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-   -   Steuerhinterziehung durch Uli Hoeneß (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=27904)

Pascal 11.03.2014 17:26

lustig :Lachen2:

Zitat:

Staatsanwalt Achim von Engel wollte im Gerichtssaal über möglicherweise falsche Verlustvorträge von 116.000 Euro sprechen. Doch Richter Heindl wies das zurück, denn angesichts des Volumens an Steuerhinterziehung würden die Verlustvorträge bei Hoeneß im Falle einer Verurteilung "wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr zum Tragen kommen".

Matthias75 11.03.2014 17:38

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1023142)
Lt. Berichterstattung ist die Summe der Steuerfahnderin nach unten zu Gunsten von Hoeneß überschlägig berechnet worden. Die Verteidigung hat die Zahlen anschließend nicht in Frage gestellt.

Vielleicht hatte Hoeneß und Koll. irgendwann einfach keine Lust mehr auf Addition und haben sich gesagt: liebe Steuerfahndung, wir haben keine Ahnung von der Gesamtsumme aus 52000 Seiten, sagt ihr es uns, viel Spass bei der Arbeit :Lachen2:

Wenn nicht vollständig, dass ist aber doch das ganze Geständnis sinnlos, oder? :confused: :confused:

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1023144)
lustig :Lachen2:

Zitat:

Staatsanwalt Achim von Engel wollte im Gerichtssaal über möglicherweise falsche Verlustvorträge von 116.000 Euro sprechen. Doch Richter Heindl wies das zurück, denn angesichts des Volumens an Steuerhinterziehung würden die Verlustvorträge bei Hoeneß im Falle einer Verurteilung "wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr zum Tragen kommen".

Peanuts?? ::Lachen2: :Lachen2:

Matthias

silbermond 11.03.2014 18:05

Moin Moin!

500.000,00 = 2,5 Jahre

http://www.focus.de/regional/frankfu...d_3678551.html

Heinrich

Pascal 11.03.2014 19:51

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1022931)
Unter Lebensleistung gehört auch:

Ich habe nochmals gründlich über die wahre Lebensleistung des Uli H. nachgedacht:

Zitat:

"Ich bin kein Sozialschmarotzer. Ich habe fünf Millionen Euro gespendet und in den vergangen Jahren 50 Millionen Euro Steuern gezahlt."
Derzeit steht der Hinterziehungsbetrag vor Gericht bei 27 Millionen. Nun betrifft diese Zahl nur den Zeitraum der noch nicht verjährt ist. Anzunehmen dass im verjährten Zeitraum auch erkleckliche Summen Steuern hinterzogen wurden. Sagen wir mal runde 23 Millionen. Würde dann in der Gesamtsumme 50 Millionen bedeuten.

Die wahre Lebensleistung besteht demnach faktisch darin, soviel Steuern gezahlt zu haben wie auch hinterzogen zu haben. Respekt und Hut ab :Lachen2: Wahres Champions League Format

DasOe 11.03.2014 20:26

Zitat:

Zitat von trisepp (Beitrag 1023143)
Hätte er die tatsächliche Höhe schon zu Beginn der Ermittlung offengelegt, wäre er vielleicht wegen Fluchtgefahr gleich in U-Haft gekommen

Naja maximal wegen Verdunklungsgefahr. Er hat einen festen Wohnsitz, einen festen Arbeitsplatz, ein intaktes soziales Umfeld und zeigt Kooperationsbereitschaft, da gibts keinen Grund für Fluchtgefahr. Klingt ironisch ist aber so.

DasOe 11.03.2014 20:32

Ich habe so langsam den Eindruck, daß diese Steuerhinterziehunggeschichte nur die Spitze des Eisberges ist. Keine Ahnung woher das kommt, aber bei solchen Summen fehlt mir jede Verhältnismäßigkeit und die Vorstellungskraft wie Herr Hoeness an solche Geldbeträge gekommen ist.

Er meinte ja er habe große Verluste gemacht und wenn dann trotzdem noch 100 Mio Euro auf einem Konto liegen, gute Nacht.

Der FCB muss für ihn ja der reinste finanzielle Sandkasten gewesen sein.

Pascal 11.03.2014 20:48

Diese Großzügigkeit in Punkto Spenden, mit der Uli H. immer stets kokketiert hat, wie ist sie einzuordnen. 5 Millionen will er lt. eigener Aussage gespendet haben.

Geschätzt hat er wohl als Lebensleistung 50 Millionen Euro an Steuern hinterzogen. Damit hätte er gerade einmal 10 Prozent des ergaunerten Geldes gespendet und dafür willl er beklatscht werden :Lachanfall:

Ähnlich analysiert es Stefan Kuzmany:

"...Damit es dazu im Fall Hoeneß nicht kommt, muss man die Summen, mit denen der Fußball-Funktionär hantiert hat, in ein Verhältnis setzen zur Lebensrealität des Normalbürgers. Hoeneß gibt zu seiner Entlastung an, fünf Millionen Euro für soziale Zwecke gespendet zu haben. Das ist sicherlich großzügig und hört sich nach mächtig viel Geld an. Aber setzt man diese fünf Millionen in Relation zu den Beträgen, mit denen Hoeneß offenbar völlig gedankenlos Devisenspekulationen betrieben hat, waren sie für ihn wohl Kleingeld - und seine Großzügigkeit befand sich eher auf dem Niveau eines Durchschnittsverdieners, der dem Bettler an der U-Bahn-Station täglich ein paar Münzen in den Hut wirft. Nett, aber mehr nicht.

... Trotzdem wird es auch nach einer Verurteilung von Uli Hoeneß noch viele Menschen geben, die ihm in unverbrüchlicher "Sulidarität" zur Seite stehen. Die selbst in seiner enthemmten Zockerei noch einen Grund zur Bewunderung sehen: Um so viel Steuern hinterziehen zu können, muss man ja erst einmal noch viel, viel mehr Geld angehäuft haben. Gerne wäre man selbst so ein toller Hecht, der viel riskiert und dabei wenig auf Regeln gibt. Der macht, was geht, solange es geht. Und wenn er gegen die Wand fährt, egal - er hat es versucht.

In diesem Sinne wird Uli Hoeneß ein Vorbild bleiben. Es ist nicht zu fassen. "

DasOe 11.03.2014 21:31

Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung.

arist17 11.03.2014 22:02

Was ich nicht so ganz verstehe: In den Nachrichten hör ich, die Steuerfahnderin sagt, die hätten erst vor 2 Wochen von UH wichtige Unterlagen bekommen. Wie haben die denn vorher ermittelt? Haben die keine gründliche Hausdurchsuchung gemacht?
Auf mich wirkt das irgendwie "stümperhaft".
Die müssen doch _vor_ Prozessbeginn ordentlich ermitteln?

DasOe 11.03.2014 22:13

Naja Herr Hoeness und sein Steuerberater haben etliche gesetzte Fristen einfach ignoriert und Ihre Unterlagen auf den allerletzten Drücker an die Steuerbehörde gegeben. Vorgelegen haben die Daten offenbar schon seit einem Jahr. Und wenn man hört, daß diese Daten auf fünf USB-Sticks gespeichert sind, dann kann man bei einer Hausdurchsuchung auch mal schnell was zu Seite legen, sofern die USB-Sticks überhaupt schon zu der Zeit mit den Daten bestückt waren.

arist17 11.03.2014 22:26

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1023245)
Naja Herr Hoeness und sein Steuerberater haben etliche gesetzte Fristen einfach ignoriert und Ihre Unterlagen auf den allerletzten Drücker an die Steuerbehörde gegeben. Vorgelegen haben die Daten offenbar schon seit einem Jahr. Und wenn man hört, daß diese Daten auf fünf USB-Sticks gespeichert sind, dann kann man bei einer Hausdurchsuchung auch mal schnell was zu Seite legen, sofern die USB-Sticks überhaupt schon zu der Zeit mit den Daten bestückt waren.

ok, das mit den Sticks versteh ich ja noch.

Vielleicht bin ich da auch zu naiv, aber ich denk da so mehr an Akten-Ordner voll mit Kontoauszügen.
Und müssen die Banken im Fall von Ermittlungen nicht auch Unterlagen rausrücken?


(Ich stell mir fiktiv vor, die Polizei findet bei ner Hausdurchsuchung ne Leiche und nen Schwerverletzten; und während des Prozess sagt der Angeklagte: "ich hab da noch eine versteckte Falltür im Keller, dahinter liegen noch ein dutzend Leichen vom vorletzten Gemetzel")

noam 11.03.2014 22:35

Zitat:

Zitat von arist17 (Beitrag 1023251)
(Ich stell mir fiktiv vor, die Polizei findet bei ner Hausdurchsuchung ne Leiche und nen Schwerverletzten; und während des Prozess sagt der Angeklagte: "ich hab da noch eine versteckte Falltür im Keller, dahinter liegen noch ein dutzend Leichen vom vorletzten Gemetzel")

So fiktiv ist das gar nicht. Bei Marc Dutroux wurde im Rahmen einer Ermittlung zur Autoschieberei (seiner Erberbstätigkeit bevor er groß in den Kinderhandel eingestiegen ist) wurde eines seiner Häuser durchsucht. Die zwei in dem Kellerverlies befindlichen Mädchen wurden dabei nicht entdeckt. Zu gut versteckt.

DasOe 11.03.2014 22:36

In der Süddeutschen ist die Sache nochmals aufgedröselt.

Ein Korb voller Millionen

arist17 11.03.2014 22:41

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1023257)
In der Süddeutschen ist die Sache nochmals aufgedröselt.

Ein Korb voller Millionen

Danke.


Das lässt die ganze Geschichte noch mal in einem anderen Licht erscheinen.
Dann ist imo das Thema Strafmilderung doch gar kein Thema; schon lange nicht mehr. Und "Selbstanzeige" ist dann ja auch lächerlich. :cool:

sybenwurz 11.03.2014 22:41

Ziemlich aufn Punkt gebracht

DasOe 11.03.2014 22:44

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1023259)

Stimmt.

DasOe 12.03.2014 02:26

Ein Mittvierziger hat in der Halbzeitpause kurz Zeit für ein Gespräch, seinen Namen möchte er lieber nicht nennen, aus Angst, seine Dauerkarte und die Mitgliedschaft beim FC Bayern zu verlieren. Nur so viel: Er hat einen guten Job, zugleich kennt er sich gut in der Fanszene aus, er begleitete seinen Lieblingsclub bereits bei mehr als 100 Europacupspielen. Jetzt sagt er: "Wenn der Präsident Charakter hat, dann muss er vor Samstag zurücktreten. Diese krasse kriminelle Energie, das geht gar nicht. Wenn er nicht eingesperrt wird, wäre das ein Schlag ins Gesicht eines jeden Handwerkers" - oder eines jeden anderen Steuerzahlers, das meint der Mann. Und: "Vor einem Hartz-IV-Empfänger, der eine Bank ausraubt, um seine Kinder zu ernähren, habe ich mehr Respekt."

Gute Nacht.

keko 12.03.2014 08:32

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1023284)

Das ist auch meine Meinung.
Gerade gestern bekamen wir vom Finanzamt ein langes Schreiben wegen unserer Lohnsteuererklärung zurück. Die sind wirklich auf jeden Cent scharf, was ja auch legitim ist. Wenn ich dann aber abends im Fernseher den UH sehe, wo es um seine Millionen geht, komme ich mir einfach nur verarscht vor. Es war wirklich so, dass ich fast zeitgleich das Schreiben vom Finanzamt in der Hand hatte und im Fernseher über seine Millionen berichtet wurde.

Rather-Lutz 12.03.2014 09:20

In meinen Augen ist er einfach ein Straftäter Punkt.
Dazu noch ein besonders ausgefuchster, der vor und nach der Mini Selbstanzeige alles versucht hat um zu verschleiern, vertuschen und weiß der Kuckuck was sonst noch.
Fristen verstreichen lassen und die Unterlagen erst Tage vor dem Prozess raus zu rücken spricht da doch für sich.
Alles unter 5 Jahren Haft bei diesen Summen wäre doch blanker Hohn..
Just my 2 Cents

Tobstar23 12.03.2014 09:33

Ich find's im Nachhinein so lustig wie sich meine Kumpels, die FC Fans sind, immer über die spanischen Fußballpräsidenten aufgeregt haben.:Lachanfall:

Mosh 12.03.2014 10:03

Zitat:

Zitat von Tobstar23 (Beitrag 1023340)
Ich find's im Nachhinein so lustig wie sich meine Kumpels, die FC Fans sind, immer über die spanischen Fußballpräsidenten aufgeregt haben.:Lachanfall:

Na, da musst du aber schon differenzieren.
In Spanien u.a. machen die Sportvereine Schulden ohne Ende und zahlen keine Steuern. Das wird dort aber vom Staat legimitiert.
Hier sitzt ein Verbrecher und versucht Steuern zu hinterziehen ääääähhhh hat Steuern hinterzogen und versucht jetzt möglichst glimpflich dabei weg zu kommen.

Mosh

TriVet 12.03.2014 10:37

Gab's den Appel hier schon?:
Appelt singt Hoeness

DasOe 12.03.2014 10:57

Und weiter geht das muntere Treiben.

Heute geht es etwas langsamer mit den Informationen.

Zitat:

Zitat von SPON
Die Nutzung von elektronischen Geräten im Gerichtssaal ist offenbar strengstens untersagt worden, deshalb sickern heute kaum Informationen durch. Laut N24 soll die Verteidigung nun auf Angriff umschwenken, demnach wurde Justizsprecherin Andrea Titz scharf von Hoeneß' Anwälten kritisiert.


Matthias75 12.03.2014 10:58

Die Verteidigung akzeptiert die 27,2 Mio.

Noch seltsamer allerdings der Kommentar des Verteidigers, den SPON in diesem Liveticker zitiert:

Zitat:

Hoeneß-Anwalt Feigen sagt auch, dass die Verteidigung von den Zahlen keineswegs überrascht gewesen sei."Wir sind ja nicht dämlich!", sagte Feigen und betonte zudem: "In der Selbstanzeige, die Herr Hoeneß am 17. Januar 2013 eingereicht hat, sind sämtliche Zahlen bereits enthalten."
Wieso wurden die Zahlen dann nicht von Anfang an auf den Tisch gelegt sondern erst "nur" 3,5 Mio und am Montag die 15 Mio?

Matthias

DasOe 12.03.2014 10:58

Ich glaube nach wie vor an die Spitze des Eisberges.

Zitat:

Zitat von SPON
Die Verteidigung von Uli Hoeneß akzeptiert die von einer Finanzbeamtin auf 27,2 Millionen Euro bezifferten Steuerschulden. "Die Zahlen hält die Verteidigung für sachgerecht, da zweifeln wir nicht dran", sagte Hoeneß' Anwalt Hanns W. Feigen.

Das bedeutet, dass diese Summe für den Fall einer Verurteilung relevant ist.

Zitat:

Zitat von SPON
Hoeneß-Anwalt Feigen sagt auch, dass die Verteidigung von den Zahlen keineswegs überrascht gewesen sei."Wir sind ja nicht dämlich!", sagte Feigen und betonte zudem: "In der Selbstanzeige, die Herr Hoeneß am 17. Januar 2013 eingereicht hat, sind sämtliche Zahlen bereits enthalten." Die Zahlen gehen nach Ansicht Feigens auch aus der Selbstanzeige vom 18. Januar 2013 hervor. Richter Rupert Heindl betonte, dass das Gericht bei einem Urteil von den neuen Zahlen ausgehen wird - und nicht von den 3,5 Millionen Euro, die Hoeneß in der Anklage vorgeworfen wurden.


DasOe 12.03.2014 11:31

Das ging heute schnell.

Zitat:

Zitat von SPON
Gerichtssprecherin Andrea Titz sagt, dass morgen mit Plädoyers und Urteilsverkündung fortgeschritten werden kann, sollten keine weiteren Zeugen geladen werden und sollten keine weiteren Anträge gestellt werden. Danach sieht es derzeit nicht aus, es könnte also tatsächlich beim ursprünglichen Zeitplan bleiben.

Ein paar Informationen zum Verteidiger Hanns W. Feigen.
An seiner Kanzlei in der Liebigstraße bin ich schon ein paar Mal vorbei gelaufen, da ein Kunde von mir dort seine Geschäftsräume hat. Wenn ich gewußt hätte, welche Probleme die pdfen erzeugen, hätte ich mal geklingelt ;)

Im selben Haus lebte 1894 bis 1898 der Arzt Alois Alzheimer.

keko 12.03.2014 11:36

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1023368)
Ich glaube nach wie vor an die Spitze des Eisberges.

Interessant finde ich die Frage, ob es da Verbindungen zum FCB gibt. Immerhin war er Präsident.

Carlos85 12.03.2014 11:37

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1023385)
Interessant finde ich die Frage, ob es da Verbindungen zum FCB gibt. Immerhin war er Präsident.

Viel interessanter finde ich, ob es Verbindungen zu Audi, Telekom, Adidas etc. gibt, die ihn ja doch alle irgendwie decken (gut, momentan hört man aus der Richtung nix, aber am Anfang war es ja so)

Matthias75 12.03.2014 11:38

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1023381)
Wenn ich gewußt hätte, welche Probleme die pdfen erzeugen, hätte ich mal geklingelt ;)

Wenn ich das gestern richtig mitbekommen habe, war das Problem an den ersten PDFs scheinbar, dass die Schweizer Bank ihr Logo/Wasserzeichen quer über die Seiten und tw. auch den Text gesetzt hat, wodurch die PDFs nicht maschinenlesbar waren. Die Daten hätten also händisch in die Software des Finanzamtes eingegeben werden müssen. Erst die letzte Version war wohl problemlos maschinenlesbar.

Matthias

Pascal 12.03.2014 11:40

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1023367)

Wieso wurden die Zahlen dann nicht von Anfang an auf den Tisch gelegt sondern erst "nur" 3,5 Mio und am Montag die 15 Mio?

Matthias

Das ist genau die richtige Frage. Denn Feigen behauptet nun, bereits aus der Selbstanzeige sei die Größenordnung 27 Millionen klar ersichtlich gewesen. Dann hat er am ersten Prozesstag mit den 15 Millionen doch ganz offensichtlich gelogen.

Andererseits wenn die Selbstanzeige vom Januar 2013 bereits die Größenordnung 30 Millionen enthalten hätte, wie deppert stellt Feigen damit die Ermittlungsbehörden und Staatsanwaltschaft dar, die dann wohl nichtmal lesen können...unglaublich...:(

Matthias75 12.03.2014 11:42

Zitat:

Zitat von Carlos85 (Beitrag 1023388)
Viel interessanter finde ich, ob es Verbindungen zu Audi, Telekom, Adidas etc. gibt, die ihn ja doch alle irgendwie decken (gut, momentan hört man aus der Richtung nix, aber am Anfang war es ja so)

Sueddeutsche: Sponsoren im Fall Hoeneß - Königsmörder gesucht

Matthias

MattF 12.03.2014 11:43

Zitat:

Zitat von SPON
Hoeneß-Anwalt Feigen sagt auch, dass die Verteidigung von den Zahlen keineswegs überrascht gewesen sei."Wir sind ja nicht dämlich!", sagte Feigen und betonte zudem: "In der Selbstanzeige, die Herr Hoeneß am 17. Januar 2013 eingereicht hat, sind sämtliche Zahlen bereits enthalten." Die Zahlen gehen nach Ansicht Feigens auch aus der Selbstanzeige vom 18. Januar 2013 hervor. Richter Rupert Heindl betonte, dass das Gericht bei einem Urteil von den neuen Zahlen ausgehen wird - und nicht von den 3,5 Millionen Euro, die Hoeneß in der Anklage vorgeworfen wurden.
Das muss der Anwalt natürlich sagen, das ist die letzte Rettung. Allerdings sagt er damit auch die Staatsanwaltschaft ist zu doof zum Lesen.

MfG
Matthias

Pascal 12.03.2014 12:38

Eine Frage sollte mal vielleicht auch (sich) stellen:

Selbst wenn die Unterlagen von Vontobel erst im Februar 2014 vollständig waren, wieso konnte nicht im Verlauf der letzten 13 Monate ein Teil der Unterlagen beigebracht werden? Wenn man davon ausgeht, dass alles chronologisch bearbeitet wird, sollte es der Bank möglich gewesen sein, z.B. zwei Jahre an Daten längst letztes Jahr übermitteln zu können.

Man hätte auch einen Bankvertreter als Zeugen auftreten lassen können der zu dieser Frage Stellung bezieht. Ist denn wirklich auszuschließen, dass es bezgl. des Zeitpunktes der Übermittlung der Daten nicht eine geheime Absprache zwischen Bank und Hoeneß gab? Also die Daten erst so kurzfristig vor dem 10. März beizubringen dass eine vollständige Sichtung der Daten gar nicht mehr möglich sein konnte. Dennoch aber ausgesagt werden kann vor Gericht, die Daten lägen vollständig vor.

Letztlich hat man es doch mit Vollprofis auf Seiten der Verteidigung zu tun, die seit Monaten nichts anderes tun als solche Konstrukte zu durchdenken.

keko 12.03.2014 12:40

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1023416)
Letztlich hat man es doch mit Vollprofis auf Seiten der Verteidigung zu tun, die seit Monaten nichts anderes tun als solche Konstrukte zu durchdenken.

Zum Glück sitzen auf der anderen Seite auch Profis, die diese Vorgehensweise natürlich durchschauen.

Hafu 12.03.2014 12:53

Deal für Hoeneß

Während gestern noch nach Ansicht vieler Gerichtsbeobachter alles, gerade wegen der vielen neu aufgetauchten Zahlen und Unterlagen für eine Vertagung und Verlängerung des Gerichtsprozesses gesprochen hat, schaut es jetzt laut SZ eher nach einem Urteil schon am morgigen Donnerstag gemäß Pi mal Daumen-Überschlagsberechnung der Steuerschuld von Hoeneß aus.

Auch wenn man das Urteil jetzt noch nicht kennt, stellt sich da trotzdem schon jetzt die Frage, ob man mit einem derartigen, letztlich doch oberflächlich wirkenden Schnellverfahren das Vertrauen der breiten Bevölkerung in die Rechtsstaatlichkeit gerecht wird..

Pascal 12.03.2014 12:54

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1023392)
Das ist genau die richtige Frage. Denn Feigen behauptet nun, bereits aus der Selbstanzeige sei die Größenordnung 27 Millionen klar ersichtlich gewesen. Dann hat er am ersten Prozesstag mit den 15 Millionen doch ganz offensichtlich gelogen.

Sagte ich doch...:Lachen2:

Zitat:

Zuerst 3,5, dann 18,5 und jetzt hat die Verteidigung der Steuerschuld von 27,2 Millionen Euro zugestimmt. Sie werden sich wahrscheinlich ebenso wie wir fragen: Wie kam es dazu? Auch einem von uns befragten Steuerstrafrechtler geht das so: "Das sieht mir nicht mehr nach Verteidigungsstrategie aus, sondern nur noch nach Chaosmanagement. Auch die Aussage, wonach die höhere Summe in der Selbstanzeige enthalten gewesen sei, ist natürlich sehr unglaubwürdig, wenn man am Tag vorher ein Geständnis über eine niedrigere Summe abgelegt hat."

photonenfänger 12.03.2014 13:10

Also ich bleibe einfach mal bei der Aussage von Post#4 in diesen Thread. Der Mann ist Schwerverbrecher, und ich verliere jeglichen Glauben an deutsche Gerichtshöfe wenn er nicht einsitzt.

Ich frage mich, woher diese unterschiedlichen Ansichten kommen. Habe schon oft diskutiert, wie schwer Gewaltverbrechen gegenüber materiellen Verbrechen wiegen. Da gibt es ja auch die verschiedensten Ansichten, wahrscheinlich kommt das da her. Wenn man den Zustand einiger Schulen dann live mitbekommt, und da dann aber kein Geld zur Verfügung steht um vielleicht ein zweites intaktes Klo zu schaffen, dann denkt man anders über Steuerhinterzieher. Und wenn gleich wieder irgend ein Schlaubi Linkspopulist schreien will, dann schlage ich vor, er geht erstmal zur nächsten Hauptschule in einer größeren Stadt und schaut sich ein wenig um.

Gruß


Alex

schnodo 12.03.2014 13:20

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1023422)
Auch wenn man das Urteil jetzt noch nicht kennt, stellt sich da trotzdem schon jetzt die Frage, ob man mit einem derartigen, letztlich doch oberflächlich wirkenden Schnellverfahren das Vertrauen der breiten Bevölkerung in die Rechtsstaatlichkeit gerecht wird..

Viel Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit hat mir aber auch die monatelange Wulff-Posse um Vorteilsnahme wegen 720 (?) Euro nicht eingeflößt.
Vielleicht reicht ja das was man jetzt dem Hoeneß abknöpft aus, die Kosten für den Prozess zu bezahlen. ;)

alex1 12.03.2014 13:25

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 1023428)
Also ich bleibe einfach mal bei der Aussage von Post#4 in diesen Thread. Der Mann ist Schwerverbrecher, und ich verliere jeglichen Glauben an deutsche Gerichtshöfe wenn er nicht einsitzt.

Ich frage mich, woher diese unterschiedlichen Ansichten kommen. Habe schon oft diskutiert, wie schwer Gewaltverbrechen gegenüber materiellen Verbrechen wiegen. Da gibt es ja auch die verschiedensten Ansichten, wahrscheinlich kommt das da her. Wenn man den Zustand einiger Schulen dann live mitbekommt, und da dann aber kein Geld zur Verfügung steht um vielleicht ein zweites intaktes Klo zu schaffen, dann denkt man anders über Steuerhinterzieher. Und wenn gleich wieder irgend ein Schlaubi Linkspopulist schreien will, dann schlage ich vor, er geht erstmal zur nächsten Hauptschule in einer größeren Stadt und schaut sich ein wenig um.

Gruß


Alex

Dann lass Dich mal nachts auf ´nem U-Bahnhof überfallen und zusammentreten und sage mir dann, wie groß Dein Problem mit den schlechten Zustand in den Hauptschulen ist, welches wahrscheinlich noch dem "unsachgemäßen Gebrauch" "erlebnisorientierter Jugendlicher", die zufälligerweise auch Schüler der jeweiligen Schule sind, zu verdanken ist ;)

Geld fehlt überall, aber ob das in erste Linie die Schuld von Steueroptimierern und Steuerhinterziehern ist? Naja.

tandem65 12.03.2014 13:29

Hi Hafu,

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1023422)
Während gestern noch nach Ansicht vieler Gerichtsbeobachter alles, gerade wegen der vielen neu aufgetauchten Zahlen und Unterlagen für eine Vertagung und Verlängerung des Gerichtsprozesses gesprochen hat, schaut es jetzt laut SZ eher nach einem Urteil schon am morgigen Donnerstag gemäß Pi mal Daumen-Überschlagsberechnung der Steuerschuld von Hoeneß aus.

werden hier nicht 2 unterschiedliche Positionen vermischt!?
Das Gericht befindet ja lediglich über ein strafrechtliches urteil. Da macht es wohl keinen Unterschied ob noch 20 oder 50 Mio mehr auftauchen. Wir sind wohl schon in einem Bereich wo es um schwere Steuerhinterziehung geht. Damit wäre die strafrechtliche Verjährung auch bei 10 Jahren.
Das FA ist dann sicherlich frei oder IMHO sogar verpflichtet die 10 Jahre korrekt zu nachzuveranlagen. Steuerschulden und strafrechtliche Schuld sind 2 unterschiedliche Paar Schuhe!


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