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F 18 30.09.2010 11:27

Zitat:

Zitat von Badekaeppchen (Beitrag 462730)
Ich finde es alarmierend, dass der zweitgrößte Posten im Bundeshaushalt die Zinslast für Schulden ist.

Allerdings, das ist deutlich alarmierender als eine HartzIV Erhöhung, seltsamerweise diskutiert darüber kaum jemand. Der Posten wird im übrigen deutlich zunehmen, falls die Bürgschaften die wir (der Staat) in der Finanzkrise gegeben haben in Anspruch genommen werden sollten.

Gonzo 30.09.2010 11:31

Und laß dann irgendwann mal die Zinsen wieder steigen (wir haben ja aktuelle historisch niedriges Niveau). Das wird ein Spaß !

F 18 30.09.2010 11:31

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 462734)
Sorry, aber auf so einen Sozialismus kann ich verzichten. Und der Staat hat es nicht. Das ist dann eben so, daß das eben keiner bezahlt.

Ich weiß auch gar nicht, wieso so viele Leute (besonders die Deutschen!) glauben, daß der Staat dafür zuständig ist, für den materiellen Wohlstand seiner Bürger von der Wiege bis zur Bahre zu garantieren. Das ist nämlich definitiv nicht seine Aufgabe!!



Abesehen davon, daß der Begriff oft viel zu polemisch benutzt wird: "den Reichen" nimmt man es dann einfach ab, oder wie? Wie gesagt, wir haben hier (Gott sei Dank) eigentlich (noch) keinen Kommunismus.

Keine Angst es nimmt dir keiner was weg, wir sind vom Kommunismus und vom Sozialismus genauso weit weg wie Dagobert Duck und daran wird sich auch nichts ändern.

Gonzo 30.09.2010 11:35

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 462740)
Keine Angst es nimmt dir keiner was weg, wir sind vom Kommunismus und vom Sozialismus genauso weit weg wie Dagobert Duck und daran wird sich auch nichts ändern.

Kommt drauf an, wer die nächste Regierung stellt ....... ;)

Helmut S 30.09.2010 11:47

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 462192)
Die Frage ist doch, ob die Marktwirtschaft das System der Zukunft sein kann? Ich denke, eher nicht.

Das ist eine gute Frage. Die Auswahl an bewährten Marktsystemen ist allerdings gering. Ich habe ehrlich gesagt keine Idee. Hmmmm ...


Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 462192)
Die Marktwirschaft basiert doch darauf, daß es wenige gibt, denen es hervorragend geht, in der Mitte jede Menge Ballungsraum mit Zufriedenen, die aufstreben wollen und sich nach unten absichern und denen unten, die ausgebeutet werden.

Eher nicht. Die Marktwirtschaft basiert auf Angebot und Nachfrage.

Bzgl. Mitte: Wir haben heute eine Mittelschicht, die Zahlenmäßig zurück geht. Das ist das Thema mit der Schere. Allerdings profitiert die Mittelschicht so wie nie vom "Staat". Man kann das beim DIW und dem dort durchgeführten SOEP (Soziökonomisches Panel) nachlesen.

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 462192)
Soziale Markwirtschaft ist schlicht nicht mehr finanzierbar und wird es auch in Zukunft nicht mehr sein.
Das Rentensystem ist eine Farce, eigentlich auch passe.

Jetzt nehmen wir mal an, dass ist so. Ich frage mich: Was dann? Freie Marktwirtschaft mit 100%iger Eigenverantwortung? Wo ist der goldene Mittelweg der Systeme? Wollen wir's nochmal mit Kommunismus versuchen aber lassen den gescheiterten Sozialismus weg? Lauter Fragen und keine Antworten .... :(


Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 462203)
Korrekt.
Aber es ist immer schwierig, den ersten Schritt zu gehen, weil der a)besonders schmerzt und b) finanziert werden muss (bestehende Rentner mit Ansprüchen).
.

Ne Umstellung vom Umlageverfahren auf das Kapitaldeckungsverfahren ist in der Tat enorm schwer und benötigt viel Zeit. Potentiell wird mind. eine Generation "doppelt belastet". Da es diese Situation durch die sog. "Rentenlücke" ja heute schon gibt, geht man dieses Thema besser heute als morgen an. Insbesondere, weil es kein Problem darstellt sofort von einem Kapitalgedeckten zu Umlageverfahren zurückzukehren (für den Fall eine "Katastrophe" und der "Kapitalstockvernichtung"; Krieg oder ne Megainflation)

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462527)
...aber bei den restlichen macht es schon einen Unterschied, ob aus einer Familie einmal Steuerklasse 3 oder zweimal Klasse 1 oder 4 gezahlt werden.

Nein. Bis auf das Thema Ehegattensplitting. Es gilt bei uns (i.d.R.) Steuer(EK) > 2*Steuer(EK/2) - das ist Ehegattensplitting, das hat aber nix mit Kinder zu tun. Ansonsten: Jeder zahlt in diesem Land für gleiches zu versteuerndes Einkommen gleich viel Steuern undzwar unabhängig von der Steuerklasse - spätestens wenn er den EkJa-Ausgleich gemacht hat. Der IIIer kreigt quasi über's Jahr vom FA nen kleinen "Kredit", während der V-er dem FA nen Kredit gibt.


Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 462718)
Dem ausländischen Investor/Firmenkonzern ist es wurscht, ob ein Produkt z.B. im europ. Osten oder in Deutschland gefertigt wird...

Das ist mit nahezu 100%iger Wahrscheinlichkeit den Deutschen Investoren auch Wurscht. Es sei denn es handelt sich um so "halbstaatliche" Häuser, denen per "Satzung" (oder was auch immer) Invests in solche Firmen verboten sind bzw. schwer gemacht wird.

Insgesamt möchte ich gerne in einem Staat leben, in dem die Jungen für die Alten sorgen. Ich bin ein Fan des Konzepts des Generationenvertrags. Die praktische Umsetzung (vor dem Hintergrund der sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen) wie sie jetzt läuft ist allerdings eine Katastrophe. Ich glaube (hoffe) aber nicht, dass dies bedeutet, es kann kategorisch keinen Sozialstaat mehr geben. Egal ob Rente oder andere Sozialsysteme. Hierzu gehört für mich auch "Leistung ohne Gegenleistung für Schwache" - Transferleistung - also auch ALGII.

Ich möchte lieber in einem Staat leben, in dem jeder (aber wirklich jeder) Bedürftige Transferleistungen erhält. Selbst wenn dann ein paar Nutznießer dabei sind, die es eigentlich nicht verdienen. So ist das Leben. Aber auf keinen Fall einen "Unschuldigen" auf der Strecke lassen.

keko 30.09.2010 11:47

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 462734)
Abesehen davon, daß der Begriff oft viel zu polemisch benutzt wird: "den Reichen" nimmt man es dann einfach ab, oder wie? Wie gesagt, wir haben hier (Gott sei Dank) eigentlich (noch) keinen Kommunismus.

Es ist doch schon viele Jahre Tatsache, dass es ein Umverteilung von unten nach oben gibt: Es gibt eine immer größerer Anzahl armer Menschen, gleichzeitig werden Reiche reicher und der Mittelstand bricht weg (zum großen Teil nach unten).

Die, die davon profitieren, halten die Fäden in der Hand. In anderen Ländern ist das noch viel krasser und offentsichtlicher. Bei uns läuft es genauso, nur halt auf höherem Niveau.

F 18 30.09.2010 11:48

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 462744)
Kommt drauf an, wer die nächste Regierung stellt ....... ;)

Nach meinen Erfahrungen ist es völlig uninteressant werd die Regierung stellt, entscheidend ist wer die Politik macht...........

(Wers nicht versteht bitte melden, ich erklärs dann;) )

Helmut S 30.09.2010 12:04

Hier wird oft von Umverteilung geredet. Und man meint (wohl meist) die Umverteilung von Vermögen (i.w.S. meint man evtl. Geld).

Was aber viel Schlimmer ist, ist die Umverteilung von Chancen und Möglichkeiten. Denn diese sind letztlich das was zu Vermögen führt.

Megalodon 30.09.2010 12:17

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462765)
Was aber viel Schlimmer ist, ist die Umverteilung von Chancen und Möglichkeiten. Denn diese sind letztlich das was zu Vermögen führt.


Ja, so ist das wohl.

Buchempfehlung dazu

Meik 30.09.2010 12:27

Zitat:

Ich weiß auch gar nicht, wieso so viele Leute (besonders die Deutschen!) glauben, daß der Staat dafür zuständig ist, für den materiellen Wohlstand seiner Bürger von der Wiege bis zur Bahre zu garantieren.

Abesehen davon, daß der Begriff oft viel zu polemisch benutzt wird: "den Reichen" nimmt man es dann einfach ab, oder wie?
Was ist das denn für ein Quatsch?

Nein, der Staat muss nicht für den Wohlstand seiner Bürger garantieren - aber als Sozalstaat sollte er eine Mindestabsicherung bieten.

Man kann es den Reichen nicht ständig abnehmen und es geht auch nicht um Enteignung oder ähnlichen Mist den du unterstellst. Es geht darum dass jemand der sich auf Kosten der Niedriglöhner bereichert auch einen Teil seines Gewinns für die Gemeinschaft abzudrücken hat. Die wenigsten Reichen haben ihren Gewinn nur aus eigener Arbeitsleistung.

Helmut S 30.09.2010 12:33

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462786)
Die wenigsten Reichen haben ihren Gewinn nur aus eigener Arbeitsleistung.

Erben und Erbschaftssteuer ist ein Problem. Keine Frage.

Unternehmertum ist aber erlaubt. Auch Gewinne machen. Auch hohe und richtig dick, so dass es nur brummt.

Aber natürlich ist sowas hier sehr gern gesehen (und auch richtig und wichtig): http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...710192,00.html

Ist das ein Modell der Zukunft?

Gonzo 30.09.2010 12:36

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462752)
Insgesamt möchte ich gerne in einem Staat leben, in dem die Jungen für die Alten sorgen. Ich bin ein Fan des Konzepts des Generationenvertrags. Die praktische Umsetzung (vor dem Hintergrund der sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen) wie sie jetzt läuft ist allerdings eine Katastrophe. Ich glaube (hoffe) aber nicht, dass dies bedeutet, es kann kategorisch keinen Sozialstaat mehr geben. Egal ob Rente oder andere Sozialsysteme. Hierzu gehört für mich auch "Leistung ohne Gegenleistung für Schwache" - Transferleistung - also auch ALGII.

Ich möchte lieber in einem Staat leben, in dem jeder (aber wirklich jeder) Bedürftige Transferleistungen erhält. Selbst wenn dann ein paar Nutznießer dabei sind, die es eigentlich nicht verdienen. So ist das Leben. Aber auf keinen Fall einen "Unschuldigen" auf der Strecke lassen.

Das sehe ich genauso.

Die Umsetzung in der aktuellen und sich wahrscheinlich ja noch verschärfenden Situation ist halt das Schwierige. Wie kann man wirklich allen gerecht werden? Ich hab da mit Sicherheit auch keine Standardlösung.

Gonzo 30.09.2010 12:41

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 462753)
Es ist doch schon viele Jahre Tatsache, dass es ein Umverteilung von unten nach oben gibt: Es gibt eine immer größerer Anzahl armer Menschen, gleichzeitig werden Reiche reicher und der Mittelstand bricht weg (zum großen Teil nach unten).

Die, die davon profitieren, halten die Fäden in der Hand. In anderen Ländern ist das noch viel krasser und offentsichtlicher. Bei uns läuft es genauso, nur halt auf höherem Niveau.

Ich bin mir nicht so sicher, ob die Begriffe "arm" und "reich" richtig verwendet werden. Ich denke, daß zu schnell lediglich "Wohlhabende" in die "Reichen"-Schublade und unterdurschittliche Einkommensempfänger in die "Armen"-Schublade gesteckt werden. Das kann ich ja durch willkürliche Definition völlig unterschiedlich darstellen. Insgesamt befinden wir uns immer noch in einem der reichsten Länder der Erde mit relativ hohem Wohlstand für viele.

schoppenhauer 30.09.2010 12:42

Ein wenig OT, aber auch hier geht es ja um 'Soziale Kriege'.


"Die Wirtschaft benötige einen egoistischen Hedonisten und unersättlichen Konsumenten, der nie zufrieden ist, disziplinlos in seiner Gier nach mehr. Die Gesellschaft dagegen brauche einen bescheidenen Mitbürger, hilfsbereit und zufrieden. Wie soll man bei solchen Voraussetzungen seine Kinder erziehen?"


Lesenswert: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,719944,00.html

Gonzo 30.09.2010 12:47

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462786)
Was ist das denn für ein Quatsch?

Nein, der Staat muss nicht für den Wohlstand seiner Bürger garantieren - aber als Sozalstaat sollte er eine Mindestabsicherung bieten.

Man kann es den Reichen nicht ständig abnehmen und es geht auch nicht um Enteignung oder ähnlichen Mist den du unterstellst. Es geht darum dass jemand der sich auf Kosten der Niedriglöhner bereichert auch einen Teil seines Gewinns für die Gemeinschaft abzudrücken hat. Die wenigsten Reichen haben ihren Gewinn nur aus eigener Arbeitsleistung.

Wieso Quatsch. Viele erwarten genau das vom Staat: ein gewisses Wohlstandsniveau (daran hat man sich ja schließlich gewöhnt und ist auch nicht bereit, in schlechten Zeiten auch Abstriche zu machen). Und das völlig losgelöst von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Die Mindestabsicherung wird ja auch geboten. Vgl. das mal mit z.B. den USA (das soll wahrlich nicht das Vorbild sein; auf deren soziale Absicherung will ich auch gar nicht runterfallen!).

Volkeree 30.09.2010 12:56

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 462684)
..
Glaubt ihr ernsthaft, dass die Mehrheit der Hartz IV Empfänger nicht arbeiten will?

Ich glaube das!
Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 462684)
..
Wer mit 45 Plus seinen Arbeitsplatz verliert hat doch (von Führungskräften im mittleren bis oberen Managment mal abgesehen) so gut wie keine Chance mehr einen regulären Job zu bekommen.

Die Gruppe ist leider die, die bei dem System hinten runter fällt. Für diese Menschen müsste eindeutig mehr getan werden.

Warum soll ein gesunder 25jähriger Mann, der nie gearbeitet hat und sich nie darum gekümmert hat, Geld vom Staat bekommen?

Leider kann man die absolut arbeitsunwilligen nicht aussortieren, bzw. man könnte das schon, was aber teurer wäre als denen Hartz IV zu zahlen.


Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 462724)
...
Ich würde erst mal die Frage stellen, wieviele Hartz IV bekommen obwohl sie arbeiten.

Diese Personengruppe möchte ich mal in obrige einbeziehen, also in die der Schmarotzer.

Volkeree 30.09.2010 13:01

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462752)
Nein. Bis auf das Thema Ehegattensplitting. Es gilt bei uns (i.d.R.) Steuer(EK) > 2*Steuer(EK/2) - das ist Ehegattensplitting, das hat aber nix mit Kinder zu tun. Ansonsten: Jeder zahlt in diesem Land für gleiches zu versteuerndes Einkommen gleich viel Steuern undzwar unabhängig von der Steuerklasse - spätestens wenn er den EkJa-Ausgleich gemacht hat. Der IIIer kreigt quasi über's Jahr vom FA nen kleinen "Kredit", während der V-er dem FA nen Kredit gibt.

Ich weiß nicht warum du immer auf diesem Ehegattensplitting herumreitest.
Ich gehe davon aus, wenn eine Familie Kinder bekommt, geht erst mal nur einer arbeiten.
- Familienvater A verdient 50.000 Euro
- Doppelverdienerpaar B verdient ebenfalls 50.000 Euro
Da zahlt B doch wesentlich mehr Steuern. Oder verstehe ich unser Steuersystem wirklich falsch?

Meik 30.09.2010 13:03

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 462802)
Wieso Quatsch.

Quatsch war der Bezug zu meinem zitierten Post, weil ich das an der Stelle nicht gemeint hatte. ;)

Generell natürlich leider kein Quatsch, dieses Anspruchsdenken ist weit verbreitet. :Nee:

Klugschnacker 30.09.2010 13:08

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462810)
Schmarotzer

Wenn wir schon bei solchen Begriffen sind, sollten wir sie auch exakt definieren. "Schmarotzer" sind vermutlich alle, die weniger in die gemeinsame Kasse zahlen, als sie entnehmen?

Vorsicht, Fangfrage.

Grüße,
Arne

Badekaeppchen 30.09.2010 13:09

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462815)
Ich weiß nicht warum du immer auf diesem Ehegattensplitting herumreitest.
Ich gehe davon aus, wenn eine Familie Kinder bekommt, geht erst mal nur einer arbeiten.
- Familienvater A verdient 50.000 Euro
- Doppelverdienerpaar B verdient ebenfalls 50.000 Euro
Da zahlt B doch wesentlich mehr Steuern. Oder verstehe ich unser Steuersystem wirklich falsch?

Wenn bei B JEDER 50.000 Euro verdient, zahlen sie natürlich mehr Steuern. Dann ist deren zu versteuerndes Einkommen aber auch doppelt so hoch :confused:

Wenn A und B beide in Summe 50.000 Euro verdienen, dann zahlen beide gleich viel Steuern, unabhängig von Kindern.

Gonzo 30.09.2010 13:17

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462786)
Es geht darum dass jemand der sich auf Kosten der Niedriglöhner bereichert auch einen Teil seines Gewinns für die Gemeinschaft abzudrücken hat.

Aber tun sie das denn nicht?

Klugschnacker 30.09.2010 13:22

Zitat:

Zitat von Badekaeppchen (Beitrag 462826)
Wenn A und B beide in Summe 50.000 Euro verdienen, dann zahlen beide gleich viel Steuern, unabhängig von Kindern.

Nein. Wenn einer der beiden wenig und der andere viel verdient, zahlen sie als Paar weniger, sofern sie verheiratet sind und nach der Splittingtabelle veranlagt werden.

Grüße,
Arne

F 18 30.09.2010 13:24

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462810)
Ich glaube das!



Warum soll ein gesunder 25jähriger Mann, der nie gearbeitet hat und sich nie darum gekümmert hat, Geld vom Staat bekommen?

Leider kann man die absolut arbeitsunwilligen nicht aussortieren, bzw. man könnte das schon, was aber teurer wäre als denen Hartz IV zu zahlen.



Diese Personengruppe möchte ich mal in obrige einbeziehen, also in die der Schmarotzer.

Von 7 Mio sind nach deiner Meinung also über 3,5 Mio zu faul zum Arbeiten?
Es gibt Hartz 4 Empfänger, die gar nicht erwerbsfähig sind
http://www.welt.de/multimedia/archiv...in_993394p.jpg
Jetzt sind schon mal 2 Mio weg.
Dann gibts auch alleinerziehende Frauen, die könnten arbeiten, wenn es nen Job gäbe der irgendwie mit der Erziehungsaufgabe vereinbar wäre. Das ist auch nicht so einfach. Und dann gibts wie gesagt die Generation 55+ die sowieso keinen Job mehr findet.
Dann gibts die, die arbeiten aber trotzdem HartzIV erhalten ,weil der Lohn nicht reicht.
Mit dem Menschen, den du als Schmarotzer bezeichnest habe ich jemanden gemeint der 8h+ am Tag arbeitet und trotzdem HartzIV bezieht (Arbeite mal als alleinstehende Frisörin in einer Großsstadt und bestreite dort von 1000€ Brutto deinen lebensunterhalt)

Pascal 30.09.2010 13:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 462825)
Wenn wir schon bei solchen Begriffen sind, sollten wir sie auch exakt definieren. "Schmarotzer" sind vermutlich alle, die weniger in die gemeinsame Kasse zahlen, als sie entnehmen?

Wobei sich dann die Frage stellt, über welchen Betrachtungszeitraum eine solche Aussage getroffen werden soll. Ein Menschenleben? Wer weiss schon, ob er später ein Jahrzehnt lang Pflegestufe 3 beanspruchen muss? Insofern wären solche Aussagen stets nur retrospektiv machbar.

Klugschnacker 30.09.2010 13:27

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 462837)
Wobei sich dann die Frage stellt, über welchen Betrachtungszeitraum eine solche Aussage getroffen werden soll. Ein Menschenleben? Wer weiss schon, ob er später ein Jahrzehnt lang Pflegestufe 3 beanspruchen muss? Insofern wären solche Aussagen stets nur retrospektiv machbar.

Guter Punkt!

Badekaeppchen 30.09.2010 13:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 462835)
Nein. Wenn einer der beiden wenig und der andere viel verdient, zahlen sie als Paar weniger, sofern sie verheiratet sind und nach der Splittingtabelle veranlagt werden.

Grüße,
Arne

Ich gebe Dir recht, aber in der Ausgangssituation ging es jeweils um ein Ehepaar. Zumindest hatte ich das so verstanden.

Und das ist ja der einzige Vorteil von Splitting. Einer verdient viel, der andere wenig. Wenn beide gleich viel verdienen, ist es (steuerlich) völlig egal, ob sie verheiratet sind oder nicht.

Gonzo 30.09.2010 13:30

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462790)
Aber natürlich ist sowas hier sehr gern gesehen (und auch richtig und wichtig): http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...710192,00.html

Ist das ein Modell der Zukunft?

Eine "Dezentralisierung" der sozialen Engagements könnte ich mir durchaus vorstellen. Mit Stiftungen Superreicher läßt sich natürlich richtig was bewegen. Aber gesellschaftlicher Konsens ließe sich auch im kleinen Rahmen bewerkstelligen.

Einfach mal ein Beispiel aus der Hüfte geschossen: ich hätte als Besserverdiener überhaupt kein Problem damit, die Gesellschaft zu unterstützen, wenn ich sicher sein könnte, daß das Geld dort ankommt, wo es nützt und nicht sinnlos verschwendet wird (EU-Bürokratie, Subventionsdschungel, Mißbrauch der Sozialsysteme usw.). D.h. direkte Spende an Kindergärten, Schulen, medizinische Einrichtungen. Direkte finanzielle Unterstützung von Bedürftigen (wo ich weiß, daß sie es brauchen).

Volkeree 30.09.2010 13:50

Zitat:

Zitat von Badekaeppchen (Beitrag 462826)
Wenn bei B JEDER 50.000 Euro verdient, zahlen sie natürlich mehr Steuern. Dann ist deren zu versteuerndes Einkommen aber auch doppelt so hoch :confused:

Wenn A und B beide in Summe 50.000 Euro verdienen, dann zahlen beide gleich viel Steuern, unabhängig von Kindern.

Ich ging von gleichem Gesamteinkommen aus, also beide haben Familien haben das gleiche zu versteuernde Einkommen.

Ich kann das immer noch nicht nachvollziehen.
- A (nur einer hat Einkommen) = 50 Mille zu versteuern nach Klasse 3
- B = 50 Mille beide Klasse 4
Wenn dann beide die gleichen Steuern zahlen, frage ich mich, warum meine Kollegen mit Steuerklasse 3 nur die Hälfte (oder weniger) an Steuern auf der Abrechnung haben.

Helmut S 30.09.2010 13:50

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462815)
Ich weiß nicht warum du immer auf diesem Ehegattensplitting herumreitest.
Ich gehe davon aus, wenn eine Familie Kinder bekommt, geht erst mal nur einer arbeiten.
- Familienvater A verdient 50.000 Euro
- Doppelverdienerpaar B verdient ebenfalls 50.000 Euro
Da zahlt B doch wesentlich mehr Steuern. Oder verstehe ich unser Steuersystem wirklich falsch?

Ich "reite deshalb" auf dem Ehegattensplitting herum, weil das der EINZIGE Grund ist, warum man bei gleichem zu versteuerndem Einkommen weniger Steuern zahlt als ohne.

Wenn Du denkst, dass sich Kinder auf den Steuersatz auswirken, dann verstehst Du unser Steuersystem tatsächlich falsch. Es gibt zwar die Geschichte mit den Kinderfreibeträgen vs. Kindergeld aber das habe ich auch schon vorher geschrieben. Also nochmal:

2010 kriegt das Ehepaar mit nem gemeinsamen Kind bei Gemeinsamveranlagung ("Ehegattensplitting) nen Kinderfreibetrag (eigentlich bestehend aus zwei Komponenten) von 7.008 EUR. Das bedeutet, ich (wir/sie) müssen nur den Teil des Einkommens versteuern, der oberhalb des Freibetrages liegt. Je nach Höhe des zu versteuernden Einkommens (i.W.S. Grenzsteuersatz) hat das halt mehr oder weniger Auswirkungen.

Dieser steuerliche Freibetrag wird aber dann noch automatisch zugunsten des Steuerpflichtigen mit dem Kindergeld verglichen/verrechnet. Bringt dir die Steuerentlastung mehr als das bereits bezogene Kindergeld, wird der Freibetrag wirksam - aber erst dann. Ausserdem wird das Kindergeld dann mit dem Steuerentlasung verrechnet - Du musst es faktisch "zurückzahlen". Das "zurückzahlen" funktioniert so, dass das Kindergeld auf die zu zahlende Steuer aufgeschlagen wird.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 462835)
Nein. Wenn einer der beiden wenig und der andere viel verdient, zahlen sie als Paar weniger, sofern sie verheiratet sind und nach der Splittingtabelle veranlagt werden.

Ja Arne. Aber darum geht es doch - nur um dieses "sofern"! Deshalb "reite" ich ja darauf rum, weil das dieses "sofern" ist. Das meitne Badekaeppchen wohl ...

Volkeree 30.09.2010 13:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 462825)
Wenn wir schon bei solchen Begriffen sind, sollten wir sie auch exakt definieren. "Schmarotzer" sind vermutlich alle, die weniger in die gemeinsame Kasse zahlen, als sie entnehmen?

Vorsicht, Fangfrage.

Grüße,
Arne

Gibt es eine rechtsverbindliche Definition dieses Begriffs?

Ich würde es so definieren, dass Leute gar nichts in die gemeinsame Kasse einzahlen und nichts gegen diesen Zustand tun. Weiter gehören die dazu, die das Sozialsystem "austricksen".

Badekaeppchen 30.09.2010 13:58

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462852)
Ich ging von gleichem Gesamteinkommen aus, also beide haben Familien haben das gleiche zu versteuernde Einkommen.

Dann zahlen beide gleich viel.

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462852)
Ich kann das immer noch nicht nachvollziehen.
- A (nur einer hat Einkommen) = 50 Mille zu versteuern nach Klasse 3
- B = 50 Mille beide Klasse 4
Wenn dann beide die gleichen Steuern zahlen, frage ich mich, warum meine Kollegen mit Steuerklasse 3 nur die Hälfte (oder weniger) an Steuern auf der Abrechnung haben.

Die Steuerklassen sind nur entscheidend für die monatliche Abrechnung. Am Ende des Jahres, bei der Abgabe der ESt-Erklärung ist es völlig wurscht, welche Steuerklasse auf der Lohnsteuerkarte steht. Die Kollegen mit der Klasse 4 werden am Jahresende wohl was rausbekommen.

Und das ist auch der Grund, warum ein Ehepaar mit den Steuerklassen 3 und 5 VERPFLICHTET ist, eine Jahreserklärung abzugeben.

Volkeree 30.09.2010 13:59

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462853)
Ich "reite deshalb" auf dem Ehegattensplitting herum, weil das der EINZIGE Grund ist, warum man bei gleichem zu versteuerndem Einkommen weniger Steuern zahlt als ohne.....

Kinderfreibeträge wollte ich gar nicht berücksichtigen und mir ist bekannt, dass sie mir der Steuerklasse nichts zu tun haben.
Siehe mein Posting vor deinem.

Helmut S 30.09.2010 14:01

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462852)
Wenn dann beide die gleichen Steuern zahlen, frage ich mich, warum meine Kollegen mit Steuerklasse 3 nur die Hälfte (oder weniger) an Steuern auf der Abrechnung haben.

Das wird am Jahresende beim Einkommenssteuerjahresausgleich aufgerechnet.

Dein Kollege erhält quasi jeden Monat nen kleinen "Kredit" vom Finanzamt. Wenn er aber nicht aufpasst oder wenig abzugsfähige Kosten hat, wird er Steuern nachzahlen dürfen.

Nochmal: Die Höhe der letztendlich zu zahlenden Steuern ist unabhängig von der Steuerklasse.

Ehepaare können ggf. (bei günstiger Verteilung des EK auf dei Partner) vom Ehegattensplitting steuerlich profitieren.

Eltern können ggf. (bei passenden EK Verhältnissen) durch den Kinderfreibetrag steuerlich profitieren.

Volkeree 30.09.2010 14:05

Zitat:

Zitat von Badekaeppchen (Beitrag 462858)
Dann zahlen beide gleich viel.



Die Steuerklassen sind nur entscheidend für die monatliche Abrechnung. Am Ende des Jahres, bei der Abgabe der ESt-Erklärung ist es völlig wurscht, welche Steuerklasse auf der Lohnsteuerkarte steht. Die Kollegen mit der Klasse 4 werden am Jahresende wohl was rausbekommen.

Und das ist auch der Grund, warum ein Ehepaar mit den Steuerklassen 3 und 5 VERPFLICHTET ist, eine Jahreserklärung abzugeben.

So langsam verstehe ich gar nichts mehr.
Ich bekomme bei der Steuererklärung nur das anteilig wieder, was ich "einkommenmindert" einsetzen kann.

Die Kollegen mit den weniger Steuern müssen aber auch nicht nachzahlen.

Wo ist mein Denkfehler oder drücke ich mich so krumm aus?

Badekaeppchen 30.09.2010 14:10

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462867)
So langsam verstehe ich gar nichts mehr.
Ich bekomme bei der Steuererklärung nur das anteilig wieder, was ich "einkommenmindert" einsetzen kann.

Die Kollegen mit den weniger Steuern müssen aber auch nicht nachzahlen.

Wo ist mein Denkfehler oder drücke ich mich so krumm aus?

Es behauptet auch niemand, dass das deutsche Steuerrecht einfach ist. :Cheese: Glaub mir, das Steuerberater-Examen war kein Spaß! Ich verweise nochmal kurz auf das Posting von Helmut S (#433). Er hat sich wohl etwas deutlicher ausgedrückt als ich :Blumen:

Helmut S 30.09.2010 14:11

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462867)
So langsam verstehe ich gar nichts mehr.
Ich bekomme bei der Steuererklärung nur das anteilig wieder, was ich "einkommenmindert" einsetzen kann.

Auch das nicht wirklich. Du bekommst nichts "wieder". Du kannst ggf. Kosten so geltend machen, dass sie Dein zu versteuerndes Einkommen mindern. Aber vielleicht meisnt Du das mit "anteilig"? Anschließend (nach der Minderung) wird die Steuer berechnet.

Dein Brutto Gehalt ist nicht Dein zu versteuerndes Einkommen, falls die Begriffsverwirrung hier liegt.

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462867)
Die Kollegen mit den weniger Steuern müssen aber auch nicht nachzahlen.

Dann haben sie wahrscheinlich ne Menge an abzugsfähigen Kosten oder der V-er Partner verdient gar nicht so wenig und bezahlt deshalb monatlich im Voraus ne Menge an Steuern (eigentlich zuviel).

FinP 30.09.2010 14:15

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462790)
Aber natürlich ist sowas hier sehr gern gesehen (und auch richtig und wichtig): http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...710192,00.html

Nein, ist es nicht. Spenden sind nicht zielführend. Wenn die das Geld dem Staat schenken würden, dann wäre das was anderes.

Es hat einen guten Grund, weshalb Steuern nicht zweckgebunden sind!

qbz 30.09.2010 14:19

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462857)
Gibt es eine rechtsverbindliche Definition dieses Begriffs?

Ich würde es so definieren, dass Leute gar nichts in die gemeinsame Kasse einzahlen und nichts gegen diesen Zustand tun. Weiter gehören die dazu, die das Sozialsystem "austricksen".

Dann wäre jemand, der sein Konto um 10000 Euro im Monat z.B. mit der Spekulation in Öl, Getreide, Kaffee u.a. mit wenigen Transaktionen u. geringem Arbeitsaufwand (1 Klick am PC bedient halt viele Nullen gleichzeitig ;-) ) auffüllt und der die Steuern bezahlt, kein "Schmarotzer" ? Er "arbeitet" halt gut als Spekulant :-) (Genauso wie einige namhafte Institutionen) .

-qbz

Helmut S 30.09.2010 14:20

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 462878)
Nein, ist es nicht. Spenden sind nicht zielführend. Wenn die das Geld dem Staat schenken würden, dann wäre das was anderes.

Es hat einen guten Grund, weshalb Steuern nicht zweckgebunden sind!

Ja. Gut. Aber würdest Du deshalb lieber auf solche Aktionen verzichten wollen?

EDIT: Wobei der Vergleich mit Steuern eher schwer ist, denn hier sind es ja wohl eher Sozialbeiträge ...

Voldi 30.09.2010 14:24

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462867)
So langsam verstehe ich gar nichts mehr.
Ich bekomme bei der Steuererklärung nur das anteilig wieder, was ich "einkommenmindert" einsetzen kann.

Die Kollegen mit den weniger Steuern müssen aber auch nicht nachzahlen.

Wo ist mein Denkfehler oder drücke ich mich so krumm aus?

Natürlich hat dein Kollege andere Abzüge auf seinem Lohnzettel. Wenn seine Frau nicht arbeitet müsste er ja aufs Jahr gerechnet auch das doppelte Einkommen haben um pro Person auf die gleichen Abzüge zu kommen :confused:


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