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noam 23.08.2017 02:58

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1324451)
Falls ihre Story mit der Lippencreme stimmt (ich habe keine Ahnung), kann von bewusstem Doping und Unfairness keine Rede sein.

Wieder einer der unzähligen Dopingfälle, die nicht so schwarz/weiß sind, wie man's gerne hätte.

Na eigentlich doch; zumindest auf dem Niveau einer Johaug ist alles professionell (bzw. professionalisiert).

Auf dem Niveau isst man das, was einem der Ernährungsplan vorgibt, so dass es nicht zu etwaigen Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Überbelastungen durch ernährungsbedingte Mangelerscheinungen kommen kann. Und gerade im Bewusstsein, dass jedes NEM mit verbotenen Substanzen verunreinigt sein kann, wird gerade mit diesen sicherlich äußerst kritisch umgegangen. Bei Medikation, zu denen auch irgendwelche Lotionen gehören, die man eben nicht bei DM, Rossmann oder Müller kaufen kann, sondern zumindest in Deutschland aufgrund ihrer Inhalte zumindest Apotheken wenn nicht sogar Rezeptpflichtig sind, gibt es kein vielleicht, sondern es ist die Pflicht des Athleten sich zu vergewissern (und sei es über den Team-/Verbandsarzt), ob ich das Zeug nehmen darf oder nicht. Alles andere ist auf diesem Niveau billigedes in Kauf nehmen von "Doping" (in Form von Zuführen von verbotenen Substanzen). Ich meine wir sprechen hier nicht von irgendwelchen Semipros, die sich um alles selber kümmern müssen, sondern um eine absolute Spitzensportlerin mit Nationalheldenstatus, der es in keinster Weise an irgendwelchen Möglichkeiten fehlt und diese sicherlich in anderen Belangen (zB bei der Behandlung von Blessuren) auch in Anspruch zu nehmen weiß, komischerweise soll dieses System bei einer solchen Creme versagt haben?

T.U.F.K.A.S. 23.08.2017 07:58

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1324451)
Falls ihre Story mit der Lippencreme stimmt (ich habe keine Ahnung), kann von bewusstem Doping und Unfairness keine Rede sein.

Wieder einer der unzähligen Dopingfälle, die nicht so schwarz/weiß sind, wie man's gerne hätte.



Also die von ihr benutzte Creme hat ja einen eindeutigen Hinweis aufgedruckt. Wenn sie diese also nicht selbst besorgt sondern von einem Teamarzt / -betreuer bekommen hat, dann hätte er es wissen müssen, da diese ja auch über das Prozedere Bescheid wissen.

Hafu 23.08.2017 08:00

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1264658)
...Anhang 35335

Ich denke, da sind keine Fragen mehr offen.

....:(

Zur Erinnerung: So (klick auf den Link oben) sah die Verpackung der Salbe aus, wenn man sie in Italien in der Apotheke kauft, wie der Mannschaftsarzt von Johaug angegeben hat.

Um den fetten Aufdruck Doping zu verstehen, muss man kein italienisch können und man muss auch nicht Medizin studiert haben.

Im Fall von Johaug ist aufgrund dieser Begleitumstände versehentliches Doping ausgeschlossen. Sie kann sich glücklich schätzen, dass es nicht zu der eigentlich vorgesehenen 4-Jahressperre gekommen ist.

Chrispayne 23.08.2017 08:22

20 Sekunden im Netz und ich hatte die Info, dass das ein anaboles Steroid ist. Die Welt ist schon ungerecht.

FlowJob 23.08.2017 09:41

Zitat:

Zitat von Wiki:Clostebol
Im Body-Building wurde die Substanz zum mäßigen Muskelaufbau von weiblichen Sportlern missbraucht, da die anabole und androgene Komponente gering ist und die Nebenwirkungen bei Frauen daher geringer als bei dem stärkeren Testosteron ausfallen.

Also mir fällt es auch schwer zu glauben, dass das nicht wissentlich genutzt wurde. Es ist echt zu einfach selbst für absolute Bratwürste dazu was zu finden...

felixb 23.08.2017 10:17

Interessant ist aber doch die Art des oder der Artikel über den Vorfall.

Fast überall wird auf die Tränendrüse gedrückt, wie schade das doch ist und dass es ja ach so versehentlich war.

Ich erinnere da mal an Hafus Posting anno dazumal:
http://www.triathlon-szene.de/forum/...postcount=8018 (bzw hier und folgende http://www.triathlon-szene.de/forum/...07#post1264507)

Ich verstehe manchmal nicht wie diverse Medien nach wie vor so unkritisch sein können.
Nichts wurde offenbar gelernt.

Wie dominant hätten die Norweger im Winter denn noch sein müssen + den zwei Dopingfällen, dass man das mal kritisch(er) hinterfragt?

Nicht nur der Aufdruck auf der Verpackung, auch kürztestes Googlen hätte selbst für einen Laien ergeben, wie man die Salbe einordnen muss.
Abgesehen davon kann man sich bei Sonnebrand halt auch ganz anders behelfen.
Für mich ist das weiterhin ein ganz klarer Fall und die Tränendrüsenartikel völlig unangebracht. Das Zeug wurde ja wohl ganz bewusst verwendet... .

Habe gerade noch mal die Probe aufs Exempel gemacht.
trofodermin gegooglet.
1. Hit: mit erklärender Unterschrift "Trofodermin®. siehe unter Clostebol. "
3. letzter Hit auf der ersten Seite direkt der Wikipedia-Link: https://en.wikipedia.org/wiki/Clostebol

Läuft. Eine einzelne Googlesuche, inklusive Eingabe vielleicht 10-20 Sekunden und man liest den 2. Absatz bei Wikipedia.

ritzelfitzel 23.08.2017 10:58

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1324470)
Na eigentlich doch; zumindest auf dem Niveau einer Johaug ist alles professionell (bzw. professionalisiert).

Auf dem Niveau isst man das, was einem der Ernährungsplan vorgibt, so dass es nicht zu etwaigen Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Überbelastungen durch ernährungsbedingte Mangelerscheinungen kommen kann. Und gerade im Bewusstsein, dass jedes NEM mit verbotenen Substanzen verunreinigt sein kann, wird gerade mit diesen sicherlich äußerst kritisch umgegangen. Bei Medikation, zu denen auch irgendwelche Lotionen gehören, die man eben nicht bei DM, Rossmann oder Müller kaufen kann, sondern zumindest in Deutschland aufgrund ihrer Inhalte zumindest Apotheken wenn nicht sogar Rezeptpflichtig sind, gibt es kein vielleicht, sondern es ist die Pflicht des Athleten sich zu vergewissern (und sei es über den Team-/Verbandsarzt), ob ich das Zeug nehmen darf oder nicht. Alles andere ist auf diesem Niveau billigedes in Kauf nehmen von "Doping" (in Form von Zuführen von verbotenen Substanzen). Ich meine wir sprechen hier nicht von irgendwelchen Semipros, die sich um alles selber kümmern müssen, sondern um eine absolute Spitzensportlerin mit Nationalheldenstatus, der es in keinster Weise an irgendwelchen Möglichkeiten fehlt und diese sicherlich in anderen Belangen (zB bei der Behandlung von Blessuren) auch in Anspruch zu nehmen weiß, komischerweise soll dieses System bei einer solchen Creme versagt haben?

Das bringt es auf den Punkt.
Im Übrigen würde ich das genauso bei dem Meldonium-Missbrauch von Maria Sharapova so sehen. Die Argumentation war ja eine Ähnliche (dass sie nicht wusste, dass es auf ab einem bestimmten Datum als Doping gelte).

Bei Sportlern die zig Millionen verdienen (v.a. im Fall Sharapova. Sogar die bestbezahlte überhaupt soweit ich weiss) ist das nicht vorstellbar, dass ein derart unprofessioneller Umgang an den Tag gelegt wird. Bei dem Verdienst hast du doch mind. 1 Person, die du abstellst, die alles checkt, was du zu dir nimmst.

LidlRacer 23.08.2017 11:59

Die meisten schreiben zum Fall Johaug vermutlich in Unkenntnis des Urteils:
http://www.tas-cas.org/fileadmin/use...5_internet.pdf

Kurzform in der Presseerklärung:
http://www.tas-cas.org/fileadmin/use...lease_5015.pdf

Demnach war unstrittig, dass sie NICHT absichtlich gedopt hat.

Strittig war nur der Grad ihres eigenen Verschuldens, während sie dem Arzt vertraut hat, der wiederum aus verschiedenen Gründen, die im Urteil genannt sind, unter Stress gestanden haben soll.

Geurteilt wurde, dass es sich um "no significant fault" handelte.

Kann man natürlich alles für frei erfunden halten, man kann's aber auch für möglich halten.


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