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Nehmen wir an, ein Wissenschaftler würde noch weitere Ziele verfolgen, etwa persönlichen Reichtum oder Berühmtheit. Würdest Du sagen, dass dies das Ziel der Wahrheitsfindung schmälert? |
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Die ethischen Fragen über die Verwertung von Wissenschaften werden heute durch soziale Konflikte und weltweite Machtkonflikte über das monopolisierte Wissen ausgetragen, wo die Fronten mitten durch die Gläubigen gehen. |
Hallo qbz, Du schreibst, dass man Wissenschaft und Verwertung nicht trennen kann. Ich verstehe Dein Argument.
Treiben wir es weiter auf die Spitze, um den Punkt noch klarer zu machen. Nehmen wir an, ein Genforscher forscht zum einzigen Zweck, um ein Medikament zu entwickeln. Forschung und Anwendung werden von der gleichen Person betrieben. Es ist nicht getrennt, sondern in einer Person vereint. Ich behaupte nun, es seien trotzdem zwei unterschiedliche Bereiche, die man unterschiedlich behandeln muss. Hier kommt meine Frage an Dich. Nehmen wir an, das Medikament wäre verwerflich, weil die es Funktion des Gehirns so verändert, dass es Menschen zu willenlosen Arbeitssklaven macht. Wir würden alle übereinkommen, es zu verbieten. Die Anwendung wäre also verboten. Könnte man die Entdeckung jener Gene, die unser Gehirn in diesem Punkt steuern, ebenso verbieten? Was ist hier Deine Meinung? Was wäre, wenn die Forschung bereits stattgefunden hätte und deren Ergebnisse bereits aufgeschrieben worden wären. Was würden wir mit diesen Ergebnissen anstellen? Könnte man sie verbieten und wegschließen? Könnte man die Erkenntnisse verbieten, mit dem Hinweis auf das Gesetz, welches die Anwendung verbietet? Wenn beide (Erkenntnis und Anwendung) miteinander untrennbar verbunden sind, dann stellt sich die Frage nicht. Wenn sie jedoch getrennt sind, dann stellt sich die Frage und mich würde die Antwort interessieren. :Blumen: |
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Vor dem Problem, wie man mit schon vorhandenem Wissen umgeht, steht man konkret z.B. bei den Biowaffen. Auf diesem Gebiet sind auch alle Forschungen, die der Entwicklung, Herstellung oder Verbreitung dienen, verboten, seit den 70ziger Jahren. Sicher können quasi als zufälliges Nebenprodukt anderer Forschungsziele Krankheitserreger oder Organismen gefunden werden, die als Biowaffen dienen könnten. |
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Und was den Wahrheitsanspruch der Wissenschaft angeht ist es wie in jedem System: Grundsätzlich handeln die meisten integer und halten sich an die Wissenschaftswerte. Es gibt aber ebenso wie in jedem System Ausnahmen und damit Fälschungen und Betrug. Hast Du schon mal im Wissenschaftsbetrieb gearbeitet? |
Einverstanden. Wenn es derart mühselig ist, sich auf einen Unterschied zwischen Wissen und Anwendung zu einigen, dann gebe ich diesen Punkt auf, um den Thread nicht zu kapern.
Ausgangspunkt war kekos Behauptung, Atheisten seien nicht imstande (auf diesem Auge blind), die positiven und negativen Auswirkung der Atomtechnik gleichermaßen zu begreifen, während religiöse Menschen über ein umfassendes Weltbild verfügten. Vielleicht kehren wir dorthin zurück. Was müsste ich tun, um ebenfalls zu einem umfassenden Weltbild zu gelangen? Welches religiöse Buch sollte ich studieren, um die positiven und negativen Auswirkung der Atomtechnik gleichermaßen zu verstehen? Wäre es die Bibel oder wäre es ein Buch über Atomtechnik? |
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