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Servus!
Wer sich näher mit der Evolution, so wie wir sie heute verstehen, beschäftigen möchte, dem kann ich dieses Buch aus eigener Erfahrung empfehlen: Evolutionsbiologie Mir hat dieses Buch viel Spaß bereitet, es ist auf einem guten aber nicht zu anspruchsvollem Niveau (Grundstudiumsniveau ungefähr würd ich sagen). Es war mir eine gute Ergänzung zum "Original" von Darwin: Von der Entstehung der Arten, welches ich auch gelesen habe und ebenso empfehlen kann. Der Sinn des Lebens wird darin zwar nicht diskutiert, aber dafür haben wir ja den Thread und Monty Phyton ;) Viel Spaß damit demjenigen, der will ;) |
Zitat:
Wie Du weißt, wird es auf der Erde nicht zu kalt werden, sondern wir werden gegrillt, wenn die Sonne zum roten Riesen wird. Da kann es uns egal sein, dass im Universum insgesamt immer kälter wird. Im Übrigen scheint mir ein "Sinn" oder "Ziel" des ganzen Universums ebenso abwegig wie ein religiöser Sinn. |
Zitat:
Etwas zugespitzt kann man sagen, dass wir alle die Nachfahren einer Wasserstoffwolke sind. Aus diesem einfachen Baumaterial ist alles weitere entstanden. Warum ist das Wasserstoffatom so gebaut, dass diese Geschichte stattfinden konnte, die vorläufig bis zu uns Menschen geführt hat? Warum wohnt ihm diese Wandlungsfähigkeit inne, die Potenz, komplexe Strukturen hervorzubringen? Um diesen Punkt weiter zu verdeutlichen, nehme ich für einen Moment fiktiv an, dass wir in einer Zukunft auf außerirdisches Leben stoßen – und zwar nicht nur ein einziges Mal, sondern dass es im Kosmus vor Leben nur so wimmelt. Müssten wir dann nicht fragen, warum das Universum so gebaut ist, dass offenbar zwangsläufig Leben entsteht? Diese Fragen führen weg von den Verhältnissen, die auf der Erde die Entstehung des Lebens verursacht haben. Die Hervorbringung von Leben wäre dann keine irdische Eigenschaft, sondern eine des ganzen Universums. Fragen nach einem möglichen Sinn des Lebens beträfen dann ebenfalls den ganzen Kosmos, nicht nur die Erde und nicht nur die Menschen. Zitat:
Im Christentum geht es um den einzelnen Menschen. Er kommt als Individuum ins Himmelreich oder auch nicht. Der Sinn des Daseins auf der Erde ist die individuelle Vervollkommnung, der Weg zu Gott. In der oben skizzierten Sichtweise geht es nicht um den einzelnen Menschen. Sondern um den gesamten Kosmos, der sich entwickelt und ein Ziel erreicht (hier: die Durchdringung der Materie durch den Geist). Beides sind für mich jedoch religiöse Sichtweisen oder Weltanschauungen. :Blumen: |
Zitat:
Dazu zwei Beispiele für die physikalische Evolution: Im jungen Universum war es zunächst viel zu heiß, als das Atomkerne hätten existieren können. Stattdessen gab es nur die Einzelteile von Atomen, die mit einem Affenzahn umherschwirrten. Durch die Ausdehnung des Universums kühlte es jedoch schnell ab. Eine Minute nach dem Urknall war es kühl genug, dass sich einfache Atomkerne bilden konnten. Nur vier Minuten später war das Universum es bereits so weit abgekühlt, dass es für die Bildung von Atomkerne jetzt zu kalt war. Alle Wasserstoffkerne und das meiste der Heliumkerne entstanden in dieser nur vier Minuten währenden Zeitspanne. Das ist ein Beispiel für die physikalische Entwicklung (Evolution) des Universums. Aus einer Teilchensuppe wurde Wasserstoff.Neben der physikalischen Evolution gibt es die chemische Evolution: In den Urozeanen der Erde bildeten sich zahlreiche chemische Verbindungen. Die meisten davon zerfielen bereits nach kurzer Zeit durch die harte Sonnenstrahlung. Manche dieser chemischen Verbindungen waren jedoch stabiler als andere und hielten der Strahlung besser stand. Entsprechend reicherten sie sich nach und nach in der Ursuppe an. Manche von ihnen waren so stabil, dass sie riesige Ketten aus Atomen bildeten. Aus dieser unbelebten, noch rein chemischen Evolution ging später das Leben hervor. Mir geht es hier um die Tatsache, dass die Evolution ein fundamentales Prinzip darstellt, welches nicht auf die biologische, belebte Welt beschränkt ist. Selbst Computerviren durchlaufen eine Evolution, ebenso wie Ideen, Ideologien, Religionen, politische Systeme, Musikcharts und so weiter. (danke für’s Lesen, habe fertig für heute) :Cheese: |
Hi Arne!
Ein klares „jein“ - jetzt wo du‘s sagst ist das logisch mit der chemischen und physikalischen Evolution. So richtig verfügbar bewußt war mir das aber nicht. Danke und wie Lodda sagte: Again what learned ;) Habe übrigens festgestellt, dass ich das falsche Buch verlinkt habe. Ich habe das hier gelesen: https://www.amazon.de/Evolution-Ein-...27VPQ478WW9RS3 Im Prinzip ähnlich ;) Interessant ist deine Bemerkung das Evolution ein universales Konzept ist. Das denke ich auch. In dem Buch steht, dass Evolution (in dem Fall die biologische) kein Ziel hat, sondern lediglich einen Zweck: das Fortbestehen der eigenen Art sichern. Außerdem steht da, dass es kein „absolutes Evolutionsmaximum“ gibt — also sowas wie die „Krone der Schöpfung/Evolution“ sondern nur „lokale Maxima“, wenn man das so will. Sowas wie eine Landschaft von Berggipfeln. Verschiedene Organismen werden verschiedene Anpassungsgippfel erreichen. Sie können auch nicht „zurück“ und ein Tal durchschreiten und einen anderen Anpassungsgipfel erreichen. Im Buch wird das Konzept „adaptive Landschaften“ genannt. Ich gestehe: Hab´s grad aus‘m Schrank geholt und das mit den Landschaften nochmal nachgeschaut. :cool: Wenigstens war das Buch nicht unterm VR des Rollenfahrrades :Lachanfall: Anyways... Hier ein Link zu ner Leseprobe des Buches und des relevanten Kapitels 1.3 http://www.spektrum.de/sixcms/media....obe.643602.pdf Im Kasten 1.10 ist ne Zusammenfassung. Evtl. kann man das Konzept auch auf chem. und phys. Evolution übertragen? Allein das zeigt m.E. aber schon, dass es nicht mal durch Zufall auf einen gemeinsamen „Endpunkt“ hinauslaufen kann, den man hinterher ggf aus einer Metaperspektive heraus „Ziel“ nennen könnte. So gesehen ist das wohl so, dass alles am Ende allein ist. Mal schauen was passiert, wenn wir mehr von dem sehr großen Teil des Universums kennen, dass wir heute noch nicht kennen. BTW: Ich hab für mich mal abschließend entschieden, dass der Sinn meines Lebens darin besteht mein Leben zu leben. Meine Frau meint zwar manchmal, dass der Sinn meines Lebens dran bestehen würde, sie zu nerven :Cheese: Genaugenommen wiederspricht sich das ja nicht mal :Lachanfall: LG H. |
Nehmen wir an, das Universum würde einem großen, erhabenen Ziel entgegenstreben, welches weit über uns hinausginge, und in dem wir keine Rolle mehr spielen könnten, weil wir längst verschwunden wären.
Dann hätten wir Menschen dennoch diesem gewaltigen Spektakel für eine kurze Zeit etwas Gutes und Schönes hinzugefügt — auch dann, wenn es irgendwann wieder verblühen musste. Wie der schöne Nachklang eines Konzertes, die letzte Note, die noch eine Weile im Raum schwebte, bevor es stille ward. Zum Beispiel dieser schöne Vers: So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben.Selbst wenn einst alles vergangen ist, hat es trotzdem einmal diese wunderbaren Momente gegeben. Und vielleicht ist der Nachhall des Wunderbaren weiter im Universum zu spüren, leise zwar, aber doch spürbar in der Stille, auf ewig. |
Schöne Worte/Gedanken Jörn. :Blumen:
Ich hab ja noch viele andere Leidenschaften. Eine davon ist Musik machen. Ich bin ein riesiger Fan von John Frusciante, den meisten ggf. geläufig als Ex-Gitarrist der RHCP. Der war mit 18 das erste mal bei der Band, hat dann den Erfolg nicht verkraftet und sich mit schwerstem Drogenmissbrauch vollkommen neu formatiert. Aber sowas von. Ozzy Osbourne hätte das nicht überlebt wahrscheinlich :Lachanfall: Er is dann nochmal für 10 Jahre in die Band und hat Solo auch künstlerisch einen völlig „neuen Zustand“ erreich. Als Mensch ist er unglaublich spirituell geworden. Es gibt ein Interview von ihm „The Heart is a drum machine“ das passt irgendwie hier rein finde ich. Wer Lust hat: https://youtu.be/H6Y1nVYXxJA Wahrscheinlich aber nur für die Leute interessant, die Musik lieben. LG H. |
guys, das hat ja hier eine Diskussions-Spannweite, da kommt ja keine Sonntagspredigt mehr mit
Vom Sinn von, naja, was eigentlich: des Kosmos, der Welt als solche, der Menschheit, eines einzelnen menschliche Lebens? über die Evolution von, na ja von was eigentlich, der Amöbe, dem vereinzelten H-Atom, Quarks & Co, der Art Homo Sapiens Sapiens....? zum letzten Nachhall der Vertonung der Luther-Bibel im Geiste des psychodelic rock (?) Ich komme nicht mehr mit, Zeit dass Kona startet :) m. |
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