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flaix 28.12.2012 13:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 850274)
Trotzdem herrscht beim naturwissenschaftlichen Weltbild die Überzeugung, dass es auch in den heutigen Wissenslücken mit rechten Dingen zugeht. Dass auch dort die fundamentalen Regeln der Natur gelten. Man kann nicht die Wissenslücken der Naturwissenschaft mit religiös motivierter Wundergläubigkeit gleichsetzen.

lassen wir das mit der Wundergläubigkeit mal weg. Was aber zum Beispiel das Verhältniss von Quantenmechanik und Newtonscher Mechanik (im allgemeinen unser Weltbild) betrifft, so passiert da genau das. Wir hebeln einfach alles aus mit dem wir unsere Welt erklären und sagen...ja, aber..! ;-)

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 850274)
Es besteht ein Unterschied zwischen Dingen, die man grundsätzlich nicht wissen kann (zum Beispiel: wie Gott über die Ehescheidung denkt, ob er existiert oder nicht existiert), und Dingen, die grundsätzlich dem Wissen zugänglich sind, wir uns dieses Wissen jedoch noch nicht erarbeitet haben.

der Unterschied ist aber lediglich ob man eine Annahme trifft und diese dann unkommntiert stehenlässt oder sie einer höhren Instanz zuschreibt die man auch als Annahme geschaffen hat. Allen denen die an einen Gott glauben kann man damit mit Fug und Recht vorwerfen das sie ihr Erkenntnis- und Erklärproblem lediglich um n+1 verschieben. Der Atheist sagt eine Stufe früher "Weiss ich nicht".


Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 850274)
Mir ist klar, dass dem Begriff "Wissen" mit Skepsis zu begegnen ist. Außerdem darf man nicht vorschnell die Grenzen der naturwissenschaftlichen Erkenntnis oder Methode mit den Grenzen der Welt gleichsetzen.

ist wie beim Sport, gelle? Wäre wie: Nur Leistungen die ich selber für mich als erreichbar betrachte sind fair, alles Andere bestimmt nur Doping ;-)

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 850274)
Trotzdem hat heute eine naturwissenschaftliche Erklärung für ein Phänomen eine weitaus größere Überzeugungskraft als eine metaphysische (religiöse). Niemand glaubt heute ernsthaft, dass bei einem Gewitter zornige Götter Blitze vom Himmel schleudern, oder dass der Fürst seinen Erstgeborenen erdolchen müsse, um eine Dürreperiode zu beenden.

Aberglauben können wir hier rauslassen. Auf dem Niveau diskutiert hier ja keiner.



Was bin ich froh wenn wir alle wieder gesund sind und uns wieder mit dem richtigen Lben, draussen beschäftigen...

Klugschnacker 28.12.2012 13:26

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 850281)
Aberglauben können wir hier rauslassen. Auf dem Niveau diskutiert hier ja keiner.

Was ist denn Deiner Meinung nach der Unterschied zwischen Glauben und Aberglauben? Ich möchte nicht provozieren mit der Frage. Mir scheint, dass Du eine ungefähre Vorstellung davon hast, was der Unterschied sein könnte, da Du ja feststellst, es ginge bei dieser Diskussion um den Glauben, nicht jedoch um Aberglauben.

Worin besteht denn der Unterschied zwischen Glauben und Aberglauben? An welchem Kriterium machst Du das fest? Ich habe diese Frage bereits früher in diesem Thread gestellt und keine Antwort bekommen. Mir scheint jedoch, dass sie einen wesentlichen Punkt berührt.

Worin unterscheiden sich Glauben und Aberglauben?

Grüße,
Arne

flaix 28.12.2012 13:35

nicht allgemeingültig zu erklären. Allgemein ist ABerglaube ja alles woran man nicht selbst glaubt. Also für jeden was anderes.

für MICH: immer dann wenn okkulte Punkte ins Spiel kommen die absolut und offensichtlich jeder allgemein zugänglichen Erkenntniss bar jedes gesunden Menschenverstandes widersprechen.

Gutes Beispiel von Dir gebracht: Menschenopfer für Wetterbeeinflussung. Bei Trommeln und Tanzen bin ich mir dagegen nicht so sicher ;-)

Scotti 28.12.2012 13:36

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 850258)
...dachte, das umrissen zu haben, du scheinst anderer Meinung zu sein. Um es nochmal anders zu formulieren: Ich warf mit meiner letzten Epistel:cool: den gelehrten Theologen vor, sich irgendwann auf Stufe sieben zu stellen, und einfach zu behaupten alle Erkenntnis käme eben von Gott, und damit müsse sie ja wohl stimmen. ...

Der Link zu Kohlberg war ja ursprünglich auf eine direkte Frage von dir zur Missachtung des Namens Gottes gegeben worden. Nachdem ich mir gerade die Seite ausführlicher angeschaut habe, sehe ich es wie du: Der Link hilft bei der Beantwortung dieser Frage nicht weiter.
Für mich ein immer wiederkehrendes Ärgernis bei Diskussionen zum Thema Glauben. "Nebelkerzen werfen" beschreibt für mich dieses Ärgernis ganz gut.

Trotzdem finde ich Kohlberg ziemlich interessant:

Die
1. Stufe – Die Orientierung an Strafe und Gehorsam: In der ersten Stufe orientieren sich diese nicht an moralischen Ansprüchen, sondern im Wesentlichen an wahrgenommenen Machtpotenzialen. Die von Autoritäten gesetzten Regeln werden befolgt, um Strafe zu vermeiden.
entspricht dann wohl der Stufe, von der viele Religionen bei ihren Anhängern ausgehen:
"Du musst dieses und jenes tun oder lassen, sonst kommst du in die Hölle".

Ein verstandenes und für richtig befundenes: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" würde ich schon fast in die 6. Stufe einordnen.
Leider gibt es etwas derartiges nichtmal in den 10 Geboten.
Auch hatte ich nie den Eindruck, dass "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" zu den zentralen Empfehlungen der Religionen gehört, die sich auf die Bibel beziehen.

Stufe 6 erreichen dem Link zufolge nur 4% der Menschen.
Das kann ich nicht glauben. Und es entspricht auch nicht meiner Erfahrung.
Ich wage mal die These, dass Kohlberg die Untersuchungen hauptsächlich mit Gläubigen durchgeführt hat, die wegen ihres Glaubens auf Stufe 1 oder 2 stehen geblieben sind.
.
Edit:
Aber auch unter Gläubigen sind die niedrigen Prozentsätze der Stufe 5 und 6 für mich nicht annähernd glaubhaft. Die meisten Gläubigen die ich kenne haben sich weit über die 10 Gebote und die Kirche hinaus weiterentwickelt und verlassen sich nach meiner Erfahrung mehr auf ihr Gewissen, auch wenn es der Lehrmeinung entgegensteht.

.

flaix 28.12.2012 13:38

wie heikel das Thema ist wurde ja so wunderbar in MiB erklärt. Wo K dem J erklärt das man vor 700 Jahren WUSSTE das die Erde eine Scheibe ist und es absolut unvernünftig war an eine Kugelform zu glauben.

Trimichi 28.12.2012 13:49

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 850289)
Der Link zu Kohlberg war ja ursprünglich auf eine direkte Frage von dir zur Missachtung des Namens Gottes gegeben worden. Nachdem ich mir gerade die Seite ausführlicher angeschaut habe, sehe ich es wie du: Der Link hilft bei der Beantwortung dieser Frage nicht weiter.

Deswegen hatte ich eingetippt:

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 849696)

Die katholische Kirche in finaler Instanz aber, Papst Benedikt XVI alias Josef Kardinal Ratzinger ("das Böse existiert auf dieser Welt auch um in uns die Liebe wieder zu erwecken") scheint mir auch so eine Art Letztbegründung zu sein...


Das wollte ich klargestellt haben, um das Missverständnis auszuräumen.

Ciao

titansvente 28.12.2012 14:59

Ich habe vorgestern "Life of Pi" (Schiffbruch mit Tiger) im Kino gesehen - und hatte vor acht Jahren auch schon das Buch gelesen.
Film und Buch transportieren in wunderbarer Weise mehr über modernen Glauben als es die Bibel heutzutage noch zu leisten vermag.

Angucken oder lesen!

silence 28.12.2012 16:07

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