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Harm 31.01.2023 13:41

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1697580)
Ich habe jahrelang an einer Straße gewohnt, die eine Tempo 30 Zone war, dies ist noch eine Steigerung von einfach nur Tempo 30.
Gehalten haben sich die wenigsten dran, es gab viele Messungen, insbesondere im dunkeln sind viele schneller als 50 gefahren.

Wenn hier jemand behauptet es gibt keinen Unterschied im Lärmpegel zwischen 50 und 30km/h, den kann ich nur auslachen.
Dazwischen liegen Welten.

Wir haben das Haus nach 11 Jahren verkauft und haben was gekauft ohne Straße vor der Tür.
Grund: Lärm, Verkehrslärm

Dasselbe in Sachen Verkehrslärm gilt natürlich auch für andere Geschwindigkeiten im direkten Vergleich: 100/130 , 70/100, etc.

Und auch Dir ein:
DANKE :liebe053: :bussi:

TriVet 31.01.2023 14:07

Ich wohne auch auf dem Dorf, und ohne Auto ist/wäre es sehr unkommod; auch die darauf angewiesenen wie kekos Nachbarn gibt es.
Allerdings gibt es auch die ungeschriebene Regel, „ist die Strecke länger als das Auto, wird gefahren!“🙈
Da ist noch viel, sehr viel Potential.

tridinski 31.01.2023 14:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697564)
V

Aus meiner Sicht reiht sich dieses Thema in weitere Ideen aus Wolkenkuckucksheim ein, die uns eine Lösung vorgaukeln, im Kern diese aber nur in eine angenehm weit entfernte Zukunft verschieben: Grenzenlose Energie aus Fusionsreaktoren, billige Sonnenenergie aus der Sahara, Grillfleisch aus Stammzellen, Flugreisen mit grünem Wasserstoff, Rückgewinnung von CO2 aus der Atmosphäre und Einlagerung auf dem Grund der Meere.

Falls wir eine Verkehrswende wollen, dann wird diese mit den aktuell verfügbaren Technologien stattfinden oder erstmal ausfallen. Ich bin von letzterem überzeugt. Denn wir wollen uns mit dem Kern der Sache nicht abfinden: Dass wir in Zukunft auf gewisse Dinge werden verzichten müssen.

Schau mal in die Städte in NL und DK, die sind dem Mars schon recht nahe gekommen. Dass ähnliches in DE nicht möglich sein soll ist ein Narrativ der Autolobby, welchem du hier wie von ihnen gewünscht 1A auf den Leim gehst.

Auf gewisse Dinge verzichten? Unterm Strich ist das für die große Mehrheit ein großer Gewinn, kein Verzicht.
Ähnliche Beispiele:
- Bleifreies Benzin / Katalysator: Autolobby=Untergang des Abendlandes! Kosten! Technisch sooo schwierig! // Realität=Null Problemo, Gewinn für Umwelt/Gesundheit, Mrd-Gewinne Autokonzerne ggf. kurzfristig 0,5% vermindert. Done.
- Rauchverbot Restaurant/Kneipe: Pleitewelle! Genußverbot! Skandal! Realität: großer GenußGEWINN für 80% der Bevölkerung, Gesundheitsgewinn für alle, Nachteil nur für 1% Hardcore-Raucher. In Summe Kein Problem.

Sehr ähnlich ist es auch mit der Reduktion von individuellem Autoverkehr in den Ballungsräumen. Man muss vor allem mal wollen. Herr Wissing ist da leider in bester CSU-Tradition als Veränderungsverhinderungsminister unterwegs, aber auch weite Teile der Bevölkerung inkl. des oben zitierten Schreibers GLAUBT da sei leider leider alles sehr sehr schwierig.

noam 31.01.2023 14:12

Es wäre ja schon einmal ein Anfang Fahrten einzusparen, die man hätte objektiv besser mit einem alternativen Fortbewegungsmittel zurücklegen hätte können.

Hier auf dem Land ist das sich etwas schwieriger als im urbanen Raum, aber ich denke das größte Einsparpotential bietet hier der Berufsverkehr des urbanen Raums und Kleinstädte, wo immernoch kaum weiter gegangen wird als das Auto lang ist, weil es einfach bequem ist. Es mag sich aber niemand eingestehen, dass man für durchaus schon existierende oder mögliche Alternativen einfach zu faul und bequem ist. Und noch weniger mag ein Politiker den Leuten so etwas sagen, solange er wiedergewählt werden möchte.

Schwarzfahrer 31.01.2023 14:17

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1697579)
Oder anders formuliert: was sind die großen Vorteile wenn ich auf der Autobahn auf Teilstrecken so schnell fahren kann wie ich will :Gruebeln:

Wenn Du so fragst, kann ich Dir die Vorteile nennen, die ich für mich sehe, es sind vor allem auf Langstreckenfahrten bezogen; wenn ich unter 100 km Entfernung fahre, spielt alles eine untergeordnete Rolle:

1. Zeitersparnis auf langen Strecken. Wenn ich z.B. nach dem Skifahren heimfahre, kann ich abends auf freier Autobahn auf den ca. 300 - 400 km in Deutschland rund 1 Stunde einsparen (ca. 25 %), wenn ich (wo erlaubt und wetter/verkehrsmäßig möglich) ca. 160 - 180 fahre gegenüber max. 120 - 130. Der Bordcomputer zeigt dann lustigerweise immer noch max. 120 - 125 km/h Durchschnitt gegenüber ca. 100 Durchschnitt; entsprechend gering ist der Verbrauchsunterschied (im Bereich von max. 1 l/100 km). Ich finde, die Stunde kann ich anderswo besser nutzen, als im Auto, und den Preis von überschaubar mehr Verbrauch und Abgasen halte ich für vertretbar.

2. Variable Geschwindigkeit auf langen Fahrten finde ich angenehmer und für mich auch sicherer; lange Zeit mein einer festen Geschwindigkeit fahren (Tempomat), besonders wenn sie deutlich unter der sicher fahrbaren Grenze ist, macht mich schläfrig und unaufmerksam, und zwingt mich zu häufigeren Pausen. Abwechslung in meiner Geschwindigkeit, wie auch variable Geschwindigkeiten der anderen Teilnehmer halten meine Aufmerksamkeit aufrecht, und ich habe auch mehr Spaß am Fahren, weil ich etwas zu tun habe (anpassen, Abstände einhalten, Spur wechseln, sich auf neue Situationen einstellen, etc.). Merke ich krass bei Fahrten nach Ungarn: Heidelberg-Passau ist in beiden Richtungen schöner zu fahren als Passau-Ungarn.

Muß nicht jeder so sehen, aber ich kenne auch andere Autofahrer, die es ähnlich empfinden. Soviel zu Gründen für freie Fahrt.

Für ein Tempolimit spricht für mich vor allem ein hohes Verkehrsaufkommen, bei dem durch angepasste Grenze der Verkehrsfluß deutlich verbessert werden kann, oder lokal wegen Sicherheit oder Lärm Gründe dafür bestehen - also situativ. Ich bin halt für das Prinzip, Regeln generell auf das nötigste Minimum zu begrenzen.

deralexxx 31.01.2023 14:21

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1697579)
Mich umtreibt bei der Diskussion immer die Frage was den gegen ein Tempolimit spricht.

Oder anders formuliert: was sind die großen Vorteile wenn ich auf der Autobahn auf Teilstrecken so schnell fahren kann wie ich will :Gruebeln:

keine außer "Ich".

Roini 31.01.2023 14:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697588)

1. Zeitersparnis auf langen Strecken. Wenn ich z.B. nach dem Skifahren heimfahre,

Zwei Fragen dazu:

wie oft fährst du denn pro Jahr abends nach dem Skifahren heim?

wie zur Hölle schaffst du es, nach dem Skifahren abends eine freie Autobahn zu finden?


Ich denke aber du weißt selbst, dass diese Argumente nicht besonders stark und außerdem noch sehr individuell sind.

Schwarzfahrer 31.01.2023 15:01

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1697592)
Zwei Fragen dazu:

wie oft fährst du denn pro Jahr abends nach dem Skifahren heim?

wie zur Hölle schaffst du es, nach dem Skifahren abends eine freie Autobahn zu finden?


Ich denke aber du weißt selbst, dass diese Argumente nicht besonders stark und außerdem noch sehr individuell sind.

Drei Skiurlaube im Jahr, selten noch Wochenenden. Wir fahren immer bis Liftschluß Ski (meist letzter Tag Samstag), und fahren dann gegen 16 - 17 Uhr in Österreich los. Bis ich in Deutschland bin, ist die Autobahn meistens ziemlich frei (. B. Füssen-Ulm-Stuttgart-Mannheim, oder auch die A8 von Salzburg); die Heimreisenden sind da längst weg. Aber auch 1-2 Sommerurlaube (häufig in den Alpen) kommen dazu, sowie 1- 2 Fahrten nach Ungarn, bei denen das eine Rolle spielt.

Und ja, ich schrieb ja auch, daß es individuell unterschiedlich ist - genauso wie die gesamte Einstellung zum Thema Tempolimit. Ich sehe meine Gründe auch nicht als zwingend für alle - genausowenig, wie die Gründe für ein Tempolimit nicht zwingend für alle gleich stark sind.

Harm 31.01.2023 15:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697588)

2. Variable Geschwindigkeit auf langen Fahrten finde ich angenehmer und für mich auch sicherer; lange Zeit mein einer festen Geschwindigkeit fahren (Tempomat), besonders wenn sie deutlich unter der sicher fahrbaren Grenze ist, macht mich schläfrig und unaufmerksam, und zwingt mich zu häufigeren Pausen. Abwechslung in meiner Geschwindigkeit, wie auch variable Geschwindigkeiten der anderen Teilnehmer halten meine Aufmerksamkeit aufrecht,

Ich hatte nicht geglaubt, daß es reale Menschen gibt, die ein derartiges Schwachsinnsargument öffentlich vertreten!

Deine Ausführungen zum Verbrauch 120km versus 160-180km kann ich so auch nicht nachvollziehen.
Als ich mein Benzin selber zahlen musste bin ich von "so schnell wie möglch" (Passat TDI macht so max 180-200 km/h) auf Tempomat bei 130km/h fest gewechselt.
Das führte über von 7,5l Verbrauch auf unter 5l, gemittelt über Jahre (Vollgas) und 6 Monate (130km Tempomat).

Sie 7 Monaten haben wir gar kein Auto mehr.
Wir wohnen in der Stadt, von daher natürlich kein Problem was Arbeit etc. angeht. Aber wenn wir Familie auf dem Land besuchen haben wir Brompton Räder in Bahn und lokalen ÖPNV dabei für die letzte(n) Meilen.

Wo ein Wille ist, ist immer ein Weg. Brompton oder andere Falträder darf man in jedem ÖPNV kostenfrei und auch zur Rush Hour mitnehmen!

Nogi87 31.01.2023 15:58

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1697603)
Ich hatte nicht geglaubt, daß es reale Menschen gibt, die ein derartiges Schwachsinnsargument öffentlich vertreten!

Deine Ausführungen zum Verbrauch 120km versus 160-180km kann ich so auch nicht nachvollziehen.
Als ich mein Benzin selber zahlen musste bin ich von "so schnell wie möglch" (Passat TDI macht so max 180-200 km/h) auf Tempomat bei 130km/h fest gewechselt.
Das führte über von 7,5l Verbrauch auf unter 5l, gemittelt über Jahre (Vollgas) und 6 Monate (130km Tempomat).

Sie 7 Monaten haben wir gar kein Auto mehr.
Wir wohnen in der Stadt, von daher natürlich kein Problem was Arbeit etc. angeht. Aber wenn wir Familie auf dem Land besuchen haben wir Brompton Räder in Bahn und lokalen ÖPNV dabei für die letzte(n) Meilen.

Wo ein Wille ist, ist immer ein Weg. Brompton oder andere Falträder darf man in jedem ÖPNV kostenfrei und auch zur Rush Hour mitnehmen!

Es ist aber ein großer Unterschied ob ich einmalig oder täglich in die Stadt oder aus der Stadt muss.
Als Student bin ich mangels Geld und billigem Studi Ticket vielleicht noch mit der Bahn zur Uni. Das waren 90 Höllenminuten voller Stress ob ich jeden Anschluss bekomme oder ob ich wieder nachts ne Stunde am gammligen Bahnhof rumhängen muss.
Deswegen fahre ich nur noch in Ausnahmefällen mit der Bahn.

svenio 31.01.2023 16:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697597)
Drei Skiurlaube im Jahr, selten noch Wochenenden. Wir fahren immer bis Liftschluß Ski (meist letzter Tag Samstag), und fahren dann gegen 16 - 17 Uhr in Österreich los. Bis ich in Deutschland bin, ist die Autobahn meistens ziemlich frei (. B. Füssen-Ulm-Stuttgart-Mannheim, oder auch die A8 von Salzburg); die Heimreisenden sind da längst weg. Aber auch 1-2 Sommerurlaube (häufig in den Alpen) kommen dazu, sowie 1- 2 Fahrten nach Ungarn, bei denen das eine Rolle spielt.

Und ja, ich schrieb ja auch, daß es individuell unterschiedlich ist - genauso wie die gesamte Einstellung zum Thema Tempolimit. Ich sehe meine Gründe auch nicht als zwingend für alle - genausowenig, wie die Gründe für ein Tempolimit nicht zwingend für alle gleich stark sind.

Ich arbeite im Rhein-Main Gebiet und habe meinen Erstwohnsitz bei Ulm. Ich pendel zwar nur einmal pro Woche aber ich bin die Stecke Ulm - Rhein-Main und retour schon zu allen Tag- und Nachtzeiten und an allen Wochentagen gefahren. Ich bin sie mit "max Tempo 120" oder mit "Vollgas wo es ging" gefahren aber ich bin mir sicher, dass man legal keine 1h oder auch nur ein halbe Stunde Zeit "rausfahren" kann. Da übertreibst Du maßlos. Es ist sinnlos, wegen ein paar Minuten Zeitersparnis aufs Gas zu treten.

Mein Problem ist die Unzuverlässigkeit der Bahn. Wenn ich weiß, dass ich Vorort kein Auto brauche, würde ich häufiger mit der Bahn fahren, wenn die Anschlüsse zuverlässiger wären. Bei 80% meiner Zugfahrten kommt es zu Verzögerungen, Ausfällen und nicht erreichter Anschlüsse bis zu dem Fall, dass ich gar nicht mehr mit der Bahn heim kam. Außerdem ist sie trotz Bahncard häufig teurer als das KFZ (wenn man kurzfristig bucht). Falls man wirklich eine Verkehrswende will, ist hier der größte Hebel: Zuverlässigkeit, Taktung, Preis.

TriVet 31.01.2023 17:07

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1697608)
Falls man wirklich eine Verkehrswende will, ist hier der größte Hebel: Zuverlässigkeit, Taktung, Preis.

+1!!!!
lieber weniger, dafür stabiler.
und diese verfluchten tarife nach nachfrage sind auch zum davonlaufen.

LisaH 31.01.2023 17:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697588)
...
2. Variable Geschwindigkeit auf langen Fahrten finde ich angenehmer und für mich auch sicherer; lange Zeit mein einer festen Geschwindigkeit fahren (Tempomat), besonders wenn sie deutlich unter der sicher fahrbaren Grenze ist, macht mich schläfrig und unaufmerksam, und zwingt mich zu häufigeren Pausen. Abwechslung in meiner Geschwindigkeit, wie auch variable Geschwindigkeiten der anderen Teilnehmer halten meine Aufmerksamkeit aufrecht, und ich habe auch mehr Spaß am Fahren, weil ich etwas zu tun habe (anpassen, Abstände einhalten, Spur wechseln, sich auf neue Situationen einstellen, etc.). Merke ich krass bei Fahrten nach Ungarn: Heidelberg-Passau ist in beiden Richtungen schöner zu fahren als Passau-Ungarn.

Wenn Du nicht in der Lage bist, bei niedriger Geschwindigkeit die Konzentration aufrechtzuerhalten, dann bist Du übermüdet.

tridinski 31.01.2023 17:16

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1697609)
und diese verfluchten tarife nach nachfrage sind auch zum davonlaufen.

immerhin erfolgt dadurch eine gewisse Steuerung: Freitag nachmittag und Sonntag Nachmittag/Montag früh sind Hauptreisezeiten für Langstreckenpendler oder Wochenendreisende, wenn alle Zeiten MO-SO gleich teuer wären wird es weniger Leute geben die um was zu sparen auf andere Zeiten ausweichen. Dann ist FR/SO noch voller mit noch mehr Verspätungen. Für das System insgesamt ist das eher gut mit den Preisen nach Zeitpunkt.

TriVet 31.01.2023 17:17

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697588)
...1. Zeitersparnis auf langen Strecken. Wenn ich z.B. nach dem Skifahren heimfahre, kann ich abends auf freier Autobahn auf den ca. 300 - 400 km in Deutschland rund 1 Stunde einsparen (ca. 25 %), wenn ich (wo erlaubt und wetter/verkehrsmäßig möglich) ca. 160 - 180 fahre gegenüber max. 120 - 130. Der Bordcomputer zeigt dann lustigerweise immer noch max. 120 - 125 km/h Durchschnitt gegenüber ca. 100 Durchschnitt; entsprechend gering ist der Verbrauchsunterschied (im Bereich von max. 1 l/100 km).

Hm.
Um nur auf eines genauer einzugehen (auch der Rest ist erstens, wenn auch verständlich und immer noch Usus, obsolet und egoistisch):
Du bist doch Ingenieur.
Der Verbrauch hängt meines Wissens quadratisch von der Geschwindigkeit bzw dem Luftwiderstand ab.
Was bedeutet, dass Dein Auto für die doppelte Geschwindigkeit die vierfache Kraft bzw die achtfache Leistung benötigt, nur um den Luftwiderstand zu überwinden. Dementsprechend steigt der Kraftstoffverbrauch massiv an.
Da scheint mir ein Liter viel zu wenig.

Harm 31.01.2023 17:25

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1697608)
Ich arbeite im Rhein-Main Gebiet und habe meinen Erstwohnsitz bei Ulm.

Mein Problem ist die Unzuverlässigkeit der Bahn. Wenn ich weiß, dass ich Vorort kein Auto brauche, würde ich häufiger mit der Bahn fahren, wenn die Anschlüsse zuverlässiger wären. Bei 80% meiner Zugfahrten kommt es zu Verzögerungen, Ausfällen und nicht erreichter Anschlüsse bis zu dem Fall, dass ich gar nicht mehr mit der Bahn heim kam. Außerdem ist sie trotz Bahncard häufig teurer als das KFZ (wenn man kurzfristig bucht). Falls man wirklich eine Verkehrswende will, ist hier der größte Hebel: Zuverlässigkeit, Taktung, Preis.

War bei mir bis letztes Jahr ähnlich. Arbeit bei Wiesbaden, Famlie in Hamburg.
Obwohl ich die Fahrt mit dem Firmenwagen umsonst hatte, bin ich (bis Corona kam) immer mit der Bahn gefahren. Nicht der Umwelt wegen sondern wegen der Zeit, die ich nicht sinnfrei im Auto verballern wollte. Vor Ort hatte ich ein Fahrrad am Zweitwohnsitz. Heute würde ich das Brompton mitnehmen! Damit lassen sich leicht Strecken bis 15km bewältigen. Auch das Gepäckkonzept ist super.
Klar gab es immer mal wieder Verspätungen und nicht erreichte S-Bahn in Frankfurt. Gefühlt war das aber in deutlich weniger als in 70% der Fahrten der Fall. Ich gebe aber zu, daß ich eine gewisse Routine im Ausfüllen des "Fahrgastrechte Formulars" bekommen habe.

Klar lässt sich an der Bahn was verbessern, ich merke aber, sie ist meist nicht so schlecht wie ihr Ruf. Bzgl. des Preises stimme ich Dir leider zu. Aber wie gesagt, mir war es meine Zeit wert.

Schwarzfahrer 31.01.2023 19:06

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1697608)
Ich arbeite im Rhein-Main Gebiet und habe meinen Erstwohnsitz bei Ulm. Ich pendel zwar nur einmal pro Woche aber ich bin die Stecke Ulm - Rhein-Main und retour schon zu allen Tag- und Nachtzeiten und an allen Wochentagen gefahren. Ich bin sie mit "max Tempo 120" oder mit "Vollgas wo es ging" gefahren aber ich bin mir sicher, dass man legal keine 1h oder auch nur ein halbe Stunde Zeit "rausfahren" kann. Da übertreibst Du maßlos.

Sorry, aber ich übertreibe nicht, ich fahre halt selten zu typischen "Pendler"-Zeiten. Ich spreche von der Strecke Heidelberg-Füssen. Bei dichtem Verkehr, mit max. 120 (bei starkem Verkehr normal) ist jede Etappe (HD-S, S-U, U-Kempten) je ca. 1 Stunde; bei optimalen Bedingungen (wenig Verkehr und Baustellen, trocken, gute Sicht, Limits beachten, wo es welche gibt) wird jede Etappe 40 - 50 Minuten lang. Das sind Erfahrungswerte aus ca. 30 Urlaubsfahrten der letzten 10 Jahre; in weniger als 50 % brauchte ich die "Nominalzeit" von je 1 Stunde.
Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1697608)
Es ist sinnlos, wegen ein paar Minuten Zeitersparnis aufs Gas zu treten.

Vieles ist sinnlos im Auge dessen, der andere Prioritäten hat. 10 - 25 % Zeitersparnis ist für mich mehr als "ein paar Minuten" - ist natürlich nichts in Angesicht der Ewigkeit...

Schwarzfahrer 31.01.2023 19:11

Zitat:

Zitat von LisaH (Beitrag 1697610)
Wenn Du nicht in der Lage bist, bei niedriger Geschwindigkeit die Konzentration aufrechtzuerhalten, dann bist Du übermüdet.

Gegenthese: "Wenn Du nicht in der Lage bist, Dein Auto mit hoher Geschwindigkeit über paar 100 km im wechselnden Verkehr über die Autobahn zu führen, solltest Du an Deinem Fahrkönnen arbeiten oder nicht auf die Autobahn gehn". Kein Grund, persönlich zu werden. Monotonie ist nachgewiesenermaßen ein Aufmerksamkeits-Killer. Und ich übermüde von Monotonie schneller, als wenn ich "zu tun" habe. Ist sicher auch Typenfrage; ich erwarte von keinem, daß er es gleich empfindet wie ich, ich habe nur eine interessierte Frage aus persönlicher Sicht beantwortet.

Schwarzfahrer 31.01.2023 19:23

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1697603)
Deine Ausführungen zum Verbrauch 120km versus 160-180km kann ich so auch nicht nachvollziehen.

Wenn's interessiert, ich kann die Verbrauchsdaten der letzten 9 Jahre als Excel zur Verfügung stellen. Hängt sicher sehr vom Auto ab. Unser Touran hat eine Spreizung von ca. 2 - 2,5 l zwischen unter 90/Landstraße (ca. 5 - 5,5 l) und ca. 7 - 7,5 l bei schneller ungebremster Autobahnfahrt. "Normalfahrten" enden mit ca. 6 - 6,5 l im Schnitt.
Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1697612)
Du bist doch Ingenieur.
Der Verbrauch hängt meines Wissens quadratisch von der Geschwindigkeit bzw dem Luftwiderstand ab.
Was bedeutet, dass Dein Auto für die doppelte Geschwindigkeit die vierfache Kraft bzw die achtfache Leistung benötigt, nur um den Luftwiderstand zu überwinden.

Nein, ich habe kein Flugzeug, sondern ein Auto. Bei dem spielen neben dem Luftwiderstand noch eine Reihe anderer Faktoren eine Rolle (Rollwiderstand, Gewicht, Größe, cw-Wert, ...viel Spaß beim Schmökern). Der Anteil dieser Komponenten schwankt, und sicherlich steigt der Anteil des Luftwiderstandes mit der Geschwindigkeit. Doppelte Geschwindigkeit habe ich übrigens von ca. 60-er Schnitt auf die ca. 125-er Schnitt, der bei schneller Autobahnfahrt herauskommt; zwischen schneller und langsamerer Autobahnfahrt ist der Faktor gerade mal 1,25 - 1,5; das im Quadrat macht auch nur Faktor 1,5 - 2 des Luftwiderstandes, nicht des Gesamtwiderstandes. Das ganze wird (vor allem im unteren Geschwindigkeitsbereich) durch Charakteristiken eines Verbrennungsmotors verkompliziert, da der Verbrauch auch Drehzahl- bzw. Gangabhängig ist; darum spart man bei 30 kaum etwas gegenüber 50, aber merklich bei 80 gegenüber 130.

hanse987 31.01.2023 19:56

Zitat:

Zitat von LisaH (Beitrag 1697610)
Wenn Du nicht in der Lage bist, bei niedriger Geschwindigkeit die Konzentration aufrechtzuerhalten, dann bist Du übermüdet.

Wenn man mit 100km/h über Inntalautobahn eiert, glaubt man wirklich man fault aus dem Auto. Da bin ich aber noch nicht lange unterwegs bis ich dort ankomme und sicher noch nicht müde. Mir geht dass Ding so auf dem Keks, dass ich mir eine alternative Route nach Innsbruck gesucht habe.

sybenwurz 31.01.2023 20:22

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697588)
1. Zeitersparnis auf langen Strecken. Wenn ich z.B. nach dem Skifahren heimfahre, kann ich abends auf freier Autobahn auf den ca. 300 - 400 km in Deutschland rund 1 Stunde einsparen (ca. 25 %), wenn ich (wo erlaubt und wetter/verkehrsmäßig möglich) ca. 160 - 180 fahre gegenüber max. 120 - 130.

Zitat:

2. ...lange Zeit mein einer festen Geschwindigkeit fahren (Tempomat), besonders wenn sie deutlich unter der sicher fahrbaren Grenze ist, macht mich schläfrig und unaufmerksam, und zwingt mich zu häufigeren Pausen.

Unabhängig davon, was ich als jemand, der regelmässig 300km-Strecken pendelt, von Punkt 1 halte;- sollte Punkt 2 wirklich bei dir zutreffen, würde ich dir empfehlen, keinesfalls an Wintersonntagabenden*, also auch noch im Finstern, Tempi von 160-180km/h anzustreben, geschweige denn dauerhaft, sofern überhaupt möglich, weil sich der Zeitraum ja mit dem Ende des Wochenendfahrverbots für LKWs überschneidet, fahren zu wollen.
Hör auf diejenigen, die Pausen fordern und, ausgeruht auf die Reise zu gehen.

Und apropos LKW: glücklicher- (oder nur zufälliger-?)weise widerlegen deren Fahrer/innen zigtausendfach speziell die zweite These.


*) oder gehts am Ende um die Heimfahrt im Sommer aus Skihallen wie zB. in Neuss?

sabine-g 31.01.2023 20:40

Realsatire.

dr_big 31.01.2023 20:45

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697618)
Sorry, aber ich übertreibe nicht, ich fahre halt selten zu typischen "Pendler"-Zeiten. Ich spreche von der Strecke Heidelberg-Füssen. Bei dichtem Verkehr, mit max. 120 (bei starkem Verkehr normal) ist jede Etappe (HD-S, S-U, U-Kempten) je ca. 1 Stunde; bei optimalen Bedingungen (wenig Verkehr und Baustellen, trocken, gute Sicht, Limits beachten, wo es welche gibt) wird jede Etappe 40 - 50 Minuten lang. Das sind Erfahrungswerte aus ca. 30 Urlaubsfahrten der letzten 10 Jahre; in weniger als 50 % brauchte ich die "Nominalzeit" von je 1 Stunde.

Wenn man Äpfel und Birnen vergleicht, dann können schon so falsche Schlüsse herauskommen.

TriVet 31.01.2023 20:53

Rausgegriffen:

Heidelberg bis Stuttgart (ça. 120km) in einer Stunde ist schon glücklich bis unrealistisch (Karlsruher Dreieck von A5 auf A8, Pforzheimer Senke und Leonberger Dreieck), in 40(!, wäre 160er Schnitt?!) oder 50min halte ich für nicht wahr.

sybenwurz 31.01.2023 21:34

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1697608)
Ich arbeite im Rhein-Main Gebiet und habe meinen Erstwohnsitz bei Ulm. Ich pendel zwar nur einmal pro Woche aber ich bin die Stecke Ulm - Rhein-Main und retour schon zu allen Tag- und Nachtzeiten und an allen Wochentagen gefahren. Ich bin sie mit "max Tempo 120" oder mit "Vollgas wo es ging" gefahren aber ich bin mir sicher, dass man legal keine 1h oder auch nur ein halbe Stunde Zeit "rausfahren" kann. Da übertreibst Du maßlos.

In über zwei Jahrzehnten regelmässigen Pendelns über 300-320km mit nahezu vollständigem Autobahnanteil (oder vergleichbar, also 4spurig ausgebauter Bundesstrasse o.ä.) mit allen Arten von Fahrzeugen, Motorrad, Sportwagen oder Rumpelkarre à la Bus mit 68PS ist es mir haargenau ein einziges Mal gelungen, die Strecke nicht in zwoeinhalb bis drei Stunden, sondern deutlich drunter zu schaffen.
Ein gottverdammtes, einziges Mal.

Erinnert mich jedesmal an die Story in den 80ern in der MO, als vier Leute mit vier grundsätzlich verschiedenen Motorrädern von Stuttgart an die Cote d'Azur 'um die Wette' fuhren. 6Zylinder Kwak, der designierte Platzhirsch 'im Rennen', ne 650er Vierzylinder-Yamaha, n kleiner Zwoylinder und ne lustige 250er Einzylinderbüchse, die als Höchstgeschwindigkeit gradmal 126km/h eingetragen hatte
Die fette Kuh kam mit Abstand als letzte (war dafür umso länger an Tankstellen anzutreffen...), der Zweizylinder deutlich früher, die konstant ruhig gefahrene 650er war die schnellste Möhre, kurz danach kam die nur leistungs- und hubraummässig komplett abgeschlagene Zwofuffzischer.
Konstanz und die Möglichkeit, dass viele die ebenfalls halten (können), liefert halt insgesamt mehr als ne nur potentiell hohe Vmax, die sich mit zu vielen Hindernissen herumplagen muss.

Vielleicht sollt man den Dark Ridern unter uns mal nen Stromkasten geben um effektiver zu lernen, dass man langsamer fahren muss, um schneller voranzukommen.

Schwarzfahrer 31.01.2023 21:38

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1697624)
...sollte Punkt 2 wirklich bei dir zutreffen, würde ich dir empfehlen, keinesfalls an Wintersonntagabenden*, also auch noch im Finstern, Tempi von 160-180km/h anzustreben

Ich schrieb, daß schnelles Fahren immer entsprechende Bedingungen voraussetzt. Dunkelheit ist an sich kein Problem solange es kein Regen oder Nebel gibt, aber natürlich hängt es vom Verkehrsaufkommen, Straßenzustand, Nässe, Wind, Anzahl Fahrspuren, Kurven, etc. ab, ob, wo und wie lange schnell gefahren werden kann. Wir kommen ansonsten aus dem Urlaub meist am Samstag heim, da ist am wenigsten los abends.

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1697624)
Hör auf diejenigen, die Pausen fordern und, ausgeruht auf die Reise zu gehen.

Fürs sichere Autofahren muß vor allem der Kopf fit sein; nach Stunden Seminar oder Meeting (also geistiger Anstrengung) ist es schwerer, gute Reaktionen und Kontrolle zu haben, als nach 6 Stunden Skifahren oder sonstigem Sport. Entsprechend bin ich auf Dienstreisen meist langsamer. Und Pausen werden besonders hoch gelobt, seit man E-autos laden muß (it's not a bug, it's a feature :)). Wir wechseln mit meiner Frau nur den Fahrer, und der müdere schläft halt ne runde während der andere weiterfährt.
Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1697624)
Und apropos LKW: glücklicher- (oder nur zufälliger-?)weise widerlegen deren Fahrer/innen zigtausendfach speziell die zweite These.

Wie schon mehrfach betont: es ist keine "These", sondern mein persönliches Empfinden, meine Vorlieben; natürlich sind nicht alle Autofahrer gleich, jeder erlebt es anders. Ich wäre wohl als LKW-Fahrer eher ungeeignet, bzw. ich würde wenig Spaß daran finden (die vielen Bummel-Fahrten über viele Stunden bei der Bundeswehr fand ich schon als Beifahrer extrem öde, war froh, nicht selbst fahren zu dürfen), andere Temperamente mögen es anders erleben.


*) oder gehts am Ende um die Heimfahrt im Sommer aus Skihallen wie zB. in Neuss?[/quote]

Schwarzfahrer 31.01.2023 21:50

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1697627)
Rausgegriffen:

Heidelberg bis Stuttgart (ça. 120km) in einer Stunde ist schon glücklich bis unrealistisch (Karlsruher Dreieck von A5 auf A8, Pforzheimer Senke und Leonberger Dreieck), in 40(!, wäre 160er Schnitt?!) oder 50min halte ich für nicht wahr.

Gut, ich war unpräzise: unsere Etappen/Wegmarken fürs Vorankommen mit je einer Stunde "Normalzeit" bzw. bis zu 40 - 50 Minuten Optimalzeit sind: Schwetzingen-Leonberger Dreieck; Leo. Dreieck/Ulm-West, Ulm/West (durch Ulm durch mit 50 - 70 km/h, aber kurz) - Oy-Mittelberg (früheres Autobahnende). Jede Etappe ca. 100 km +/- 5. Die letzte gibt fast immer "Optimalzeit", die erste ist am kritischsten.

Ich benutze kein Navi, habe also auch keine Aufzeichnung, aber die Zeiten können klappen, wenn die Bedingungen stimmen (wie gesagt, zu ca. 50 % der Fahrten kommt die Optimalzeit raus, ca. 50 % braucht die Normalzeit oder länger, meist wegen Stau in Baustellen, zu viel Verkehr oder wegen Unfällen.

Klugschnacker 31.01.2023 21:54

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1697585)
Schau mal in die Städte in NL und DK, die sind dem Mars schon recht nahe gekommen. Dass ähnliches in DE nicht möglich sein soll ist ein Narrativ der Autolobby, welchem du hier wie von ihnen gewünscht 1A auf den Leim gehst.

Warum? Gibt es in diesen Städten bereits autonom fahrende Shuttles, welche das individuell-eigene Auto ersetzen?

Wir alle kennen die Antwort. In den Städten, die Du vermutlich meinst, gibt es ganz normale Verkehrsmittel, so wie bei uns auch. Es ist hier wie dort keine Lösung, auf Technologien zu warten, die noch nicht erfunden sind, um den individuellen Autoverkehr zu verringern. Wenn wir weniger Autoverkehr wollen, müssen wir weniger Auto fahren, ganz einfach.

tridinski 31.01.2023 23:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697632)
Warum? Gibt es in diesen Städten bereits autonom fahrende Shuttles, welche das individuell-eigene Auto ersetzen?

ich würde das Auto mal zu allererst nicht mit anderen Autos(=Shuttles) ersetzen, sondern mit dem Fahrrad und dem ÖPNV.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697632)
Wenn wir weniger Autoverkehr wollen, müssen wir weniger Auto fahren, ganz einfach.

Der Bedarf an innerstädtischer Mobilität in DK und NL ist ja nicht geringer als anderswo, er wird nur anders umgesetzt: nicht per default im Auto wie bei uns sondern bei dem was neu gebaut wird zuallererst per Fahrrad. So sieht das dann zB aus was da an Fahrradinfrastruktur zur Verfügung steht:






Klugschnacker 31.01.2023 23:45

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1697636)
Der Bedarf an innerstädtischer Mobilität in DK und NL ist ja nicht geringer als anderswo, er wird nur anders umgesetzt: nicht per default im Auto wie bei uns sondern bei dem was neu gebaut wird zuallererst per Fahrrad.

Das sage ich doch: Die Verkehrswende wird mit ganz normalen Verkehrsmitteln stattfinden müssen, die es bereits heute gibt.

tridinski 31.01.2023 23:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697564)
Falls wir eine Verkehrswende wollen, dann wird diese mit den aktuell verfügbaren Technologien stattfinden oder erstmal ausfallen. Ich bin von letzterem überzeugt.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697638)
Das sage ich doch: Die Verkehrswende wird mit ganz normalen Verkehrsmitteln stattfinden müssen, die es bereits heute gibt.

Du gehst also jetzt davon aus dass es möglich ist und nicht ausfällt? Das würde mich freuen und die Meinung teile ich auch.


Man muss es halt anpacken und nicht beschleunigt Autobahnen bauen wollen wie manche Politiker auch im Jahr 2023 ernsthaft fordern :Weinen:
Tempolimit würde ich als hilfreich einstufen, innerorts, ausserorts, Autobahn.

Matthias75 01.02.2023 08:10

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1697608)
Ich arbeite im Rhein-Main Gebiet und habe meinen Erstwohnsitz bei Ulm. Ich pendel zwar nur einmal pro Woche aber ich bin die Stecke Ulm - Rhein-Main und retour schon zu allen Tag- und Nachtzeiten und an allen Wochentagen gefahren. Ich bin sie mit "max Tempo 120" oder mit "Vollgas wo es ging" gefahren aber ich bin mir sicher, dass man legal keine 1h oder auch nur ein halbe Stunde Zeit "rausfahren" kann. Da übertreibst Du maßlos. Es ist sinnlos, wegen ein paar Minuten Zeitersparnis aufs Gas zu treten.

Ein nicht unerheblicher Teil der Zeitersparnis wird vermutlich auf die freie Strecke zurückzuführen sein. Wenn man konstant fahren kann, macht das schon einen großen Unterschied gegenüber ständigem Abbremsen und Gasgeben, auch beim Spritverbrauch.

Ansonsten bin ich auch für Tempo 130. Erinnere mich an Urlaubsfahrten von Kroatien nach München, da war die letzte Stunde von der Grenze bis nach München stressiger wie die 9h vorher, einfach weil man immer im Verkehr mitschwimmen konnte.

Für mich benötigen hohe Geschwindigkeiten ein deutlich höheres Aufmerksamkeitslevel, weil man wesentlich weiter vorausschauen muss. Das bedeutet auch mehr Stress. Zumindest mir geht es so, dass ich mit mittleren Geschwindigkeiten deutlich entspannter und somit länger konzentriert fahren kann. Das ist keine Frage des Könnens, sondern des Wollens.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697638)
Das sage ich doch: Die Verkehrswende wird mit ganz normalen Verkehrsmitteln stattfinden müssen, die es bereits heute gibt.

Vielleicht braucht es gar nicht so viele neue Verkehrsmittel, sondern eine bessere/sinnvollere Verknüpfung der bestehenden Verkehrsmittel geg. mit kleinen Ergänzungen. Ich erinnere mal an den sinnlosen E-Scooter-Hype. Ich vermute mal, das die die eingesparten KfZ-km in Grenzen halten, dafür jetzt aber einige die letzten Meter, die sie sonst gelaufen wären, jetzt auch noch motorisiert zurück legen.

Also gerne Ergänzungen da, wo es sinnvoll ist, ansonsten bitte eine Stärkung der bestehenden Möglichkeiten.

M.

Klugschnacker 01.02.2023 08:48

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1697639)
Du gehst also jetzt davon aus dass es möglich ist und nicht ausfällt? Das würde mich freuen und die Meinung teile ich auch.

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich keinerlei Anzeichen einer Mobilitätswende. Es rollen Jahr für Jahr immer mehr Autos auf den Straßen. Deren Motoren werden immer stärker. Es gibt wohl eine Zunahme bei den Fahrrädern, aber diese sind heute ebenfalls motorisiert und haben dicke Akkus. Mit dem Bau neuer Verkehrswege für Fahrräder pusten wir weiteres CO2 in die Atmosphäre.

Das Umweltbundesamt ist ebenfalls skeptisch: Alle für den Verkehrssektor beschlossenen Maßnahmen zur Vermeidung direkter CO2-Emissionen werden bei weitem nicht ausreichen, um die Klimaschutzziele zu erreichen.
Entwicklung der CO2-Emissionen bis 2030 im Verkehrssektor
Prognose auf der Basis der beschlossenen Maßnahmen
163 Mio Tonnen 1990
151 Mio Tonnen 2021
159 Mio Tonnen 2022
157 Mio Tonnen 2023
151 Mio Tonnen 2025
126 Mio Tonnen 2030*
-
*85 Mio Tonnen 2030 laut Klimaschutzgesetz
Was wir erreichen müssen bis 2045: Null Emissionen. Bitte verzeihe mir meine Skepsis, wenn ich sage, dass wir das nicht schaffen werden.
:Blumen:

sabine-g 01.02.2023 08:51

Ich beobachte allerdings in der heranwachsenden Generation (15-25 Jahre), dass das Selbstverständnis, alles mit dem eigenen Auto zu erledigen, sich deutlich abschwächt.
Möglicherweise wächst sich das also ein bisschen von selbst raus.
Hat aber mit Tempolimit nichts zu tun.

Rälph 01.02.2023 09:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697588)
Variable Geschwindigkeit auf langen Fahrten finde ich angenehmer und für mich auch sicherer; lange Zeit mein einer festen Geschwindigkeit fahren (Tempomat), besonders wenn sie deutlich unter der sicher fahrbaren Grenze ist, macht mich schläfrig und unaufmerksam, und zwingt mich zu häufigeren Pausen. Abwechslung in meiner Geschwindigkeit, wie auch variable Geschwindigkeiten der anderen Teilnehmer halten meine Aufmerksamkeit aufrecht, und ich habe auch mehr Spaß am Fahren, weil ich etwas zu tun habe (anpassen, Abstände einhalten, Spur wechseln, sich auf neue Situationen einstellen, etc.).

Interessant! Ich wäre im Traum nicht auf die Idee gekommen, dass Leute, die mit 180 an mir vorbeiknallen, die Straße im Grunde sicherer machen durch ihre Fahrweise. :Lachanfall:

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1697647)
Ansonsten bin ich auch für Tempo 130. Erinnere mich an Urlaubsfahrten von Kroatien nach München, da war die letzte Stunde von der Grenze bis nach München stressiger wie die 9h vorher, einfach weil man immer im Verkehr mitschwimmen konnte.

Absolut! Kommt man aus dem Süden und passiert bei Basel die Grenze nach D, wird es unangenehm. Es beginnt das Gerase und Gedränge. 120 wäre für mich ein angebrachtes Tempo auf der Autobahn und ich bin mir auch sicher, dass ein Limit kommen wird.

welfe 01.02.2023 09:22

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1697651)
Ich beobachte allerdings in der heranwachsenden Generation (15-25 Jahre), dass das Selbstverständnis, alles mit dem eigenen Auto zu erledigen, sich deutlich abschwächt.
Möglicherweise wächst sich das also ein bisschen von selbst raus.
Hat aber mit Tempolimit nichts zu tun.

Das kann ich leider nicht beobachten. Die Kinder werden so lange mit dem SUV durch die Gegend gefahren, bis sie selbst fahren dürfen und dann gibt es auch das erste Auto. Auch meinen eigenen Kindern (zwischen 20 und 28) konnte ich kein anderes Verständnis vermitteln: sie haben sich alle ein Auto gekauft, sobald sie das Geld hatten, und fahren auch jeden Zentimeter Auto (und bezahlen mehr Geld für Knöllchen als für Benzin).

tridinski 01.02.2023 09:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697649)
Entwicklung der CO2-Emissionen bis 2030 im Verkehrssektor
Prognose auf der Basis der beschlossenen Maßnahmen
163 Mio Tonnen 1990
151 Mio Tonnen 2021
159 Mio Tonnen 2022
157 Mio Tonnen 2023
151 Mio Tonnen 2025
126 Mio Tonnen 2030*
-
*85 Mio Tonnen 2030 laut Klimaschutzgesetz

Das ist die Bilanz die das Verkehrsministerium zu verantworten hat. Und da haben alle Klimakleber sowas von Recht. Das System kriminalisiert aber diese Idealisten während die eigentlichen Täter im Ministerium zusammen mit Autolobby usw. weiter Nichts bzw. das Falsche tun. Wann klagt die Umwelthilfe oder sonstjemand enlich gegen die fortwährenden und vorsätzlichen Verstöße gegen das Klimaschutzgesetzt?
Dass das Verkehrsministerium nach bleiernen Jahren bei der CSU jetzt wirder bei der Industrielobby gelandet ist ist ein Unding. Kannste auch Leute aus dem Kreml zum Anwalt für Völkerverständigung ernennen.

EDIT:
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697649)
Was wir erreichen müssen bis 2045: Null Emissionen. Bitte verzeihe mir meine Skepsis, wenn ich sage, dass wir das nicht schaffen werden.
:Blumen:

Der Fisch stinkt vom Kopf her. Mit Scheuer, Wissing und Co ist das in der Tat nicht zu schaffen. Es wäre aber schaffbar, bin ich fest überzeugt wenn man aktiv handelte und nicht aussitzen, hinhalten, ablenken auf der Fahne stehen hätte.

twsued 01.02.2023 09:53

Auch Klimakleber brauchen Urlaub

https://www.bild.de/bild-plus/region...5932.bild.html

sybenwurz 01.02.2023 10:01

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1697654)
Das kann ich leider nicht beobachten. Die Kinder werden so lange mit dem SUV durch die Gegend gefahren, bis sie selbst fahren dürfen und dann gibt es auch das erste Auto.

Insofern als 'früher' das Auto, der Führerschein generell beschlossene Sache und Grundprinzip waren und heute nicht mehr, geb ich dem sabine recht.
Sind (noch) Einzelfälle, aber es gibt ne Tendenz.
Meine Lütte hat so bald es ging alle Lappen gemacht, die sie machen konnte und fährt Auto und Motorrad, der gleichaltrige Sohn eines Kumpels genoss begleitetes Fahren, machte mit 18 den Führerschein und hat ein Autop vor der Tür stehen, das er aber nicht mehr nutzt, seit er studiert und stattdessen an den und am Studienort nur mit Öfis fährt.
Seine beide jüngeren Geschwister haben mit Führerschein und KFZ gar nix am Hut und wollen beide keine Führerscheine machen, obwohl die Eltern beide ein Auto haben und der Vater ein noch grösserer Petrolhead ist als ich.

Wenn dieser Trend sich so fortsetzt, sitzen irgendwann nicht mehr nur Leute in den Verwaltungen, an Entscheidungspositionen und sonst überall, die alles durch die Autofahrerbrille betrachten.
Zu spät für ne kurzfristig notwendige Wende sicherlich, aber immerhin.

Genussläufer 01.02.2023 10:07

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1697652)
Absolut! Kommt man aus dem Süden und passiert bei Basel die Grenze nach D, wird es unangenehm. Es beginnt das Gerase und Gedränge. 120 wäre für mich ein angebrachtes Tempo auf der Autobahn und ich bin mir auch sicher, dass ein Limit kommen wird.

Es ist lustig, daß Du genau diese Stelle als Beispiel bringst. Ich war und bin (eigentlich) überzeugt, daß ein Tempolimit klimaseitig und auch in Bezug auf die Sicherheit einen Nutzen bringt. Der ist allerdings, wenn man die Relation betrachtet, nicht groß. Er ist aber meines Erachtens unbestreitbar. Es wäre also vernünftig, ein Tempolimit einzuführen. Vernünftig wäre es auch, keinen Alkohol zu trinken, nicht zu rauchen keinen Kuchen zu essen, etc. Ich habe bei einem so überschaubaren Nutzen wie beim Tempolimit, keinen Grund gesehen, die persönliche Freiheit einzugrenzen.

Wirklich nachdenklich bin ich aber genau an der von Dir beschriebenen Stelle geworden. Es war wirklich unglaublich auffällig, in welchem Maße das Verhalten aggressiver und der Stress höher geworden ist. Ich bin auf jeden Fall für das Tempolimit. Allerdings widerstrebt mir die persönliche Einschränkung für (vermeintlich?) wenig Nutzen.


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