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abc1971 21.09.2020 20:11

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1553816)
Hat ja auch damit zu tun, dass sich die strecken geändert haben. Gäbe es wie früher über 100 Zeitfahr-KM, möglicherweise plus Mannschaftszeitfahren, wäre ein ganz anderer typ Fahrer gefragt.
So werden heute die Fliegengewichte von den Tony Martins, dries Devenyns dieser Welt an die Berge gefahren und dann gibts 30-45 Minuten ein Watt/kg Duell. Wenn das wieder umschlägt, gewinnt ein Tom Dumoulin auch mal wieder ne Grand Tour ;)

wichtiger Aspekt, stimmt :)

Wasserbüffel 21.09.2020 20:29

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1553793)
Schade, dass es im Tour 2020 nicht primär um die Tour gehen kann

Möglicherweise ist Doping leider ein primäres Thema der Tour 2020...:Nee:

Bericht eurosport

Scheinbar haben sie Quintana und Team hochgenommen.

JensR 21.09.2020 20:49

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553776)
Nein, das heißt, der eine ist ein Ausnahmetalent, der weitaus besser als alle seine Altersgenossen ist.

Und der andere ist ein Talent. Einer der nicht wesentlich besser als seine Altersgenossen ist, aber zumindest zu den besten seines Jahrgangs gehört.

naja die Logik erschliesst sich mir nicht ganz. ich weiss nicht, wie du drauf kommst, dass Evenepoel über jeden Zweifel erhaben wäre?
  • bis 2017 Fussballer
  • 2018 fährt er im Juniorenradsport weltweit schon alles über den Haufen
  • sein Teamchef ist Patrick Lefevere
  • beim Sturz in der Lombardei-Rundfahrt entfernt der Betreuer ihm schnell was aus dem Trikot

das muss wohlgemerkt alles gar nichts heissen, aber wenn ich mir die Auflistung anschaue, kann ich nicht verstehen, dass man den einen als Jahrhundertalent feiert und den anderen schon mal fix als Doper abstempelt. Weil der eine aus Osteuropa kommt?

longtrousers 21.09.2020 20:50

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1553816)
Wenn das wieder umschlägt, gewinnt ein Tom Dumoulin auch mal wieder ne Grand Tour ;)

Wenn er sich mehr zugetraut hätte, hätte es dieses Jahr schon sein können. Der hat sich praktisch jeden Tag für Roglic geopfert und war am Ende nur 7 Minuten zurück hinter Pogacar.

abc1971 21.09.2020 21:27

Zitat:

Zitat von Wasserbüffel (Beitrag 1553829)
Möglicherweise ist Doping leider ein primäres Thema der Tour 2020...:Nee:

Bericht eurosport

Scheinbar haben sie Quintana und Team hochgenommen.

Jetzt gibt es aber einen konkreten Sachverhalt
Vorher war das nicht der Fall
Mal sehen, um was es konkret geht
Der Artikel ist ja noch recht nebulös

abc1971 21.09.2020 21:30

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1553831)
Wenn er sich mehr zugetraut hätte, hätte es dieses Jahr schon sein können. Der hat sich praktisch jeden Tag für Roglic geopfert und war am Ende nur 7 Minuten zurück hinter Pogacar.

Wäre er mehr in den roten Bereich gegangen, hätte er wieder Durchfall bekommen :Cheese: Sorry, der war doof, ich weiß :Blumen:

Hafu 21.09.2020 21:32

Zitat:

Zitat von JensR (Beitrag 1553830)
naja die Logik erschliesst sich mir nicht ganz. ich weiss nicht, wie du drauf kommst, dass Evenepoel über jeden Zweifel erhaben wäre?
...

Ich weiß nicht, aus welchen Zeilen meiner Posts du herausliest, dass Evenepoel über jeden Zweifel erhaben ist?

Es ging um die These Körbels, dass Pogacar ein Jahrhunderttalent ist.

Und da habe ich mir erlaubt anzumerken, dass Jahrhunderttalente sich nicht dadurch auszeichnen, dass sie sich innerhalb von zwei Jahren zum Weltklassesportler entwickeln, sondern dass sie schon als Jugend- und Juniorensportler gegenüber gleichaltrigen deutlich herausstechen. Diese Definition trifft nun mal bei sachlicher Betrachtung der sportlichen Biografien auf Evenepoel und auf Tom Pidcock zu fast 100% zu.

Ein Jahrhunderttalent bringt auch weit überdurchschnittliche Leistungen ohne das beste Training, ohne das beste Material und ohne das perfekte Umfeld einfach nur aufgrund besonderer Genetik.
Dass nicht alle Menschen gleich sind, sondern manche Menschen einfach Gene haben, die sie für bestimmte sportliche Leistungen besonders prädestinieren, dürfte unbestritten sein.

Nicht jeder der eine Junioren- oder U23-Weltmeisterschaft gewinnt, ist ein Jahrhunderttalent. Aber diejenigen, denen solche Siege gegen gleichaltrige nicht gelungen sind, sind -meiner Einschätzung nach- keine "Jahrhunderttalente". Denn Jahrhunderttalent wird man nicht mit 20 oder 21 Jahren wie Pogacar, sondern müsste man auch schon mit 17 oder 18 gewesen sein.
Man kann es im Ausdauersport bekanntlich auch durch aufopferndes Training über viele Jahre zu erstaunlichen Leistungen bringen, aber das sind eben eher die "Arbeiter". "Jahrhunderttalent" würde man solche Athleten wohl kaum nennen und über diese Traininsjahre verfügt Pogacar ja bekanntlich noch nicht.

abc1971 21.09.2020 21:35

Zitat:

Zitat von JensR (Beitrag 1553830)
naja die Logik erschliesst sich mir nicht ganz. ich weiss nicht, wie du drauf kommst, dass Evenepoel über jeden Zweifel erhaben wäre?
  • bis 2017 Fussballer
  • 2018 fährt er im Juniorenradsport weltweit schon alles über den Haufen
  • sein Teamchef ist Patrick Lefevere
  • beim Sturz in der Lombardei-Rundfahrt entfernt der Betreuer ihm schnell was aus dem Trikot

das muss wohlgemerkt alles gar nichts heissen, aber wenn ich mir die Auflistung anschaue, kann ich nicht verstehen, dass man den einen als Jahrhundertalent feiert und den anderen schon mal fix als Doper abstempelt. Weil der eine aus Osteuropa kommt?

Es geht in erster Linie um die Leistungsdaten, die er als Junior schon aufzuweisen hatte und da gibt es Unterschiede

Hafu 21.09.2020 21:48

Zitat:

Zitat von JensR (Beitrag 1553830)
...[*]bis 2017 Fussballer[*]2018 fährt er im Juniorenradsport weltweit schon alles über den Haufen[*]sein Teamchef ist Patrick Lefevere[*]beim Sturz in der Lombardei-Rundfahrt entfernt der Betreuer ihm schnell was aus dem Trikot

...

Bis 2017 klingt, als ob Evenepoel 2017 noch Fußball gespielt hat. Tatsächlich war er aber 2017 bereits Radrennfahrer und gewann viel wenn nicht so ziemlich alle Rennen, an denen er teilgenommen hat.

Da er aus einer Radsportfamilie (der Vater war ebenfall früher Radprofi) stammt ist anzunehmen, dass er trotz seiner Fußball-Ambitionen bis zum 16.Lebensjahr durchaus auch schon regelmäßig Rennrad gefahren ist.

Die Juniorenweltmeisterschaft 2018 gewann er auf der Straße mit 9 Minuten Vorsprung. Das ist schon ein deutlicher Hinweis auf überdurchschnittliches Talent. Zu Quick-Step mit dem sicherlich zu Recht umstrittenen Patrick Lefevre ist Evenepoel erst 2019 gewechselt.

JensR 21.09.2020 21:57

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553843)
Ich weiß nicht, aus welchen Zeilen meiner Posts du herausliest, dass Evenepoel über jeden Zweifel erhaben ist?

Es ging um die These Körbels, dass Pogacar ein Jahrhunderttalent ist.

Und da habe ich mir erlaubt anzumerken, dass Jahrhunderttalente sich nicht dadurch auszeichnen, dass sie sich innerhalb von zwei Jahren zum Weltklassesportler entwickeln, sondern dass sie schon als Jugend- und Juniorensportler gegenüber gleichaltrigen deutlich herausstechen.

ok, Argument akzeptiert :Blumen:

Adept 21.09.2020 22:58

Gehts denn hier eigentlich nur darum, dem einen oder dem anderen Doping mit allen möglichen Mitteln nachzuweisen? Wenn man sich die letzten Seiten anschaut, scheint es so sein. Warum, was bringt das?

Es gab doch während der TdF so viele interessante und spannende Etappen. Dazu die positive Erkenntnis, dass so ein grosses Event TROTZ Corona stattfinden konnte.

Um ein Beispiel rauszunehmen: Pogacar ist mal echt ein absoluter Aesthet auf dem Rad; es ist eine Augenweide, ihm beim EFZ zuzuschauen. Da geht es auch gar nicht um die getretene Leistung. Man merkt, dass er schon lange im Radsport unterwegs ist. Sah bei Roglic z.B. ganz anders aus.

Tricki 21.09.2020 23:40

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1553866)
Gehts denn hier eigentlich nur darum, dem einen oder dem anderen Doping mit allen möglichen Mitteln nachzuweisen? Wenn man sich die letzten Seiten anschaut, scheint es so sein. Warum, was bringt das?

Ganz einfache Erklärung: Man macht jemanden runter um selber besser dazustehen. Und das ist absolut armselig von einigen hier. Klar wird im Radsport gedopt, aber jeder ist solange unschuldig bis ihm das Gegenteil bewiesen wird. Aber Triathleten sind die absoluten Witzfiguren, immer schön alles auf andere Sportarten schieben, der Triathlet dopt natürlich nicht und betrügt nicht, klaut auch nicht und hilft alten Damen natürlich immer über die Straße. Wer das anders sieht wird aus dem Forum geworfen oder per PN beleidigt. Und jetzt spart euch blöde Kommentare oder Smileys, getroffen Hunde bellen.

Körbel 21.09.2020 23:59

Zitat:

Zitat von JensR (Beitrag 1553830)
.....das muss wohlgemerkt alles gar nichts heissen, aber wenn ich mir die Auflistung anschaue, kann ich nicht verstehen, dass man den einen als Jahrhundertalent feiert und den anderen schon mal fix als Doper abstempelt. Weil der eine aus Osteuropa kommt?

Tja, wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1553845)
Es geht in erster Linie um die Leistungsdaten, die er als Junior schon aufzuweisen hatte und da gibt es Unterschiede

Mag sein, aber die Ergebnisse am Ende zählen.
Beim Radsport gibts auf den Rechenweg keine Punkte, nur aufs Endergebnis.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553848)
Die Juniorenweltmeisterschaft 2018 gewann er auf der Straße mit 9 Minuten Vorsprung. Das ist schon ein deutlicher Hinweis auf überdurchschnittliches Talent.

Hörst du dich selbst reden???????????????
Der eine soll zu wie ne Handbremse sein, nur weil er im entscheidenden Zeitfahren gegenüber dem Zweiten knappe 2 min rausfährt und der andere ist clean, wenn er mit 9 min Vorsprung als Junior WM wird?:Lachanfall:
Und du hast ja selbst geschrieben das er aus einer Radsportfamilie stammt und in Belgien weiss man genau wie man es richtig macht.
Siehe Johan Musseuw!

Ich denke du misst da mit zweierlei Mass!!!

NBer 22.09.2020 02:09

für mich war jan ullrich das einzige jahrhunderttalent der letzten 20-30 jahre. rein physisch und sportartspezifisch motorisch hätte er die tour tatsächlich 5 mal oder mehr gewinnen können. und ich meine nicht einmal in erster linie armstrong stand ihm da im weg, sondern sein eigener kopf. hätte er noch den willen von armstrong und disziplin im winter gehabt, wäre er 10 jahre lang unschlagbar gewesen.
was bei ihm dazu kommt....er hat für mich das zeitfahren neu definiert. die verbindung zwischen eleganz und power sucht bis heute seinesgleichen und wird noch heute als maßstab für einen guten zeitfahrer genommen. aktuell gibt es im gesamten profizirkus niemanden der in einem zeitfahren auch nur annähernd so fährt.

Hafu 22.09.2020 06:44

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1553872)
...
Hörst du dich selbst reden???????????????
Der eine soll zu wie ne Hanbremse sein, nur weil er im entscheidenden Zeitfahren gegenüber dem Zweiten knappe 2 min rausfährt und der andere ist clean, wenn er mit 9 min Vorsprung als Junior WM wird?:Lachanfall:
...

Du hast mich immer noch nicht kapiert, obwohl ich es oben nochmal versucht habe zu präzisieren. Ich habe nicht geschrieben, dass Evenepoel sauber ist. Man kann wie man von Jan Ullrich weiß, hoch talentiert und gedopt sein. Und man kann übrigens auch gedopt ästhetisch und kraftvoll auf dem Zeitfahrrad sitzen, wie Ullrich ebenfalls überzeugend nachgewiesen hat.

Ich habe mir nur erlaubt, darauf hinzuweisen, dass die Radsportbiografie von Evenepoel und von Tom Pidcock die Grundvoraussetzung aufweisen, die ich bei einem weit überdurchschnittlichem Talent im Jugend- und Juniorenbereich erwarten würde: nämlich, dass der vermeintlich hoch talentierte Sportler in diesen Klassen schon weitaus schneller unterwegs ist als alle seine Altersklassen. Nicht mehr und nicht weniger.

tandem65 22.09.2020 06:59

Hi Hafu,

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553878)
Du hast mich immer noch nicht kapiert, obwohl ich es oben nochmal versucht habe zu präzisieren. Ich habe nicht geschrieben, dass Evenepoel sauber ist.

Deine Geduld möchte ich haben.:Blumen:

Wasserbüffel 22.09.2020 07:05

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1553866)
Gehts denn hier eigentlich nur darum, dem einen oder dem anderen Doping mit allen möglichen Mitteln nachzuweisen? Wenn man sich die letzten Seiten anschaut, scheint es so sein. Warum, was bringt das?

Es gab doch während der TdF so viele interessante und spannende Etappen. Dazu die positive Erkenntnis, dass so ein grosses Event TROTZ Corona stattfinden konnte.

Um ein Beispiel rauszunehmen: Pogacar ist mal echt ein absoluter Aesthet auf dem Rad; es ist eine Augenweide, ihm beim EFZ zuzuschauen. Da geht es auch gar nicht um die getretene Leistung. Man merkt, dass er schon lange im Radsport unterwegs ist. Sah bei Roglic z.B. ganz anders aus.

Mir persönlich geht es nicht darum jemanden etwas nachzuweisen. Es geht darum Leistungen richtig einordnen zu können. Mitfiebern und sich über Siege von Teilnehmern freuen habe ich mir vor langer Zeit abgewöhnt.

Der Respekt für jeden Teilnehmer der das Rennen bewältigt bleibt. Auch ein Roger Kluge hat eine für mich nicht greifbare Leistung erbracht. Wer gewinnt ist uninteressant.

su.pa 22.09.2020 07:25

Zitat:

Zitat von Tricki (Beitrag 1553871)
Ganz einfache Erklärung: Man macht jemanden runter um selber besser dazustehen. Und das ist absolut armselig von einigen hier. Klar wird im Radsport gedopt, aber jeder ist solange unschuldig bis ihm das Gegenteil bewiesen wird. Aber Triathleten sind die absoluten Witzfiguren, immer schön alles auf andere Sportarten schieben, der Triathlet dopt natürlich nicht und betrügt nicht, klaut auch nicht und hilft alten Damen natürlich immer über die Straße. Wer das anders sieht wird aus dem Forum geworfen oder per PN beleidigt. Und jetzt spart euch blöde Kommentare oder Smileys, getroffen Hunde bellen.

:Gruebeln: :Cheese:

... und obwohl ich bisher unbeteiligt war - meine Reaktion lasse ich mir sicher nicht vorschreiben :Huhu:

iaux 22.09.2020 07:54

Man is also in ner Sportart unterwegs, die (früher) dopingverseucht ist/war und wundert und empört sich, dass dann Vermutungen zum Thema Doping angestellt werden?

Ich finde es sich geiler Sport der da gezeigt wird, auch wenn ich das BZF nich gesehen hab. :/ Aber das hat sich der Radsport schon selbst zuzuschreiben, dass man bei außergewöhnlichen Leistungen sofort an Doping denkt.

Und wenn dann auch noch ne Meldung reinkommt, dass Festnahmen und Ermittlungen im Rahmen der aktuellen TdF 2020 durchgeführt werden, dann versteh ich beim besten Willen die (gespielte) Empörung nicht.

Adept 22.09.2020 08:55

Zitat:

Zitat von Tricki (Beitrag 1553871)
Ganz einfache Erklärung: Man macht jemanden runter um selber besser dazustehen. Und das ist absolut armselig von einigen hier. Klar wird im Radsport gedopt, aber jeder ist solange unschuldig bis ihm das Gegenteil bewiesen wird. Aber Triathleten sind die absoluten Witzfiguren, immer schön alles auf andere Sportarten schieben, der Triathlet dopt natürlich nicht und betrügt nicht, klaut auch nicht und hilft alten Damen natürlich immer über die Straße. Wer das anders sieht wird aus dem Forum geworfen oder per PN beleidigt. Und jetzt spart euch blöde Kommentare oder Smileys, getroffen Hunde bellen.

Ich würde das jetzt nicht so scharf formulieren, aber in der Tat wird hier schon mit zweierlei Mass gemessen. Während hier jede aussergewöhnlich Leistung mit Doping in Verbindung gebracht wird, wird im Triathlonbereich alles sehr unkritisch betrachtet, besonders bei Sebi und Frodo. Naja, ist ja auch ein Triathlonforum, da ist der eigene Sport halt auch der Beste.

Es gab durchaus einige Dopingfälle im Triathlon. Und die Testdichte ist im Radsport immernoch höher als im Triathlon. Daher wie bei Corona, je mehr Tests, desto mehr Fälle. Glaube, beide Sportarten geben sich da nichts mehr. Ist ja nicht so, dass im Radsport die charakterliche dunkle Seite der Macht dominiert und im Triathlon die gute Seite, auch wenn es manche hier anders annehmen.

Adept 22.09.2020 08:58

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1553876)
für mich war jan ullrich das einzige jahrhunderttalent der letzten 20-30 jahre. rein physisch und sportartspezifisch motorisch hätte er die tour tatsächlich 5 mal oder mehr gewinnen können. und ich meine nicht einmal in erster linie armstrong stand ihm da im weg, sondern sein eigener kopf. hätte er noch den willen von armstrong und disziplin im winter gehabt, wäre er 10 jahre lang unschlagbar gewesen.
was bei ihm dazu kommt....er hat für mich das zeitfahren neu definiert. die verbindung zwischen eleganz und power sucht bis heute seinesgleichen und wird noch heute als maßstab für einen guten zeitfahrer genommen. aktuell gibt es im gesamten profizirkus niemanden der in einem zeitfahren auch nur annähernd so fährt.

Für seine Zeit sass Ulle natürlich sehr gut auf dem Rad, aber für die "moderne" Zeit kein Vergleich. Da hat sich ja einiges geändert. Bei Tadej meinte ich eher, wie er da den Berg hochhämmert, sieht einfach gut aus.

Necon 22.09.2020 08:58

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1553889)
Man is also in ner Sportart unterwegs, die (früher) dopingverseucht ist/war und wundert und empört sich, dass dann Vermutungen zum Thema Doping angestellt werden?

Ich finde es sich geiler Sport der da gezeigt wird, auch wenn ich das BZF nich gesehen hab. :/ Aber das hat sich der Radsport schon selbst zuzuschreiben, dass man bei außergewöhnlichen Leistungen sofort an Doping denkt.

Und wenn dann auch noch ne Meldung reinkommt, dass Festnahmen und Ermittlungen im Rahmen der aktuellen TdF 2020 durchgeführt werden, dann versteh ich beim besten Willen die (gespielte) Empörung nicht.

Mich stört am aller meisten an der Thematik, dass man nicht einfach über die Tour reden kann ohne das man sich durch 100 Seiten Dopinggequatsche und ich kenne mich so gut aus ich weiß wovon ich rede kämpfen muss.
Ja hier haben sicher einige Verbindungen in den Profisport die andere nicht haben und ihr könnt das damit sicher besser beurteilen, ABER SCHREIBT DOCH DAZU IN EINEM ANDEREN THREAD! :Blumen:

Estebban 22.09.2020 08:58

Zitat:

Zitat von Tricki (Beitrag 1553871)
Ganz einfache Erklärung: Man macht jemanden runter um selber besser dazustehen. Und das ist absolut armselig von einigen hier. Klar wird im Radsport gedopt, aber jeder ist solange unschuldig bis ihm das Gegenteil bewiesen wird. Aber Triathleten sind die absoluten Witzfiguren, immer schön alles auf andere Sportarten schieben, der Triathlet dopt natürlich nicht und betrügt nicht, klaut auch nicht und hilft alten Damen natürlich immer über die Straße. Wer das anders sieht wird aus dem Forum geworfen oder per PN beleidigt. Und jetzt spart euch blöde Kommentare oder Smileys, getroffen Hunde bellen.

Klar kann man so sehen - unschuldig bis das Gegenteil bewiesen ist. Hat ja bei Armstrong und co auch so gut geklappt.
Man kann natürlich einfach die Leistungen abfeiern und sagen „die sind alle clean“. Dann muss man halt damit leben, dass andere einen für reichlich naiv halten.
Wie iaux ja schon schrieb, das Image hat sich der Radsport hart erarbeitet und da kann sich jeder saubere Athlet bei seinen Vorgängern bedanken bzw. sich auch klar zu positionieren.

Was du in einem Triathlon Forum willst, wenn zum einen Triathleten alles Witzfiguren sind und du etwas hinrotzt aber dir jegliche antworten verbittest, bleibt wohl auch dein Geheimnis.
Natürlich wird im Triathlon gedopt, es wurde auch hier oft genug diskutiert, dass zu wenig getestet wird, das Michael Weiss regelmäßig unreflektiert in Ö abgefeiert wird. Auch Frodenos Leistungen haben schon die ein oder andere Augenbraue nach oben gehen lassen.
Naturgemäß geht es beim radeln um massiv mehr Geld, es ist eine noch klassischere Ausdauersportart, die mit wattzahlen und wissenschaftlichen Trainingsmethoden brutal steuerbar ist. Das ist wie gemacht für Doping. Klar hilft es beim Triathlon massiv - aber steht der Aufwand, der im Radsport betrieben wird im Verhältnis zum Geld was im Triathlon verdient werden kann? Für den einen der Hawaii gewinnt vllt - für die anderen eher nicht.

Soll heißen, natürlich wird im Triathlon gedopt, der Anreiz für systematisches Doping ist im Radsport viel mehr gegeben, die Netzwerke aus den 90ern und 2000ern bestehen noch (man sehe sich das Feld der sportlichen Leiter an) - warum sollte man megaleistungen unhinterfragt stehen lassen?

Just my two witzfiguren Cents

Estebban 22.09.2020 09:01

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1553898)
Ich würde das jetzt nicht so scharf formulieren, aber in der Tat wird hier schon mit zweierlei Mass gemessen. Während hier jede aussergewöhnlich Leistung mit Doping in Verbindung gebracht wird, wird im Triathlonbereich alles sehr unkritisch betrachtet, besonders bei Sebi und Frodo. Naja, ist ja auch ein Triathlonforum, da ist der eigene Sport halt auch der Beste.

Es gab durchaus einige Dopingfälle im Triathlon. Und die Testdichte ist im Radsport immernoch höher als im Triathlon. Daher wie bei Corona, je mehr Tests, desto mehr Fälle. Glaube, beide Sportarten geben sich da nichts mehr. Ist ja nicht so, dass im Radsport die charakterliche dunkle Seite der Macht dominiert und im Triathlon die gute Seite, auch wenn es manche hier anders annehmen.

Nicht zu vergessen - im Triathlon (bzw. dem in Deutschland relevanten LD-MD Bereich) dominieren seit Jahren Deutsche. Das wird grundsätzlich anders hinterfragt als bei Kolumbianern, Slowenen oder gar Russen. Damit meine ich nicht unbedingt das Forum hier, aber die klassischen Medien.
Biathlon, Deutschlands liebster Wintersport ist schließlich in D auch absolut sauber :Blumen:

abc1971 22.09.2020 09:10

Schade, dass es hier nicht primär um die Tour 2020 gehen kann und mal wieder ein Doping Faden entstanden ist
Ich denke auch, dass es für dieses Thema ausreichend eigenen Diskussionsraum gibt
Ich für meinen Teil bin damit aus diesem Faden leider raus,:Traurig:
denn zu diesem Thema ist eigentlich alles gesagt und darauf habe ich keine Lust

Hafu 22.09.2020 09:18

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1553905)
...
Biathlon, Deutschlands liebster Wintersport ist schließlich in D auch absolut sauber :Blumen:

Wenn ich mir die Leistungen der deutschen Biathleten im vergangenen Winter ansehe, fällt es mir nicht allzu schwer, das zu glauben.;)

(Zusätzlich halte ich die Art und Weise, wie z.B. Arnd Peiffer über das Doping-Thema redet (der macht übrigens einen exzellenten Podcast), ebenso überzeugend wie vergleichbare Äußerungen vom mittlerweile zurückgetretenen Martin Fourcade)

Sorry für OT!:Maso:

repoman 22.09.2020 09:23

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1553905)
Nicht zu vergessen - im Triathlon (bzw. dem in Deutschland relevanten LD-MD Bereich) dominieren seit Jahren Deutsche. Das wird grundsätzlich anders hinterfragt als bei Kolumbianern, Slowenen oder gar Russen. Damit meine ich nicht unbedingt das Forum hier, aber die klassischen Medien.
Biathlon, Deutschlands liebster Wintersport ist schließlich in D auch absolut sauber :Blumen:

Ich glaube aber auch, dass in Deutschland so gut getestet wird, wie in kaum einem anderen Land. Daher glaube ich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass deutsche Athleten sauber sind, höher ist als z.B. in Russland oder Kolumbien.
Und wenn in Deutschland ein Doper erwischt wird, hat er nichts zu lachen. Die Karriere ist definitiv beendet und er wird auch nicht nach Jahren noch gefeiert wie z.B. in Spanien.

Der Triathlon ist sauberer weil nicht so viel Geld im Spiel ist und es auch nicht die professionellen Strukturen wie im Radsport gibt. Es gibt nunmal vergleichsweise wenig Dopingfälle im Triathlon. Die Profitriathleten werden genauso wie die Radprofis getestet (Hafu hatte mal dazu etwas geschrieben) und ich denke nicht das sie so viel schlauer sind, sich nicht erwischen zu lassen.

Hafu 22.09.2020 09:33

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1553909)
Schade, dass es hier nicht primär um die Tour 2020 gehen kann und mal wieder ein Doping Faden entstanden ist
...

In älteren Beiträgen ging es in den letzten drei Wochen hier fast stets um sportliche/ taktische Aspekte.

Aber die Tour ist jetzt zu Ende, die Klassements stehen fest. Was soll man da jetzt noch sportlich dazu schreiben?

Auch auf Radsportnews.com, die ja alles andere als ein investigatives Portal sind, sondern einfach nur alle möglichen Meldungen zu allen Facetten des Radsportes sammeln, befassen sich drei der letzten vier Tour-de-France Meldungen mit dem Doping-Thema (und eine Meldung mit Covid-19).

Staatsanwältin: “Methode könnte als Doping zählen“
Arkéa-Samsic-Durchsuchung: Anti-Doping-Untersuchung eingeleitet

Die Leistung des Toursiegers wirft Fragen auf
Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

Teamchef Hubert bestätigt
Quintanas Hotelzimmer während der Tour durchsucht



Und in meiner Twitter-Blase sehe ich eigentlich auch fast nur noch Hinterfragen von Leistungen und Spekulationen, warum die Leistungen dieser Tour so auffallend stärker waren als in den letzten beiden Jahren.

longtrousers 22.09.2020 10:02

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1553842)
Wäre er mehr in den roten Bereich gegangen, hätte er wieder Durchfall bekommen :Cheese: Sorry, der war doof, ich weiß :Blumen:

In einem Interview in einer holländischen Zeitung hat TDM gestern gesagt, dass er im Frühling überlegt hat, ganz aufzuhören.
Wegen der schleppenden Knieverletzung, die Darmprobleme und die neue Situation mit Corona.
Von da her war er selber überrascht, wie gut er die Tour überstanden hat.
Ich bleibe dabei: der hätte vielleicht gewonnen, wenn er in den Pyrineen mehr Selbstvertrauen gehabt hätte und nicht alles auf die Roglic-Karte gesetzt hätte.

Estebban 22.09.2020 10:10

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1553919)
In einem Interview in einer holländischen Zeitung hat TDM gestern gesagt, dass er im Frühling überlegt hat, ganz aufzuhören.
Wegen der schleppenden Knieverletzung, die Darmprobleme und die neue Situation mit Corona.
Von da her war er selber überrascht, wie gut er die Tour überstanden hat.
Ich bleibe dabei: der hätte vielleicht gewonnen, wenn er in den Pyrineen mehr Selbstvertrauen gehabt hätte und nicht alles auf die Roglic-Karte gesetzt hätte.

Spannend wird ja sein, was macht JV nächstes Jahr? Sollte der Kurs wieder mehr Zeitfahr-Km haben und Dumoulin in Form müsste man ihn eigentlich als Kapitän mitnehmen. Aber was macht man mit Roglic? Den bei Giro oder gar Vuelta starten zu lassen käme quasi einer Degradierung gleich und könnte dem Ego einen Knacks mitgeben, der auf dem Level schwer zu kompensieren sein kann (nach Giro 2019 und Tour 2018).
Dieses Jahr wäre eine Doppelspitze vllt erfolgversprechend gewesen aber das kann nächstes Jahr mit Ineos schon ganz anders aussehen. Wo fährt Pogacar 2021?

Klugschnacker 22.09.2020 10:21

Zum Training auf der Rolle möchte ich noch folgendes anmerken. Sorry, dass ich damit erst jetzt daher komme, aber ich hatte leider keine Zeit, als Ihr das diskutiert habt:

1. Rollentraining ist exakter steuerbar als das Training auf der Straße.

2. Das bedeutet aber nicht, dass damit automatisch eine Leistungsverbesserung verbunden wäre. Denn die Trainingswirkung von Intensität und Belastungsdauer ist noch nicht ausreichend erforscht. Mit anderen Worten, ist ist noch ziemlich unklar, welche Intensitäten und welche Belastungszeiten eine bessere Wirkung beispielsweise auf die Leistung an der anaeroben Schwelle haben, als geringfügig andere Intervalle. Manche Wissenschaftler halten harte 2-Minuten-Intervalle für am besten, andere softe 8-Minuten-Intervalle. Dazwischen liegt Faktor 4 (!).

3. Kurz: Wir kennen den Zusammenhang zwischen einer Trainingsmaßnahme und den daraus resultierenden Anpassungen des Körpers nur sehr unscharf und ungefähr.

4. Weil das so ist, besteht auch kein Vorteil darin, superexakt die Vorgaben des Trainingsplans umzusetzen. Es erleichtert die Arbeit des Trainers, aber es führt nicht zwangsläufig zu einer Leistungsverbesserung. Trainer sehen das gerne mal anders, aber da überschätzen sie ihre Rolle ein wenig. Das sieht man unter anderem am Erfolg von Trainern, die mit eher unscharfen Trainingsvorgaben Spitzenathleten hervorbringen, zum Beispiel Brett Sutton.

5. Wenn der Coach an den Vorteil sehr exakt abgearbeiteter Intervallprogramme glaubt, glaubt es irgendwann auch der Athlet. Das wirkt sich positiv auf seine Motivation aus, auf der Rolle zu trainieren. Wenn er daran glaubt, dass eine Serie mit 5x 5 Minuten bei 450 Watt und 3 Minuten Intervallpause optimal sind, stört es ihn, wenn eine Ampel im Weg steht und die Intervallpause dadurch eine Minute zu lang wurde. Dafür gibt es jedoch keinerlei wissenschaftliche Evidenzen. Es stimmt also nicht, dass das Rollentraining der Ausdruck einer neuen Wissenschaftlichkeit im Radsport sei.

5. Den Hauptvorteil des Rollentrainings für Profis sehe ich darin, dass es zeitsparend, ungefährlich, organisatorisch einfacher und vor allem weniger langweilig als das Fahren auf der Straße ist. Zu Hause jeden Tag auf den gleichen Straßen zu rollen ist irgendwann extrem öde. Auf der Rolle lassen sich während des Trainings zahlreiche Medien nutzen. Für viele, wenn auch nicht für alle, ist das eine erhebliche mentale Erleichterung.
:Blumen:

(Sorry, ist jetzt doch etwas lang geraten... :o )

abc1971 22.09.2020 10:24

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553914)
In älteren Beiträgen ging es in den letzten drei Wochen hier fast stets um sportliche/ taktische Aspekte.

Aber die Tour ist jetzt zu Ende, die Klassements stehen fest. Was soll man da jetzt noch sportlich dazu schreiben?

Auch auf Radsportnews.com, die ja alles andere als ein investigatives Portal sind, sondern einfach nur alle möglichen Meldungen zu allen Facetten des Radsportes sammeln, befassen sich drei der letzten vier Tour-de-France Meldungen mit dem Doping-Thema (und eine Meldung mit Covid-19).

Staatsanwältin: “Methode könnte als Doping zählen“
Arkéa-Samsic-Durchsuchung: Anti-Doping-Untersuchung eingeleitet

Die Leistung des Toursiegers wirft Fragen auf
Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

Teamchef Hubert bestätigt
Quintanas Hotelzimmer während der Tour durchsucht



Und in meiner Twitter-Blase sehe ich eigentlich auch fast nur noch Hinterfragen von Leistungen und Spekulationen, warum die Leistungen dieser Tour so auffallend stärker waren als in den letzten beiden Jahren.

Natürlich bieten die Untersuchungen zu Arkea einen gegebenen Zusammenhang, um über Doping in Zusammenhang mit der Tour 2020 zu diskutieren, unbestritten. Dies habe ich weiter oben auch schon geschrieben. Allerdings habe ich zu wenig Informationen über die konkreten Vorwürfe und Ermittlungen, so dass sich aus meiner Warte eine Diskussion noch nicht wirklich lohnt, wenn man nicht wieder in eine Grundsatzdiskussion verfallen will. Hier war man im Diskussionsverlauf schon bei Biathlon oder Jan Ulrich angekommen. Da sehe ich noch nicht einmal indirekt Bezug zur Tour 2020.
Auch in der Retrospektive gäbe es noch viele interessante Aspekte. Zum Beispiel, dass das Siegerrad mit Felgenbremsen ausgestattet wurde und mit Campa Gruppe, was beides eher ungewöhnlich in der heutigen Zeit ist. Auch die überaus schöne und offensichtlich effiziente Zeitfahrposition von Pogacar, wäre eine Diskussion wert, gerade
wenn man sich anschaut, dass einige GC Konkurrenten eher wie eine Affe auf dem Schleifstein auf dem Rad sitzen. Alles wieder nur auf eine Dopingdiskussion zu reduzieren finde ich persönlich schade.

Trimichi 22.09.2020 10:48

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1553909)
Schade, dass es hier nicht primär um die Tour 2020 gehen kann und mal wieder ein Doping Faden entstanden ist
Ich denke auch, dass es für dieses Thema ausreichend eigenen Diskussionsraum gibt
Ich für meinen Teil bin damit aus diesem Faden leider raus,:Traurig:
denn zu diesem Thema ist eigentlich alles gesagt und darauf habe ich keine Lust

Sehe ich auch so. Typisch deutsch? Anderswo freut man sich am Positiven. An den Bildern, am Sport. Hier findet man das Negative? Natürlich muss man wachsam sein, da bin ich ganz bei Hafu. Allerdings erinnere ich an dieser Stelle und in diesem Zusammenhang an letztes Jahr, als das Ziel von Buchmann ein TopTen Resultat war. Er wurde Vierter. Und? Gescholten wurde er, weil er nicht aufs Podium fuhr. Heuer trotzt die TdF der Corona-Krise und was wird diskutiert? Schade. Zumal an der Fachkompetenz der Foristen ganz und gar kein Anlass zu Zweifeln besteht. FreFu wurde von uns auf Platz drei gevotet, wenn ich das an dieser Stelle einfließen lassen darf. Und dann? im Rennen? Wurde es welche Platzierung?

Auch ich diskutiere also lieber über das Sportliche. War eine tolle Tour. Mir hat die erste Etappe in Nizza am besten gefallen. Die vorletzte Etappe war natürlich auch toll. Dankeschön an ARD und ZDF für die super Bilder auch entlang der Strecke. Hat Spaß und Freude gemacht wie lange nicht mehr. Danke auch an Körbel für die Info von wegen Giro. :Blumen:

Helmut S 22.09.2020 11:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1553927)
3. Kurz: Wir kennen den Zusammenhang zwischen einer Trainingsmaßnahme und den daraus resultierenden Anpassungen des Körpers nur sehr unscharf und ungefähr.

Zumal nicht jeder Mensch den selben Response auf Trainingsmaßnahmen liefert. :Blumen:

Estebban 22.09.2020 11:07

Es ist meines Wissens hier keiner unterwegs, der rumposaunt, dass das alles eine Veranstaltung der Apotheken Umschau sei, dass alle drauf sind und es eine Zirkusnummer sei.
Die Diskussion zieht sich ja auch immer in die Länge weil hier zwei Seiten aufeinanderprallen. Die eine will einordnen und ist (teilweise, und da schließe ich mich mit ein) vielleicht sehr sehr und manchmal zu kritisch. Von der Seite lese ich aber auch dauernd Dinge wie „es war eine spannende Tour, ich hab gerne zugesehen, es gab sauviele spannende Aspekte“.
Das prallt dann aufeinander mit „das Dopingthema nervt, diskutiert das woanders, konzentriert euch auf das sportliche“. Und da dreht man sich im Kreis.

Für mich persönlich gehört die Einordnung der Leistungen, wo kommen welche Leistungen her, welche links gibt es zwischen bspw Roglic und überführten Dopern, sind Sprünge wie der von pogacar realistisch etc genauso zur Betrachtung der Tour wie der spannende Kampf um grün und ob sich Bora da vllt verrannt hat.

Die Dopingthematik ganz wegschieben zu wollen finde ich persönlich relativ naiv bzw. nicht nachvollziehbar. Das ist für mich ein bischen vergleichbar mit „hör mir auf mit der Bahrain 13 Sache, ich will nur Triathlon gucken“ oder „hör mir auf mit Menschenrechte, die WM ist jetzt halt in Katar, ich will Fußball gucken“.
Wie gesagt, das ist meine Meinung dazu...

Adept 22.09.2020 11:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1553927)
Zum Training auf der Rolle möchte ich noch folgendes anmerken. Sorry, dass ich damit erst jetzt daher komme, aber ich hatte leider keine Zeit, als Ihr das diskutiert habt:

1. Rollentraining ist exakter steuerbar als das Training auf der Straße.

2. Das bedeutet aber nicht, dass damit automatisch eine Leistungsverbesserung verbunden wäre. Denn die Trainingswirkung von Intensität und Belastungsdauer ist noch nicht ausreichend erforscht. Mit anderen Worten, ist ist noch ziemlich unklar, welche Intensitäten und welche Belastungszeiten eine bessere Wirkung beispielsweise auf die Leistung an der anaeroben Schwelle haben, als geringfügig andere Intervalle. Manche Wissenschaftler halten harte 2-Minuten-Intervalle für am besten, andere softe 8-Minuten-Intervalle. Dazwischen liegt Faktor 4 (!).

3. Kurz: Wir kennen den Zusammenhang zwischen einer Trainingsmaßnahme und den daraus resultierenden Anpassungen des Körpers nur sehr unscharf und ungefähr.

4. Weil das so ist, besteht auch kein Vorteil darin, superexakt die Vorgaben des Trainingsplans umzusetzen. Es erleichtert die Arbeit des Trainers, aber es führt nicht zwangsläufig zu einer Leistungsverbesserung. Trainer sehen das gerne mal anders, aber da überschätzen sie ihre Rolle ein wenig. Das sieht man unter anderem am Erfolg von Trainern, die mit eher unscharfen Trainingsvorgaben Spitzenathleten hervorbringen, zum Beispiel Brett Sutton.

5. Wenn der Coach an den Vorteil sehr exakt abgearbeiteter Intervallprogramme glaubt, glaubt es irgendwann auch der Athlet. Das wirkt sich positiv auf seine Motivation aus, auf der Rolle zu trainieren. Wenn er daran glaubt, dass eine Serie mit 5x 5 Minuten bei 450 Watt und 3 Minuten Intervallpause optimal sind, stört es ihn, wenn eine Ampel im Weg steht und die Intervallpause dadurch eine Minute zu lang wurde. Dafür gibt es jedoch keinerlei wissenschaftliche Evidenzen. Es stimmt also nicht, dass das Rollentraining der Ausdruck einer neuen Wissenschaftlichkeit im Radsport sei.

5. Den Hauptvorteil des Rollentrainings für Profis sehe ich darin, dass es zeitsparend, ungefährlich, organisatorisch einfacher und vor allem weniger langweilig als das Fahren auf der Straße ist. Zu Hause jeden Tag auf den gleichen Straßen zu rollen ist irgendwann extrem öde. Auf der Rolle lassen sich während des Trainings zahlreiche Medien nutzen. Für viele, wenn auch nicht für alle, ist das eine erhebliche mentale Erleichterung.
:Blumen:

(Sorry, ist jetzt doch etwas lang geraten... :o )

Ist zwar jetzt auch bissi Off-Topic, aber viel besser als die dauernde Dopingdiskussion. :Blumen:

Gute Zusammenfassung, danke, ist ja auch meine Denke/Rede.

Bei Punkt 5 gehöre ich wohl zu den wenigen, die es spannender finden, draussen zu fahren als auf der Rolle, besonders bei langen Grundlagen-Rides.

Um den Bezug zur TdF zu ziehen, das recht schwache Abschneiden der spanischen Profis wird ja aufgund des Lockdowns und der langen Indoor-Trainingszeit angenommen. Valverde gilt da aber als Gegenbeispiel, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er gerne Rolle fährt, er mag ja noch nicht mal Trainingspläne, soweit ich das gehört habe.

Tzwaen 22.09.2020 11:27

Eine wie ich finde ganz nette Analyse zu dem Finale zwischen Pogacer und Roglic

https://speed-ville.de/tadej-pogacar...belles-filles/

TriAlex 22.09.2020 12:08

Liebe Spochtsfreunde,

ist die Ära Peter Sagan (Bei Bora-Hans Grohe) vorbei?

leider konnte er schon im letzten Jahr nicht wirklich bei den Klassiker überzeugen, und dieses Jahr sieht es bisher leider auch so aus. Meiner Meinung nach fehlt im bei den Sprints der richtige explosive Bumms, und für seine gefürchteten finalen Attacken scheint er auch nicht die Kraft zu haben.....

Was meint ihr?

:Huhu:

Adept 22.09.2020 12:21

Zitat:

Zitat von TriAlex (Beitrag 1553965)
Liebe Spochtsfreunde,

ist die Ära Peter Sagan (Bei Bora-Hans Grohe) vorbei?

...

Was meint ihr?

:Huhu:

Ich glaube, ja.

7x Grünes Trikot und noch (fast) alles andere gewonnen, was es zu gewinnen gab. Er hat schon letztes Jahr auf der TdF eher Videos zwischen den Etappen gedreht als sich auf seine Siege zu konzentrieren. Der Interviews ist er auch überdrüssig, verarscht ja das eine oder andere mal den Interviewer, weil immer die gleichen (dämlichen) Fragen kommen.

Ich glaube, er ist satt und auch ok so. Vielleicht fährt er ja noch etwas MTB, gab schon erste Infos darüber.

Hafu 22.09.2020 12:42

Zitat:

Zitat von TriAlex (Beitrag 1553965)
Liebe Spochtsfreunde,

ist die Ära Peter Sagan (Bei Bora-Hans Grohe) vorbei?

Das Jahr 2020 mit seinen Pandemie-Besonderheiten eignet sich wirklich nicht dafür, irgendwas im Radsport großartig zu beurteilen.

Champion bleibt Champion,v.a. wenn er erst 30 Jahre alt ist und Sagan ist jemand, der oft erst durch Rennen, von denen es 2020 monatelang keine gab, so richtig in Form kommt.

Nicht umsonst hatte er mehrfach im Herbst bei der WM, wenn die meisten anderen Radprofis nach vielen Renntagen während der Saision schon sukzessive abbbauen, seine beste Leistung gebracht.

Das Team bei Bora war in diesem Jahr komplett aufs Gesamtklassement abgestellt und lediglich ein einziger Helfer (Oss) wurde Sagan zur Seite gestellt. Dass Sagan trotzdem noch zweiter in der Punktewertung wurde, obwohl ihm einmal ein zweiter Platz aberkannt wurde und ein weiteres mal in der besten Situation auf einen Etappensieg, als Benett und alle anderen Sprinter, abgesehen von van Aert, längst abgehängt waren die Kette runtergefallen ist, spricht für ihn, ebenso wie der dritte Platz bei der Schlussetappe, in einer Zielankunft, die ihm eigentlich wenig liegt.

Benett (der ja bis letztes Jahr noch bei Bora Helfer von Ackermann und Sagan war) war in der Endgeschwindigkeit während der Tour sicher besser, profitierte aber auch mit Morkow von einem im Vergleich zu Oss tempostärkeren Anfahrer und hatte das Glück, dass er obwohl er oft bei den Bergetappen stets viel früher als Sagan abgefallen ist, trotzdem stets (teilweise knapp) das Zeitlimit zu erreichen.


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