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Friedrich von Hagedorn:
Die Küsse
Als sich aus Eigennutz Elisse Dem muntern Coridon ergab, Nahm sie für einen ihrer Küsse Ihm anfangs dreißig Schäfchen ab. Am andern Tag erschien die Stunde, Daß er den Tausch viel besser traf. Sein Mund gewann von ihrem Munde Schon dreißig Küsse für ein Schaf. Der dritte Tag war zu beneiden: Da gab die milde Schäferin Um einen neuen Kuss mit Freuden Ihm alle Schafe wieder hin. Allein am vierten ging`s betrübter, Indem sie Heerd` und Hund verhieß Für einen Kuß, den ihr Geliebter Umsonst an Doris überließ. |
Günter Grass:
Kirschen
Wenn die Liebe auf Stelzen über die Kieswege stochert und in die Bäume reicht, möchte ich auch gerne Kirschen in Kirschen als Kirschen erkennen, nicht mehr mit Armen zu kurz, mit Leitern, denen es immer an einer Sprosse mangelt, von Fallobst leben, Kompott. Süß und süß, fast schwarz; Amseln träumen so rot – Wer küßt hier wen, wenn die Liebe auf Stelzen in Bäume reicht. |
Heinrich Heine:
Du schönes Fischermädchen,
Treibe den Kahn ans Land; Komm zu mir und setzte dich nieder, Wir kosen Hand in Hand. Leg an mein Herz dein Köpfchen, Und fürchte dich nicht so sehr, Vertraust du dich doch sorglos Täglich dem wilden Meer. Mein Herz gleicht ganz dem Meere, Hat Sturm und Ebb und Flut, Und manche schöne Perle In seiner Tiefe ruht. |
Hä?
Seltsam... Ich hatte gestern einen Beitrag hier rein geschrieben, unter den mit dem schönen Kirschen-Gedicht. Heute ist mein Beitrag weg. Wie geht denn so was?
Darf/Soll man hier nichts schreiben? Hat sich der Beitrag selbst gelöscht? War ich so verpeilt, dass ich was falsch gemacht habe oder er jetzt in einem anderen Thread steht? Fragen über Fragen. Viele Grüße J. |
Zitat:
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Na, dann noch mal.:)
Ich hatte aus aktuellem Anlass folgendes Gedich in Erinnerung rufen wollen, verfasst von Herrn Eduard Mörike: Frühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte; Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen. Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist’s! Dich hab´ ich vernommen! |
Johann Wolfgang von Goethe:
Frech und froh
Liebesqual verschmäht mein Herz, Sanften Jammer, süßen Schmerz; Nur vom Tüchtgen will ich wissen, Heißem Äugeln, derben Küssen. Sei ein armer Hund erfrischt Von der Lust, mit Pein gemischt! Mädchen, gib der frischen Brust Nichts von Pein und alle Lust. |
Barbara Maria Kloos:
Bescheiden
Supermän zu vögeln wäre eine schöne Aufgabe. Ein gepflegter Gartenzwerg tuts auch |
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