triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Ironman Hamburg (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=110)
-   -   Ironman Hamburg 2023 (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=50938)

JENS-KLEVE 05.06.2023 00:33

Meine Sicht:

Ich komme zur Unfallstelle: Helfer warnt, 2. Helfer stoppt und zeigt an den Deich hochzurechnen. Nicht schön, aber man ist ja flexibel. Rad geschultert hochgerannt. Oben aufgestiegen und weitergefahren. 3. Helfer sagt irgendwann absteigen! Ich steige ab. Deich wieder runter, weiter gehts. Unfallstelle sieht schlimm aus, aber keine Verletzten zu sehen.

Soll ich nun auf hören? Wenn ihr in den Urlaub fahrt und auf der Gegenfahrbahn ist die Autobahn wegen Unfallaufnahme gesperrt, fahrt ihr wieder nach Hause? Ich nicht. Ich bin weitergefahren.

Beim Laufen höre ich, dass der Motorradfahrer tot ist, das finde ich schlimm. Ist mir auch schon in Roth passiert und auch im Trainingslager. Das macht nachdenklich. Aber aufhören? Hilft das dem Opfer ? Ich hab mein Rennen beendet.

Daheim in den Tagesthemen das Video gesehen und gehört, dass die Motorradfahrer noch extrem kurzfristig gesucht wurden. Wie kann man als Geisterfahrer in den Gegenverkehr rasen? Ich bin froh, dass der Athlet noch lebt. Die Stelle war breit, ging gradeaus, und sehr gut einzusehen.

Ich persönlich bin froh, dass das Rennen nicht abgebrochen wurde, das hätte noch mehr Chaos verursacht. IRONMAN wird aber über die Verantwortung für die motorradkolonne überdenken müssen.

NiklasD 05.06.2023 06:41

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1710807)
Meine Sicht:

Ich komme zur Unfallstelle: Helfer warnt, 2. Helfer stoppt und zeigt an den Deich hochzurechnen. Nicht schön, aber man ist ja flexibel. Rad geschultert hochgerannt. Oben aufgestiegen und weitergefahren. 3. Helfer sagt irgendwann absteigen! Ich steige ab. Deich wieder runter, weiter gehts. Unfallstelle sieht schlimm aus, aber keine Verletzten zu sehen.

Soll ich nun auf hören? Wenn ihr in den Urlaub fahrt und auf der Gegenfahrbahn ist die Autobahn wegen Unfallaufnahme gesperrt, fahrt ihr wieder nach Hause? Ich nicht. Ich bin weitergefahren.

Beim Laufen höre ich, dass der Motorradfahrer tot ist, das finde ich schlimm. Ist mir auch schon in Roth passiert und auch im Trainingslager. Das macht nachdenklich. Aber aufhören? Hilft das dem Opfer ? Ich hab mein Rennen beendet.

Daheim in den Tagesthemen das Video gesehen und gehört, dass die Motorradfahrer noch extrem kurzfristig gesucht wurden. Wie kann man als Geisterfahrer in den Gegenverkehr rasen? Ich bin froh, dass der Athlet noch lebt. Die Stelle war breit, ging gradeaus, und sehr gut einzusehen.

Ich persönlich bin froh, dass das Rennen nicht abgebrochen wurde, das hätte noch mehr Chaos verursacht. IRONMAN wird aber über die Verantwortung für die motorradkolonne überdenken müssen.

Danke für das Posting von vor Ort Jens! Zeigt ja auch, dass die Informationslage vor Ort nicht so eindeutig war, wie das einige hier gerne darstellen, wie es hätte sein müssen. Da wird es vieles aufzuarbeiten zu geben.

Dir gute Erholung. :)

Der Micaela 05.06.2023 07:14

Guten Morgen zusammen,

ich musste heute Nacht noch viel an den Unfall und die daran beteiligten Denken. Die Profis kamen mir kurz vor der Unfallstelle entgegen, ca. 3-5min. schätze ich. Es waren zu dem Zeitpunkt bereits viele Helfer und Sanitäter vor Ort. Jeder mit Adrenalin vollgepumpte Profi oder Agegrouper als Helfer wäre dort sicherlich fehl am Platze gewesen.
Zuerst ging es noch rollend durch die Unfallstelle, auf dem Rückweg dann über den Deich, da war der Heli bereits vor Ort.
Ich persönlich fand das Management direkt an der Unfallstelle ok/gut, auch die Umleitung auf dem Rückweg von Runde 2 war gut gelöst. In keinem Notfallplan ist jede Situation an jedem Ort berücksichtigt, wie soll das auch gehen?
M.E. war es die richtige Entscheidung die Radstrecke umzuleiten und das Rennen fortzusetzen, man stelle sich vor, 2500-3000 Agegrouper sammeln sich am Deich und kommen nicht weiter, das wäre doch der pure Wahnsinn.

Nach so einem Erlebnis denkt man noch einmal anders über sein möglicherweise kurzes Leben und den Sport den man treibt.

LG Michael
Passt auf Euch auf.

iChris 05.06.2023 07:16

Zitat:

Zitat von TIME CHANGER (Beitrag 1710803)

- Radfahrer sind alle schon mal selbst gestürzt oder haben diese miterlebt. Man weiss, dass man sich weh macht und mal was bricht aber im Normalfall nicht schlimmeres passiert.


Aber ein Frontalcrash von einem Motorrad mit einem Fahrrad, kommt weder ständig vor, noch rechnet man mit sowas an einem organisierten Event. Es sind zwei völlig ungleichkräftige Fahrzeuge, wobei die Personen weder von einem Halo noch von einer Blechbüchse um sie geschützt sind. Was das heisst und für tragische Konsequenzen hat, kann sich jeder der ein wenig Verstand in Bruchteil einer Sekunde selber ausmalen wenn er den Unfall sieht.

Du widersprichst dir in Gewiss erweise selbst. Wie Frodo schon in seinem Interview gesagt hat, hatte er den Kopf unten (sieht man auch im Rennvideo) und nur den Radfahrer in seine Richtung schlittern sehen und anschließend beim zurückschauen den Mopedfahrer. Bei 40-45km/h im Racemodus in Sekundenbruchteilen zu kombinieren und alles im Kopf ordnen, ob dass jetzt ein "Radsturz von dem man weiß..." oder ein schlimmeres Ereignis ist, halte ich für mindestens sehr schwierig.

Zitat:

Zitat von eik van dijk (Beitrag 1710804)
Alles richtig, das heißt aber du erwartest dir von allen Profis in dem Moment stehenzubleiben und umzudrehen?

Zitat:

Zitat von Chrispayne (Beitrag 1710806)
Exakt. Dort sind mehrere Personen schwerstens verunglückt. Da wird jeder Ersthelfer gebraucht.

Ich bin nicht vom Fach, aber wenn 10, 20, 30 Radfahrer mit ihren Bikes an der Unfallstelle halt machen, blockiert das vermutlich eher die Ersthelfer die extra dafür an den Strecke stehen. Auf diesem Abschnitt stand 2021 gefühlt alle paar 100 Meter ein Krankenwagen am Fuße des Deichs.

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1710807)

Ich persönlich bin froh, dass das Rennen nicht abgebrochen wurde, das hätte noch mehr Chaos verursacht. IRONMAN wird aber über die Verantwortung für die motorradkolonne überdenken müssen.

Gut Erholung :Blumen:

PattiRamone 05.06.2023 07:41

Ich finde, der größte Skandal ist die Berichterstattung von Ironman im Live-Stream.

Das war einfach nur noch ekelhaft, als klar war, dass der Motorradfahrer verstorben ist.

Die Reaktion von Ironman: Kommentare löschen und Kommentarspalte schließen. "what a beautiful day". :Kotz:

NiklasD 05.06.2023 07:51

Zitat:

Zitat von HenryHell (Beitrag 1710817)
Ich finde, der größte Skandal ist die Berichterstattung von Ironman im Live-Stream.

Das war einfach nur noch ekelhaft, als klar war, dass der Motorradfahrer verstorben ist.

Die Reaktion von Ironman: Kommentare löschen und Kommentarspalte schließen. "what a beautiful day". :Kotz:

Da bin ich auch voll bei dir. Es gibt sicherlich genug Gründe das Rennen fortzusetzen oder es abzubrechen, aber viel schlimmer finde ich die Krisenkommunikation von IM. Nachdem Unfall haben sie einfach den Livestream weiter laufen lassen und das Posten von schönen Insta Stories oder Rennschnipseln auf Twitter eingestellt. Ich finde das mindeste wäre gewesen einen kleinen Tweet oder ähnliches abzusetzen, wie "Es gab auf der Radstrecke einen schweren Unfall. Über alles weitere werden wir zu gegebener Zeit informieren" oder sowas in der Art.
So hat man das Ding quasi tot geschwiegen und dann 5h später nach Zieleinlauf ein nichtssagendes Statement zu posten.

Chrispayne 05.06.2023 08:10

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1710815)



Ich bin nicht vom Fach, aber wenn 10, 20, 30 Radfahrer mit ihren Bikes an der Unfallstelle halt machen, blockiert das vermutlich eher die Ersthelfer die extra dafür an den Strecke stehen. Auf diesem Abschnitt stand 2021 gefühlt alle paar 100 Meter ein Krankenwagen am Fuße des Deichs.



Gut Erholung :Blumen:

die ersten, die den Unfall erleben müssen anhalten. Bis irgendwann genug Ersthelfer da sind und für jeden ersichtlich ist, dass genug Helfer da sind. Und Helfer sind nicht nur dazu da die verunfallten Personen zu versorgen, sondern auch den Unfallraum frei zu halten und die anderen drum herum zu lotsen oder den Gegenverkehr zu warnen oder oder oder.
Ich bezweifel, dass alle 100m ein RTW steht, bei dem Mangel im Rettungswesen gehe ich eher davon aus, dass es sich bei den meisten dort vor Ort um ehrenamtliche Kräfte handelt die im Einsatz nicht mal eine Spritze setzen dürfen. Aber das ist jezt Spekulatius und unerheblich.
Selbst wenn um die Ecke ein Notarzt wäre - du (das literarische "du") kannst das nicht wissen. Und es zählt jede Minute.

Mir ist allerdings klar, dass nicht jeder das kann, aber vielleicht sollten die, die das nicht können statt eines Trainingstages die Zeit mal in einen Erste Hilfe Kurs investieren. Gilt auch für Profis.

Helmut S 05.06.2023 08:17

Zitat:

Zitat von Chrispayne (Beitrag 1710799)
In meiner Welt hält man bei sowas an und leistet erste Hilfe. Dieses betroffene Gemache hinterher ist echt nicht auszuhalten. Jeder, der unmittelbar Beteiligten, der da nicht angehalten hat macht sich wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar. Das gilt auch für Profis.

Ganz so klar ist das juristisch wohl nicht - es kommt wie so oft auf den konkreten Fall an. Ich habe auf die schnelle diesen Artikel hier:

UNTERLASSENE HILFELEISTUNG BEI RADRENNEN: WANN MUSS ICH ANHALTEN? WANN MACHE ICH MICH STRAFBAR?

gefunden.

:Blumen:

Helmut S 05.06.2023 08:20

Zitat:

Zitat von Chrispayne (Beitrag 1710821)
Mir ist allerdings klar, dass nicht jeder das kann,

Das stimmt, ist aber sicher unerheblich. Wenn du juristisch zur Hilfeleistung verpflichtet bist, bist du das unabhängig vom Kenntnisstand. Siehe Artikel oben.

:Blumen:

keko# 05.06.2023 08:28

Zitat:

Zitat von Chrispayne (Beitrag 1710799)
In meiner Welt hält man bei sowas an und leistet erste Hilfe. Dieses betroffene Gemache hinterher ist echt nicht auszuhalten. Jeder, der unmittelbar Beteiligten, der da nicht angehalten hat macht sich wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar. Das gilt auch für Profis.

Im Rennmodus mit Puls 140 inmitten eines Wettkampfs innerhalb kurzer Zeit die richtige Entscheidung treffen?
Keine Ahnung was ich da gemacht hätte. Wäre wohl eine impulsive Entscheidung gewesen.
Meines Wissen betrachten Juristen die Umstände auch.

sabine-g 05.06.2023 08:36

Jetzt irgendwelchen Teilnehmern unterlassene Hilfeleistung zu unterstellen finde ich jetzt ein bisschen na ja.

Keiner von denen, die jetzt hier schlaue Sprüche in diesem Zusammenhang machen, war doch dabei. Bequem vom Sessel zu Hause lässt sich immer alles mögliche schreiben und fordern.

Ansonsten bin ich gespannt wie der Unfall von Ironman aufgearbeitet wird und wie man die Liveperformance ( Facebook Stream, Kommentare, etc) erklären wird.
Und natürlich ob es ein Rennen in 2024 geben wird.
Auf dieser Strecke wohl eher nicht und die gibt es ja genau deswegen weil man Probleme hatte andere Orte außerhalb Hamburgs ins Boot zu holen und andere bzw. mehr Straßen in Hamburg für den IM zu sperren.

NiklasD 05.06.2023 08:38

https://www.deutschlandfunk.de/triat...nfall-100.html

Hier übrigens ein erstes Interview bzw. Statement mit dem DTU Präsidenten, falls es wen interssiert.

keko# 05.06.2023 08:47

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1710828)
....
Ansonsten bin ich gespannt wie der Unfall von Ironman aufgearbeitet wird und wie man die Liveperformance ( Facebook Stream, Kommentare, etc) erklären wird.
Und natürlich ob es ein Rennen in 2024 geben wird.....

Naja, die Leute heutzutage erwarten halt auch Livestreams in bester Qualität, beste Bilder und das Gedönse. Da muss man halt auch mitziehen und an jeder Stelle draufhalten.

sabine-g 05.06.2023 08:49

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1710830)
Naja, die Leute heutzutage erwarten halt auch Livestreams in bester Qualität, beste Bilder und das Gedönse. Da muss man halt auch mitziehen und an jeder Stelle draufhalten.

ich hätte Performance in "" setzen sollen.

Ich meine damit dass IM die Kommentare abgeschaltet hat und nach dem Unfall trotzdem alles beautiful fand

keko# 05.06.2023 08:49

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1710829)
https://www.deutschlandfunk.de/triat...nfall-100.html

Hier übrigens ein erstes Interview bzw. Statement mit dem DTU Präsidenten, falls es wen interssiert.

"Wenn sie jetzt das ganze Rennen gestoppt hätten, wäre das relativ unkalkulierbar geworden, laut Aussagen von den hauptverantwortlichen Organisatoren."

Sehe ich genauso. Weiterlaufen lassen war wahrscheinlich das kleinere Übel.

Helmut S 05.06.2023 08:51

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1710829)
https://www.deutschlandfunk.de/triat...nfall-100.html

Hier übrigens ein erstes Interview bzw. Statement mit dem DTU Präsidenten, falls es wen interssiert.

Danke. Ich habe mich auch schon darüber gewundert, dass allenthalben kolportiert wurde, die Leute aus Tampa hätte die Fortsetzung entschieden. Auch die Berichte darüber, dass sich Oliver Schliek nicht Äußern darf, halte ich für Blödsinn. Er hat selbstverständlich eine Loyalitätspflicht gegenüber seinem Arbeitgeber - seine Meinungsfreiheit hierzulande nimmt ihm das jedoch nicht. :Blumen:

keko# 05.06.2023 08:55

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1710831)
ich hätte Performance in "" setzen sollen.

Ich meine damit dass IM die Kommentare abgeschaltet hat und nach dem Unfall trotzdem alles beautiful fand

Das riecht tatsächlich nach US-Wirtschaftsunternehmen, Florida usw. ;)

Chrispayne 05.06.2023 08:57

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1710828)
Jetzt irgendwelchen Teilnehmern unterlassene Hilfeleistung zu unterstellen finde ich jetzt ein bisschen na ja.

Keiner von denen, die jetzt hier schlaue Sprüche in diesem Zusammenhang machen, war doch dabei. Bequem vom Sessel zu Hause lässt sich immer alles mögliche schreiben und fordern.

Ich unterstelle nicht. Die Fernsehbilder sprechen eine klare Sprache. Und die, die meinen, dass man da nicht im Wettkampf anhalten muss sind die, die auch morgens an den Unfällen vorbeifahren, weil sie ja ein mega wichtiges Meeting haben, die kleine dringend aus der Kita geholt werden muss oder das Altglas jetzt in den Container soll.

Gut, wenn Handys im WK erlaubt wäre, hätten ein paar mehr angehalten. Für Instagram halt. Schönes Selfie mit den Brocken.

Helmut S 05.06.2023 09:01

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1710830)
Naja, die Leute heutzutage erwarten halt auch Livestreams in bester Qualität, beste Bilder und das Gedönse. Da muss man halt auch mitziehen und an jeder Stelle draufhalten.

Ich kenn mich mit so Zeug nicht aus, aber was kann man denn mit Kameradrohnen anstatt Motorrädern bzw. beides in Verbindung machen? Evtl. wäre das ne Möglichkeit die Anzahl der Medienmotorräder zu reduzieren?

Da sich die Pros in Zukunft doch hoffentlich auch bei IM Rennen den RaceRanger an die Gabel schnallen, könnte man dort vielleicht doch auch noch ne kleine Kamera einbauen? Dann könnte man ins Bild auch gleich Abstand und Geschwindigkeit einblenden, oder?

:Blumen:

NiklasD 05.06.2023 09:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1710832)
"Wenn sie jetzt das ganze Rennen gestoppt hätten, wäre das relativ unkalkulierbar geworden, laut Aussagen von den hauptverantwortlichen Organisatoren."

Sehe ich genauso. Weiterlaufen lassen war wahrscheinlich das kleinere Übel.

Wie Jens schrieb, hat vermutlich ein Großteil der Teilnehmer erst im Laufe des Tages oder im Nachinein überhaupt mitbekommen, was passiert ist. Der große Kritikpunkt an Ironman ist sicherlich auch eher die Außendarstellung über Livestream etc. und weniger an sich, dass der WK weiter geführt wurde. Und das es fast erwartbar war mit der Menge an Motorrädern, dass irgendwas passiert.

Wenn ich mich recht erinnere, wurden letztes Jahr bei der 70.3 WM beim Männerrennen auch 2 Teilnehmer von nem Auto erwischt, was auf die Radstrecke gefahren ist. Ist sicherlich nochmal was anderes wenn man an der Unfallstelle vorbei muss, wie in Hamburg, aber Unfälle passieren leider und sind zum Glück nur selten so fatal wie gestern.

keko# 05.06.2023 09:09

Zitat:

Zitat von Chrispayne (Beitrag 1710836)
Ich unterstelle nicht. Die Fernsehbilder sprechen eine klare Sprache. Und die, die meinen, dass man da nicht im Wettkampf anhalten muss sind die, die auch morgens an den Unfällen vorbeifahren, weil sie ja ein mega wichtiges Meeting haben, die kleine dringend aus der Kita geholt werden muss oder das Altglas jetzt in den Container soll.

Gut, wenn Handys im WK erlaubt wäre, hätten ein paar mehr angehalten. Für Instagram halt. Schönes Selfie mit den Brocken.

Motorradfahrer sind scheinbar auch weitergefahren. Zumindest sieht das auf den Bildern so aus.
Wenn es direkt vor mir geknallt hätte, wäre ich als Amateuersportler höchstwahrscheinlich abgestiegen. Anonsten im Tross vielleicht durchgerollt.
In meinen Augen ist ein Rennunfall etwas anderes als ein normaler Verkehrsunfall. Bei letzterem stellt sich die Frage nicht.
:Blumen:

NiklasD 05.06.2023 09:09

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1710838)
Ich kenn mich mit so Zeug nicht aus, aber was kann man denn mit Kameradrohnen anstatt Motorrädern bzw. beides in Verbindung machen? Evtl. wäre das ne Möglichkeit die Anzahl der Medienmotorräder zu reduzieren?

Da sich die Pros in Zukunft doch hoffentlich auch bei IM Rennen den RaceRanger an die Gabel schnallen, könnte man dort vielleicht doch auch noch ne kleine Kamera einbauen? Dann könnte man ins Bild auch gleich Abstand und Geschwindigkeit einblenden, oder?

:Blumen:

Das verstehe ich auch nicht, wieso nicht Drohnen eingesetzt werden. Am Deich waren ja auf alle Fälle welche unterwegs, weil die ARD auch Luftaufnahmen gezeigt hat, die ziemlich sicher von einer Drohen kamen.

Vielleicht war es mit den vielen Motorrädern auch ein wenig der "Frodeno"-Effekt. Alle Fotografen wollten vermutlich ein gutes Foto von Frodo in seinem letzten Rennen in DE haben. Deswegen war es da so geballt da vorne. Ich meine letztes Jahr in Roth war das auch ähnlich, dass da vorne bei Frodo besonders viele Motorräder waren.
Da muss dann natürlich der Veranstalter und/oder Kampfrichter das reglementieren und im Zweifel eingreifen.

Günsch7 05.06.2023 09:30

Erstmal gilt mein Mitgfühl den Hinterbliebenden und den verletzten Beteiligten.

Alles andere gilt es aufzuarbeiten und die richtigen Maßnahmen für die Zukunft zu treffen. Warum setzt man nicht mehr Drohnen ein, überall im Sport liefern diese gerade tolle Bilder.

Was die unterlassene Hilfeleistung angeht, da möchte ich kurz meine Sicht schildern. Ich war damals beim Bund ausgebildeter Rettungssanitäter ( Combat Ready ) und kann sagen, dass viele, wenn Sie einen Unfall sehen bzw. dabei sind garnicht realisieren, dass Sie helfen könnten. Warum da gibt es viele Gründe, nicht bei jedem ist es Desinteresse, da gibt es viele weitere Faktoren.
Daher sollte man da vorsichtig sein, wie man die Situation beurteilt.
Ich bin nun lange aus dem Dienst raus, aber immernoch laufen die Automatismen ab, wenn ich an einer Unfallstelle vorbeikomme.

Ich kann auch jeden Athleten verstehen, der weitergemacht hat, wenn man sieht, dass Ersthelfer vor Ort sind und die Situation unter Kontrolle ist, dann wäre ich auch weitergefahren.
Aber bitte, das ist alles Theorie und beim tippen kann jeder alles richtig machen.

Ich hoffe, es geht allen anderen Startern hier aus dem Forum gut und sie dennoch einen erfolgreichen Wettkampf.

Adept 05.06.2023 09:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1710840)
Motorradfahrer sind scheinbar auch weitergefahren. Zumindest sieht das auf den Bildern so aus.
Wenn es direkt vor mir geknallt hätte, wäre ich als Amateuersportler höchstwahrscheinlich abgestiegen. Anonsten im Tross vielleicht durchgerollt.
In meinen Augen ist ein Rennunfall etwas anderes als ein normaler Verkehrsunfall. Bei letzterem stellt sich die Frage nicht.
:Blumen:

Ein paar Anmerkungen:

1) Die meisten Motorradfahrer sind (erstmal?) doch stehen geblieben, es sind nur 1-2 Fahrer weitergefahren. Das sieht man im IM Livestream nach dem Crash.

2) Beim Zieleinlauf der Herren haben die Kommentatoren im IM Livestream ein längeres Statement zum Crash gegeben, inklusive "condulences" and "deeply regrets". Keine Ahnung, ob sie das schon vorher gemacht haben oder aber ob sie nicht erst ganz spät über die Situation informiert wurden. Beim Crash jedenfalls war sich der Kommentator über den Ernst der Lage nicht bewusst.

3) Finde auch unverantworlich (und unfair), die Motorradfahrer da so fahren zu lassen. Dazu würde mich mal interessieren, ob die alle eine spezielle Schulung haben. Und 70 Jahre ist vielleicht auch nicht mehr das richtige Alter für so einen Job. Und ob er Triathlonerfahrung hat?
Bei Radrennen fahren alles speziell ausgebildetete/akkreditierte Auto- und Motorrad-Fahrer, die zumeist selbst Radrennen gefahren sind. Das sind gute Voraussetzungen, um in so Momenten richtig zu reagieren.

TrikiM 05.06.2023 09:44

Ein Rennen abzubrechen ist, wie schon jemand vor mir geschrieben hat, unkalkulierbar. Es sind mehr als 2.000 Athleten auf der Strasse.

* wie informierst Du alle? --> unmöglich
* was machst Du mit dem Strassenverkehr? Wieder öffnen? Wenn hunderte oder tausende von Athleten im Rennmodus unterwegs sind? --> unverantwortlich
* Strassen geschlossen lassen obwohl eigentlich nichts mehr stattfindet?

Genauso diese Diskussion, dass es peinlich war, die Athleten absteigen zu lassen und um die Unfallstelle herumzugehen.
Klar hätte man direkt vor der Unfallstelle einen U-Turn machen können, aber auch das hätte für viel Aufregung gesorgt, Fragen aufgeworfen und hätte ggf die Strecke noch voller gemacht und gefährlicher gemacht da die gleiche Teilnehmerzahl auf weniger Kilometer gewesen wären.

Dann noch dieses "man hätte die Strecke nie genehmigen dürfen". Wenn es danach geht darf es viele Strecken nicht geben, egal welcher Veranstalter, Challenge IM oder XY. Doppelläufige Strecken gibt es mehr als oft. Mal mehr, mal weniger lang. Ich weiss nicht wer den 70.3 Luxembourg kennt. Auch zig Kilometer doppelläufig an der Mosel. Funktioniert, ohne Unfälle. Der "Wir wussten das schon immer" Schrei ist im Nachhinein immer einfach loszulassen.

Was ist die Alternative bei Strecken? Die, wie viele andere Veranstalter, auf nur halb gesperrten Strassen stattfinden zu lassen? Externe Fahrzeuge auf der Strecke die sowas gar nicht einschätzen können? Das würd ich nicht wollen.

Ich war nicht dabei, kann nur die Bilder bewerten die ich gesehen habe. Ein Motorradfahrer der mehrere Sekunden auf der Gegenfahrbahn fährt obwohl er wissen muss, dass da Radfahrer kommen. Bei aller Tragik ist an genau dieser Stelle etwas falsch gelaufen. Und zwar nur an dieser. Trotz aller anderen Mototräder und einer vollen Strecke hätte dieses Motorrad auf der anderen Seite bleiben müssen. Leider endete das tragisch. Etwas was sicher keiner von uns jemals gewollt hätte.

Trotz aller Emotionen sollte einmal ein bisschen gesunder Menschenverstand und Sachlichkeit wieder Einzug halten... Aber das ist halt schwierig in einem Land wo alle, je nach Situation, mal Bundestrainer sind, mal Epidemiologe, mal Straßenverkehrsbehördsmitarbeiter oder mal Eventveranstalter.

marse 05.06.2023 09:57

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1710838)
Ich kenn mich mit so Zeug nicht aus, aber was kann man denn mit Kameradrohnen anstatt Motorrädern bzw. beides in Verbindung machen? Evtl. wäre das ne Möglichkeit die Anzahl der Medienmotorräder zu reduzieren?

Da sich die Pros in Zukunft doch hoffentlich auch bei IM Rennen den RaceRanger an die Gabel schnallen, könnte man dort vielleicht doch auch noch ne kleine Kamera einbauen? Dann könnte man ins Bild auch gleich Abstand und Geschwindigkeit einblenden, oder?

:Blumen:

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1710841)
Das verstehe ich auch nicht, wieso nicht Drohnen eingesetzt werden. Am Deich waren ja auf alle Fälle welche unterwegs, weil die ARD auch Luftaufnahmen gezeigt hat, die ziemlich sicher von einer Drohen kamen.

Vielleicht war es mit den vielen Motorrädern auch ein wenig der "Frodeno"-Effekt. Alle Fotografen wollten vermutlich ein gutes Foto von Frodo in seinem letzten Rennen in DE haben. Deswegen war es da so geballt da vorne. Ich meine letztes Jahr in Roth war das auch ähnlich, dass da vorne bei Frodo besonders viele Motorräder waren.
Da muss dann natürlich der Veranstalter und/oder Kampfrichter das reglementieren und im Zweifel eingreifen.

Dieser Gedanke treibt mich auch um. Ebenfalls nicht vom Fach klingt es in meiner Vorstellung technisch recht einfach umzusetzen.
Es scheint wohl aber sehr hohe juristische Hürden zu geben. Der Slowtwitch-Podcast wird in seiner kommenden Folge genau dieser Frage nachgehen.

Bezüglich der kleinen Kameras am Lenker - ich denke, die werden kommen, zumal im Radprofibereich immer mehr damit gefahren wird. Aktuell werden die Videos wohl mehr zu Entertainmentzwecken genutzt - ich persönlich liebe die Pro-Rides auf Wahoo-Systm/Sufferfest, in denen man anstelle eines Profis mit seinen eigenen runterskalierten Wattwerten dir Tour de Suisse oder Etappen des Giros fahren kann.

JENS-KLEVE 05.06.2023 10:09

Bei der Award Party gab es jetzt von allen Verantwortlichen ausführliche Statements und eine Schweigeminute. Veranstalter und Publikum waren ausnahmslos andächtig. Nix celebrity.

Für die Slotvergabe hat man exakt die Zwischenergebnisse analysiert und mit betroffenen Athleten gesprochen. Sie versprechen eine angemessene Regelung. Slot Rolldown fällt aus. 48h Stunden online durchzuführen.

NiklasD 05.06.2023 10:12

Zitat:

Zitat von marse (Beitrag 1710847)
Bezüglich der kleinen Kameras am Lenker - ich denke, die werden kommen, zumal im Radprofibereich immer mehr damit gefahren wird.

Ich bezweifle das. Als Entertainment für paar "In-Peloton" Aufnahmen vielleicht ganz nett, aber leider absolut nicht dafür geeignet eine gute Übertragung zu liefern. Auch deswegen wird im Radsport ja auch weiterhin auf Motorräder oder Helis gesetzt. Im Radsport sind die im Rennen glaube auch am Sattel angebracht und nicht am Lenker

canoeist 05.06.2023 10:17

Zum Thema Drohnen: Zumindest in Deutschland ist das Fliegen über Menschenmengen generell strikt verboten. Dass sich bei vielen Veranstaltungen offenbar nicht wirklich jemand für diese Regelung interessiert, ist eine Sauerei. Ist auch nur eine Frage der Zeit, bis da was übles passiert.

Habe diesen Winter bei Cross-Radrenn-Übertragungen immer mal wieder spektakuläre Luftaufnahmen gesehen, begleitet vom Kommentator: "Diese Drohnen sind schon toll, die bieten ganz neue Einblicke in den Sport". Nur waren das keine Drohnen, sondern Kameras, die an Seilen über das Geschehen fuhren. Bei Cross-Rennen mit x gefahrenen kurzen Runden kann man sowas wunderbar einsetzen, bei 180-km-Radstrecken ist das leider nicht wirklich effektiv.

Steppison 05.06.2023 10:18

Wie schnell waren die Profis an der Stelle? Ich denke mal 45 - 50 km/h sind realistisch.
Wenn dann dieser Tross abrupt abbremst und von hinten noch schnelle Leute in die dann Stehenden reinrauschen, dann ist das auch nicht der Hit. Hier muss man leider auch schauen, wie man weitere Unfälle vermeidet. Die Kommunikation war wohl wirklich nicht so toll. Alles sehr traurig.
Ich befürchte leider, dass kleine Veranstaltungen jetzt noch viel mehr Probleme bekommen. Letztes Jahr ist ein Vereinsmitglied mit einem Kampfrichtermotorad kollidiert, weil sich der KaRi nicht korrekt auf dem Moped verhalten hatte und den Athleten in den Weg gefahren ist...

Ein Vereinsmitglied war auch unterwegs. Kein schöne Sache, in der ersten Runde noch durch die Unfallstelle gerollt, danach dann außen rum geschickt worden.

Große Drohnen für die TV-Übertragung sind nicht unbedenklich. Die müssen schnell sein, Kamerazeugs drauf haben und über große Strecke fliegen. Wenn da was nicht passt sterben auch ganz schnell Menschen. Kann man nicht mit CX- und MTB-Rennen vergleichen, wo sicherlich erfahrene Drohnenpiloten genaue Vorgaben haben, wo sie wie fliegen dürfen und das mit Sicherheit auch schon vor den Rennen ausgiebig getestet haben.

Hunki 05.06.2023 10:23

Zitat:

Zitat von canoeist (Beitrag 1710852)
Zum Thema Drohnen: Zumindest in Deutschland ist das Fliegen über Menschenmengen generell strikt verboten. Dass sich bei vielen Veranstaltungen offenbar nicht wirklich jemand für diese Regelung interessiert, ist eine Sauerei. Ist auch nur eine Frage der Zeit, bis da was übles passiert.
.

Man muss ja nicht über der Menschenmenge damit rumfliegen, sondern kann ja problemlos neben der Strecke parallel mitfliegen. Wenn das Ding dann vom Himmel fällt, wird da niemand gefährdet. Bei einem lokalen Wettkampf hier in der Region wurde das auch schon mal gemacht und ich finde die Alternative super, wenn man sich an ein paar Regeln hält. Wenn man dann noch jemanden dafür nimmt, der sich mit sowas auskennt, dürfte das Risiko sehr überschaubar bleiben. Die Dinger fallen ja nicht einfach so vom Himmel sondern ihre Flugbahnen können ja auch programmiert werden, dass da niemand einzugreifen hat.

Steppison 05.06.2023 10:23

Zitat:

Zitat von canoeist (Beitrag 1710852)
Zum Thema Drohnen: Zumindest in Deutschland ist das Fliegen über Menschenmengen generell strikt verboten. Dass sich bei vielen Veranstaltungen offenbar nicht wirklich jemand für diese Regelung interessiert, ist eine Sauerei. Ist auch nur eine Frage der Zeit, bis da was übles passiert.

Habe diesen Winter bei Cross-Radrenn-Übertragungen immer mal wieder spektakuläre Luftaufnahmen gesehen, begleitet vom Kommentator: "Diese Drohnen sind schon toll, die bieten ganz neue Einblicke in den Sport". Nur waren das keine Drohnen, sondern Kameras, die an Seilen über das Geschehen fuhren. Bei Cross-Rennen mit x gefahrenen kurzen Runden kann man sowas wunderbar einsetzen, bei 180-km-Radstrecken ist das leider nicht wirklich effektiv.

Es wurden mehrfach Drohnen verwendet, was man auch von den stationären Kameras gut gesehen hat. Auch beim Mtb zuletzt in Novo Mesto (oder so), wo ich mehrfach den Atem angehalten habe, weil die Drohnen recht nah an die Fahrer rangeflogen sind. Und die Dinger sind als auch groß und schwer.

Beim RadRace 120 in Sonthofen wurde ja auch beim Start der Startbereich überflogen. Ja, tolle Aufnahmen, aber wehe das Ding stürzt wem auf den Helm.

Matthias75 05.06.2023 10:30

Zitat:

Zitat von Chrispayne (Beitrag 1710821)
die ersten, die den Unfall erleben müssen anhalten. Bis irgendwann genug Ersthelfer da sind und für jeden ersichtlich ist, dass genug Helfer da sind. Und Helfer sind nicht nur dazu da die verunfallten Personen zu versorgen, sondern auch den Unfallraum frei zu halten und die anderen drum herum zu lotsen oder den Gegenverkehr zu warnen oder oder oder.

Sorry, dem letzten Satz stimme ich nicht ganz nicht zu!

Als Helfer ist es allenfalls meine Aufgabe, die Unfallstelle abzusichern, nicht aber, den Verkehr zu regeln o.ä.. das ist ein wichtiger Unterschied: Sichern der Unfallstelle ist das eine, z.B. durch Warndreieck oder aktives Warnen anderer Verkehrsteilnehmer, vielleicht auch noch durch Zurückhalten anderer Personen (Gaffer).

Mich aktiv auf die Straße zu stellen und andere Verkehrstum die Unfallstelle zu lotsen, den Verkehr zu regeln o.ä. ist eine andere Sache. Wenn aufgrund meiner Verkehrsanweisungen Folgeunfälle passieren, bin ich geg. dafür haftbar! Im Zweifel haben die anderen Verkehrsteilnehmer zu warten.

Hilfeleistung ist alles, was den Verletzten direkt (Versorgung) oder indirekt (Schutz) zu Gute kommt. Bei allem darüber hinaus wäre ich vorsichtig.

M.

Helmut S 05.06.2023 10:42

Zitat:

Zitat von canoeist (Beitrag 1710852)
Zum Thema Drohnen: Zumindest in Deutschland ist das Fliegen über Menschenmengen generell strikt verboten.

Das ist ein guter Punkt. Es gibt für diesen Fall aber Ausnahmegenehmigungen, die man einholen muss. Jedoch, da hast du schon recht, muss man auch dann einen Höhenabstand bzw. einen Seitenabstand einhalten. Tut man das, ist es aber ok.

Was ich mich auch frage in dem Zusammenhang: Als Athlet "unterschreibst" (bzw. akzeptierst mit der Anmeldung) du ja alle möglichen Einverständnisse und Verzichtserklärung. Evt. wäre dann sowas auch geregelt?

So aus dem Bauch würde ich sagen, dass nicht jede LD Strecke (z.B. ein 90 oder gar 180km langer Rundkurs) für Drohneneinsatz optimal geeignet ist. Aber gerade in Hamburg, wo du 45km out-and-back 2x fährst, denke ich, wäre das ideal. Und wenn es nur auf neuralgischen Stellen ist, wo die Motos Fahrverbot haben.

:Blumen:

marse 05.06.2023 10:49

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1710850)
Ich bezweifle das. Als Entertainment für paar "In-Peloton" Aufnahmen vielleicht ganz nett, aber leider absolut nicht dafür geeignet eine gute Übertragung zu liefern. Auch deswegen wird im Radsport ja auch weiterhin auf Motorräder oder Helis gesetzt. Im Radsport sind die im Rennen glaube auch am Sattel angebracht und nicht am Lenker

Ich beziehe mich ausdrücklich auf die Wahoo Systm Pro-Rides:

Giro d'Italia Donne 1 - Klara Coppenburg, Etappe 7, Soprazocco - Puegnago, 2021
Mt. Ventoux Dénivelé Challenge , Klara Coppenburg, 2022 - Coppenburg wird hinter Marta Cavalli Zweite.
Giro d'Italia 1 - Attila Valter Abschlusszeitfahren Mailand 2021

Bei diesen und allen weiteren Pro-Rides befinden sich Kamera inklusive Mikro unter dem Lenker. Es ist ein extrem immersives Fahrerlebnis. Die Qualität ist mehr als ansprechend - tausendmal besser als manche Moto-Kamera-Experimente aus Hawaii.

Man sieht Cavallis Kick, hört Kloppenburgs Keuchen, bekommt die Zurufe innerhalb des Pelotons mit, hört wie die Zuschauer Valter anfeuern, erfährt Klaras erstickte Rufe nach Wasserflaschen am Mont Ventoux ("L'Eau!!!)

Bei meinen Beispielen gibt es nichts zu bezweifeln ;-) das ist Technik von 2021, die Einzug in Trainingssoftware gehalten hat. Deshalb meine persönliche Meinung, dass das noch weiter ausgebaut wird.
PS: ich meine mich zu erinnern, dass die Eurosportkommentatoren dieses Thema auch beim gerade zu Ende gegangenen Giro erwähnt hatten.

Chrispayne 05.06.2023 11:00

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1710857)
Sorry, dem letzten Satz stimme ich nicht ganz nicht zu!

Als Helfer ist es allenfalls meine Aufgabe, die Unfallstelle abzusichern, nicht aber, den Verkehr zu regeln o.ä.. das ist ein wichtiger Unterschied: Sichern der Unfallstelle ist das eine, z.B. durch Warndreieck oder aktives Warnen anderer Verkehrsteilnehmer, vielleicht auch noch durch Zurückhalten anderer Personen (Gaffer).


M.

Ich weiß nicht wie es am Anfang hier in der Unfallstelle war und was mit den nachfolgenden Athleten passiert ist. Haben die sich alle gestaut oder wie sind die da drumherum gekommen?`

Im regulären Verkehr gebe ich dir absolut Recht, da regelt nur die Ordnungsbehörde.

NiklasD 05.06.2023 11:06

Zitat:

Zitat von Chrispayne (Beitrag 1710863)
Ich weiß nicht wie es am Anfang hier in der Unfallstelle war und was mit den nachfolgenden Athleten passiert ist. Haben die sich alle gestaut oder wie sind die da drumherum gekommen?`

Im regulären Verkehr gebe ich dir absolut Recht, da regelt nur die Ordnungsbehörde.

Da werden vermutlich direkt Sanitäter und Polizei an der Stelle gewesen sein. Das Führungsfeld wurde ja auch von mindestens 2 Polizeimotorrädern begleitet.

Nilspein 05.06.2023 11:08

Hier ist ja schon das Wesentliche geschrieben worden.

Eine Frage: Ist es nicht ein großer Unterschied, ob wir über eine EM oder Meisterschaft oder eben ein international top besetztes Rennen sprechen, oder über eine kleinere lokale Veranstaltung?

Ich vermute, dass Tri-Veranstaltungen auch kategorisiert werden (weiss da jemand etwas darüber?) und sich danach je nach "Sicherheitsstufe" unterschiedliche Auflagen ergeben.

Hier wurde bspw. der 70.3. in Luxembourg angesprochen. Dabei ist die Radstrecke an der Mosel in meiner Erinnerung nicht nur wesentlich breiter, hier tummelten sich auch viel weniger Motorräder, das mediale Interesse ist sehr reduziert etc. Anderes Beispiel: nehmt den IM Frankfurt, wenn man auf der nur einseitig gesperrten Strasse vom Kreisel aus Bad Vilbel runter in die Stadt fährt, da ist es auch extrem eng. Bestehen an diesen Stellen dann besondere Auflagen und wenn ja, welche?

Jeder, der an einem Event teilnimmt hat das Recht, dass alle verhältnismäßigen Maßnahmen getroffen werden, damit man unverletzt bleibt. Ist das partiell nicht oder nur unter sehr hohen Maßnahmen möglich, muss die Genehmigungsbehörde das Event untersagen. Hierbei sind natürlich auch "Fehlverhalten" von berechtigten Dritten = zugelassene Motorräder zu berücksichtigen. Insoweit greift mE. zu kurz, dem Motorradfahrer alleine die Schuld zuzuweisen. Es wird interessant werden, welche Auflagen an dieser Stelle bestanden und ob diese exzessiv und unvorhersehbar durch den Motorradfahrer verletzt wurden.

NiklasD 05.06.2023 12:14

https://www.trainerroad.com/forum/t/...09/561?u=natep

Hier hat angeblich der verletzte Radfahrer gepostet. Könnte schon hinkommen, da er vorher schon Post abgesetzt hat, dass er sich auf HH vorbereitet.

sybenwurz 05.06.2023 12:15

Zitat:

Zitat von TIME CHANGER (Beitrag 1710803)
- Radfahrer sind alle schon mal selbst gestürzt oder haben diese miterlebt. Man weiss, dass man sich weh macht und mal was bricht aber im Normalfall nicht schlimmeres passiert.

Unabhängig davon, ob man das nu so sieht oder anders, erinnere ich gerne an den Fall als dude aka Uli Fluhme, Gatte der CEO von GFNY in nem ähnlichen Rennen der einzige war, der bei nem Radsturz eines Vorausfahrenden anhielt und so dessen Leben gerettet hat.
Eine entsprechende Regelung, die seine Teilnehmer zum Anhalten verpflichtet, fand unmittelbar danach in die GFNY-Regeln.

Ich KANN nicht in ner adrenalingeladenen Rennsituation ad hoc entscheiden, ob ich gebraucht werde und helfen kann oder nicht. Daher eben ist es notwendig, anzuhalten, sich zu vergewissern und bestenfalls dann zu entscheiden oder weiterzufahren.
Auch wenn bereits 10 Leute am Helfen sind, ist der Elfte, der vielleicht etwas besser weiss, was er tut, nicht unnütz.

Zitat:

Zitat von eik van dijk (Beitrag 1710804)
Alles richtig, das heißt aber du erwartest dir von allen Profis in dem Moment stehenzubleiben und umzudrehen?


Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1710815)
Bei 40-45km/h im Racemodus in Sekundenbruchteilen zu kombinieren und alles im Kopf ordnen, ob das jetzt ein "Radsturz von dem man weiß..." oder ein schlimmeres Ereignis ist, halte ich für mindestens sehr schwierig.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1710826)
Im Rennmodus mit Puls 140 inmitten eines Wettkampfs innerhalb kurzer Zeit die richtige Entscheidung treffen?
Keine Ahnung was ich da gemacht hätte. Wäre wohl eine impulsive Entscheidung gewesen.

Daher (^^): definitiv ja (anhalten).
Gerade von Profis, die, wir wissen, für viele eine Vorbildfunktion haben.

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1710828)
Jetzt irgendwelchen Teilnehmern unterlassene Hilfeleistung zu unterstellen finde ich jetzt ein bisschen na ja.

Naja, es ist halt, was es ist.

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1710833)
Danke. Ich habe mich auch schon darüber gewundert, dass allenthalben kolportiert wurde, die Leute aus Tampa hätte die Fortsetzung entschieden.

Ich hab auch irgendwo gelesen, dass die Entscheidung über nen Rennabbruch in den USA lag.
Eventuell sind dann auch Schadensersatzforderungen in die USA zu schicken zu dementsprechenden Konditionen...?


Ich verstehe die Diskussion um den Rennabbruch insofern nicht, als ich oft genug bei diversen Rennen, Laufen, MTB, Motocross helfe und da gibts für jeden Quadratzentimeter Strecke ein Rettungskonzept.
Selbst bei ner Seitenwagen MX-WM obliegt die Entscheidung über einen Rennabbruch zuletzt nicht beim Veranstalter. Entweder, wir können retten ohne uns zu gefährden, oder wir gehen nicht eher rein, als das Rennen agebrochen wird. Da gibts keine Grauzone, keine Diskussionsgrundlage, Punkt. Das ist ne reine Schwarz-Weiss-Situation. Entweder, oder.

Nu iss so ne Radstrecke etwas weitläufiger und bringt ggf. grösseren Spielraum mit sich, nur was ich da vor so ner Diskussion nicht verstehe: wenn eh schon alles so beengt ist, dass bereits das reguläre Renngeschehen bestenfalls eingeschränkt und unter Gefährdung möglich ist, wieso lass ich dann weiter Teilnehmer drauf, obwohl mit Rettungsfahrzeugen, helfenden Personen und was alles dranhängt, die Bedingungen noch komplizierter und so die Gefährdungslage erneut grösser wird?
Punktuelle Umleitung übern Deich ok, aber die Rettungsfahrzeuge nehmen doch sicher diese eh schon zu schmale Strasse?


Unterm Strich könnt ich über die Ereignisse echt nicht so viel fressen wie ich kotzen möcht.
Das geht von vorne, Planung, Streckenlayout, Teilnehmerzahlen, bei der Ursache los und hört beim Katastrophen-Management noch lang nicht auf.
Weil und in erster Linie alles nach Gewinnmaximierung zu Ungunsten der Sicherheit der Teilnehmer riecht.
Und weil erneut die Konsequenzen nicht die sein werden, die sich die meisten wohl wünschen, sondern die Slots dankbar angenommen werden, die Kohle geschmeidig per CC überreicht, die Starterfelder weiter voll sein werden.
Vielleicht triffts ein paar Köpfe wegen Fehlentscheidungen und die rollen, aber das ist nebensächlich, denn die Zeichen stehen einfach weiter auf 'weiter so'.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:24 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.