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fatsmoker2ironman 15.10.2016 00:37

Nur mall so die korrekte Quelle http://www.crdsc-sdrcc.ca/resource_c...%2016-0249.pdf

Selber lesen und auf der Zunge zergehen lassen, was die da wirklich erzählen.

LidlRacer 15.10.2016 00:43

Zitat:

Zitat von fatsmoker2ironman (Beitrag 1264983)
2. Dein Link war nicht zum CAS-Dokument von Barber, sondern zu einerm der vielen Artikel. Der Link davor war zum CAS-Dokument von Gasquet nicht Barber.

In dem Artikel ist die vollständige Barber-Entscheidung enthalten.

captain hook 15.10.2016 06:34

LidlRacer, du solltest Richter werden. Du schaffst es tatsächlich selbst beim verrücktesten Inhalt noch sachlich zu bleiben und zu argumentieren.

FlowJob 15.10.2016 08:02

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1264995)
LidlRacer, du solltest Richter werden. Du schaffst es tatsächlich selbst beim verrücktesten Inhalt noch sachlich zu bleiben und zu argumentieren.

Ich bin hier auch immer wieder ein wenig fasziniert. Mir fällt es schwer dazu irgendwas von mir zu geben, was nicht vor Sarkasmus strotzt...

Also falls du's nicht schon bist, guter Vorschlag!

Hafu 15.10.2016 08:36

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1264867)
Es ist nicht nötig, zu spekulieren, wie das Kokain konsumiert und übertragen wurde, das steht wie gesagt alles hier - jedenfalls wie es passiert sein soll:
http://news.nationalpost.com/sports/...io-2016-ruling

Im Übrigen gab es diesen Präzedenzfall:
Richard Gasquet: Geknutscht statt gesnifft

Jetzt habe ich mir, weil ich heute früh Zeit hatte tatsächlich mal das komplette Urteil im Fall "Barber", sowie auch die Hintergründe im Fall "Gasquet" durchgelesen, insbesondere auch die Begründungen des Strafmaßes in beiden Fällen.

Das Barber-Urteil der kanadischen Anti-Doping-Kommission bezieht sich in zahlreichen Passagen auf die CAS-Entscheidung im Fall "Gasquet".

Es ist wichtig, beide Fälle (sowohl die Parallelen als auch die Unterschiede) zu kennen, wenn man den gesamten Fall beurteilen will.

Grundsätzlich ist es im Sportrecht so, dass ein Athlet für die Substanzen verantwortlich ist, die in seinem Körper gefunden worden werden, auch wenn sie aus Versehen dorthin gelangt sind, da man davon ausgeht, dass auch "unabsichtliches" Doping dem Athleten einen Vorteil verschafft gegenüber seinen konkurrenten und deshalb im Interesse der dopingfreien Konkurrenten sanktioniert werden muss.

Im Präzendenzfall Gasquet 2009 wurde die nach einem positiven Kokaingenuss eigentlich fällige Zweijahressperre unter Berücksichtigung des Einzelfalles und einer vom Athleten vorgelegten negativen Kokain-Haarprobe auf ein Jahr festgelegt, wogegen der Athlet Einspruch erhob, so dass das CAS (ein nationenunabhängiges Sportgericht) schließlich die Sperre auf zweieinhalb Monate verkürzte.

Gasquet hatte 2009 (angeblich) über viele Stunden hinweg intensiven, küssenden Kontakt mit einer während des gesamten Abends immer wieder Kokain konsumierenden Dame, bei Barber waren es dagegen nur 30 Minuten.

Im Fall Barber bezog sich die kanadische Antidopingkommission zwar ständig auf das Gasquet-Urteil des CAS (trotz der ganzen hier schon thematisierten Ungereimtheiten), entschied sich aber schließlich, auf ein Sperre im Ggs. zum Cas im Fall von Gasquet komplett zu verzichten und nur das Wettkampfergebnis der kanadischen Meisterschaften zu annullieren.

Hätte man nämlich auch Barber mit einer ohnehin schon lächerlich geringen 2-Monatssperre wegen geringer Schuld davonkommen lassen, dann hätte die kanadische Medaillenhoffnung nicht an den olympischen Spielen in Rio teilnehmen können. Deshalb wurde mal eben auf eine Sperre komplett verzichtet, was alleine schon deutlich macht, das hier ein Interessenskonflikt des rein kanadisch besetzten Sportgerichtes vorlag und letztlich im Strafmaß aus durchschaubaren Gründen das Recht gebeugt wurde.

Einen weiteren Widerspruch klärt auch das Studium der Urteilsbegründung nicht auf: Barbers Anwalt macht immer wieder geltend, dass Barber keinerlei Ahnung gehabt hat, dass man alleine durch engen kontakt mit einer Person einen positiven Test abliefern kann. Das muss er betonen, denn wenn Barber das Risiko bekannt gewesen wäre, in das er sich mir dem engen Kontakt zu einer drogenkonsumierenden Person begibt, dann würde ein positiver Test ähnlich wie bei verunreinigten Nahrungsergänzungmitteln gehandhabt. Die fällige Sperre könnte gemäß WADA-Code zwar verkürzt verden (im Idealfall halbiert, wegen nur versehentlichem statt absichtlichem Doping), aber ein Freispruch wäre nicht möglich, da jedem Athleten das Risiko durch verunreinigte (ungetestete) Nahrungsergänzungsmittel bekannt ist und eine Mitschuld somit stets anzunehmen ist.

Trotz dieser angeblich kompletten Ahnungslosigkeit, was z.B. den 6 Jahre älteren Fall Gasquet anbelangt, wird an anderer Stelle mehrfach betont, dass Barber explizit nach einer "drug-free" Internetbekanntschaft gesucht hat und sich beim Vermittler diesbezüglich auch noch einmal wiederholt vergewissert hat. Und das obwohl ihm das Risiko eines positiven Tests durch engen körperlichen Kontakt, insbesondere Küssen komplett unbekannt war?:confused:
Auf diesen sich aufdrängenden Widerspruch hätte das Arbitration-Counsil m.E.n. unbedingt nochmal eingehen müssen, bevor sie ihr im Strafmaß für Rio maßgeschneidertes Urteil fällten.

Adept 15.10.2016 22:41

Was eine Räuberpistole!

Koks betäubt und schmeckt stark nach Chemie. Das hätten die sofort gemerkt, wenn sie was in den Mund bekommen hätten. Außerdem läuft das Zeug ja in den Rachen und nicht in den Mund beim Nase ziehen.

fatsmoker2ironman 16.10.2016 10:03

Dank http://drugstestingbook.com/cocaine/...on-of-results/ kann man die Werte des CAS-Reports auch mal ausrechnen:

- 7 p.m. (19:00 Uhr) des nächsten Tages wurden 85-95 ng/mL Kokain getestet (ich kann nicht eindeutig erkennen, welches der Blut- und welches der Urinwert ist).
- Es ist davon auszugehen, dass er auch für den Wettkampf schlief, ergo nehme ich (auch anhand der Schilderung) 18h von Einnahme bis Test an (Der Bericht lässt eine längere Zeitspanne vermuten).
- Halbwertszeit von Kokain im Blut ist 6h.
- Ergo ein Test 6h nach Einnahme des Kokains hätte mindestens 255 mg/mL Kokain bei ihm ergeben (der Höchtwert wird 3-4 h nach Einnahme erreicht).
- Anhand obiger Tabelle entspricht das einer Menge von mind. 20 mg Kokain nasal eingenommen (eine anscheinend übliche kleinere Dosis).

(Alle Werte - wo abgeschätzt werden musste - wurden zugunsten des Sportlers angenommen - der tatsächliche Wert des eingenommenen Kokains ist m.E. deutlich höher, wenn man anders abschätzt: also eher 30-40mg.)

PS: Und jetzt soll ich meine sarkastischen Bemerkungen unterlassen :(? Also wieviel die Dame wohl intus hatte? Warum die Dame das überlebte? Warum er es nicht merkte? Und wie sich beide nahe kamen, dass er eine volle Dosis erhielt? Aber er hat ja nichts eingenommen, wie man feststellte,.... alles durch Küsse... und so.

Frau Müller 16.10.2016 11:58

Zitat:

Zitat von fatsmoker2ironman (Beitrag 1265198)
Aber er hat ja nichts eingenommen, wie man feststellte,.... alles durch Küsse... und so.[/i]

Tja, Lippen sind das neue Einfallstor für verbotene Substanzen...

http://www.handelsblatt.com/langlauf.../14693168.html


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