Klugschnacker |
20.09.2017 11:34 |
Zitat:
Zitat von keko#
(Beitrag 1330058)
Stelle ich mich auf die Seite der Wissenschaft (ich sag einfach mal "auf deine Seite"), ist aus objektiver Sicht dein Leben völlig sinnbefreit. Ziemlich niederschmertternd, oder? ;)
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Ja, von Alpha Centauri aus gesehen sind die Feinheiten meiner Lebensführung ohne Bedeutung.
Das ist aber keineswegs niederschmetternd. Wir haben die großartige Möglichkeit, unserem Leben selbst einen Sinn zu geben. Was kann es besseres geben?
Für mich ist es völlig in Ordnung, wenn sich jemand auf religiöse Weise Sinn gibt. Manche pilgern nach Lourdes und finden darin einen Sinn. Andere verneigen sich stundenlang vor einer Mauer, was ihnen Sinn gibt, auch wenn das von außen unverständlich ist. Wieder andere leben im Zölibat und verzichten auf körperliche Liebe, weil sie darin einen Sinn sehen.
Jedoch: Können wir ernsthaft annehmen, der Sinn oder Seinsgrund des gewaltigen Kosmos hätte etwas mit uns selbst zu tun? Wir haben 100 Milliarden Sonnen in unserer Heimatgalaxie, und finden im für uns beobachtbaren Teil des Universums 100 Milliarden ähnlicher Galaxien. Millionen von Arten sind allein auf unserem Planeten entstanden und wieder ausgestorben, bis die Menschen sich entwickelten. Und das alles nur, damit uns diese gewaltige Welt als Bühne diene, auf der wir uns vervollkommnen mögen, damit unsere Seelen dann in die eigentliche, jenseitige Welt gelangen?
Und wenn die Menschen irgendwann aussterben, oder sich einem anderen als dem christlichen Glauben zuwenden: Ist der Kosmos dann wieder ohne Sinn?
Ich fürchte, wir Menschen nehmen uns da gelegentlich etwas zu wichtig. :Blumen:
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