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JENS-KLEVE 02.10.2025 08:49

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1790733)
Anderes Thema: Es ist 48 Stunden her, dass Trump einen Plan für Gaza auf den Tisch gelegt hat und die Hamas hat nichts wirklich substantielles dazu gesagt, ja?

m.

Sie wären ja dann arbeitslos. An dauerhaftem Frieden sind nur Menschen interessiert, die ein Leben mit Beruf, Familie und vielleicht Hobbys führen. Menschen, die lieber Gewalt, Unterdrückung, Zerstörung und Mord leben, möchten gar keinen Friedensplan. Die Hamas ist keine Freiheitsbewegung, sie möchte den Staat Israel und dessen Bevölkerung auslöschen. Deswegen haben sie auch schon vor dem aktuellen Krieg entsprechend gehandelt.
Ich persönlich finde den Friedensplan ganz gut. Ideal wäre eine ausländische Armee, die polizeiliche Aufgaben übernimmt und ein damit verbundener Rückzug der israelischen Armee. Danach kann man schrittweise den Gazastreifen aufbauen.

Koschier_Marco 02.10.2025 11:32

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1790633)
Besser wäre es, es würden überhaupt keine Jets irgendwo herumfliegen.
Merz: "Nicht im Krieg, aber auch nicht mehr im Frieden

Gibt es solche Zustände überhaupt?
Ich habe eine KI gefragt, ob wir auf dem Weg in den Krieg sind und sie antwortete "Nicht zwangsläufig".
Na toll! :-)

Mal sehen, was ich in den nächsten Monaten noch so alles erklärt bekomme, was scheinbar richtig ist und ich nicht verstehe. Ich bin ja ganz gespannt ;-)

Sag das dem Putin der löst die Starts aus

Koschier_Marco 02.10.2025 11:35

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1790651)
Ich danke für eure Antworten. So recht überzeugen sie mich allerdings noch nicht. Die genannten Punkte kann ich evtl noch als Interessen Russlands erkennen. Allerdings scheint mir eine Eskalation im Baltkum auch für Russland mit nennenswerten Risiken und "Kosten" verbunden. Ob sie insofern verhältnismäßig und überhaupt als "bestmöglicher Weg" in Bezug auf diese Interessen zielführend ist, scheint mir fraglich.

Welche Riskien und Kosten wären das denn, im gesehen relativ zum sehr hohen Nutzen. Die Stadt Narwa liegt über dem Fluss, ein parr tausend Mann rüber, um die russische Minderheit zu befreien, minimaler Aufwand maximaler Nutzen.

craven 02.10.2025 11:38

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1790651)
Ich danke für eure Antworten. So recht überzeugen sie mich allerdings noch nicht. Die genannten Punkte kann ich evtl noch als Interessen Russlands erkennen. Allerdings scheint mir eine Eskalation im Baltkum auch für Russland mit nennenswerten Risiken und "Kosten" verbunden. Ob sie insofern verhältnismäßig und überhaupt als "bestmöglicher Weg" in Bezug auf diese Interessen zielführend ist, scheint mir fraglich.

Ich denke Du musst weg von "Interessen Russlands" und hin zu "Interessen Putins". Jeder Autokrat/Diktator hat das Problem, dass er immer weitermachen muss. Es gibt keinen Plan B aka Rente. Daher hat ein Autokrat mitunter manchmal nur noch die Möglichkeit, auf "die bösen anderen" zu zeigen und immer weiter zu eskalieren, um von internen Problemen abzulenken.

qbz 02.10.2025 20:38

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1790733)
Anderes Thema: Es ist 48 Stunden her, dass Trump einen Plan für Gaza auf den Tisch gelegt hat und die Hamas hat nichts wirklich substantielles dazu gesagt, ja?

m.

Bei Telepolis habe ich gelesen:

Zitat:

"Der politische Analyst Marwan Bishara bewertete den Vorschlag gegenüber dem Sender als "Ultimatum zur Kapitulation" für die Hamas. Die Gruppe solle ihre einzige Verhandlungsmasse – die Geiseln – sofort aufgeben und gleichzeitig alle Waffen abgeben, während sie nur vage Amnestie-Versprechen erhalte.

Trump warnte, falls die Hamas den Plan ablehne, werde Israel "volle Rückendeckung" erhalten, "um zu tun, was getan werden muss". Netanjahu ergänzte: "Das kann auf die einfache oder auf die schwere Art gemacht werden, aber es wird gemacht."
Was Netanjahu und Trump damit meinen, zeigt dieser Spiegel TV Bericht aus Gaza:
Inside Gaza: Reportage aus einer zerstörten Stadt, 11min .

Mit dem "Plan" im Infokrieg wollen Netanjahu und Trump die eigenen blutigen Hände wieder weisswaschen für ihre Anhänger. Trump hat die Uno für eine Wahlrede missbraucht und bisher, als es jeweils um einen Waffenstillstand im Gazakrieg ging, alle Vorschläge im Sicherheitsrat mit einem Veto belegt. Netanjahu versuchte, die Hamas Verhandlungsführer in Katar zu töten.

Im "Plan" steht z.B. auch, die palästinensische Autonomiebehörde solle verzichten, vor internationalen Gerichten Israel anzuklagen.

Speedies 02.10.2025 20:59

ich hab mir soeben den Spiegel TV Bericht angetan, unfassbar was da abgeht.

Schwarzfahrer 02.10.2025 21:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790792)
Was Netanjahu und Trump damit meinen....

ist für mich ein guter Test der eigentlichen Absichten der Hamas. Der Plan ist m.M.n. ein Ansatz, der wie wenige zuvor die Chance eines palästinensischen Staates beinhaltet. Wenn dies das Ziel der Hamas wäre, wäre es allemal die Kapitulation und Auslieferung der Geiseln Wert. Ramallah hat sich sogar verpflichtet, die geforderten Reformen umzusetzen. https://www.welt.de/politik/ausland/...mzusetzen.html. Im Gegensatz zu sonstigen Traumtänzereien stehen da Forderungen drin, die m.M.n. unverzichtbar sind, wie ein Ende der Zahlungen an Terrormörder und ihre Familien, Überarbeitung der Schulbücher, u.ä.m. - also das, was in Deutschland unter Entnazifizierung lief. Ohne einen solchen Prozess und der völligen Entmilitarisierung der Palästinenser ist eine Zweistaaten-Lösung nicht möglich, und jede Anerkennung muß zwingend diese Bedingungen beinhalten. Damit wird es natürlich auch mindestens eine Generation dauern, schneller geht da nichts, aber es ist immerhin eine Chance.

Wenn die Hamas nicht drauf eingeht, belegt sie vor aller Welt, daß sie nur die Alternative kennt, Israel oder Palästina - und wird die Konsequenzen tragen müssen - und bürdet diese allen Bewohnern von Gaza mit auf.

qbz 02.10.2025 22:18

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790802)
ist für mich ein guter Test der eigentlichen Absichten der Hamas. Der Plan ist m.M.n. ein Ansatz, der wie wenige zuvor die Chance eines palästinensischen Staates beinhaltet. Wenn dies das Ziel der Hamas wäre, wäre es allemal die Kapitulation und Auslieferung der Geiseln Wert.

Du scheinst nicht über die Informationen zu verfügen, wie Gaza nach einem Kriegsende nach den Vorstellungen von Trump verwaltet werden soll (Hast Du die Vereinbarungen gelesen?) Alles meilenweit entfernt von einer Zweistaatenlösung und einem unabhängigen, souveränen Staat mit einem Staatsvolk. Palästinenser gelten übrigens bis heute als "staatenlos" bei den westlichen Staaten, auch die aus dem Westjordanland und zur Autonoimiebehörde gehören.

Eine Aufschlüsselung von Tony Blairs bizarrem Vorschlag, Gaza zu führen
Die vorgeschlagene Übergangsbehörde wird globale Milliardäre und Geschäftsleute an der Spitze und Palästinenser im unteren Teil haben, laut durchgesickertem Entwurf


Zitat:

Haaretz hat nun einen durchgesickerten Entwurf veröffentlicht, wie Gaza unter Blairs Initiative aussehen würde.

Der Plan zeigt eine Hierarchie, in der ein internationaler Vorstand von Milliardären und Geschäftsleuten an der Spitze sitzt, während hochprüfte "neutrale" palästinensische Administratoren am unteren Ende stehen. ......

Die Internationale Übergangsbehörde von Gaza, oder Gita, ist der Name der neuen Institution, die die palästinensische Enklave verwalten wird.

Laut dem Entwurf wird Gita von einem internationalen Vorstand geleitet, der „höchste politische und rechtliche Autorität für Gaza während der Übergangszeit“ hat.

Der Vorstand wird für alle Ernennungen zuständig sein und alle Teile der Behörde überwachen.

Es wird zwischen sieben und zehn Mitgliedern, darunter ein Stuhl, sein.

Der Vorstand wird einen hochrangigen UN-Beamten einschließen, wobei Sigrid Kaag, die UN-Sonderkoordinatorin für den Nahost-Friedensprozess, als Beispiel genannt wird.

Dazu gehören auch „führende internationale Persönlichkeiten mit exekutivem und finanzieller Expertise“.

Drei Namen werden als potenzielle Kandidaten genannt: Marc Rowan, ein Milliardär, der eine der größten Private-Equity-Firmen Amerikas besitzt, Naguib Sawiris, ein ägyptischer Milliardär im Telekommunikations- und Technologiesektor, und Aryeh Lightstone, Geschäftsführer des Abraham Accords Peace Institute. ........

qbz 02.10.2025 22:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790802)
...
Wenn die Hamas nicht drauf eingeht, belegt sie vor aller Welt, daß sie nur die Alternative kennt, Israel oder Palästina - und wird die Konsequenzen tragen müssen - und bürdet diese allen Bewohnern von Gaza mit auf.

Konsequenzen in der Form von Kriegsverbrechen und Völkermord an den Palädtinensern in Gaza wie aktuell sind durch nichts gerechtfertigt.

Aber Du bestätigtst meine Annahme, wozu der "Plan" dient im politischen Informationsraum,

Schwarzfahrer 02.10.2025 22:35

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790803)
Du scheinst nicht über die Informationen zu verfügen, wie Gaza nach einem Kriegsende nach den Vorstellungen von Trump verwaltet werden soll (Hast Du die Vereinbarungen gelesen?) Alles meilenweit entfernt von einer Zweistaatenlösung und einem unabhängigen, souveränen Staat mit einem Staatsvolk.

Doch ich habe die Information, werte sie nur anders. Die Vorschläge sind das einzig sinnvolle in dieser Situation, und der Plan zeigt den einzigen glaubhaften Weg zur Zweistaatenlösung. Ohne eine langdauernde Umerziehung der Palästinenser und ohne komplette Entmilitarisierung würde ein Palästinensischer Staat als Hauptziel weiterhin die zerstörung Israels zum Staatsziel haben. Und eine internationale Verwaltung ist der einzige Weg, der eine solche Umerziehung ermöglichen kann.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790803)
Palästinenser gelten übrigens bis heute als "staatenlos" bei den westlichen Staaten, auch die aus dem Westjordanland und zur Autonomiebehörde gehören.

Das liegt aber allein an den arabischen "Bruderstaaten", mit Unterstützung der UNO. Die Palästinenser hätten 1948 ihren Staat haben können - sie wollten aber nicht mit Israel teilen. Hätten sie bzw. ihre Unterstützer aus den Staaten, die Israel bekriegt haben, ihren eigenen Staat gegründet, hätten sie damit das Ziel, Israel zu vernichten, aufgegeben. Und als einmaliger Fall in der Geschichte aller Kriege wurde der staatenlose Status der Flüchtlinge von damals auf alle Nachkommen übertragen, statt sie frühzeitig in den anderen arabischen Ländern einzubürgern und zu integrieren - eben um dies als Druckmittel gegen Israel zu behalten. Nirgendwo sonst wird ein Rückkehrrecht von Flüchtlingen und der Haß auf Israel über Generationen hinweg hochgehalten, keine andere Flüchtlingsgruppe (egal wie groß) bekommt eine eigene UN-Agentur zur Betreuung. Wie sinnvoll wäre es, die deutschen Vertriebenen aus dem Osten nach 1945 weiterhin staatenlos zu halten, und ihr Rückkehrrecht zu fordern?

Schwarzfahrer 02.10.2025 22:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790804)
Konsequenzen in der Form von Kriegsverbrechen und Völkermord an den Palädtinensern in Gaza wie aktuell sind durch nichts gerechtfertigt.

Aber Du bestätigtst meine Annahme, wozu der "Plan" dient im politischen Informationsraum,

Die Kriegsverbrechen begeht primär die Hamas, die ihre Kämpfe nicht von der Zivilbevölkerung abgrenzt, und die Leider dieser Menschen für ihre Propaganda mißbraucht.

Der Plan dient der klaren Bloßstellung der wahren Absichten der Hamas vor aller Welt - sie haben es selbst in der Hand. Sie könnten ja auch der Zustimmung aus Ramallah folgen, und das Töten hätte schnell ein Ende.

qbz 02.10.2025 23:15

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790806)
Die Kriegsverbrechen begeht primär die Hamas, die ihre Kämpfe nicht von der Zivilbevölkerung abgrenzt, und die Leider dieser Menschen für ihre Propaganda mißbraucht.

Die Wirklichkeit sieht leider ganz anders aus, was die Hungerblockade und die vielen getöteten Zivilisten, darunter überproportional viele Kinder und Frauen, die zerstörte Infrastruktur (Schlulen, Unis, Moscheen, Krankenhäuse, Wohnhäuser, Zelte) belegen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790806)
Der Plan dient der klaren Bloßstellung der wahren Absichten der Hamas vor aller Welt ......

Da sind wir ja der gleichen Ansicht, was die Schuldzuweisungen und die Rechtfertigung der israelischen Kriegsverbrechen betrifft.

Es braucht IMHO gemeinsam verhandelte Lösungen, welche den Krieg beenden, und kein Ultimatum oder das Töten der anderen Verhandlungsseite.

qbz 02.10.2025 23:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790805)
....Ohne eine langdauernde Umerziehung der Palästinenser .....

Da hat ja Netanjahu mit der Einebnung von Gaza die beste aller "Erziehungsmethoden" für die Bevölkerung in Gaza gewählt und im letzten Jahrzehnt sehr erfolgreich gehandelt.

(Sinwar z.B. der Drahtzieher des Massakers am 7.10. sass 2 Jahrzehnte im israelischen Gefängnis, konnte deshalb hebräisch, und Deifs Familie (ehemaliger Chef der Kassam Brigaden) wurde 2014 durch israelische Drohnen in einem Auto getötet, indem Deif nicht drin war. )

Zitat:

"Seit dem 7. Oktober wurden etwa 90 Prozent der Mitglieder des militärischen Flügels getötet, darunter alle Kommandeure der Brigaden sowie die Anführer Yahya Sinwar und Mohammed Deif. Fast 97 Prozent der Raketen wurden abgefeuert oder zerstört, und auch die sonstige militärische Infrastruktur wurde schwer beschädigt. Aber die Hamas ist nicht besiegt, sie hat noch immer rund 25.000 Kämpfer, fast so viele wie vorher. Es ist in Gaza heute kein Problem, junge Palästinenser davon zu überzeugen, sich dem militärischen Flügel der Hamas anzuschließen. Jeder der getöteten Kommandeure wurde sofort ersetzt. Es gibt auch keinen Mangel an den Waffen, die die Hamas für den Kampf gegen die israelische Armee einsetzt, also Gewehre, Granaten und Sprengsätze. Mehrere Gesprächspartner in Gaza haben mir erzählt, dass eine AK-47 auf dem Markt billiger ist als ein Kilo Zucker. Das Geheimnis des Überlebens der Hamas liegt darin, dass sie flexibel ist und sich schnell an die neuen Bedingungen angepasst hat."

Das schreibt Michael Milshtein. Er "war Chef der Palästinenserabteilung des israelischen Militärgeheimdiensts; aktuell leitet er den Fachbereich für palästinensische Studien am Moshe Dayan Center for Middle Eastern and African Studies der Universität Tel Aviv. Er hat mehrere Bücher verfasst, unter anderem über die Hamas."

»Dieser Plan ist löchrig wie ein Schweizer Käse« Der israelische Experte Michael Milshtein hält den »Friedensplan« von US-Präsident Trump für eine Illusion und hat Zweifel, dass die Hamas zustimmen wird. Vor allem an einem Punkt könnte das Vorhaben scheitern, sagt er.

Adept 03.10.2025 08:16

Ein Friedensplan ist doch nur so gut, wie es für beide Seiten noch akzeptabel ist. Ansonsten kann man ihn in die Tonne treten.

Adept 03.10.2025 11:05

Zitat:

Zitat von Speedies (Beitrag 1790796)
ich hab mir soeben den Spiegel TV Bericht angetan, unfassbar was da abgeht.

https://www.spiegel.de/ausland/repor...2-59f808baece9

In der Tat schwer erträglich.

Und mit jedem Toten wachsen 10 neue Feinde Israels. Wer kann es ihnen verdenken, wenn sie so ihre Familie verloren haben. Schrecklich.

JENS-KLEVE 03.10.2025 11:20

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1790811)
Ein Friedensplan ist doch nur so gut, wie es für beide Seiten noch akzeptabel ist. Ansonsten kann man ihn in die Tonne treten.

Entschuldigung, falls es um einen „Völkermord“ geht, spricht ja nichts dagegen dem Plan zuzustimmen. So einen Plan mit Stopp der Angriffe, Rückzug der Armee, Wiederaufbau usw. hätten andere Völker wohl gerne bekommen, die in der Vergangenheit ausgelöscht werden sollten.

Fragt man einfach die falschen Palästinenser oder ist es gerade doch nicht so dringlich und man überlegt noch ein paar Tage?

qbz 03.10.2025 11:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790805)
.... Wie sinnvoll wäre es, die deutschen Vertriebenen aus dem Osten nach 1945 weiterhin staatenlos zu halten, und ihr Rückkehrrecht zu fordern?

Es gibt einen klitzekleinen, aber wesentlichen Unterschied:

Meine Schwiegermutter z.B.flüchtete aus dem damaligen Königsberg über das Haff nach Berlin, der Schwiegervater kehrte aus dem Lager in Sibieren ein paar Jahre später nach Deutschland zurück. Beide hatten einen politisch weltweit anerkannten Staat (bzw. 2 in der Nachkriegszeit) und eine Nationalität (deutsch), denen sie sich zugehörig fühlten, und in dem sie nach der Vertreibung auch lebten. Beides verweigern zahlreiche westlichen Länder, vor allem die USA und Israel, den Palästinensern.

In welchen eigenen Staat sollen sie zurückkehren? Du willst sie als Staatsvolk eliminieren bzw. verweigerst die staatliche Anerkennung und Isreal verweigert die Rückkehr und den Staat. (Notabene: Im Trump-Plan wird Palästinensern, welche freiwillig aus Gaza auswandern, die Rückkehr nach Gaza versichert. Wer vertraut schon aufgrund der bisherigen Erfahrungen an ein solches Versprechen.)

keko# 03.10.2025 11:52

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1790756)
Sag das dem Putin der löst die Starts aus

Gern würde ich ihn mal persönlich treffen. Wäre sicher interessant für mich.
Allerdings kenne ich nach über 3,5 Jahren Krieg alle Argumente, die ein Treffen aussichtslos machen würden. Zu diesen hinlänglich bekannten höre ich kürzlich erstmalig, dass die Zeit nach Putin noch risikoreicher werden würde.
Neu war für mich diese Woche auch, dass ich aus der deutschen Politik hörte, man solle den "Spannungsfall" anzurufen. Das ist so etwas wie die Vorstufe vom "Verteidigungsfall", lernte ich.
Und aus Brüssel vernahm ich, dass "die Ukraine unsere erste Verteidigungslinie ist".

Läuft also! ;-)

Adept 03.10.2025 13:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1790832)
Gern würde ich ihn mal persönlich treffen. Wäre sicher interessant für mich.
Allerdings kenne ich nach über 3,5 Jahren Krieg alle Argumente, die ein Treffen aussichtslos machen würden. Zu diesen hinlänglich bekannten höre ich kürzlich erstmalig, dass die Zeit nach Putin noch risikoreicher werden würde.
Neu war für mich diese Woche auch, dass ich aus der deutschen Politik hörte, man solle den "Spannungsfall" anzurufen. Das ist so etwas wie die Vorstufe vom "Verteidigungsfall", lernte ich.
Und aus Brüssel vernahm ich, dass "die Ukraine unsere erste Verteidigungslinie ist".

Läuft also! ;-)

Yep, damit haben die Drohnenangriffe in Europa ja ihren Zweck erfüllt.

Schwarzfahrer 03.10.2025 15:13

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1790811)
Ein Friedensplan ist doch nur so gut, wie es für beide Seiten noch akzeptabel ist. Ansonsten kann man ihn in die Tonne treten.

Ei Friedensplan ist überhaupt nur sinnvoll, wenn beide Seiten tatsächlich einen Frieden anstreben. Ich habe viele Videos gesehen von Leuten (aus Gaza, aber auch in Europa und USA), die nach dem 7. Oktober '23 in ihren Wohnzimmern und in der Öffentlichkeit Freudentänze aufgeführt haben. Ich habe noch keine Videos von Israelis gesehen, die nach den Zerstörungen in Gaza auch nur ansatzweise ähnliche Freudenbekundungen zeigen. Ob das ein Indiz ist, ob man am Friedensinteresse einer Seite Zweifel haben könnte?

Schwarzfahrer 03.10.2025 15:20

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790808)
Sinwar z.B. der Drahtzieher des Massakers am 7.10. sass 2 Jahrzehnte im israelischen Gefängnis, ...

weil er Arber getötet hat, weil sie mit Israelis zusammengearbeitet haben. Wenn so jemand später von Arabern zum Führer gewählt wird, sagt das am meisten über seine Gefolgsleute aus.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790808)
Zitat:

"Seit dem 7. Oktober wurden etwa 90 Prozent der Mitglieder des militärischen Flügels getötet, darunter alle Kommandeure der Brigaden sowie die Anführer Yahya Sinwar und Mohammed Deif. Fast 97 Prozent der Raketen wurden abgefeuert oder zerstört, und auch die sonstige militärische Infrastruktur wurde schwer beschädigt. Aber die Hamas ist nicht besiegt, sie hat noch immer rund 25.000 Kämpfer, fast so viele wie vorher. Es ist in Gaza heute kein Problem, junge Palästinenser davon zu überzeugen, sich dem militärischen Flügel der Hamas anzuschließen. Jeder der getöteten Kommandeure wurde sofort ersetzt. Es gibt auch keinen Mangel an den Waffen, die die Hamas für den Kampf gegen die israelische Armee einsetzt, also Gewehre, Granaten und Sprengsätze. Mehrere Gesprächspartner in Gaza haben mir erzählt, dass eine AK-47 auf dem Markt billiger ist als ein Kilo Zucker. Das Geheimnis des Überlebens der Hamas liegt darin, dass sie flexibel ist und sich schnell an die neuen Bedingungen angepasst hat."
Das schreibt Michael Milshtein. Er "war Chef der Palästinenserabteilung des israelischen Militärgeheimdiensts; aktuell leitet er den Fachbereich für palästinensische Studien am Moshe Dayan Center for Middle Eastern and African Studies der Universität Tel Aviv. Er hat mehrere Bücher verfasst, unter anderem über die Hamas."

Diese Aussagen bestätigen, daß hinter der Hamas eine breite gewaltbereite und judenfeindliche Masse steht - daß also eine Umerziehung, die über Generationen gehen wird, unumgänglich ist, wenn es einen friedlichen palästinensischen Staat geben soll.

Oder hältst Du es für realistisch, daß, sollte Israel zustimmen, und morgen ein palästinensischer Staat ausgerufen werden, dieser friedlich neben Israel bestehen würde ohne anzugreifen?
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790808)
...Michael Milshtein hält den »Friedensplan« von US-Präsident Trump für eine Illusion und hat Zweifel, dass die Hamas zustimmen wird.

Hier stimme ich zu, weil das Zitat oben bestätigt, daß es auf palästinensischer Seite (zumindest bei der Hamas) nicht ausreichend Friedenswille besteht.

Schwarzfahrer 03.10.2025 15:35

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790829)
Es gibt einen klitzekleinen, aber wesentlichen Unterschied:

Meine Schwiegermutter z.B.flüchtete aus dem damaligen Königsberg über das Haff nach Berlin, der Schwiegervater kehrte aus dem Lager in Sibieren ein paar Jahre später nach Deutschland zurück. Beide hatten einen politisch weltweit anerkannten Staat (bzw. 2 in der Nachkriegszeit) und eine Nationalität (deutsch), denen sie sich zugehörig fühlten, und in dem sie nach der Vertreibung auch lebten. Beides verweigern zahlreiche westlichen Länder, vor allem die USA und Israel, den Palästinensern.

Die Palästinenser hätten 1948 ihren Staat haben können. Sie wollten aber alles haben, ohne Israel. Davor gab es nie einen "palästinensischen Staat", und auch kein "palästinensisches Volk" - letzteres waren Araber, die sich in nichts von z.B. denen in Jordanien unterschieden; jeder Flüchtling hätte, wie Ostpreußen nach Niedersachsen, eben nach Jordanien gehen können - das wäre das Logische gewesen. Das wollten viele nicht, und leider auch die arabischen Staaten nicht. Stattdessen wurde ein "palästinensisches Volk" erfunden, um die Flüchtlinge als ewiges Druckmittel gegen Israel zu behalten.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790829)
In welchen eigenen Staat sollen sie zurückkehren?

Sie können in Staaten aus/einwandern, die ihre Kultur teilen: Jordanien, Syrien, Ägypten, .... Sie hatten nie einen eigenen Staat, und wären ohne die jahrzentelange Isolierung im künstlich erhaltenen Flüchtlingsstatus auch kein eigenes Volk.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790829)
Du willst sie als Staatsvolk eliminieren bzw. verweigerst die staatliche Anerkennung und Israel verweigert die Rückkehr und den Staat.

Rückkehr ist schon mal falsch. Kaum einer von den damals geflohenen lebt noch. Die dritte-vierte Generation kann nicht "zurückkehren", sie haben dazu genauso wenig Beziehung wie die Enkel und Urenkel von Gastarbeitern hierzulande. Ich bin als Nachkomme deutscher Auswanderer nach Osteuropa auch nicht "zurückgekehrt", sondern nach Deutschland eingewandert.

Israel kann nicht mehrere Millionen Menschen "zurückkehren" lassen, wo nur ein paar 100.000 geflohen sind. Ist ebenso undenkbar, wie die Rückkehr aller Nachkommen der bis zu 2 Millionen ostpreußischen Deutschen nach Polen. Und welcher Staat stimmt der Gründung eines Nachbarstaates zu, dessen Ziel die Vernichtung ist?
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790829)
(Notabene: Im Trump-Plan wird Palästinensern, welche freiwillig aus Gaza auswandern, die Rückkehr nach Gaza versichert. Wer vertraut schon aufgrund der bisherigen Erfahrungen an ein solches Versprechen.)

Du hältst dies für weniger glaubwürdig, als daß die Hamas Frieden und eine Koexistenz mit Israel in irgendeiner Form anstrebt?

qbz 03.10.2025 16:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790842)
Stattdessen wurde ein "palästinensisches Volk" erfunden, um die Flüchtlinge als ewiges Druckmittel gegen Israel zu behalten.
........
Sie können in Staaten aus/einwandern, die ihre Kultur teilen: Jordanien, Syrien, Ägypten, .... Sie hatten nie einen eigenen Staat, und wären ohne die jahrzentelange Isolierung im künstlich erhaltenen Flüchtlingsstatus auch kein eigenes Volk.

Das sind aus meiner Sicht einfach interessenbedingte israelische Geschichtsverfälschungen, die als Propaganda auch in DE gerne verbreitet werden. Bekanntlich fand die Nationen- und souveräne Staatenbildung im arabischen Raum in der Befreiung vom Kolonialismus, d.h. in der Auflösung der Kolonien statt. Für die in Palästina lebenden Araber und der Anfang der Bildung einer palästinensischen Nationalidentität ist insofern massgebend die politisch-rechliche Abtrennung Palästinas von Syrien 1920/22 als palästinensisches Mandatsgebiet und die Bildung von Jordanien und Libanon, was zu nationalen Identitäten führte auch bei den in Palästina lebenden Araber ähnlich wie in Jordanien, Libanon, Syrien.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790842)
Israel kann nicht mehrere Millionen Menschen "zurückkehren" lassen, wo nur ein paar 100.000 geflohen sind.

Während meiner Berufstätigkeit in Berlin lernte ich einige palästinensische Familien kennen. Nach ihrem Selbstverständnis waren es Palästinenser, worauf sie alle wert legten und es betonten. Nach Gaza sind auch immer wieder einige zurückgereist oder hatten Angehörige dort. (Araber ist doch nur der Oberbegriff, zu dem heute X Nationen gezählt werden, u.a. auch die Palästinenser so wie die Jordanier, Syrer usf.)

Israel kann umgekehrt allen Juden der Welt, egal aus welchem Kulturkreis, potentiell die Staatsangehörigkeit verleihen und bis heute weiter Landraub- und Vertreibungsverbrechen an den Palästinensern begehen mit der Unterstützung der USA und Deiner Billigung, Palästinensern aber die Rückkehr verweigern. Die meisten der Nachfahren würden es auch gar nicht in Anspruch nehmen, soweit sie andere Staatsbürgschaften beantragt haben z.B. Palästina-Deutsch, aber die staatenlosen Menschen in den Flüchtlingslagern teilweise schon, sofern sie gleiche Rechte erhalten.

qbz 03.10.2025 16:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790837)
Ich habe noch keine Videos von Israelis gesehen, die nach den Zerstörungen in Gaza auch nur ansatzweise ähnliche Freudenbekundungen zeigen.....

Vielleicht gibt es die nicht bei Deinen Quellen? Ich habe ein Video gesehen, wie Truppen der IDF jubeln angesichts der von ihnen durchgeführten Sprengung der Uni in Gaza oder bei der Plünderung von Wohnungen. Lies mal vor allem die Berichte über die konkreten israelischen Kriegsverbrechen.

Aber klar, indem man die einen als "Tiere" darstellt, die eine Erziehung, Dressur brauchen, und die anderen als "Friedensengel", schafft man die ideologische Basis für den Genozid.

qbz 03.10.2025 16:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790840)
Oder hältst Du es für realistisch, daß, sollte Israel zustimmen, und morgen ein palästinensischer Staat ausgerufen werden, dieser friedlich neben Israel bestehen würde ohne anzugreifen?

Es gab historisch eine Zeit, da erhielten Abbas und Perez den Friedenspreis und es gab einen gewollten Weg zu 2 Staaten mit gegenseitiger Anerkennung. Rechtsextreme Attentäter in Israel, die nachfolgende Politik Netanjahus und die radikalisierte Entwicklung der Hamas in Gaza (beide: die Macht Netanjahus und die der Hamas hängen eng zusammen nach der Haaretz) haben es verhindert.

Schwarzfahrer 03.10.2025 22:40

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790843)
Für die in Palästina lebenden Araber und der Anfang der Bildung einer palästinensischen Nationalidentität ist insofern massgebend die politisch-rechliche Abtrennung Palästinas von Syrien 1920/22 als palästinensisches Mandatsgebiet und die Bildung von Jordanien und Libanon, was zu nationalen Identitäten führte auch bei den in Palästina lebenden Araber ähnlich wie in Jordanien, Libanon, Syrien.

Bis 1946 gab es nur ein palästinensisches Mandatsgebiet; Jordanien wurde 1946 gegründet, also nur zwei Jahre vor israels Gründung. Da hat sich sicher keine getrennte Identität für die Palästinenser ausgebildet, die sich von Jordanien unterschieden hätte.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790843)
Während meiner Berufstätigkeit in Berlin lernte ich einige palästinensische Familien kennen. Nach ihrem Selbstverständnis waren es Palästinenser, worauf sie alle wert legten und es betonten. Nach Gaza sind auch immer wieder einige zurückgereist oder hatten Angehörige dort. (Araber ist doch nur der Oberbegriff, zu dem heute X Nationen gezählt werden, u.a. auch die Palästinenser so wie die Jordanier, Syrer usf.)

Eine nationale Identität zu haben ist o.k., es hat aber keine zwingende Verbindung mit einem Recht auf Staatlichkeit. Sonst müßten viele Nationen einen eigenen Staat haben (z.B. die Kurden, Rohingya, u.v.a.m.).
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790843)
Israel kann umgekehrt allen Juden der Welt, egal aus welchem Kulturkreis, potentiell die Staatsangehörigkeit verleihen

Das könnte Jordanien, Ägypten, Syrien etc. ebenso für Araber aus Palästina, wenn sie wollten. In 1948 wollten sie nicht, um ein Faustpfand gegen Israel zu haben. Inzwischen wollen sie nicht, weil die Fanatiker, die sie gezüchtet haben, ihre eigenen Staaten gefährden würden (Jordanien hat es schmerzhaft erfahren müssen, und das Problem radikal gelöst - hat damals jemand "Völkermord" gerufen?)
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790843)
...mit der Unterstützung der USA und Deiner Billigung

letzteres ist ja auch das entscheidende :Blumen:
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790843)
Palästinensern aber die Rückkehr verweigern. Die meisten der Nachfahren würden es auch gar nicht in Anspruch nehmen, soweit sie andere Staatsbürgschaften beantragt haben z.B. Palästina-Deutsch, aber die staatenlosen Menschen in den Flüchtlingslagern teilweise schon, sofern sie gleiche Rechte erhalten.

Glaubst Du wirklich, daß bei einem eingeräumten unbeschränkten Rückkehrrecht tatsächlich nur ein Bruchteil der über 5 Millionen nach Israel ginge, und diese alle sich friedlich und problemlos in Israel einfügen würden? Die arabischen Staaten glauben zumindest nicht, daß diese Menschen sich bei ihnen einfügen würden. Ich glaube, sie dürften ihre Volksgenossen besser kennen, als wir.

Schwarzfahrer 03.10.2025 22:49

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790844)
Vielleicht gibt es die nicht bei Deinen Quellen? Ich habe ein Video gesehen, wie Truppen der IDF jubeln angesichts der von ihnen durchgeführten Sprengung der Uni in Gaza oder bei der Plünderung von Wohnungen. Lies mal vor allem die Berichte über die konkreten israelischen Kriegsverbrechen.

Es ist wohl ein Unterschied, ob Soldaten etwas im aktiven Krieg von sich geben, oder ob Zivilisten über die Ermordung von Zivilisten des Feindes jubeln. Krieg ist immer schmutzig und verdirbt den Charakter; ethisch unangreifbare Helden gibt es nur in amerikanischen Action-Filmen. Zivilisten haben diese Ausrede nicht.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790844)
Aber klar, indem man die einen als "Tiere" darstellt, die eine Erziehung, Dressur brauchen, und die anderen als "Friedensengel", schafft man die ideologische Basis für den Genozid.

Ich habe nie von Tieren gesprochen (obwohl die Akteure vom 7.10. alles Menschliche in meinen Augen vermissen ließen), auch nicht von Dressur. Umerziehung ist für eine friedliche Zukunft aber ebenso unverzichtbar wie die "Entnazifizierung" in Deutschland seinerzeit.

Schwarzfahrer 03.10.2025 22:56

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790845)
Es gab historisch eine Zeit, da erhielten Abbas und Perez den Friedenspreis und es gab einen gewollten Weg zu 2 Staaten mit gegenseitiger Anerkennung.

Es waren Rabin und Arafat, Peres war auch dabei. Abbas hat damals noch keine Rolle gespielt.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1790845)
Rechtsextreme Attentäter in Israel, die nachfolgende Politik Netanjahus und die radikalisierte Entwicklung der Hamas in Gaza (beide: die Macht Netanjahus und die der Hamas hängen eng zusammen nach der Haaretz) haben es verhindert.

Der Friedensnobelpreis war leider ebenso übereilt, wie bei Obama, es kam ja doch nichts rum. Nicht nur, weil Rabin ermordet wurde, sondern auch wegen der anschließenden Haltung der Palästinenser. . Und Netanjahu für die Radikalität der Hamas die Schuld zuzuschieben finde ich absurd. Hätten die Palästinenser sich ähnlich an den friedlichen Aufbau ihres Landes gemacht ab 2006, wie die jüdischen Siedler im 20. Jahrhundert (sie hatten auch viel üppigere Geldmittel, als jene damals), könnte es bereits einen Kern für einen Palästinenserstaat geben, statt Krieg.

qbz 03.10.2025 23:07

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790859)
Bis 1946 gab es nur ein palästinensisches Mandatsgebiet; Jordanien wurde 1946 gegründet, also nur zwei Jahre vor israels Gründung. Da hat sich sicher keine getrennte Identität für die Palästinenser ausgebildet, die sich von Jordanien unterschieden hätte.

1923 gaben meines Wissens die Briten Transjordanien einen besonderen Status als eigene Region, welche eine quasi Halbautonomie im Mandatsgebiet erhielt und 1946 Autonomie. Insofern konnte sich eine nationale Identität in Palästina und Transjordanien ab 1923 entwickeln.

qbz 03.10.2025 23:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790861)
Es waren Rabin und Arafat, Peres war auch dabei. Abbas hat damals noch keine Rolle gespielt.

Logisch, die berühmte Wendung von Arafat, welche ihm im Westen niemand vorher zugetraut hatte wegen der Attentatspolitik, und natürlich Rabin.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790861)
Und Netanjahu für die Radikalität der Hamas die Schuld zuzuschieben finde ich absurd. ....

Ich kann Dir gerne mal entsprechende Analysen auch von Historikern aus der Haaretz zu diesem Thema verlinken.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1790861)
Hätten die Palästinenser sich ähnlich an den friedlichen Aufbau ihres Landes gemacht ab 2006, wie die jüdischen Siedler im 20. Jahrhundert (sie hatten auch viel üppigere Geldmittel, als jene damals), könnte es bereits einen Kern für einen Palästinenserstaat geben, statt Krieg.

Wieviel israelische Siedlungen sind seit 2006 im Westjordanland entstanden, auf Olivenhainen und Land, aus dem die Palästinenser von den rechtsextremen Siedlern mit Unterstützung des Staates vertrieben worden sind? Heute gibt es da einen Flickenteppich, wo ursprünglich Arafat / Rabin den palästinensischen Staat vorsahen.

Im Gazastreifen werden gerade durch die IDF mit der Einebnung alle Eigentumsrechte zerstört. Gehört das Land dort jetzt dem Besatzer Israel oder einer künftigen Verwaltung, welche es dann den "Investoren" verkaufen? Oder wie soll man sich das vorstellen? Interessanterweise erwähnt der Trump Plan mit keinem Wort die Wiederherstellung oder Entschädigung der Eigentümer in Gaza!


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