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In unserer sicher ganz gut bestückten Garage steht kein einziges Rad, für das ich auch nur annähernd einen Hersteller-UVP bezahlt hätte. Das meiste ist gebraucht gekauft, waren deutlich herabgesetzte Vorjahresmodelle oder sind selbst zusammengeschraubte Rahmen. Aber wer will und wem es nicht weh tut, kann schon auch die o.g. Summe für das Abenteuer Langdistanztriathlon/ Hawaii investieren. Seine Hoheit Prinz Nasser (:Maso: ), der erschreckend knapp hinter mir die Ziellinie erreicht hat (keine Ahnung wie der in so kurzer Zeit so schnell geworden ist), dürfte in sein persönliches Hawaii-Abenteuer mehrere Millionen oder sogar hunderte Millionen versenkt haben: seine persänliche Boeing 747 (sic!) parkt seit einer Woche in Hilo, ob er sich hier irgendwo eingemietet hat, oder gleich ein ganzes Ressort in Kona gekauft hat, weiß ich gar nicht, aber wie weiter oben schon gesagt: teurer geht immer. |
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SUPER, freut mich nicht nur für den Filius, sondern auch für den bisherigen "personal trainer/sponsor"....schliesslich wird die payroll übersichtlicher ;) Papa sollte aber mithören ob FreFu ein Edel-Domestik werden soll oder nicht....die aktuellen Tendenzen lassen aufhorchen! Wünsche allen Erfolg! cheers :Lachen2: |
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Ich dachte mir schon, dass das nur dieser Typ sein kann. Ich habe ihn sowohl beim Bike Checkin als auch kurz vorm Ziel Einlauf am Ali i sehen/beobachten können. Also 10kg zuviel hatte er definitiv nicht. Aber allein beim bike Checkin war er umrundet von mindestens 20 Begleitern. Einer hat ihm die Tasche getragen, zwei haben noch am bike rumgeschraubt, 2-3 Kameraleute, ein paar Bodyguards usw usw. Interessanterweise waren in dem Tross auch zwei weitere Starter mit bike und Startuntensilien. Ich vermute diese beiden wurden arrangiert, um ihn über die Strecke 'zu tragen'. Kurz vorm Zieleinlauf auf'm Ali'i habe ich ihn dann wieder gesehen. Wurde (verbotenerweise) von einem nebenherlaufenden Typ begleitet der ihm Sachen zurief und von einem Kameramann. Diese wurden dann kurz vorm Zieleinlauf von einem Dritten verjagt, damit es keine Zeitstrafe gibt. Ganz kurz darauf kam dann ein weiterer Athlet aus seiner Truppe der gefilmt wurde. Das bestätigt meine Annahme dass sich die anderen beiden dicht in seiner Nähe aufhielten - durften natürlich nicht überholen...ansonsten.. :Lachanfall: Ps: ich muss mal schauen. Falls ich es nicht schon wegen Unwichtigkeit gelöscht habe, müsste ich noch irgendwo ein Bild von dem checkin Schauspiel haben |
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Und Ironman wäre sicher der letzte Veranstalter, der ihm mit Suche nach Elektromotor oder einer DOpingkontrolle ans Bein pinkeln wollte, haben sie sich doch erst vor zwei Jahren diebisch darüber gefreut aus der Challenge Bahrain einen Ironman 70.3 Bahrein machen zu dürfen. Interessanter FunFact: Qualifiziert hat sich Prinz Nasser beim 70.3 im Frühjahr in Dubai oder Bahrain in der Militär-Sonderwertung, weil er nebenbei ja auch Angehöriger (oder Oberbefehlshaber?) des Bahrainischen Militärs ist. Kann mich noch gut daran erinnern, wie der Moderator damals das bei der Live-Übertragung im Detail erklärt hat. In der Militärwertung wäre "seine Hoheit" aber vorgestern trotz der erstaunlich guten Zeit nur zweiter geworden und entweder er, sein Hofstaat oder Ironman selbst wollten wohl, dass er gewinnt. Also hat man ihn mal eben von der Militär-Sonderwertung in die Executive-Sonderwertung für Unternehmenschefs umgruppiert, da er nicht nur Chef des Militärs sondern auch Chef der staatlichen Konzerne ist und -tata- gestern abend bei der Siegerehrung wurde der Scheich als Sieger auf die Bühne gerufen und geehrt und so wird es jetzt auch in den zweifellos außerordentlich unabhängigen Medien daheim verkündet: Shaikh Nasser wins the Ironman World Championship 2018 :Maso: :Cheese: (Hoffentlich liest das Patrick Lange nicht ;-) ) |
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So günstig gibt`s die höchstwahrscheinlich nie mehr! Der Abgang im Video war natürlich besonders gekonnt von der Schwester gestaltet: Ein völlig zurecht stolzer Papa lässt seinem Sohnemann den Vortritt. |
Da wäre es doch einfacher gewesen eine Sonderwertung für Könige und Prinzen einzuführen :Cheese: :Lachanfall:
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Ich glaube, jetzt darf ich es offiziell sagen, auch wenn der endgültige Vertrag immer noch nicht unterschrieben ist: Frederic wird nächstes Jahr ein C68 von Cube fahren und in den Farben des Teams Erdinger unterwegs sein.
Gratulationen. Das hört sich schon gut an!! |
Immer dieses Bashing hier :Lachanfall: jetzt muss man sogar auf einen armen einsamen Scheich einhauen :dresche und das nicht mal versteckt :cool: hinter irgendwelchen unbekannten Pseudonymen.
Schmutzige Welt, schmutziges Forum:Lachen2: Spaß beiseite, das was der Scheich hier zu sagen hat, ist wirklich nett. Ich würde natürlich zugern mal sehen, wie er mit einem Einbruch und Hungerast umgeht und ob er dann auch noch sagt "i want to do it again":Cheese: |
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Und wenn ich oben lese, dass man bis Hawi de facto mitlutschen muss, um kompetitiv unterwegs zu sein, dann ist das einfach nicht der Sport, wie ich ihn betreiben will. Das war allerdings 2016 bei mir so, als ich in einem Bereich unterwegs war wie Du 2015 - ich hab dann einfach den Seitenstreifen genutzt und aus war mein "Rennen". Und auch 2013 war es ja selbst nach dem Wendepunkt in Hawi teils schwierig, regelkonform zu fahren. Ich glaube eben, dass es leider seit ca. 5 Jahren im AK-Bereich ab 45 in Kona nur noch aufs Podium geht, wenn man Drafting zumindest in gewissem Maße akzeptiert und mitmacht. Deshalb bin ich da halt raus. Wem der Sport so trotzdem Spass macht, dem sei es gegönnt. Mir eben nicht. |
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Du bist jetzt nicht so wahnsinnig viel kleiner oder leichter als ich, ich hab so einen Wert egal wo noch nie geschafft. (in Kona nicht, zu Hause nicht, etc.pp) Ist ja auch nicht schlimm. Wenn man im Pulk drinsteckt, dann hat man halt Pech gehabt, oder Glück weil man extrem viel Leistung sparen kann. |
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Ist zwar vielleicht nicht ganz so toll fürs Ego, schont aber definitiv den Geldbeutel :Lachen2: |
Ich kann nachvollziehen, dass wenn man von einem anderen Mythos Langdistanz ausgeht, die gegenwärtige Windschattensituation schwer erträglich ist.
Für mich, der nicht seit den 80er Jahren dabei ist, ist der alte Mythos von Mann gegen Mann (oder Frau) allein aus eigener Kraft gegen die Elemente und sich selbst zumindest im Ironman und Challenge Zirkus nicht überzeugend. Man startet in der Gruppe, profitiert extrem vom Wasserschatten des anderen, fährt auf dem Rad in Gruppen und profitiert regelkonform vom Windschatten des Vordermanns mit 12m Sicherheitsabstand und beim Laufen hilft es mental extrem, dass man nicht alleine unterwegs ist. Dazu kommen häufige Verpflegungsstationen, Teams im Hintergrund und bei vielen Rennen kleine Laufrunden durch domestiziertes Gelände. Triathlon müsste ganz anders aussehen, wenn das wirklich dieser Einzelkampf gegen sich und die Elemente sein sollte, von dem immer wieder gesprochen wird. Ich bin froh, dass es die 12m Regel gibt, weil sie das Rennen viel spannender macht. Dadurch gibt es taktische Optionen. Sonst würde jeder nur die 180km nach seiner Wattzahl runterkurbeln. Bei hoher Leistungsdichte bei den Agegroupern ist die einzige Lösung für die Radstrecke ein Rolling Start (oder ein Starterfeld, das so klein ist, dass sich nur noch Agegrouper auf Profi-Niveau qualifizieren können). Will man das auf Hawaii sehen? Es ist eine Abwägung zw. einer Weltmeisterschaft, bei der man seine Konkurrenten überholen kann und weiß, dass man vorne ist und einer Weltmeisterschaft, bei der die Winschattenregeln eingehalten werden. Man könnte auch nach Altersgruppen versetzt starten lassen. Aber dann sind die spektakulären Bilder der kochenden Bucht beim Massenstart eben passe. Viel wichtiger als die Diskussion ob 12 oder 20m fände ich einen guten Materialsupport auf der Radstrecke. Für Profis und Agegrouper. Für mich als Zuschauer war es ein spannender Wettkampf. Danke an Arne+Team für die tolle Hawaii Nacht! |
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Genau 7 Tage zuvor hatte ich im Training mutterseelenallein mit Straßenverkehr und Ampeln sowie schlechterem Asphalt auf dem Shoulder bei deutlich ungünstigeren Windbedingungen 210W über 115km auf der Wettkampfstrecke für einen Schnitt von 39,0 km/h.:Huhu: Zwischendurch musste ich da auch noch einen platten Reifen flicken und bin die letzten 40km mit geringem Luftdruck gefahren. Du solltest evt. noch berücksichtigen, dass bei 32° Außentemperatur die Luftdichte eine andere ist, als bei 20° im Münsterland (man benötigt aus physikalischen Gründen unter Hitzebdingungen weniger Watt für die gleiche Geschwindigkeit als bei moderaten Außentemperaturen) und dass es wenig aussagekräftig ist, wenn du deine Fahrposition und deinen Wattmesser mit meiner Position und meinem Wattmesser vergleichst. Bei regulärem 10-Meter-Abstand, spart man bekanntlich zwischen 15-20 Watt ein, das haben wir doch bei der Analyse des Profirennens oft genug thematisiert. Unter dieser Prämisse hätte ich, selbst wenn ich laufend jemand 10m vor mir gehabt hätte, was ja wie gesagt nicht der Fall war, während des Rennens deutlich mehr Watt einsparen müssen im Vergleich zu den Trainingswerten, als es die gemessenen Wertte hergeben. Ich bin ganz sicher in keinem Pulk mitgerollt, da würden die Wattwerte ganz anders aussehen und habe mir für das Rennen null vorzuwerfen. Die normalized Power, die ja ohnehin aussagekräftiger als der avg ist unterscheidet sich von Training zu Wettkampf sogar nur um gerade mal 3 Watt, was z.B. damit zusammenhängt, dass man im TRaining alleine gleichmäßiger fährt (d.h. NP und avg liegen enger beieinander), weil man nicht zwischendurch Tretpausen einlegen muss, z.B. um auf den ersten 70km nicht zu eng auf den Vordermann aufzufahren und dessen Windschattenbox zu verletzen. Ich lag nach dem Schwimmen auf Rang 601 und beendete das Radfahren auf Rang 116, überholte auf 180km also fast 500 Athleten. Wie soll das funktionieren, wenn man nur locker "in einem Pulk" mitrollt??? Denk nochmal über deine Aussagen ein wenig nach, Peter.:( |
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das "riecht" nach einem Duell :)
wo und wann findet die nächste LD-DM statt?? HaFu gegen sabine-g ??? das Hammer-Duell!! - wird TS life von der Strecke berichten?? - Fragen über Fragen |
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Hallo, hab gerad mal geschaut auf Strava, ich bin dieses Jahr sogar noch 700 km mehr gefahren als du. Ich will das auch können :dresche Wie geht das, so schnell Rad zu fahren? OK, eines meiner Probleme ist, dass ich kein aktuelles neues Zeitfahrrad habe. Bin aber z.b. Gestern 2.5 h mit einer Durchschnittsleistung von 237 W gefahren. Da müsste eigentlich was gehen. :Lachen2: https://www.strava.com/activities/1906644149 |
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sorry, wollte dir nichts unterstellen, war blöd ausgedrückt. Ich meinte, dass wenn man in diesem riesen Pulk unterwegs ist, bzw. diesen überholen will profitiert man natürlich trotzdem vom Windschatten derer an denen man vorbei fährt. Das spart halt relativ viel Energie. |
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Wirklich Spaß hat das Rennen erst mit dem Anstieg nach Hawi gemacht und dem daruffolgenden Rest gemacht. Dass die Radstrecke auf den ersten 70km voll war, habe ich ja beschrieben (das war sie vor 10 Jahren auch schon) und natürlich profitiert man auch davon, wenn man mehrere Athleten nacheinander überholt. Allerdings war es meist so voll , dass man gar nicht zwischendurch zwischen zwei Überholvorgängen einscheren konnte, wie es das Reglement mit Rechtsfahrgebot eigentlich vorsieht, sondern man gezwungen war, in einem Schwung in vierter oder sogar fünfter Reihe mehrere Fahrer am Stück zu überholen, was eher weniger Windschatten mit sich bringt als das Überholen einer regulären Perlenkette von Athleten mit zwichendurch einscheren, Betreten der Windschattenbox und Abschluss des Überholvorganges innerhlab von 25 Sekunden. |
ich finds krass, das das schon bei deiner Leistungsklasse im Wasser so voll war auf der Radstrecke, also als 600 er.. wie war das erst ne Weile später dann auf dem Radkurs, als die grosse Masse an Leuten unterwegs war… :confused:
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Bei uns gab es aber schon noch Abstände zwischen den Fahrern, auch zwischen denen die nicht überholten sondern mit gleicher Geschwindigkeit unterwegs waren und die die am Hinterrad des Vordermannes hingen (eher die Mnoch nderheit(), taten dies absichtlich. Bei uns fuhr auch jeder auf dem Aerolenker. Weiter hinten (habe ich heute Bilder auf FB gesehen) fuhr zum Teil jeder an den Basebars. Aber es gibt auch viele, die das Rennen hier nur finishen wollen. Mit den anspruchsvollen 3,8km im Wasser und dem Marathon in der schwülen Hitze ist ein Rennen in Kona auch für solche Teilnehmer trotzdem alles andere als einfach, selbst wenn es Windschatten auf der Radstrecke gibt. |
Quo vadis Ironman
Losgelöst von der personal jesus Diskussion für/gegen PL (oder Kienle oder Frodo oder...) sind mir dieses Jahr zwei markante Strömungen im Profizirkus aufgefallen:
1. Allianzen: Ein Jan Frodeno spricht ungeniert über Fluchtabsprachen mit Amberger. Patrick Lange benutzte schon in 2017 beim Ffm City Triathlon seine Trainingskollegen. Jetzt radelt zufällig ein Erdinger-Kumpel auf 12m Abstand um die Lücke zu schliessen. Heisst das, wer zukünftg Siegansprüche ernsthaft verfolgen möchte muß Domestiken bezahlen? 2. Laufen als Überdisziplin: Schwimmen und Radfahren sind zum Lutschen da. Nur gut für eine Vorermüdung. Materialentwicklung und Aerodynamik nehmen den Stellenwert der Radstrecke. Keine ausreichenden Zeitpolster auf der Strecke mehr zu entwickeln. Den Springmäusen gehört die Zukunft; i.e. optimales Kraft/Last-Verhältnis, hohe Grundgeschwindigkeit über Langdistanz. Wer seine Körner sparen konnte tritt auf dem Marathon aus dem Windschatten seiner Helfer und zündet den Turbo. Viele krautern privat als Ich-AGs vor sich hin (Sanders, etc.) oder ihnen fehlen die körperlichen Voraussetzungen um die geforderten Laufleistungen erreichen zu können. Vor diesem Hintergrund sehe ich kurz-/mittelfristig nur einen Frodo, PL oder Gomez im kompetitiven Bereich. Könnte langweilig werden! cheers |
Auch ohne Absprache sind mit den anderen Athleten doch schon genug Edelhelfer unterwegs. Wer nicht gerade als erster aus dem Wasser kommt und als erster die Radstrecke verlassen will, hat beim Schwimmen und auf dem Rad doch genug Leute um sich, von deren Wind/Wasserschatten man profitieren kann.
Von daher bin ich mir nicht sicher, ob es sich lohnt, jemanden der ebenfalls mit der ersten Schwimmgruppe aus dem Wasser kommt zu bezahlen, damit er einen Zug aufmacht, an dem sich die anderen auch mit dran hängen können... Gerade die Top Favoriten haben doch gezeigt, dass sie in allen 3 Disziplinen konkurrenzfähig sind. PL kann offensichtlich auch Schwimmen und Radfahren, Jan Frodeno sowieso, etc. Und Andreas Dreitz hat sich sicher nicht für PL aufgeopfert und einen Sieg verschenkt, nur weil PL findet, dass dieser die "geilste Sau" ist und ihn "nach vorne gefahren hat", sondern er ist nach seinen Möglichkeiten gefahren, ohne sich abzuschießen. |
Ich glaube der Dank war auch eher nur für die ersten KM bis sie in der Verfolgergruppe dran waren.
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Hier mein etwas längerer Rennbericht:
Ich bin die Nacht zweimal wach geworden. Draußen gießt es in Strömen. Ich träume davon, dass wegen Gewitter aus dem IRONMAN ein Duathlon wird. Der Wecker klingelt um 2:45. Der Regen hat aufgehört. Mal gucken, was das Wetter heute so bringt. Die Wettervorhersage hat ja Regen und Gewitter mit Überflutungen angekündigt. Ich spule das Pre-Race Programm runter. Duschen, dann der erste Kaffee seit 4 Wochen (YEAH!), 5 Toast mit Honig, fett mit Sonnencreme eincremen, anziehen und los geht’s zum Start. Michelle, Tini und Marvin begleiten mich. Hinter dem Kona Beach Hotel stelle ich mich in die Schlange zum Body-Marking. Pünktlich um 4:45 öffnen sich die Tore. Alles ist perfekt durchorganisiert. Hunderte von Helfen leiten die Athleten durch die einzelnen Stationen. Ich bekomme von einer netten älteren Dame meine Startnummer auf die Unterarme geklebt. Dann werde ich gewogen (nach dem Rennen allerdings nicht mehr, Sinn?) und kann zu meinem Rad. Aufpumpen, kurzer Check. Passt. Jetzt habe ich noch ein Stunde Zeit und geselle mich zu Michelle, Tini und Marvin. Auf den Weg dorthin läuft mir noch Sebastian Kienle über den Weg. “Ich will einen Sieg sehen!” - “Ich hoffe doch von mir!” - “Klar!”. Ich mag ihn, er hat ne coole Art. Irgendwann begebe ich mich wieder in die Wechselzone und schaue den Start der Profi-Männer. Ich stehe direkt hinter der Kanone. Als die US-Hymne gesungen wird, bekomme ich schon etwas Gänsehaut und als dann die Kanone donnert und ich im Pulverrauch stehe, muss ich aufpassen, dass die Emotionen nicht mit mir durchgehen. Ich dackele zum Schwimmeinstieg und treibe mit 1600 anderen Age-Groupe-Männern eine viertel Stunde an der Startline und warte auf unseren Startschuss. BOOM! Es geht los! Hell brakes lose! Dies ist mein erster richtiger Massenstart und ich hoffe, mein letzter. Was folgt sind eine gute Stunde Schlägerei. Ich bekomme einen tritt in die Nieren und dreimal ordentlich eine auf die Brille. Hier zieht keiner zurück. Hier zählt das Recht des Stärkeren. Ich finde es scheisse. Ich versuche immer wieder aus dem Getümmel zu entkommen. Aber ständig schlägt mir jemand auf die Füße. Ich bin total entnervt. Komme nicht in den Rhythmus. Was sind denn das alles für Assis?! Man kann ja mal jemandem auf die Füße hauen, aber dann ziehe ich doch zurück oder versuche ein bisschen seitlich zu schwimmen. Nein, hier nicht. Nach 1:09:02 steige ich aus dem Wasser. Mit der Zeit bin ich nicht zufrieden. Aber was soll’s, Hauptsache einigermaßen heil und unverletzt überstanden. Jetzt kann das Rennen anfangen. Ich wechsele auf’s Rad. Die Radstrecke ist gar nicht so voll wie befürchtet. Man kann einigermassen fair fahren. Wobei sich immer mal wieder ein Pulk aufstaut, aber das lässt sich bei einem Massenstart schwer verhindern. Es geht erst den Ali’i Drive hoch und wieder zurück bevor wir auf den Queen K Highway Richtung Hawi abbiegen. Tja, was soll ich jetzt groß schreiben. Man fährt auf dem Queen K auf einer fast geraden Strasse durch die Lava-Felder. Die Strecke ist ziemlich hügelig, hoch nach Hawi auch mal etwas steiler. Kurz, die Strecke ist verdammt langweilig. Es ist fast wie Rolle fahren. Heute gibt es kaum Wind, was das Radfahren deutlich erleichtert. Ich merke aber schon nach einer Stunde, dass das nicht mein Rad-Tag ist. Ich bekomme nicht die Watt auf’s Pedal, die ich mir vorgenommen habe. Ich fahre mit deutlich weniger Power als in Frankfurt. Aber meine Oberschenkel brennen schon und ich will lieber nicht zu viel riskieren. Das Rennen empfinde ich als recht fair. Es wird wenig Windschatten gefahren. Aber die Kampfrichter fackeln auch nicht lange. Im ersten Penalty-Zelt stehen bestimmt 20 Leute und sitzen ihre Zeitstrafe ab. Irgendwann donnern auf der gegenüberliegenden Seite die Profis an uns vorbei. Ich sehe Lange vorne im Feld, aber wo ist Sebi? Der hat nach der Hälfte der Strecke schon deutlichen Rückstand. Was ist da los? Richtung Hawi ziehen Wolken auf. Es nieselt für etwa eine Minute. Das war’s dann auch mit Unwetter. Ab Höhe Flughafen ist wolkenloser Himmel angesagt und sengende Sonne. Nach sonst ereignisarmer Radfahrt erreiche ich Dank der Windstille nach 4:56:45 Stunden zum zweiten Wechsel das Pier. Die Zeit liest sich auf dem Papier ganz gut, aber auch hier bin ich nicht richtig zufrieden. Ich wollte aber auch nichts riskieren. Ankommen ist die Devise! Auch auf der Laufstrecke geht es erstmal eine Runde über den Ali’i Drive. Es ist verdammt warm. Die Sonne strahlt bei wolkenlosem Himmel. Na toll, ich hatte mich schon auf den Regen gefreut. Naja, vielleicht kommt er ja wie die letzten Tage gegen Nachmittag. Die ersten 10 Kilometer laufen eigentlich nach Plan. Pace zwischen 4:30 und 4:40. Nur nicht überzocken. An der Strecke gibt es durch Bäume und Häuser auch immer mal wieder Schatten und die Anwohner stehen mit ihren Gartenschläuchen an der Strecke um uns eine kleine Abkühlung zu verschaffen. Nach der Kona-Runde gehte es hoch auf den Queen K Highway. Die Straße dorthin ist steil. Viele Athleten gehen. Ich will nicht gehen, also trabe ich die Strasse gemächlich hoch. Und es geht wieder auf den schnurgeraden Highway. Vor mir sehe ich eine Perlenkette aus Menschen. Krass, sind da viele vor mir. Aber das ich halt kein normaler Ironman. Hier sind eben nur die Besten. Aber ein bisschen zieht es mich schon runter, dass ich so weit hinten bin. Auf dem Highway brennt die Sonne. Die Wettervorhersage hätte falscher nicht sein können. Es ist keine Wolke am Himmel und der fehlende Wind, der sonst für etwas Abkühlung sorgt, macht die Lavawüste zum Glutofen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Das ist nicht mein Wetter. Nach kurzer Zeit stürmt Patrick Lange auf der anderen Seite an mir vorbei. Alter, ist der krass unterwegs. Und dann kommt lange erstmal niemand. Der wird das Ding wohl wieder gewinnen? Wo ist Sebi? Wo ist Sanders? Keine Spur. Hätte ich nicht erwartet. Das Laufen wird zäh und mühsam. Ich merke, wie mein Körper überhitzt. An jeder Verpflegungsstation überschütte ich mich mit Eiswasser, nehme Eis und gekühlte Schwämme. Wie geil es sein kann, wenn dir ein Stück Eis den Rücken runterläuft. Aber die Abkühlung hält nie lange an. Ich gehe, durch jeder Station. Kühlen, trinken, Gel, Koffein, kühlen. Das ist kein Marathon, das ist Überlebenskampf. Irgendwann schnappe ich mir eine leere Gatorade Flaschen um diese immer wieder mit Eiswasser zu füllen. Damit bewässere ich mich zwischen den Versorgungsstation. Wann kommt eigentlich die verfluchte Abzweigung zum Energy Lab? Und wie zur Hölle haben die es hier geschafft eine Strasse zu bauen, die in beide Richtungen immer bergauf geht? Irgendwann erscheinen die Sonnenkollektoren am Horizont. Endlich! Wobei, auf was freue ich mich da eigentlich? Ich weiss ja, was mir da unten blüht. Ich laufe den Berg runter an die Küste. Am Rand werden nasse Handtücher verteilt. Geil! Ich klemme mir eins unter die Mütze, damit wenigstens mein Nacken nicht total verbrennt. Zwei weitere schlinge ich mir um den Hals. Die prognostizierte Marathonzeit fällt beständig von anfangs 3:16 auf 3:25. Ich korrigieren mein Minimalziel auf 3:45. Das wäre dann die Sub10. Nach der Runde im Energy Lab geht es den verfluchten Berg wieder hoch. Das kostet alles so viel Kraft. Mir tut alles weh. Ich will eigentlich nur noch stehen bleiben. Da es aber nirgends einen Millimeter Schatten gibt, ist die Verlockung stehen zu bleiben dann doch nicht allzu groß. Die nächste Verpflegungsstation lockt mit frischem Eis. Mit meinen Leidensgenossen schleppe ich mich über den Asphalt. Einige bekommen Krämpfe oder kotzen in die Lava. Warum machen wir das hier eigentlich? Ich laufe am Rande meiner Leistungsfähigkeit. Ich hoffe nur, dass ich nicht kollabiere. Das ist tatsächlich meine einzige Sorge. Hauptsache einigermaßen heil ankommen. Es geht gefühlt immer bergauf. Und wo ist eigentlich der Regen? Oder der Wind? Der Asphalt brennt. Aber ich komme dem Ziel beharrlich näher. Ich zähle jeden Kilometer runter. An der letzten Verpflegungsstation bei Kilometer 41 bleibe ich nochmal stehen und entsorge die ganzen Schwämme, die in meinem Anzug stecken, mach mich nochmal frisch und schließe den Reißverschluss des Einteilers. So viel Zeit muss sein für DEN Zieleinlauf. Kurz vorm Ziel drückt mir Marvin eine St. Pauli Fahne in die Hand. Ich kann es nicht fassen, ich habe es irgendwie geschafft. Ich laufe durch den legendären Zielkanal wo hunderte Menschen jubeln. Mit Tränen in den Augen überquere ich die Ziellinie. “YOU ARE AN IRONMAN!” Die magischen Worte bekomme ich noch unterbewusst mit bevor ich auf die Knie falle. Ein Jahr der Entbehrungen und des Trainings finden hier ihren Abschluss. Ich kann es kaum in Worte fassen. Es ist einfach ein großer Moment. Am Abend schleppe ich mich mit Michelle total kaputt noch einmal zur Finishline. Ich finde es immer Klasse, die letzten Athleten ins Ziel zu holen. Diese haben meinen allergrößten Respekt, denn sie gehen bis zu 17 Stunden an ihr körperliches Limit. In der Zeit habe ich schon geduscht und einen Power-Nap gemacht. Die Szenen, die sich dort abspielen, sind echt inspirierend. So fällt an diesem Abend - nach Patrick Langes Fabel-Rekord - noch ein weiterer Weltrekord. Kurz vor Zielschluss kommt der älteste Hawaii Finisher aller Zeiten ins Ziel. Hiromu Inada aus Japan finished im Alter von 86 (!!!) Jahren. Was soll man da noch sagen? Es ist ein perfekter Abschluss. Die Champions Lange und Ryf ehren die Letzten. Ein Traditioneller Feuertanz und die hawaiianische Hymne und dann ist er zu Ende, der 40. IRONMAN Hawaii. Mein Fazit: Ein unfassbar geiles Erlebnis. Es ist einfach unbeschreiblich. Alleine der Anblick der Medaille lässt mich erzittern. Warum tut man sich das an? Ich habe ehrlich gesagt keine vernünftige Erklärung. Aber Kona ist eben der Olymp des Triathlon. Hier will jeder hin, hier will jeder mal finishen. Und ja, wenn man dann im Ziel ist ist es einfach nur mega geil. Auch die ganze Atmosphäre in den Tagen vor dem Rennen ist magisch. Würde ich nochmal starten? Ja, vielleicht in ein paar Jahren. Aber ich würde nicht mehr so verbissen auf die Quali hinarbeiten. Das Ziel ist erreicht. Es gibt noch viele andere schöne Rennen. Mit meinem Rennen bin ich aus rein sportlicher Sicht nicht zufrieden. Platz 93 in der Altersklasse ist nicht unbedingt das, was ich mir ausgerechnet habe. Und das es mit der Sub10 geklappt hat, lag auch etwas an den verhältnismäßig einfachen Bedingungen auf der Radstrecke. Ich wäre insgeheim gerne 20 Minuten schneller gewesen. Schwimmen kann ich einfach nicht und werde es wohl auch nie mehr. Aber mit der Zeit bin ich wirklich unzufrieden. 15 Minuten auf den Großteil der Altersklasse zu verlieren, ist in einem Feld mit diesem Niveau tödlich. 5 Minuten weniger hätten es schon sein können. Aber heute habe ich in keiner Disziplin richtig gepunktet. Zum einen, weil ich auf dem Rad auf Nummer sicher gegangen bin, zum anderen, weil ich beim Laufen, meiner eigentlichen Stärke, nicht mit der Hitze klar gekommen bin. Ja, das mag jetzt alles bisschen doof klingen, aber am Ende ist es eben auch ein Wettkampf und ein Messen mit den Besten der Welt. Okay, das war genug Mimimi.... und das war auch mein letzter Bericht, denn jetzt fängt der eigentlich Urlaub an. 3 Wochen auf Kauai und Big Island :) Bilder auf https://www.instagram.com/pattiramone/ |
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extrem lesenswert, vielen Dank! :Blumen: |
Toll geschrieben, vielen Dank!:Blumen:
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weil viele über ein langweiliges rennen schreiben und es in zukunft wohl immer so laufen wird.......man vergißt, dass ein frodeno nicht am start war, der läuferisch auf demselben niveau wie lange operiert. in einer gar nicht so unwahrscheinlichen rennkonstellation mit frodeno hätte es ein kopf an kopf rennen über die gesamte marathonstrecke gegeben, das den legendären iron war zwischen scott und allen wie ne aufwärmrunde hätte aussehen lassen.
wenn jetzt vll zukünftig noch ein gomez mit etwas mehr langdistanzerfahrung oder vll mal ein brownlee da reinhalten kann, dann gibt es rennen, die es so noch nie gab auf hawaii. |
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Schade, dass du gestern abend nicht beim Forums-Barbecue mit dabei warst. Hast einen sehr angenehmen, kurzweiligen Abend verpasst. Zitat:
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Sehe ich auch so. Allerdings glaube ich nicht an ein Kopf-an Kopf-Rennen, da Frodeno besser schwimmt als Lange und es gar nicht auf eine Duell-Situation, so wie in Frankfurt hätte ankommen lassen. In Frankfurt konnte er Lange in die Führung zwingen und fürs Laufen vorermüden, das würde in Kona nicht klappen, weil sich in einer großen Gruppe immer jemand anderes finden würde, der für Lange die Führungsarbeit übernimmt. V.a. darf man aber nicht vergessen, dass die ungewöhnlich windstillen Rennbedingungen am Samstag die Radfahrer extrem benachteiligt und die Läufer begünstigt haben. Ohne den Defekt von Sebi, hätte das Rennen aber garantiert komplett anders ausgesehen. Vermutlich wäre dann Dreitz, der keineswegs Teamarbeit für Lange arbeiten wollte, sogar mit Wurf und Sebi weggekommen und in der Lange-Gruppe wäre u.U. niemand mehr übrig geblieben, der sich für die Top-Läufer aufarbeiten hätte wollen, so dass ganz andere Abstände entstanden wären. Dass Sanders einen derart schlechten Tag beim Schwimmen haben würde und sich damit aus dem Rennen genommmen hat, war nach dem sehr guten Schwimmen eine Woche zuvor beim Ho'ala-Swim schon eine gewisse Überraschung und der vierte "Sechser im Lotto" für Lange an diesem Tag nach dem Ausfall von Frodo und Sebi sowie der überraschend schlechten Radperformance von Gomez. Da Lange wirklich einen sehr guten Tag in allen drei Disziplinen gehabt hatte, wäre es auch denkbar gewesen, dass er trotzdem ganz am Schluss die Nase vorne gehabt hätte, aber es wäre ohne die oben beschriebenen Sondersituationen auf jeden Fall wesentlich spannender geworden. |
Super Bericht. Danke!
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Tolle Bericht!! Danke
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@ Henryhell: ganz toller Bericht. Vielen Dank
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Henry, wieviel Tage vorher bist du angereist? |
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Danke für den super Bericht und herzlichen Glückwunsch für Deine super Leistung!!! Unsere Triathlonabteilung ist mega stolz auf Dich!!!:cool: Viel Spaß noch auf Big Island und Kauai! Aloha +hang loose. Hippoman :cool: |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:32 Uhr. |
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