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gaehnforscher 21.01.2020 19:21

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1506587)
Danke Moorii: Blumen:

Ich bin auch etwas verwundert über den Grad an Missgunst, Provokation und Sozialneid, der sich hier in diesem Thread entwickelt hat. Da er aber vor allem von einem einzigen Nutzer ausgeht, ergibt sich eventuell auch ein insgesamt irreführendes Gesamtbild.

....

Heute hat sich Estebban in bislang sage und schreibe 20 (!) zum Teil langen und ausführlichen Einzelbeiträgen im Collins-Cup-Thread sowie im PTO-Thread zu Wort gemeldet, um offensichtlich zu begründen, dass sich bei der heutigen Veröffentlichung zur PTO und zum Collins-Cup um für den Triathlon unwichtige und belanglose Dinge handelt.

Sry Hafu, auch wenn ich die PTO eher als etwas positives sehe und deine Euphorie diesbezüglich durchaus nachvollziehen kann, die oben genannten Aussagen (speziell den unteren Teil) hätte man bei anderer Sichtweise genauso anders herum formulieren können. Ich denke ihr dreht euch da beide etwas im Kreis.

Estabban hatte durchaus auch ein paar gute Gegenargumente, zum Beispiel was den finanziellen Aufwand für die Ausrichtung des Altersklasenrennens angeht, der halt nunmal das Budget belastet. Du sicherlich auch, was die Preisgeldentwicklung an sich angeht.

Zudem hat Estebban ja auch mehrfach betont, dass er sich durchaus für alle Beteiligten wünschen würde, dass die PTO erfolgreich ist. (ist zumindest bei mir hängen geblieben)

Dass man natürlich immer wieder Antwortet und versucht seine Position zu verdeutlichen, wenn von den eigenen Aussagen wiederholt die Hälfte überlesen/ignoriert wird (auch von anderen) oder einem vorgeworfen wird gegen etwas zu sein, obwohl dies offensichtlich nicht der Fall ist und man dies eigentlich auch bereits wiederholt geäußert hat.... das dürfte denke ich den meisten missfallen und ein entsprechendes Rechtfertigungsbedürfnis hervorrufen. Immerhin ist dieses Forum häufig so halb Anonym, man kennt viele Leute persönlich und es geht meist nicht nur um das "Image" von irgend einem Nicknamen.

Nicht bös gemeint... :Blumen:


Ich finde die Stimmung hier auch nicht sonderlich negativ geschweige denn von Missgunst geprägt. Einige schätzen die Möglichkeiten der PTO halt etwas optimistischer ein, andere weniger.

Hafu 21.01.2020 19:24

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1506596)
Ne, natürlich nicht. Hatte mit Johannes Moldan über das Thema 2018 auf Lanza diskutiert, und der hat sich dahingehend geäussert.
Und Moldan ist jetzt nicht einer DER Topathleten, die verständlicherweise viel verdienen.

Was heißt dahingehend geäußert?
Da bräuchte ich jetzt schon Zahlen oder wenigstens vergleichbare Berufe. Frage ihn mal konkret nach Jahresbrutto (nach Abzug berufsbedingter Aufwendungen für Reisen und Trainingslager).

Hawaii-Sieger wie Frodeno, Kienle oder Lange verdienen selbstverständlich gut.
Dahinter beginnt in der Regel bereits solides Facharbeiter-Niveau vom Einkommen her und auf dem Niveau von Moldan sehe ich ehrlich gesagt nicht mal ein Einkommen, mit dem sich neben dem eigenen Leben noch eine Familie finanzieren lässt, von der Absicherung im Krankheitsfall gar nicht zu reden.

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1506596)
Kannst du bestätigen, dass sie sich keine Unfallversicherung leisten können, oder wollen?

...

Frag' sie doch selbst. Ich wüsste nicht warum ich einem schwer verletzten Profi, der monatelang im Koma lag unterstellen sollte, dass er eine Fundme-Kampagne erstellt hat um seinen Unfall zu vergolden. Ich bin mir sicher, dass Russell das Geld tatsächlich benötigt hat und wer die Umstände des Unfall und das Verhalten von Versicherungen kennt, der weiß auch, dass eine normale Unfallversicherung hier nie gezahlt hätte, da an Russells Unfall ja ein Streckenposten, der den LKW hineingewunken hat, Schuld war.

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1506596)
Und das tönt jetzt ganz hart, aber wenn ein Profi zuwenig verdient, um seine Familie damit zu ernähren, ist er im falschen Beruf, oder er hat die Familienplanung falsch gemacht.

Die Meinung kann man haben.

Man kann aber auch mit etwas mehr Empathie den Standpunkt vertreten, dass bei der Verteilung von Geldern in einem Millionenbusiness wie Triathlon etwas verkehrt läuft, wenn Weltklasse-Triathleten, die unfallbedingt ein paar Monate ausfallen, in existenzielle Probleme geraten.
Ich würde vermuten, dass der 11.beste Koch weltweit, der 11.beste Informatiker von ihren Fähigkeiten mehr als überdurchschnittlich ihren Lebensunterhalt bestreiten können und dies auch absolut verdient haben.
Ich wünsche mir, dass dies in der Zukunft für die weltweit 11.beste Triathletin auch gilt.

Jonny22 21.01.2020 20:08

Meine bescheidene Meinung dazu hat 2 Seiten:
1. ich glaube es ist eine gute Idee wenn sich die Pros organisieren um im finanzkräftiger werdenden Business überhaupt noch Gewicht zu haben. Ansonsten sind sie schnell auf die Gladiatorenrolle reduziert (man kann allerdings argumentieren dass Profisport nichts anderes ist)
2. es in Abhängigkeit eines Gönners zu tun ist hochgefährlich da es ein Abhängigkeitsverhältnis schafft das nicht transparent ist. Bezüglich der Organisation von Out of competition Doping Tests wird es aber im LD Triathlon (fairerweise nicht nur da) höchste Zeit das eine Organisation ohne Abhängigkeiten das im Auftrag übernimmt. Profis die sich am Schluss selbst kontrollieren wollen kann ich auf dem Feld nach den Erfahrungen der letzten zwei Jahrzehnte nicht ernst nehmen

Trillerpfeife 21.01.2020 20:09

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1506602)
....

Die Meinung kann man haben.

Man kann aber auch mit etwas mehr Empathie den Standpunkt vertreten, dass bei der Verteilung von Geldern in einem Millionenbusiness wie Triathlon etwas verkehrt läuft, wenn Weltklasse-Triathleten, die unfallbedingt ein paar Monate ausfallen, in existenzielle Probleme geraten.
Ich würde vermuten, dass der 11.beste Koch weltweit, der 11.beste Informatiker von ihren Fähigkeiten mehr als überdurchschnittlich ihren Lebensunterhalt bestreiten können und dies auch absolut verdient haben.
Ich wünsche mir, dass dies in der Zukunft für die weltweit 11.beste Triathletin auch gilt.

der Vergleich hinkt dermaßen..


der 11 beste Judoka und der 11 beste Schwimmer und der 11 beste Dartprofi und der 11 beste Bodenturner .... all die haben auch so ein Problem.


Und leider ist Triathlon Profi kein Beruf wie Koch oder Informatiker sondern einfach Hobby zum Beruf gemacht.

Und wer das tut der sollte sich des Risikos bewust sein.

Auch wenn es ungerecht erscheint.

Hier kommt wieder nur die Abneigung gegen Ironman zutage und die ohnmächtig Wut darüber, dass diese Spacken auch noch die Weltmeisterschaft, also den Ironman auf Hawaii haben. Da würde ich mir auch in den A....sch beissen vor Zorn. :Cheese:

Aber wenn die PTO es schafft die 100 top TriathletInnen zu vereinen, dann wird das bestimmt irgendwas bewirken.

Wenn nicht, dann kann Michael Moritz ja die Sportler direkt unterstützen.


Ich glaube aber nicht, dass es die PTO darauf anlegt die Top 100 zu einem Startverzicht zu bewegen.
Interesantes Gedankenspiel, was würde die nichttriathletische Öffenlichkeit davon bemerken, und was würde die triathletische Öffentlichkeit davon halten.

gaehnforscher 21.01.2020 20:11

Zitat:

Zitat von Jonny22 (Beitrag 1506606)
Meine bescheidene Meinung dazu hat 2 Seiten:
1. ich glaube es ist eine gute Idee wenn sich die Pros organisieren um im finanzkräftiger werdenden Business überhaupt noch Gewicht zu haben. Ansonsten sind sie schnell auf die Gladiatorenrolle reduziert (man kann allerdings argumentieren dass Profisport nichts anderes ist)
2. es in Abhängigkeit eines Gönners zu tun ist hochgefährlich da es ein Abhängigkeitsverhältnis schafft das nicht transparent ist. Bezüglich der Organisation von Out of competition Doping Tests wird es aber im LD Triathlon (fairerweise nicht nur da) höchste Zeit das eine Organisation ohne Abhängigkeiten das im Auftrag übernimmt. Profis die sich am Schluss selbst kontrollieren wollen kann ich auf dem Feld nach den Erfahrungen der letzten zwei Jahrzehnte nicht ernst nehmen

Mh ich würde eher sagen, sie kontrollieren sich gegenseitig.

NBer 21.01.2020 21:24

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1506597)
....ch selbst bin mir nahezu sicher, dass die heutige Meldung zum Vertragsabschluss aller namhafter Triathlonprofis mit der PTO und zum Collins-Cup mit einem Preisgeld von 2 Mio USD (und damit ein vielfaches des Preisgeld, das in Kona verteilt wird) ein Game Changer für die Zukunft ist und unseren Sport aus vielerlei Gründen verändern wird........

naja........es ist ein vielleicht game changer für die vll 100 besten langstreckenprofis, nicht mehr, nicht weniger. von einem game changer "für den sport" zu reden ist doch etwas übertrieben. der triathlonsport besteht weltweit nämlich in erster linie aus hunderttausenden von jedermännern, -zigtausenden nachwuchssportlern, vielleicht rund 1000 hochleistungssportlern im kurzstreckenbereich......und dann kommen weltweit gerechnet irgendwann vielleicht hundert langstreckenprofis um die es aktuell geht. das ändert am triathlonsport an sich null. das sich für diese 100 langstreckenprofis etwas ändert ist zu begrüßen, aber es betrifft eben nur einen verschwindend kleinen teil "des sports".

captain hook 21.01.2020 22:51

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1506619)
naja........es ist ein vielleicht game changer für die vll 100 besten langstreckenprofis, nicht mehr, nicht weniger. von einem game changer "für den sport" zu reden ist doch etwas übertrieben. der triathlonsport besteht weltweit nämlich in erster linie aus hunderttausenden von jedermännern, -zigtausenden nachwuchssportlern, vielleicht rund 1000 hochleistungssportlern im kurzstreckenbereich......und dann kommen weltweit gerechnet irgendwann vielleicht hundert langstreckenprofis um die es aktuell geht. das ändert am triathlonsport an sich null. das sich für diese 100 langstreckenprofis etwas ändert ist zu begrüßen, aber es betrifft eben nur einen verschwindend kleinen teil "des sports".

Nunja, wenn sich statt für 10 Triathleten das ganze nun für 100 weltweit lohnt und das nicht nur ein bisschen, sondern dass man damit auch Geld verdienen kann, dann lohnt es sich ggfls. auch für Talente im Triathlon ihr Glück zu versuchen, die das vorher wegen Aussicht auf gesicherte Armut ggf nicht getan haben. Unter den von dir genannten Profis gibt es ja einen Unterbau. Und Talente die sowas vielleicht langfristig angehen und damit vielleicht irgendwann Förderstrukturen...

naja, viel "vielleicht". Mal sehen was kommt. Das HaFu sich freut ist in meinen Augen mehr als legitim. Immerhin könnte sein Sohn ggfls. davon profitieren, was ich ihm sehr gönne.

Hafu 21.01.2020 23:29

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1506607)
...
Aber wenn die PTO es schafft die 100 top TriathletInnen zu vereinen, dann wird das bestimmt irgendwas bewirken.
...

Wo warst du denn heute?

Bist du nicht auf instagram oder warum schreibst du das hypothetische "wenn"??

Die PTO hat Stand heute die 100 weltbesten Triathlonprofis der Mitteldistanz und der Langdistanz (50 Männer und 50 Frauen) hinter sich. Punkt.

Diese Athleten haben nicht nur einfach ein Lippenbekenntnis abgegeben, sondern jeder der heute sowas wie "proud member of PTO" oder ähnliche Aussagen in sozialen Medien gepostet hat, hat einen Einzelvertrag mit der PTO geschlossen, mit Rechten und Pflichten.

Frodeno, Kienle, Lange, Wurf, O'Donell, Brownlee, Gomez... Athleten, die sich zum Teil gar nicht mögen und oft komplett unterschiedliche Interessen haben, haben ausnahmslos unterschrieben und sich in einer einzigen gemeinsamen Interessenvertretung vereinigt.

Als ich vor einem halben Jahr zuerst von dem Vertragsangebot, dem dahinter versprochenen Geld und der Idee gehört habe, die alle Triathlonprofis erreicht hat, hätte ich das offen gesagt niemals für möglich gehalten. Man weiß doch z.B. wie Frodeno zu Lange steht, wie zu Brownlee. Und Frodo der am Ende seiner Karriere steht und finanziell mehr als ausgesorgt hat, ist der letzte, der jetzt noch eine Gewerkschaft braucht. Aber auch er hat sich solidarisch gezeigt und erkannt, welche Möglichkeiten für den Sport in dieser Initiative stecken. Von meiner Seite aus kann ich da nur sagen: Chapeau Frodo!:Blumen:


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