefühl habe, dass die "Energiewende" oder das "Wir-machen-uns-frei-von-Putin-Gas" zu sehr ein plumpes Runterdrehen über den Preishahn wird, dann werde ich mit Sicherheit demonstrieren gehen (sofern es nicht von Rechtsradikalen organisiert wird usw. usf). Denn Geld ist nicht nur Zahlungsmittel sondern auch Machtmittel.

Hafu 21.08.2022 14:05

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1676780)
Preise steigen z.T. enorm. Nicht nur für dich, auch für Unternehmen. Das kann zu einem Dominoeffekt führen. Das kann dazu führen, dass die Energiewende in Deutschland beendet ist, bevor sie überhaupt begonnen hat. Wer weitsichtig ist, ist aus meiner Sicht noch nicht zu sagen.

Nahezu alle aktuellen Preissteigerungen beruhen direkt und indirekt auf erhöhten Preisen für fossile Energie. Daher wird aus rein marktwirtschaftlichen Gründen die Energiewende, die aus den beiden Eckpfeilern "Reduzierung des Energieverbrauchs" und "Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien" durch die aktuelle Situation beschleunigt werden.

Das haben mehrer User hier in diesem Thread schon versucht zu beleuchten, aber du weigerst dich bemerkenswert standhaft, relativ einfache Zusammenhänge zur Kenntnis zu nehmen.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1676802)
... Wenn dem so ist, dass die Bürger sich nicht in Themen eindenken können, dann sollte man dies ändern und für mündige Bürger sorgen. Einen Teil wird man sowieso nie erreichen, aber das spielt keine Rolle. ...

Wenn nicht einmal wir hier im Forum jemanden wie dich von relativ einfachen marktwirtschaftlichen Zusammenhängen überzeugen können und du stattdessen seit mittlerweile Monaten mantrahaft in täglichen Posts deine pure Angst vor der Zukunft und vor Rezession und Wphlstandsverlust wiederholst, dann ist das nahezu der beste Beweis, dass es auf großer Skala erst recht nicht gelingen kann, politisch eher uninteressierte Menschen mit (z.T. weitaus) komplexeren Zusammenhängen zu erreichen.:Blumen: ;)

Mo77 21.08.2022 14:31

Unterbrochen Lieferketten, mangelnde container, weniger Produktion, corona und überbordende Spekulationen machen wieviel Prozent der aktuellen Teuerung aus?

DocTom 21.08.2022 14:50

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1676841)
Unterbrochen Lieferketten, mangelnde container, weniger Produktion, corona und überbordende Spekulationen machen wieviel Prozent der aktuellen Teuerung aus?

Gute Beispiele kurz ergänzt: Fehlende LKW Fahrer in ganz Europa sind auch kein zusätzlicher Grund? Nur die Energiewende als alleinige Lösung zu propagieren ist mMn viel zu kurz gedacht.
Aber das wissen die üblichen Spezialisten hier auch wieder besser...

NmpM
T.

keko# 21.08.2022 15:09

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1676836)
Nahezu alle aktuellen Preissteigerungen beruhen direkt und indirekt auf erhöhten Preisen für fossile Energie. Daher wird aus rein marktwirtschaftlichen Gründen die Energiewende, die aus den beiden Eckpfeilern "Reduzierung des Energieverbrauchs" und "Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien" durch die aktuelle Situation beschleunigt werden.

Das haben mehrer User hier in diesem Thread schon versucht zu beleuchten, aber du weigerst dich bemerkenswert standhaft, relativ einfache Zusammenhänge zur Kenntnis zu nehmen.



Wenn nicht einmal wir hier im Forum jemanden wie dich von relativ einfachen marktwirtschaftlichen Zusammenhängen überzeugen können und du stattdessen seit mittlerweile Monaten mantrahaft in täglichen Posts deine pure Angst vor der Zukunft und vor Rezession und Wphlstandsverlust wiederholst, dann ist das nahezu der beste Beweis, dass es auf großer Skala erst recht nicht gelingen kann, politisch eher uninteressierte Menschen mit (z.T. weitaus) komplexeren Zusammenhängen zu erreichen.:Blumen: ;)

Meines Wissens kommt zu dem Problem der gebrochenen Lieferketten die Energieverteuerung noch oben drauf.

Auch du gibt lediglich seit Monaten mantrahaft in täglichen Posts die immergleiche Idee von dir. Ist auch sehr einfach zu verstehen, man kann darüber in Deutschland überall lesen und davon hören. Mir ist das alles bekannt, es überzeugt mich aber nicht. Ich sage aber nicht, dass sie falsch ist, sondern lediglich, dass das in die Hose gehen kann, weil es für DE zu viel auf einmal sein könnte und man Deutschland nicht isoliert betrachten kann. Es geht jeweils um globale Ereignisse, die man global angehen muss. Zumindest hörte ich von dieser Notwendigkeit bis zum 24.2., was mir auch einleuchtete.

qbz 21.08.2022 15:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1676836)
Nahezu alle aktuellen Preissteigerungen beruhen direkt und indirekt auf erhöhten Preisen für fossile Energie. ....

Ich kenne wenige Volkswirtschafter, die das so sehen. Es wäre in so einem Fall, wo allein die Energiepreise die Inflation bestimmen, komplett unsinnig z.B. die Leitzinsen der EZB zu erhöhen. Das geschieht, weil eben noch andere Gründe die Inflation herbeiführen, als da sind: Nachfrageüberhang und Angebotsknappheit bei zahlreichen Gütern, Lebensmittel und Diensteistungen, Lieferprobleme aus China, Blockierung von Containerhäfen, Auswirkungen von Corona (Pandemie), enger Arbeitsmarkt bei Fachkräften, hohe Staatsverschuldung und zu hohe Geldmenge beim Euro (Fehler der EZB-Politik).

Zitat:

"Europa ist in den letzten Jahren von einer Krise zur nächsten geschlittert. Die Staatsschulden und die Geldmenge wuchsen. Zugleich hat die Pandemie zu erheblichen Mangelerscheinungen bei der Güterversorgung geführt und es entstand ein Nachfrageüberhang. Eine heftige Inflation setzte ein, die Monat für Monat an Fahrt gewann und mittlerweile den historischen Rahmen der Nachkriegszeit sprengt. Am aktuellen Rand liegt die Inflationsrate bei den Konsumgüterpreisen bei 7,9% (Stand Ende Mai 2022), und die Inflation der gewerblichen Erzeugerpreise liegt schon über 33,5% (gegenüber April 2021). Das ist der höchste Wert seit einem halben Jahrhundert. Die EZB müsste die Inflation nun bremsen, aber sie spielt die Gefahr herunter.

Die Schuldenquoten der Euroländer haben sich bei wichtigen Euroländern zwischen 2008 und 2021 verdoppelt. Im gleichen Zeitraum hat sich die Geldmenge versiebenfacht und die Zinsen sind in den Keller gerauscht. Außerdem dürfte uns die jetzige Inflation seit Ende 2020 schon über 100 Mrd. Euro über die Entwertung der Target-Salden gekostet haben.

Europa muss schleunigst wieder auf den Pfad einer soliden Geldpolitik zurückkehren. Nur dann kann das Vertrauen in den Euro bestehen bleiben und der europäische Traum von Wohlstand und Frieden gerettet werden."
https://www.hanswernersinn.de/de/themen/inflation

Trimichi 21.08.2022 16:25

Super Beitrag von Hafu. :)

Auf der einen Seite sind wir Trias ja bekannt dafür, enorme Entbehrungen und Kasteiungen als für normal zu empfinden. Disziplin, Leistung und Optimierung, Effizienz, Trainingsökonomie, Durchhaltevermögen usw. all diese Tugenden zeichnen uns als Ausdauerdreikämpfer aus.

Auf der anderen Seite gelingt uns nicht, obwohl wir das von dem unserem Sport her gut kennen, diese Prinzipien auf die gesellschaftliche, politische und/oder ökonomische, wirtschaftliche Ebene zu transferieren? Hier scheiden sich die Geister, obschon die Grundwerte - eigentlich - verankert sind.

Minimalismus, d.h. mit möglichst wenig Aufwand ein maximales Ergebnis erzielen. Im Sport. Und im Leben? Ökonomie der Methode? Effizienz? Konsens? Leider Fehlanzeigen?

Ich persönlich glaube, dass wir alle hier nicht soweit auseinander liegen. JENS-KLEVE hatte vor Jahren einmal hier angeregt, eine/die Sportpartei zu gründen. Ich wäre dabei.

:Blumen:

Viele schöne Grüße!

DocTom 21.08.2022 20:57

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1676853)
Ich kenne wenige Volkswirtschafter, die das so sehen. Es wäre in so einem Fall, wo allein die Energiepreise die Inflation bestimmen, komplett unsinnig z.B. die Leitzinsen der EZB zu erhöhen. Das geschieht, weil eben noch andere Gründe die Inflation herbeiführen, als da sind: Nachfrageüberhang und Angebotsknappheit bei zahlreichen Gütern, Lebensmittel und Diensteistungen, Lieferprobleme aus China, Blockierung von Containerhäfen, Auswirkungen von Corona (Pandemie), enger Arbeitsmarkt bei Fachkräften, hohe Staatsverschuldung und zu hohe Geldmenge beim Euro (Fehler der EZB-Politik).



https://www.hanswernersinn.de/de/themen/inflation

:Danke: dir, Q.

:Huhu: :Blumen:

HerrMan 22.08.2022 13:57

Habe gerade das August Heft vom Manager Magazin gelesen. Auf 138 Seiten wird exakt 2 mal relativ kurz das Thema Gas / China / putin / Inflation behandelt.

A) egbert Laege soll in Deutschland ein Gaschaos verhindern - eine Seite

B) EDEKA und Rewe im Clinch mit markenherstellern - eine Seite

Voldi 22.08.2022 15:57

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1677005)
Habe gerade das August Heft vom Manager Magazin gelesen. Auf 138 Seiten wird exakt 2 mal relativ kurz das Thema Gas / China / putin / Inflation behandelt.

A) egbert Laege soll in Deutschland ein Gaschaos verhindern - eine Seite

B) EDEKA und Rewe im Clinch mit markenherstellern - eine Seite

Die Print Ausgabe kann ich jetzt nicht beurteilen, aber wenn du auf die Homepage des Manager Magazin gehst findest du alleine auf der Startseite über 10 Artikel zu diesem Themenkomplex. Und das ganz ohne die Artikel zu lesen oder darin verlinkte andere Artikel anzuschauen.

HerrMan 22.08.2022 16:15

Interessant. Die Print-Version vermittelt tatsächlich den Eindruck als würden wir in einer Zeit leben, in der die Diskussion um eine Autobahn Maut die Nachrichten dominierte.

Die Ausgaben März bis Juli waren da anders.

Trimichi 22.08.2022 18:12

[Moderation: Offtopic. Entfernt nach Beschwerde. Bitte bleibe beim Thema.]

Trimichi 22.08.2022 19:35

[Moderation: Offtopic. Entfernt nach Beschwerde. Bitte bleibe beim Thema.]

Stefan K. 22.08.2022 20:25

[Moderation: Offtopic. Entfernt nach Beschwerde. Bitte bleibe beim Thema.]

keko# 22.08.2022 20:58

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1677005)
Habe gerade das August Heft vom Manager Magazin gelesen. Auf 138 Seiten wird exakt 2 mal relativ kurz das Thema Gas / China / putin / Inflation behandelt.

A) egbert Laege soll in Deutschland ein Gaschaos verhindern - eine Seite

B) EDEKA und Rewe im Clinch mit markenherstellern - eine Seite

Kannst du mir einen Gefallen tun und nachschauen, ob in deinem Manager Magazin über Waschlappen geschrieben wird?
Folgendes hat sich kürzlich genau so zugetragen: ich sitze morgens in einem Cafe in Hafennähe einer südfranzösischen Stadt, dort wo das Meer azurblau schimmert. Weiß gekleidete Männer, die auf dem Weg zu ihren Yachten sind, die sie nun stundenlang putzen, grüßen freundlich im Vorbeigehen. Bunte Lambos kreisen. Aus einem X7 steigt ein galantes 50kg Persönchen aus, um Frühstück einzukaufen. Ich mache mein Handy an, um zu sehen, was es in Deutschland Neues gibt. Dann lese ich das: „Auch der Waschlappen ist eine brauchbare Erfindung“ (Kretschmann).
Frage an dich: kannst du dir vorstellen, was ich dabei dann dachte?

qbz 22.08.2022 20:59

Ich habe im Zusammenhang mit der Inflation im Euroraum einige Male auf den Ökonomen Prof. Hans-Werner Sinn und seine Einschätzungen, Studien mit Links hingewiesen. Eine andere Auffassung zur Inflation und der Eurokrise vertritt der bekannte Ökonom Heiner Flassbeck. In einem 45min. interessanten Interview äussert er sich zu den aktuellen Fragen, die bisher in diesem Thread angeschnitten wurden, also zu Inflation, Gaskrise, Eurokrise, globalisierte Wirtschaft, Demokratie und Regierungspolitik, Dekarbonisierung, Verhältnis zu China, Italien. Es gibt zum Interview ein Inhaltsverzeichnis, man kann an die gewünschte Stelle "springen", weshalb ich den Link ohne Sprungmarke auf "Gas" poste.

"Daran wird die Demokratie scheitern", warnt Heiner Flassbeck. Der bekannte Ökonom macht sich große Sorgen, weil wir nach seiner Meinung keinen klaren Gedanken mehr fassen können und demnach zu keinen Lösungen kommen. Deswegen fordert Flassbeck jetzt ein Umdenken, um die Katastrophe bei der Energie und damit eine fette Rezession zu verhindern: Warum nicht einfach Nord Stream 2 öffnen? Zudem erklärt der Experte, warum wir andere Politiker brauchen, die Gewerkschaften jetzt auf keinen Fall zu hohe Forderungen stellen sollten – und warum er an seiner These festhält: Die Inflation wird über Nacht verschwinden!

Ich selber teile z.B: die kritischen Bemerkungen von Heiner Flassbeck zu gewerkschaftlichen Lohnforderungen nicht.

Hafu 22.08.2022 21:51

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1677072)
... Bunte Lambos kreisen. Aus einem X7 steigt ein galantes 50kg Persönchen aus, um Frühstück einzukaufen. ...

:confused:

Ich überlege gerade, was diese Sätze über dich aussagen... du bist jetzt nicht ehrlich fasziniert oder sonstwie beeindruckt von Lambos, X7-SUVs und sonstigen anderen Scheinwelt-Accesoires (die anorektische Lebenspartnerin scheint auch mit dazu zu gehören) die du beschreibst?

keko# 22.08.2022 22:09

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1677089)
:confused:

Ich überlege gerade, was diese Sätze über dich aussagen... du bist jetzt nicht ehrlich fasziniert oder sonstwie beeindruckt von Lambos, X7-SUVs und sonstigen anderen Scheinwelt-Accesoires (die anorektische Lebenspartnerin scheint auch mit dazu zu gehören) die du beschreibst?

Nein, nicht wirklich beeindruckt.... ich befürchte aber, dass ich dabei näher an den Dingen dran bin, die die Welt lenken, als sonstwo: Macht, Geld, Einfluss (habe ich alles nicht). Das muss man in den Griff bekommen.

qbz 23.08.2022 01:06

Die Gaspreise im Großhandel haben am Montag (22. August) einen neuen bitteren Rekord erreicht. Eine Megawattstunde Gas kostete 282 Euro (Dutch TTF Gas Futures). Mitte August 2021 wurden dafür 26 Euro fällig, wie „Check24“ mitteilt. Ein Plus von fast 1000 Prozent!

Trimichi 23.08.2022 07:10

Das ist schon sehr viel. 1500,- EUR Wintergeld, meine ich.

Und steht auch mMn nicht in einem realen Verhältnis. Erklärung, ich hole kurz aus und mache das an einem Fallbeispiel plakativ deutlich.

Theoretischer Hintergrund: womöglich soll der Bürger abgezockt werden? Alle Bürger, das ist klar in einer Demokratie.

nun zum Fallbeispiel: ich habe jedenfalls nichts gegen ein Wintergeld von 1500 EUR. Und wie viele brauche ich das auch nicht, weil ich mit Öl, Holz und eben nicht mit Gas heize. Aber sei es drum. Denn diese 1,5 Monatsgehälter extra nehme ich gerne mit. Denn damit wäre meine Flugreise in den Nahen Osten zum Triathlon dort so gut wie finanziert und ich könnte mir dort auch ein Leihauto leisten. Und warum? Weil der Gaspreis um 1000% gestiegen ist. Man könnte auch nach Griechenland fliegen für sagen wir 300,- EUR two-way und dann für 4x300,- ein kleines Häuschen dort im Mittelmeerraum anmieten, um dort zu überwintern. Denn auch Hartz IV, ALG II oder die Rente wird ja weiter überwiesen, so kann man es sich dort gut gehen lassen bis der Winter vorbei ist. Heizen braucht man also auch nicht hierzulande und so tut man was Gutes für die Umwelt?

LG also an unsere Regierung. :bussi:

Und schönen guten Morgen ins Forum. :Blumen:

keko# 23.08.2022 08:48

Vor ein paar Jahren hatten wir von Öl auf Gas umgestellt und eine Solaranlage mit Pufferspeicher auf das Dach gemacht. Die neuen Kosten haben uns die örtlichen Stadtwerke bereits mitgeteilt. Strom wird wohl gerade auch teurer werden. Die Inflation könnte zweistellig werden. Da kommt schon insgesamt ein kleines Paket auf uns zu.
Aber wie ich schon mehrmals sagte: Sorgen mache ich mir weniger um mich persönlich, als um die Wirtschaft insgesamt. Meiner bescheidenen Meinung nach geht es bei den aktuellen politischen Aktionen auch gar nicht um eine Energiewende, sondern vorrangig erst mal darum, Deutschland den A.... zu retten.

:Blumen:

tridinski 23.08.2022 09:02

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1677129)
Sorgen mache ich mir weniger um mich persönlich, als um die Wirtschaft insgesamt. Meiner bescheidenen Meinung nach geht es bei den aktuellen politischen Aktionen auch gar nicht um eine Energiewende, sondern vorrangig erst mal darum, Deutschland den A.... zu retten.

der Stuttgarter Speckgürtel mit seiner stark auf den Verbrennungsmotor ausgerichteten Industrie ist nicht 'Deutschland'.

Ich sehe die Energiewende als einen Weg aus mehreren Krisen, nicht als Verursacher dieser.

Nepumuk 23.08.2022 09:45

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1677134)
der Stuttgarter Speckgürtel mit seiner stark auf den Verbrennungsmotor ausgerichteten Industrie ist nicht 'Deutschland'.

Ich sehe die Energiewende als einen Weg aus mehreren Krisen, nicht als Verursacher dieser.

Sehe ich genauso. Ist das Energieproblem gelöst, lösen sich viele Probleme von alleine. Im Moment läuft ja auch alles auf billigem Gas und Öl bzw. eben nicht mehr billig.

Helios 23.08.2022 09:53

Bin gespannt, wann die erste Kokerei zum Umwandeln von Steinkohle in Stadtgas gebaut wird, um einen größeren urbanen Raum mit gasförmigem Brennstoff zu versorgen. :Huhu:

keko# 23.08.2022 10:24

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1677134)
der Stuttgarter Speckgürtel mit seiner stark auf den Verbrennungsmotor ausgerichteten Industrie ist nicht 'Deutschland'.

Ich sehe die Energiewende als einen Weg aus mehreren Krisen, nicht als Verursacher dieser.

Im Prinzip sehe ich das auch so. Der Weg dorthin könnte aber sehr spannend werden. Es geht ja auch darum, dass man alle Menschen mitnimmt. Was nützt es mir, wenn es mir gut geht und meiner Vorstadt nicht? Erst gestern konnte ich lesen, dass die Zahl der Tafelnutzer in Stuttgart sich in einem Jahr verdoppelt hat (vorwiegend wegen Ukraine-Flüchtlingen). Und wenn der Stuttgarter Speckgürtel leidet, bekommen das die Norddeutschen natürlich auch zu spüren.

qbz 23.08.2022 10:28

Gasumlage
 
Zwölf Unternehmen hätten Ansprüche von insgesamt rund 34 Milliarden Euro geltend gemacht, teilte das Gemeinschaftsunternehmen der Gasnetzbetreiber, Trading Hub Europe (THE), am Montag auf seiner Internetseite mit. Darunter seien der in Schieflage geratene Energieriese Uniper, die Leipziger EnBW-Tochter VNG, der Oldenburger Versorger EWE und OMV aus Österreich. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters sollen rund zwei Drittel der 34 Milliarden Euro an Uniper gehen.

qbz 23.08.2022 11:05

Als ich gestern etwas über die Deckelung des Gaspreises in Spanien nachgelesen habe, bin ich auf folgenden hier bis jetzt nicht diskutierten Absatz gestossen:

Zitat:

"Dabei geht es vor allem um das Modell der Strompreisbildung auf dem Großmarkt. Dass bei der Stromproduktion der jeweils teuerste zum Einsatz kommende Energieträger den Gesamtpreis bestimmt, halten Kritiker für eine ungerechtfertigte Bevorzugung der Stromkonzerne. Selbst wenn 90 Prozent des Strombedarfs zu einer bestimmten Tageszeit mit billiger Wind- und Sonnenkraft gedeckt würden und nur zehn Prozent mit Gas, bestimmt das Gas den Strompreis. Verbraucherfreundlich ist das nicht."
spanien/politik-wirtschaft/strompreis-spanien-gaspreis-deckel-eu-stromrechnung-portugal-iberische-ausnahme
d.h. im Zuge der Gaspreiserhöhungen steigen in Abhängigkeit auch die Stromkosten.

Untersucht und identifiziert hat die preistreibenden Faktoren für den Strom für das Jahr 2021 das Energiewissenschaftliche Institut der Uni Köln hier: Strompreise 2021 auf Rekordniveau – Haupttreiber Gaspreise (ich hatte hier ja schon mal ein Chart der exorbitanten Gaspreissteigerung auf das Hoch in 2021 verlinkt. Die Studie benennt die Ursachen, alle vor dem Ukrainekrieg)

Was bedeutet ein hoher Gaspreis für die Kohlekraftwerke (siehe obige Studie):

Zitat:

"Auch die Preise für Steinkohle stiegen im vergangenen Jahr deutlich. „Neben der wirtschaftlichen Erholung wurde die weltweite Steinkohle-Nachfrage durch die hohen Gaspreise gestützt“, sagt Fabian Arnold. „Ein Beispiel: In der Stromerzeugung ist Kohle eine Alternative zu Gas. Wenn Gas besonders teuer ist, springen Steinkohle-Kraftwerke ein, sodass die Nachfrage steigt und somit auch der Preis.

Auch die europäischen CO2-Preise trugen teilweise dazu bei, dass die deutschen Strompreise im vergangenen Jahr ein Rekordhoch erreichten. „Da Stein- und Braunkohlekraftwerke einen höheren CO2-Ausstoß haben als Gaskraftwerke, steigt mit einem Wechsel von Gas- auf Kohlestrom der Bedarf an CO2-Emissionszertifikaten“, sagt Dr. Çam. Die höhere Nachfrage in Verbindung mit der Verschärfung der europäischen Klimaziele und geringer Wind-Einspeisung führte zu Rekordpreisen von fast 90 EUR/t CO2.

Insgesamt erhöhen die gestiegenen Preise für Brennstoffe sowie CO2-Emissionszertifikate die Grenzkosten der Kraftwerke und beeinflussen damit die Einsatzreihenfolge am Strommarkt, die sogenannte Merit-Order. Die durchschnittlichen Grenzkosten der Gas- und Kohlekraftwerke lagen im Jahr 2021 auf einem deutlich höheren Niveau als in vergangenen Jahren. Da der Preisanstieg für Erdgas den Anstieg der CO2-Zertifikatspreise und Steinkohlepreise überkompensierte, profitierten in der Einsatzreihenfolge der konventionellen Kraftwerke vor allem Kohlekraftwerke.
Was folgt daraus für mich: Kurzfristig: Zertifizierung von NS2 um die Versorungssicherheit zu gewährleisten und den Gas- sowie infolge auch den Strompreis zu senken und weniger Kohle zu verbrennen, was im Interesse des Klimas und der Verbraucher liegt.

Es müssen längerfristig grundsätzlich wieder die Strukturen der Strompreisbildung geändert werden und der privatisierte Strommarkt vergesellschaftet werden. Dafür bräuchte es eine längerfristige, gesellschaftlich und EU weit breit diskutierte Strategie statt ein blindes, spontanistisch-chaotisches Herumdoktern an Symptomen wie Gasumlage, Gasdeckel, Übergewinnsteuer, Senkung der Mehrwertsteuer zugunsten der privaten Monopole und zulasten der Verbraucher und der Umwelt.

qbz 23.08.2022 11:28

Bulgarien bezieht wieder russisches Gas
 
Die bulgarische Übergangsregierung will wegen der Gasknappheit in dem EU-Land Erdgas auch beim russischen Staatskonzern Gazprom kaufen. „Offensichtlich werden wir Verhandlungen mit Gazprom führen müssen“, sagte Energieminister Rossen Hristow am Montag nach einer Tagung eines Krisenstabs im Energiebereich. Sofia wolle zudem wieder mit Aserbaidschan über Gaslieferungen verhandeln.

merz 23.08.2022 11:42

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677175)
(…j

Was folgt daraus für mich: Kurzfristig: Zertifizierung von NS2 um die Versorungssicherheit zu gewährleisten und den Gas sowie infolge auch den Strompreis zu senken und weniger Kohle zu verbrennen, was im Interesse des Klimas und der Verbraucher liegt.
….

Das war ja ein Punkt im verlinkten Flassbeck-Video, Kubicki hat das vorige Woche auch vorgeschlagen (und entsprechende Reaktionen bekommen) - ich verstehe die Idee nicht - das durch NS1 so wenig Gas kommt, ist politisch geregelt, das liegt an der Putin-Gang.

Und mit NS2 ist dann alles gut? (politisch im Moment m.E. nicht möglich, DE würden sich in Westeuropa endgültig ins Aus schiessen (ich mag aber nicht ausschliessen, dass das alles so weit eskaliert, dass diese Kapitulation nicht doch kommt))

m.

qbz 23.08.2022 11:54

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1677185)
Das war ja ein Punkt im verlinkten Flassbeck-Video, Kubicki hat das vorige Woche auch vorgeschlagen (und entsprechende Reaktionen bekommen) - ich verstehe die Idee nicht - das durch NS1 so wenig Gas kommt, ist politisch geregelt, das liegt an der Putin-Gang.

Und mit NS2 ist dann alles gut? (politisch im Moment m.E. nicht möglich, DE würden sich in Westeuropa endgültig ins Aus schiessen (ich mag aber nicht ausschliessen, dass das alles so weit eskaliert, dass diese Kapitulation nicht doch kommt))

m.

Schon 2021 erreichte der Gaspreis ein Rekordhoch wegen der Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage und man hätte nach der Fertigstellung von NS2 diese 2021 in Betrieb nehmen müssen. Ausserdem bringen 2 Pipelines ein redundantes Versorgungssystem und NS2 spart Transitgebühren. Ich finde es komplett irrational, eine fertig gebaute Pipeline aus dem Oblast Leningrad nach Lubmin, das ein begehrtes und deswegen extrem überteuertes Gut liefern kann, nicht in Betrieb zu nehmen.

Wie das Beispiel von Ungarn und jetzt Bulgarien zeigen, erhalten diese Länder auch Erdgas vertragsgerecht , weil sie mit Gazprom verhandeln. Deutschland beliefert nun Polen mit russischem Gas durch einen Pipelinestrang mit Anbindung ans russische Gasnetz in umgekehrter Richtung, was ich absurd finde, weil die Polen nicht die Zahlungsmodalitäten akzeptieren, wo Polen sich ursprünglich bei NS2 quer gestellt hat wegen der Transitgebühren.

Die Mehrheit der Menschen in Westeuropa ist wahrscheinlich, auf jeden Fall in Deutschland, mit der staatlichen Energieboykott-Politik gegenüber Russland nicht einverstanden. Deutschland bekäme allein einen Konfliktpunkt mit den USA und eventuell den Energielobbyisten in Brüssel, welche von den hohen Preisen profitieren. Die Ampel würde in Übereinstimmung mit der Mehrheit in Deutschland handeln und dass trotz der einseitigen Medienkampagne. Die Folgen ihrer Energie-Politik für die Demokratie wird EU im Herbst in Italien zur Kenntnis nehmen müssen.

keko# 23.08.2022 12:03

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1677185)
...

Und mit NS2 ist dann alles gut? (politisch im Moment m.E. nicht möglich, DE würden sich in Westeuropa endgültig ins Aus schiessen (ich mag aber nicht ausschliessen, dass das alles so weit eskaliert, dass diese Kapitulation nicht doch kommt))

m.

Da wird sich nichts mehr tun. Die Sache ist klar: Unabhängigkeit von russischem Gas. NS2 ist ein Nogo. Geopolitische Standpunkte hast du in dem geschlossenen Thread hinreichend erläutert, das muss man hier gar nicht mehr aufwärmen.
Mich erinneren manche Wortmeldungen ein bisschen an die Sache mit den Waffenlierungen: ein paar Politiker waren dagegen, aber letztendlich war die Sache doch klar.

Nepumuk 23.08.2022 12:51

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677189)
Schon 2021 erreichte der Gaspreis ein Rekordhoch wegen der Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage und man hätte nach der Fertigstellung von NS2 diese 2021 in Betrieb nehmen müssen.

Spätestens nach der Annektion der Krim hätte das NS2-Projekt eingestellt werden müssen. Alles was danach kam war nur noch politische Kurzsichtigkeit und hat uns in die aktuelle Situation geführt.


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