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Klugschnacker 09.09.2024 09:35

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1757026)
Auch der von Dir hervorgehobene Mangel an Qualifikation in Wirtschaftsführung wie in Politik stößt vielen Menschen m.M.n. schlimmer auf, als der Vermögensunterschied. Wer einen guten Job macht, kann viel Geld verdienen, aber ohne einen guten Job zu machen nimmt man Reichtum eher übel.

Du stimmst mir in Teilen zu, jedoch ist da ein Missverständnis enthalten.

Der Wirtschaftselite spreche ich nicht die Qualifikation ab. Sondern diese gesellschaftliche Schicht, die fast vollständig aus der vermögenden Oberschicht stammt, bleibt unter sich. Vereinfacht gesagt, bei ansonsten gleicher Qualifikation hat ein Mitglied der Oberschicht eine zigmal größere Chance, einen Spitzenjob zu bekommen. Man bleibt eben unter sich.

Millionengehälter von Spitzenmanagern wirken so abgehoben vom Rest der Gesellschaft und von der real erbrachten Leistung, weil sie genau das sind. Es geht nicht darum, "einen guten Job zu machen" und dafür gut bezahlt zu werden. Der VW-Vorstandsvorsitzende verdient das durchschnittliche Jahresgehalt aller VW-Angestellten in nur vier Tagen. Ist er wirklich so gut?

Das zu kritisieren ist keine Frage von Neid, sondern von sozialer Gerechtigkeit – von fairer Teilhabe am gemeinsam erwirtschafteten Wohlstand.

Schwarzfahrer 09.09.2024 09:52

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1757035)
Du stimmst mir in Teilen zu, jedoch ist da ein Missverständnis enthalten.
...

Ich habe es halt so verstanden, weil ich es auch so sehe: angesichts der vielen völlig unzureichend gemanagten Projekte und Firmen (BER, Stuttgart 21, VW) sehe ich nun mal auch eine große Unfähigkeit bei vielen Managern, was natürlich auch daran liegen mag, daß die Qualifikation weniger zählt, als die Beziehungen, analog zur Politik, wo ein Listenplatz wegen gutem Draht zur Parteiführung mehr wiegt, als Kompetenz oder Bürgernähe).

Die Spanne zwischen Vorstandsgehältern und "Normalos" halte ich auch für überzogen und nicht zu rechtfertigen (ebenso wie die irren Summen, die in manchen Sportarten gezahlt werden, oder die Visagisten-Kosten für Politiker, die aus Steuergeldern finanziert werden). ist halt wie es schon Jahrtausende lang war: die Mächtigen schöpfen ab, weil sie es können, und für ihr Ego brauchen.

Ich fände mich allerdings nicht gerechter behandelt, wenn diese weniger bekämen, solange ich genug zum Leben habe bzw. m.M.n. angemessen bezahlt werde; bei einer Verteilung der Differenz auf alle bekäme ich eh nur einen Minimalbetrag, den ich kaum merke. Eine Deckelung solcher Zahlungen wäre angemessen; die Differenz würde ich aber überwiegend eher in Investitionen in die Firma, (bzw. bei der Politik in die Sozialausgaben, Infrastrukturprojekte o.ä.) stecken, als an die Mitarbeiter/Steuerzahler auszahlen.

qbz 09.09.2024 10:06

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1757033)
Frau Wagenknecht wurde bei Caren Miosga entzaubert, ....

Ob das passiert ist, hängt ja vermutlich vom Auge des Betrachters ab.

Aber ist es die Aufgabe einer solchen Sendung, die eigene Meinung des Moderators in den Mittelpunkt zu stellen (offen oder versteckt)? Selbstbeschreibung der Sendung auf der Miosga-Website: "Caren Miosga zum Konzept ihrer Sendung: Wie entstehen politische Entscheidungen – was treibt Verantwortliche an, welche Erfahrungen prägen ihr Handeln? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der neuen Gesprächssendung mit Caren Miosga."

Dem wurde das Gespräch mit Wagenknecht nicht gerecht. Ich will ja nicht die Meinung von Miosga kennen lernen, sondern die des Gastes, egal wer er ist. Dazu braucht es "offene Fragen", was man schon im Volkshochschulkurs lernen kann.

Deswegen schaue ich eigentlich meistens keine Talk-Shows mehr.

Adept 09.09.2024 10:10

Ich finde, die Caren Miosga hat sich eher entzaubert, ist die neue Bettina Schausten.

https://www.youtube.com/watch?v=bLj2DefrsLk :Lachanfall:

Kein einziges mal gefragt, was konkret die politischen Ziele (Migration, Umwelt, Armut, Wirtschaft) sind, sondern nur versucht, Wagenknecht vorzuführen. Und dafür es Wagenknecht echt gut gemacht, die lässt sich null aus der Ruhe bringen. Sie hat dann auf die Angriffe reagiert und dann trotzdem immer wieder versucht die Missstände aufzuführen.

Was mir echt bei ihr gefehlt hat, sind dann noch die konkreten Lösungen, aber da wurde sie ja immer wieder unterbrochen.

Klugschnacker 09.09.2024 10:13

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1757040)
Ich fände mich allerdings nicht gerechter behandelt, wenn diese weniger bekämen, solange ich genug zum Leben habe bzw. m.M.n. angemessen bezahlt werde; bei einer Verteilung der Differenz auf alle bekäme ich eh nur einen Minimalbetrag, den ich kaum merke.

Soziale Gerechtigkeit ist ein Wert, der uns als Gesellschaft betrifft. Es geht dabei nicht um Deinen eigenen Geldbeutel. Sondern um eine gerechte Verteilung des gemeinsam erwirtschafteten Wohlstands.

Der Boden, auf dem extremistische Parteien erfolgreich wachsen, sind die soziale Ungleichheit und die ungleiche Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen.

TriVet 09.09.2024 10:24

Ich fand die Wagenknecht alles andere als ruhig; im Gegenteil war die sowas von angepisst, muß man nur mal auf ihre Halsschlagader achten...
Und Dinge wie das Merchandising mit dem Konterfei der großen Heilsbringerin sind doch nun wirklich mindestens peinlich.:Maso:
Aber hey, vielleicht skandieren die Massen ja bald ein fröhliches "Heil Sarah".:Lachanfall:

TriVet 09.09.2024 10:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1757046)
Soziale Gerechtigkeit ist ein Wert, der uns als Gesellschaft betrifft. Es geht dabei nicht um Deinen eigenen Geldbeutel. Sondern um eine gerechte Verteilung des gemeinsam erwirtschafteten Wohlstands.

Der Boden, auf dem extremistische Parteien erfolgreich wachsen, sind die soziale Ungleichheit und die ungleiche Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen.

Es gab glaube ich mal eine Regel, dass der große Chef nicht mehr als ein Hundertfaches (?:Gruebeln: ) dessen verdienen darf, was der einfache Arbeiter/Angestellte hat.
Fände ich gut.

qbz 09.09.2024 10:28

Wer die historische Entwicklung der Vermögensverteilung seit den Nachkriegszeiten bis heute empirisch mit weltweiten Daten in einer eigenen Datenbank untersucht, aufgearbeitet und in einem umfangreichen Buch publiziert hat, ist vor allem der französische Wissenschafter Thomas Piketty.

mit-zahlen-gegen-den-reichtum-der-wenigen


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