Zitat von Hafu
(Beitrag 1454420)
Das spricht IMHO sehr für Andi Raelert, dass er das technische Problem, dass ihm mindestens eine Minute Zeit gekostet hatte, nur in einem Nebensatz erwähnt, obwohl es seine offensichtliche Taktik, das Rennen beim Schwimmen und Radfahren von vorne zu bestreiten und die anderen zum Reagieren und Investieren zu zwingen, weitgehend zunichte gemacht hat. Wenn man den Anstieg zum Mirador del Rio mit einer Minute Vorsprung auf das "Hauptfeld" genau im gewünschten Wattbereich absolvieren kann, ist das (u.U. auch für den restlichen Rennverlauf) wesentlich besser, als wenn man auf das Tempo von Van Lierde und Kovacic (der sich ja im Nachhinein beim Radfahren übernommen hatte) reagieren und deren Tempo mitgehen muss.
Und natürlich vergisst er auch nicht, Van Lierde zum Sieg zu gratulieren.
Über seine Leistungen der letzten zwei Jahre und Verletzungsprobleme kann man ja schreiben was man will (vor seinem zweiten Platz in Kona 2015 wurde er sportlich nach einer längeren Durststrecke ja auch längst von den meisten abgeschrieben), aber Andi Raelert ist der tadelloseste und vorbildlichste Sportsmann, den man sich vorstellen kann.
Noch nie in den letzten Jahren habe ich einen Triathleten oder Triathlonfan getroffen, der Andi (und sei es nur aus der Ferne, ohne ihn zu kennen) als Depp, arrogant oder was auch immer eingestuft hätte. Und das halte ich schon für sehr bemerkenswert.:Blumen:
(als Sohnemann im Frühjahr nach zwei Wochen Trainingslager aus Lanzarote zurückgekommen ist, hatte er mir -ohne dass wir vorher darüber geredet hätten- genau denselben Eindruck wieder gegeben und Andi war der Profi, der ihn dort am meisten im positven Sinne beeindruckt hatte. Aus meiner Sicht ist er für einen Jungprofi durchaus ein passendes Rollenvorbild, vielleicht nicht unbedingt in der Pressearbeit, aber was das allgemeine Auftreten in der Öffentlichkeit und im Umgang mit Konkurrenten anbelangt)
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