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Pascal 02.03.2011 12:17

Zitat:

Zitat von Rassel-Lunge (Beitrag 542888)
Dass die Abschaffung der Bundeswehr auf seinem Mist gewachsen ist wage ich zu bezweifeln. Bei so was sind viele Kräfte am Werk und ein Minister wird am Ende das Spachrohr dieser Bewegung.

Guttenberg war, wie eigentlich die gesamte CSU, immer für die Beibehaltung der Wehrpflicht. Die 180 Grad Meinungswendung vollzog sich dann praktisch so schnell, dass den meisten davon so schwindlig wurde, dass sich heute praktisch kaum mehr jemand daran erinnert, Guttenberg hätte je einen anderen Standpunkt vertreten.

Dieses Phänomen zieht sich wie ein roter Faden durch sein politisches Wirken der letzten beiden Jahre als Minister, Stichwort u.a. Opel, A400M usw.

Rassel-Lunge 02.03.2011 12:23

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 542896)
Guttenberg war, wie eigentlich die gesamte CSU, immer für die Beibehaltung der Wehrpflicht. Die 180 Grad Meinungswendung vollzog sich dann praktisch so schnell, dass den meisten davon so schwindlig wurde, dass sich heute praktisch kaum mehr jemand daran erinnert, Guttenberg hätte je einen anderen Standpunkt vertreten.

Dieses Phänomen zieht sich wie ein roter Faden durch sein politisches Wirken der letzten beiden Jahre als Minister, Stichwort u.a. Opel, A400M usw.

Der Meinungs-Schwenk ist mir nicht entgangen. Die Analyse dass uns allen schwindlig davon wurde finde ich aber sehr treffend. :Lachanfall:

Die Frage ist aber doch ob er von sich aus die Meinung geändert hat oder ob da 37 Meinungsforscher, Staatssekretäre beteiligt waren und 14 Verhandlungen in der Koalition vorher stattgefunden haben.

FuXX 02.03.2011 12:44

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 542850)
...er polarisiert. Und er hat, meiner Meinung nach, nicht den/die richtigen Berater zur Zeit um sich herum.

Wenn er einen Berater braucht um einzusehen, dass seine statements in den letzten 2 Wochen schwer ertraeglich waren, dann ist das nur ein weiterer Beweis, dass man ihn mit allen Mitteln davon abhalten sollte in diesem Land etwas zu sagen zu haben. Ganz ehrlich, sowohl sein von der Bild gefeiertes statement zum Ruecktritt, als vor allem auch sein Auftritt vor einer Woche im Bundestag waren Schmierentheater der untersten Kategorie. Das war mehr als peinlich - eine Frechheit.

Er hat zum wiederholten Male bewiesen, dass er Krisen nicht geschickt meistern kann. Es ist nicht falsch, dass er jetzt wegen seiner kopierten Dissertation zuruecktreten musste, es war falsch, dass er es nicht schon viel eher musste.

FuXX

MarcusF 02.03.2011 12:53

Ein würdiger Nachfolger ist gefunden. Dr. Carlos-Theodore de Bienmontana steht in den Startlöchern: http://www.lachschon.de/item/97721-c...e_bienmontana/

Hafu 02.03.2011 13:03

Zitat:

Zitat von Rassel-Lunge (Beitrag 542898)
...
Die Frage ist aber doch ob er von sich aus die Meinung geändert hat oder ob da 37 Meinungsforscher, Staatssekretäre beteiligt waren und 14 Verhandlungen in der Koalition vorher stattgefunden haben.

Da waren mit Sicherheit Berater, Staatssekretäre oder was auch immer beteiligt.

Koalitionsverhandlungen eher nicht (evt. eine informelle Absprache mit Merkel alleine), sonst wäre Seehofer von der Überlegung zur Ausssetzung der Wehrpflicht (von Abschaffung wird ja offiziell noch nicht gesprochen) davon nicht so überrascht, dass er erst mal nach Luft japsen musste und nicht wusste, was er genau dazu sagen sollte.

Das Bekenntnis zur Wehrpflicht ist im Parteiprogramm der CSU fest verankert. Logisch, dass sich bei öffentlichen Äußerungen jeder Politiker an das eigene Parteiprogramm zu halten hat.

Wenn er es nicht tut, muss er sich seiner Argumente und seiner Stellung in der Partei sehr sicher sein und eben auch Eier in der Hose haben.

Und den Vorschlag zum Insolvenzverfahren für Opel hatte Guttenberg seinerzeit als frischgebackener Wirtschaftsminister mit Sicherheit auch nicht mit der Kanzlerin oder v.a. den CDU- und CSU-Ministerpräsidenten abgesprochen, die ja gerade dabei waren milliardenschwere Rettungspakete zu schnüren. Das war zwar letzten Endes nur Symbolpolitik, da die Auto-Industrie letzten Endes ja trotzdem all die Milliarden und Kreditgarantien bekam, so dass sie nur ein Jahr später bereits wieder Rekordgewinne einfahren konnte, aber es war trotzdem auch im Nachhinein beeindruckend instinktsicher für das Gefühl, das damals in der Bevölkerung bei all den Weltwirtschaftskrise-Rettungsaktionen herrschte...

Ich will jetzt nicht in große Jubelarien für zu Guttenberg ausbrechen, denn mit der gefälschten Doktorarbeit hat er einen schweren Fehler begangen und bei mir viel Glaubwürdigkeit verspielt, aber man kann sich ja trotzdem, so wie Jahangir fragen, von welchen Politikern wir eigentlich regiert werden wollen: solchen, die immer nur so reden, wie es im Parteiprogramm drinsteht, sich jede Äußerung vom Kanzler(in)/Vorsitzenden/Ministerpräsidenten vorher abnicken lassen oder solchen, die auch nach Instinkt/ Bauchgefühl entscheiden, sich trauen unbequeme Wahrheiten auszusprechen (Stichwort Krieg, wo doch vorher jeder Verteidigungsminister immer nur der Öffentlichkeit erzählt hatte, dass die Bundeswehr zum Schulen und Brunnen-Bauen in Afghanistan ist!).

Ich hab' (bis jetzt) noch nie die Grünen gewählt, aber Joschka Fischer war mir immer irgendwie sympathisch (selbst als er mit dem Laufen wieder aufgehört hatte und wieder fett wurde), weil er auch so ein Instinkt-Politiker war, dem man abnahm, dass er so handelte, wie er redete (und umgekehrt) und das was er tat mit Leidenschaft und nicht aus Karrierekalkül verfolgte.

ironlollo 02.03.2011 13:08

De Maizière wird der Neue.

Helmut S 02.03.2011 13:13

Ha! Ein gewisser Hr. Friedrich wird Innenminister. Auch ein Dr. jur. - noch! :Lachanfall:

keko 02.03.2011 13:28

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 542924)
Ha! Ein gewisser Hr. Friedrich wird Innenminister. Auch ein Dr. jur. - noch! :Lachanfall:

So ein Ministerposten scheint recht einfach zu sein. Nachdem in so kurzer Zeit die Jobs hin- und hertransferiert werden.


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