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tobi_nb 28.04.2009 19:20

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 219167)
Das Problem ist doch, dass unsere Gesellschaft viel zu produktiv ist. Das Schlimme daran ist, dass diese Tatsache eigentlich ein absoluter Luxus ist - durch die Gegebenheiten aber ein Problem daraus wird.

FuXX

Genau das, was ich sage. Über kurz oder lang kann eine sozial existente Welt nur dann funktionieren, wenn die Menschen einen anderen Weg finden, als die Definition über Arbeit.

Eigentlich schizophren. Die Menschen streben danach, über immer ausgefeiltere Technologien dem Menschen die Arbeit abzunehmen. Und wenn's dann sowiet ist, weiß keiner wie damit umzugehen ist.

Die einzige Lösung für mich geht über den Staat, der durch Zwangsmaßnahmen das Geld wegnimmt und verteilt, denn bedauerlicherweise ist der Mensch nicht fähig, freiwillig abzugeben.

Rhing 28.04.2009 19:26

Und welcher Staat?

tobi_nb 28.04.2009 19:36

....

powermanpapa 28.04.2009 19:37

ich glaube an keinen Wechsel

jedenfalls keinen solchen den wir für wünschenwert halten würden

zu allen Zeiten haben sich Kulturen aufgelöst und ich glaube das wir überm Zenit sind

kann durchaus sein das es sich wieder hochrappelt
das "die Krise" aus den Medien verschwindet

aber irgendne Art von Vollbeschäftigung wird es GANZ SICHER nicht geben

Die Schere wird sich weiter öffnen

Das ist einfach so und wir können hier drüber bappeln, aber eben NIX dran ändern

tobi_nb 28.04.2009 19:44

....

powermanpapa 28.04.2009 19:53

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 219213)
...
Das nicht, aber es verkürzt einem die Zeit auf dem Flughafen.

Gut das wir darüber gesprochen haben ;)


nöö im Ernst, ich seh das ganze völlig emotionslos

was mich locker sein lässt ist der Gedanke

--das meine Kinder fast erwachsen sind, mit kleinen Kindern würde ich deutlich unruhiger schlafen
--das ich ohne weiteres auf allen erdenklichen Luxus ziemlich sicher ganz gut verzichten könnt, kein Laptop und ohne I-Net würde mir schon weh tun, aber ich würds überleben

---
gegensätzlich der allgemeinen Krisenstimmung, behauptet mein Freund der bei einem wirklich großen Auto Zulieferer Arbeitet---"wir sind bereits durchs Tal durch" das wäre bei ihnen schon deutlich zu merken
nungut, abwarten und Tee mit Rum trinken, so lange die Schiffe die den bringen nicht von Piraten versenkt werden

powermanpapa 28.04.2009 19:57

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 219137)
Na, ich denke, da muss man genauer hingucken. Wenn ich bedenke, was zB Telefon damals und was Telefon heute kostet, was Autofahren damals und was Autofahren heute kostet. Nur um mal zwei Ansatzpunkte zu nennen.

Milch immer noch für 0,49€, Benzin dagegen 1,25€. Und da hab ich noch nicht mal angefangen, Inflation mit zu berücksichtigen.

jo

Telefon kostete 29DM oder? drum hatten wir bis mitte der 70er auch keins und dann war Telefonieren nur in Notfällen erlaubt, weil die Einheiten zu teuer waren

und wenn ich auf den Strassen so rumguck, der Sprit ist nicht zu teuer

Lebensmittel sind wirklich unverschämt billig,
hab mal beim Massa Mark installiert, da wurde jeden Abend nen 40cbm Container mit abgelaufenen Lebensmitteln abgeholt

powermanpapa 28.04.2009 20:08

Zitat:

Zitat von remi (Beitrag 219138)
ich kann dir nicht ganz folgen. reallöhne sind existentiell. das was du aufzählst ist es nicht, dem stimme ich dir zu. hat aber mit meiner aussage null & gar nix zu tun. reallohnverluste sind fakten ...
cih kann auch mit einem dicken monatsgehalt auf dem boden bleiben und nicht der konsumgeilheit fröhnen. das hängt von deiner persönlichkeit ab.

dann versteh ichs tatsächlich nicht

was ist denn Reallohnverlust?

für mein bescheidenes Auffassungsvermögen....

..eben das was ich mir mit meinem Nettolohn an Leben leisten kann

und da sehe ich fast überall das damit eine ganze Menge konsumiert werden kann, was im Verhältnis vor 20 Jahren undenkbar gewesen wäre

Das die Schere bereits groß ist und sich weiter öffnet ist unbestritten

aber leider wird es die 5 Arbeiter die den ganzen Tag einfach nur die Werkstatt sauberhalten müssen und es für die dadurch für ne bescheidene 3 Zimmerwohnung mit gebrauchtem Fernseher reicht
nicht mehr geben
und nichts und niemand wird es zurück drehen

man kann nur zusehen das beste aus seinen persönlichen Möglichkeiten zu machen

tobi_nb 28.04.2009 22:14

....

tobi_nb 28.04.2009 22:18

....

Phlip 04.05.2009 19:40

http://www.spiegel.de/img/0,1020,1512141,00.jpg

Bei welchem großen Deal ist denn Roland Berger nicht dabei?

neonhelm 15.06.2009 10:11

Verkaufen in der Krise :Cheese:

neonhelm 13.07.2009 11:16

Die Wahlen stehen vor der Tür. Lieber noch mal schnell zurückrudern...

*ranton*Diese schwafelnden Sozialautisten. Die Aussagen zeigen doch mal wieder schön, wessen Geistes Kind sie sind. Mein Vorschlag wäre, sie ohne Geld mit zwei Kindern auf die Straße zu setzen und zu gucken, ob sie fünf Jahre durchhalten. Vom Zeitraum bis zur Volljährigkeit der Kinder will ich ja gar nicht mal reden. Das wär doch mal Stoff für die Privaten.*rantoff*

Ganz abgesehen davon werden in dem Artikel mal wieder lustig verschiedene Sachlagen unzulässiger Weise miteinander verknüpft. Guter Journalismus sieht anders aus...

keko 05.03.2010 21:37

Und keiner widerspricht ;)

http://www.youtube.com/watch?v=GC40V...ture=topvideos

Rassel-Lunge 06.03.2010 00:09

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 356645)

wow hat der einen Hals...

Walli 06.03.2010 07:53

Zitat:

Zitat von Rassel-Lunge (Beitrag 356733)
wow hat der einen Hals...

aber vollkommen recht

Hafu 06.03.2010 08:48

Zitat:

Zitat von Walli (Beitrag 356756)
aber vollkommen recht

Nicht dass mir Herr Grupp persönlich sympathisch ist, aber er hat meinen vollen Respekt, denn er handelt seit mehr als 20 Jahren genau so, wie er redet.

Und hat mit der praktischen Umsetzung seiner Thesen (u.a. Verzicht auf Produktionsauslagerung in Billiglohnländer) auch noch anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg, ausgerechnet in einer Branche, die in Deutschland in der Vergangenheit (angeblich wegen zu hoher Lohnkosten) einen Niedergang erlebt wie nahezu keine zweite!

So einer hat jedes moralische Recht, auch mit dem Finger auf andere zu zeigen!

keko 06.03.2010 10:51

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 356762)
Nicht dass mir Herr Grupp persönlich sympathisch ist, aber er hat meinen vollen Respekt, denn er handelt seit mehr als 20 Jahren genau so, wie er redet.

Ein bisschen ist auch der Verbraucher gefordert, indem er nicht wie blöd jedem "billig, billig"-Verkauf hinterher rennt, sondern mehr auf Qualität und Langlebigkeit beim Einkauf setzt. Statt "12-teiliges Set zum Spottpreis" vielleicht mal nur ein Teil als Markenprodukt?

Mit Billiglohnländern können wir eh nicht konkurrieren, da ziehen wir immmer den Kürzeren. Deutschland kann nur über Qualität und Innovation überleben. Die Verlagerung von Standorten ins Ausland sehe ich auch sehr kritisch. Da geht nämlich viel know-how mit weg. Und was tun wir? Wir kaufen neuerdings sogar chinesische Autos. Einfacher kann man sich sein Grab kaum schaufeln.

Bleierpel 06.03.2010 10:58

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 356762)
Nicht dass mir Herr Grupp persönlich sympathisch ist, aber er hat meinen vollen Respekt, denn er handelt seit mehr als 20 Jahren genau so, wie er redet.

Und hat mit der praktischen Umsetzung seiner Thesen (u.a. Verzicht auf Produktionsauslagerung in Billiglohnländer) auch noch anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg, ausgerechnet in einer Branche, die in Deutschland in der Vergangenheit (angeblich wegen zu hoher Lohnkosten) einen Niedergang erlebt wie nahezu keine zweite!

So einer hat jedes moralische Recht, auch mit dem Finger auf andere zu zeigen!

Sehe ich ganz genau so!!

Für Herrn Grupp und seine Aussagen: STANDING OVATIONS!!!

arist17 06.03.2010 11:16

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 356796)
Ein bisschen ist auch der Verbraucher gefordert, indem er nicht wie blöd jedem "billig, billig"-Verkauf hinterher rennt, sondern mehr auf Qualität und Langlebigkeit beim Einkauf setzt. Statt "12-teiliges Set zum Spottpreis" vielleicht mal nur ein Teil als Markenprodukt?


das ist doch der springende punkt. wer ist denn bereit, leistung auch zu bezahlen? am besten immer höheren lohn bei sinkenden preisen.
nur dass qualität auch ihren preis hat, dass ein leistungsgerechter lohn (den jeder gerne hätte) sich auch im preis (den keiner bezahlen will) der produkte (die jeder haben will), widerspiegelt, ..... das ist vielleicht nur zu kompliziert gedacht

jammern ist sicher einfacher

powermanpapa 06.03.2010 13:55

Zitat:

Zitat von arist17 (Beitrag 356810)
das ist doch der springende punkt. wer ist denn bereit, leistung auch zu bezahlen? am besten immer höheren lohn bei sinkenden preisen.
nur dass qualität auch ihren preis hat, dass ein leistungsgerechter lohn (den jeder gerne hätte) sich auch im preis (den keiner bezahlen will) der produkte (die jeder haben will), widerspiegelt, ..... das ist vielleicht nur zu kompliziert gedacht

jammern ist sicher einfacher

ebent!

da beisst sich die Ratte in den Schwanz

kury 06.03.2010 14:28

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 356645)

Klasse

neonhelm 06.03.2010 17:41

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 356864)
ebent!

da beisst sich die Ratte in den Schwanz

Nu, ganz so isses ja nicht. Billiger kauf ich ja nur, wenn wenn ich gleiche(-wertige) Produkte zu unterschiedlichen Preisen habe oder mir das teure, bessere Produkt nicht leisten kann.

Und nur die Unternehmen, bei denen Gewinnmaximierung und nicht Gewinnoptimierung ganz oben steht, weichen dem Innovationsdruck aus. Fatal in einem ressourcenarmen Land wie Deutschland... Ist aber nix neues.

Meik 06.03.2010 17:49

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 356953)
Billiger kauf ich ja nur, wenn wenn ich gleiche(-wertige) Produkte zu unterschiedlichen Preisen habe oder mir das teure, bessere Produkt nicht leisten kann.

Meist geht das aber mehr in Qualität ist nebensächlich, der Preis zählt. Letztlich immer die Frage warum etwas anderes billiger ist. Oft leider nur weil in Billiglohnländern gefertigt.

Geiz ist Geil ist auch nur die kurzfristige Gewinnmaximierung des "kleinen Mannes", in der Denkweise ist das meist genau das gleiche wie bei Managern nur dass es um kleinere Summen geht.

Gruß Meik

neonhelm 06.03.2010 17:54

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 356957)
Meist geht das aber mehr in Qualität ist nebensächlich, der Preis zählt.

Ne, denke ich nicht. Macht, zumindest für mich, keinen Sinn. Fängt beim Essen an und hört beim Schraubenschlüssel auf. Warum sollte ich da mangelnde Qualität nehmen, wenn ich mir besseres leisten kann?

Meik 06.03.2010 18:00

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 356959)
Ne, denke ich nicht. Macht, zumindest für mich, keinen Sinn. Fängt beim Essen an und hört beim Schraubenschlüssel auf. Warum sollte ich da mangelnde Qualität nehmen, wenn ich mir besseres leisten kann?

Sehe ich ja genauso. Nur denken sehr viel eben anders. Warum einen Schraubenschlüssel in guter Qualität wenn man einen ganzen Werkzeugkasten für das gleiche Geld bekommt?

Man will ja auch einen großen Fernseher, ein neues Auto, das neueste Handy, ... - aber alles möglichst billig, das Geld sich alles in hoher Qualität leisten zu können haben die wenigsten. Abstriche machen? Wo kämen wir denn da hin?

Gruß Meik

neonhelm 06.03.2010 18:10

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 356961)
Warum einen Schraubenschlüssel in guter Qualität wenn man einen ganzen Werkzeugkasten für das gleiche Geld bekommt?

Weil ich mir mit dem minderwertigen Schlüssel aus dem Werkzeugkasten die Schraube versaue und damit einen x€ Schaden verursache? Ist der Schlüssel gleichwertig, muss der Anbieter des Einzelschlüssels offensichtlich an seinen Prozessen arbeiten.

Meik 06.03.2010 18:23

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 356970)
Weil ich mir mit dem minderwertigen Schlüssel aus dem Werkzeugkasten die Schraube versaue und damit einen x€ Schaden verursache? Ist der Schlüssel gleichwertig, muss der Anbieter des Einzelschlüssels offensichtlich an seinen Prozessen arbeiten.

Schon richtig, aber dann guck mal im Baumarkt wie viele von diesen Billigschlüsseln verkauft werden. Deswegen hab ich das ja auch kurzfristige Gewinnmaximierung beschrieben, erstmal ist das Zeug einfach billiger.

Statt an Prozessen zu arbeiten kann man auch einfach in Länder auslagern mit Niedriglöhnen, billigen Energiekosten und niedrigeren Auflagen in Punkto Umwelt, Arbeitsschutz etc.. :Huhu:

Gruß Meik

Helmut S 06.03.2010 18:24

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 356645)

Naja. Klassischer Familienunternehmertext. Die hören sich gerne reden. Patriarch halt. An manchen Stellen sicher nicht falsch. Insbesondere was Innovation in D betrifft.

Was er m.E. meint aber nicht sagt ist: Wir brauchen die Haftung des Kapitals. Diejenigen die ein Unternehmen besitzen und die sich für eine Person als angestellten Manager entscheiden, die müssen letztlich haften - auch für die Fehler des angestellten Managers. Jeder hat die Mitarbeiter die er verdient. Der gute Grupp kann das bloß nicht auseinanderhalten, weil er 100% ident ist. Der kann sich gar nicht vorstellen, dass ein anderer sein Unternehmen führt (das ihm gehört). Er hat's vom Vater und hat noch nie was anderes gesehen/gemacht. Er hatte noch nie Renditedruck von Investoren oder anderen Eignern.

Und: Als Gmbh & Co KG muss man sich nicht 3x überlegen wer NICHT(!) haftet wenn der Laden den Bach runter geht. Der hat seine Schäfchen genau so im Trockenen wie alle anderen Familienunternehmer. Sicher wird er aber nicht nur mit 1 Mio. Bürgschaft in seinem Laden stecken. Verarmen wird er aber auch nicht, wenn er gegen die Wand fährt.

Big wheel keeps on turning ...

neonhelm 06.03.2010 18:37

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 356977)
Statt an Prozessen zu arbeiten kann man auch einfach in Länder auslagern mit Niedriglöhnen, billigen Energiekosten und niedrigeren Auflagen in Punkto Umwelt, Arbeitsschutz etc.. :Huhu:

Das ist ja der Punkt, an dem ich die Gewerkschaften seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht verstehe: Ich muss nicht für meinen Kumpel hier kämpfen, sondern für und mit meinem Kumpel im chinesischen Bergwerk. Aber da versagen sie ja immer noch kläglich... :Nee:

Triaking 06.03.2010 18:56

Ich habe mal ne zeitlang für eine Textilfirma den Import gemacht und das waren sauteure Teile, das heißt teuer nicht gleich deutsche Wertarbeit.;)

Fakt ist, daß die Manager nicht persönlich mit unter gehen, wenn Sie falsch liegen und einen Laden gegen die Wand fahren. Die sind meist so gestört in der Selbstwahrnehmung, die merken wirklich nicht, daß Sie eigentlich völlig unfähig sind und das beste zum Schluß..... der nächste völlig unfähige Manager stellt genau dieses Toastbrot dann wieder ein und schwupp hat dieser einen neuen völlig überbezahlten Job. :Nee:

Diesen Kreislauf zu unterbrechen ist nahezu unmöglich, es sei denn die Verantwortung der Handelnden wird deutlich erhöht und damit auch deren Risisko.........eben im Verhältnis zu dem Einkommen:cool:

Kurt D. 06.03.2010 19:05

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 356802)
Sehe ich ganz genau so!!

Für Herrn Grupp und seine Aussagen: STANDING OVATIONS!!!

...und meine Zustimmung hat der Mann auch. Er hat in jedem Punkt voll getroffen. Schade das es zu wenige solcher Unternehmer noch gibt, nicht nur bei uns.

Aber in Bezug auf den Thread Titel: "Wo ist die Krise", kann man das weiterdrehen auf vieles was im Moment bei uns einfach nicht mehr passt und hochkocht ...-
Einige Beispiele:
Katholische Priester und Patres betätigten sich als Sex- und Prügelstrolche, in Klöstern, Eliteschulen und bei Sängerknaben -

Evangelische Bischöf(in) trinkt sich die Huke voll und setzt sich anschließend an's Steuer -

na ja, und DFB Schiris spielen schwule Freundschaften aus,...

Und viele derer erhoben die Zeigefinger der Moral (oder der gelben und roten Karten...) und belehrten über "Gut und Böse".

Es ist eine tiefe Krise in vielen Köpfen, bei Führungs"persönlichkeiten" und so gennanten "Vorbildern", welche sich schleichend über Jahre eingebrannt hat. Auch in Wirtschaft und der Politik.

:Nee: :Nee:

Helmut S 06.03.2010 20:46

Man sollte Unterscheiden zwischen:

a) Unternehmern, die ihr eigenes Geld in ihr eigenes Unternehem investieren und ihr Unternehmen auch selbst führen.

Das sind die echten Unternhmer. Diese Menschen stecken in der Regel voll im Risiko. Das ist aber in den allermeisten Fällen nicht begrenzt auf die Einlage im Geschäft. Praktisch jeder mittelständischer Unternehmer den ich kenne hängt irgendwie persönlich (also abseits der GmbH etc.) mit nem Haus oder ner Bürgschaft mit drin.

b) angestellte Manager in der Realwirtschaft
Hierfür gibt es für den Fall der groben Fahrlässigkeit genug gesetzliche Regelung und die Haftungsrisiken von Vorständen und Aufsichtsräten sind enorm. Der Eigentümer (in einer AG z.B. vertreten durch den Aufsichtsrat) hat zum einen das Recht der Entlassung von z.B. Vorständen und zum anderen ist es in Deutschland auch durchaus so, dass man als Unternehmen Schadensersatz von Managern fordern kann, falls Missmanagement nachgewiesen werden kann. Eine etwaige vorausgegangene Entlastung z.B. einens Vorstandes heilt das nicht! Siehe auch aktuelle Forderungen von Siemens an ihre Manager. Der (oberflächliche) Focus Artikel mag das an der einen oder anderen Stelle unterstreichen.

c) angestellte Manager in der Finanzwirtschaft

Hier beginnt das Problem. In der Regel ist es heute so, dass Managergehälter aus drei Bestandteilen bestehen: fixes Gehalt (recht wenig und der kleinste Teil), variabler, erfolgsbezogener Anteil (meist der Hauptteil) und Optionen auf Unternehmensanteile. In der Realwirtschaft sind die Gewinne vor Finanzergebnis heute oft gar nicht mehr so groß. Da sind die Gelder des variablen Anteils noch in Ordnung. Die dicke Kohle verdient man hier mit Finanztransaktionen (Bsp.: Siemens, Porsche - bevor der Schuß nach hinten los ging). In der Finanzwirtschaft geht es um ganz andere Summen. Hier muss eine Begrenzung des Gehalts bzw. besser eine Umstrukturierung der Gehaltsbestandteile her. Es kann nicht sein, das die riskantesten Entscheidungen von Angestellten(!) getroffen werden, weil man auf ein fettes variables Gehalt spekuliert.

In beiden Fällen aber haben die angestellten Manger enormen Druck von den Eigentümern, die eben kurzfristig nicht mit 5% Umsatzrendite zufrieden sind. Langfristig schon gleich gar nicht. Ganz schlimm sind hier amerikanische Investoren.

d) Unternehmer (oft geerbtes altes Geld) oder Investoren die auf der Suche nach maximaler Rendite Andere anstellen, weil sie zu blöd sind was eigenes auf die Beine zu stellen und dann sogar noch zu blöd sind den richtigen auszusuchen. Sich die richtigen Leute zu suchen ist ein absolute Kernkompetenz jeden Unternehmers. Diese Leute müssen m.E. genauso haften. Sie sind es, die im Hintergrund die ursächlich falschen Entscheidungen getroffen haben. Die dürfen aber nicht nur mit den Anteilen, die sie in den Gesellschaften halten drin hängen, die müssen mindestens so drin hängen wie die echten Unternehmer aus Punkt a).

Man kann das sicher noch differenzierter sehen .... Populismus ist hier aber sicher nicht angebracht, weil es um den Standort Deutschland geht, der nämlich gar nicht so schlecht ist, wie er oft gemacht wird.

Grüße Helmut

powermanpapa 06.03.2010 20:59

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 356953)
Nu, ganz so isses ja nicht. Billiger kauf ich ja nur, wenn wenn ich gleiche(-wertige) Produkte...

die Realität ist

jeder sieht zu das SEIN Gewinn maximal ist

Der VW Arbeiter mit 3k Netto regt sich höllisch auf wenn er 3Ct pro Brötchen mehr zahlen soll,
dabei ist es ihm völlig schnurz das die Bäckerei Verkäuferin nicht mal ein drittel seines Lohnes hat

der Egoismus ist krass geworden

vielleicht wars ja schon immer so


gefühlt ist es schlimmer geworden

powermanpapa 06.03.2010 21:05

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 356979)
Naja. Klassischer Familienunternehmertext....
Big wheel keeps on turning ...

ich war früher in nem richtig geilen Familienbetrieb angestelllt

rechtzeitig....bevor ein "Geschäftsführer" eingestellt wurde, verließ ich den Laden

danach ging die Moral der Angestellten den Bach runter

-----
diese Fuck Manager sind an nichts interessiert als an der kurzfristigen Maximierung der eigenen Bezüge

--
wir sich aber nicht ändern, werden wir mit leben müssen

Thorsten 06.03.2010 22:24

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 356979)
Er hatte noch nie Renditedruck von Investoren oder anderen Eignern.

Da der Laden mit 1200 Mitarbeitern nur die eigene Familie ernähren muss, reicht es ja, wenn er das eine oder andere Milliönchen abwirft. Damit kann man sich auch diesen Luxus leisten, den er dort betreibt. Wenn die privaten Rentenversicherungen dieser Mitarbeiter davon abhängen würden, wieviel Rendite diese Firma abwirft (so ganz anonym, ohne dass diejenigen es wüssten), könnte das schon ganz anders aussehen und die selben Mitarbeiter würden über die niedrige Rendite ihrer Rentenversicherung maulen.

sybenwurz 06.03.2010 23:08

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 356645)

Wau!
Der geht ja ab wie n Zäpfchen.

Und ich werde wohlwollend bemerken, wer sich hier zustimmend dazu äussert und mir nen dementsprechenden Text parathalten, wenn aus diesem Zirkel jemand nen ungelabelten Carbonrahmen aus China anschleppt, billige Laufräder aus UK (natürlich auch 'Made in China') oder sonstigen Ramsch ausm Internet-Shop ...:Cheese:

keko 07.03.2010 00:27

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 356994)
...und meine Zustimmung hat der Mann auch. Er hat in jedem Punkt voll getroffen. Schade das es zu wenige solcher Unternehmer noch gibt, nicht nur bei uns.

Aber in Bezug auf den Thread Titel: "Wo ist die Krise", kann man das weiterdrehen auf vieles was im Moment bei uns einfach nicht mehr passt und hochkocht ...-
Einige Beispiele:
Katholische Priester und Patres betätigten sich als Sex- und Prügelstrolche, in Klöstern, Eliteschulen und bei Sängerknaben -

Evangelische Bischöf(in) trinkt sich die Huke voll und setzt sich anschließend an's Steuer -

na ja, und DFB Schiris spielen schwule Freundschaften aus,...

Und viele derer erhoben die Zeigefinger der Moral (oder der gelben und roten Karten...) und belehrten über "Gut und Böse".

Es ist eine tiefe Krise in vielen Köpfen, bei Führungs"persönlichkeiten" und so gennanten "Vorbildern", welche sich schleichend über Jahre eingebrannt hat. Auch in Wirtschaft und der Politik.

:Nee: :Nee:

Früher in der Schule habe ich mich oft gefragt, was aus den vielen Nullen, von denen ich umgeben bin, wohl mal wird, wenn die groß sind: abschreiben und nicht abschreiben lassen, beim Lehrer einschleimen und gleichzeitig dich anschmieren, große Klappe - nix dahinter usw. usf. Heute habe ich die schlimme Befürchtung, dass diese Leute mittleweile in mittleren und hohen Managementpositionen angekommen sind. :Cheese:

TriBlade 07.03.2010 10:02

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 356994)
.

Es ist eine tiefe Krise in vielen Köpfen, bei Führungs"persönlichkeiten" und so gennanten "Vorbildern", welche sich schleichend über Jahre eingebrannt hat. Auch in Wirtschaft und der Politik.

:Nee: :Nee:


Ich persönlich glaube das man den Beginn der Krise ziemlich genau daran festmachen kann, dass ein Ex-Bundeskanzler Millionen von "Freunden" bekommen hat und die Frechheit besitzt immer noch sein Wort den "Freunden" gegenüber über das Grundgesetzt zu stellen.
An dieser Stelle in unserer Geschichte haben irgendwie alle Begriffen, dass die Mittel egal sind es geht nur noch um die Maximierung des eigenen Vorteils.
Solange wir nicht begreifen, dass die Funktionsträger dieses Systems, wenn schon nicht eingesperrt dann doch bitte wenigstens aus den Parlamenten gejagt gehören werden wir tapfer bis zum Untergang weitermachen.
Ich bin mir sicher, dass bei der nächsten Wahl in dem bevölkerungsreichsten Bundesland, dessen Ministerpräsidenten man kaufen kann, auch kein entscheidendens Signal zu einer wenigstens moralischen Wende erfolgen wird.

Daher "weitermachen"

Meik 07.03.2010 10:53

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 357198)
auch kein entscheidendens Signal zu einer wenigstens moralischen Wende erfolgen wird.

Wo soll es da auch hingehen? Andere Parteien sind nichts besser und was von einer "moralischen Institution" wie der Kirche zu halten ist sieht man derzeit auch wieder.

Die Wahl ist mehr die Wahl des geringsten Übels.

Nur soll man das den Politikern vorwerfen? Der "kleine Mann" handelt in seinem Rahmen doch größtenteils auch nur für seine persönliche Gewinnmaximierung. Geiz ist geil, streiken für mehr Lohn, Steuerhinterziehung - halt alles im kleineren Rahmen, aber grundsätzlich nichts groß anders als "die da oben".

Gruß Meik


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