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Schwarzfahrer 08.08.2021 13:56

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1615909)
Was spricht denn dagegen die gigantischen notwendigen Investitionspakete auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft als richtig nachhaltige Wachstumsprogramme zu sehen? Übersehe ich etwas?

m.

Ich glaube, es ist ein hohes Risiko, denn die Investition muß sich wirtschaftlich amortisieren, damit es zum nachhaltigen Wachstum kommt (also das Geld wieder erwirtschaftet wird). Da aber viele angedachten Maßnahmen ein hohes Risiko haben, daß sie nicht wirtschaftlich durführbar sind (z.B. wegen mangelnder Effizienz, hoher Kosten, ...), übernimmt man nicht leichtfertig die Verantwortung für solche Investitionspakete.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1615906)
Eine Möglichkeit besteht darin, dass wir den Begriff "Wachstum" vom industriell bzw. konventiinell gedachten Wachstum lösen. Wachstum könnte sich dann z.B. im sozialen Bereich definieren, messen und ausbreiten.

Dies ist denkbar und kann ein sinnvolles zusätzliches Bewertungskriterium sein - aber es kann das Kriterium der Wirtschaftlichkeit nicht ersetzten, da es die investierten Summen nicht amortisieren kann.

Schwarzfahrer 09.08.2021 09:25

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1615909)
Was spricht denn dagegen die gigantischen notwendigen Investitionspakete auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft als richtig nachhaltige Wachstumsprogramme zu sehen? Übersehe ich etwas?

m.

Dazu noch ein Artikel in der Welt (inzwischen leider auch hinter der Bezahlschranke):
Zitat:

Dass die milliardenschwere Förderung von Windkraft- und Solartechnik einen neuen Hightech-Markt mit Exportpotenzial schafft und sich dadurch quasi selbst finanziert, galt in Deutschland bislang als kaum hinterfragte Gewissheit. Wenn Vertreter von Öko-Instituten öffentlich erklärten, bei den hohen Fördermitteln für die Energiewende handele es sich nicht um Kosten, sondern um Investitionen, konnten sie sich des Beifalls stets sicher sein.

Doch die IW-Studie weckt Zweifel an der pauschalen Gültigkeit dieser vermeintlichen Gewissheiten. Zwar zeigen sich die Forscher etwa beim deutschen Maschinenbau auch eher optimistisch. Doch im wichtigen Bereich der Ökostrom-Technologie made in Germany müssten die Erfolgschancen auf dem Weltmarkt aus Sicht der Wissenschaftler kritisch hinterfragt werden: „Die handelsökonomischen Voraussetzungen für eine längerfristig wettbewerbsfähige Produktion von wichtigen Gütern zur Erzeugung erneuerbarer Energien erscheinen am Standort Deutschland in der Breite nicht ausreichend gegeben.“
...
Nicht überall sehen sie Vorteile für eine langfristige Produktion in Deutschland. Sinnvoll sei dies nur dann, wenn die Technologien nicht zu leicht standardisierbar oder kopierbar und auch die Transportkosten nicht zu hoch seien. Gerade bei Gütern zur Erzeugung erneuerbarer Energien seien diese Voraussetzungen meist nicht ausreichend gegeben.
...
Deshalb empfehlen die Wissenschaftler bei klimapolitisch motivierten Förderprogrammen zu berücksichtigen, in welchen Bereichen Deutschland auch dauerhaft komparative Vorteile hat. „Anderenfalls besteht die Gefahr, dass mit hohen Subventionen neue Kapazitäten aufgebaut werden, die bei einer Förderkürzung wieder in sich zusammenbrechen“, heißt es mit Verweis auf die Erfahrungen mit der deutschen Solarförderung zu Beginn der Energiewende: „Deutsche Steuergelder fließen dann am Ende in den Aufbau von Wissen und Produktion im Ausland.“

Also geht es stark um die Befürchtung, daß von den Förder-Investitionen hier am Ende nur Chinesische Firmen profitieren, so wie es bei der Solarpaneel-Entwicklung passiert ist.

keko# 09.08.2021 10:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615923)
...
Dies ist denkbar und kann ein sinnvolles zusätzliches Bewertungskriterium sein - aber es kann das Kriterium der Wirtschaftlichkeit nicht ersetzten, da es die investierten Summen nicht amortisieren kann.

Geld ist ja da ohne Ende. Billionen wurden während Corona zusätzlich locker gemacht. Es wandert halt meist immer in die gleichen Bereiche und zementiert damit alte Strukturen. Das ist aber kein mir bekanntes Naturgesetz, sondern die Folge politischer Entscheidungen.

qbz 09.08.2021 11:00

Mit dem Thema der Folgen eines "ständigen Wachstums" und der Studie des Club of Rome beschäftigt sich eine neue Studie:
Zusammenbruch der Zivilisation in 30 Jahren: Neue Forschung bestätigt MIT-Studie von 1972. Vor fast 50 Jahren erschien 'Die Grenzen des Wachstums'. Ein Abgleich mit aktuellen Daten verheißt nichts Gutes, aber gibt auch Anlass zur Hoffnung.

qbz 09.08.2021 11:06

Neuer Uno-Weltklimabericht Kritische Schwelle der Erderwärmung könnte schon 2030 gerissen werden. In neun Jahren könnte der Anstieg der globalen Mitteltemperatur 1,5 Grad überschreiten, prognostiziert der Weltklimarat – und warnt vor nie erreichten Extremwetterereignissen. Der Trend lässt sich nur verlangsamen, wenn man sofort handelt.

Körbel 09.08.2021 13:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615923)
Ich glaube, es ist ein hohes Risiko, denn die Investition muß sich wirtschaftlich amortisieren............

Hier gehts ums Klima und die Erde, da ist es schnurzpiep was es kostet,
wenn man die Erde retten kann.
Ich kann diese ständigen "Diskussionen um Wirtschaflichkeit" nicht mehr hören.

Da reden alle, als wären sie der fette Altmaier.:dresche

merz 09.08.2021 14:30

Ich mag ja Visualisierungen besonders, wenn sie eine konkrete Fragestellung klar machen:

Daten-Quellen: Fraunhofer Institut

Anteil Erneuerbare am Gesamtstrom Deutschland: erfreuliche 47% im bisherigen Jahresschnitt 2021
https://energy-charts.info/charts/re...c=DE&year=2021

Natürlich ist der Verbrauch über die Zeit eine ganz andere Frage, es gibt immer noch diese massiven Sockel aus Kernenergie und (Braun)-Kohle.
https://energy-charts.info/charts/po...interval=month

Was macht man denn jetzt in windstillen Nächten (das "Dunkelflauten"-Problem)?

Alles über Pumpspeicher oder sind da auch andere Lösungen (wie bald?) am Start?

m.

sabine-g 09.08.2021 14:33

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615923)
Ich glaube, es ist ein hohes Risiko, denn die Investition muß sich wirtschaftlich amortisieren, damit es zum nachhaltigen Wachstum kommt (also das Geld wieder erwirtschaftet wird). Da aber viele angedachten Maßnahmen ein hohes Risiko haben, daß sie nicht wirtschaftlich durführbar sind (z.B. wegen mangelnder Effizienz, hoher Kosten, ...), übernimmt man nicht leichtfertig die Verantwortung für solche Investitionspakete.

Dies ist denkbar und kann ein sinnvolles zusätzliches Bewertungskriterium sein - aber es kann das Kriterium der Wirtschaftlichkeit nicht ersetzten, da es die investierten Summen nicht amortisieren kann.

ich denke dass ist größter Blödsinn, denn jeder Cent der jetzt nicht investiert wird, kostet uns später 100€


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