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Jörn 05.10.2016 10:21

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1261138)
Bzw. zumindest muss sich jeder Katholik zu dem du deine Kinder gehen lässt schriftlich erklären, dass er die Sage, dass ein Heiliger mit Tieren gesprochen hat für eine erfundene Geschichte hölt?

Er kann glauben, was er will. Wenn er selbst jedoch Schnecken in Mathematik unterrichtet, muss er in ärztliche Behandlung, und zwar mit Blaulicht.

Jörn 05.10.2016 10:23

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1261143)
Vielleicht war Franz von Assisi nicht weniger durchgenallt wie ein Klavierlehrer, der Schnecken Quantenphysik erklärt. Mir geht es nur darum: wenn jemand an irgendwas Höheres oder Heiliges glaubt, dann sollte man das Respektieren und muss nicht immer seinen Quark dazu geben.

Nehmen wir an, das "Höhere und Heilige" stellt sich als Irrtum heraus, beispielsweise als niederer Betrug. Würdest Du dann immer noch vor ihm niederknien? Das war die Frage.

zappa 05.10.2016 10:30

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1261140)
Der Unterschied ist die Zählweise. Der Pfarrer/Bischof wird eingeladen, weil alle Kirchenmitglieder gezählt werden, auch solche, die seine Ansichten ablehnen.

Müsste sich der Pfarrer/Bischof nur auf jene Zahlen stützen, die seiner Meinung tatsächlich entsprechen, wäre es in vielen Fragen eine irrelevante Splittergruppe.

Politiker werden nicht eingeladen, weil sie "politische Bürger" vertreten, sondern nur insoweit, wie sie für ihre ganz bestimmten Meinungen gewählt wurden. Deswegen ist derzeit die FDP kaum noch in Talkshows vertreten, aber "Die Linke" ist meistens dabei. Es kann sich auch wieder ändern.

Die Pfarrer/Bischöfe bekommen auf diese Weise ein Gewicht, welche nicht ihrer Unterstützung in der Bevölkerung entspricht.

Es ist wirklich ärgerlich Deine Behauptungen lesen zu müssen, die zum Teil kontrafaktisch und nachweislich falsch sind.

Hr. Kubicki (FDP) war bspw. 2011 bis 2015 mit 7 Einladungen der am 3.-häufigsten eingeladene Gast bei "Jauch". Hr. Gysi (Linke) demgegenüber 5 mal.

Wenn Du zusätzlich die Zahl der Parteimitglieder (egal welcher Partei) und die der Kirchenmitglieder nimmst und damit die Statistik bei Jauch analysierst, siehst Du, dass Kirchenvertreter praktisch gar nicht vorkommen, obwohl sie nominell eine viel größere Gruppe vertreten.

keko# 05.10.2016 10:35

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1261145)
Nehmen wir an, das "Höhere und Heilige" stellt sich als Irrtum heraus, beispielsweise als niederer Betrug. Würdest Du dann immer noch vor ihm niederknien? Das war die Frage.

Ja! Indem ich niedernie akzeptiere ich eine höherer Instanz oder Gottheit. Es ist etwas Abstraktes, das Niederknien ist nur ein Zeichen dafür, dass ich an dieses eine Etwas glaube. Was es ist, spielt für mich gar nicht so die Rolle.

MattF 05.10.2016 10:35

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1261144)
Er kann glauben, was er will. Wenn er selbst jedoch Schnecken in Mathematik unterrichtet, muss er in ärztliche Behandlung, und zwar mit Blaulicht.

Und das entscheidest du, wann jemand in ärtzliche Behandlung muss?

Und nach deiner Logik muss ja jeder katholische Geistliche in ärtztlich Behandlung, er glaubt ja Heilige reden mit Tiere?

Jörn 05.10.2016 10:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1261151)
Ja! Indem ich niedernie akzeptiere ich eine höherer Instanz oder Gottheit. Es ist etwas Abstraktes, das Niederknien ist nur ein Zeichen dafür, dass ich an dieses eine Etwas glaube. Was es ist, spielt für mich gar nicht so die Rolle.

Das trifft mein Beispiel nicht ganz. Mein Beispiel bestand darin, dass Du zweifelsfrei wüsstest, dass er Heilige gar kein Heiliger ist. Die Frage war, ob Du selbst dann noch niederknien würdest.

Ich kann mir die Antwort allerdings bereits denken, und von mir aus können wir diesen Nebenstrang der Debatte auch gerne wieder verlassen.

Jörn 05.10.2016 10:39

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1261152)
Und nach deiner Logik muss ja jeder katholische Geistliche in ärtztlich Behandlung, er glaubt ja Heilige reden mit Tiere?

Nein, nicht unbedingt. Mein Beispiel der Lehrers bezog sich nicht auf jemanden, der irgendwas glaubt, sondern der selbst die Schnecken in Mathematik unterrichtet. Ich behaupte, dass diese Person der ärztlichen Hilfe bedarf.

Jörn 05.10.2016 10:43

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1261148)
Hr. Kubicki (FDP) war bspw. 2011 bis 2015 mit 7 Einladungen der am 3.-häufigsten eingeladene Gast bei "Jauch". Hr. Gysi (Linke) demgegenüber 5 mal.

Ich bezog mich eindeutig auf die Zeit, nachdem die FDP aus dem Bundestag geflogen und in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr so präsent war wie früher. Üblicherweise versuchen die Talkshows, erstens Leute in Verantwortung zu bekommen (Leute aus der Regierung) und zweitens die Opposition dazu. Beides trifft auf die FDP nicht zu.

Der aktuelle Vorsitzende der FDP hat bei "Hart aber fair" berichtet, wie er aus den genannten Gründen mehrfach wieder ausgeladen worden sei, weil die Redaktion Zusagen von Regierung/Opposition erhalten habe. Frank Plasberg hat das in der Sendung bestätigt und wie oben begründet.

Jörn 05.10.2016 10:50

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1261148)
Wenn Du zusätzlich die Zahl der Parteimitglieder (egal welcher Partei) und die der Kirchenmitglieder nimmst und damit die Statistik bei Jauch analysierst, siehst Du, dass Kirchenvertreter praktisch gar nicht vorkommen, obwohl sie nominell eine viel größere Gruppe vertreten.

Es ist offensichtlich, dass Kirchenvertreter nicht eingeladen werden, wenn es um die Bankenrettung, Rentenverträge, Euro-Kurse oder das Schengen-Abkommen geht. Deswegen habe ich auch geschrieben, dass die Kirchenvertreter in den meisten Fällen nicht eingeladen werden, weil ihre Meinung (ihr Themengebiet) nicht relevant für das Thema der Sendung ist.

Sinn macht es nur, sich jene Themen anzusehen, bei der die Kirchen ein Wörtchen mitreden wollen. Ein gutes (aber leider langweiliges) Beispiel ist die Homo-Ehe. Dort sind Vertreter der Kirchen öfters anwesend (hilfsweise eine ganz besonders Radikale von der CSU, wie neulich bei Anne Will). Es wird suggeriert, als sprächen diese Leute mit der Autorität "der Gläubigen", obwohl vermutlich eine beträchtliche Menge der Gläubigen nicht den verquasten Theorien des Studiogastes folgen würde.

MattF 05.10.2016 10:54

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1261163)
Es wird suggeriert, als sprächen diese Leute mit der Autorität "der Gläubigen", obwohl vermutlich eine beträchtliche Menge der Gläubigen nicht den verquasten Theorien des Studiogastes folgen würde.


Nochmal: Wer suggeriert das denn?
Und kann der Fernsehzuschauer nicht selber entscheidem wem und was er glaubt?

Und du meinst eine relevante gesellschaftliche Gruppe sollte gar nicht im TV vorkommen?

Du willst also Meinung unterdrücken, die dir nicht passen?

Jörn 05.10.2016 11:02

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1261166)
Nochmal: Wer suggeriert das denn?
Und kann der Fernsehzuschauer nicht selber entscheidem wem und was er glaubt? Und du meinst eine relevante gesellschaftliche Gruppe sollte gar nicht im TV vorkommen? Du willst also Meinung unterdrücken, die dir nicht passen?

Ich sage, dass die Vertreter der Kirche mithilfe der Stimmen aller Gläubigen in der Lage sind, Dinge durchzusetzen, denen die Gläubigen nicht in dieser Geschlossenheit zustimmen, und die teilweise das Gegenteil dessen darstellen, was sie befürworten würden, wenn man sie fragte.

keko# 05.10.2016 11:04

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1261166)
Nochmal: Wer suggeriert das denn?
Und kann der Fernsehzuschauer nicht selber entscheidem wem und was er glaubt?

Und du meinst eine relevante gesellschaftliche Gruppe sollte gar nicht im TV vorkommen?

Du willst also Meinung unterdrücken, die dir nicht passen?

Ich hatte ein paar Jahre einen Arbeitskollegen, der überzeugter Atheist war. Wir haben oft diskutiert und gestritten und irgendwann habe ich kapiert, dass er im Zeichen der (seiner angeblichen) Toleranz eine wahnsinnige Intoleranz verbreitete. Es ging ihm nur darum, seine Sicht und sein Extremum durchzubringen und das zu verbieten, was nicht in sein Weltbild passte.

Jörn 05.10.2016 11:07

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1261169)
Ich hatte ein paar Jahre einen Arbeitskollegen, der überzeugter Atheist war. Wir haben oft diskutiert und gestritten und irgendwann habe ich kapiert, dass er im Zeichen der (seiner angeblichen) Toleranz eine wahnsinnige Intoleranz verbreitete. Es ging ihm nur darum, seine Sicht und sein Extremum durchzubringen und das zu verbieten, was nicht in sein Weltbild passte.

Nehmen wir an, der Atheisten-Kollege würde kategorisch darauf bestehen, dass Schnecken keine Mathematik erlernen können, und er würde auch entsprechende Beweise liefern.

Wie würde nun die von Dir geforderte Toleranz aussehen? Welche Meinung sollte er stattdessen vertreten?

KalleMalle 05.10.2016 11:11

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1261167)
Ich sage, dass die Vertreter der Kirche mithilfe der Stimmen aller Gläubigen in der Lage sind, Dinge durchzusetzen, denen die Gläubigen nicht in dieser Geschlossenheit zustimmen, und die teilweise das Gegenteil dessen darstellen, was sie befürworten würden, wenn man sie fragte.

Es ist mal wieder an der Zeit, eine Parallele zum weltlichen Leben herzustellen.
Wo bleibt hier Dein flammender Protest ?

maotzedong 05.10.2016 11:14

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1261170)
Nehmen wir an, der Atheisten-Kollege würde kategorisch darauf bestehen, dass Schnecken keine Mathematik erlernen können, und er würde auch entsprechende Beweise liefern.
?


Ich habe von dir hier leider noch keinen einzigen Beweis gelesen.
Des Weiteren habe ich nur einen Einheitstopf der bösen Gläubigen gelesen und keinerlei Unterschiede der Glaubensrichtungen.


Dass Vertreter der Kirche nicht bei Steuerangelegenheiten, Schengen - Abkommen usw. eingeladen werden ist doch wohl selbsterklärend.
Musiker werden doch auch nicht bei Ernährungsthemen eingeladen ( außer sie haben irgendeine Diät auf den Markt gebracht, oder sind Hardcore - Vegetarier). Sportler werden auch nicht bei Themen wie dem Schengen - Abkommen eingeladen, usw.

Ich verstehe deine Argumentationskette einfach überhaupt nicht. Tut mir leid :Blumen:

Faton 05.10.2016 11:15

Normalerweise nutze ich das Forum hier eher passiv. Ich würde mich hier allerdings gerne kurz in die Diskussion einklinken. Nicht weil ich religiös besonders gelehrt, noch naturwissenschaftlich übermäßig interessiert bin, sondern einfach um kurz meinen persönlichen Glauben zu beschreiben. Ich hoffe damit kann ich einfach mal ein Beispiel liefern, wer sich als Teil der Kirche sieht. Teile meiner Ansichten wurden auch in vorhergehenden Beiträgen schon gut beschrieben, ich möchte jetzt aber nicht seitenlang zitieren.

Als Kern meines Glaubens sehe ich den Satz "Gott ist die Liebe". Ich stelle mir Gott nicht als übermächtiges Wesen, alten Mann auf einer Wolke oder verrückten Professor, der unser Unsiversum im Reagenzglas hält, vor. Ich verstehe Gott als die Liebe und das in all ihren Facetten (Nächstenliebe, Liebe zur Natur / Schöpfung, Liebe für die Familie...). Daher hoffe ich, dass ihr alle auch regelmäßig eure Begegnungen mit Gott macht. (Egal, ob ihr einen Namen dafür habt oder nicht / bzw. egal welchen Namen ihr dem gebt)

Obwohl ich nicht all zu regelmäßig Gottesdienste besuche, fühle ich mich auch als Teil der Kirche und sehe mich nicht als religösen Einzelgänger, der seinen Glauben nur mit sich ausmacht. In meiner Gemeinde vor Ort bin ich auch aktiv dadurch, dass ich mich ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit engagiere. Die Gottesdienste helfen mir mich zu reflektieren und auch meinen Glauben zu hinterfragen, zu überprüfen und im Detail ggf. neu zu eichen. Ich halte die biblischen Erzählungen für interessante Fallbeispiele, die über einfache gut/böse Szenarien hinaus Anwendungsbeispiele für die Liebe geben. Darüber, dass in den Überlieferungen auch viele Übertreibungen oder Auslassungen enthalten sind, mache ich mir persönlich keinerlei Illusionen. Schließlich stammen sie aus Zeiten, in den Märchen/ Erzählungen/ mündliche Überlieferungen eines der effektivsten (Massen-)Informationsmedien waren. Ich erkenne für mich Gott/ die Liebe immer als den "wahren" Kern und sehe diesen auch als gemeinsamen Nenner aller Konfessionen und Religionen!

Gegenüber den Kirchen als Instiutionen herrschen meiner Meinung nach seitens der Kirchen-Ablehner sehr groooße Vorurteile vor. Ich habe noch keine Predigt erlebt, in der mir irgend eine Handlungsweise eingetrichtert wurde. Vielmehr werden die Denkansätze i.d.R. ergebnisoffen gegeben. Das mag mal anders gewesen sein, ich kann es aus eigener Erfahrung jedoch nicht bestätigen.

schoppenhauer 05.10.2016 11:18

Zitat:

Zitat von Faton (Beitrag 1261176)

Als Kern meines Glaubens sehe ich den Satz "Gott ist die Liebe". Ich stelle mir Gott nicht als übermächtiges Wesen, alten Mann auf einer Wolke oder verrückten Professor, der unser Unsiversum im Reagenzglas hält, vor. Ich verstehe Gott als die Liebe und das in all ihren Facetten (Nächstenliebe, Liebe zur Natur / Schöpfung, Liebe für die Familie...). Daher hoffe ich, dass ihr alle auch regelmäßig eure Begegnungen mit Gott macht. (Egal, ob ihr einen Namen dafür habt oder nicht / bzw. egal welchen Namen ihr dem gebt)

Danke. :Blumen:

Genau das macht auch für die Mutter meiner Tochter ihren Glauben aus. Und darum beneide ich sie, weil ich diesen Zugang nicht habe.

keko# 05.10.2016 11:47

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1261170)
Nehmen wir an, der Atheisten-Kollege würde kategorisch darauf bestehen, dass Schnecken keine Mathematik erlernen können, und er würde auch entsprechende Beweise liefern.

Wie würde nun die von Dir geforderte Toleranz aussehen? Welche Meinung sollte er stattdessen vertreten?

Es ging um den christlichen Glauben und die Religion. Dein Beispiel ist ein wenig schräg.
Ihm waren Religion und Glaube ein Dorn im Augen, weil sie aus seiner Sicht intolerant und nicht zeitgemäss waren. Er fühlte sich als Konfessionsloser mega tolerant und gebildet, wollte aber Religionen am liebsten verbieten.

Jörn 05.10.2016 11:54

Zitat:

Zitat von maotzedong (Beitrag 1261175)
Dass Vertreter der Kirche nicht bei Steuerangelegenheiten, Schengen - Abkommen usw. eingeladen werden ist doch wohl selbsterklärend. (..) Ich verstehe deine Argumentationskette einfach überhaupt nicht. Tut mir leid :Blumen:

Du schreibst, dass es selbstverständlich wäre, dass Kirchenvertreter nicht bei Steuerangelegenheiten eingeladen würden.

Warum ist es selbstverständlich? In der Bibel finden sich einige Stellen, in denen von Geld, Steuern, Reichtum und Zinsgeschäften die Rede ist. Es findet sich auch ein paar Stellen, die sich zu Sex äußern, etwa als Lot mit seinen Töchtern Sex hatte, oder als er seine minderjährige Tochter zur Vergewaltigung freigab (auf diese Bibelstelle bezieht sich Kirche, wenn sie behauptet, Homosexualität sei eine Sünde).

Also warum äußerst sich die Kirche zu Sex, nicht aber zu Steuern und Abgaben?

Wenn Du die Bibelstellen nicht mehr relevant findest, in denen es um Steuern geht: warum sind dann jene relevant, in denen es um Ehe, Partnerschaft und Sex geht?

MattF 05.10.2016 12:02

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1261167)
Ich sage, dass die Vertreter der Kirche mithilfe der Stimmen aller Gläubigen in der Lage sind, Dinge durchzusetzen, denen die Gläubigen nicht in dieser Geschlossenheit zustimmen, und die teilweise das Gegenteil dessen darstellen, was sie befürworten würden, wenn man sie fragte.

Und welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen?

Wenn du konsequent bist musst du ein, zumindest im öffentlichen Raum, komplettes Verbot von Kirchen fordern.

MfG
Matthias

Jörn 05.10.2016 12:07

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1261197)
Und welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Wenn du konsequent bist musst du ein, zumindest im öffentlichen Raum, komplettes Verbot von Kirchen fordern.

Nein, denn natürlich darf jeder seine Meinung sagen.

Wenn ein Bischof etwas in einer Talkshow sagt, dann ist das seine Meinung, und jener, die ihm zustimmen. Er kann aber nicht mit der Autorität "aller Gläubiger" oder "der Moral" sprechen.

MattF 05.10.2016 12:10

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1261203)

Wenn ein Bischof etwas in einer Talkshow sagt, dann ist das seine Meinung, und jener, die ihm zustimmen. Er kann aber nicht mit der Autorität "aller Gläubiger" oder "der Moral" sprechen.


Er trägt also ein Schild vor sich her oder er sagt bei jedem Satz: Im Namen der Gläubigen?

Oder die Zuschauer glauben er meint das im Namen der Gläubigen und müssen davor geschützt werden?

Mir fehlt der Zugang welches Problem du eigentlich hast?

maotzedong 05.10.2016 12:13

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1261193)
Du schreibst, dass es selbstverständlich wäre, dass Kirchenvertreter nicht bei Steuerangelegenheiten eingeladen würden.

Warum ist es selbstverständlich?


Weil die Leute in Shows eingeladen werden die polarisieren. Es wird mit Sicherheit auch kein Kirchenvertreter eingeladen, der eine gemäßigte Position einnimmt.
Diesen Leuten wird somit eine Bühne geboten.

Müsste dir doch eigentlich klar sein ;)

Jörn 05.10.2016 12:13

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1261208)
Er trägt also ein Schild vor sich her oder er sagt bei jedem Satz: Im Namen der Gläubigen? Oder die Zuschauer glauben er meint das im Namen der Gläubigen und müssen davor geschützt werden? Mir fehlt der Zugang welches Problem du eigentlich hast?

Ich denke, dass ich Dir diese Frage bereits oft genug beantwortet habe, und würde deshalb vorschlagen, dass wir es als eine unauflösbare Meinungsverschiedenheit abhaken.

tandem65 05.10.2016 12:32

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1261148)
Es ist wirklich ärgerlich Deine Behauptungen lesen zu müssen, die zum Teil kontrafaktisch und nachweislich falsch sind..

Lass ihm doch seinen Glauben. ;)

Klugschnacker 05.10.2016 12:46

Auf mich wirkt die Gleichgültigkeit gegenüber der möglichen Wahrheit des Glaubens schwer nachvollziehbar.

Glauben hat für mich die Bedeutung: von der Wahrheit einer Sache überzeugt zu sein. Wenn das aber gar keine Rolle spielt, was unterscheidet den Glauben noch vom Aberglauben oder reiner Willkür? Mir scheint, das müsse für Gläubige eine sehr wesentliche Frage sein. Gibt es darauf eine Antwort?
:Blumen:

zappa 05.10.2016 13:14

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1261193)
Also warum äußerst sich die Kirche zu Sex, nicht aber zu Steuern und Abgaben?

Auch hier: einfach falsch. Die Kirche äußert sich auch zu diesen Themen. Ein bisschen googeln und Du hast eine unüberblickbare Vielzahl an Kommentaren kirchlicher Vertreter zu Steuerthemen. Schon allein die Kirchensteuerpflicht führt zu vielen Äußerungen, aber nicht nur in diesem Themenfeld gibt es diese.

MattF 05.10.2016 13:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1261218)
Glauben hat für mich die Bedeutung: von der Wahrheit einer Sache überzeugt zu sein. Wenn das aber gar keine Rolle spielt, was unterscheidet den Glauben noch vom Aberglauben oder reiner Willkür? Mir scheint, das müsse für Gläubige eine sehr wesentliche Frage sein.

Die Frage ist doch eher, was machst du mit dem Menschen die das gar nicht interessiert?

Wenn sich der Gläubige diese Frage nicht stellt. Ist er dann dumm? Gehört ihm das Wahlrecht entzogen? :Huhu:

Und wie hier ja auch schon gesagt wurde, es gibt gestandene Wissenschaftler auch Physiker die gläubig waren. Waren die eine Gefahr für die Menschheit?
Konnten die nicht trennen zwsichen Glaube und Wissenschaft und gesellschaftlicher Verantwortung?

Man kann natürlich diskutieren, dass Glaube eigentlich nur Aberglaube ist und wg. mir stimmt das, nur was fangen wir mit dem Wissen an?
Wollen wir jegliche Agitation für Religionen verbieten, solange die Existenz von Gott nicht Hieb und Stichfest belegt ist?

Ich erkenne die Intention der ganzen Diskussion nicht, ausser dass du anderen erklären willst, dass sie falsch liegen. :Blumen:

Klugschnacker 05.10.2016 13:26

MattF, das sind mir zu viele Fragen auf einmal; manche finde ich etwas unsachlich, da sie Unterstellungen enthalten. Warum hast Du nichts zu meiner Frage gesagt?
:Blumen:

keko# 05.10.2016 13:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1261218)
Glauben hat für mich die Bedeutung: von der Wahrheit einer Sache überzeugt zu sein.

Bei mir ist das z.B. nicht so.
Und jetzt? Schmeissen wir uns unser Diplomzeugnis und alle naturwissenschaftlichen Scheine um die Ohren und schauen, wer der Intelligentere ist? ;)

maotzedong 05.10.2016 13:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1261218)
Glauben hat für mich die Bedeutung: von der Wahrheit einer Sache überzeugt zu sein.



Ist bspw. auch nicht meine Ansicht. Glauben impliziert für mich die Unsicherheit die dahinter steckt, somit kann es keinen Wahrheitsanspruch geben :Blumen:

qbz 05.10.2016 13:39

Zitat:

Zitat von Faton (Beitrag 1261176)
.....
Als Kern meines Glaubens sehe ich den Satz "Gott ist die Liebe". Ich stelle mir Gott nicht als übermächtiges Wesen, alten Mann auf einer Wolke oder verrückten Professor, der unser Unsiversum im Reagenzglas hält, vor. Ich verstehe Gott als die Liebe und das in all ihren Facetten (Nächstenliebe, Liebe zur Natur / Schöpfung, Liebe für die Familie...). Daher hoffe ich, dass ihr alle auch regelmäßig eure Begegnungen mit Gott macht. (Egal, ob ihr einen Namen dafür habt oder nicht / bzw. egal welchen Namen ihr dem gebt)

Ich erkenne für mich Gott/ die Liebe immer als den "wahren" Kern und sehe diesen auch als gemeinsamen Nenner aller Konfessionen und Religionen!
..........

In (meinem) bisherigen sozialen Engagement kann ich persönlich kein Wirken von Gott erkennen. Wer es tut, sich sozial engagiert, macht es in meinen Augen aus rein diesseitigen Bedürfnissen heraus und je genauer er diese und sich kennt, umso besser vermag er anderen und der Umwelt zu helfen in der Regel.

Die Theologin Jutta Ranke-Heinemann fragte sich, wie man von einem Gott der Liebe sprechen könne, der seinen Sohn am Kreuz sterben lässt: "Eine blutige Erlösung am Kreuz ist eine heidnische Menschenopferreligion nach religiösem Steinzeitmuster."

keko# 05.10.2016 14:11

Zitat:

Zitat von maotzedong (Beitrag 1261240)
Ist bspw. auch nicht meine Ansicht. Glauben impliziert für mich die Unsicherheit die dahinter steckt, somit kann es keinen Wahrheitsanspruch geben :Blumen:

"Glauben hat für mich die Bedeutung: von der Wahrheit einer Sache überzeugt zu sein."

Das ist auch ein kleiner Widerspruch in sich. Wenn ich tatsächlich restlos überzeugt bin, ist es kein Glauben mehr.

schoppenhauer 05.10.2016 14:16

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1261242)
In (meinem) bisherigen sozialen Engagement kann ich persönlich kein Wirken von Gott erkennen. Wer es tut, sich sozial engagiert, macht es in meinen Augen aus rein diesseitigen Bedürfnissen heraus und je genauer er diese und sich kennt, umso besser vermag er anderen und der Umwelt zu helfen in der Regel.

Er schreibt doch auch gar nicht, dass die Liebe zu Gott eine notwendige Voraussetzung ist. Ich bin ganz bei Dir, auch Gutes tun ist meistens eigennützig. Glauben - und Liebe zu Gott - kann einen in diesem Tun aber sicherlich beflügeln. So hab ich es zumindest bei gläubigen Menschen schon erlebt.

Sie tun sich einfach leichter mit der Liebe. Unsereins hat halt nur die Liebe zum Sport, Rock 'n Roll, Alkohol, Sex.....

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1261237)
Bei mir ist das z.B. nicht so.
Und jetzt? Schmeissen wir uns unser Diplomzeugnis ... um die Ohren und schauen, wer der Intelligentere ist? ;)

Das wäre dann ich.

Klugschnacker 05.10.2016 14:30

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1261253)
"Glauben hat für mich die Bedeutung: von der Wahrheit einer Sache überzeugt zu sein."

Das ist auch ein kleiner Widerspruch in sich. Wenn ich tatsächlich restlos überzeugt bin, ist es kein Glauben mehr.

Doch. Sofern Beweise fehlen, ist es Glauben, ganz gleich ob Du nur halb oder vollständig von dessen Wahrheit überzeugt bist.
:Blumen:

keko# 05.10.2016 14:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1261262)
Doch. Sofern Beweise fehlen, ist es Glauben, ganz gleich ob Du nur halb oder vollständig von dessen Wahrheit überzeugt bist.
:Blumen:

Ja, nur suchst du im Glauben nach Wahrheit, das ist so wie wenn du eine Wahrheit hast und daran glaubst. 1=1 ist wahr, fertig, aus! Da gibt es nichts zu glauben.
Hast du die Wahrheit, erübrigt sich die Sache mit dem Glauben. Nur ist Glauben halt Glauben. Deshalb dreht sich das alles hier auch wieder im Kreis, weil du nach der Wahrheit suchst und es dann nicht glaubst, weil du die Wahrheit im Glauben nicht findest und niemals finden wirst.

Uff.... :cool:

Klugschnacker 05.10.2016 14:51

Wenn es nicht um Wahrheit geht, worum geht es dann?
:Blumen:

zappa 05.10.2016 14:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1261268)
Wenn es nicht um Wahrheit geht, worum geht es dann?
:Blumen:

Glauben!

KalleMalle 05.10.2016 15:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1261268)
Wenn es nicht um Wahrheit geht, worum geht es dann?
:Blumen:

Kann es sein, daß Du (wissenschaftlich/empirisch) nachprüfbare Sachverhalte meinst ?
Wenn man an die Richtigkeit er Nachprüfmethode glaubt, dann nennt man das WISSEN.

Im Gegensatz dazu ist der religiöse Glaube mit den Methoden der Ratio nicht zu erfassen.
Aber das wirst Du vermutlich nicht verstehen (wollen), weil Du alles auf die Ratio zurückführen willst. :Blumen:

qbz 05.10.2016 15:15

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1261256)
.....
Sie tun sich einfach leichter mit der Liebe. Unsereins hat halt nur die Liebe zum Sport, Rock 'n Roll, Alkohol, Sex.....
......

Wo werden mehr Kinder gezeugt? Auf dem Kirchentag oder dem Rockfestival? ;)
Und gerne erinnere ich mich an die Spirituosenverkostung im Kloster Einsiedeln. :cool:

Aber Du hast schon recht: der Zwingli als Bürgermeister in Zürich liess die Stadtmauern nach 18:00 schliessen, damit sich die Jugend nicht auf der Allmend vergnügte und über Jahrhunderte "litten" die Bürger von Zürich unter der sog. "Polizeistunde". (ob das die "Sittlichkeit" wohl förderte?)


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:04 Uhr.

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