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tridinski 26.07.2022 11:56

Zitat:

Zitat von AndrejSchmitt (Beitrag 1672587)

Meinst du nicht, das die heutige Generation an Fahrern einfach auch ohne Doping leistungsstärker ist als die damalige gedopte Generation? Besseres Material, ausgeklügeltere Trainingsmethoden, Ernährung, verbesserte Regeneration, etc.

Pauschal zu behaupten, jemand kann nicht sauber unterwegs sein weil er schneller war als die damaligen Fahrer halte ich für falsch. Sonst müsste man ebenso behaupten alle Leichtathletik Weltrekorde der heutigen Zeit sind schmutzig, weil ja vor 20 Jahren jeder nur vollgestofft unterwegs war.

Das kann gut so sein wie du es ausführst, es wäre eine mögliche Antwort auf die aufgeworfene Frage. Und ich sprach nur davon dass Fragen aufgeworfen werden, nicht welche Antworten ich vermute, da liest jeder zwischen den Zeilen was er möchte ;)

Angliru 26.07.2022 12:02

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1672613)
Rasmussen und Di Luca wurden beide mehrfach erwischt und wegen Doping gesperrt. irgendwann dann nachdem sie Wiederholungstäter waren, dann auch lebenslang. Sie sind damit geradezu Paradebeispiele, dass man eben nicht jahrelang Dopen kann, ohne auffällig zu werden.

Dass es erst seit 20 Jahren Trainingskontrollen im Profiradsport in nennenswertem Umfang gibt und erst sei 2008 es biologische Pässe gibt, habe ich doch in meinem anderen Beitrag schon erwähnt. Ebenso wie ich erwähnt habe, dass UCI und Tour-de-France-Organisation in den 90er und 0er-Jahren korrupt bzw. zumindest durch Interessenkonflikte gelähmt waren, weil sie selbst für das Management ihrer Dopingkontrollen zuständig waren, was seit über 10 Jahren anders ist.

Selbst Armstrong, der sicherlich professionell beraten gedopt hat, fiel schon mehrfach mit positiven Dopingkontrollen (z.B. bei der Tour de Suisse) auf. Nur hat er es geschafft sich aus den drohenden sportrechtlichen Maßnahmen herauszukaufen, was nur wegen Korruption bei der UCI möglich war.

Ja und nein. Dass beide Fahrer mehrfach erwischt wurden, wissen wir beide. Es geht mir um die Quantität der Tests im Vergleich zu dem Aufleuchten der Lampe. Wenn Rasmussen und das ist glaubwürdig, 1000 Male getestet wurde, dann ist das Verhältnis ein Witz. Gleiches gilt für sämtliche Topstars - erwischt oder nicht erwischt - der damaligen Zeit. Das Thema Zufall und kontrolliertes Doping, zeigen u.a. auch die Fälle Contador und Froome. Der Täter lernt in der Regel über die Zeit, die Nachweise werden schwieriger. Bei den Budgets von Topteams kann auch in legale und illegale Optimierungsforschung investiert werden. Ich persönlich denke, dass wir uns heutzutage, auch im Vergleich zu früher, deutlich mehr im Graubereich bewegen.

Was Armstrong angeht, gerade sein Beispiel zeigt das abartige Netzwerk, in das Funktionäre, Ärzte, Betreuer, Trainer verwickelt waren - und die schwiegen mit. Viele von diesen Leuten sind bis heute im Radsport als sportliche Leiter, Trainer oder Experten aktiv. Die beiden dominanten Teams der Tour haben sehr dubiose Personen in ihren Reihen. Nun soll es keine Pauschalanschuldigung sein, man kann es so oder so auslegen. Wir machen es nun anders und fahren sauber vs wir machen es wie früher, nur geschickter. Die Leistungen der Jungs auf dem Rad lassen mich persönlich aufhorchen, obwohl ich es zum Zeitvertreib mir gerne anschaue.

AndrejSchmitt 26.07.2022 12:06

Doping hin, Doping her, es war jedenfalls eine der geilsten TdF ever... gerade für den 1-4W/kg Zuschauer war es ein Spektakel das es so sonst nirgends gibt.

Hafu 26.07.2022 12:19

Zitat:

Zitat von Angliru (Beitrag 1672618)
Ja und nein. Dass beide Fahrer mehrfach erwischt wurden, wissen wir beide. Es geht mir um die Quantität der Tests im Vergleich zu dem Aufleuchten der Lampe. Wenn Rasmussen und das ist glaubwürdig, 1000 Male getestet wurde, dann ist das Verhältnis ein Witz. ...

Nein, das was er sagt ist komplett unglaubwürdig. Rasmussen war ein Lügner und Betrüger durch und durch.

Früher gab es nur Wettkampfkontrollen und im Wettkampf wurde üblicherweise, wenn es denn Dopingkontrollen gab, der Sieger und ein zusätzlich ausgeloster weiterer Teilnehmer getestet. Bei kleineren Rennen (Kiterien, regionale Rennen) gibt es aus Kostengründen (Dopingkontrollen sind teuer) natürlich keine Tests.

Man braucht sich also nur die Anzahl gewonnener hochklassiger Rennen bei Procycclingstats für Rasmussen ansehen, um abzuschätzen wie oft, bzw. wie selten er mutmaßlich getestet wurde. Es ist völlig auszuschließen, dass da eine vierstellige Anzahl an Tests rauskommt und selbst eine dreistellige Zahl an Dopingtests würde mich bei der damaligen niedrigen Kontrolldichte schon überraschen.
Armstrong, der eine weitaus längere Radsportkarriere hatte mit wesentlich mehr Siegen und Erfolgen hat auch immer von viel mehr (negativen) Tests berichtet, als es tatsächlich gegeben hat.
Die USADA gibt die Anzahl an Dopingtests für die Karriere von Armstrong mit rund 250 an. Und davon waren wie wir mittlerweile wissen mindestens fünf Tests positiv (vier bei der Tour de France 1999 und einer bei der Tour de Suisse 2001).

Zitat:

...Armstrong gab als Verteidigung stets an, in seiner Karriere mehr als 500 Mal negativ getestet worden zu sein. Diese Zahl streitet die USADA ab und rechnet mit rund der Hälfte. Außerdem habe es mehrmals positive Tests gegeben:
Doper sind Lügner und Betrüger, egal ob sie Armstrong oder Rasmussen heißen und man sollte ihnen kein Wort glauben, ohne das man es im Detail überprüft.

Angliru 26.07.2022 12:40

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1672621)
Nein, das was er sagt ist komplett unglaubwürdig. Rasmussen war ein Lügner und Betrüger durch und durch.

Früher gab es nur Wettkampfkontrollen und im Wettkampf wurde üblicherweise, wenn es denn Dopingkontrollen gab, der Sieger und ein zusätzlich ausgeloster weiterer Teilnehmer getestet. Bei kleineren Rennen (Kiterien, regionale Rennen) gibt es aus Kostengründen (Dopingkontrollen sind teuer) natürlich keine Tests.

Man braucht sich also nur die Anzahl gewonnener hochklassiger Rennen bei Procycclingstats für Rasmussen ansehen, um abzuschätzen wie oft, bzw. wie selten er mutmaßlich getestet wurde. Es ist völlig auszuschließen, dass da eine vierstellige Anzahl an Tests rauskommt und selbst eine dreistellige Zahl an Dopingtests würde mich bei der damaligen niedrigen Kontrolldichte schon überraschen.
Armstrong, der eine weitaus längere Radsportkarriere hatte mit wesentlich mehr Siegen und Erfolgen hat auch immer von viel mehr (negativen) Tests berichtet, als es tatsächlich gegeben hat.
Die USADA gibt die Anzahl an Dopingtests für die Karriere von Armstrong mit rund 250 an. Und davon waren wie wir mittlerweile wissen mindestens fünf Tests positiv (vier bei der Tour de France 1999 und einer bei der Tour de Suisse 2001).



Doper sind Lügner und Betrüger, egal ob sie Armstrong oder Rasmussen heißen und man sollte ihnen kein Wort glauben, ohne das man es im Detail überprüft.

Und wenn sich heute einer hinstellt und sagt, dass er ein absolut reines Gewissen hat, ist er sofort glaubwürdig? Mir sind keine aktiven Doper bekannt, die sich hinstellen und öffentlich zugeben, dass sie gedopt haben. Zudem trennst Du hier enorm, was mir nicht gefällt. Rasmussen und Lance sind Betrüger und was sind Wino und Aldag für Dich, um paar Namen einzuwerfen? Diese Männer sitzen in den Autos und sind verantwortlich für junge Leute. Das ist aus meiner Sicht der Punkt, der die Leistungen zum hinterfragen bringt. Schau Dir zudem die heutigen Budgets an, die sind nicht altruistisch, sondern mit einer Erwartungshaltung verbunden. In dem sich stets immer weiter profissionalisierenden Radsport, mit Spezialisierungen, sind nun einmal Sonderleistungen zu hinterfragen und WvA, bei aller Liebe zum Talent und der ansehnlichen Show, macht sämtliches mit und zerreißt ein Profifeld ab km 0.

Ich habe in der Tat keine Teststzahlen zur Hand, Rasmussen fuhr oft genug im gepunkteten Trikot, dass die Anzahl mindestens gut 3 stellig sein wird. Wie oft würde er erwischt? Und nach seinem Comeback hat er weiterhin nicht mit Doping gegeizt. Bei seinem ex Post Ausführungen ist Rasmussen für mich glaubwürdiger als die Ex-Doper, die seit Jahren den Mund halten und sich offen gesagt ziemlich gut positioniert haben. Radhersteller, Fernsehsender spielen da mit. Oder was haben Aldag und Contador bei ES zu suchen? Das ist kein gutes Beispiel für die Jugend. Mach es und Du kannst gut abspringen, sofern Du kein menschliches Erschlich bist oder sau dämlich.

Aber lass uns mal deine Quote von LA nehmen.5 zu 250...Man musst kein Professor für Wahrscheinlichkeitsrechnung sein, um die Quote zu berechnen. Was war mit LA zwischen 2002-2005 sowie bei seinem Comeback? Sauber? Und mal angenommen, die 250 von Lance stimmen, wie oft wurden die Helfer getestet? Das lässt sich letztendlich auf heute analog übertragen und hat die Aussagekraft, dass es heute genauso möglich ist, wenn man nur will.

Und gerade Du als Arzt weißt doch, wie schwer eine Diagnose ist, wenn man nicht weiß, wonach man suchen muss. Die massenweise positiven Tests kamen erst dann, als man wusste, wonach man suchen soll. Die Skepsis fährt mit.

Angliru 26.07.2022 12:59

Zitat:

Zitat von Thanus (Beitrag 1672614)
Meine Güte! Was ist wahrscheinlicher, wenn alle Fahrer an ein und demselben Tag ihren persönlichen Rekordschnitt aufgestellt haben. Dass die Bedingungen besonders günstig waren oder alle besonders gedopt waren? Vielleicht war auch die Streckenlänge falsch vermessen.

Jedenfalls war LeMonds Leistung an diesem Tag nicht herausragend, ohne Aerovorteil wäre er nicht einmal in den Top 5 gelandet.

55er Schnitt anno 1989 ist nicht herausragend? Was ist dann herausragend? Nochmal, die Leute gegen die er fuhr waren partiell gedopt. Ob LeMond nach seinem Unfall überhaupt im Stande war, solche Leistungen medizinisch zu erbringen und gegen die gedopte Spitze so zu fahren, kann jeder für sich beurteilen.

KevJames 26.07.2022 13:10

Zitat:

Zitat von AndrejSchmitt (Beitrag 1672587)
Teile die Einschätzung nicht ganz. Die Fahrer Ullrich & Co waren vor 20 Jahren aktiv und nachweislich alle gedopt. Ich meine mal irgendwo eine Studie geesen zu haben die die Wirkung von EPO untersucht hat, die Leistungssteigerung war im Bereich weniger % (2-3%).

JV beziffert dies (selbst nachgemessen) mit 4% und schreibt, dass dies der Unterschied war zwischen "in der Spitzengruppe mitfahren" oder vom "Peloton abgehängt werden". In der Tat ist das nicht elendiglich viel - bei den Wattwerten der Jungs reden wir dann wohl "bestenfalls" über 15-20 Watt Unterschied.

Damit macht man dann eben aus einem durchschnittlichen Fahrer noch keinen Champion.

KevJames 26.07.2022 13:11

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1672542)
Wir sind hier im TdF-Thread, da sollte eine Hervorhebung des Radsports gestattet sein. Wie sollte es Arne (oder sonstwer) es für den Triathlon wissen können?

Genau deswegen haben ich danach gefragt. Wie sollte es jemand beim Radsport wissen können. Diese Art der Polemik wollte ich offen legen. Vielen Dank für die Hilfe dabei. :Blumen:

KevJames 26.07.2022 13:15

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1672577)
Von welchen Fahrern redest du konkret?

(in den 90er und 00er-Jahren war die UCI hochgradig korrupt, durfte das Management ihrer Proben, das seit über 10 Jahren in den Händen der WADA liegt, selbst übernehmen und hat wie später bekannt wurde, in vielen Fällen Dopingverfahren unter den Tisch fallen lassen, teilweise gegen "Spendenzahlung" oder mit lächerlichen symbolischen Sperren abgeschlossen)

Mir ist kein Fall eines Fahrers bekannt, der "jahrelang randvoll" war und "dennoch nie eine positive Probe" hatte, zumindest wenn er ins ADAMS-System eingebunden ist/war und somit auch Trainingskontrollen unterlag.

Trainingskontrollen gibt es ohnehin erst seit rund 20 Jahren (früher wurde nur nach Wettkämpfen getestet) und den biologischen Pass, der insbesondere hilfreich ist zum Aufdecken von Blutdoping gibt es erst seit 2008.

Hinzu kam bei den WK-Kontrollen noch, dass EPO nur recht kurz nachweisbar war bzw. unter den Sagenumwobenen 50%-Wert mit verschiedenen Mitteln getrickst werden konnte (z. B. Kochsalzlösungen). Diese Art der Kontrollen waren eher ein schlechter Scherz.

kiwii 26.07.2022 13:15

Mich würde mal eine Tour interessieren, bei der jedem Team seit mindestens einem Jahr die Staatsanwaltschaften so im Nacken hängen wie beim Team Bahrain not so Victorious in diesem und im letzten Jahr.

Was uns wohl Rolf Aldag von seinem alten Team erzählen könnte? Inzwischen ist er ja endgültig geläutert zu Bora gewechselt.

KevJames 26.07.2022 13:16

Ganz generell interessant ist, dass es hier in diesem Thread fast nur um Doping geht. Das war eine genial Tour, die mich seit langem am besten über alle Sportarten hinweg unterhalten hat und das obwohl ich für mein Leben gerne Ironman sehe.

AndrejSchmitt 26.07.2022 13:22

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1672641)
JV beziffert dies (selbst nachgemessen) mit 4% und schreibt, dass dies der Unterschied war zwischen "in der Spitzengruppe mitfahren" oder vom "Peloton abgehängt werden". In der Tat ist das nicht elendiglich viel - bei den Wattwerten der Jungs reden wir dann wohl "bestenfalls" über 15-20 Watt Unterschied.

Damit macht man dann eben aus einem durchschnittlichen Fahrer noch keinen Champion.

Mir ging es lediglich darum die These zu widerlegen "wer heute schneller den Borg oben ist wie die Jungs damals, ist vermutlich nicht sauber". Ich behaupte die 4% oder eben 15-20W sind heute auch ohne Doping aufgrund der genannten Verbesserungen der letzten Jahre durchaus möglich. Alleine die 1,5kg an weniger Gewicht bei den neuen Rädern, machen bei bei gleicher Zeit/Steigung ca. 8W aus, also quasi schon das halbe gemutmaßte Doping. Hinzu kommen deutlich andere Ansätze im Bereich der Ernährung/Regeneration und Trainingsmethoden. Jemanden unsauberes Fahren zu unterstellen, nur weil er Anstieg x schneller hoch ist als damals gedopter Fahrer xy, sorry, da geh ich nicht mit.

Zudem man auch nie Renndynamiken vergleichen kann.

Sicher bewegen sich alle am äußersten Ende des Legalen, manche vielleicht darüber hinaus, aber großflächiges Doping wie Anno 90-2000 findet mit Sicherheit nicht statt. Und Leistungen aus beiden Epochen miteinander zu vergleichen macht IMHO aus o.g. Gründen keinen Sinn.

Hafu 26.07.2022 13:24

Zitat:

Zitat von Angliru (Beitrag 1672628)
... Bei seinem ex Post Ausführungen ist Rasmussen für mich glaubwürdiger als die Ex-Doper, ...
Aber lass uns mal deine Quote von LA nehmen.5 zu 250...Man musst kein Professor für Wahrscheinlichkeitsrechnung sein, um die Quote zu berechnen. Was war mit LA zwischen 2002-2005 sowie bei seinem Comeback? Sauber? Und mal angenommen, die 250 von Lance stimmen, ...

????
Ich habe die Quelle für rund 250 Doping-Tests in der gesamten 22-jährigen Profikarriere von Lance Armstrong verlinkt, es ist nicht "meine Quote". Es ist die USADA; wenn du einen Lügner wie Rasmussen für glaubwürdiger hältst als eine öffentliche Behörde wie die USADA kann ich dir auch nicht weiterhelfen.

Die Karriere von Rasmussen bis zu seiner ersten Dopingsperre war gerade mal 6 Jahre lang. Also egal ob du Rasmussen glaubst oder der USADA, wo sollen denn da tausende Dopingtests herkommen?
Versuch doch einfach mal nachzurechnen und plausible Schätzungen anzustellen.
Armstrong hat eine mehr als dreimal so lange Profi-Karriere durchlaufen als Rasmussen, hat viel mehr Siege gesammelt und wurde somit auch viel öfter als Rasmussen als Sieger eines Rennens getestet. Und trotzdem waren es in der Summe gerade mal 250 Tests, also rund 11 Dopingtests pro Profi-Saison.

(nach seiner Dopingsperre fuhr Rasmussen ab 2009 nur noch drittklassige Radrennen wie Tour of China und war in keinem ProTour-Team mehr aktiv. Ob er da gedopt war oder nicht ist mir angesichts seiner sportlichen Bedeutungslosigkeit hochgradig egal)

AndrejSchmitt 26.07.2022 13:28

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1672646)
Ganz generell interessant ist, dass es hier in diesem Thread fast nur um Doping geht. Das war eine genial Tour, die mich seit langem am besten über alle Sportarten hinweg unterhalten hat und das obwohl ich für mein Leben gerne Ironman sehe.

Da schließe ich mich zu 100% an... Unterhaltung vom allerfeinsten. Da war alles dabei.

Wobei ich IM Übertragungen fast nicht mehr schauen kann, "i tell you what"... und alles ist amazing, unbelievable, etc. p.p. Jeder der halbwegs gerade aus Laufen kann, finished einen IM, da ist nicht unbelievable dran.

NiklasD 26.07.2022 13:55

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1672646)
Ganz generell interessant ist, dass es hier in diesem Thread fast nur um Doping geht. Das war eine genial Tour, die mich seit langem am besten über alle Sportarten hinweg unterhalten hat und das obwohl ich für mein Leben gerne Ironman sehe.

Und das ist verdammt traurig... :( (trotz der Vergangenheit des Radsports)

Bei Verdachtsmomenten zu diskutieren ist völlig legitim, aber dieses Diskreditieren von Sportlern, aufgrund von Verfehlungen anderer Athleten in der Vergangenheit, ohne Verdachtsmomente ist mmn. ziemlich anstregend und überhaupt nicht zielführend. Und das wird den Sportlern auch nicht gerecht.

Bulldog 26.07.2022 14:10

Ich schau gerne Radsport: Klassiker, Giro, TdF, auch mal Vuelta.
Wenn ich das in meinem Umfeld erwähne kommt häufig "die sind doch alle gedopt".
Immer wieder mal fühle ich mich dadurch angegriffen (warum auch immer) und ich fange dann an zu argumentieren. Manchmal mit einer paar Fakten (Tests etc.). Damit komme ich aber nicht weiter (die Worte verhallen ähnlich denen Hafu's). Oder ich gehe in die Offensive und komme mit Fußball oder Olympia (Bestechung, Ausbeutung, Knackis sofort zurück auf den Chefposten --> "und das ist das bessere Vorbild für deine Kinder"?). Bringt erwartungsgemäß genau nichts.
Also lasse ich den Spruch "die sind doch alle gedopt" mittlerweile meist an mir abperlen.

AndrejSchmitt 26.07.2022 14:13

Ich glaube das ist ein eher deutsches Problem. Leistungen für die man selbst nicht im Stande ist diese zuvollbringen werden immer kritisch hinterfragt und gesehen. Kann nicht sein das der 6W/kg am Berg fährt wenn ich nur 4,5 schaffe. Der MUSS gedopt sein, anders ist das nicht zu erklären, weil ich trainiere ja schon 30std die Woche.

Alles Kokolores. Es gab in den letzten Jahren keine großen Skandale, daher muss man nicht immer auf der Vergangenheit rumklopfen und die Fahrer immer wieder die gleichen Fragen stellen. Mich wunderts das die da eher so ruhig bleiben. Frei nach Jensie, wann hast du das letzte Mal deine Frau betrogen :Cheese:

AndrejSchmitt 26.07.2022 14:15

Zitat:

Zitat von Bulldog (Beitrag 1672656)
Ich schau gerne Radsport: Klassiker, Giro, TdF, auch mal Vuelta.
Wenn ich das in meinem Umfeld erwähne kommt häufig "die sind doch alle gedopt".
Immer wieder mal fühle ich mich dadurch angegriffen (warum auch immer) und ich fange dann an zu argumentieren. Manchmal mit einer paar Fakten (Tests etc.). Damit komme ich aber nicht weiter (die Worte verhallen ähnlich denen Hafu's). Oder ich gehe in die Offensive und komme mit Fußball oder Olympia (Bestechung, Ausbeutung, Knackis sofort zurück auf den Chefposten --> "und das ist das bessere Vorbild für deine Kinder"?). Bringt erwartungsgemäß genau nichts.
Also lasse ich den Spruch "die sind doch alle gedopt" mittlerweile meist an mir abperlen.

Nur die Fußballer, die sind alle sauber! und natürlich hetero!!!

Ich kann diese Diskussionen auch nicht mehr ab. Argumente bringen da gar nichts. Sollen die mal in Ihrer Fussballblase leben und "unserer Elf" im Menschenrechtsstaat Katar zujubeln.

Klugschnacker 26.07.2022 15:13

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1672654)
Bei Verdachtsmomenten zu diskutieren ist völlig legitim, aber dieses Diskreditieren von Sportlern, aufgrund von Verfehlungen anderer Athleten in der Vergangenheit, ohne Verdachtsmomente ist mmn. ziemlich anstregend und überhaupt nicht zielführend. Und das wird den Sportlern auch nicht gerecht.

Das Doping von Bjarne Riis, Richard Virenque, Erik Zabel, Rolf Aldag, Udo Bölts und praktisch allen ihrer Kollegen war aus meiner Sicht zweierlei:

Erstens die Tat des einzelnen Sportlers, der dafür die volle Verantwortung trägt. Zweitens war es Ausdruck eines Systemzwangs, der weit über den einzelnen Fahrer hinausging. Hätte man die Fahrer gegen andere ausgetauscht, wäre das Doping immer noch da gewesen. Wird ein Fahrer mit Doping erwischt, scheidet er aus und ein anderer rückt nach, der ebenfalls ohne Doping keinen Fuß auf den Boden bekommt.

Heute haben wir, wie Du zurecht anmerkst, andere Fahrer als früher. Aber beim System gibt es viele Parallelen zu früher. Dazu gehört, dass alle Beteiligten dieses Systems vom Doping der Fahrer profitieren. Impulse, die das Doping aufdecken, können nur von außen kommen. Interessanterweise gibt gibt es kaum noch positive Dopingfälle, seit die Agentur ITA für die Kontrollen zuständig ist. Ist das Zufall, ein Erfolg der Abschreckung oder ist da etwas faul im System?

Du sagst richtigerweise, wie ich finde, dass man nicht einzelnen Fahrern unbegründet Doping unterstellen sollte. Das kann ich nachvollziehen; von übler Nachrede sollte man sich fern halten. Mit geht es jedoch nicht um den einzelnen Fahrer, sondern um das System. Nimm van Aert, Pogacar oder Vingegaard aus dem Peloton heraus und das Problem bleibt das gleiche. The winner takes it all und es gibt keine wirksamen Kontrollen.

Thanus 26.07.2022 15:20

Zitat:

Zitat von Angliru (Beitrag 1672636)
55er Schnitt anno 1989 ist nicht herausragend? Was ist dann herausragend? Nochmal, die Leute gegen die er fuhr waren partiell gedopt. Ob LeMond nach seinem Unfall überhaupt im Stande war, solche Leistungen medizinisch zu erbringen und gegen die gedopte Spitze so zu fahren, kann jeder für sich beurteilen.

Geschwindigkeit ist das Eine, Leistung das Andere. Flache Zeitfahren kann man nur sinnvoll analysieren, wenn man die präzise Streckenlänge kennt und wenn sie auf einem Rundkurs oder einer Wendestrecke ausgetragen werden.

LeMond ist als bester Bergfahrer seiner Zeit alle bekannten Anstiege der Tour rund 10% langsamer gefahren als etwa Pantani. Alle tatsächlich abschätzbaren Leistungen von LeMond liegen außerhalb dessen, was unter Experten Dopingverdacht hervorruft.

Vor allem kann man sicher sein, dass Armstrong im Privatduell alles unternommen hat, um jemanden zu finden, der gegen LeMond aussagt. Es ist ihm nicht gelungen.

NiklasD 26.07.2022 15:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1672673)
Das Doping von Bjarne Riis, Richard Virenque, Erik Zabel, Rolf Aldag, Udo Bölts und praktisch allen ihrer Kollegen war aus meiner Sicht zweierlei:

Erstens die Tat des einzelnen Sportlers, der dafür die volle Verantwortung trägt. Zweitens war es Ausdruck eines Systemzwangs, der weit über den einzelnen Fahrer hinausging. Hätte man die Fahrer gegen andere ausgetauscht, wäre das Doping immer noch da gewesen. Wird ein Fahrer mit Doping erwischt, scheidet er aus und ein anderer rückt nach, der ebenfalls ohne Doping keinen Fuß auf den Boden bekommt.

....
Du sagst richtigerweise, wie ich finde, dass man nicht einzelnen Fahrern unbegründet Doping unterstellen sollte. Das kann ich nachvollziehen; von übler Nachrede sollte man sich fern halten. Mit geht es jedoch nicht um den einzelnen Fahrer, sondern um das System. Nimm van Aert, Pogacar oder Vingegaard aus dem Peloton heraus und das Problem bleibt das gleiche. The winner takes it all und es gibt keine wirksamen Kontrollen.

Ich gebe dir grundsätzlich Recht. Und Impulse zur Aufdeckung müssen zwangsläufig von außen kommen durch Staatsanwaltschaft, investigative Journalisten, WADA etc. Der Sportler selbst, der dopt, wird sich nicht selber anzeigen.

Ich finde deine Argumentation in dem Beitrag deutlich differenzierter als vorher. Da wirkte es auf mich auch eher so, als ob du dich speziell auf einen Fahrer, wie WvA, beziehst. Aber das stellst du jetzt ja richtig.

Doping und Betrug findet überall statt, wo es um Geld & Ruhm geht. Davon ist auch nicht der heutige Radsport ausgenommen, wie die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bei Bahrain-Victorious zeigen. Ich denke aber auch, dass es aktuell nicht mehr ein vergleichsweises System des Dopings gibt, wie in den 90er oder den 2000er bis zum Fuentes Skandal.

Hafu 26.07.2022 15:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1672673)
... ich finde, dass man nicht einzelnen Fahrern unbegründet Doping unterstellen sollte. Das kann ich nachvollziehen; von übler Nachrede sollte man sich fern halten. Mit geht es jedoch nicht um den einzelnen Fahrer, sondern um das System. Nimm van Aert, Pogacar oder Vingegaard aus dem Peloton heraus und das Problem bleibt das gleiche. The winner takes it all und es gibt keine wirksamen Kontrollen.

Wie würdest du vor dieser heutigen Aussage, deine Beiträge von vor wenigen Tagen einordnen, insbesondere die benutzten Lachanfall-Smilies oder den Blumen-Smilie?

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1672014)
...
Ich schaue mir trotzdem (leicht schmunzelnd) einen Träger des Grünen Trikots an, der in den schwersten Bergen der Tour den stärksten Bergfahrern der Welt Windschatten spendet. Mich würde aber interessieren, was Mario Cipollini darüber denkt.
:Lachanfall:

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1672022)
Nachdem er den halben Tag lang in einer Fluchtgruppe gerackert hatte. ;)

Morgen ist er der Favorit für das Zeitfahren.:Blumen:

Ich müsste schon verdammt schlecht im Lesen und Interpretieren von Texten geworden sein, wenn ich da nicht einen impliziten Dopingvorwurf an die Adresse des Trägers des grünen Trikots herauslesen würde.

Das heißt du hast genau das getan, was man nach deiner heutigen Aussage eigentlich nicht machen darf, nämlich einen einzelnen Fahrer herausgegriffen und diesem einzelnen Fahrer Doping unterstellt, allein begründet auf dessen erbrachter Leistung.

Mich würde übnrigens absolut nicht interessieren, was Cipollini über Wout van Aert denkt, denn die beiden waren so unterschiedlich wie zwei Rennfahrer nur sein können. Cipollini hat den Winter über keine Crossrennen bestritten, der hat sein Training nach langer Saisonpause meist erst im Januar oder Februar wieder begonnen. Cipollini hatte trotz seines 2004 nachgewiesenen Epo-Dopings (Tour 1998) in insgesamt 8 Versuchen nicht ein einziges mal das Ziel der Tour de France erreicht, weil er jedes mal wenn es in die Berge ging aus dem Zeitlimit gefallen ist. Selbst beim Giro d'Italia hat er bei 14 Versuchen nur 5mal das Ziel erreicht und selbst dort nur, weil er sich bergauf an Mannschaftsfahrzeugen festgehalten hat, wovon es etliche Fotos gibt, aber wofür man beim Giro wegen des Starkults von Cipo regelmäßig darüberhinweg gesehen hat.

Steppison 26.07.2022 15:38

Zitat:

Zitat von AndrejSchmitt (Beitrag 1672659)
Nur die Fußballer, die sind alle sauber! und natürlich hetero!!!

Ich kann diese Diskussionen auch nicht mehr ab. Argumente bringen da gar nichts. Sollen die mal in Ihrer Fussballblase leben und "unserer Elf" im Menschenrechtsstaat Katar zujubeln.

Ist leider so.

Leider für uns dann dieses Jahr keine freien Straßen, da die WM "zur falschen Jahreszeit" stattfindet. Es gibt nichts schöneres wenn all die vielen Leute vor der Glotze hängen und die Straßen entspannt zu befahren sind.

Rälph 26.07.2022 19:35

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1672684)
Cipollini hatte trotz seines 2004 nachgewiesenen Epo-Dopings (Tour 1998) in insgesamt 8 Versuchen nicht ein einziges mal das Ziel der Tour de France erreicht, weil er jedes mal wenn es in die Berge ging aus dem Zeitlimit gefallen ist. Selbst beim Giro d'Italia hat er bei 14 Versuchen nur 5mal das Ziel erreicht und selbst dort nur, weil er sich bergauf an Mannschaftsfahrzeugen festgehalten hat, wovon es etliche Fotos gibt, aber wofür man beim Giro wegen des Starkults von Cipo regelmäßig darüberhinweg gesehen hat.

Ach komm, der Cippo war und ist doch voll die Bergziege.:Lachanfall:

Klugschnacker 26.07.2022 19:48

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1672679)
Ich finde deine Argumentation in dem Beitrag deutlich differenzierter als vorher. Da wirkte es auf mich auch eher so, als ob du dich speziell auf einen Fahrer, wie WvA, beziehst. Aber das stellst du jetzt ja richtig.

Mein erster Beitrag war salopp geschrieben, da hast Du sicher recht. Ich will aber nicht immer eine dreiseitige Fußnote dranhängen, um über die Dopinggeschichte des Radsports aufzuklären, die neben der individuellen Verstrickung der Fahrer eben auch die Dopingstrukturen umfasst. Letztere gehen über den einzelnen Fahrer weit hinaus. Ich hatte das als radsportliche Allgemeinbildung vorausgesetzt. Das war falsch und hat die allgemeine Aufregungsbereitschaft unterschätzt.
:Blumen:

sabine-g 26.07.2022 19:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1672734)
die allgemeine Aufregungsbereitschaft unterschätzt.
:

Schön ausgedrückt :Lachen2: :Lachanfall:

Angliru 26.07.2022 20:34

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1672649)
????
Ich habe die Quelle für rund 250 Doping-Tests in der gesamten 22-jährigen Profikarriere von Lance Armstrong verlinkt, es ist nicht "meine Quote". Es ist die USADA; wenn du einen Lügner wie Rasmussen für glaubwürdiger hältst als eine öffentliche Behörde wie die USADA kann ich dir auch nicht weiterhelfen.

Die Karriere von Rasmussen bis zu seiner ersten Dopingsperre war gerade mal 6 Jahre lang. Also egal ob du Rasmussen glaubst oder der USADA, wo sollen denn da tausende Dopingtests herkommen?
Versuch doch einfach mal nachzurechnen und plausible Schätzungen anzustellen.
Armstrong hat eine mehr als dreimal so lange Profi-Karriere durchlaufen als Rasmussen, hat viel mehr Siege gesammelt und wurde somit auch viel öfter als Rasmussen als Sieger eines Rennens getestet. Und trotzdem waren es in der Summe gerade mal 250 Tests, also rund 11 Dopingtests pro Profi-Saison.

(nach seiner Dopingsperre fuhr Rasmussen ab 2009 nur noch drittklassige Radrennen wie Tour of China und war in keinem ProTour-Team mehr aktiv. Ob er da gedopt war oder nicht ist mir angesichts seiner sportlichen Bedeutungslosigkeit hochgradig egal)

Man kann natürlich aus meinem Beitrag etwas rausnehmen und dann subjektiv einfach zu einem Punkt mit Verlinkungen mehrere Absätze runterschreiben, dabei bezog sich deine Quote lediglich aus eine Quote aus Deinem Beitrag.Nicht mehr und nicht weniger. Zu den Punkten hast Du doch null widerlegt, sondern es bestätigt doch lediglich die Skepsis.

a) Nehmen wir die 250 Tests von LA als gegeben an, die Zahl haben weder Du noch ich validiert. Bei 5 positiven Tests sind wir bei einer 2% Erfolgsquote über eine langjährige Dopingkarriere (!). Deine weitere Darstellung ist nicht korrekt, denn LA hätte weniger Profijahre und die Anzahl der Tests, dies ist meine Vermutung, gemessen am Ansätzen der Tests wird sich eher in den Jahren 98-2005 und 2009-2011 häufen. Bereinigt wären wir bei ca. 10 Jahren, weil LA nicht voll durchfuhr, sodass wir bei rd. 20 Tests p.a. wären. Bedenkt man, dass LA zwar sehr erfolgreich war, aber kaum Rennen fuhr, ist davon auszugehen, dass andere Topprofis ebenfalls auf eine hohe Anzahl der Tests kamen. Aber darum geht es mir doch nicht. Mir geht es darum, dass die Wahrscheinlichkeit aufzufliegen einfach gering war, Ende der 90er aufgrund der bekannten Skandale zunahm, weil man eben Anfang / Mitte 2000er wusste, wonach man sucht und trotzdem mE nur die Topffahrer erwischt wurden, was wiederum mit deiner abnehmenden Testhäufigkeit mit zunehmender Erfolgslosigleit übereinstimmt. Heißt aber nicht, dass die Jungs sauber waren. Und selbst bei Topfahrern wurden doch eine Vielzahl erst ex post erwischt, bsp sind Metschow, oder Cobo. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass wir in einigen Jahren Korrekturen sehen können, aber nicht müssen.

b) Ich finde es gänzlich daneben, zu schreiben, dass Dir gedopte Athleten in niedrigeren Ligen egal sind. Won ist dann die Grenze ab wann Du es rechtfertigst? Es ist eher traurig, dass selbst bei kleineren Teams Doping ein Thema ist, aus unterschiedlichen Gründen, entweder um zu einem ProTour Team zu kommen oder um sich ein einem Conti- Team zu halten. Dies wiederum zeigt den Leistungsdruck und die daraus entstehende individuelle Bereitschaft zum Doping.

c) Ich halte Rasmussen ebenfalls für einen Lügner und Betrüger, aber seine Aussagen zu laschen Tests decken sich mit diversen Aussagen weiterer Doper sowie auch mit der Darstellung unter a) und sind an der Stelle nicht unglaubwürdig. Rasmussen würde letztendlich 1x erwischt. Es stellt sich die Frage, wie Leute wie di Luca, er und andere danach über Zeiträume trotzdem vollgedopt mitfahren könnten, obwohl die vorbelastet waren?

d) Du ignorierst bewusst die Tatsache, dass eine Vielzahl der Doper WEITERHIN in den Teams das Sagen haben. Diese Leute, die ebenfalls Betrüger und Lügner sind, sind glaubwürdiger als Rasmussen? Warum sollte ich Teams glauben, deren Trainer und sportliche Leiter nachweislich entweder gedopt oder Doping unterstützt bis aufgesetzt haben? Nur weil JV oder TP auf Konferenzen die 0815-Floskel zum 100 Mal wiederholen. Mir ist es grundsätzlich egal, ob doe dopen, aber in einer Diskussion die Leistungen so hinzunehmen und den Jungs einen Persilschein zu erteilen, halte ich aufgrund der Geschichte des Radsports für albern.

Angliru 26.07.2022 20:56

Zitat:

Zitat von Spargelkoppel (Beitrag 1672759)
JV kann ich Jonathan Vaughters zuordnen. One-way Ticket aus dem Covadonga Verlag ist m.E. lesenswert.

Aber wer verbirgt sich hinter TP?

Jonas Vingegaard (22)...Tadej Pogacar (21)...ist ein Dejavu...Oder jährlich grüßt das Murmeltier. Die Akteure ändern sich, die Wortwahl bleibt,

Hafu 26.07.2022 22:30

Zitat:

Zitat von Angliru (Beitrag 1672752)
...

a) Nehmen wir die 250 Tests von LA als gegeben an, die Zahl haben weder Du noch ich validiert.

Warum sollte man eine Zahl, die von einer US-Behörde stammt, die über Jahre einen Dopingfall recherchiert hat und die sich die Mühe gemacht hat, einen 1000seitiigen Untersuchungsbericht zu verfassen und diesen sogar online gestellt hat "validieren"? Ich wüsste auch nicht wie diese Validieren funktionieren sollte, denn ich habe im Gegensatz zur USADA keinen Lesezugriff auf entsprechende Testdatenbanken.

Zitat:

Zitat von Angliru (Beitrag 1672752)
...... Deine weitere Darstellung ist nicht korrekt, denn LA hätte weniger Profijahre und die Anzahl der Tests, dies ist meine Vermutung, gemessen am Ansätzen der Tests wird sich eher in den Jahren 98-2005 und 2009-2011 häufen. Bereinigt wären wir bei ca. 10 Jahren, weil LA nicht voll durchfuhr,

??

Mach dir doch einfach die Mühe, die Profirenneinsätze von Lance Armstrong nachzuzählen.
Ich komme beim Nachzählen auf 19 Profijahre; warum du das mal eben auf 10 Jahre runterkürzt ist mir komplett unklar. Auch im Jahr, in dem er seine Chemotherapie begann hatte Armstrong noch zahlreiche Renneinsätze. Nur 1997 pausierte er mit Rennen.
Die Jahre vor seiner Radsportkarriere, in denen er Triathlonprofi war und die Jahre nach 2011, als er erneut eine Triathlonprofilizenz löste und in denen er mit Sicherheit ebenfalls dopte, klammere ich der Einfachheit mal aus.

Zitat:

Zitat von Angliru (Beitrag 1672752)
...
...Mir ist es grundsätzlich egal, ob doe dopen, aber in einer Diskussion die Leistungen so hinzunehmen und den Jungs einen Persilschein zu erteilen, halte ich aufgrund der Geschichte des Radsports für albern.

Gibt es irgendjemanden hier im Forum, der "den Jungs" einen "Persilschein" erteilt hat?

Zitat:

Zitat von Angliru (Beitrag 1672752)
...dabei bezog sich deine Quote lediglich aus eine Quote aus Deinem Beitrag.Nicht mehr und nicht weniger. ...

Den Absatz kapiere ich übrigens rein semantisch nicht, so dass ich mich auch nicht dazu äußern kann.

Außerdem fände ich es auch besser, wenn du Namen ausschreiben würdest. Mache ich auch und liest sich meiner Meinung nach besser, mal abgesehen von der Verwechslungsgefahr.

KevJames 27.07.2022 13:53

JV (der alte) schreibt übrigens, dass er davon ausgeht, dass Lance bei seinem Comeback dopingfrei war. Ob man ihm das glauben will ist eine andere Sache - aber immerhin sind die beiden ja nicht gerade beste Freunde. ;)

LidlRacer 27.07.2022 14:23

Simoni sattelt um:


https://twitter.com/simongeschke/sta...00889786580992

Thanus 27.07.2022 14:27

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1672918)
JV (der alte) schreibt übrigens, dass er davon ausgeht, dass Lance bei seinem Comeback dopingfrei war. Ob man ihm das glauben will ist eine andere Sache - aber immerhin sind die beiden ja nicht gerade beste Freunde. ;)

Eine längere "saubere" Phase hatte Armstrong vermutlich nur bei seinem ersten New York Marathon 2010, der für ihn laut eigenen Aussagen härter war als alles andere, was er je in seinem Leben gemacht hat. Gelaufen ist er sehr bescheidene 2:59.

svmechow 27.07.2022 15:02

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1672938)

:Liebe: :Liebe: :Liebe: :Liebe:

Michael Skjoldborg 27.07.2022 16:25

"It's coming home", oder so...

svmechow 27.07.2022 17:11

…ich würde jeden einzelnen Gaul der Quadriga für ihn bemalen :liebe053: :liebe053: :liebe053: :Blumen: :Liebe:

NBer 27.07.2022 18:01

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 1672986)
"It's coming home", oder so...



Angliru 28.07.2022 09:48

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1672776)
Warum sollte man eine Zahl, die von einer US-Behörde stammt, die über Jahre einen Dopingfall recherchiert hat und die sich die Mühe gemacht hat, einen 1000seitiigen Untersuchungsbericht zu verfassen und diesen sogar online gestellt hat "validieren"? Ich wüsste auch nicht wie diese Validieren funktionieren sollte, denn ich habe im Gegensatz zur USADA keinen Lesezugriff auf entsprechende Testdatenbanken.

??

Mach dir doch einfach die Mühe, die Profirenneinsätze von Lance Armstrong nachzuzählen.
Ich komme beim Nachzählen auf 19 Profijahre; warum du das mal eben auf 10 Jahre runterkürzt ist mir komplett unklar. Auch im Jahr, in dem er seine Chemotherapie begann hatte Armstrong noch zahlreiche Renneinsätze. Nur 1997 pausierte er mit Rennen.
Die Jahre vor seiner Radsportkarriere, in denen er Triathlonprofi war und die Jahre nach 2011, als er erneut eine Triathlonprofilizenz löste und in denen er mit Sicherheit ebenfalls dopte, klammere ich der Einfachheit mal aus.



Gibt es irgendjemanden hier im Forum, der "den Jungs" einen "Persilschein" erteilt hat?



Den Absatz kapiere ich übrigens rein semantisch nicht, so dass ich mich auch nicht dazu äußern kann.

Außerdem fände ich es auch besser, wenn du Namen ausschreiben würdest. Mache ich auch und liest sich meiner Meinung nach besser, mal abgesehen von der Verwechslungsgefahr.

Du hast doch promoviert und weißt, dass Daten, die man selber nicht erhoben, bereinigt etc. hat durchaus einen Restzweifel haben können, auch wenn dieser in dem Fall gering sein wird. Wir beide können es nicht validieren und ehrlich gesagt, haben wir beide etwas besseres im Leben zu tun, als Daten zu Dopingproben von Lance Armstrong zu validieren, unabhängig davon, und da bin ich bei Dir, können wir es nicht. Mir ging es lediglich darum, aufzuzeigen, wie gering die Wahrscheinlichkeit des auffliegens war. Hinsichtlich des Testzeitraums gehe ich stark von aus, dass Armstrong überwiegend ab 98 stärker getestet wurde. Davor war die grundsätzliche Quantität der Tests geringer, auch war Armstrong trotz des WM-Titels und dem Sieg beim Fleche bei weitem nicht der leuchtende Stern, wie er es ab 99 wurde. Aber sei es drum. 2% auf 250 Tests ist quasi schon vernachlässigbar. Und das zu einer Zeit, wo das Verschleiern des Dopings zwar fortgeschrittener mit den Jahren wurde, aber bei weitem nicht die heutigen technischen Möglichkeiten vorhanden waren. Heute lässt sich vieles besser terminieren, simulieren und intern kontrollieren. Es ist kein Einzelverdacht, aber die aktuell erfolgreichsten Teams im Radsport sind auf Managerlevel verseucht. UAE ist das Team von Gianetti und nichts anderes als der Nachfolger seines Teams Saunier Duval, nach Festina das Team mit den größten Skandalen im Radsport. Gianetti war zudem als aktiver ein Doper und Lügner. Bei Jumbo Visma sieht es nicht besser aus. Hierbei handelt es sich um Rabobank mit partiell Leuten aus dem Team sowie Ex-dopen und Lügner wie Niermann. Wir können im Prinzip so weitermachen. Bahrain war im letzten Jahr untrr Leitung von Aldag extrem erfolgreich, dazu braucht man sich nur die Erfolge von Mohoric und Colbrelli anzuschauen. Die aktuelle Entwicklung bei Bahrain spricht für sich. Und wo ist Aldag heute? Naja, nicht nur bei ES, sondern auch sportlichrr Leiter von Bora, die nun plötzlich auch den Giro gewinnen. Nochmals es ist kein Dopingbeweis, sondern lediglich Zweifel. Wir können im Prinzip die Teams in der Form weiter durchgehen (u.a. Astana mit Vino, Movistar mit Unzue, Lefevre bei QS, Braitsford Ineos, etc,) und da kann man sich auch fragen, ob junge, noch nicht gestandene Männer, einfacher "zu formen" sind. Die Schlange der Nachfolger ist nicht kurz und die Erwartungshaltung (=Druck) der Sponsoren nicht gering. Daher sind Pauschalaussagen wie der Großteil ist sauber vs Großteil ist gedopt nicht nachweisbar. Aus der Geschichte raus, den involvierten Leuten und letztendlich den gezeigten Leistungen besteht eine Skepsis, mit der jeder hier umgehen kann wie er will.

Klugschnacker 18.08.2022 16:13

Nachträglich disqualifiziert, aber nicht gesperrt
Quintana während der Tour positiv auf Tramadol getestet

(rsn) – Nur einen Tag, nachdem Arkéa – Samsic die Vertragsverlängerung mit Nairo Quintana gemeldet hatte, gab der Radsportweltverband UCI in einer Pressemitteilung bekannt, dass der Kolumbianer bei der diesjährigen Tour de France zwei Mal positiv auf das verbotene Opioid Tramadol getestet worden sei.

Bei der Analyse von zwei Blutproben vom 8. und 13. Juli seien Spuren "von Tramadol und seinen beiden Hauptmetaboliten" festgestellt worden, schrieb der Weltverband.

Dabei handele es sich um einen Verstoß gegen die medizinischen Regeln der UCI, aber um kein Dopingvergehen, hieß es. Tramadol gehört nicht zu den verbotenen Substanzen, steht aber seit dem 1. März 2019 auf der "UCI Medical List" und ist seitdem in Wettkämpfen untersagt, um die Gesundheit der Fahrer zu schützen.
Quelle

bentus 18.08.2022 17:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1676308)
Nachträglich disqualifiziert, aber nicht gesperrt
Quintana während der Tour positiv auf Tramadol getestet

(rsn) – Nur einen Tag, nachdem Arkéa – Samsic die Vertragsverlängerung mit Nairo Quintana gemeldet hatte, gab der Radsportweltverband UCI in einer Pressemitteilung bekannt, dass der Kolumbianer bei der diesjährigen Tour de France zwei Mal positiv auf das verbotene Opioid Tramadol getestet worden sei.

Bei der Analyse von zwei Blutproben vom 8. und 13. Juli seien Spuren "von Tramadol und seinen beiden Hauptmetaboliten" festgestellt worden, schrieb der Weltverband.

Dabei handele es sich um einen Verstoß gegen die medizinischen Regeln der UCI, aber um kein Dopingvergehen, hieß es. Tramadol gehört nicht zu den verbotenen Substanzen, steht aber seit dem 1. März 2019 auf der "UCI Medical List" und ist seitdem in Wettkämpfen untersagt, um die Gesundheit der Fahrer zu schützen.
Quelle

Die gute alte Finisher-Bottle. Hat wohl vergessen, dass die UCI Tramadol verboten hat, oder halt Reste vom im Training erlaubten Missbrauch im Blutbeutel.

su.pa 18.08.2022 21:29

Finisher-Bottle? Klär mich auf:Blumen:


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