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Körbel 31.07.2019 13:53

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1467851)
Ich glaube fast Ineos hat den Plan nächstes Jahr alle 3 GT zu gewinnen.

Hatten sie doch schon immer.

Da wird es aber einige geben, die da etwas dagegen haben.:Cheese:

Gozzy 31.07.2019 14:31

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1467967)
Hatten sie doch schon immer.

Da wird es aber einige geben, die da etwas dagegen haben.:Cheese:

Stimmt! Aber Froome, Bernal, Thomas und Carapaz hat in Summe eine neue Qualität. (Wenn alle gesund bleiben)

abc1971 31.07.2019 15:02

Nächstes Jahr gewinnt Remco die Tour :Lachen2:

Körbel 31.07.2019 15:03

Ich habe schon einige GT-Sieger gesehen, die einem "Onehit-Wonder" ähnlich einmal ganz oben auf dem Treppchen standen und dann nie wieder was gerissen haben.

Ganz besonders bei der Vuelta oder beim Giro, aber auch bei der Tour gab es einige die "nur" einmal gewonnen haben.

Gerade bei Bernal und Carapaz muss man erst einmal abwarten, was in den nächsten Jahren nocht so alles kommt.

Von Verletzungen will ich garnicht erst anfangen, die sind immer irgendwo im Raum.

Estebban 31.07.2019 15:18

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1467980)
Ich habe schon einige GT-Sieger gesehen, die einem "Onehit-Wonder" ähnlich einmal ganz oben auf dem Treppchen standen und dann nie wieder was gerissen haben.

Ganz besonders bei der Vuelta oder beim Giro, aber auch bei der Tour gab es einige die "nur" einmal gewonnen haben.

Gerade bei Bernal und Carapaz muss man erst einmal abwarten, was in den nächsten Jahren nocht so alles kommt.

Von Verletzungen will ich garnicht erst anfangen, die sind immer irgendwo im Raum.

Es gab da mal einen deutschen, der hat in einem Jahr als Helfer das weiße Trikot geholt, im nächsten Jahr gelb und die BILD-Zeitung hat ihn auch schon auf einer Stufe mit Merckx und co gesehen.

Es heißt nicht umsonst es ist schwerer an der Spitze zu bleiben als da hinzukommen.
Bernal wirkt mir allerdings recht Smart und auf dem Teppich geblieben, dem traue ich schon zu jetzt erstmal weiter hart zu arbeiten - bei Thomas hätte ich nicht gedacht, dass er so wieder kommt.

Was mich immer wieder zum Staunen bringt ist die Tatsache, dass bei der Tour 2-3 Teams unglaublich stark sind und der Rest in voller Mannschaftsstärke versagt. INEOS, DQS, Jumbo, Mitchelton-Scott und bora waren stark und der Rest naja.. bspw Katusha hat es ja oftmals nicht mal auf die Reihe bekommen jemanden in 40er ausreissgruppen zu kriegen, UAE hatte angeblich einen neuen Energy Drink, der nicht funktioniert hat.

Ich will gerne glauben, dass in den Teams besser gearbeitet wird und die Leute top auf den Punkt fit sind, allein mir fehlt der Glaube dass das alles so komplett sauber ist

abc1971 31.07.2019 15:25

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1467982)
Es gab da mal einen deutschen, der hat in einem Jahr als Helfer das weiße Trikot geholt, im nächsten Jahr gelb und die BILD-Zeitung hat ihn auch schon auf einer Stufe mit Merckx und co gesehen.

Es heißt nicht umsonst es ist schwerer an der Spitze zu bleiben als da hinzukommen.
Bernal wirkt mir allerdings recht Smart und auf dem Teppich geblieben, dem traue ich schon zu jetzt erstmal weiter hart zu arbeiten - bei Thomas hätte ich nicht gedacht, dass er so wieder kommt.

Was mich immer wieder zum Staunen bringt ist die Tatsache, dass bei der Tour 2-3 Teams unglaublich stark sind und der Rest in voller Mannschaftsstärke versagt. INEOS, DQS, Jumbo, Mitchelton-Scott und bora waren stark und der Rest naja.. bspw Katusha hat es ja oftmals nicht mal auf die Reihe bekommen jemanden in 40er ausreissgruppen zu kriegen, UAE hatte angeblich einen neuen Energy Drink, der nicht funktioniert hat.

Ich will gerne glauben, dass in den Teams besser gearbeitet wird und die Leute top auf den Punkt fit sind, allein mir fehlt der Glaube dass das alles so komplett sauber ist

Die Katusha Performance ist durchweg grauselig, abre der obige Satz stimmt so nicht , denn Politt war oftmals in den Ausreißergruppen vertreten

abc1971 31.07.2019 15:28

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1467980)
Ich habe schon einige GT-Sieger gesehen, die einem "Onehit-Wonder" ähnlich einmal ganz oben auf dem Treppchen standen und dann nie wieder was gerissen haben.

Ganz besonders bei der Vuelta oder beim Giro, aber auch bei der Tour gab es einige die "nur" einmal gewonnen haben.

Gerade bei Bernal und Carapaz muss man erst einmal abwarten, was in den nächsten Jahren nocht so alles kommt.

Von Verletzungen will ich garnicht erst anfangen, die sind immer irgendwo im Raum.

Bei Bernal sehe ich das so nicht, denn er hat ja bereits bei kleineren Rundfahrten (z.B. Touc of California) sein Potential unzweifelhaft unter Beweis gestellt
Ihm kam die Kurssetzung natürlich enorm entgegen
Sollte sich die ASO mal wieder entschließen ein ordentliches Zeitfahren in die Tour aufzunehmen, wird es schwerer für ihn

Körbel 31.07.2019 15:35

Die GT haben doch jedes Jahr ihren Reiz, mal Vorteil für die eine Gruppe, mal ein Vorteil für die anderen.

Trotzdem muss jeder Sieganwärter sehen, das er gut durchkommt.

Nur als Beispiel Pinot, ein blöder Sturz, kleiner "Berührer" mit dem Lenker am Oberschenkel und die Sache war gelaufen.

Das kann jedem passieren.

Vor Jahren ist mal Ulle durch die Heckscheibe eines vorausfahrenden Teamwagens geflogen, als er die Prologstrecke abgefahren ist und da war dann auch die Tour gegessen.

Also im nächsten Jahr werden die Karten neu gemischt.

abc1971 31.07.2019 15:36

Ich bin auch begeistert von Buchmanns Leistung. Was micht aber stört ist die mediale Überhöhung, gerade was die Mainstream Medien anbelangt. Als würde Wohl und Wehe nur davon abhängen, dass es bei der Tour einen Deutschen GC Fahrer gibt, den man am besten noch als potentiellen Siegfahrer verkaufen kann.

In meinen Augen ist Kämna der Mann, dem als deutscher GC Fahrer die Zukunft gehört.

Dazu lanciert man (bzw. Buchmann selbst) inzwischen immer wieder die Message, dass für Buchmann mit anderem Bora-Team, sprich besseren Bergfahrern mehr drin gewesen wäre. Wenn ich mir die Leistung von Mühlberger in den Alpen Etappen ansehe, ist das eine Frechheit. Außerdem zeigt dies auch, dass bestimmte Medien einfach keine Ahnung vom Radsport haben. Wenn man nur Bergfahrer im Aufgebot hat und nicht solche Zugmaschinen wie Burgi oder Daniel Oss, dann ergeht es einem eben so wie AG2r auf der Windkanten-Etappe.

Im übrigen wird Sagan eine solche Diskussion wohl kaum erfreuen.
Er hat in den letzten Jahren für Bora die Siege abgeschossen und dazu mit Spezialized den Sponsor ins Team gebracht, der sicherlich einen ganz großen Teil des Budgets stemmt. Fänden die Amis bestimmt nicht klasse, wenn man den grünen Peter im nächsten Jahr zu Hause lässt, um vollständig auf GC zu fahren.

Helmut S 31.07.2019 15:46

Zitat:

Zitat von abc1971;1467992[...
Dazu lanciert man (bzw. Buchmann selbst) inzwischen immer wieder die Message, dass für Buchmann mit anderem Bora-Team, sprich besseren Bergfahrern mehr drin gewesen wäre.[...]

Ich kann mir vorstellen, das das daher kommt, weil Dan Lorang gesagt hat, dass man mit einer reinen Bergmannschaft hätte antreten müssen um auf GC zu fahren. Ich hab das hier schon mal verlinkt: https://www.triathlon-szene.de/forum...&postcount=349

Sowas wird dann auch gerne mal ungenau wiedergegeben. Da wird dann aus "auf GC fahren" ein "für Buchmann wäre mehr drin gewsen" und aus der "reinen Bergmannschaft" werden plötzlich "bessere Bergfahrer"

Estebban 31.07.2019 16:41

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1467986)
Die Katusha Performance ist durchweg grauselig, abre der obige Satz stimmt so nicht , denn Politt war oftmals in den Ausreißergruppen vertreten

Stimmt, ist auch mein persönlicher Hero der Tour, immer wieder in Ausreißer Gruppen dabei auf Etappen wo er keine Chance hat nur um das Trikot zu zeigen weil es sonst wirklich keiner auf die Reihe bekommt.
Aber das geht in dem Team ja die ganze Saison schon so.

Zu Buchmann / Medien:
Es ist wohl leider so, dass ich heutzutage Medien nicht mehr besonders differenziert mit Sportarten Auseinandersetzen können. Alles muss möglichst YouTube fähig komprimierbar sein, heißt auf 5-7 Minuten Schnipsel pointiert.
Der Radsport hat mit dege, Kittel, Greipel und co so viel gerissen in den letzten Jahren es hat aber keinen interessiert. Nur mit der Tour gibts eben auch Aufmerksamkeit.

Beim Triathlon doch genauso: wenn ein deutscher nächstes Jahr die wts Serie gewinnt interessierts keine Sau, das einzige was zählt ist Hawaii.

JENS-KLEVE 31.07.2019 22:19

Man hatte den Eindruck, dass bei Bora die Stimmung ziemlich gut war. Leute wie Oss, Sagan, die Österreicher usw. können super Spaßvögel sein. Das sollte man so beibehalten, wenn es wirklich so ist.

Hafu 01.08.2019 08:12

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1467992)
...
Im übrigen wird Sagan eine solche Diskussion wohl kaum erfreuen.
...

Natürlich wird Sagan die von Dan Lorang angestoßene Diskussion nicht erfreuen, aber es liegt doch auf der Hand, dass Dan recht hat.

Bei der Tour de France darf jedes Team nur 8 Fahrer nominieren, realistischerweise muss man damit rechnen, dass man im Laufe der Tour etwa zwei Fahrer durch Sturzfolgen oder Krankheit verliert. Wenn man dann von den verbleibenden 6 Fahrern einen Platz durch einen Sprinter besetzt, der auch noch wenn er Chancen aufs grüne Trikot oder Etappensiege haben soll einen bis zwei ebenfalls spezialisierte Helfer zum Anfahren des Sprintes benötigt, bleiben halt u.U. in den entscheidenden Etappen der letzten Woche nur noch sehr wenige Helfer übrig, die einem GC-Fahrer unterstützen können.

Es ist ja kein Zufall, dass sich die beiden von der Papierform aussichtsreichsten Teams (Movistar und Ineos) gleich von vornherein die Nominierung von Sprintern und Sprinterhelfern sparen und auch noch auf eine Gesamtklassement-Doppelspitze setzen, die ungleich mehr taktische Optionen bietet im Vergleich zu nur einem Teamkapitän. Ohne die Sturzgeschichte von Froome wäre Ineos sogar mit einer Dreifachspitze angetreten und hätte bei den entscheidenden Bergetappen noch mehr mit den Konkurrenzteams spielen können als es so schon möglich war.

Bora hat als Team eine exzellente Tour hinter sich mit grünem Trikot und einem vierten Platz im Gesamtklassement. Besser geht es fast nicht. Wenn man dieses erreichte Niveau im Gesamtklassement weiter verbesern will, dann müsste man sicherlich sich innerhalb der Mannschaft spezialisieren, Sagan und die Ambitionen aufs grüne Trikot zu Hause lassen und eine Kombi aus starken Fahrern in der Ebene wie Schachmann oder Oss und guten Bergfahrern nominieren. Wenn dann natürlich Buchmann in irgendeinen Sturz verwickelt ist oder erkrankt, steht man bei so einer Teamausrichtung, wenn's doof läuft auch am Ende der Tour komplett mit leeren Händen da.

Estebban 01.08.2019 08:31

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1468095)
Natürlich wird Sagan die von Dan Lorang angestoßene Diskussion nicht erfreuen, aber es liegt doch auf der Hand, dass Dan recht hat.

Bei der Tour de France darf jedes Team nur 8 Fahrer nominieren, realistischerweise muss man damit rechnen, dass man im Laufe der Tour etwa zwei Fahrer durch Sturzfolgen oder Krankheit verliert. Wenn man dann von den verbleibenden 6 Fahrern einen Platz durch einen Sprinter besetzt, der auch noch wenn er Chancen aufs grüne Trikot oder Etappensiege haben soll einen bis zwei ebenfalls spezialisierte Helfer zum Anfahren des Sprintes benötigt, bleiben halt u.U. in den entscheidenden Etappen der letzten Woche nur noch sehr wenige Helfer übrig, die einem GC-Fahrer unterstützen können.

Es ist ja kein Zufall, dass sich die beiden von der Papierform aussichtsreichsten Teams (Movistar und Ineos) gleich von vornherein die Nominierung von Sprintern und Sprinterhelfern sparen und auch noch auf eine Gesamtklassement-Doppelspitze setzen, die ungleich mehr taktische Optionen bietet im Vergleich zu nur einem Teamkapitän. Ohne die Sturzgeschichte von Froome wäre Ineos sogar mit einer Dreifachspitze angetreten und hätte bei den entscheidenden Bergetappen noch mehr mit den Konkurrenzteams spielen können als es so schon möglich war.

Bora hat als Team eine exzellente Tour hinter sich mit grünem Trikot und einem vierten Platz im Gesamtklassement. Besser geht es fast nicht. Wenn man dieses erreichte Niveau im Gesamtklassement weiter verbesern will, dann müsste man sicherlich sich innerhalb der Mannschaft spezialisieren, Sagan und die Ambitionen aufs grüne Trikot zu Hause lassen und eine Kombi aus starken Fahrern in der Ebene wie Schachmann oder Oss und guten Bergfahrern nominieren. Wenn dann natürlich Buchmann in irgendeinen Sturz verwickelt ist oder erkrankt, steht man bei so einer Teamausrichtung, wenn's doof läuft auch am Ende der Tour komplett mit leeren Händen da.




Das wird so nicht passieren, es sei denn Sagan möchte von sich aus etwas anderes.
Am Ende des Tages wurde Buchmann jetzt in Deutschland gehyped, der Hype ist aber außerhalb unserer Ausdauersportler Blase auch schon wieder vorbei.
Sowohl Bora als auch Hansgrohe wollen im europäischen Ausland wachsen und nicht primär in Deutschland. Ein Peter sagan war mit seinem wheelie im Zeitfahren sowie dem Buchsignieren wesentlich präsenter als Buchmann über die gesamte Tour.
Sollte es Sagan tatsächlich gelingen nochmal das Regenbogentrikot zu holen potenziert sich das weiter.
Um medial neben Sagan spielen zu können wird Buchmann definitiv die Tour gewinnen müssen

abc1971 01.08.2019 11:44

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1468095)
Natürlich wird Sagan die von Dan Lorang angestoßene Diskussion nicht erfreuen, aber es liegt doch auf der Hand, dass Dan recht hat.

Bei der Tour de France darf jedes Team nur 8 Fahrer nominieren, realistischerweise muss man damit rechnen, dass man im Laufe der Tour etwa zwei Fahrer durch Sturzfolgen oder Krankheit verliert. Wenn man dann von den verbleibenden 6 Fahrern einen Platz durch einen Sprinter besetzt, der auch noch wenn er Chancen aufs grüne Trikot oder Etappensiege haben soll einen bis zwei ebenfalls spezialisierte Helfer zum Anfahren des Sprintes benötigt, bleiben halt u.U. in den entscheidenden Etappen der letzten Woche nur noch sehr wenige Helfer übrig, die einem GC-Fahrer unterstützen können.

Es ist ja kein Zufall, dass sich die beiden von der Papierform aussichtsreichsten Teams (Movistar und Ineos) gleich von vornherein die Nominierung von Sprintern und Sprinterhelfern sparen und auch noch auf eine Gesamtklassement-Doppelspitze setzen, die ungleich mehr taktische Optionen bietet im Vergleich zu nur einem Teamkapitän. Ohne die Sturzgeschichte von Froome wäre Ineos sogar mit einer Dreifachspitze angetreten und hätte bei den entscheidenden Bergetappen noch mehr mit den Konkurrenzteams spielen können als es so schon möglich war.

Bora hat als Team eine exzellente Tour hinter sich mit grünem Trikot und einem vierten Platz im Gesamtklassement. Besser geht es fast nicht. Wenn man dieses erreichte Niveau im Gesamtklassement weiter verbesern will, dann müsste man sicherlich sich innerhalb der Mannschaft spezialisieren, Sagan und die Ambitionen aufs grüne Trikot zu Hause lassen und eine Kombi aus starken Fahrern in der Ebene wie Schachmann oder Oss und guten Bergfahrern nominieren. Wenn dann natürlich Buchmann in irgendeinen Sturz verwickelt ist oder erkrankt, steht man bei so einer Teamausrichtung, wenn's doof läuft auch am Ende der Tour komplett mit leeren Händen da.

Glaubst Du wirklich, dass Buchmann im GC weiter vorne gelandet wäre, wenn statt Sagan einer weiterer Bergfahrer, wir Formolo mitgefahren wäre? Ich glaube nicht. Entscheidender war eher der Ausfall von Schachmann und das Patrick Conrad, warum auch immer, nicht Normalform in den Bergen hatte. Das hat Optionen gekostet.

Interessanterweise gibt es bei Jumbo so eine Diskussion nicht, die unzweifelhaft noch eher zweigleisig fahren.

Movistar finde ich übrigens ist ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Deren Taktik, mit Mehrfachspitze, geht bei der Tour seit Jahren nicht auf und genau deshalb wird man künftig auch davon abkehren, um endlich die Tour zu gewinnen.

abc1971 01.08.2019 11:44

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1468099)
Das wird so nicht passieren, es sei denn Sagan möchte von sich aus etwas anderes.
Am Ende des Tages wurde Buchmann jetzt in Deutschland gehyped, der Hype ist aber außerhalb unserer Ausdauersportler Blase auch schon wieder vorbei.
Sowohl Bora als auch Hansgrohe wollen im europäischen Ausland wachsen und nicht primär in Deutschland. Ein Peter sagan war mit seinem wheelie im Zeitfahren sowie dem Buchsignieren wesentlich präsenter als Buchmann über die gesamte Tour.
Sollte es Sagan tatsächlich gelingen nochmal das Regenbogentrikot zu holen potenziert sich das weiter.
Um medial neben Sagan spielen zu können wird Buchmann definitiv die Tour gewinnen müssen

Und wie schon gesagt: Da spielt der Radsponsor eine ganz entscheidende Rolle

tria ghost 01.08.2019 11:50

Ich hatte dazu am Dienstag eine sehr interessante Diskussion mit meinem neuen Coach, der u.A. Bikefittings für Aernaut, Bernal und Bleymehl macht.

Seiner Meinung nach stecken die reinen Radsportler immer noch in den Kinderschuhen, was Trainingssteuerung, Wettkampfverhalten und auch Bikegefühl (sprich Fitting, Aero-Optimierung etc.) angeht, wenn man sie mit Triathlonprofis in den Vergleich stellt.

Ein Bernal konnte wohl noch nicht mal richtig sagen, ob sich die Position auf seinem TT gut anfühlt oder nicht.

Sky/Ineos ist meiner seiner "Dumm fahren nach Watt" Strategie wohl noch am Fortschrittlichsten, was das alles angeht - ein Buchmann/Hans Grohe, die von Lorang betreut werden, sind auf dem Weg dahin.

Bora müsste tatsächlich sein Team komplett umstellen und auf seinen "Superstar" Sagan verzichten und auch evtl. auf eine Oss.

Mühlberger war nur in der letzten Woche in Form (zum Glück wurde er auch nur da wirklich gebraucht).

Vlt. macht es Sinn junge deutsche Talente ins Team zu holen, wenn man tatsächlich auf stärke Ergebnisse im Gesamtclassement stzen will. Ein Kämna zum Beispiel könnte die Rolle eines Poels analog INEOS übernehmen.
Dazu noch 1-2 Bergziegen und alle müssten auch noch halbwegs gut Zeitfahren können.
Man darf nicht vergessen, dass Buchmann gut 45 Sekunden beim Teamzeitfahren verloren hat - sonst wäre er wohl 2ter geworden.

Die krasse Dominanz von einzelnen Teams wird sich wohl zurückentwickeln, da immer mehr nach den neuen Methoden trainieren und auch Wettkämpfe bestreiten werden.
Ob Pinot sich z.B. die Verletzung bei seinen "Attacken" zugezogen hat ist nicht auszuschließen. Wohin "Blitzantritte" während der diesjährigen Tour geführt haben konnte man am Ende der Etappe oftmals sehen: Ein Durchreichen nach hinten. Gezielte Stiche mit gleichbleibend mehr Watt (wie z.B. bei Bernal) führen zum Sieg.

abc1971 01.08.2019 12:41

Zitat:

Zitat von tria ghost (Beitrag 1468176)
Ich hatte dazu am Dienstag eine sehr interessante Diskussion mit meinem neuen Coach, der u.A. Bikefittings für Aernaut, Bernal und Bleymehl macht.

Seiner Meinung nach stecken die reinen Radsportler immer noch in den Kinderschuhen, was Trainingssteuerung, Wettkampfverhalten und auch Bikegefühl (sprich Fitting, Aero-Optimierung etc.) angeht, wenn man sie mit Triathlonprofis in den Vergleich stellt.

Ein Bernal konnte wohl noch nicht mal richtig sagen, ob sich die Position auf seinem TT gut anfühlt oder nicht.

Sky/Ineos ist meiner seiner "Dumm fahren nach Watt" Strategie wohl noch am Fortschrittlichsten, was das alles angeht - ein Buchmann/Hans Grohe, die von Lorang betreut werden, sind auf dem Weg dahin.

Bora müsste tatsächlich sein Team komplett umstellen und auf seinen "Superstar" Sagan verzichten und auch evtl. auf eine Oss.

Mühlberger war nur in der letzten Woche in Form (zum Glück wurde er auch nur da wirklich gebraucht).

Vlt. macht es Sinn junge deutsche Talente ins Team zu holen, wenn man tatsächlich auf stärke Ergebnisse im Gesamtclassement stzen will. Ein Kämna zum Beispiel könnte die Rolle eines Poels analog INEOS übernehmen.
Dazu noch 1-2 Bergziegen und alle müssten auch noch halbwegs gut Zeitfahren können.
Man darf nicht vergessen, dass Buchmann gut 45 Sekunden beim Teamzeitfahren verloren hat - sonst wäre er wohl 2ter geworden.

Die krasse Dominanz von einzelnen Teams wird sich wohl zurückentwickeln, da immer mehr nach den neuen Methoden trainieren und auch Wettkämpfe bestreiten werden.
Ob Pinot sich z.B. die Verletzung bei seinen "Attacken" zugezogen hat ist nicht auszuschließen. Wohin "Blitzantritte" während der diesjährigen Tour geführt haben konnte man am Ende der Etappe oftmals sehen: Ein Durchreichen nach hinten. Gezielte Stiche mit gleichbleibend mehr Watt (wie z.B. bei Bernal) führen zum Sieg.

Junge Talente ins Team zu holen, klingt für mich wie die damalige Taktik der Telekomiker, die damals schon versucht haben eine deutsche Nationalmannschaft im Radsport zu schaffen. Fand ich damals schon kacke, denn meiner Meinung nach, ist das unter Umständen vielleicht sogar hinderlich, was die Entwicklung betrifft. Ich denke, ein Kämna ist bei Sunweb grds. gut aufgehoben. Ob er dort bleibt, wird man natürlich sehen.

Hafu 01.08.2019 13:05

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1468171)
Glaubst Du wirklich, dass Buchmann im GC weiter vorne gelandet wäre, wenn statt Sagan einer weiterer Bergfahrer, wir Formolo mitgefahren wäre? Ich glaube nicht. Entscheidender war eher der Ausfall von Schachmann und das Patrick Conrad, warum auch immer, nicht Normalform in den Bergen hatte. Das hat Optionen gekostet.

Für dieses Jahr hat Bora/Hans-Grohe zweifellos alles richtig gemacht. Grünes Trikot, Etappensieg plus Fast-Podium im Gesamtklassement ist 'ne richtig fette Ausbeute, um die sie von vielen anderen Mannschaften sicher beneidet werden. Eine noch bessere Bilanz am Ende der Tour hat eigentlich nur noch Quick-Step, Ineos und evt. Jumbo vorzuweisen.

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1468171)
Interessanterweise gibt es bei Jumbo so eine Diskussion nicht, die unzweifelhaft noch eher zweigleisig fahren.

Movistar finde ich übrigens ist ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Deren Taktik, mit Mehrfachspitze, geht bei der Tour seit Jahren nicht auf und genau deshalb wird man künftig auch davon abkehren, um endlich die Tour zu gewinnen.

Beim Giro ist Movistar im Prinzip dieselbe Taktik gefahren und sie waren damit (durchaus überraschend, was den letztlichen Sieger anbelangt) erfolgreich. Man kann ja darüber spekulieren, wo Movistar bei der Tour gelandet wäre, wenn Carapaz den Giro ausfallen lassen hätte und sich zusammen mit Landa oder/ und Quintana primär auf die Tour konzentriert hätte. Buchmann und Bernal sind ja auch keinen Giro gefahren.

Da Carapaz Movistar verlassen wird und mutmaßlich zu Ineos geht, werden wir einen Teil der Antwort vielleicht auch nächstes Jahr bekommen.;)

Estebban 01.08.2019 13:10

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1468196)
Junge Talente ins Team zu holen, klingt für mich wie die damalige Taktik der Telekomiker, die damals schon versucht haben eine deutsche Nationalmannschaft im Radsport zu schaffen. Fand ich damals schon kacke, denn meiner Meinung nach, ist das unter Umständen vielleicht sogar hinderlich, was die Entwicklung betrifft. Ich denke, ein Kämna ist bei Sunweb grds. gut aufgehoben. Ob er dort bleibt, wird man natürlich sehen.

Es ist durchaus die erklärte taktik von Ralph Denk Sagan als mediales Zugpferd zu haben und dahinter Talente aus dem deutschsprachigen Umfeld zu entwickeln; sprich schachmann, Buchmann, Ackermann, Mühlberger, pöstlberger, Konrad und co. Die Frage die man sich langsam stellen muss ist halt wohin man gehen mag: man hat jetzt aus diesen Talenten einen potentiellen siegfahrer für die hügelklassiker mit schachmann, einen weltklassesprinter mit Ackermann, und eine Menge starker Kletterer inkl dem vierten der Tour.
Ich glaube kaum, dass man Sagan ziehen lassen wird (der kostet aber ein paar mios inkl seines Bruders, Betreuern, Daniel oss und co) und die deutschsprachigen Jungs werden sich wohl kaum mit Talente-Verträgen abspeisen lassen. Unendlich groß sind die Firmen bora und hansgrohe eben auch nicht um Geld übrig zu haben wie bspw movistar oder ineos, das sind doch andere kaliber

felixb 01.08.2019 13:34

Sagan ist ja nicht auf einen Sprinterzug angewiesen. Einzig "überflüssige" Nacharbeit würde mir einfallen, wo mal Energie für ihn "verschwendet" wurde. Das ist aber glaube ich nur 1-2x passiert. An eine Etappe kann ich mich erinnern, wo es wirklich gefühlt fast 100% gemacht wurde mit der Nachführung. Und da hat Sagan geliefert.
Ansonsten ist er der perfekte "Sprinter", eher Allrounder bzw. Punktesammler für ein Team, denn er macht es im Grunde ohne Team ;). Und er macht halt ne ganz große Show.

Buchmann hätte vielleicht ein paar Sekunden in den Bergen bzw. Pyrenäen finden können mit einem sehr, sehr, sehr guten Team. Und aber auch nur dann, wenn er stärker war als die anderen Fahrer. Ansonsten bringt einem ein starkes Team ja kaum einen Vorteil. Höchstens wenns einem schlecht geht einen, der einen den Berg hochzieht, so wie letztes Jahr Bernal Froome.
Dieses Jahr war ja die Besonderheit, dass bis auf Jumbo-Visma und teilweise FDJ mit Gaudu kein Team wirklich Akzente setzen konnte. Das Tempo von JV war dann auch meistens zu niedrig, um die verbleibende Spitze auseinander zu fahren. Und wenn dann alle Helfer weg waren, wollte keiner den Windschatten spenden.
Das übliche Spiel, aber bei dem Tempo der Jungs und ggf. bei Gegenwind ist da eben auch was dran.
Vielleicht hätte Buchmann mehr in den Pyrenäen Akzente setzen sollen. Hatte das Gefühl, dass er da noch mehr drauf hatte als manch ein Konkurrent. Aber man hat wohl auch mit Recht drauf verzichtet, weil man die dritte Woche fürchtete.
Nach meinem Eindruck war Bernal auch wirklich erst ab richtig dünner Luft (2000+) stärker als die anderen - oder er hat einfach mehr "gezockt". Davor hat er teilweise nicht unbedingt gut ausgesehen und ich dachte phasenweise sogar er würde am ehesten abreißen lassen müssen. Vielleicht war das auch reine Täuschung. Aber die Tour war - das hat man ja auch am letzten Berg gesehen - einfach superknapp. Pattsituation, die Leute waren fast 100% gleichstark am Berg.
Da kann man sich dann tatsächlich überlegen, ob es nicht cleverer gewesen wäre nicht auf mehr Bergfahrer sondern auf ein besseres Team-Zeitfahren zu setzen. Da wurden meiner Meinung nach größere Unterschiede herausgefahren als häufig in den Bergen gesamt. Außer die Kompletteinbrüche natürlich.

Ich fand die Tour gegenüber den Vorjahren jedenfalls deutlich interessanter, egal ob nun Buchmann oder die Gesamtsituation. Nächstens Jahr kann das wieder ganz anders aussehen, wenn Ineos keinen ausgebrannten Kwiatkowski dabei hat und einige andere auch "normal performen", wie man es aus Sky-Zeiten noch kennt.

abc1971 01.08.2019 13:39

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1468205)
Es ist durchaus die erklärte taktik von Ralph Denk Sagan als mediales Zugpferd zu haben und dahinter Talente aus dem deutschsprachigen Umfeld zu entwickeln; sprich schachmann, Buchmann, Ackermann, Mühlberger, pöstlberger, Konrad und co. Die Frage die man sich langsam stellen muss ist halt wohin man gehen mag: man hat jetzt aus diesen Talenten einen potentiellen siegfahrer für die hügelklassiker mit schachmann, einen weltklassesprinter mit Ackermann, und eine Menge starker Kletterer inkl dem vierten der Tour.
Ich glaube kaum, dass man Sagan ziehen lassen wird (der kostet aber ein paar mios inkl seines Bruders, Betreuern, Daniel oss und co) und die deutschsprachigen Jungs werden sich wohl kaum mit Talente-Verträgen abspeisen lassen. Unendlich groß sind die Firmen bora und hansgrohe eben auch nicht um Geld übrig zu haben wie bspw movistar oder ineos, das sind doch andere kaliber

Alles richtig und nachvollziehbar :Blumen:
Man darf aber (ich weiß, ich wiederhole mich) beim besten Willen nicht vergessen, dass Spezialized nur wegen Sagan bei Bora ist und einen erhblichen Teil des Budgets stemmt.

By the way: Bei den Pros gilt Spezialized, gegenüber anderen Marken, wohl als signifikant überlegen.

abc1971 01.08.2019 13:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1468202)
Für dieses Jahr hat Bora/Hans-Grohe zweifellos alles richtig gemacht. Grünes Trikot, Etappensieg plus Fast-Podium im Gesamtklassement ist 'ne richtig fette Ausbeute, um die sie von vielen anderen Mannschaften sicher beneidet werden. Eine noch bessere Bilanz am Ende der Tour hat eigentlich nur noch Quick-Step, Ineos und evt. Jumbo vorzuweisen.



Beim Giro ist Movistar im Prinzip dieselbe Taktik gefahren und sie waren damit (durchaus überraschend, was den letztlichen Sieger anbelangt) erfolgreich. Man kann ja darüber spekulieren, wo Movistar bei der Tour gelandet wäre, wenn Carapaz den Giro ausfallen lassen hätte und sich zusammen mit Landa oder/ und Quintana primär auf die Tour konzentriert hätte. Buchmann und Bernal sind ja auch keinen Giro gefahren.

Da Carapaz Movistar verlassen wird und mutmaßlich zu Ineos geht, werden wir einen Teil der Antwort vielleicht auch nächstes Jahr bekommen.;)

Das ist wirklich alles Spekulatius, aber ein durchaus interessantes Gedankenspiel, denn bei Ineos war ja Bernal als Leader für den Giro vorgesehen. Wäre es so gekommen, wäre Thomas stark genug für die Titelverteidigung gewesen? Klar war er 2. Aber so einfach ginge die Rechnung nichtg auf, denn seine zeitweise Schwäche in den Pyrenäen hat micht schon sehr überrascht.

Unterm Strich kam Bernal die "Kurssetzung" sehr entgegen und dazu natürlich auch der Rennverlauf, mit dem Abbruch der Tignes-Erappe. Ich denke nämlich, dass Alaphilippe in der Abfahrt durchaus das Zeug gehabt hätte wieder ranzukommen und sich Bernal alleine durchaus "sauer" gefahren hätte.

abc1971 01.08.2019 13:53

Noch ein mal zu Buchmanns Leistung: Aus meiner Sicht hat er 100% rausgeholt. :Blumen:

  • Er war in besserer Form, als bei der Vuelta 2018
  • Andere GC-Fahrer (Yates, Uran, Quintana, Porte...) waren nicht in der Form, die man vorher erwartet hätte
  • Bora blieb weitestgehend von Ausfällen verschont
  • Ineos war weniger dominant als in den letzten Jahren
  • Seine Helfer bei Bora haben ihre Leistung gebracht

Ob man daraus aber folgen kann, dass er nächster Jahr ein Kandidat für das Podium ist - ich bin da sehr unsicher.

abc1971 01.08.2019 13:55

Zitat:

Zitat von felixb (Beitrag 1468210)
Sagan ist ja nicht auf einen Sprinterzug angewiesen. Einzig "überflüssige" Nacharbeit würde mir einfallen, wo mal Energie für ihn "verschwendet" wurde. Das ist aber glaube ich nur 1-2x passiert. An eine Etappe kann ich mich erinnern, wo es wirklich gefühlt fast 100% gemacht wurde mit der Nachführung. Und da hat Sagan geliefert.
Ansonsten ist er der perfekte "Sprinter", eher Allrounder bzw. Punktesammler für ein Team, denn er macht es im Grunde ohne Team ;). Und er macht halt ne ganz große Show.

Buchmann hätte vielleicht ein paar Sekunden in den Bergen bzw. Pyrenäen finden können mit einem sehr, sehr, sehr guten Team. Und aber auch nur dann, wenn er stärker war als die anderen Fahrer. Ansonsten bringt einem ein starkes Team ja kaum einen Vorteil. Höchstens wenns einem schlecht geht einen, der einen den Berg hochzieht, so wie letztes Jahr Bernal Froome.
Dieses Jahr war ja die Besonderheit, dass bis auf Jumbo-Visma und teilweise FDJ mit Gaudu kein Team wirklich Akzente setzen konnte. Das Tempo von JV war dann auch meistens zu niedrig, um die verbleibende Spitze auseinander zu fahren. Und wenn dann alle Helfer weg waren, wollte keiner den Windschatten spenden.
Das übliche Spiel, aber bei dem Tempo der Jungs und ggf. bei Gegenwind ist da eben auch was dran.
Vielleicht hätte Buchmann mehr in den Pyrenäen Akzente setzen sollen. Hatte das Gefühl, dass er da noch mehr drauf hatte als manch ein Konkurrent. Aber man hat wohl auch mit Recht drauf verzichtet, weil man die dritte Woche fürchtete.
Nach meinem Eindruck war Bernal auch wirklich erst ab richtig dünner Luft (2000+) stärker als die anderen - oder er hat einfach mehr "gezockt". Davor hat er teilweise nicht unbedingt gut ausgesehen und ich dachte phasenweise sogar er würde am ehesten abreißen lassen müssen. Vielleicht war das auch reine Täuschung. Aber die Tour war - das hat man ja auch am letzten Berg gesehen - einfach superknapp. Pattsituation, die Leute waren fast 100% gleichstark am Berg.
Da kann man sich dann tatsächlich überlegen, ob es nicht cleverer gewesen wäre nicht auf mehr Bergfahrer sondern auf ein besseres Team-Zeitfahren zu setzen. Da wurden meiner Meinung nach größere Unterschiede herausgefahren als häufig in den Bergen gesamt. Außer die Kompletteinbrüche natürlich.

Ich fand die Tour gegenüber den Vorjahren jedenfalls deutlich interessanter, egal ob nun Buchmann oder die Gesamtsituation. Nächstens Jahr kann das wieder ganz anders aussehen, wenn Ineos keinen ausgebrannten Kwiatkowski dabei hat und einige andere auch "normal performen", wie man es aus Sky-Zeiten noch kennt.

+1 :Blumen:

Körbel 01.08.2019 14:20

Zitat:

Zitat von tria ghost (Beitrag 1468176)
Seiner Meinung nach stecken die reinen Radsportler immer noch in den Kinderschuhen, was Trainingssteuerung, Wettkampfverhalten und auch Bikegefühl (sprich Fitting, Aero-Optimierung etc.) angeht, wenn man sie mit Triathlonprofis in den Vergleich stellt.

Ein Bernal konnte wohl noch nicht mal richtig sagen, ob sich die Position auf seinem TT gut anfühlt oder nicht.

Sky/Ineos ist meiner seiner "Dumm fahren nach Watt" Strategie wohl noch am Fortschrittlichsten, was das alles angeht..............


Wenn sich da dein Trainer nicht täuscht.

Kein Radpro verzichtet heutzutage auf ein Bikefitting, übrigens vor 20 Jahren wurde da schon ordentlich geschraubt und ausprobiert.
Und auf dem RR brauchts keine High-End-Aero-Optimierung.

Ich kenne einige Radpros persönlich, ich weiss was die so alles austüfteln und wieviel Zeit die auch in Trainingssteuerung investieren.
Die gehen halt damit nicht hausieren, denn das ist nun mal ein legales Mittel um das Optimum rauszuholen.

Und bei Ineos ist ja eigentlich nur Froome für seine Watt-Besessenheit bekannt.

tria ghost 01.08.2019 15:04

[quote=Körbel;1468230]Wenn sich da dein Trainer nicht täuscht.

Kein Radpro verzichtet heutzutage auf ein Bikefitting, übrigens vor 20 Jahren wurde da schon ordentlich geschraubt und ausprobiert.
Und auf dem RR brauchts keine High-End-Aero-Optimierung.
QUOTE]

Hab ich das behauptet? Bzw. war das der Kern der Aussage?

Nö. Der Kern war der, das Triathlonprofis für all das viel mehr investieren und mehr Feingefühl haben. Radprofis = Kinderschuhe -> Triathlonprofis = Siebenmeilenstiefel.

Gerade bei den Nicht Zeifahrspezialisten im Profifeld liegt noch sehr viel Potential auf der Straße was TT angeht - selbst im Rahmen der UCI-Vorgaben. Schau dir nur einmal dieses Gewackel an, was da manche machen.
In diesem Jahr war das Zeitfahren nicht ganz so relevant wie bei anderen Tours, deshalb wäre ein Dumolin in Bestform in meine Augen auch nicht unbedingt Siegfavorit gewesen - in seinen Glanzauftritten hat er beim Zeitfahren die Führung geholt.

Das Bernal nicht sagen konnte ob sich seine neue Posi gut anfühlt kann man da als Beispiel nehmen - ein Triathlonprofi merke schon bei ein paar mm in den Setups einen Unterschied.

Bei Buchmann sieht man den Fortschritt durch die Trainingssteuerung von Lorang - dadurch hat er m.E. einen gewaltigen Sprung vom Criterium zum Tourfahrer gemacht.
Ruhig bleiben, Situation beobachten, sein Ding durchziehen.

Moviestar ist so ein Team (mal abgesehen von der Einzelform der Pros in diesem Jahr) die strategisch oftmals klug gehandelt haben (mehrere Koppelleute vorgeschickt) aber dann im Einzelnen sich verzockt/überzockt haben. An einem Tag ist Quintana der Gott und fährt alle in Grund und Boden - am nächsten Tag dafür ohne Power. Geanuso die Kollegen Land mit Ihren Sinnlos Attacken

Körbel 01.08.2019 17:42

Zitat:

Zitat von tria ghost (Beitrag 1468239)

Nö. Der Kern war der, das Triathlonprofis für all das viel mehr investieren und mehr Feingefühl haben. Radprofis = Kinderschuhe -> Triathlonprofis = Siebenmeilenstiefel.
Siegfavorit gewesen - in seinen Glanzauftritten hat er beim Zeitfahren die Führung geholt.

Und woher weisst du das?

Du behauptest das Tria-Pros mehr am tüfteln sind, als Radpros.

Niemals.

Bei Radpros geht es um ein ganzes Team, keine Erfolge, keine Sponsoren, alle arbeitslos, auch die Mechaniker, Physios etc.
Also ist das ganze Team dahinter her, das Erfolge reingefahren werden.
Das ist gleich dem Fortbestand des Teams.
Warum fahren die Wildcard-Teams bei grossen Landesrundfahrten so oft in Spitzengruppen mit? Schon mal darüber nachgedacht?
Mediale Aufmerksamkeit, es kommt zwar kein Sieg bei raus, aber mind. mal 2-3 std Aufmerksamkeit bei der Übertragung.

Bei Triapros wird obendrein auch lange nicht soviel Geld verdient.
Für so wenig Kohle setzt sich kein Radpro aufs Rad,
höchstens die aus den Continental-Teams.

Ein Top-Tria-Pro verdient den Bruchteil eines Top-Rad-Pros.

Da verdient jeder Wasserträger mehr als Frodo oder irgendein anderer Top-Triathlet.

Gozzy 02.08.2019 08:36

Man darf auch nicht vergessen, dass der Radprofi eine nicht unerhebliche Anzahl an Renntagen mehr hat und somit auf viel mehr auf Reisen ist. Aber das nur nebenbei.

Ich finde es immer fragwürdig wenn Coaches/Fitter mit einer anscheinend guten Reputation sich so über seine Klienten/Kunden (z.B. Bernal) äußern. Das ist indiskret und illoyal und im Zweifel auch ein wenig diskreditierend.

Hafu 02.08.2019 08:53

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1468354)
...
Ich finde es immer fragwürdig wenn Coaches/Fitter mit einer anscheinend guten Reputation sich so über seine Klienten/Kunden (z.B. Bernal) äußern. Das ist indiskret und illoyal und im Zweifel auch ein wenig diskreditierend.

:Blumen:

Körbel 02.08.2019 13:48

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1468354)
Man darf auch nicht vergessen, dass der Radprofi eine nicht unerhebliche Anzahl an Renntagen mehr hat .........

Stimmt.
So an die 200 Rennen können das schon mal sein.
Macht Summasummarum so zwischen 40000 und 45000 KM/Jahr.

Für mich absolut unvorstellbar und Traumjob klingt für mich anders,
aber wenn sie Spass dran haben, sollen sie mal machen.

anlot 02.08.2019 18:18

[quote=tria ghost;1468239]
Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1468230)
Wenn sich da dein Trainer nicht täuscht.

Kein Radpro verzichtet heutzutage auf ein Bikefitting, übrigens vor 20 Jahren wurde da schon ordentlich geschraubt und ausprobiert.
Und auf dem RR brauchts keine High-End-Aero-Optimierung.
QUOTE]

Hab ich das behauptet? Bzw. war das der Kern der Aussage?

Nö. Der Kern war der, das Triathlonprofis für all das viel mehr investieren und mehr Feingefühl haben. Radprofis = Kinderschuhe -> Triathlonprofis = Siebenmeilenstiefel.

Gerade bei den Nicht Zeifahrspezialisten im Profifeld liegt noch sehr viel Potential auf der Straße was TT angeht - selbst im Rahmen der UCI-Vorgaben. Schau dir nur einmal dieses Gewackel an, was da manche machen.
In diesem Jahr war das Zeitfahren nicht ganz so relevant wie bei anderen Tours, deshalb wäre ein Dumolin in Bestform in meine Augen auch nicht unbedingt Siegfavorit gewesen - in seinen Glanzauftritten hat er beim Zeitfahren die Führung geholt.

Das Bernal nicht sagen konnte ob sich seine neue Posi gut anfühlt kann man da als Beispiel nehmen - ein Triathlonprofi merke schon bei ein paar mm in den Setups einen Unterschied.

Bei Buchmann sieht man den Fortschritt durch die Trainingssteuerung von Lorang - dadurch hat er m.E. einen gewaltigen Sprung vom Criterium zum Tourfahrer gemacht.
Ruhig bleiben, Situation beobachten, sein Ding durchziehen.

Moviestar ist so ein Team (mal abgesehen von der Einzelform der Pros in diesem Jahr) die strategisch oftmals klug gehandelt haben (mehrere Koppelleute vorgeschickt) aber dann im Einzelnen sich verzockt/überzockt haben. An einem Tag ist Quintana der Gott und fährt alle in Grund und Boden - am nächsten Tag dafür ohne Power. Geanuso die Kollegen Land mit Ihren Sinnlos Attacken


Mit Verlaub, ich war schon vor mehr als 10 Jahren zusammen mit dem Team Gerolsteiner, SRM und einem Herrn namens Walser auf der Bahn zum Aerotest. Da wurde auch damals schon unendlich viel getestet.

Körbel 03.08.2019 14:09

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1468536)
Mit Verlaub, ich war schon vor mehr als 10 Jahren zusammen mit dem Team Gerolsteiner, SRM und einem Herrn namens Walser auf der Bahn zum Aerotest. Da wurde auch damals schon unendlich viel getestet.

:Blumen:


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