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Zitat von Siebenschwein
(Beitrag 1727909)
So ist es leider. Du kannst eventuell Deine Stimme erheben, um Deine eigene Regierung davon zu überzeugen, da nicht mitzuspielen oder die eine oder andere Partei zu unterstützen. Aber sind wir ehrlich, der grösste Effekt ist für das eigene Gewissen: "Ich hab´s zumindest gesagt, das ich dagegen bin." Mehr nicht.
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Mag so sein. Aber vielen Juden ist das Mißverhältnis, wofür die Menschen zumindest fürs eigene Gewissen rausgehen, und wofür nicht, ziemlich übel aufgestoßen.
Andererseits gibt es auch über die Grenzen wirkende Demonstrationen: Wenn weltweit Muslime dänische Flaggen verbrennen, dann muß ein dänischer Karikaturist in Polizeischutz und Handelsverträge werden gekündigt.
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Zitat von Siebenschwein
(Beitrag 1727909)
Mach Dich nicht lächerlich - niemand sprach über "belohnen".
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Wie nennst Du dann die Monatsrente, die jeder Mörder (oder bei Inhaftierung oder Tod seine Familie) von Fatah und Hamas lebenslänglich bekommen? Entschädigung? Es ist nicht lächerlich, sondern eine inakzeptable Praxis für glaubhafte Friedensverhandlungen.
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Zitat von Siebenschwein
(Beitrag 1727909)
Und wenn ich Deine Argumentation lese, dann bleibt ja als einzige Option die Vernichtung aller Palästinenser.
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Das habe ich nicht gesagt. Die einzige Option für einen dauerhaften Frieden und m.M.n. zwingende Voraussetzung für glaubhafte und nachhaltige Verhandlungen ist aber die vollständige Entwaffnung aller militanter und mordbereiter Palästinenser. Idealerweise macht das die eigene Verwaltung, um so ein Zeichen guten Willens zu zeigen; zweitoptimal macht es eine UNO-Polizei (die es leider so nicht gibt). Mangels beider Optionen an Realität versucht es die IDF, was leider die blutigste und langwierigste Variante ist für alle Seiten.
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Zitat von Siebenschwein
(Beitrag 1727909)
Wenn man aber grundsätzlich ausschliesst, dass die andere Seite irgendwelche legitimen Interessen hat, kann man natürlich nicht verhandeln.
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Ich schließe nciht aus, daß jeder auch legitime Interessen hat. Darüber, was als legitim angesehen wird, gehen natürlich die Meinungen beider Seiten auseinander, und das nennt man Verhandlungen, wenn man darüber spricht. Aber Mord und Totschlag sind inakzeptable Argumente, sie machen Verhandlungen obsolet und delegitimieren die ehrbarsten Motive. Hitler hat seine Ideale auch mit SS und Wehrmacht der Welt nahebringen wollen - da hat auch keiner über legitime Interessen verhandeln können, bevor der Krieg nicht vorbei war.
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Zitat von Siebenschwein
(Beitrag 1727909)
Ein Friedensplan muss für beide Seiten attraktivere Perspektiven aufzeigen als den Status quo. Ich glaube, für die Palästinenser braucht es dafür relativ wenig - die sind komplett am Arsch.
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Ich wiederhole die Frage, die ich schon mal anderen gestellt habe: was glaubst Du, müßte man konkret Hamas und Fatah bieten, damit sie auf das Morden dauerhaft verzichten, und sich dem Aufbau der eigenen Gesellschaft widmen?
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Zitat von Siebenschwein
(Beitrag 1727909)
Für Israel war eigentlich die Formel Land gegen Frieden nach vernünftigen Massstäben auch attraktiv. Leider hat das aus verschiedenen Gründen auch nicht funktioniert. Absurditäten der israelischen Politik zu kritisieren ist übrigens nicht antisemitisch, sondern nur vernünftig.
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Natürlich gibt es vieles zu kritisieren; aber gute Kritik heißt auch praktikable und realistische Alternativen anzubieten. Nach jeder Konzession von Israel "Land gegen Frieden" flammte als erstes eine Intifada oder ein Raketenhagel über Israel auf - irgendwie hat es nie den Eindruck gemacht, daß "Land gegen Frieden" die palästinensische Seite auch nur besänftigt hätte, eher im Gegenteil, es scheint als Zeichen von Schwäche, als Chance zum Losschlagen wahrgenommen worden zu sein.