Ich glaube der Satz von Bilek ist schon richtig, auf der LD umso mehr, ein Trainer macht nicht den entscheidenden Unterschied. Aber man sollte die Differenz auch nicht zu sehr überbewerten. Auch unter Bilek hat Sebi nicht gemacht was er wollte, sondern hat nach Puls und Pace trainiert und ist mit Sicherheit auch Intervalle nach Watt gefahren.
Seipp probiert halt dort, wo bei einem austrainierten Athleten evtl. noch was zu holen ist, was rauszuholen, bei Sebi halt hauptsächlich Pacing und Saisonaufbau. Das man ihm nach kaum einem Jahr und nur weil er seine Laufbestzeit auf Hawaii nicht toppen konnte, direkt jeden Fortschritt abspricht, ist typisch. Übrigens hat Sebi außer der 2:49 2016 vorher nicht einen einzigen Hawaii-Marathon unter 2:54 ins Ziel gebracht, daher ist schon eine Bestätigung der Bestzeit ein gutes Zeichen. Ohne Frodo (der unantastbar ist) ist Sebi wohl der beste LDler der Welt.
Um ebenfalls auf Lange zurückzukommen - bei ihm ist der Trainerwechsel für mich plausibel. Faris hat selber immer gesagt, dass er eigentlich keine Ahnung hat, wie Patricks Leistungen zustande kommen und Training und Unterdistanz das überhaupt nicht hergeben. Offenbar hat Lange einfach einen hocheffizienten Stil, gepaart mit sehr guter Hitzeresistenz und hat mit dem Momentum auf seiner Seite gute Hawaii-Rennen abgeliefert. Faris war wahrscheinlich gut für so Themen wie Ernährung, Mentales etc.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein neuer Trainer aus Patrick deutlich mehr Leistung rausholen kann, sich das auf die Hawaii-Performance aber im Endeffekt bestenfalls gar nicht auswirkt.
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