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Klugschnacker 26.01.2015 13:09

Warum arbeitet Ihr Euch so an diesen Definitionen ab? Zu den Attentaten in Paris oder allgemein zum islamistischen Terror gehört das nur am Rande, oder stehe ich auf dem Schlauch?
:Blumen:

Klugschnacker 26.01.2015 13:34

Ich bin gespannt, ob der Mord in Berlin einen religiösen oder kulturellen Hintergrund hat. Eine hochschwangere 19jährige Frau wurde vom Vater des Kindes zweimal mit einem Messer in den Bauch gestochen. Die Frau soll sich heftig gewehrt haben, wurde aber mit Benzin übergossen und noch lebendig verbrannt.

Beim Täter soll es sich um einen ebenfalls 19jährigen Deutschen türkischer Herkunft handeln. Vermutlich hatte er einen gleichaltrigen Komplizen.
http://www.berliner-zeitung.de/panor...,29655116.html

Möglicherweise relevant in diesem Zusammenhang ist das Thema "Ehrenmorde".

MattF 26.01.2015 14:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1109900)
Ich bin gespannt, ob der Mord in Berlin einen religiösen oder kulturellen Hintergrund hat.


Da jeder Mensche eine religiösen und kulturellen Hintergrund hat, wahrscheinlich schon.


Auf alle Fälle wird das von gewissen Kreisen gerne ausgeschlachtet.


"Jeder kriminelle Tat von Menschen mit Migrationshintergrund zeigt ja, dass die nicht zu uns passen."

schnodo 26.01.2015 14:47

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1109907)
Da jeder Mensche eine religiösen und kulturellen Hintergrund hat, wahrscheinlich schon.

Auf alle Fälle wird das von gewissen Kreisen gerne ausgeschlachtet.

Es wundert mich schon sehr, welche Maßstäbe sich mittlerweile in der Berichterstattung durchsetzen. Zwei aktuelle Beispiele:

Sebastian Edathy hat vermutlich eine Geldstrafe zu befürchten, weil er sich Bilder nackter Burschen angeschaut hat. Dessen komplette Ermittlungsakte liegt mittlerweile bei der Presse und es gibt nicht wenige, die ihm rein präventiv schon mal den Schwanz abschneiden wollen, wenn nicht noch mehr.

Auf der anderen Seite wird eine junge Frau sadistisch ermordet und die Presse lässt es sich erst nach Tagen mühsam aus der Nase ziehen, dass es sich dabei um einen Ehrenmord handeln könnte. Wo sonst "abscheulich", "unmenschlich" und ähnliche Vokabeln durch die Medien geistern, herrscht hier beklemmende Stille.

Man muss keinesfalls "gewissen Kreisen" angehören, um das merkwürdig zu finden.

Lui 26.01.2015 15:22

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1109880)
Natürlich: Ich bin als Ausländer hergekommen; mein Sohn wurde hier geboren, hat aber einen Migrationshintergrund (Vater aus Ausland, zwei Muttersprachen).

Ich bin auch als Ausländer hergekommen, aber habe wegen einer Deutschen Mutter irgendwann den Deutschen Pass dazu bekommen. Bei mir sagen aber viele ich sei kein Ausländer, weil ich ja nicht so aussehe , was immer das auch heissen soll.

keko 26.01.2015 15:26

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1109921)
Es wundert mich schon sehr, welche Maßstäbe sich mittlerweile in der Berichterstattung durchsetzen. Zwei aktuelle Beispiele:

Sebastian Edathy hat vermutlich eine Geldstrafe zu befürchten, weil er sich Bilder nackter Burschen angeschaut hat. Dessen komplette Ermittlungsakte liegt mittlerweile bei der Presse und es gibt nicht wenige, die ihm rein präventiv schon mal den Schwanz abschneiden wollen, wenn nicht noch mehr.

Auf der anderen Seite wird eine junge Frau sadistisch ermordet und die Presse lässt es sich erst nach Tagen mühsam aus der Nase ziehen, dass es sich dabei um einen Ehrenmord handeln könnte. Wo sonst "abscheulich", "unmenschlich" und ähnliche Vokabeln durch die Medien geistern, herrscht hier beklemmende Stille.

Man muss keinesfalls "gewissen Kreisen" angehören, um das merkwürdig zu finden.

Aber welcher Ablauf ist denn erstrebenswerter? Der von Edathy oder der der schwangeren Frau?
Du gehst davon aus, dass der 2. Fall bewusst verschwiegen wurde. Aber vermutlich wurde der 1. Fall bewusst in die Öffentlichkeit getragen.

keko 26.01.2015 15:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1109900)
Ich bin gespannt, ob der Mord in Berlin einen religiösen oder kulturellen Hintergrund hat. Eine hochschwangere 19jährige Frau wurde vom Vater des Kindes zweimal mit einem Messer in den Bauch gestochen. Die Frau soll sich heftig gewehrt haben, wurde aber mit Benzin übergossen und noch lebendig verbrannt.

Beim Täter soll es sich um einen ebenfalls 19jährigen Deutschen türkischer Herkunft handeln. Vermutlich hatte er einen gleichaltrigen Komplizen.
http://www.berliner-zeitung.de/panor...,29655116.html

Möglicherweise relevant in diesem Zusammenhang ist das Thema "Ehrenmorde".

Die Täter werden nach unseren Gesetzen und ohne Rücksicht auf religiösen und kulturellen Hintergrund bestraft werden.

Dein Posting ist übrigens ein Paradebeispiel dafür, warum man in Deutschland Genaueres über den Täter nicht gleich in die Presse wirft.

noam 26.01.2015 15:41

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1109934)
Die Täter werden nach unseren Gesetzen und ohne Rücksicht auf religiösen und kulturellen Hintergrund bestraft werden.

Dein Posting ist übrigens ein Paradebeispiel dafür, warum man in Deutschland Genaueres über den Täter nicht gleich in die Presse wirft.

In welcher Fantasiewelt lebst du? Ich habe da andere Erfahrungen gemacht.


Und solche Daten sollten viel mehr an die Presse kommen, damit der gemeine Gutmensch auch mal sieht in welcher Welt wir mittlerweile leben. Aber es sind ja immer nur bedauerliche Einzelfälle :Lachanfall:


Hier sollte mal ehrliche Aufklärung betrieben werden ohne Rücksicht auf politische Korrektheit. Dann würden die Leute, die mit einer bestimmten Ethnie oder Volksangehörigkeit oder wie auch immer man das nennen möchte schlechter Erfahrungen gemacht haben und dies auch kund tun, nicht immer sofort in die rechte ecke stellen

MattF 26.01.2015 15:43

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1109921)

Auf der anderen Seite wird eine junge Frau sadistisch ermordet und die Presse lässt es sich erst nach Tagen mühsam aus der Nase ziehen, dass es sich dabei um einen Ehrenmord handeln könnte.


Du fändest es also OK wenn über Motive in der Presse spekuliert würde?`Wieso lässt man nicht erstmal die Polizei ihre Arbeit machen?

Im übrigen gibt es einen Pressekodex:

Zitat:

Die Richtlinie 12.1 des Pressekodex soll Journalisten davon abhalten, Minderheiten zu diskriminieren. Dort heißt es:

"In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte."
Natürlich kann man diesen Pressekodex merkwürdig finden, allerdings gibt es ihn. Also verhält sich zumindest die Presse nicht merkwürdig wenn sie ihn einhält.



Ich bin letztlich in dieser Sache auch gespalten.

Das PRoblem ist, wenn man es nicht rein schreibt, wird wild rumspekuliert, irgendwann wird doch ruchbar, es war ein "Ausländer" und "gewisses Kreise" rufen: "Seht ihr die Bestien und man wollte es uns verheimlichen."

Schreibt man es rein schreiben sie gleich. "Wir wussten es ja, die Bestien."

Und darauf wird dann der Schwachsinn von diesem Katzenkrimiautor, dass mordende Horden durch D ziehen und deutsche Frauen massenweise vergewaltigen.

http://www.welt.de/politik/deutschla...-Sarrazin.html

Wie mans macht, macht mans falsch.

MattF 26.01.2015 15:49

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1109935)
Und solche Daten sollten viel mehr an die Presse kommen, damit der gemeine Gutmensch auch mal sieht in welcher Welt wir mittlerweile leben. Aber es sind ja immer nur bedauerliche Einzelfälle :Lachanfall:


Wo Mensche leben passieren grausame Dinge, Nichtdeutsche sind nicht besser als Deutsche (aber auch nicht schlechter).

keko 26.01.2015 15:53

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1109935)
In welcher Fantasiewelt lebst du?

Sag es mir!

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1109935)
Hier sollte mal ehrliche Aufklärung betrieben werden ohne Rücksicht auf politische Korrektheit.

Ha ha... das wäre wirklich mal was. Da würde aber so mancher unerwartet dumm aus der Wäsche gucken. :Cheese:

noam 26.01.2015 15:53

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1109940)
Wo Mensche leben passieren grausame Dinge, Nichtdeutsche sind nicht besser als Deutsche (aber auch nicht schlechter).

es ist aber nicht zu leugnen, dass bestimmte Deliktsfelder durch bestimmte Etnien dominiert werden.

Leider wird dies in der polizeilichen Kriminalstatistik nicht erhoben (obwohl die Schreibarbeit für die Statistik 80% der Arbeitszeit einnimmt). Ein Schelm wer denkt, dass man Angst vor den wirklichen Zahlen hat

Klugschnacker 26.01.2015 15:55

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1109934)
Die Täter werden nach unseren Gesetzen und ohne Rücksicht auf religiösen und kulturellen Hintergrund bestraft werden.

Davon gehe ich aus. Auch die Berücksichtigung des religiösen oder kulturellen Hintergrunds ist für mich okay, wenn es darum geht, die individuelle Schuld der Täter zu bewerten.

Mir geht es im Augenblick jedoch nicht allein um den Aspekt der Tat, Schuld und Bestrafung. Sondern um die Konflikte mit fremden Kulturen oder Religionen hier in Deutschland. Bei den Pariser Attentaten hatte es uns ebenfalls nicht genügt, schulterzuckend auf die gerechten Mühlen der Justiz zu verweisen. Vielmehr hatten wir uns als Gesellschaft in unseren Grundwerten angegriffen gefühlt.

Ich frage mich, ohne eine Antwort zu kennen, ob wir in der gesellschaftlichen Debatte einen Unterschied machen müssen: zwischen Straftätern, die zwar das Gesetz gebrochen haben, es aber grundsätzlich anerkennen, und Straftätern, die ihre Regeln des Glaubens oder der Ehre grundsätzlich über das Gesetz stellen.

Grüße,
Arne

noam 26.01.2015 15:56

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1109944)
das wäre wirklich mal was. Da würde aber so mancher unerwartet dumm aus der Wäsche gucken. :Cheese:

da bin ich fest von überzeugt und vor allem, würde man dem ideologisch verblendeten Leuten (jeglicher Richtung) mal die Augen öffnen. Und die ganze öffentliche Diskussion um Pegida, kriminelle Ausländer, Sinti und Roma usw würde auf eine viel realistischere Ebene gehoben werden

keko 26.01.2015 16:08

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1109948)
da bin ich fest von überzeugt und vor allem, würde man dem ideologisch verblendeten Leuten (jeglicher Richtung) mal die Augen öffnen. Und die ganze öffentliche Diskussion um Pegida, kriminelle Ausländer, Sinti und Roma usw würde auf eine viel realistischere Ebene gehoben werden

Und Straftaten von Deutschen, würdest du die ebenso durchleuchten wollen?

Schwarzfahrer 26.01.2015 16:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1109947)
...die Berücksichtigung des religiösen oder kulturellen Hintergrunds ist für mich okay, wenn es darum geht, die individuelle Schuld der Täter zu bewerten.

Das mag o.k. sein, wenn es um ein Verkehrsverstoß geht, bei der nur mangelnde Einsicht der Folgen des Handelns vorliegt und keine vorsätzliche Schädigung einer anderen Person. Bei Mord mag ein religiöser oder kultureller (ist das ein Unterschied?) Hintergrund eine Erklärung bieten, sollte aber bei der Bewertung eben keinen Unterschied machen. Die Schuld ist gleich hoch, ob einer aus Eifersucht, Geldgier oder wegen eines schrägen Ehrenbegriffs mordet.

noam 26.01.2015 16:21

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1109955)
Und Straftaten von Deutschen, würdest du die ebenso durchleuchten wollen?

Klar. Hier wäre es zumindest für mich besonders interessant, welche Delikte durch welche Menschen begangen werden.

Finde auch den Menschen auf seine Herkunft zu reduzieren zu wenig, um tatsächlich das Problem zu erkennen und zu behandeln.

Ich will ja nun nicht feststellen, dass Menschen mit einem bestimmten Migrationshintergrund eine Affinität zu Stichwaffen haben, sondern feststellen, ob es einen Zusammenhang zwischen den Menschen mit diesem Migrationshintergrund gibt. Wahrscheinlich machen wir es uns nämlich einfach zu einfach und reduzieren komplexe Sachverhalte zu sehr.

Damit entziehen wir vor allem stumpfen Parolen a la kriminelle Ausländer raus den Nährboden.

keko 26.01.2015 16:27

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1109961)
Klar. Hier wäre es zumindest für mich besonders interessant, welche Delikte durch welche Menschen begangen werden.

Finde auch den Menschen auf seine Herkunft zu reduzieren zu wenig, um tatsächlich das Problem zu erkennen und zu behandeln.

Ich will ja nun nicht feststellen, dass Menschen mit einem bestimmten Migrationshintergrund eine Affinität zu Stichwaffen haben, sondern feststellen, ob es einen Zusammenhang zwischen den Menschen mit diesem Migrationshintergrund gibt. Wahrscheinlich machen wir es uns nämlich einfach zu einfach und reduzieren komplexe Sachverhalte zu sehr.

Damit entziehen wir vor allem stumpfen Parolen a la kriminelle Ausländer raus den Nährboden.

Ich fände das auch gut, aber ich befürchte, es wird nicht funktionieren in der Breite der Gesellschaft, die gern mal einfach nur oberflächliche Fetzen aufschnappt. Ich habe die Befürchtung, dass gewisse Leute das für sich ausschlachten würden oder durch ihre Brille sehen wollen und würden. Ich denke, dass man das Volk manchmal vor sich selbst schützen muss.

noam 26.01.2015 16:31

joa stimmt schon. Statistiken lesen ist halt immer so ne Sache für sich.

schnodo 26.01.2015 16:37

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1109929)
Aber welcher Ablauf ist denn erstrebenswerter? Der von Edathy oder der der schwangeren Frau?
Du gehst davon aus, dass der 2. Fall bewusst verschwiegen wurde. Aber vermutlich wurde der 1. Fall bewusst in die Öffentlichkeit getragen.

Erstrebenswerter? Keiner von beiden natürlich.
Mein Punkt ist, dass wesentliche Teile der Presse wild spekulieren und keinerlei Beißhemmung haben wenn es opportun ist, andererseits aber relevante Fakten verschweigen.
(Natürlich gehe ich davon aus, dass es verschwiegen wurde, wenn ausländische Medien diese Information schon gestern Vormittag publiziert haben.)

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1109936)
Du fändest es also OK wenn über Motive in der Presse spekuliert würde?`Wieso lässt man nicht erstmal die Polizei ihre Arbeit machen?

Wenn die Presse generell nie über Motive spekulierte, sondern immer nur Fakten berichtete, wäre das für mich komplett in Ordnung. Dass aber in einigen Fällen intimste private Details und hanebüchene Spekulationen veröffentlicht werden, andererseits aber Umstände verschiegen werden, bei denen für mein Empfinden tatsächlich "für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht", finde ich das scheinheilig und ekelhaft.

Wieso man nicht erstmal die Polizei machen lässt, liegt auf der Hand: Erstens aus Gewohnheit und zweitens weil die Vergangenheit gelehrt hat, dass es kein Fehler ist, der Polizei gelegentlich auf die Finger zu schauen. Wenn die Presse es nicht tut, tut es (fast) keiner.

Ich mag generell die Tendenz nicht, dass Meinungsbildung durch selektive Auswahl der publizierten Fakten betrieben wird. Genausowenig begrüße ich, dass es mittlerweile alltäglich ist, dass Zeitungsartikel komplett mit wertenden Aussagen durchsetzt sind. Früher wäre vieles davon maximal als Kommentar durchgegangen.

qbz 26.01.2015 17:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1109900)
Ich bin gespannt, ob der Mord in Berlin einen religiösen oder kulturellen Hintergrund hat. Eine hochschwangere 19jährige Frau wurde vom Vater des Kindes zweimal mit einem Messer in den Bauch gestochen. Die Frau soll sich heftig gewehrt haben, wurde aber mit Benzin übergossen und noch lebendig verbrannt.

Beim Täter soll es sich um einen ebenfalls 19jährigen Deutschen türkischer Herkunft handeln. Vermutlich hatte er einen gleichaltrigen Komplizen.
http://www.berliner-zeitung.de/panor...,29655116.html

Möglicherweise relevant in diesem Zusammenhang ist das Thema "Ehrenmorde".

Nach den Infos aus der Presse kannten sich die beiden seit 2012 und wie eine Zeitung schrieb, soll es sich um "0n/0ff Liebesbeziehung" gehandelt haben, wobei die Eltern des einen Täters das Mädchen nicht als mögliche Schwiegertochter angesehen haben sollen. Die Springer Presse berichtet zum möglichen Motiv, dass es eine für den Täter unerwünschte Schwangerschaft gewesen sein soll und er einen Schwangerschaftsabbruch von der jungen Frau verlangte, diese aber das Kind und die Beziehung zum Täter wollte. (Die Infos stammen vermutlich aus dem Freundeskreis der Ermordeten.)

Mir käme dazu assoziativ eher der Film "Matchpoint" von Woddy Allen in den Sinn, wo ein junger Mann seine von ihm schwangere Geliebte ermordet, um seinen komfortablen Familienzusammenhang und die Ehe nicht zu gefährden. Um einen sog. "Ehrenmord" könnte es sich handeln, hätte das (verheiratete, was nicht der Fall ist) Mädchen den Täter verlassen für eine neue Beziehung oder wenn das Kind von einem anderen Mann ist. Beides scheint aber nicht der Fall zu sein. Er hätte sich das vielleicht sogar gewünscht.

Aus welchen Gründen ein Kumpel (aus einer deutschen Familie) mitmachte, statt vom Mord abzuhalten, erscheint mir auch sehr aufkärungsbedürftig. Viele offene Fragen ....

Und sie haben offenbar auch Anwälte, die sie bislang nicht zu einem umfassenden Geständnis bewegen konnten (oder wollten?).

Klugschnacker 26.01.2015 19:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1109956)
Die Schuld ist gleich hoch, ob einer aus Eifersucht, Geldgier oder wegen eines schrägen Ehrenbegriffs mordet.

Ich bin kein Jurist, also möge man mir bitte verzeihen, wenn folgendes falsch ist: Der Begriff "Mord" und das zugehörige Strafmaß setzen niedrige Beweggründe voraus. Ein Beispiel wäre Habgier. Ich weiß nicht, ob ehrlich empfundener religiöser Wahn ebenfalls regelmäßig zu den niedrigen Beweggründen zählt.

Grüße,
Arne

noam 26.01.2015 19:38

In der Regel gehts dann auf das Mordmerkmal Heimtücke. Die Frau wird ja sicherlich unter einem Vorwand in den Wald gelockt worden zu sein, um sie zu schlachten.

Die ist ja auch lediglich die Abgrenzung zwischen Mord und Totschlag.

big_kruemel 26.01.2015 19:53

Hier wieder mal ein gutes Beispiel, warum es zu Widerständen gegen Asylbewerber kommt. Bitte mich jetzt nicht in irgendeine Ecke schieben, aber kann man sich in einem fremden Land, das einem Asyl gewährt, nicht benehmen?

http://www.rnz.de/nachrichten/heidel...rid,71415.html

Das Beste ist aber, dass wir auch noch selber schuld sein sollen:

Zitat:

"Das lange Warten führt zu Frust - und wir müssen vermeiden, dass der sich aufstaut", sagt der Sprecher des Regierungspräsidiums, Joachim Fischer

qbz 26.01.2015 19:54

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1110000)
In der Regel gehts dann auf das Mordmerkmal Heimtücke. Die Frau wird ja sicherlich unter einem Vorwand in den Wald gelockt worden zu sein, um sie zu schlachten.

Die ist ja auch lediglich die Abgrenzung zwischen Mord und Totschlag.

Die Haftbefehle wurden wegen gemeinschaftlichen Mordes und gemeinschaftlichen Schwangerschaftsabbruches erlassen.
In das Wäldchen fuhren sie mit der Frau mit einem Mietauto.

noam 26.01.2015 20:10

Zitat:

Zitat von big_kruemel (Beitrag 1110007)
Hier wieder mal ein gutes Beispiel, warum es zu Widerständen gegen Asylbewerber kommt. Bitte mich jetzt nicht in irgendeine Ecke schieben, aber kann man sich in einem fremden Land, das einem Asyl gewährt, nicht benehmen?

http://www.rnz.de/nachrichten/heidel...rid,71415.html

Das Beste ist aber, dass wir auch noch selber schuld sein sollen:

http://www.noz.de/lokales/bramscher-...melager-hesepe

gibts bei uns auch
das hats sogar ins TV geschafft

MattF 26.01.2015 22:12

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1109970)
Ich mag generell die Tendenz nicht, dass Meinungsbildung durch selektive Auswahl der publizierten Fakten betrieben wird. Genausowenig begrüße ich, dass es mittlerweile alltäglich ist, dass Zeitungsartikel komplett mit wertenden Aussagen durchsetzt sind. Früher wäre vieles davon maximal als Kommentar durchgegangen.


Welche Fakten hättest du denn noch gerne? Wo er wohnt? Ob er bi oder rein hetero ist? Was er gelernt hat? Welche Noten in der Schule?..................

Die Frage ist doch und darauf zielt ja auch dieser Pressekodex;

Was ist relevant für die Tat? Möglicherweise ist das ausländersein für die Tat völllig irrelevant und dann würden damit dass er auf das ausländisch sein reduziert wird, nur Ressentiments gegen andere Ausländer geschürt.

Gegen das was ich unterstrichen haben geht es ja. Es geht nicht darum den Täter zu schützen, es geht darum andere Menschen zu schützen, die sich genauso wie bei den Attentaten in Paris nicht jeden Tag rechtfertigen müssen, dass Türken (ganz wenige) Ehrenmorde begehen, bzw. Muslime Karikaturisten mit Kalaschnikows niedermähen, wenn sie gerade nichts anderes zu tun haben.

Im übrigen heißt die Frau angeblich Maria, ist also eher Deutsche. Ein Ehrenmord nach türkischem Verständnis dürfte damit eher ausgeschieden sein.

Schwarzfahrer 26.01.2015 22:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1109997)
Ich bin kein Jurist, also möge man mir bitte verzeihen, wenn folgendes falsch ist: Der Begriff "Mord" und das zugehörige Strafmaß setzen niedrige Beweggründe voraus. Ein Beispiel wäre Habgier. Ich weiß nicht, ob ehrlich empfundener religiöser Wahn ebenfalls regelmäßig zu den niedrigen Beweggründen zählt.

Grüße,
Arne

Ich bin auch kein Jurist. Meine Aussage spiegelt einfach meine persönliche Auffassung: es gibt keinen "weniger schlimmen" Grund, einen Menschen vorsätzlich umzubringen oder schwer zu verletzen (keine Notwehr). Religiöse Gründe hierfür haben für mich nichts mehr mit Religionsfreiheit zu tun; ob niedere Beweggründe, Fanatismus oder geistige Verwirrung - die restliche Menschheit muß gleichermaßen vor solchen Menschen geschützt werden. Ich vermute, die juristische Wirklichkeit sieht viel komplizierter aus.

keko 27.01.2015 12:18

Zitat:

Zitat von big_kruemel (Beitrag 1110007)

Das Beste ist aber, dass wir auch noch selber schuld sein sollen:

"Das lange Warten führt zu Frust - und wir müssen vermeiden, dass der sich aufstaut", sagt der Sprecher des Regierungspräsidiums, Joachim Fischer

Was hat das Gesagte mit einem Schuldeingeständnis zu tun? Es geht darum, deren Lage zu verbessern.

qbz 27.01.2015 13:37

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1109975)
......
Aus welchen Gründen ein Kumpel (aus einer deutschen Familie) mitmachte, statt vom Mord abzuhalten, erscheint mir auch sehr aufkärungsbedürftig. Viele offene Fragen ....
.......


Der deutsche Mittäter posiert auf diesem Foto mit einem Hells Angels Supporter T-Shirt und quarzsandgefüllten Handschuhen.

http://www.bild.de/news/inland/mord/...7434.bild.html

Vermutlich wissen beide nicht, was es bedeutet, das Leben anderer Menschen zu achten und zu schützen, und müssen in meinen Augen eine schwerste Persönlichkeitsstörung (Psychopathologie) haben (bei voller Schuldfähigkeit, juritisch gesehen).

qbz 29.01.2015 10:11

Rolle des Krieges gegen den Terrorismus
 
Wer sich etwas näher und fundierter über die Funktion des Krieges gegen den Terrorismus für Frankreich (und die USA) in der Sahara informieren möchte, dem sei diese aktuelle, spannende, informative Dokumentation über den Ressourcenkrieg in der Sahel Zone in Afrika empfohlen und über die Militarisierung dieser Region: Arte Mediathek, Schattenkrieg in der Sahara.

http://www.arte.tv/guide/de/048881-0...-in-der-sahara .

Oder im TV bei Arte die Wiederholung: 3.2., 8:55

keko 29.01.2015 16:40

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1110539)
Wer sich etwas näher und fundierter über die Funktion des Krieges gegen den Terrorismus für Frankreich (und die USA) in der Sahara informieren möchte, dem sei diese aktuelle, spannende, informative Dokumentation über den Ressourcenkrieg in der Sahel Zone in Afrika empfohlen und über die Militarisierung dieser Region: Arte Mediathek, Schattenkrieg in der Sahara.

http://www.arte.tv/guide/de/048881-0...-in-der-sahara .

Oder im TV bei Arte die Wiederholung: 3.2., 8:55

Danke! Lade es mir gerade runter :)

Road_Runner 29.01.2015 17:15

Zitat:

Zitat von big_kruemel (Beitrag 1110007)
Hier wieder mal ein gutes Beispiel, warum es zu Widerständen gegen Asylbewerber kommt. Bitte mich jetzt nicht in irgendeine Ecke schieben, aber kann man sich in einem fremden Land, das einem Asyl gewährt, nicht benehmen?

http://www.rnz.de/nachrichten/heidel...rid,71415.html

Hier ein weiteres Beispiel: http://www.radeburger-anzeiger.de/nc...l-in-radeburg/

keko 30.01.2015 08:12

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1110539)
Wer sich etwas näher und fundierter über die Funktion des Krieges gegen den Terrorismus für Frankreich (und die USA) in der Sahara informieren möchte, dem sei diese aktuelle, spannende, informative Dokumentation über den Ressourcenkrieg in der Sahel Zone in Afrika empfohlen und über die Militarisierung dieser Region: Arte Mediathek, Schattenkrieg in der Sahara.

http://www.arte.tv/guide/de/048881-0...-in-der-sahara .

Oder im TV bei Arte die Wiederholung: 3.2., 8:55

Interessanter Beitrag.... Manchmal habe ich schon das Gefühl, dass man mit diesem Islamismus/Islam-Problem dem gemeinen Volk nur was zum Fressen vorwirft und es um ganz andere Dinge geht.

Klugschnacker 03.02.2015 20:35

Da wir hier nicht nur über die konkreten Anschläge in Paris, sondern etwas allgemeiner über den islamistischen Terror sprechen, poste ich folgende Nachricht in diesen Thread:

Islamischer Staat:
Jordanischen Piloten bei lebendigem Leib verbrannt
Der von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefangene jordanische Pilot Muath al-Kasaesbeh ist vermutlich tot. Auf dschihadistischen Websites wurden am Dienstag Bilder aus einem Video veröffentlicht, die zeigen, wie die Geisel bei lebendigem Leib verbrannt wird.
http://www.krone.at/Welt/Jordanische...t-Story-437528

Grüße,
Arne

JENS-KLEVE 04.02.2015 21:45

Wo ist der wütende Mob auf den Straßen im arabischen Raum? Wo sind die Demonstrationsweltmeister mit energischem Fahnenverbrennen und trauernden Frauen, die in die Kameras schreien?

Scheint sie irgendwie nicht zu betreffen, außer wenn eine israelische Rakete einen Kollateralschaden verursacht. Aber absichtlich Leute abschlachten, das berührt dort irgendwie kaum jemanden.

bellamartha 05.02.2015 10:26

@ Arne:
Ich glaube, dass auf der Grundlage des Pressekodexes die deutschen Medien sich selbstverpflichtet haben, keine Bilder/Videos von Sterbenden u.ä. zu zeigen.
Natürlich sieht man bei Bildern von z.B. Kriegsberichterstattern Bilder von Toten, aber es wird in der Regel nicht "drauf gehalten" oder sie in Nahaufnahme gezeigt.
Es werden in deutschen Medien auch keine Videos von Erschießungen oder so gezeigt.
Ich finde, dass das gut so ist. Man braucht diese Bilder nicht, um das Grauen der Situation zu erfassen.

Ich finde es nicht gut, dass du den Link zu den Bildern von der Verbrennung des jordanischen Piloten gepostet hast. Es bedarf dieser Bilder absolut nicht, um sich vorzustellen, welches Leid er erfahren hat. Wenn sie dazu aber nicht nötig sind, wozu dann? Dann bleibt doch vor allem die Sensation des Grauenhaften, die menschliche Neugierde auch am Schrecken, das Sehen-wollen des Perversen.
Auch ich bin ein Mensch, der wohl zu "Gruselkabinetten" mit Zwergen, Riesen, Andersartigen und Verkrüppelten gegangen wäre, hätte ich in dieser Zeit gelebt. Ich bin nicht stolz drauf, im Gegenteil, aber ich weiß um die Faszination des Bösen und Gewalttätigen, die mich heimsuchen kann. Andere - auch hier unter uns - sind vermutlich ebenso empfänglich für solche ekelhaften menschlichen Regungen.

Deshalb sollten wir meiner Meinung nach solche Bilder hier nicht posten, bzw. verlinken, um nicht ins selbe Horn zu stoßen wie sensationssüchtige Medien es tun.

Dass man auch anderer Meinung sein kann zur Darstellung solcher Bilder ist mir klar. (Ich denke an die Bilder der Alliierten aus den KZ, um der deutschen Bevölkerung zu zeigen, was sie nicht sehen wollten.) Ich persönlich glaube aber, dass das immer eine wohl überlegte und im Einzelfall zu begründende Ausnahme bleiben sollte, die mir hier nicht vorzuliegen scheint.

Viele Grüße
J.

schnodo 05.02.2015 11:10

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1111877)
Man braucht diese Bilder nicht, um das Grauen der Situation zu erfassen.

Da widerspreche ich. Das Entsetzen, das ich empfunden habe, als ich mir das Enthauptungsvideo von Daniel Pearl ansah, konnte ich nicht vorhersehen. Ich will mir diese Erfahrung kein zweites Mal antun und schaue mir deswegen auch das Verbrennungsvideo nicht an, an aber sie war wichtig, um wirklich zu begreifen, wozu diese Gläubigen fähig sind und was man uns ungläubigen Hunden zugedacht hat.

Es hört sich abstrakt und fast human an wenn man hört, dass jemand "enthauptet" wird. Wenn man jedoch sieht, wie einem röchelnden Menschen mit einem stumpfen Messer mühsam der Kopf vom zuckenden Körper gesäbelt wird, versteht man wirklich, wie diese Leute ticken. Das sind absolut hemmungslose, komplett gefühllose Irre.

Ich habe durch zwei Minuten Video mehr verstanden als durch sämtliche Berichte oder Fotos zuvor.

MatthiasM 05.02.2015 11:12

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1111887)
Ich habe durch zwei Minuten Video mehr verstanden als durch sämtliche Berichte oder Fotos zuvor.

und ziehst welches Fazit?

schnodo 05.02.2015 11:20

Zitat:

Zitat von MatthiasM (Beitrag 1111888)
und ziehst welches Fazit?

Man kann mit diesen Leuten nicht verhandeln, man kann sie nicht besänftigen. Jedes Zugeständnis werden sie als Unterwerfung und Bestätigigung ihrer gottgebenen Überlegenheit sehen. Nur unser Tod stellt sie zufrieden und sie haben überhaupt kein Problem damit, ihn eigenhändig herbeizuführen.


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