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noam 03.02.2021 15:41

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1579014)
Neue rechtsextreme Chats aufgetaucht: Polizisten posten Angela Merkels Hinrichtung


Joa mal abwarten, was im Endeffekt dran ist. Bei der letzten Suspendierung war man da ja auch nicht ganz zielführend unterwegs und konnte eine Parodie nicht von rechtsradikalem Gedankengut unterscheiden.

Zitat:

Die abgebildete Person sei offensichtlich nicht Adolf Hitler, sondern jemand, der mittels einer Parodie Hitler verspotte, überzeichne und der Lächerlichkeit preisgebe. Die vom Landesamt gezogene Schlussfolgerung, hierin liege ein „schwerwiegendes Dienstvergehen“ und ein „Verstoß gegen die politische Treuepflicht“, könne nicht geteilt werden. Fernliegend sei auch der Vorwurf, die Beamtin habe durch den (nicht nachgewiesenen) Empfang der Bilddatei „den Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verlassen“.

noam 03.02.2021 15:42

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1580590)
Noam, falls du noch hier mitliest: wie verhält es sich denn hiermit?

Kontext, woher das Bild stammt:

https://twitter.com/_Stolpersteine_/...19909287059456

Der Tweet ist zumindest für mich nicht mehr lesbar

Estebban 03.02.2021 17:57

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1582359)
Der Tweet ist zumindest für mich nicht mehr lesbar

Stolpersteine mit hakenkreuz beschmiert bzw. wie du es nennen würdest: false flag von linksaktivisten

noam 03.02.2021 20:31

Joa man kann es sich eben auch einfach machen.

Meine Aussage damals war, dass zwar alle Hakenkreuzschmiereien als rechtsmotivierte Straftat erfasst werden, aber die ganz individuellen Beweggründe des Schmierers nicht zwingend in seiner politischen Gesinnung rechter Art zu finden sind, sondern mannigfaltig sein können. Der häufigste nichtpolitische Grund für Schmierereien politischer Kennzeichen ist Provokation.

Ich habe nie angezweifelt, dass es Nazis gibt, die Hakenkreuze irgendwo dranschmieren. Ich habe lediglich angezweifelt dass jedes Hakenkreuz von einem Nazi hingeschmiert wurde.

Im letzten Monat konnte ich einem örtlichen Jüngling nachweisen, in einem Streifzug sowohl rote Sterne, Davidssterne, Antifa A s, Hakenkreuze und mit einer Schablone das Konterfei von Che Guevara an Wände gezaubert zu haben. Mit Politik hatte der allerdings nix am Hut.



Hakenkreuze auf Stolpersteinen sind widerwärtig.

noam 03.02.2021 20:35

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582382)
Stolpersteine mit hakenkreuz beschmiert bzw. wie du es nennen würdest: false flag von linksaktivisten

Solange der Urheber nicht bekannt ist, sollte man sich nicht auf einen Täterkreis beschränken. Es sind leider schon viele Strafverfahren den Bach runtergegangen, weil die Ermittlungen zu einseitig geführt worden sind und man vielleicht zwar den richtigen im Visier hatte, es aber gleichermaßen mit dem extremen Fokus der Strafverteidigung recht einfach gemacht hat, belastende Indizienketten zu entkräften.


Passt leider nicht in dein Weltbild.

Estebban 03.02.2021 20:39

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1582403)
Solange der Urheber nicht bekannt ist, sollte man sich nicht auf einen Täterkreis beschränken. Es sind leider schon viele Strafverfahren den Bach runtergegangen, weil die Ermittlungen zu einseitig geführt worden sind und man vielleicht zwar den richtigen im Visier hatte, es aber gleichermaßen mit dem extremen Fokus der Strafverteidigung recht einfach gemacht hat, belastende Indizienketten zu entkräften.


Passt leider nicht in dein Weltbild.

Klar, man sollte sich nicht auf einen täterkreis beschränken. Am Ende war es ein Polizist, der es nur satirisch gemeint hat :Blumen:
Manchmal frage ich mich ob du hier einen satireaccount betreibst oder dir noch selber zuhörst. Nahezu jeder Beitrag beschreibt genau das, warum das Vertrauen in Polizei und co immer weiter erodiert. Aber das Problem wird mein Weltbild sein :)

JENS-KLEVE 03.02.2021 21:22

Es gibt Hakenkreuze auf Hauswänden und Autos von AFD Politikern, waren das Neonazis? Nein, kommt trotzdem in die Statistik. Bei uns in der Grenzregion gab es mal einen unschöne Rivalität zur Fußball WM zwischen deutschen und Holländern. Da wurden holländische Autos beschädigt und umgekehrt auf deutsche Autos hakenkreuze von Holländern geschmiert.

Die Sache mit Stolpersteinen oder bei jüdischen Friedhöfen ist natürlich unstrittig.

Schlafschaf 03.02.2021 21:41

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582406)
Manchmal frage ich mich ob du hier einen satireaccount betreibst oder dir noch selber zuhörst. Nahezu jeder Beitrag beschreibt genau das, warum das Vertrauen in Polizei und co immer weiter erodiert. Aber das Problem wird mein Weltbild sein :)

Unfassbar was du teilweise für einen Müll schreibst und Leuten an den Kopf wirfst. Man kann gar nicht mehr zählen mit wie vielen Leuten du dich hier schon angelegt hast. Jedes Mal komplett unnötig und oft komplett daneben...

Noam gibt hier super Einblicke in seine Arbeit und wirkt auch mich immer sehr souverän und cool. Ich wünsche mir ganz viele Polizisten wie ihn und bitte ganz wenige wie dich.

Estebban 03.02.2021 21:49

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1582414)
Unfassbar was du teilweise für einen Müll schreibst und Leuten an den Kopf wirfst. Man kann gar nicht mehr zählen mit wie vielen Leuten du dich hier schon angelegt hast. Jedes Mal komplett unnötig und oft komplett daneben...

Noam gibt hier super Einblicke in seine Arbeit und wirkt auch mich immer sehr souverän und cool. Ich wünsche mir ganz viele Polizisten wie ihn und bitte ganz wenige wie dich.

Ich bin keiner und ich bin blond und blauäugig, daher habe ich vor der Polizei im Normalfall auch nichts zu befürchten.
Noam hat sich hier mehrfach vehement dagegen gewehrt, dass rassismus in der Polizei untersucht wird, hakenkreuze in Chats sind alles nur Einzelfälle (oder wahlweise Satire), Hakenkreuze sind generell erstmal false flag Aktionen, Linke alles „berufsdemonstranten“ und „aus gewissen Herkunftsländern“ kommen halt Kriminelle also werden die, die so aussehen kontrolliert - Racial Profiling ist also vollkommen in Ordnung.
Du hast absolut recht - er gibt super Einblicke in die Polizeiarbeit. Positiv ist mir davon in der Tat wenig in Erinnerung geblieben.

Für jeden, der die Polizei für total super hält empfehle ich das Buch „extreme Sicherheit“ von Kleffner / Meißner. Aber natürlich alles nur Einzelfälle ;)
99% der Polizisten sind super Leute und als Spiegelbild der Gesellschaft findet sich der gleiche Müll wie im Rest der Gesellschaft auch. Der Unterschied ist a) dass der Korpsgeist verhindert, dass faule Äpfel aussortiert werden und b) dass sie im Gegensatz zu dir und mir dass Gewaltmonopol auf ihrer Seite haben. Da darf dann durchaus der Maßstab ein wenig höher angesetzt werden

noam 03.02.2021 21:54

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582406)
Klar, man sollte sich nicht auf einen täterkreis beschränken. Am Ende war es ein Polizist, der es nur satirisch gemeint hat :Blumen:
Manchmal frage ich mich ob du hier einen satireaccount betreibst oder dir noch selber zuhörst. Nahezu jeder Beitrag beschreibt genau das, warum das Vertrauen in Polizei und co immer weiter erodiert. Aber das Problem wird mein Weltbild sein :)

Es ist mir zu anstrengend mit dir zu diskutieren. Du bist zu gefangen in deiner Blase und nicht bereit für Argumente aus anderen Perspektiven und verlierst dich dann in persönlichen Angriffen, wenn dir die Argumente ausgehen. Aber wahrscheinlich ist Jens auch nur ein Nazi in deiner Wahrnehmung.

noam 03.02.2021 22:05

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582415)
Noam hat sich hier mehrfach vehement dagegen gewehrt, dass rassismus in der Polizei untersucht wird,

Nö, ich kann mir nur nicht vorstellen, wie man dies objektiv untersuchen kann. Wegen mir kann das ruhig untersucht werden ,es sollte aber eben objektiv und unvoreingenommen an die Sache herangegangen werden. Alles was man bislang dazu lesen konnte, erweckte den Verdacht, dass vorher schon fest steht, was die Studie am Ende ergeben muss.

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582415)
hakenkreuze in Chats sind alles nur Einzelfälle (oder wahlweise Satire),

damit verweise ich mal auf oben verlinkte Rechtsprechung, Ich hoffe mal, dass der Richter dir objektiv genug ist.

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582415)
Hakenkreuze sind generell erstmal false flag Aktionen,

Hakenkreuze sind per se erst einmal Sachbeschädigungen und Zeichen verfassungsfeindlicher Organe. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass alleine das Verwenden zwar den Anfangsverdacht einer politischen Motivation begründet, aber wohl nicht ausreicht um beweissicher zu formulieren, dass jedes hingeschmierte Hakenkreuz von einem Nazi stammt.


Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582415)
Blabla und so weiter

Mich wundert tatsächlich, dass du mit deiner Einstellung angeblich noch nie angeeckt bist. Anscheinend musst hier irgendetwas kompensieren.

Estebban 03.02.2021 22:10

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1582418)

Mich wundert tatsächlich, dass du mit deiner Einstellung angeblich noch nie angeeckt bist. Anscheinend musst hier irgendetwas kompensieren.

Wie gesagt - ich bin blond und blauäugig. Ich kriege selten die Möglichkeit anzuecken.
Zweimal wurde ich bisher „zufällig“ von der Polizei angehalten und kontrolliert. Das beide Male mein schwarzer Arbeitskollege auf dem Beifahrersitz saß war mit Sicherheit Zufall :Lachanfall:

Estebban 04.02.2021 07:24

Zitat:

Zitat von TikiTaki (Beitrag 1582426)
Doch doch, gelingt die hier ständig.

Du bist da was ganz heißem auf der Spur...
Woran lliegt es wohl dass ich hier anecken kann, mit der Polizei aber gar nicht die Möglichkeit bekomme überhaupt zu sprechen?
Liegt es vielleicht daran, dass im Forum gar nicht vorselektiert wird danach wie ich aussehe... :-((

El Stupido 04.02.2021 07:50

Vielleicht kann Arne bei Gelegenheit mal das Fragezeichen im Thread-Titel entfernen.
Es kann ja nicht ernsthaft eine Frage sein, ob es einen Rechtsruck in Deutschland gibt.
Während die Grenze des Sagbaren ("das wird man ja wohl noch sagen dürfen!!!1!!1!") sich immer weiter verschiebt muss man sich immer öfter rechtfertigen dafür, Antifaschist*in zu sein. Obwohl dies doch Grundvoraussetzung ist, gute*r DEmokrat*in zu sein.
Aber zu oft wird Antifaschismus mit "die ANTIFA" gleichgesetzt. Und selbst wenn man es gleichsetzen würde dann würde es nur eklatante Wissenslücken zu "der ANTIFA" offenbaren.
Aber was weiß ich schon, in meiner "Blase"?

Flow 04.02.2021 08:18

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582406)
Nahezu jeder Beitrag beschreibt genau das, warum das Vertrauen in Polizei und co immer weiter erodiert.

noam ist der Fels auf dem "mein Glaube" an die Polizei wächst !

:)

@noam :
Allgemein danke für aufgeräumte Beiträge und Schilderungen aus deiner Perspektive !

@Stebbi :
Danke für die Comedy.

Schwarzfahrer 04.02.2021 09:20

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582419)
Wie gesagt - ich bin blond und blauäugig. Ich kriege selten die Möglichkeit anzuecken.

Ja, das schaffst Du nicht mit Deinem Aussehen (zumindest hierzulande nicht, in der Bronx könnte es anders aussehen...), nur mit Deinen Äußerungen.
Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582419)
Woran lliegt es wohl dass ich hier anecken kann, mit der Polizei aber gar nicht die Möglichkeit bekomme überhaupt zu sprechen?
Liegt es vielleicht daran, dass im Forum gar nicht vorselektiert wird danach wie ich aussehe...

wie jetzt - läßt Dich die Polizei nicht zu Wort kommen, weil Du blond und blauäugig bist? Hast Du mal versucht, Deine Sicht der Polizei z.B. einer Polizeistreife auf der Straße zu erklären, und sie haben Dir keine Möglichkeit gegeben, mit ihnen zu sprechen? Wenn ich mal einen Polizeibeamten anspreche (allerdings kaum, um über ihre Gesinnung zu diskutieren), bekomme ich meist freundliche Antworten.
Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1582437)
noam ist der Fels auf dem "mein Glaube" an die Polizei wächst !

:)

@noam :
Allgemein danke für aufgeräumte Beiträge und Schilderungen aus deiner Perspektive !

Ich schließe mich an.:Blumen:

Estebban 04.02.2021 09:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1582447)
Ja, das schaffst Du nicht mit Deinem Aussehen (zumindest hierzulande nicht, in der Bronx könnte es anders aussehen...), nur mit Deinen Äußerungen.

Endlich kommt einer, der das wahre Problem beim Namen nennt - Rassismus gegen Weiße! Wer kennt ihn nicht, den jahrhundertelangen, im Kolonialismus begonnenen, institutionalisierten Rassismus gegen Weiße, da liegt der Hund nämlich begraben. :Lachanfall:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1582447)

wie jetzt - läßt Dich die Polizei nicht zu Wort kommen, weil Du blond und blauäugig bist? Hast Du mal versucht, Deine Sicht der Polizei z.B. einer Polizeistreife auf der Straße zu erklären, und sie haben Dir keine Möglichkeit gegeben, mit ihnen zu sprechen? Wenn ich mal einen Polizeibeamten anspreche (allerdings kaum, um über ihre Gesinnung zu diskutieren), bekomme ich meist freundliche Antworten.

Mein Argument ist gar nicht so schwer zu verstehen. Durch Racial Profiling und den institutionalisierten Rassismus bei der Polizei wird grundsätzlich für alles was passiert erstmal der schwarze oder araber als potentiell Schuldiger / Verdächtiger gesehen - ich habe entsprechend nahezu keinerlei Berührungspunkte. Dein Argument, dass du freundliche Antworten bekommst, ist also keines: frage doch einfach mal einen Mitbürger mit anderer Hautfarbe nach seinen Erfahrungen ;)

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1582447)

Ich schließe mich an.:Blumen:

Das wundert mich in keinster Weise

Schwarzfahrer 04.02.2021 09:34

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1582432)
Vielleicht kann Arne bei Gelegenheit mal das Fragezeichen im Thread-Titel entfernen.
Es kann ja nicht ernsthaft eine Frage sein, ob es einen Rechtsruck in Deutschland gibt.

Warum sollen historisch entstandene Thread-Titel nachträglich umbenannt werden? Der Titel spiegelt eigene Gedanken des Thread-Eröffners von damals wider, nicht den jeweils nach Jahren gerade aktuellen Stand der Diskussion. Gäbe es inzwischen einen Linksruck (was es m.M.n. gleichzeitig mit dem Rechtsruck auch gibt, da sich die Gesellschaft insgesamt polarisiert), würde man den Titel auch nicht in Linksruck umbenennen, und ich wünsche auch nicht, daß es z.B. "Polarisierung in Deutschland" umbenannt wird, auch wenn es vielleicht eine treffendere Beschreibung wäre. Oder sollen alle alten Threads, die mit "Verkaufe xxx" beginnen, systematisch in "xxx wurde verkauft" umbenannt werden, weil es inzwischen so ist?
Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1582432)
...muss man sich immer öfter rechtfertigen dafür, Antifaschist*in zu sein. Obwohl dies doch Grundvoraussetzung ist, gute*r DEmokrat*in zu sein.

Diese Definition von Demokrat ist mir neu. Ich finde mit Google als erstes:
Zitat:

Demokrat: Anhänger der Demokratie; Mensch mit demokratischer Gesinnung; jemand, der den [politischen] Willen der Mehrheit respektiert
; als zweites gleich eine interessante Sicht auf die Praxis. Natürlich hängt Deine Definition auch davon ab, wie man Faschismus definiert. Aber Antifaschismus als Kern der Demokratie ist mir nur aus den ehemaligen Volksdemokratien des Ostblocks geläufig, wobei damit eigentlich die ganze nicht-sozialistische Welt gemeint war.

Estebban 04.02.2021 09:44

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1582453)
Diese Definition von Demokrat ist mir neu. Ich finde mit Google als erstes:
; als zweites gleich eine interessante Sicht auf die Praxis. Natürlich hängt Deine Definition auch davon ab, wie man Faschismus definiert. Aber Antifaschismus als Kern der Demokratie ist mir nur aus den ehemaligen Volksdemokratien des Ostblocks geläufig, wobei damit eigentlich die ganze nicht-sozialistische Welt gemeint war.

Schön wie man zunächst eine Definition als gegeben hinstellt und im nächsten Satz dann seine persönliche Geschichte in die Färbung des Wortes antifaschismus mit einfließen lässt.
Es ist eine spannende soziologische Frage, wie sich die Diktatur im Ostblock auf das heutige demokratieverständnis bei dir und anderen auswirkt. Das zeigen ja auch Wahlen im gesamten ehemaligen Ostblock, die Heute mehr oder minder große faschistische Erfolge feiern.

Vielleicht muss man sich hier mit der eigenen Geschichte auseinandersetzen und nicht antifaschismus verteufeln weil den Begriff mal jemand missbraucht hat.
Man kann durchaus Antifaschist sein und trotzdem antidemokratische Verhältnisse bzw Diktaturen im ehemaligen Ostblock verachten. Nennt sich dann am Ende Demokratie ;)

Schlafschaf 04.02.2021 09:45

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582451)
Mein Argument ist gar nicht so schwer zu verstehen. Durch Racial Profiling und den institutionalisierten Rassismus bei der Polizei wird grundsätzlich für alles was passiert erstmal der schwarze oder araber als potentiell Schuldiger / Verdächtiger gesehen

Dein Argument ist extrem schlecht zu verstehen weil es so wie du es formulierst einfach völliger Quatsch ist. Das sollte dir vielleicht auch daran auffallen, dass dich deswegen hier gerade überhaupt niemand ernst nimmt.

Wenn halt jemand behauptet jeder Polizist verdächtigt grundsätzlich immer und erst mal die armen Ausländer, dann kann man sich das halt sparen. Und dann geht noch ein Polizist auf deine viel zu extreme Sicht eingeht und du fängst an
ihn persönlich zu beleidigen. Das ist aller unterstes Niveau was du hier an den Tag legst.

Sicher gibt es bei der Polizei Nazis, sicher könnte man da drüber reden und sicher kann man da Sachen verbessern. Man kann auf der anderen Seite aber auch fragen wieso häufig Ausländer kontrolliert und verdächtigt werden. Das könnte ja zum Beispiel auch mit der Berufs-Erfahrung der Polizisten zu tun haben. Man kann sich ja auch anschauen, ob Ausländer entsprechend ihrem Anteil in der Gesellschaft Straftaten verüben oder ob sie etwa mehr Straftaten begehen als andere.
Zu sagen die Polizei sind alles Nazis und den Ausländern geht es ganz schlecht bei uns ist ein bisschen einfach.

Schwarzfahrer 04.02.2021 09:56

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582458)
Schön wie man zunächst eine Definition als gegeben hinstellt und im nächsten Satz dann seine persönliche Geschichte in die Färbung des Wortes antifaschismus mit einfließen lässt.
Es ist eine spannende soziologische Frage, wie sich die Diktatur im Ostblock auf das heutige demokratieverständnis bei dir und anderen auswirkt. Das zeigen ja auch Wahlen im gesamten ehemaligen Ostblock, die Heute mehr oder minder große faschistische Erfolge feiern.

Vielleicht muss man sich hier mit der eigenen Geschichte auseinandersetzen und nicht antifaschismus verteufeln weil den Begriff mal jemand missbraucht hat.
Man kann durchaus Antifaschist sein und trotzdem antidemokratische Verhältnisse bzw Diktaturen im ehemaligen Ostblock verachten. Nennt sich dann am Ende Demokratie ;)

Schön daß Du gleich wieder persönlich wirst - das macht es sicher leichter, um Argumente herumzukommen. Ich halte es halt für viel zu schmal gedacht, die Definition eines Demokraten im Kern auf Antifaschismus zu begrenzen. Es stimmt zwar, daß, wer Demokratie lebt und für richtig hält, faschistische Weltsichten nicht gutheißen kann (zumindest das, was ich als faschistisch verstehe). Aber es kann und darf nicht zum Kern des Demokratieverständnisses werden, da dadurch eine sehr einseitige (teilweise von Hass geprägte) Sicht entsteht, die leicht den Kern der Demokratie, den Respekt vor der großen Vielfalt menschlicher Sichtweisen, aus den Augen verliert.

Estebban 04.02.2021 09:58

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1582459)
Dein Argument ist extrem schlecht zu verstehen weil es so wie du es formulierst einfach völliger Quatsch ist. Das sollte dir vielleicht auch daran auffallen, dass dich deswegen hier gerade überhaupt niemand ernst nimmt.

Wenn halt jemand behauptet jeder Polizist verdächtigt grundsätzlich immer und erst mal die armen Ausländer, dann kann man sich das halt sparen. Und dann geht noch ein Polizist auf deine viel zu extreme Sicht eingeht und du fängst an
ihn persönlich zu beleidigen. Das ist aller unterstes Niveau was du hier an den Tag legst.

Sicher gibt es bei der Polizei Nazis, sicher könnte man da drüber reden und sicher kann man da Sachen verbessern. Man kann auf der anderen Seite aber auch fragen wieso häufig Ausländer kontrolliert und verdächtigt werden. Das könnte ja zum Beispiel auch mit der Berufs-Erfahrung der Polizisten zu tun haben. Man kann sich ja auch anschauen, ob Ausländer entsprechend ihrem Anteil in der Gesellschaft Straftaten verüben oder ob sie etwa mehr Straftaten begehen als andere.
Zu sagen die Polizei sind alles Nazis und den Ausländern geht es ganz schlecht bei uns ist ein bisschen einfach.



Dein letzter Absatz ist besonders spannend - über das persönliche „alles Quatsch“ und gleichzeitiges bitten um mehr Niveau brauchen wir uns erstmal nicht unterhalten?


Wo habe ich gesagt die Polizei sind alles Nazis?
Ich sagte es gibt vielleicht 1% faule Äpfel. Wie in der Gesellschaft insgesamt. Diese werden aber nicht aussortiert und durch Korpsgeist geschützt.

Zum letzten Teil und deiner Rechtfertigung für Racial Profiling. „Erfahrung“ ist eben keine Wissenschaft. Und die Menge an Straftaten lässt sich nach verschiedensten Kriterien aufdröseln (bspw Schulbildung der Eltern etc). Zu behaupten „Ausländer sind aus Prinzip eher straffällig“ ist Rassismus in reinform ;)

Estebban 04.02.2021 10:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1582461)
Schön daß Du gleich wieder persönlich wirst - das macht es sicher leichter, um Argumente herumzukommen. Ich halte es halt für viel zu schmal gedacht, die Definition eines Demokraten im Kern auf Antifaschismus zu begrenzen. Es stimmt zwar, daß, wer Demokratie lebt und für richtig hält, faschistische Weltsichten nicht gutheißen kann (zumindest das, was ich als faschistisch verstehe). Aber es kann und darf nicht zum Kern des Demokratieverständnisses werden, da dadurch eine sehr einseitige (teilweise von Hass geprägte) Sicht entsteht, die leicht den Kern der Demokratie, den Respekt vor der großen Vielfalt menschlicher Sichtweisen, aus den Augen verliert.

Ich glaube den Beitrag würde ich eins zu eins unterschreiben. Was du als persönlichen Angriff empfindest empfinde ich als generelles Phänomen, was ich menschlich auch nachvollziehen kann (die Verachtung der eigenen Unterdrückung und damit des Begriffs antifaschismus). Wer sich beleidigt fühlen mag um der Diskussion zu entgehen, tut dies entsprechend ;)

PattiRamone 04.02.2021 10:04

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1582459)
... dass dich deswegen hier gerade überhaupt niemand ernst nimmt.

niemand - 1

Flow 04.02.2021 10:09

Zitat:

Zitat von HenryHell (Beitrag 1582465)
niemand - 1

Wieso gleich wieder übertreiben ?

Einer weniger als niemand finde ich echt zu krass ... :-((

PattiRamone 04.02.2021 10:42

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1582469)
Wieso gleich wieder übertreiben ?

Einer weniger als niemand finde ich echt zu krass ... :-((

Finde es immer etwas befremdlich, wenn manche meinen für die Allgemeinheit zu sprechen (alle, niemand, keiner, das Volk,...).

Was wolltest du mir mit deiner Antwort mitteilen?

Flow 04.02.2021 10:48

Zitat:

Zitat von HenryHell (Beitrag 1582477)
Finde es immer etwas befremdlich, wenn manche meinen für die Allgemeinheit zu sprechen (alle, niemand, keiner, das Volk,...).

Da stimme ich dir absolut zu !
Sehr schlechter Stil in Diskussionen ...
(Estebban ist da, meine ich, aber auch ganz gut drin ... ;) )

Zitat:

Was wolltest du mir mit deiner Antwort mitteilen?
Ich rätsel, was "einer weniger als niemand" ist ... und das fand ich halt irgendwie "krass" ... :)

El Stupido 04.02.2021 11:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1582453)
(...) Gäbe es inzwischen einen Linksruck (was es m.M.n. gleichzeitig mit dem Rechtsruck auch gibt, da sich die Gesellschaft insgesamt polarisiert), würde man den Titel auch nicht in Linksruck umbenennen, und ich wünsche auch nicht, daß es z.B. "Polarisierung in Deutschland" umbenannt wird, auch wenn es vielleicht eine treffendere Beschreibung wäre. Oder sollen alle alten Threads, die mit "Verkaufe xxx" beginnen, systematisch in "xxx wurde verkauft" umbenannt werden, weil es inzwischen so ist?

Diese Definition von Demokrat ist mir neu. Ich finde mit Google als erstes:
; als zweites gleich eine interessante Sicht auf die Praxis. Natürlich hängt Deine Definition auch davon ab, wie man Faschismus definiert. Aber Antifaschismus als Kern der Demokratie ist mir nur aus den ehemaligen Volksdemokratien des Ostblocks geläufig, wobei damit eigentlich die ganze nicht-sozialistische Welt gemeint war.

So habe ich das nicht geschrieben mit der Definition, Demokrat*in zu sein.
Für meine Definition ist Antifaschismus zwar nur ein Teil von Demokratie aber eben auch eine Grundvoraussetzung. Wer nicht Antifaschist*in ist ist Faschist*in. Und wer Faschist*in ist ist kein*e Demokrat*in.

Und bzgl. des "Linksruck" will ich gar nichts weiter ausführen. Nach NSU, Halle, Hanau, Lübcke, Gruppe Freital usw. ist es IMHO nicht zielführend mit dem Hufeisen zu kommen oder "aber die böse ANTIFA". Ja und die bösen Gendersternchen erst.

Stefan 04.02.2021 11:14

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1582483)
So habe ich das nicht geschrieben mit der Definition, Demokrat*in zu sein.
Für meine Definition ist Antifaschismus zwar nur ein Teil von Demokratie aber eben auch eine Grundvoraussetzung. Wer nicht Antifaschist*in ist ist Faschist*in. Und wer Faschist*in ist ist kein*e Demokrat*in.

Ein Antifaschist ist jemand, der sich gegen den Faschismus einsetzt. Deshalb finde ich Deinen Umkehrschluss falsch, dass Faschist ist, wer nicht Antifaschist ist.

El Niño 04.02.2021 11:31

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1582483)
So habe ich das nicht geschrieben mit der Definition, Demokrat*in zu sein.
Für meine Definition ist Antifaschismus zwar nur ein Teil von Demokratie aber eben auch eine Grundvoraussetzung. Wer nicht Antifaschist*in ist ist Faschist*in. Und wer Faschist*in ist ist kein*e Demokrat*in.

Und bzgl. des "Linksruck" will ich gar nichts weiter ausführen. Nach NSU, Halle, Hanau, Lübcke, Gruppe Freital usw. ist es IMHO nicht zielführend mit dem Hufeisen zu kommen oder "aber die böse ANTIFA". Ja und die bösen Gendersternchen erst.

Ganz genau, immer diese doofen Linken.
Wenn keine Argumente mehr vorhanden sind, kommt die Linkenkeule :Lachanfall:
Genauso wie Trump und jeder Rechte vor ihm :Lachanfall:
Irgendwann müsst ihr euch auch mal eine andere Taktik ausdenken :dresche

Faszinierend und besorgniserregend, dass wir überhaupt noch diskutieren müssen, dass wir einen Rechtsruck haben. NSU, Lübcke und rechtsextreme Polizisten, die mittlerweile keiner mehr als Einzelfälle abtun kann.

Zur Polizei:
Die Polizei sollte kein Spiegelbild der Gesellschaft sein, sondern auf dem Boden des Grundgesetzes fest verankert stehen.
Von Transparenz und Aufklärung über rechtsextreme Strukturen in der Polizei kann jeder Polizist profitieren. Vertrauen aufbauen und wiederherstellen kann durch Aufarbeitung von außen erreicht werden.

Definition von Wikipedia: "Antifaschismus (von griechisch ἀντί antí „gegen“, „anstelle von“), bezeichnet alle sozialen Bewegungen und Ideologien, die sich in Theorie und Praxis gegen jede Erscheinungsform von Faschismus wenden."


Jeder Demokrat ist gegen Faschismus, sprich Antifaschist :Blumen:


Edit:
Auf Twitter folge ich diesem Polizist, der sich für Transparenz und gegen Rechts einsetzt. Falls ihr mal stöbern wollt, hier der Link: https://https://twitter.com/vonDobrowolski

Stefan 04.02.2021 11:37

Zitat:

Zitat von El Niño (Beitrag 1582496)
Definition von Wikipedia: "Antifaschismus (von griechisch ἀντί antí „gegen“, „anstelle von“), bezeichnet alle sozialen Bewegungen und Ideologien, die sich in Theorie und Praxis gegen jede Erscheinungsform von Faschismus wenden."

Deshalb ist IMHO der Umkehrschluss falsch. Viele Demokraten sind von ihrer Einstellung her zwar gegen den Faschismus, aber sie wenden sich nicht dagegen.

El Niño 04.02.2021 11:42

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1582500)
Deshalb ist IMHO der Umkehrschluss falsch.

Sehe ich nicht so.

Definition Faschismus Wikipedia: "nach dem Führerprinzip organisierte, nationalistische, antidemokratische, rechtsradikale Bewegung, Ideologie"

Falls dich das wenden stört, kann ich das nicht verstehen.
Das kann in vielfältiger Form passieren.
Die Amerikanischen Soldaten haben eine Form gewählt.
Aber auch Öffentlichkeitsarbeit würde ich darunter zählen.

Schwarzfahrer 04.02.2021 12:03

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1582483)
Für meine Definition ist Antifaschismus zwar nur ein Teil von Demokratie aber eben auch eine Grundvoraussetzung. Wer nicht Antifaschist*in ist ist Faschist*in. Und wer Faschist*in ist ist kein*e Demokrat*in.

Genau das meinte ich mit Polarisierung. Diese Sicht teilt die Welt in nur zwei mögliche Kategorien ein: wer nicht mit mir kämpft, ist gegen mich, wer nicht gegen den Kommunismus ist, ist selbst ein Kommunist; wer nicht gegen Raucher vorgeht, ist selber Raucher, wer die Energiewende für verfehlt hält, ist für den Untergang der Welt durch Klimakatastrophe, wer Zigeunersoße mag, ist ein Rassist, u.s.w. Neutralität oder Mittelwege, gar Differenzierung ist böse.

Ich halte solche Einstellungen für totalitär, und nicht zielführend für eine freie demokratische Gesellschaft der Vielfalt.

El Stupido 04.02.2021 12:18

Die Geschichte hat uns hinreichend gelehrt, was Faschismus ist und wozu er führt.
"Nie wieder Faschismus" sollte doch breiter Konsens sein und über jeden Zweifel erhaben. Da gibt es keine noch so kleinen Freiräume für Relativierungen oder Diskussionen.
Und wenn man sich das eben verinnerlicht ist man automatisch Antifaschist*in. Und das steht mit dem Dasein als Demokrat*in auch nicht im kleinsten im Widerspruch.
Das hat nicht im geringsten mit Polarisierung zu tun.

Die Vergleiche mit Kommunismus, Rauchen etc. hinken doch gewaltig.

Estebban 04.02.2021 12:51

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1582514)
Die Geschichte hat uns hinreichend gelehrt, was Faschismus ist und wozu er führt.
"Nie wieder Faschismus" sollte doch breiter Konsens sein und über jeden Zweifel erhaben. Da gibt es keine noch so kleinen Freiräume für Relativierungen oder Diskussionen.
Und wenn man sich das eben verinnerlicht ist man automatisch Antifaschist*in. Und das steht mit dem Dasein als Demokrat*in auch nicht im kleinsten im Widerspruch.
Das hat nicht im geringsten mit Polarisierung zu tun.

Die Vergleiche mit Kommunismus, Rauchen etc. hinken doch gewaltig.

Ich finde zumindest der Kommunismus-Vergleich ist gar nicht so schlecht.
Ich gehe mal davon aus, dass Schwarzfahrer nicht die Definition des Kommunismus per se meint, also die Idee einer Klassen- und Herrschaftslosen Gesellschaft sondern den real existierenden Sozialismus bzw. die totalitären Herrschsftssysteme im Ostblock bis 1990 bzw. in China heute. Und da finde ich hingegen sehr wohl dass man vergleichen kann: wer nicht gegen MfS, KPdSU, die chinesische Partei etc ist, ist dafür.

Es gibt Grenzen in denen man sich als Demokrat bewegt und die hören überall da auf wo Demokratie endet - sei es beim Faschismus oder sei es andererseits bei bspw dem totalitären system der DDR.
Entweder man ist Demokrat (dann ist man auch antifaschist) oder man ist es nicht. Man ist nicht „ein bischen demokratisch“

Schwarzfahrer 04.02.2021 15:08

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1582528)
Es gibt Grenzen in denen man sich als Demokrat bewegt und die hören überall da auf wo Demokratie endet - sei es beim Faschismus oder sei es andererseits bei bspw dem totalitären system der DDR.
Entweder man ist Demokrat (dann ist man auch antifaschist) oder man ist es nicht. Man ist nicht „ein bischen demokratisch“

Ich kann dieser Formulierung zustimmen. Präzise heißt es für mich deshalb, als Demokrat ist man grundsätzlich gegen alles Totalitäre. - wobei sich der Begriff trotzdem nicht primär durch die Ablehnung des Totalitären definiert; das ist nur ein logisches Ergebnis der demokratischen Idee.
Faschismus ist eine Untergruppe unter verschiedenen möglichen Manifestiationen des Totalitären, die nicht mit demokratischen Ideen vereinbar sind. Es wäre allerdings eine extra Diskussion, ob wir alle unter Faschismus das gleiche verstehen. Nach meinem Eindruck wird oft vorschnell vieles als Faschismus bezeichnet, was möglicherweise moralisch zweifelhaft ist, aber wenig mit dem totalitären Weltbild zu tun hat, was diesen Begriff ursprünglich prägte.

Estebban 04.02.2021 16:07

Es gibt zwar keine absolute Einigkeit über die Faschismus-Definition, allen Definitionen gleich bleiben einige Punkte:

Führerprinzip
Verankerung des militarismus in der Gesellschaft
Nation oder Rasse als verbindendes Element
Antidemokratisch, antimarxistisch.
Nationale Wiederauferstehung nach unverschuldetem Leid

Das sind die verbindenden Merkmale von Faschismus, auf die sich die Wissenschaft einigt. Wer bspw da von linksfaschismus erzählt folgt halt einer eigenen Definition - da wird Faschismus dann mit totalitarismus gleichgesetzt was per Definition einfach falsch ist :Huhu:

Stefan 04.02.2021 16:16

Zitat:

Zitat von El Niño (Beitrag 1582503)
Falls dich das wenden stört, kann ich das nicht verstehen.
Das kann in vielfältiger Form passieren.
Die Amerikanischen Soldaten haben eine Form gewählt.
Aber auch Öffentlichkeitsarbeit würde ich darunter zählen.

Was soll mich denn am "wenden" stören?
Mir geht es darum, dass ihr beide sagt, dass man Faschist ist, wenn man kein Antifaschist ist. Nach der Wikipedia-Definition z.B. ist man Antifaschist, wenn man sich gegen den Faschismus wendet. Das kann natürlich eine militärische Operation, eine Demo, Posts gegen Faschismus in Foren...... sein.
Aber Dein Nachbar, der keine Leserbriefe gegen Faschismus schreibt, nicht dagegen demonstriert oder in den Krieg zieht, keine Flyer verteilt und nicht zur Wahl geht, der ist doch nicht zwangsläufig Faschist, weil er kein Antifaschist ist. Er kann natürlich trotzdem Faschist sein, aber nicht nur deswegen, weil er kein Antifaschist ist.

Schlafschaf 04.02.2021 16:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1582509)
Genau das meinte ich mit Polarisierung. Diese Sicht teilt die Welt in nur zwei mögliche Kategorien ein: wer nicht mit mir kämpft, ist gegen mich, wer nicht gegen den Kommunismus ist, ist selbst ein Kommunist; wer nicht gegen Raucher vorgeht, ist selber Raucher, wer die Energiewende für verfehlt hält, ist für den Untergang der Welt durch Klimakatastrophe, wer Zigeunersoße mag, ist ein Rassist, u.s.w. Neutralität oder Mittelwege, gar Differenzierung ist böse.

Ich halte solche Einstellungen für totalitär, und nicht zielführend für eine freie demokratische Gesellschaft der Vielfalt.

Passend dazu:

Zitat:

Das Grundproblem ist die Haltung: Wer nicht für mich ist, ist kein Andersdenkender, sondern ein schlechter Mensch. Das ist ein typisches Herangehen des linksliberalen Milieus: Wer für eine Begrenzung von Zuwanderung ist, ist ein Rassist. Wer CO2-Steuern kritisiert, ein Klimaleugner. Und wer die Schließung von Schulen, Restaurants und Fitnessstudios nicht für richtig hält, ein „Covidiot“.

Quelle

Estebban 04.02.2021 16:51

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1582597)
Passend dazu:




Quelle

Ein absoluter Traum von Argumentation um etwas rausposaunen zu können und direkt sich jegliche Kritik daran pauschal zu verbitten.

Wer Zuwanderung ist, weil er nicht will, dass das Straßenbild mehr Shishabars und Halalrestaurants zeigt - ist ein rassist.
Wer CO2-Steuern kritisiert aber keine Alternative für die Begrenzung des Klimawandels hat, ist vielleicht kein Klkmaleugner aber doch mindestens ein ignorant.
Wer ein Problem mit schulschliessungen, geschlossenen Restaurants und Fitnessstudios hat ist nicht automatisch ein Covidiot - hat er keinen besseren Vorschlag, ist er mindestens ein Idiot, vermutlich ein Rattenfänger oder halt doch einfach ein Covidiot...


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