Schwarzfahrer |
01.09.2023 15:36 |
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1720507)
Was heißt schon "anstrengend"? Für manche ist es anstrengend, den Müll rauszutragen, während ein 20km-Lauf für sie eine Kleinigkeit ist. Es kommt immer darauf an, was man gerne macht und wofür man ein Talent hat.
Wenn Kinder keine Lust haben, ihre Jahre zu opfern, um am Ende 2 cm weiter in die Sandgrube zu springen als das Nachbarkind, ist das eine sehr gesunde Einstellung. Es hat nichts mit genereller Abneigung gegen jede Form der Anstrengung zu tun.
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Grundsätzlich richtig. Entscheidend ist aber, daß durch zu viel "Nachsicht" und den Versuch, alle als gleich erscheinen zu lassen, eine generelle Abneigung gegen Anstrengung und Ehrgeiz entstehen kann. Gerade Kinder lernen erst durch Anstrengung, daß es sich lohnen kann (auch wenn ein anderer dadurch hervorsticht), dafür muß man sie aber in gewissen Grenzen schon zu ihrem Glück zwingen, von alleine machen es zu wenige, sich anzustrengen und mit anderen zu messen. Auch lernt man erst dabei, auch mit Scheitern umzugehen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1720507)
Wir sollten unseren Kinder die Spielräume geben, herauszufinden, was sie gerne machen und wo ihre Talente liegen. Dann gehen Leistung und Erfüllung Hand in Hand. Es sind schon viele Kinder, die zwar Leistung brachten, aber auf Gebieten, die ihnen nicht am Herzen lagen, kreuzunglücklich geworden.
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Stimmt auch, aber nicht ganz. Leistung und Erfüllung gehen auch auf Gebieten des eigenen Talentes erst Hand in Hand, wenn man die grundsätzliche Idee, daß sich Leistung, Anstrengung lohnen kann, verinnerlicht hat. Dies wird aber m.M.n. gerade durch die Abschaffung von Noten, Siegerehrungen u.ä. verhindert.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1720507)
Zur volkswirtschaftlichen Seite: Steine schleppen ist anstrengend, Baggerfahren hingegen nicht. Es ist aber sinnvoller, Baggerfahren zu lernen als der weltbeste Steineschlepper zu werden. Anstrengung allein bringt herzlich wenig.
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Beides kann man brauchen; für meinen Sohn wäre Steine schleppen einfacher zu lernen, als Baggerfahren. wie Du oben schreibst: jeder sollte seine Talente einsetzen können, und dort ehrgeizig sein - das bringt der Volkswirtschaft mehr, als ein Ranking der wertvollen Tätigkeiten. Letzteres führt ja zu den überschießenden Abiturientenzahlen mit Absenkung des Abiturniveaus und einem Mangel an guten Handwerkern.
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