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Trillerpfeife 10.07.2017 10:25

Zitat:

Zitat von floehaner (Beitrag 1315104)
Bin immer noch dabei den gestrigen Tag in Worte zu fassen. Zum Wettkampf selbst gibt es nicht viel zu sagen. Faires Schwimmen und trotz voller Radstrecke wurde versucht auch hier fair zu fahren. Leider wurde wie angekündigt auf der Strecke kein mobiler Reifendienst angeboten. Für jeden mit Plattfuß ohne eigenes Ersatzmaterial war das Rennen vorbei. Ich war zum ersten mal geneigt wenigstens Pannensprey mitzunehmen. Bin dann ohne los und bin pannenfrei durchgekommen.
Das im Ziel die Verpflegung für so viel Teilnehmer eher winzig war, wusste ich vorher. Da hieß es nur schnell in T2 zum Check out und ab ins Hotel. Ab hier beginnt das Chaos los. Ich stand Punkt 17 Uhr mit vielen anderen vor verschlossener Tür. Das sortieren der Wechselbeutel lief noch. Gegen 18:45 Uhr konnten wir dann rein. Leider fehlte der Beutel mit dem Neo. Gut suchste den später. Die Räder wurden nach Ankunftszeit in T2 aufgehängt. Ich wusste meine Zeit. Also Rad suchen. Es war bloß nicht da, auch nicht auf den Ständern +-15min. Also zurück und am Infostand 15 min anstehen. Motivierende Aussage: wenn es nicht dort in dem Zeitbereich steht, wisse man nicht wo es ist. Also wieder zu den Ständern und noch mal genau nachsehen. Irgendwann wurde erzählt, dass man es zwischendurch nicht geschafft hätte alle ankommden Räder nach der Ankunft aufzuhängen. Ein Teil wurde erst später aufgehangen. Gefunden hab ich es unter den 2500 Stück in der drittletzten Reihe. Jetzt war es fast 21:00 Uhr. Meinen Beutel hab ich Dank mehrerer Helfer auch noch gefunden. Er war falsch weg sortiert. Das ging aber schnell. War nur noch mal 1h. Gegen 22:15 Uhr war ich aus T2. Über 5h warten und suchen ohne Essen und trinken.
Das es zu wenig Helfer waren, um die Räder alle gleich aufzuhängen. Okay. Aber gar keine Info wo man suchen sollte war schon hart. Es taten mir vor allen die Sportler leid die eh kaum noch krauchen konnten und dann Stundenlang nach dem Rad suchen bis der Notarzt kommen musst, weil sie zusammen gebrochen waren.

da hab ich wohl Glück gehabt. oder die Wartezeit mit Essen, duschen, Massage und rumlungern im Apre Ziel Bereich und auf der Tribüne entspannter zugebracht.
Rad stand da wo es sollte, Wechselbeutel auch.

Zum Thema sich auf den Pannendienst beim Rennen zu verlassen will ich nicht viel schreiben. Nur soweit: Über Kettentrenner kan man streiten, aber ein Ersatzschlauch / Mantel oder Pannenspray gehören für mich zur Grundausstattung bei einem Rennen. Und natürlich zu wissen wie man damit umgeht.

War cool gestern.

werner 10.07.2017 11:53

Ich war Streckenposten und habe mindestens einen Materialwagen gesehen. Schwarzer Van mit einem "D" drauf. Gehe doch stark davon aus, das der Reifen/Schläuche hatte.

Nobodyknows 10.07.2017 12:14

Zitat:

Zitat von floehaner (Beitrag 1315104)
Für jeden mit Plattfuß ohne eigenes Ersatzmaterial war das Rennen vorbei. Ich war zum ersten mal geneigt wenigstens Pannensprey mitzunehmen. Bin dann ohne los und bin pannenfrei durchgekommen.

Gehört es nicht zu Philosphie des Triathlon sich bei Reifenschäden selbst zu helfen?
Ich hatte gestern -in meiner 9. Triathlonsaison- meine erste Reifenpanne (Clincher) in einem Wettkampf. :( Das hat mich mit meinen ungelenken Fingern und zickenden CO2-Kartuschen ca. 18 Minuten gekostet. Als hätte ich es geahnt hatte ich auch eine manuelle Mini-Pumpe als Back up dabei.

Der Athlethes Guide zum Bikeservice:
"Drei Service-Vans werden den Rad-Service auf der Wettkampfstrecke gewährleisten. Der offizielle Rad-Service leistet nur technischen Support (kein Ersatz für Bereifung)."

Durchaus erklärbar aber schwer entschuldbar ist das Radabhol-Chaos.
Aber so etwas kennen wir doch alle durch Personalabbau und/oder "leane" Prozesse aus dem eigenen Beruf.... :(

Gruß
N. :Huhu:

Microsash 10.07.2017 13:49

So, wieder Zuhause...Ich hoffe, es hatten Alle einen guten Tag, auch wenn es mittags echt heiß war.
Mein Rennbericht steht im Blog.

Wie liefs bei euch ? ich bin so happy, das es mit der sub 10 geklappt hat !

Sash......................1894..........9:57
floehaner................2416
Gerrnzfg................2638
Andreas..................459
Jens......................1853
Dev.......................3102
Tom.......................1788
Chrispayne..............337
Wodu................... 2607
Erwin_o...................388
Sebastian100....... 1093
holti.....................2389

Prime 10.07.2017 13:56

Auch wieder Daheim angekommen, es war gestern meine 1. Langdistanz. Ich hätte nicht gedacht, dass der Marathon so dermaßen hart wird. Musste leider die letzte Runde walken, und konnte die Sub 4 nicht halten. Ansonsten war es ein sehr schönes Erlebnis!

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PS: Gibt es den HR Ironman 2017 schon irgendwo als Replay?

andreasbrod 10.07.2017 13:56

Zitat:

Zitat von Microsash (Beitrag 1315168)
So, wieder Zuhause...Ich hoffe, es hatten Alle einen guten Tag, auch wenn es mittags echt heiß war.
Mein Rennbericht steht im Blog.

Wie liefs bei euch ? ich bin so happy, das es mit der sub 10 geklappt hat !

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Bei mir lief es ab Rad-km 40 total beschissen. Ich glaube ich habe so etwas wie einen Fersensporn im Vorfuss..... aber trotzdem durchgehalten

ricofino 10.07.2017 14:05

Auch wieder zuhause, bin zufrieden mit meiner ersten LD, auch mit dem gesamten WE was Orga, Ablauf usw. angeht. Mit dem Hotel nicht ganz, die Lage aber war perfekt.

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Ziel war unter 11h zu bleiben, bis Km20 beim Lauf war ich auf 10:40 Kurs, dann war innerhalb von 10Minuten der Stecker gezogen. Musste immer wieder Gehpausen einstreuen.

Pate1410 10.07.2017 14:10

Hat denn zufällig jemand den Livestream des HR digital aufgezeichnet und könnte ihn mir zur Vefügung stellen?

Ich habe doch glatt vor Aufbruch zum See vergessen auf REC zu drücken... :Lachen2:

heshsesh 10.07.2017 14:15

/gelöscht.

Hups, falscher Thread, dachte ich bin im Roth Thread, sorry!

Prime 10.07.2017 14:22

Grad über Facebook bei HR angefragt,

http://www.hr-online.de/website/such...onman& xtcr=5

kein HD aber besser als nix ;-)

Olli 10.07.2017 14:28

Zitat:

Zitat von Prime (Beitrag 1315180)
Grad über Facebook bei HR angefragt,

http://www.hr-online.de/website/such...onman& xtcr=5

kein HD aber besser als nix ;-)

Super danke,habe meine 3h Rolle fahren schon fertig, aber Morgen stehe 4h auf dem Plan

Nobodyknows 10.07.2017 14:33

Gab es eigentlich Dopingkontrollen bei den Agegroupern?

Gruß
N. :Huhu:

Nobodyknows 10.07.2017 14:52

Zitat:

Zitat von Microsash (Beitrag 1315168)
Mein Rennbericht steht im Blog.

Wie liefs bei euch ? ich bin so happy, das es mit der sub 10 geklappt hat !

Wow. Glückwunsch zur Sub10.
Nach für mich ordentlichen Schwimmen, einer Reifenpanne auf dem Rad und einem Wandertag am Main bin ich froh, dass es noch mit einer Sub13 geklappt hat. :Cheese:

War meine 4. und vermutliche letzte LD. Ich (1. Jahr Ak55) komme nicht mehr mit den langen Läufen klar. Trainiere ich dafür wie im Plan vorgesehen habe ich Angst vor Trainingsverletzungen. Trainiere ich weniger kommen Wandertage dabei heraus... :(

Gruß
N.

maifelder 10.07.2017 14:55

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1315153)
Durchaus erklärbar aber schwer entschuldbar ist das Radabhol-Chaos.
Aber so etwas kennen wir doch alle durch Personalabbau und/oder "leane" Prozesse aus dem eigenen Beruf.... :(

Gruß
N. :Huhu:


2006 war es auch nicht besser.

Nächstes Jahr werde ich helfen und dann läuft das auch :cool:

Pate1410 10.07.2017 14:56

Zitat:

Zitat von Olli (Beitrag 1315184)
Super danke,habe meine 3h Rolle fahren schon fertig, aber Morgen stehe 4h auf dem Plan

Uiii ist aber ganz schön pixelig.. :Lachen2:

Aber danke erstmal für den Link - fürs Erste gut, vielleicht hat ja noch jemand den HD REC Knopf gedrückt?

holti72 10.07.2017 19:40

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JENS-KLEVE 10.07.2017 22:27

Ich bin dann trotz Lustlosigkeit gestartet und bin ganz kontrolliert vorgegangen: Schwimmen im Trainingstempo ohne Kampf um Sekunden, Radfahren stur nach Schnitt (31kmh) und am Berg nicht mehr als 170 Puls (für mich sehr wenig). Ab KM 160 war mir aber trotz Kühlung und Fahrtwind so heiss, dass ich meine Motivation schon wieder begrub. Trotz meiner moderaten Vorgehensweise konnte ich keinen 6 Minuten Schnitt laufen und in der letzten Runde spielte mein Puls verrückt. Schwindel gefährdete das Finishen. Ich vertrage dieses Wetter einfach nicht.

Heute ohne Muskelkater und frei von sonstigen Schmerzen. Schwacher Trost, ich hätte mich lieber ausgepowert.

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Sebastian100 10.07.2017 23:28

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Bin auch durchaus zufrieden.
Die vier Runden Laufen sind natürlich von der Atmosphäre her der Hammer.
Nachwehen Zehennägel. Mal gucken ob ein chirurgischer Eingriff notwendig wird :( Ich komm einfach nicht mit nassen Laufschuhen zurecht.

marc12 11.07.2017 08:24

Sash......................1894..........9:57
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marc12.................711.........10:17


Bin auch zufrieden und fühle mich schon wieder ganz gut :Lachanfall:

Gerrnzfg 11.07.2017 09:03

Sash......................1894..........9:57
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Gerrnzfg................2638........DNF
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Tja, war wohl nix... Shutdown nach der ersten Laufrunde :Kotz: :kruecken:

ricofino 11.07.2017 09:24

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1315312)
Ich bin dann trotz Lustlosigkeit gestartet und bin ganz kontrolliert vorgegangen: Schwimmen im Trainingstempo ohne Kampf um Sekunden, Radfahren stur nach Schnitt (31kmh) und am Berg nicht mehr als 170 Puls (für mich sehr wenig). Ab KM 160 war mir aber trotz Kühlung und Fahrtwind so heiss, dass ich meine Motivation schon wieder begrub. Trotz meiner moderaten Vorgehensweise konnte ich keinen 6 Minuten Schnitt laufen und in der letzten Runde spielte mein Puls verrückt. Schwindel gefährdete das Finishen. Ich vertrage dieses Wetter einfach nicht.

Heute ohne Muskelkater und frei von sonstigen Schmerzen. Schwacher Trost, ich hätte mich lieber ausgepowert.

Warum Lustlosigkeit?
Du hast wie ich finde und wie in deinem Blog nachzulesen war sehr gut und beharrlich trainiert.
Ich hatte am Sonntag davor mit der Psyche zu tun, wollte nicht raus aus Angst vor einem Infekt, leichte Panik noch am Montag. Dann wurde es täglich besser bis zur Anreise nach FFM am Freitag. Leichte Selbstzweifel sind immer da, sind vielleicht auch normal und der Anspannung geschuldet.

mum 11.07.2017 09:29

verstehe ich auch nicht...

da trainierst mehrere wochen auf den GIG und bist lustlos?!?!

Prime 11.07.2017 16:38

Ich weiß nicht, ob hier der richtige Platz dafür ist. Ich hatte gestern den inneren Drang meine Marathon Erfahrung aus Frankfurt aufzuschreiben. Irgendwie will man solche Eindrücke nicht mehr vergessen ;-) Wem es zu lang ist, einfach weiterscrollen.

Die dritte Diziplin in meiner 1. LD

Runde 1.
Der Lauf war krass, ich weiß nicht, ob ich mich schon je so "beschissen" in meinem Leben gefüllt habe. Die ersten 4-6km (30min) kannte ich bereits aus den langen Trainingseinheiten, dass diese etwas unrund werden können. Unrund empfand ich es diesmal nicht, es fühlte sich eher so an, als ob mein Magen meinen Beinen den Stinkfinger zeigt. Direkt kam mir sowas wie, "dass war es jetzt", "dass packst du niemals 42km lang" etc. in den Kopf. Aber für mich war klar, wenn ich bis zum Main komme, gibt es kein DNF.

Ich überzeugte dann meinen Körper zum Kompromiss, Wir Laufen die erste Runde und dann walken wir bis ins Ziel, Zeit bis zum CutOff hatte ich genug. Dies habe ich mir dann bis zum 1. Band gesagt und mein Magen war einverstanden. Was jetzt nicht heißt, dass es mir gut ging, mein Magen rebellierte, aber ich denke, das ist dann einfach die Willenskraft, die dich vorantreibt.

Runde 2 und 3.
Ich war froh, als ich in die Zweite Runde ging, und es nicht schlimmer wurde, Wobei ich mir bis dato auch "schlimmer" nicht vorstellen konnte. Scheinbar konnte meine Beine und mein Geist meinem Magen noch vorgaukeln, "läuft doch super und wir sind die besten Freunde"! Die Zeit passte auch noch, meine Versuche langsamer zu laufen, damit es nicht so schmerzt, klappte nicht, also blieb ich weiterhin bei einer <4 Std Pace. ISO ging nicht mehr rein, ich versuchte die Salzwasser, Cola und Kräcker Variante. Die 1. Frau überholte mich, und ich dachte mir, jetzt musst du gut aussehen falls ich im Fernsehen auftauche (ich bin gespannt ;-) ).

Bei KM 22 war ich immer noch auf <4Std Kurs. Wobei mein Puffer schon etwas aufgebraucht war. Ich bin bei den Verpflegungsstelle öfters gegangen und obwohl mein Bauch nichts mehr aufnehmen konnte, verlangte mein Körper nach allem was es gab und ich gab ihm alles was es gab. Vor allem wollte er Wasser, reines Wasser, dass was alle gesagt haben, trinke es nicht und benutze es nur zum kühlen. Ich hatte mir Schwedentabletten zur Salzzufuhr hinten ins Trikot gesteckt, klug wie ich bin, in ein kleines Papierpäckchen eingewickelt, damit diese nicht Nass werden. Dass Papier sich mit Wasser super verträgt, vor allem wenn man ständig geduscht wird und sich mit Schwämmen kühlt, hatte ich irgendwie vergessen.

Die Pace ging langsam über den 5:40 Schnitt, da die Gehpausen an den Ständen länger wurden. Alle Versuche einfach nicht zu gehen und langsam zu joggen schlugen fehl. Ich hatte aber noch Luft, selbst bei 04:30:00 würde ich die 12:00 unterbieten. Also schleppte ich mich weiter. Ich hatte teilweise das Gefühl, ich packe es gar nicht bis zum nächsten Wasserloch und drehe um, und laufe zurück. Gerade die beiden Verpflegungspunkte an diesem Mainhafen waren sehr weit auseinander. Die Verpflegungspunkte waren super ausgestattet, es gab direkt Salzwasser, kurz dachte ich, jetzt kommt die Wende, weil dies gefiel meinem Magen.

Die höheren zwanziger Kilometer wurden dann die Hölle! Alle Euphorie, die noch irgendwie in meinem Geist steckte, dass der Schmerz nicht schlimmer wird, der Magen sich evtl. etwas beruhigt hat etc., war weg. Ich kann nicht einmal sagen, dass der berühmte Mann mit dem Hammer mich mit seinem LKW überfahren hat, denn den Beinen ging es soweit gut (Meine Frau sagte gestern zu mir, evtl. reagiere ich gar nicht auf muskulären Schmerz und da versucht mein Körper mir anderweitig zu sagen, höre auf mit dem Scheiß!). Ich empfand es definitiv so, dass meine Beine noch fit sind. Kurz vor Runde 3. hatte ich dann noch irgendwas mit 1:10- 1:20 für die letzten 11KM um die 12:00 nicht zu überbieten. Ich erschreckte mich etwas, denn so viel war ich auch nicht gegangen, und eingecremt hatte ich mich auch nicht mehr ;-). Zwei Besuche in unterschiedlichen Dixi`s blieben erfolglos, mir war klar, wenn ich das Zeug (ISO, Wasser, Cola-Pampe etc.) nicht irgendwie aus meinem Körper bekomme, kann ich keinen Meter mehr laufen.

KM30+
Die 30er Runde verlief dann mit einem kurzem Zwischenstopp zum Übergeben, mein Problem ist nur, ich habe leider für solche Zwecke keinen selbst herbeiführbaren Würgereiz, Finger in den Hals etc. klappt bei mir nicht, selbst ins Dixi schauen half da nicht :-). Bei mir brauchte es die RedBull Schorle, was die leicht bekleidete Dame am Verpflegungsstand hoffentlich nicht persönlich nimmt ;-). Ich konnte es aber noch ein paar Meter weiter schleppen und mich dann auf die linke Seite in einem Gebüsch erleichtern.

Dann das dritte Bändchen: vor lauter Euphorie lief ich locker 200m auf die Bändchen Frau zu, um die Kurve und bis zum Verpflegungsstand (Dixi), wo ich wieder pausierte.

Das Zweite mal Übergeben in der Runde bzw. in der letzten Runde - immerhin war ich mit dem 3. Bändchen mindestens 200m gelaufen - musste ich mich dann bei einem Stopp im Dixi-Klo. Trotz der netten Atmosphäre im Dixi, schön aufgeheizt durch die Sonne, definitiv vor mir bereits ordentlich durch gerockt, dachte ich mir, hier bleib ich jetzt einfach!

Als mir dieser Gedanke kam, und ich mich zwingen musste, dass Dixi überhaupt wieder zu verlassen (und ja, ich saß sogar auf einem Dixi!) entschloss ich mich, die letzte Runde zu walken, ich hatte noch etwas mehr als 1 Stunde Zeit für knapp 10km (um unter 12:00 zu bleiben). Wo ich im Normalfall drüber lachen würde war in dem Moment unerreichbar.

Dann dachte ich zurück an den Laufstart und dass es mir bei KM 4 schon so verdammt beschissen ging, und jetzt hatte ich mich bis zu KM 32-33 irgendwie geschleppt - Rückblickend unvorstellbar, Euphorie und Zufriedenheit kam in mir auf. Die Entscheidung war gefallen: ich bringe mich nicht um, und gehe. Vielleicht kommt mir diese Entscheidung irgendwann nicht mehr richtig vor, und es fühlt sich wie eine innere Niederlage an, doch das Gefühl hatte ich am Sonntag und bisher nicht. Ich bin die komplette Gegengerade auf der anderen Mainseite gegangen (5km?). Konnte mich wirklich mit Leuten nett unterhalten, die ebenfalls aus den diversen Gründen nicht mehr gelaufen sind.Nach Erhalt des roten Bändchen bin ich noch bis zur Brücke gewalkt und dann die letzten 1,5KM ins Ziel gejoggt.

Den Zieleinlauf konnte ich komplett genießen, etwas feiern mit den Leuten, Abklatschen etc. Es war ein Traum. Ich dachte im Vorfeld wirklich oft, dass ich heulen würde. Komischerweise wurde ich nicht sentimental als ich die Ziellinie überschritt. Schön fand ich, und ich bekomme direkt wieder Gänsehaut, wenn ich daran denke, dass mein Name durchgesagt wurde und natürlich der Spruch "You are an IRONMAN" darauf folgte (Zielzeit 12:14).


Es war sicherlich nicht meine letzte LD. Aktuell habe ich noch keine weiteren Pläne.

Gruß
Tom

TravisRice 11.07.2017 16:57

Deine Beschreibung ist herrlich ;-) Danke, dass du das aufgeschrieben hast. Mir kommt das irgendwie bekannt vor :Lachanfall:

Trillerpfeife 11.07.2017 18:03

Zitat:

Zitat von Prime (Beitrag 1315505)
Ich weiß nicht, ob hier der richtige Platz dafür ist. ...


Trotz der netten Atmosphäre im Dixi, schön aufgeheizt durch die Sonne, definitiv vor mir bereits ordentlich durch gerockt, dachte ich mir, hier bleib ich jetzt einfach!

...

Schön fand ich, und ich bekomme direkt wieder Gänsehaut, wenn ich daran denke, dass mein Name durchgesagt wurde und natürlich der Spruch "You are an IRONMAN" darauf folgte (Zielzeit 12:14).


Es war sicherlich nicht meine letzte LD. Aktuell habe ich noch keine weiteren Pläne.

Gruß
Tom


herzlichen Glückwunsch zum Finish.

Das ist schön geschrieben. Die Gedanken einfach hier im kuscheligen Dixiklo zu bleiben hatte ich am Sonntag auch. :Huhu:

JENS-KLEVE 11.07.2017 18:34

Zitat:

Zitat von mum (Beitrag 1315388)
verstehe ich auch nicht...

da trainierst mehrere wochen auf den GIG und bist lustlos?!?!

Ich habe nicht mehrere Wochen, sondern mehrere Monate trainiert. Ich habe auch nicht falsch, sondern richtig trainiert. Ich habe auf mein Gewicht geachtet, ein neues Fahrrad gekauft, ich bin ins Trainingslager geflogen, habe viel Startgeld bezahlt. Ich habe auf meine Gesundheit geachtet, nie den Bogen überspannt aber alles gegeben. Ich war nicht verletzt und habe mich bei heissen Temperaturen absichtlich in der Mittagshitze mit langen Läufen gequält, weil im Forum steht, dass sich jeder an Hitze gewöhnen kann.

Dann wird es wieder arschkalt und regnerisch, gut denke ich - den ganzen Winter habe ich bei miesem Wetter trainiert, soll mir nur Recht sein. Schnell wieder an die Witterung gewöhnt, dann kommt das Wochenende und +++klatsch+++ kriege ich voll eins in die Fresse von der Hitze. Samstag schon vom Rumsitzen völlig k.o.

Und dann soll man Lust auf eine Langdistanz haben mit Marathon in der Mittagshitze? Mit dem Hintergrundwissen, dass man die letzten Male auch gut vorbereitet war und es nur am Wetter gescheitert ist. Man hat akribisch monatelang alles richtig gemacht, alle Tipps beherzigt, die sämtliche Foren beinhalten und dann bekommt man zum X-ten Male eine Ü30 Temperatur in unseren Breitengeraden präsentiert.

Vielleicht kann ja mal einer der Mathe-Nerds hier ausrechnen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist in Deutschland im Juli, 6 oder 7 Mal in Folge so ein Wetter zu haben.

Ja, ich freue mich, dass ich es geschafft habe. Ich bin auch stolz, dass ich so ein konsequenter Typ bin. Ja, der Zieleinlauf hat Spaß gemacht. Der Start war auch sehr schön. Dazwischen habe ich mich größtenteils geärgert, eigentlich mache ich den Sport ja gerne. Und wie Rälph so schön mal angemerkt hat - sinngemäß " Du läufst regelmäßig 18er Zeiten auf 5km und rennst den HM um die 1:30 - wie passt das zu einem Marathon über 5 Stunden?" Es passt gar nicht und fühlt sich dämlich an. 2 Wochen vorher noch langen 30km Lauf mit 5:40 er Tempo abgespult.

Vorm Start war ich lustlos und deprimiert, nach dem Ziel bin ich glücklich und enttäuscht.

Trillerpfeife 11.07.2017 18:50

es passt sehr wohl. Der Marathon in der Langdistanz hat bis auf die Länge nichts mit einem Solo Marathon zu tun.

Auch wenn man sagt oder in Foren liest, man würde ungefähr 30 Minuten länger brauchen. Das ist ja kein Gesetz.

Ich brauche leider locker 45 Minuten länger. Gründe dafür gibt es 1000de.

Aber am Wetter kann man nun mal nix ändern. Das ist wie Gegenwind eine Frage der Einstellung. Denn im Training bist du ja auch mit allen Wettern zurechtgekommen.

:)

ricofino 11.07.2017 19:51

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1315526)
Ich habe nicht mehrere Wochen, sondern mehrere Monate trainiert. Ich habe auch nicht falsch, sondern richtig trainiert. Ich habe auf mein Gewicht geachtet, ein neues Fahrrad gekauft, ich bin ins Trainingslager geflogen, habe viel Startgeld bezahlt. Ich habe auf meine Gesundheit geachtet, nie den Bogen überspannt aber alles gegeben. Ich war nicht verletzt und habe mich bei heissen Temperaturen absichtlich in der Mittagshitze mit langen Läufen gequält, weil im Forum steht, dass sich jeder an Hitze gewöhnen kann.

Dann wird es wieder arschkalt und regnerisch, gut denke ich - den ganzen Winter habe ich bei miesem Wetter trainiert, soll mir nur Recht sein. Schnell wieder an die Witterung gewöhnt, dann kommt das Wochenende und +++klatsch+++ kriege ich voll eins in die Fresse von der Hitze. Samstag schon vom Rumsitzen völlig k.o.

Und dann soll man Lust auf eine Langdistanz haben mit Marathon in der Mittagshitze? Mit dem Hintergrundwissen, dass man die letzten Male auch gut vorbereitet war und es nur am Wetter gescheitert ist. Man hat akribisch monatelang alles richtig gemacht, alle Tipps beherzigt, die sämtliche Foren beinhalten und dann bekommt man zum X-ten Male eine Ü30 Temperatur in unseren Breitengeraden präsentiert.

Vielleicht kann ja mal einer der Mathe-Nerds hier ausrechnen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist in Deutschland im Juli, 6 oder 7 Mal in Folge so ein Wetter zu haben.

Ja, ich freue mich, dass ich es geschafft habe. Ich bin auch stolz, dass ich so ein konsequenter Typ bin. Ja, der Zieleinlauf hat Spaß gemacht. Der Start war auch sehr schön. Dazwischen habe ich mich größtenteils geärgert, eigentlich mache ich den Sport ja gerne. Und wie Rälph so schön mal angemerkt hat - sinngemäß " Du läufst regelmäßig 18er Zeiten auf 5km und rennst den HM um die 1:30 - wie passt das zu einem Marathon über 5 Stunden?" Es passt gar nicht und fühlt sich dämlich an. 2 Wochen vorher noch langen 30km Lauf mit 5:40 er Tempo abgespult.

Vorm Start war ich lustlos und deprimiert, nach dem Ziel bin ich glücklich und enttäuscht.

Ich habe ja deinen Blog hier verfolgt und hatte schon teilweise ein schlechtes Gewissen wenn ich deine Trainingszeiten gelesen habe. Dass du jetzt nicht mit dem Wettkampf zufrieden bist verstehe ich, wärst du zufrieden würde auch was nicht stimmen.
Ich war bis KM24 beim Lauf auf 10.30h Kurs, dann kam bei mir der Einbruch mit vielen Gehpausen. Auch leicht enttäuscht und dennoch zufrieden.
Wegen der Hitze, wie du habe ich auch in der Hitze trainiert weil ich auch immer leicht gelitten habe bei hohen Temperaturen und wie du auf eher 25 Grad gehofft habe. Nachdem in einem Interview Thomas Hellriegel gesagt hat, dass Temperaturen über 30 Grad zum Triathlon dazu gehören, habe ich mich vom Kopf her darauf eingestellt und letztlich auch auf die Hitze gefreut.
Nun hast du eine Rechnung mit FFM offen, die gilt es zu begleichen. So sind jedenfalls meine Gedanken auch zu meiner zweiten Hälfte des Marathons.

flachy 11.07.2017 21:31

Aloha Athleten,

ein paar Gedanken zu den Berichten vom Wochenende von mir.
Wolle Dietrich sagte mal vor einem BL-Rennen sinngemaess, "bevor er mit Walkman als Workout-Motivation (es war 1996) oder ohne Lust trainiert, bleibt er an dem Tag lieber auf dem Sofa und laesst es tags darauf mit viel Bock auf Sport richtig krachen..."
Das trifft es auch gute 20 Jahre spaeter noch exzellent, denn Ironmam ist niemals nur Trainingsplan mal Materialschlacht, sondern zu einem Grossteil Kopfsache.
Analytisch-krankhaft trainieren, mit unglaublichen Geldanlagen auf zwei Raedern rumfahren und vor allem drueber heldenmaessig und mit laessigem Ultrainsiderslang zu berichten, ist supertoll fuer das digitale Schulterklopfen in allen moeglichen Netzwerken.
Am Fokus und der mentalen Staerke fuer den selbstgewaehlten sportlichen Hoehepunkt fehlt es dann vielen Freizeit-Athleten kurioserweise sehr oft und Kleinigkeiten wie eine schlechte letzte Nacht, verlorene Trinkpulle, Plattfuss, Gegenwind, Waerme/Kaelte/Regen/Sonne... lassen die selbstgewaehlten persoenlichen Ziele ruckzuck fuer einen unerreichbar erscheinen.
Und eigentlich ist eine mentale Vorbereitung so ziemlich das guenstigste Training es Ironman ueberhaupt, kostet nix, bedarf keinen zusaetzlichen Zeitaufwand und kann letzten Endes den Unterschied zwischen Konaslot, einem genussvollem Rennen oder DNF bedeuten...

Alteisen 11.07.2017 21:53

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1315575)
Aloha Athleten,

ein paar Gedanken zu den Berichten vom Wochenende von mir.
Wolle Dietrich sagte mal vor einem BL-Rennen sinngemaess, "bevor er mit Walkman als Workout-Motivation (es war 1996) oder ohne Lust trainiert, bleibt er an dem Tag lieber auf dem Sofa und laesst es tags darauf mit viel Bock auf Sport richtig krachen..."
Das trifft es auch gute 20 Jahre spaeter noch exzellent, denn Ironmam ist niemals nur Trainingsplan mal Materialschlacht, sondern zu einem Grossteil Kopfsache.
Analytisch-krankhaft trainieren, mit unglaublichen Geldanlagen auf zwei Raedern rumfahren und vor allem drueber heldenmaessig und mit laessigem Ultrainsiderslang zu berichten, ist supertoll fuer das digitale Schulterklopfen in allen moeglichen Netzwerken.
Am Fokus und der mentalen Staerke fuer den selbstgewaehlten sportlichen Hoehepunkt fehlt es dann vielen Freizeit-Athleten kurioserweise sehr oft und Kleinigkeiten wie eine schlechte letzte Nacht, verlorene Trinkpulle, Plattfuss, Gegenwind, Waerme/Kaelte/Regen/Sonne... lassen die selbstgewaehlten persoenlichen Ziele ruckzuck fuer einen unerreichbar erscheinen.
Und eigentlich ist eine mentale Vorbereitung so ziemlich das guenstigste Training es Ironman ueberhaupt, kostet nix, bedarf keinen zusaetzlichen Zeitaufwand und kann letzten Endes den Unterschied zwischen Konaslot, einem genussvollem Rennen oder DNF bedeuten...

Sehr gute Zusammenfassung.
Ich bin immer wieder überrascht, welche Panik ausbricht, wenn nicht schon Monate vorher angekündigt wird, welche Gels oder Riegel auf der Strecke verfügbar sind und wie (hirnlos) manche einfach nur Trainingspläne abarbeiten ("ich habe den x Stunden Plan gemacht aber ich bin immer noch nicht so schnell wie gewünscht"). Das wichtigste lernt man im Training dadurch, dass man für sich persönlich erfährt, wie gewisse Trainingsmaßnahmen anschlagen, wie der Körper mit reichlich, wenig, gar keiner Ernährung sich verhält, wie man seinen Körper bei Kälte oder Wärme versorgen muß, um immer noch ein gutes Maß an Leistung herauszukitzeln usw.
Das nimmt Euch kein Trainer ab und es hat für mich immer den größten Spaß bereitet, die persönlichen Möglichkeiten auszuloten.

Jedem, der hier mal wieder von seinem Einbruch auf der Laufstrecke berichtet, sei ans Herz gelegt, das Rad in die Ecke zu stellen und so lange Laufen zu trainieren, bis man die Strecke im Schlaf und das bei jeder Temperatur läuft. Dann merkt man auf einmal, dass man auch bei 30km im Training keine Gels oder Riegel braucht, weil der Körper das locker mit den vorhandenen Reserven schafft... (und man dafür obendrein auch nicht länger als 2,5 Stunden braucht - aber das ist dann noch die andere Geschichte).

Kampfzwerg89 11.07.2017 22:07

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1315575)
Aloha Athleten,

ein paar Gedanken zu den Berichten vom Wochenende von mir.
Wolle Dietrich sagte mal vor einem BL-Rennen sinngemaess, "bevor er mit Walkman als Workout-Motivation (es war 1996) oder ohne Lust trainiert, bleibt er an dem Tag lieber auf dem Sofa und laesst es tags darauf mit viel Bock auf Sport richtig krachen..."
Das trifft es auch gute 20 Jahre spaeter noch exzellent, denn Ironmam ist niemals nur Trainingsplan mal Materialschlacht, sondern zu einem Grossteil Kopfsache.
Analytisch-krankhaft trainieren, mit unglaublichen Geldanlagen auf zwei Raedern rumfahren und vor allem drueber heldenmaessig und mit laessigem Ultrainsiderslang zu berichten, ist supertoll fuer das digitale Schulterklopfen in allen moeglichen Netzwerken.
Am Fokus und der mentalen Staerke fuer den selbstgewaehlten sportlichen Hoehepunkt fehlt es dann vielen Freizeit-Athleten kurioserweise sehr oft und Kleinigkeiten wie eine schlechte letzte Nacht, verlorene Trinkpulle, Plattfuss, Gegenwind, Waerme/Kaelte/Regen/Sonne... lassen die selbstgewaehlten persoenlichen Ziele ruckzuck fuer einen unerreichbar erscheinen.
Und eigentlich ist eine mentale Vorbereitung so ziemlich das guenstigste Training es Ironman ueberhaupt, kostet nix, bedarf keinen zusaetzlichen Zeitaufwand und kann letzten Endes den Unterschied zwischen Konaslot, einem genussvollem Rennen oder DNF bedeuten...

Das hast du auch deinem Kumpel Tom beigebracht oder? Welchen ich am Wochenende dankenswerterweise nach der Ziellinie in Roth kennenlernen durfte :Huhu:

Klugschnacker 11.07.2017 22:36

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1315575)
Aloha Athleten,

ein paar Gedanken zu den Berichten vom Wochenende von mir.
Wolle Dietrich sagte mal vor einem BL-Rennen sinngemaess, "bevor er mit Walkman als Workout-Motivation (es war 1996) oder ohne Lust trainiert, bleibt er an dem Tag lieber auf dem Sofa und laesst es tags darauf mit viel Bock auf Sport richtig krachen..."
Das trifft es auch gute 20 Jahre spaeter noch exzellent, denn Ironmam ist niemals nur Trainingsplan mal Materialschlacht, sondern zu einem Grossteil Kopfsache.
Analytisch-krankhaft trainieren, mit unglaublichen Geldanlagen auf zwei Raedern rumfahren und vor allem drueber heldenmaessig und mit laessigem Ultrainsiderslang zu berichten, ist supertoll fuer das digitale Schulterklopfen in allen moeglichen Netzwerken.
Am Fokus und der mentalen Staerke fuer den selbstgewaehlten sportlichen Hoehepunkt fehlt es dann vielen Freizeit-Athleten kurioserweise sehr oft und Kleinigkeiten wie eine schlechte letzte Nacht, verlorene Trinkpulle, Plattfuss, Gegenwind, Waerme/Kaelte/Regen/Sonne... lassen die selbstgewaehlten persoenlichen Ziele ruckzuck fuer einen unerreichbar erscheinen.
Und eigentlich ist eine mentale Vorbereitung so ziemlich das guenstigste Training es Ironman ueberhaupt, kostet nix, bedarf keinen zusaetzlichen Zeitaufwand und kann letzten Endes den Unterschied zwischen Konaslot, einem genussvollem Rennen oder DNF bedeuten...

Das hat Dittrich gesagt? Der verzapft doch sonst nicht so einen Schmarrn. Ob einer beim Sport gerne Musik hört, oder an einem teuren Rad Freude hat, hat mit mentaler Stärke im Wettkampf überhaupt nichts zu tun. Ich kann mir nicht vorstellen, das diese Aneinanderreihung von Klischees tatsächlich von Dittrich kommt.

Klugschnacker 11.07.2017 22:40

Zitat:

Zitat von Alteisen (Beitrag 1315578)
Jedem, der hier mal wieder von seinem Einbruch auf der Laufstrecke berichtet, sei ans Herz gelegt, das Rad in die Ecke zu stellen und so lange Laufen zu trainieren, bis man die Strecke im Schlaf und das bei jeder Temperatur läuft. Dann merkt man auf einmal, dass man auch bei 30km im Training keine Gels oder Riegel braucht, weil der Körper das locker mit den vorhandenen Reserven schafft... (und man dafür obendrein auch nicht länger als 2,5 Stunden braucht - aber das ist dann noch die andere Geschichte).

Der Einbruch kann ganz andere Ursachen haben als der Verzehr von Gels im Training. :Blumen:

Man muss nicht erst ein ganz harter Kerl werden, um eine Langdistanz zu schaffen. Es genügt, viel zu trainieren und smart zu racen. Dazu kann die Beschäftigung mit der gebotenen Wettkampfverpflegung gehören. Denn auch die ganz harten Kerle nehmen im Wettkampf mal ein Gel, oder nicht?
:Huhu:

Mirko 11.07.2017 23:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1315590)
Der Einbruch kann ganz andere Ursachen haben als der Verzehr von Gels im Training. :Blumen:

Man muss nicht erst ein ganz harter Kerl werden, um eine Langdistanz zu schaffen. Es genügt, viel zu trainieren und smart zu racen. Dazu kann die Beschäftigung mit der gebotenen Wettkampfverpflegung gehören. Denn auch die ganz harten Kerle nehmen im Wettkampf mal ein Gel, oder nicht?
:Huhu:

Danke!

glaurung 11.07.2017 23:08

Da muss ich Arne Recht geben. Ich esse beim Lauftraining nie Gels und breche bei der LD beim Laufen immer ein. :Cheese:

Hafu 11.07.2017 23:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1315586)
Das hat Dittrich gesagt? Der verzapft doch sonst nicht so einen Schmarrn. ...

Wieso Schmarrn? Ich würde sagen, Dittrich war seiner Zeit um zwei Jahrzehnte voraus und hat mit den von Flachy wiedergegebenen Zitaten in markigen Worten die Art von Training skizziert, die später als RPE-Training Eingang in die Trainingslehre gefunden hat.:Huhu: ;)

Harte, fordernde Trainingseinheiten macht man am besten dann, wenn Körper und Geist dazu bereit sind und nicht wenn sie auf irgendeinem kalendarischen Trainingsplan stehen.

Und wenn Körper/ Geist nicht leistungsbereit sind oder die Motivation fehlt, dann legt man besser einen Ruhetag ein. Ein zusätzlicher ungeplanter Ruhetag hat noch niemandem die Form gekostet.

JENS-KLEVE 11.07.2017 23:49

Wenn ich mal kurz unterbrechen darf, in diesem Thread geht es um einen Wettkampf und nicht um einen Trainingstag.

Meine Lustlosigkeit war keine Phase (Übertraining, falscher Sport etc.), sondern ein punktuelles Gefühl (Deja-Vu). Ich hätte gerne einen Ruhetag mehr eingelegt und den Wettkampf 2 Tage früher oder später abgespult.


Übrigens trainiere nicht nach einem starren Trainingsplan, sondern klassisch periodisiert und angepasst an meinen Arbeits- und familienalltag. Gels esse ich im Training nicht, außer ich teste meine Nahrung. Ich bin auch kein Lifestyle-Athlet, der sich mal eben Cervelo von der Stange kauft, einen Privat-Trainer hat und sich wundert, warum die Quali nicht schafft. Ich trainiere gerne und viel, und mache alle örtlichen Wettkämpfe mit. Ich weiss, dass ich kein Superstar bin und trete auch nicht so auf, mein mangelndes Talent versuche ich mit Fleiss auszugleichen, stellenweise klappt das gut, bei der Langdistanz bisher nicht. Mein Ziel schätze ich realistisch ein, wenn ich meine 11:30 als Wunsch formuliere, meinen die meisten ich würde tiefstapeln.

Alteisen 12.07.2017 00:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1315590)
Der Einbruch kann ganz andere Ursachen haben als der Verzehr von Gels im Training. :Blumen:

Man muss nicht erst ein ganz harter Kerl werden, um eine Langdistanz zu schaffen. Es genügt, viel zu trainieren und smart zu racen. Dazu kann die Beschäftigung mit der gebotenen Wettkampfverpflegung gehören. Denn auch die ganz harten Kerle nehmen im Wettkampf mal ein Gel, oder nicht?
:Huhu:

Selbstverständlich nehmen die harten Kerle mal ein Gel. Die machen das aber sogar, ohne vorher ihren Trainer zu fragen. :Huhu:

Klugschnacker 12.07.2017 08:07

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1315603)
Wieso Schmarrn? Ich würde sagen, Dittrich war seiner Zeit um zwei Jahrzehnte voraus und hat mit den von Flachy wiedergegebenen Zitaten in markigen Worten die Art von Training skizziert, die später als RPE-Training Eingang in die Trainingslehre gefunden hat.:Huhu: ;)

Harte, fordernde Trainingseinheiten macht man am besten dann, wenn Körper und Geist dazu bereit sind und nicht wenn sie auf irgendeinem kalendarischen Trainingsplan stehen.

Und wenn Körper/ Geist nicht leistungsbereit sind oder die Motivation fehlt, dann legt man besser einen Ruhetag ein. Ein zusätzlicher ungeplanter Ruhetag hat noch niemandem die Form gekostet.

Als Profi vielleicht. Als berufstätiger Amateur lässt man am Wochenende nicht so leicht die lange Radtour sausen, denn die nächste Möglichkeit zu einer langen Radeinheit hat man erst wieder am folgenden Wochenende. Da beißt man sich durch und macht am Montag Pause.

Ich habe Leute auf verschiedensten Wegen fit werden gesehen. Viele Wege führen nach Rom. Von starken Sprüchen wird jedoch niemand schneller.

Prime 12.07.2017 08:18

Sorry,
ich wollte auch keinen "heul" Kommentar zum Untergang auf der Laufstrecke verfasse. Es ging mir eher darum, dass ich die Eindrücke und Gefühlslage niederschreibe. Ich bin total zufrieden mit mir und meiner Leistung insgesamt.

Zu mir kann ich nur sagen, dass ich ursprünglich vom Marathon stamme. Ob ich jetzt als ein Erfahrener Läufer in euren Augen zähle (25 Marathons PB 03:21:xy), weiß ich natürlich nicht. Ich habe mich die letzten 8 Wochen viel mit der Ernährung beschäftigt und Sachen ausprobiert und bin in den langen Koppeleinheiten sehr gut damit gefahren bzw. gelaufen (hat halt nur nicht am Sonntag geklappt :Cheese: ).

Ich kann den Kommentar, dass der Solo Marathon eine andere Geschichte zum LD Marathon ist aus meiner (einmaligen) Erfahrung nur unterstreichen.

Gruß
Tom

PS: Innerlich denke ich mir, es wäre ja auch komisch gewesen, wenn ich pfeifend ins Ziel gelaufen wäre. Ohne jegliche Probleme. Dann hätte ich gedacht, was seid ihr denn alles für Memmen :Lachanfall: :Huhu:


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