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qbz 07.09.2022 11:03

Wie der Wirtschaftsminister die Insolvenzen wegredet
 
Habeck: „Läden, die darauf angewiesen sind, dass die Menschen Geld ausgeben, Blumenläden, Bioläden, Bäckereien gehören dazu – dass die wirkliche Probleme haben, weil es eine Kaufzurückhaltung gibt. Und dann sind die nicht insolvent, automatisch, aber sie hören vielleicht auf, zu verkaufen.“ Laut Habeck würde ein Unternehmen „dann insolvent werden, wenn man mit der Arbeit immer größeres Minus macht.“

Schwarzfahrer 07.09.2022 11:23

Habe ich auch gerade gesehen (hier gibt es links zu Videoausschnitten). Immerhin sagt er nicht, daß nur der insolvent wird, der "schlicht Scheiße" produziert. Trotzdem wird diese geballte Kompetenz unseres Wirtschaftsministers alle Betriebe und ihre Angestellten ungemein beruhigen, die ihre Produktion einstellen müssen, weil sie ihre Ware nicht mehr verkaufen können. Ob sie dann in (von Steuern, Lohnzahlungen, Mietskosten freien) Winterschlaf gehen können, bis bessere Zeiten anbrechen?

twsued 07.09.2022 13:00

„Habeck fährt Deutschland an die Wand“ Hersteller stellt Produktion ein, Engpässe an Tankstelle befürchtet


https://www.express.de/politik-und-w...kstelle-108108

keko# 07.09.2022 13:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1679626)
... Ob sie dann in (von Steuern, Lohnzahlungen, Mietskosten freien) Winterschlaf gehen können, bis bessere Zeiten anbrechen?

"5 harte Jahre" stehen uns bevor, sagte mir vor einiger Zeit mein Nachbar. Dann sei alles viel besser. Am letzten Wochenende meinte er bereits, er hoffe, dass die Rezession in Deutschland nur "langsam ankommt und nicht schlagartig". Für 5 Monaten meinter er noch, wir werden Putin in wenigen Monaten in die Knie gezwungen haben.
Meist staunend stehe ich dann schweigend da und lausche meinen Mitbürgern was sie so alles wissen und wie schnell sich dieses manchmal ändert ;-)

Schwarzfahrer 07.09.2022 13:38

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1679642)
"5 harte Jahre" stehen uns bevor, sagte mir vor einiger Zeit mein Nachbar. Dann sei alles viel besser. Am letzten Wochenende meinte er bereits, er hoffe, dass die Rezession in Deutschland nur "langsam ankommt und nicht schlagartig". Für 5 Monaten meinter er noch, wir werden Putin in wenigen Monaten in die Knie gezwungen haben.
Meist staunend stehe ich dann schweigend da und lausche meinen Mitbürgern was sie so alles wissen und wie schnell sich dieses manchmal ändert ;-)

Solche Gedankengänge und Änderungen derselben sind bei Deinem Nachbar in Ordnung, wir können alle nur zuschauen und hoffen. Nur erwartet man von einem Wirtschaftsminister etwas mehr als diffuse Hoffnung, ideologie-geprägte Entscheidungen und inkompetent-ignorante Beschönigung von Firmenpleiten.

Ich meinerseits fürchte, daß Fertigungsausfälle deutlich schnellere Rezession erzeugen, als die unter Corona "nur" verzögerten Lieferketten. Dafür ist unser System zu stark vernetzt und alles von jedem anderen Produkt abhängig, und Firmen kippen dann bald wie Dominosteine. Kann man natürlich alles durch andere System-Organisation abfangen - aber dafür sind die o.g. 5 Jahre schon ein sportliches Ziel, bis wieder alles reibungslos läuft, wenn auch anders.

keko# 07.09.2022 13:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1679650)
Solche Gedankengänge und Änderungen derselben sind bei Deinem Nachbar in Ordnung, wir können alle nur zuschauen und hoffen. Nur erwartet man von einem Wirtschaftsminister etwas mehr als diffuse Hoffnung, ideologie-geprägte Entscheidungen und inkompetent-ignorante Beschönigung von Firmenpleiten.

Mein Nachbar hat letztendlich auch kein Insiderwissen. Ich weiß natürlich, dass er auch nicht mehr wissen kann als ich, entsprechend halte ich mich bei solchen Diskussionen zurück. Es sind nur Meinungen, die da aufeinander stoßen.
Von der Politik sollte man mehr verlangen dürfen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1679650)
Ich meinerseits fürchte, daß Fertigungsausfälle deutlich schnellere Rezession erzeugen, als die unter Corona "nur" verzögerten Lieferketten. Dafür ist unser System zu stark vernetzt und alles von jedem anderen Produkt abhängig, und Firmen kippen dann bald wie Dominosteine. Kann man natürlich alles durch andere System-Organisation abfangen - aber dafür sind die o.g. 5 Jahre schon ein sportliches Ziel, bis wieder alles reibungslos läuft, wenn auch anders.

Positiv finde ich, dass man in aller Öffentlichkeit davon spricht, dass der Mittelstand samt hart erarbeitendem Wohlstand wegrauschen kann und man kapiert, dass es nicht nur um Rentner, Studenten und Sozialhilfeempfänger geht.

Passend dazu auch Palmer, der OB von Tübigen und Ranga Yogeshwar bei Lanz:
Deutscher Wohlstand am Abgrund? | Markus Lanz vom 06. September 2022
Palmer (Mathematiker) und Yogeshwar (Physiker) sprechen eine deutliche Sprache, ganz anders als Minister Habeck bei Maischberger.

svenio 07.09.2022 14:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1679626)
Habe ich auch gerade gesehen (hier gibt es links zu Videoausschnitten). Immerhin sagt er nicht, daß nur der insolvent wird, der "schlicht Scheiße" produziert. Trotzdem wird diese geballte Kompetenz unseres Wirtschaftsministers alle Betriebe und ihre Angestellten ungemein beruhigen, die ihre Produktion einstellen müssen, weil sie ihre Ware nicht mehr verkaufen können. Ob sie dann in (von Steuern, Lohnzahlungen, Mietskosten freien) Winterschlaf gehen können, bis bessere Zeiten anbrechen?

Offensichtlich ist es ihm schwer gefallen und letztendlich auch missglückt, die Auswirkungen des Produzierens jenseits der kurzfristigen Preisuntergrenze von den Auswirkungen des Produzierens jenseits der langfristigen Preisuntergrenze so zu erklären, dass es auch das Maischberger Publikum versteht. Jedenfalls vermute ich das, wenn ich mir die Kommentare dazu hier und in den Medien dazu ansehen. Inhaltlich hat er aber Recht.

qbz 07.09.2022 22:50

Insolvenzentrend, Statistik
 
IWH-Insolvenztrend: Ein Viertel mehr Firmenpleiten als im Vorjahr, Tendenz steigend. Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften liegt im August 26% über dem Vorjahreswert, zeigt die aktuelle Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Für den Herbst ist mit zunehmenden Insolvenzzahlen zu rechnen.


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