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DocTom 12.11.2022 15:12

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1689926)
...
Vielleicht sollten die Grünen über den letzten Satz mal nachdenken...

Die denken (nach)? Glaub ich nicht...
:Cheese:
Und lassen sich mMn in ihren ideologischen Vorstellungen auch nicht von den Notwendigkeiten der Realität beeinflussen.

Schwarzfahrer 12.11.2022 19:25

Das unten stehende klingt jetzt nicht danach, daß die von manchen so gern beschworenen lohnenden Investitionen in Windkraft auf Grund der hohen Energiepreise sich schon herumgesprochen hätten:

Zitat:

Windkraft-Industrie rutscht tiefer in die Krise...Die Industrie fordert finanzielle Hilfe aus Brüssel.
...
Mitten in der Energiekrise brechen die Auftragseingänge der europäischen Windturbinenhersteller ein.
...
Die europäische Windkraftkraftindustrie steckt nicht erst in der Krise, seit Rekordrohstoffpreise, Lieferkettenprobleme und der Ukrainekrieg das Geschäft belasten. Die Turbinenproduzenten verdienen schlicht kein Geld.
...
Dabei sei die Stimmung auf dem weltweiten Windkraftmarkt eigentlich gut, sagt Experte Dirk Briese von der Marktforschungsagentur Trendresearch, die Nachfrage sei riesig. „Das Problem: Die Hersteller bekommen die Aufträge immer noch nicht mit den Kosten abgearbeitet, die sie eigentlich haben müssten. ...

In den ersten drei Quartalen 2022 hat Vestas knapp eine Milliarde Euro Verlust gemacht. Im Vorjahreszeitraum konnten die Dänen noch einen Nettogewinn von 135 Millionen Euro ausweisen.
...
Vor allem die Umstellung von festen staatlichen Vergütungen auf freie Ausschreibungssysteme, in denen nur noch der Günstigste den Zuschlag bekommt, hat die Turbinenhersteller in einen ruinösen Wettbewerb getrieben.
...
Briese ist daher überzeugt: Um aus der Verlustzone zu kommen, „müssen die Preise weiter steigen; und das unter einem ständigen Wettbewerbs- und Entwicklungsdruck.“ In den vergangenen Monaten sind die Preise für Windanlagen an Land bereits zwischen 15 bis 20 Prozent gestiegen. Wo vor zwei Jahren noch knapp 800.000 Euro pro Megawatt fällig wurden, sei man nun bei über einer Million Euro, berichten Brancheninsider. Windenergie, die seit zwanzig Jahren immer günstiger geworden ist, wird also wieder teurer. Von einzelnen Projektierern ist allerdings jetzt schon zu hören, dass man nicht jeden Preis bezahlen werde.

Das klingt auch nicht so, als ob Windkraft-Kosten wirklich so billig wären, daß sie bzgl. Wirtschaftlichkeit alles andere schlagen. Kann es sein, daß die Wirtschaftlichkeit nur den "festen staatlichen Vergütungen" (vulgo Subvention) zu verdanken ist, und im freien Wettbewerb die Technologie doch etwas teurer ist, als die Kunden bereit sind, zu bezahlen?

Siebenschwein 12.11.2022 20:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1690014)
Das unten stehende klingt jetzt nicht danach, daß die von manchen so gern beschworenen lohnenden Investitionen in Windkraftt auf Grund der hohen Energiepreise sich schon herumgesprochen hätten:


Das klingt auch nicht so, als ob Windkraft-Kosten wirklich so billig wären, daß sie bzgl. Wirtschaftlichkeit alles andere schlagen. Kann es sein, daß die Wirtschaftlichkeit nur den "festen staatlichen Vergütungen" (vulgo Subvention) zu verdanken ist, und im freien Wettbewerb die Technologie doch etwas teurer ist, als die Kunden bereit sind, zu bezahlen?

Ihr verwechselt Kosten mit Kosten.
Hier geht es um Herstellungkosten der Turbine, die wie alle anderen Industrieprodukte in den letzten Monaten aufgrund exorbitant gestiegener Rohstoffpreise durch die Decke gegangen sind. Da die Turbinenhersteller aber vor zwei Jahren ihre Turbinen zum Fixpreis angeboten und verkauft haben, müssen sie jetzt jede Menge Aufträge abarbeiten, bei denen sie Verluste machen.
Die Betreiber der Windparks verdienen sich dagegen derzeit dumm, doof UND dämlich- weil ihre Betriebskosten konstant geblieben sind, aber die Strompreise stark ans Gas gekoppelt sind.
Die Erbsenzähler bei Vestas, SGRE, Nordex und Co werden halt in Zukunft enweder ein wenig in die Absicherung der Rohstoffpreise investieren müssen oder die Preise der Turbinen werden für längerfristige Projekte an Indizes gekoppelt. Was bei off-shore wohl schon eher verbreitet ist.
Die Windenergie ist trotzdem mittlerweile -je nach Standort- die günstigste Energiequelle für Neuinvestitionen.

Schwarzfahrer 12.11.2022 21:01

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1690022)
Hier geht es um Herstellungkosten der Turbine, die wie alle anderen Industrieprodukte in den letzten Monaten aufgrund exorbitant gestiegener Rohstoffpreise durch die Decke gegangen sind. ...
Die Windenergie ist trotzdem mittlerweile -je nach Standort- die günstigste Energiequelle für Neuinvestitionen.

Erklärt für mich trotzdem nicht, wieso dann die Investoren die Turbinen nicht auch gerne zu den höheren Preisen bestellen - das müßten sie doch, wenn es eine so lukrative Investition ist...

tandem65 12.11.2022 21:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1690026)
Erklärt für mich trotzdem nicht, wieso dann die Investoren die Turbinen nicht auch gerne zu den höheren Preisen bestellen - das müßten sie doch, wenn es eine so lukrative Investition ist...

Wie viele Windkraftanlagen wurden letztes Jahr in D noch mal genehmigt?

Turbinen bestellen und haben macht noch lange keine Windkraftanlage.:Huhu:

Siebenschwein 12.11.2022 21:12

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1690026)
Erklärt für mich trotzdem nicht, wieso dann die Investoren die Turbinen nicht auch gerne zu den höheren Preisen bestellen - das müßten sie doch, wenn es eine so lukrative Investition ist...

Versuch Dir doch mal eine in den Garten zu stellen, dann wirst Du merken, wo die Probleme beim Windkraftausbau in D liegen.
Sicher nicht bei der Verfügbarkeit moderner und wirtschaftlich betreibbarer Turbinen.
Wenn Du aber knapp zehn Jahre brauchst, bis ein geplantes Projekt wirklich gebaut werden kann- oder eben nicht, diePlanungskosten aber trotzdem anfallen, Du dann, wenn Du Glück hast, aber nur ein technisch mittlerweile veraltetes Windrad bauen musst, weil Du für die initiale Umweltverträglichkeitsprüfung ein konkretes Turbinenmodell angeben musst, wenn Dir Auflagen gemacht werden, die Anlagen zu gewissen Tages- oder Jahreszeiten abzustellen etc pp wirst Du Dir überlegen, ob Du Dein Geld nicht woanders auf der Welt als Projektentwickler besser und risikoärmer anlegen kannst.
Und btw- die bestellen ja auch. Aber würdest Du für eine Turbine, die Du vor zwei Jahren für drei Mio bestellt hast, nun freiwillig 4Mio zahlen oder auf Deinen Vertrag verweisen?

Schwarzfahrer 12.11.2022 21:49

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1690029)
...
Wenn Du aber knapp zehn Jahre brauchst, bis ein geplantes Projekt wirklich gebaut werden kann- oder eben nicht, diePlanungskosten aber trotzdem anfallen, Du dann, wenn Du Glück hast, aber nur ein technisch mittlerweile veraltetes Windrad bauen musst, weil Du für die initiale Umweltverträglichkeitsprüfung ein konkretes Turbinenmodell angeben musst, wenn Dir Auflagen gemacht werden, die Anlagen zu gewissen Tages- oder Jahreszeiten abzustellen etc pp wirst Du Dir überlegen, ob Du Dein Geld nicht woanders auf der Welt als Projektentwickler besser und risikoärmer anlegen kannst.

Das mit den zu langen Genehmigungen mag stimmen, aber es hat sich in der Beziehung nichts verschlechtert, kann also nichts mit den erst aktueller zurückgehenden Aufträgen zu tun haben. Die Aussage, um die es mir ging ist da ein plausiblerer Grund:
Zitat:

Vor allem die Umstellung von festen staatlichen Vergütungen auf freie Ausschreibungssysteme, in denen nur noch der Günstigste den Zuschlag bekommt, hat die Turbinenhersteller in einen ruinösen Wettbewerb getrieben.
D.h., die Leute haben nur so lange bestellt, wie subventioniert wurde, ansonsten ist die Technik teuerer, als es den Investoren Wert ist.
Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1690029)
Und btw- die bestellen ja auch. Aber würdest Du für eine Turbine, die Du vor zwei Jahren für drei Mio bestellt hast, nun freiwillig 4Mio zahlen oder auf Deinen Vertrag verweisen?

Offenbar bestellen sie ja viel weniger, als zuvor. Und ja, wenn die Investition wirklich so lukrativ ist, wie es die hier Glaubensfesten behaupten, würde ich ggf. auch die gestiegenen Kosten tragen; muß ich ja auch, wenn ich aktuell mein Haus dämme oder eine PV-Anlage installiere. Aber laut Artikel ist nicht das Problem, daß alte Verträge nicht bezahlt werden, sondern daß für aktuelle Preise keiner Bestellen will.

dr_big 12.11.2022 22:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1690035)
Das mit den zu langen Genehmigungen mag stimmen, aber es hat sich in der Beziehung nichts verschlechtert, kann also nichts mit den erst aktueller zurückgehenden Aufträgen zu tun haben. Die Aussage, um die es mir ging ist da ein plausiblerer Grund:
Zitat:

Vor allem die Umstellung von festen staatlichen Vergütungen auf freie Ausschreibungssysteme, in denen nur noch der Günstigste den Zuschlag bekommt, hat die Turbinenhersteller in einen ruinösen Wettbewerb getrieben.

Ich glaube du hast diesen Satz nicht verstanden. Es geht nicht darum, dass Windkraftanlagen zu teuer sind, sondern es geht darum, dass unter den Windkraftanlagenanbietern ein heftiger Wettbewerb ausgebrochen ist, der dieselben in den Ruin treibt. Die Anlagen werden nachgefragt und verkauft, die Hersteller verdienen aber nichts mehr daran. Das Problem ist nicht die Stückzahl, sondern die Marge.


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