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Helmut S 31.10.2023 09:44

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1727895)
Ich meine die weltweiten Proteste, die es momentan gibt und sich gegen Israel richten. die müssten sich stattdessen gegen die Hamas richten. Natürlich tun sie das nicht, nicht aus Unwissenheit, sondern aus Boshaftigkeit.

Man sollte zwei Dinge nicht vermischen, meine ich.

Natürlich ist der Angriff und die Hamas und die Zustände im Gazastreifen usw. usw. auf's Schärfste zu verurteilen. Das steht außer Frage ... auch vor dem Angriff war die Gewalt schon zu verurteilen. Hier gibt es aus meiner Sicht - bis auf randständige, extreme Positionen ja auch keine zwei Meinungen. Proteste, die sich gegen das politische Israel richten sind m.E. deshalb auch nicht gerechtfertigt, wenn es um das Selbstverteitigungsrecht Israels geht.


Das politische Israel ist aber nicht ohne Schuld im Nahost Konflikt im Allgemeinen. Eine Analyse der Situation wird ohne Kritik am politischen Israel nicht auskommen und der Sache nicht gerecht werden. Es ist die Frage, ob das jetzt der richtige Zeitpunkt für solch eine Analyse ist?

Evtl. sollte man sich im Moment auf "humanitäre Fragen des Krieges" (welch ein Widerspruch in sich) konzentrieren? :Blumen:

Klugschnacker 31.10.2023 09:44

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1727895)
Ich meine die weltweiten Proteste, die es momentan gibt und sich gegen Israel richten. die müssten sich stattdessen gegen die Hamas richten. Natürlich tun sie das nicht, nicht aus Unwissenheit, sondern aus Boshaftigkeit.

Gut und Böse sind schwierige Begriffe in so einem Konflikt. Denn beide Seiten nehmen für sich in Anspruch, auf der Seite des Guten zu stehen.

Alle Antisemiten dieser Welt, zum Beispiel viele unserer deutschen Großväter, deren Väter und Großväter, die Menschen ihrer Nachbarländer wie Polen, Italien und Spanien, waren der Überzeugung, das Gute und Richtige zu tun, wenn sie jüdisches Leben ausgrenzten.

Für Gut und Böse gibt es eben kaum objektive Maßstäbe. Deshalb spielen diese Begriffe in Ideologien und Religionen eine zentrale Rolle. Anstelle des Rechts zählt das Richtige; man wendet sich nicht gegen das Leid, sondern gegen das Böse.

Man erkennt das auch in diesem Thread. Die einen wollen das Leid vermindern, auf beiden Seiten der Grenze, und das Recht einhalten. Die anderen wollen festlegen, wer die Guten und wer die Bösen sind. Und zwar verbindlich für die ganze Welt.

tandem65 31.10.2023 10:03

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1727897)
Woher willst du wissen, dass das aus Boshaftigkeit geschieht? Handelst du selbst auch boshaft, weil du keine Demo gegen Hamas initiiert hast?

Ich tippe auf Missverstaendnis.de, Jens ist sicherlich der Meinung die Demonstrationen pro Hamas drücken Bosheit gegen das Judentum aus.
daß keine/zu wenig gegen die unsäglichen Aktionen der Hamas Stellung bezogen wird ist natürlich eher Bequemlichkeit.

keko# 31.10.2023 10:10

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1727886)
Es gibt von allem mehr als genug. Sollen sie es der Hamas abnehmen. Aber es ist wie mit den Tunneln. Alles ist reserviert für die Hamas, die beklagenswerten Familien dürfen da nicht rein, die sollen draußen bleiben, wenn Bomben kommen. Da kann man für uns wieder tolle Filme produzieren. :Maso:

Wieso demonstriert man nicht auf der ganzen Welt gegen die Hamas?

In islamischen Ländern gibt es viele Proteste. Angeprangert wird aber die Ungleichbehandlung und die Doppelmoral des Westens islamischen Ländern gegenüber. Speziell gibt es Kritik an Deutschland, das sich in seiner Kritik an Israel vornehm zurückhält.
Mit einigen islamischen Ländern, China und Russland (BRICS) gibt es mittlerweile eine breite Front gegen die bisherige westliche Vorherrschaft. Diese Front exisitert nicht nur geopolitisch, sondern wird längst auch wirtschaftlich aufgebaut. Letztendlich reibt man sich in der Ukraine genau deswegen.

Genussläufer 31.10.2023 10:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1727902)
Mit einigen islamischen Ländern, China und Russland (BRICS) gibt es mittlerweile eine breite Front gegen die bisherige westliche Vorherrschaft. Diese Front exisitert nicht nur geopolitisch, sondern wird längst auch wirtschaftlich aufgebaut. Letztendlich reibt man sich in der Ukraine genau deswegen.

Und die ab Anfang 2024 neu formierten BRICS vereinen eine dann größere Wirtschaftskraft als der Westen mit steigender Tendenz und über die Hälfte der Weltbevölkerung. ich hatte das in einem anderen Faden thematisiert:

Zitat:

Dort gibt es dann eine Gruppe von Ländern, die 37% der Weltwirtschaftsleistung (Tendenz steigend), über 50% der Weltbevölkerung und 80% der Ölförderungen vertreten.
Und die sehen viele Krisenherde aus einer völlig anderen Perspektive. Je länger wir diese Perspektive ignorieren, umso unangenehmer könnte das ausgehen.

keko# 31.10.2023 10:44

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1727903)
...
Und die sehen viele Krisenherde aus einer völlig anderen Perspektive. Je länger wir diese Perspektive ignorieren, umso unangenehmer könnte das ausgehen.

Es kann der Zeitpunkt kommen, dass man den Westen gar nicht mehr benötigt. Das Kräftemessen also sogar friedlich über wirtschaftliche Veränderungen abläuft.
Mit einer Abwanderung von Unternehmen aus DE ins Ausland machen wir uns nur noch abhängiger. Die Amis sind ja schlauer, die holen sich Unternehmen zurück.

Schwarzfahrer 31.10.2023 11:14

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1727890)
Was, bitteschön, glaubst Du, würde das bringen? Denkst Du wirklich, wenn auf der ganzen Welt ganz viele Leute auf die Strasse gingen, würden die Hamasführer ganz nachdenklich in sich gehen und darüber nachdenken, ob sie nicht doch einen Fehler gemacht haben? Weil Klein-Jens aus Kleve und Klein-Siebenschwein sie sonst nämlich nicht mehr lieb haben, und das wollen sie nun doch nicht riskieren? Vermutlich nicht.

Nach der Logik ist jede Demonstration gegen Krieg im Ausland sinnfrei. Geht etwa Putin in sich, wenn hier Klein-Erna auf die Straße geht? Trotzdem gingen in Berlin Hunderttausende auf die Straße, als die Ukraine überfallen wurde, aber keine Zwanzigtausend wegen dem Mordfeldzug der Hamas-Barbaren. Es ist leider so, daß für Juden immer nur eine kleine Minderheit sich traut, die Stimme zu erheben; allzu viele sind immer (seit Jahrhunderten) der Ansicht, die Juden seien irgendwie immer selbst Mitschuld daran, was ihnen geschieht. Danach klingt auch das hier:
Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1727890)
Die Israelis als stärkere Partei stehen dort in der Pflicht, etwas anzubieten, das mehr als nur das bare Überleben sichert. Und daran hat man dort offensichtlich bisher kein Interesse.

Was stellst Du Dir unter dieser Pflicht vor: was können die Israelis anbieten, auf Grund dessen die Hamas und Fatah sicher aufhören würden, Juden zu morden und die Mörder auch noch zu belohnen? Angesichts der Geschichte der letzten Jahrzehnte fällt mir außer Massenselbstmord oder Auswandern aller Juden nach Australien nichts ein.

Siebenschwein 31.10.2023 11:15

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1727904)
Es kann der Zeitpunkt kommen, dass man den Westen gar nicht mehr benötigt.
...

Das halte ich für, mit Verlaub, Quatsch. Die Chinesen sind sich genau bewusst, dass sie die Werkbank der Welt sind und mittelfristig ohne den Westen als Abnehmer gar nicht lebensfähig sein werden. Es ist auch von den emerging Economies niemand in Sicht, der diese Position einnehmen könnte. Daher werden die Chinesen den Teufel tun, die USA und die Europäer alllzusehr anzupissen. Man versucht aber, diese wechselseitige Abhängigkeit gelegentlich auszuspielen - mit den bekannten Folgen. Genauso wie die westlichen Länder ihre Abhängigkeit von China reduzieren wollen, wollen die Chinesen ihre Absatzmärkte diversifizieren und bei bestimmten Produkten Monople aufbauen, um sich Handlungsoptionen zu verschaffen.
Aber gerade die Ölstaaten werden in den nächsten 20-30 Jahren drastisch an Bedeutung verlieren. Sie können sich dagegen wehren und neue Wirtschaftsstrategien entwickeln, aber das wird ihnen auch nicht helfen. Wirtschaflich wird gegen die 500Pfund-Gorillas China, USA/NAFTA und EU höchstens noch Indien und teilweise Japan anstinken können.


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