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Klugschnacker 04.12.2022 11:03

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1692554)
Nicht nur das, wir können den Anstieg der Temperatur auch verlangsamen und gewinnen dadurch Zeit für notwendige Veränderungsprozesse.
So hatte ich dich bisher verstanden, der Temperaturanstieg an sich lässt sich nicht mehr verhindern, aber wir können die Geschwindigkeit beeinflussen und es somit leichter machen, sich auf die Veränderung vorzubereiten.

Ja, das ist meine persönliche Ansicht.

"Den Anstieg der Temperatur verlangsamen" bedeutet allerdings nicht, dass die Häufigkeit an katastrophalen Hochwassern, Dürren oder die Geschwindigkeit des Aussterbens dann abnähme. Diese Katastrophen nehmen in ihrer Häufigkeit permanent zu, auch wenn wir mit unseren Emissionen längst auf der Bremse stehen.

Sie nehmen auch dann weiter zu, wenn wir eine globale Emission von netto Null erreicht hätten und jahrzehntelang überhaupt keine Klimagase mehr emittieren würden. Denn die dann erreichte globale Temperaturerhöhung zeigt ja weiterhin Wirkung: Die Eismassen der Erde schmelzen ab, die Wüstenbildung schreitet immer weiter voran, Pflanzen und Tiere verlieren ihre Lebensräume. Einen Weg zurück zu geringeren Temperaturen gibt es nicht.

Ich müsste die unterschiedlichen Dynamiken von Temperaturanstieg und seinen Folgen Dir gegenüber nicht eigens betonen. In der öffentlichen Debatte wird das jedoch oft falsch dargestellt, was meiner Meinung nach zu einer Verniedlichung dessen führt, was unweigerlich kommen wird. Das geht mir derzeit echt auf den Geist. Sorry, wenn ich hier redundant argumentiere.
:Blumen:

keko# 04.12.2022 12:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1692563)
....
Sie nehmen auch dann weiter zu, wenn wir eine globale Emission von netto Null erreicht hätten und jahrzehntelang überhaupt keine Klimagase mehr emittieren würden. Denn die dann erreichte globale Temperaturerhöhung zeigt ja weiterhin Wirkung: Die Eismassen der Erde schmelzen ab, die Wüstenbildung schreitet immer weiter voran, Pflanzen und Tiere verlieren ihre Lebensräume. Einen Weg zurück zu geringeren Temperaturen gibt es nicht....

Ungünstig verlaufende Klimamodelle gehen davon aus, dass die Welt in Nationalismus zerbricht, ebenso in Konkurrenz zueinander stehende Regionen und der Welthunger steigt. All dies befeuert letztendlich die C02-Produktion. In günstig verlaufenden Modellen wächst die Welt zusammen, der Wohlstand "unten" zieht allmählich nach.
Wohin wir uns gerade bewegen, muss ich wohl nicht erwähnen.
Nicht nur das: Politiker, die sich auf der einen Seite für Klimaschutz stark machen, machen sich auf der anderen Seite für Waffenlieferungen und grobe verbale Worte stark, statt für Weltfrieden und Abrüstung und kaufen schmutzige Energieträger bei Schurken.
Wenn ich dann im Privaten höre, dass ich die Heizung runter drehen soll um zukünftige Umweltkatastrophen zu vermeiden, bleibe ich sprachlos zurück.

tandem65 04.12.2022 13:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1692492)
Mein zentrales Argument ist ganz einfach:

Kohlendioxid baut sich in der Atmosphäre nicht ab. Es bleibt in der Atmosphäre, zumindest auf einer Zeitskala von Jahrhunderten bis Jahrtausenden. Während dieser Zeit heizt sich die Erde unaufhaltsam auf. Das ist ein Naturgesetz.

Was macht Photosynthese?
Mir ist klar daß diese nicht ausreicht, nur wird dort selbstverständlich CO2 abgebaut.:Blumen:

schreibender 04.12.2022 13:51

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1692576)
Politiker, die sich auf der einen Seite für Klimaschutz stark machen, machen sich auf der anderen Seite für Waffenlieferungen und grobe verbale Worte stark, statt für Weltfrieden und Abrüstung und kaufen schmutzige Energieträger bei Schurken.

Der ehemalige "grüne" Außenminister hat damals dafür gesorgt, dass deutsche Soldaten im Ausland töten.
Natürlich nur damit Schlimmeres verhindert wird. Kotz.

Klugschnacker 04.12.2022 16:47

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1692587)
Was macht Photosynthese?
Mir ist klar daß diese nicht ausreicht, nur wird dort selbstverständlich CO2 abgebaut.:Blumen:

Eine wachsende Pflanze nimmt CO2 aus der Atmosphäre auf. Beim Absterben, wenn die Pflanze von Pilzen und Bakterien wieder zerlegt wird, gibt sie den Kohlenstoff in Form von Klimagasen wieder ab. Die Summe ist null.

Während der Lebenszeit einer Pflanze speichert sie aber CO2. Durch das Roden der Wälder, beispielsweise im Amazonas, wird aber immer mehr CO2 freigesetzt.

Es gibt Pläne, irgendwann, hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen, eine Milliarde Bäume anzupflanzen, welche in der Zeit ihres Wachtsums vorübergehend CO2 aufnehmen würden. De facto verlieren wir aber seit Jahrzehnten Wälder in gigantischem Ausmaß. Der Klimawandel setzt die Wälder ebenfalls unter Stress. Setzt sich das fort, dann entwickeln sich die Wälder zu einer Quelle für CO2, die den Klimawandel weiter vorantreibt.

Mal ehrlich: Wer glaubt denn ernsthaft, dass wir auf der Erde in naher Zukunft mehr Wälder haben werden als heute? Das Gegenteil wird der Fall sein.

sybenwurz 04.12.2022 17:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1692606)
Wer glaubt denn ernsthaft, dass wir auf der Erde in naher Zukunft mehr Wälder haben werden als heute? Das Gegenteil wird der Fall sein.

Natürlich.
Ausser, die nächste Millarde Menschen, die uns im nächsten Jahrzehnt ins Haus steht, lebt im Wald.
Und die jeweiligen Baumarten aller Klimazonen (so es dort Bäume gibt) können den Wandel ab.

noam 04.12.2022 22:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1692606)
Eine wachsende Pflanze nimmt CO2 aus der Atmosphäre auf. Beim Absterben, wenn die Pflanze von Pilzen und Bakterien wieder zerlegt wird, gibt sie den Kohlenstoff in Form von Klimagasen wieder ab. Die Summe ist null.

Während der Lebenszeit einer Pflanze speichert sie aber CO2. Durch das Roden der Wälder, beispielsweise im Amazonas, wird aber immer mehr CO2 freigesetzt.

Es gibt Pläne, irgendwann, hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen, eine Milliarde Bäume anzupflanzen, welche in der Zeit ihres Wachtsums vorübergehend CO2 aufnehmen würden. De facto verlieren wir aber seit Jahrzehnten Wälder in gigantischem Ausmaß. Der Klimawandel setzt die Wälder ebenfalls unter Stress. Setzt sich das fort, dann entwickeln sich die Wälder zu einer Quelle für CO2, die den Klimawandel weiter vorantreibt.

Mal ehrlich: Wer glaubt denn ernsthaft, dass wir auf der Erde in naher Zukunft mehr Wälder haben werden als heute? Das Gegenteil wird der Fall sein.

Und der aktuelle Trend wieder mit Holz (Pelletheizungen, Holzhackschnitzelverbrenner oder der klassische Kamin sind ja gerade wieder hoch in Mode) zu heizen, wird dem sicherlich nicht wenig zuträglich sein.

Dazu kommt natürlich das schnonungslose Roden von richtigem Wald zum Zwecke des Palmölpalmenanbaus oder zum Schaffen von landwirtschaftlicher Nutzfläche, um Mais und oder Soja anbauen zu können, welches zum einen als Futtermittel für unsere konventionelle Massentierhaltung für den günstigen Fleisch-, Milch- und Eikonsum oder für die Produktion von Fleischersatzprodukten gebraucht wird.

Ganz nebenbei zerstört man damit natürlich auch noch den Lebensraum manch indigener Völker.

Schwarzfahrer 05.12.2022 07:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1692606)
Mal ehrlich: Wer glaubt denn ernsthaft, dass wir auf der Erde in naher Zukunft mehr Wälder haben werden als heute? Das Gegenteil wird der Fall sein.

Mal ehrlich: woher dieser extreme Pessimismus? Es gibt Indizien für beides: Wachstum oder Schrumpfen der Wälder, mit großen Unterschieden bzgl. Region, Baumart, Modellrechnungsvariante, etc. Nicht ist 100 % eindeutig und fix.

Beispiel 1: 2018: Beispiel 2: 2019, m.M.n. sehr differenzierter Artikel:
Zitat:

Zwischen 2000 und 2012 ging die weltweite Waldfläche netto um 150 Millionen Hektar zurück.
....
und um 1650 herum hatte der ganze Kontinent nur noch sechs Millionen Einwohner. Der mit dieser Entvölkerung einhergehende Zusammenbruch der Landwirtschaft führte zur Regeneration von 50 Millionen Hektar Wald, Waldsavanne und Grasland. Die neue Vegetation entzog der Atmosphäre CO2 in einem solchen Ausmaß, dass in Bohrproben polaren Gletschereises, das sich in dieser Zeit bildete und die damalige Atmosphärenzusammensetzung konservierte, ein scharfes Minimum im CO2-Gehalt der Erdatmosphäre zu sehen ist.
...
„Es gibt zwei Modellrechnungen“, sagt Claußen, „mit einem britischen und einem französischen Modell, in dem der Amazonas-Regenwald wegen zunehmender Trockenheit in einem heißeren Klima stirbt. Wir wissen nicht, ob dieser Vorgang irreversibel ist. In unserem Modell geht der Amazonas-Regenwald ,nur‘ um etwa 15 bis 20 Prozent zurück. Der Rückgang wird gebremst, wenn die CO2-Emissionen stark fallen und damit die globale Erwärmung wieder leicht zurückgeht. Vermutlich sieht das Ergebnis anders aus, wenn wir zusätzlich zu den CO2-Emissionen zugleich im Amazonas kräftig einholzen lassen.“ Dabei ist die Amazonasregion offenbar besonders empfindlich. „Die Wälder in Zentralafrika und Südostasien sind in unserem Modell – und auch in anderen – wesentlich stabiler gegen eine globale Erwärmung. Wir sehen jedenfalls keinen Rückgang in den heißen Szenarien.“

...
u.v.a.m.
Es ist nicht alles gut und sicher nicht egal - aber eben auch nicht eindeutig und unvermeidlich nur katastrophal, finde ich. Die Welt wird sich ändern, sie geht nicht unter, auch die Menschheit nicht.


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