Schwarzfahrer |
06.02.2024 09:32 |
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1737704)
Das ist die Selbstwahrnehmung des weit rechts liegenden Lagers: Man würde von der Gesellschaft nicht gehört und nicht ernst genommen.
In der Realität sieht es anders aus: Ganz Deutschland führt seit über einem Jahr eine intensive gesellschaftliche Debatte über rechte und sogar rechtsextreme Positionen. Auch in diesem Forum ist die Auseinandersetzung mit rechten Themen weit überrepräsentiert gegenüber allen anderen politischen Lagern. Es ist wirklich ein Witz zu behaupten oder anzudeuten, eine argumentative Auseinandersetzung finde nicht statt.
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Du mißverstehst mich. Ich beklage nicht speziell, daß rechte Positionen nicht gehört und nicht ernst genommen werden. Ich beklage, daß sowohl Rechte wie Linke zunehmend das Interesse verlieren, dem anderen zuzuhören oder gar aufeinander zuzugehen. Es ist zunehmend keine Debatte, sondern nur gegenseitige Beschimpfung und Diffamierung, sich gegenseitig beschuldigen, alles falsch zu machen oder falsch zu sehen, und alles mit einem moralischen Unterton. Und wer versucht, einen Weg dazwischen zu suchen, wird von beiden Seiten unter Druck gesetzt, sich für eine Seite zu entscheiden, oder er wird einfach in die Schublade "Gegner" gesteckt, weil er nicht bedingungslos einer Seite zugehören will.
Ich erkenne immer weniger Willen zur gemeinsamen Lösung von Problemen, sondern nur noch die Bestrebung, den Gegner "niederzumachen". Und erschreckend dabei ist, daß zunehmend Methoden akzeptiert werden, die m.M.n. grundsätzlich nichts in einer Demokratie verloren haben.
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