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ThomasG 07.12.2018 20:54

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1424029)
Du wiedersprichst dir. diese kleinen Fahrzeuge gibt es, trotzdem kauft sie keiner auch nicht wenn er sich eine neues Auto kauft.

Z.b. der Twizy, ist klein, relativ günstig, hat sogar Platz für 2 Personen und für sehr viele Menschen die z.b. bis zu 30 km am Tag auf die Arbeit fahren müssen, würde er völlig ausreichen. Trotzdem kauf ihn keiner und kein Mensch wird mit GEwalt abgehalten den zu kaufen.

Also liegt das doch nicht an irgendwelchen Mächten die uns steuern, dass der nicht gekauft wird, sondern ganz alleine nur an uns.

Ich schaue mir später mal an, was der Twizy für ein Auto ist.
Vielleicht ist er konventionellen Autos einfach noch zu ähnlich oder die Leute fühlen sich in kleinen, leichten Fahrzeugen unsicher, denn wenn es zu einem Crash kommt mit einem anderen wesentlich schweren Auto, dann hat man da schon ziemlich schlechte Karten.
Außerdem wird für solche Fahrzeuge vergleichsweise äußerst wenig geworben. so dass vielen Menschen gar nicht oder oft nicht so bewusst ist, dass es sie gibt.
Es dürfte noch leichter und noch windschnittiger gehen als es beim Twizy vermutlich der Fall ist.
Ich habe da an für heutige Verhältnisse sehr futuristisch wirkende Fahrzeuge gedacht.
Da gibt es beispielsweise ein Teil, was mit Hilfe einer Motorleistung von lediglich 6 PS in der Lage sein soll eine Reisegeschwindigkeit von 100 km/h zu erreichen und zu halten.
Ziemlich cool würde ich sagen.
Zitat:

Als Antrieb reicht ein 250-Kubik-Benziner

2010 erfüllte das Modell von Edison 2 diese Anforderungen gemeinsam mit einem zweiten Fahrzeug - das brachte fünf Millionen Dollar Preisgeld.Die Siegprämie wurde sogleich in die nächste Ausbaustufe investiert. Die Karosserie wurde größer, blieb jedoch maximal windschnittig und leicht. "Es gibt eigentlich nur zwei Stellschrauben, an denen man drehen kann, um ein brauchbares Ergebnis zu erzielen", sagt Kuttner, "den Luftwiderstand und das Gewicht." Beides lasse sich ohne exotische und teure Materialien bewerkstelligen. Das Very Light Car 4.0 hat kein Gramm Karbon an Bord, sondern besteht aus Aluminium und Stahl; das Chassis allein wiegt rund 500 Kilogramm.
Quelle: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/e...-a-896224.html

Nachtrag:

Gefällt mir voll gut der Twizy :-).
Nicht so windschnittig wie das Very Light Car 4.0 und auch nicht so schnell, aber 45 km/h sind zumindest für den Stadtverkehr ja durchaus ausreichend.
Diese im Vergleich zu üblichen Autos sehr geringe Geschwindigkeit dürfte aber trotzdem letztlich so manchen davon abschrecken sich ernsthaft darüber Gedanken zu machen, sich ein solches Fahrzeug zu kaufen.
Die Mobilität ist wohl vielen zu sehr eingeschränkt, wenn man auf ein solches Auto ausschließlich angewiesen sein sollte.
Man kann ja damit zum Beispiel nicht auf die Autobahn und vermutlich auch nicht auf KFZ-Straßen, zumindest würden sich das viele eher nicht trauen.
Es wäre recht gefährlich, wegen des großen Geschwindigkeitsunterschieds zu den übrigen Autos.
Als Zweitfahrzeug ist es sicher äußerst attraktiv, aber so arg viele Leute können sich zwei Autos an Stelle von einem einfach nicht leisten.

Für knapp 7000 € ist der Twizy zu haben.
Das hört sich für mich ziemllich gut an. (Ich habe fast keine Ahnung von Autos.)
Für das Very Light Car 4.0 müsste man etwa so 20 000 Dollar hinblättern.
Das ist schon eine ganz andere Preiskategorie.
https://www.renault.de/modellpalette...hoClmkQAvD_BwE
http://edison2.com/
http://edison2.com/energy-analysis/
https://www.youtube.com/watch?time_c...&v=_aUeBMyYW60

ThomasG 08.12.2018 06:56

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1424029)
Von der Theorie hier ist es so, dass z.b. Land A gut ist in der HErstellung des Produkts X und Land B ist gut in der Herstellung von Produkt Y, aus div Gründen, z.b. weil man mehr Erfahrung hat, weil best. Umweltbedingungen und Rohstoffunde in einem Land besser sind als im anderen usw..
Von daher ist es Sinnvoll, dass Produkt X nach B verkauft wird und Produkt Y nach A und beide haben was davon, sie bekommen günstigere und bessere Produkte als wenn sie alles selber machen würden.

Noch anders ausgedrückt, es macht auch keinen Sinn alles regional herzustellen.
Es macht keinen Sinn dass in der ich sag mal Umgebung von 100km von jedem Menschen eine Handyfabrik steht oder eine Autofabrik. Weil dann dort die Stückzahlen einfach zu gering sind. So eine Fabrik würde vielleicht 50.000 Handy herstellen im Jahr wenn sie den kompletten Markt einer 100,000 Einwphnerstadt abgedeckt (mal davon ausgegangen jeder kauft sich alle 2 Jahre ein neues Handy).
Handyfabriken in Asien stellen aber Millionen Smartphones her und können die damit billiger herstellen. Also das ist die Erklärung, warum das auch ohne Unfairness geht.
Wo die Produkte herkommen ist zum Teil auch Zufall, einfach da wo sich große Fabriken z.b. herausbilden. Andere Fabriken woanders gehen pleite und es bleiben wenige große rentable übrig die die ganze Welt beliefern.

Wobei zugegebnermassen die Unfairness auch noch dazu kommt.

Die von Dir beschriebenen Zusammenhänge sind mir natürlich klar und da sehe ich auch ein, dass in einem gewissen Rahmen Transportwege für Waren oder Güter, die für Warenproduktionen gebraucht werden schon relativ berechtigt sind, aber wir haben ja auch alle schon recht oft davon gehört, dass diese Sache in`s Extreme getrieben wird.
Das geschieht nicht zuletzt auch deswegen, weil die wahren Kosten für die Produktion, den Transport, evt. das mögliches und sinnvolle Recycling oder die Entsorgung weder vom Produzenten noch vom Käufer zu tragen sind.
Sie werden, wenn man so will auf die Gesellschaft abgewälzt, die sich kaum dagegen wehren kann, weil es rechtlich keine Handhabe gibt.
Würde hier das Verursacherprinzip gelten, gäbe es solche Exzesse nicht mehr oder jedenfalls viel seltener.
Du sprachst ja kürzlich das Verursacherprinzip an, was sicher viele Menschen befürworten und dem sie und man sicher ein ganz außergewöhnliches Potenzial zuschreiben darf den Umweltschutz zu stärken.

Zitat:

Die Top 20 Liste der Produkte mit dem unnötigsten Transportweg:

Nr. 1 Äpfel aus Neuseeland
Nr. 2 Frühzwiebel aus Chile
Nr. 3 Pflaumen aus Chile
Nr. 4 Weintrauben aus Chile
Nr. 5 Birnen aus Chile
Nr. 6 Äpfel aus Argentinien
Nr. 7 Bio Birnen aus Argentinien
Nr. 8 Bio Sonnenblumenkerne aus Argentinien
Nr. 9 Pflaumen aus Argentinien
Nr. 10 Rindfleisch aus Südamerika
Nr. 11 Bio Leinsaat aus Kanada
Nr. 12 Tomaten aus Kanada
Nr. 13 Pilze aus China
Nr. 14 Victoriabarsch aus Kenia (Victoriasee)
Nr. 15 Paprika aus Israel
Nr. 16 Kartoffeln aus Ägypten
Nr. 17 Zwiebel aus Ägypten
Nr. 18 Butter aus Irland
Nr. 19 Bio Trockenfrüchte/Aprikosen aus der Türkei
Nr. 20 Butter aus Dänemark

Zitatende

Quelle: https://de.wikinews.org/wiki/Greenpe...-Transportwege

Mirko 08.12.2018 07:50

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1424029)
Du wiedersprichst dir. diese kleinen Fahrzeuge gibt es, trotzdem kauft sie keiner auch nicht wenn er sich eine neues Auto kauft.

Z.b. der Twizy, ist klein, relativ günstig, hat sogar Platz für 2 Personen und für sehr viele Menschen die z.b. bis zu 30 km am Tag auf die Arbeit fahren müssen, würde er völlig ausreichen. Trotzdem kauf ihn keiner und kein Mensch wird mit GEwalt abgehalten den zu kaufen.

Also liegt das doch nicht an irgendwelchen Mächten die uns steuern, dass der nicht gekauft wird, sondern ganz alleine nur an uns.

Also komm, das ist doch keine Alternative! Das Teil fährt maximal 80 km/h und wird vom Hersteller als Mischung aus Motorroller und Auto beworben. Nach 80 km ist die Reichweite erschöpft, wenn es schlecht läuft auch mal nach 50 km. Da muss man bei jeden Stau Angst haben das die Batterie leer geht.

Ich fahre einen alten Skoda Fabia, aber selbst für mich wäre das Teil eine große Einschränkung.


Zitat:


Die Reichweite des Renault Twizy ist perfekt für den Alltag. Nach 3,5 Stunden haben Sie wieder genug Energie für bis zu 90 (100*) km.

Die tatsächliche Reichweite beträgt im rein innerstädtischen Fahrbetrieb ca. 80 km und bei Überlandfahrten auf hügeligen Bundesstraßen ca. 50 km.


Helmut S 08.12.2018 08:01

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1424129)
Die Top 20 Liste der Produkte mit dem unnötigsten Transportweg:

Nr. 1 Äpfel aus Neuseeland

Denkt man. Allerdings kann man leicht ergoogeln, dass der im Frühjahr gekaufte Apfel aus Neuseeland im kleinen Supermarkt um die Ecke ne bessere CO2 Bilanz hat als der lokal angebaute Apfel z.B. im 3km entfernten Supermarkt zu dem ich mit‘m Auto zum Einkaufen fahre, weil er sonst auch noch alles hat für die Woche. :Blumen:

Mauna Kea 08.12.2018 08:13

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1424133)
Denkt man. Allerdings kann man leicht ergoogeln, dass der im Frühjahr gekaufte Apfel aus Neuseeland im kleinen Supermarkt um die Ecke ne bessere CO2 Bilanz hat als der lokal angebaute Apfel z.B. im 3km entfernten Supermarkt zu dem ich mit‘m Auto zum Einkaufen fahre, weil er sonst auch noch alles hat für die Woche. :Blumen:

Ganz so einfach ist das wohl nicht. Dutsche äpfel werden hier ja ganzjährig in kühlhäusern gelagert. Der apfel im sommer ist vom vorjahr.

Helmut S 08.12.2018 08:29

Zitat:

Zitat von Mauna Kea (Beitrag 1424134)
Ganz so einfach ist das wohl nicht. Dutsche äpfel werden hier ja ganzjährig in kühlhäusern gelagert. Der apfel im sommer ist vom vorjahr.

Ganz genau. :Blumen: Das ist wohl der Hauptgrund warum die CO2 Bilanz des Neuseelandapfels im Frühjahr wohl nur um nen Auto km schlechter ist. Wenn überhaupt.

keko# 08.12.2018 09:45

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1423944)
...
Sollte jemand einen Autor kennen, der in der Lage ist sehr überzeugend aufzuzeigen und zu belegen, dass die Individualisierung des Einzelnen und die Reduzierung des Austausches und Zusammenhaltes der einfachen Menschen wie du und ich kein Zufall ist, sondern von mächtigen Leuten so gewollt und gefördert worden ist und wird, dann immer her damit.
....

In diesem Kontext:

1) Prof. Noam Chomsky: Wie die Medien uns manipulieren
2) Prof. Noam Chomsky: Wer beherrscht die Welt?
3) Dr. Wendy Brown: Die schleichende Revolution
4) Naomi Klein: Der Kampf der Global Players um Marktmacht
5) Naomi Klein: Die Schock-Therapie
6) Prof. Rainer Mausfeld: Warum schweigen die Lämmer?
7) Prof. Rainer Mausfeld: Fassadendemokratie und Tiefer Staat
8) Paul Schreyer: Die Angst der Eliten
9) Emmanuel Todd: Traurige Moderne - Eine Geschichte der Menscheit
10) Ulrich Teusch: Lückenpresse
11) Walter Lippmann: Die öffentliche Meinung
12) Thilo Bode: Die Dikatur der Konzerne
13) Daniel Stelter: Das Märchen vom reichen Land
14) Prof. Michael Hartmann: Die Abgehobenen

Meine Empfehlungen zum Einstieg: 2, 6 und 14

tandem65 08.12.2018 10:27

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1424131)
Nach 80 km ist die Reichweite erschöpft, wenn es schlecht läuft auch mal nach 50 km. Da muss man bei jeden Stau Angst haben das die Batterie leer geht.

:confused: :confused:

Welche großen Verbraucher hat so ein Twizy denn im Stand?
Heizung? Lüftung?:Lachanfall:
Angst haben kann man natürlich.
Ist die begründet?

Mirko 08.12.2018 10:48

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1424146)
:confused: :confused:

Welche großen Verbraucher hat so ein Twizy denn im Stand?
Heizung? Lüftung?:Lachanfall:
Angst haben kann man natürlich.
Ist die begründet?

Das war natürlich etwas übertrieben formuliert, das brauchen wir jetzt nicht auszudiskutieren. Aber so weit ich weiß, wird für die Beschleunigung aus dem Stand immer am meisten Energie verbraucht. Wenn du also bei einer Tour über eine bergige Landstraße bei Kilometer 40 in einen Stau kommst und eigentlich eh noch 5 km zu fahren hast musst du dir schon langsam Sorgen machen. Oder es ist plötzlich ne Straße gesperrt und die Umfahrung ist einige Kilometer länger. Ich denke da würde ich sicherheitshalber erst mal die Musik ausmachen...
Was ich sagen will ist ja nur folgendes: Die Reichweite ist viel zu gering um das Teil überhaupt mit einem "richtigen" Auto zu vergleichen. Für 99% der Autofahrer ist das ein KO-Kriterium.

Ich denke das Teil ist ausschließlich als Stadtauto zu gebrauchen und da auch nur als Zweitwagen. Damit kann man ja nicht mal bis zur nächsten Großstadt fahren, von Urlaub oder Triathlonreisen ganz zu schweigen. Da bekommt man nicht mal ein auseinandergebautes Rad rein.
Da kann man dann aus Umweltgründen auch gleich aufs Rad oder öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.

MattF 08.12.2018 14:02

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1424131)
Also komm, das ist doch keine Alternative! Das Teil fährt maximal 80 km/h und wird vom Hersteller als Mischung aus Motorroller und Auto beworben. Nach 80 km ist die Reichweite erschöpft, wenn es schlecht läuft auch mal nach 50 km. Da muss man bei jeden Stau Angst haben das die Batterie leer geht.

Ich fahre einen alten Skoda Fabia, aber selbst für mich wäre das Teil eine große Einschränkung.

Ixh sag doch für Leute die bis zu 30 km auf die Arbeit fahren völlig ausreichend.

Insbesondere als Zweitwagen, wenn man für URlaubsreisen und Transporte eh noch ein anderes Auto hat. Trotzdem kauft den auch als Zweitwagen so gut wie keiner.

MattF 08.12.2018 14:06

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1424147)
Das war natürlich etwas übertrieben formuliert, das brauchen wir jetzt nicht auszudiskutieren. Aber so weit ich weiß, wird für die Beschleunigung aus dem Stand immer am meisten Energie verbraucht.

Beim Bremsen rekuperiert der aber wieder. Anfahren -> Energieverbrauch und Bremsen -> Energierückgewinnung. Genau das, im Stau fahren, bzw. ständiges anfahren und bremsen, ist die große Stärke eines Elektroautos.

ThomasG 08.12.2018 17:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1424140)
In diesem Kontext:

1) Prof. Noam Chomsky: Wie die Medien uns manipulieren
2) Prof. Noam Chomsky: Wer beherrscht die Welt?
3) Dr. Wendy Brown: Die schleichende Revolution
4) Naomi Klein: Der Kampf der Global Players um Marktmacht
5) Naomi Klein: Die Schock-Therapie
6) Prof. Rainer Mausfeld: Warum schweigen die Lämmer?
7) Prof. Rainer Mausfeld: Fassadendemokratie und Tiefer Staat
8) Paul Schreyer: Die Angst der Eliten
9) Emmanuel Todd: Traurige Moderne - Eine Geschichte der Menscheit
10) Ulrich Teusch: Lückenpresse
11) Walter Lippmann: Die öffentliche Meinung
12) Thilo Bode: Die Dikatur der Konzerne
13) Daniel Stelter: Das Märchen vom reichen Land
14) Prof. Michael Hartmann: Die Abgehobenen

Meine Empfehlungen zum Einstieg: 2, 6 und 14

Sauberi Sach :-)!
Vielen Dank :-)!
Der Hartmann ist mir zunächst eher beiläufig äußerst positiv aufgefallen ("Geht alles :-)!"), was mich dann dazu motiviert hat mir mindestens einen längeren Vortrag von ihm genüßlich zu Gemüte zu führen :-) (ich glaube es waren am Ende eher drei oder vier :-)) und der Name Mausfeld sagt mir auch ein bisschen was.
Der Knabe war mindestens einmal beim Kenny :-).
Wenn das keine Referenz ist, dann weiß ich auch nicht :-).
Da fällt mir ein, beim Kenny war ich ja recht lange nicht mehr.
Das lässt sich ändern :-).
Den ein oder anderen Namen der übrigen Autoren habe ich auch zumindest mal gehört.
Ich nehme an - alles in allem ein echt verschworener Haufen :cool: :-O!

Danke :-)!

Klugschnacker 08.12.2018 20:56

Falls die Politiker, die Medien und allgemein die Oberen einen Großteil der Verantwortung für unsere gegenwärtige Lage tragen (was ich bestreite):

Wie lautet denn der Vorschlag des usurpierten Volkes? Welchen Weg wollen wir gehen, um die globale Erwärmung auf 2°C zu begrenzen? Und inwieweit hindern sie uns daran?

ThomasG 08.12.2018 22:03

Ich würde mir wünschen, dass in der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft Menschen in der Hierarchie ganz weit oben sind, die wesentlich ethischer, intelligenter, weiser, menschlicher, verantwortungsvoller und verantwortungsbewusster handeln als gewöhnliche Menschen.
Damit sie das können, dürfen sie weder finanziell noch sonstwie von anderen abhängig sein.
Diese Leute sollten tatsächlich eine in Bezug auf die genannten Eigenschaftswörter (man könnte andere nennen und bestimmt auch die Liste erweitern) eine wirkliche Elite darstellen.
So kann man vermutlich nur werden, wenn man einen entsprechenden Bildungs- und Lebensweg absolviert hat.
Einen Weg, bei dem es nicht nur um den Erwerb intelektueller Qualifikationen geht, sondern auch darum zu einem Menschen zu werden, dessen Denken und Handeln sehr stark von ethischen Maßstäben geprägt ist.
Da muss man erst einmal hinkommen und die Ausbildungs- und Lebenswege der heutigen Menschen passen dazu einfach nicht.
Vor allem die Ethik kommt viel zu kurz.
Sie müssen nicht steinreich sein, aber so viel haben und das sicher, dass sie eben so ziemlich ausschließlich nach ihrem Wissen und Gewissen Entscheidungen treffen können, die sehr viele Menschen betreffen.
Wahrscheinlich ist es sogar günstiger für alle, wenn solchen Leute nicht wahnsinnig reich werden können, weil das dann eben dafür sorgt, dass Leute, denen es mit am meisten darum geht reich zu werden, ferngehalten werden können.
Wenn die Gesellschaft möchte, dass solche Menschen "oben" landen, dann müssten z.B. Wahlkämpfe vollkommen anders ablaufen und die Wege an die Macht anders aussehen.
Dann dürften politische Parteien nicht mehr die Rolle haben, die sie heute haben, sondern es muss in Wahlen viel mehr um Einzelpersonen und ihre Eigenschaften und Qualifikationen gehen.
Wer in der Politik etwas werden will, der muss in der Regel über viele Jahre sehr viel Zeit und Energie investieren.
So viel, dass da kaum noch ein Privatleben bleibt.
Das sollte sich ändern.
Es ist klar, dass Menschen die einen Großteil ihres Leben gewissermaßen fast völlig geopfert haben, um etwas bestimmtes zu erreichen, irgendwann relativ empfänglich dafür werden sich eben so zu verhalten, dass andere ihren Aufstieg zulassen und fördern.
Das halte ich für menschlich.
Da bleibt einfach nicht genug Zeit sich darum zu kümmern seine Persönlichkeit entsprechend reifen zu lassen, so dass man am Ende eben tatsächlich zu einer Elite gehört.
Wenn der Alltag aber mit anstrengenden oder auch eher langweiligen Täigkeiten vollgestopft ist, weil man meint diese Aufgaben einfach erledigen zu müssen, um da ankommen zu können, wo man hin will, dann bleibt dazu weder die notwendige Zeit, noch Energie und Muße.
Die Wähler müssen wesentlich mündiger werden als sie es heute im Mittel sind.
Dazu ist es notwendig, dass sich auch deren Bildungs- und Lebenswege verändern.
Ethik und Sozialkunde etwa dürfen keine Nebenfächer bleiben.
Sie müssen aufgewertet werden.

So - ich habe den ursprünglichen Text noch ein bisschen ausgeweitet und umformuliert.
Das ist dann sozusagen mein Wort zum Sonntag.

Angenehmen Tag allerseits!

qbz 09.12.2018 08:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1424234)
Falls die Politiker, die Medien und allgemein die Oberen einen Großteil der Verantwortung für unsere gegenwärtige Lage tragen (was ich bestreite):

Wie lautet denn der Vorschlag des usurpierten Volkes? Welchen Weg wollen wir gehen, um die globale Erwärmung auf 2°C zu begrenzen? Und inwieweit hindern sie uns daran?

Schauen wir uns die Sektoren an, wo die CO2-Emissionen entstehen, sehen wir schnell, dass es sich zum grösseren Anteil um Wirtschaftsbereiche der Industrie und des Staates handelt, d.h. Energie, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, die sich im Besitz grosser Konzerne oder des Staates befinden oder durch grosse Konzerne und den Staat sehr stark beeinflusst werden. Entsprechend sehe ich die Verantwortlichkeiten verteilt. Sie liegen bei den Macht- und Entscheidungsapparaten dieser Organisationen. Aufgrund des hohen Konzentrationsgrades der grossen Monopole erscheint die Zahl in den Industriestaaten sogar überschaubar.

Überall braucht es technologische Veränderungen, wirtschaftliche Strukturänderungen, um die CO2-Emission z.B. jedes Jahrzehnt zu halbieren bis auf Null (Klimaneutral). Die Vorschläge der Klimaforscher dazu liegen auf dem Tisch und unsere Gesellschaften verfügen zweifellos über die technologischen und materiellen Ressourcen, das Ziel in der vorgegebenen Zeit zu bewältigen.

Dem entgegen steht der Zwang zur schnellen Profitmaximierung der mächtigen, grossen Konzerne und der nationale und globale Konkurrenzdruck sowie die enge Verflechtung des Staates und der Monopole. (beim Verkehr, der Landwirtschaft, der Energie). So erpressen z.B. die Konzerne den Staat bzw. die Gesellschaft auch beim Klimaschutz mit hohen materiellen Forderungen für die eigentlich geforderten technischen Umstellungen, für die Forschung etc.. Die Umstellung ist mit sozialpolitischen Konflikten verbunden, national und international, was die Staaten bzw. Regierungen ebenfalls vermeiden wollen.

Wer denkt, die Menschen in ihrer Rolle als Konsumenten (oder Lohnabhängige) halten die Strippen für den Klimaschutz in der Hand, glaubt IMHO an den Weihnachtsmann. :Blumen:

Klugschnacker 09.12.2018 11:20

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1424253)
Schauen wir uns die Sektoren an, wo die CO2-Emissionen entstehen, sehen wir schnell, dass es sich zum grösseren Anteil um Wirtschaftsbereiche der Industrie und des Staates handelt, d.h. Energie, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, die sich im Besitz grosser Konzerne oder des Staates befinden oder durch grosse Konzerne und den Staat sehr stark beeinflusst werden. Entsprechend sehe ich die Verantwortlichkeiten verteilt. Sie liegen bei den Macht- und Entscheidungsapparaten dieser Organisationen.

Nehmen wir beispielsweise die Zementproduktion als einen der Hauptverursacher der globalen Erwärmung. Die Herstellung einer Tonne Zement erzeugt 0,6 Tonnen Kohlendioxid. Dieser Wert ist in Deutschland seit 10 Jahren unverändert. Die weltweite Produktion von Beton übertrifft die Emissionen des weltweiten Flugverkehrs um das Doppelte.

Was kann hier zugunsten des Klimas getan werden?

Unsere Spielräume sind möglicherweise kleiner, als man sich das wünschen würde. Wir haben in Deutschland ein Straßennetz von rund einer halben Million Kilometern, das erhalten und teilweise erweitert werden muss. Es ist keine realistische Option, dieses Verkehrsnetz einfach verfallen zu lassen. Der Bau und Unterhalt von Straßen erzeugt etwa ein Viertel der insgesamt im Verkehr erzeugten Klimagase. Selbst wenn wir alle auf Elektroautos und Fahrräder umsteigen, werden wir Straßen brauchen und diese unterhalten müssen.

Zement brauchen wir auch für die restliche Infrastruktur. Wir benötigen Häuser, Bahnhöfe, Schulen, Krankenhäuser, U-Bahnen und so weiter. Auch hier können wir nicht auf Null reduzieren. Bitte erinnert Euch außerdem an frühere Debatten: Jene, die jetzt gegen die Zementherstellung argumentieren, haben sich erst vor kurzem für erweiterten Wohnungsbau ausgesprochen. Wohnraum müsse bezahlbar bleiben.
:Blumen:

Damit will ich sagen: Selbst wenn wir uns auf die Besitzer der Zementwerke als Sündenböcke geeinigt haben, bedeutet das nicht, dass wir anschließend die Zementproduktion nennenswert verringern können. Es wird an verbesserten Produktionsmethoden geforscht, die weniger CO2 erzeugen. Diese sind jedoch weit davon entfernt, einen nennenswerten Beitrag leisten zu können.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag! :Blumen:

keko# 09.12.2018 12:23

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1424253)
...

Dem entgegen steht der Zwang zur schnellen Profitmaximierung der mächtigen, grossen Konzerne und der nationale und globale Konkurrenzdruck sowie die enge Verflechtung des Staates und der Monopole. (beim Verkehr, der Landwirtschaft, der Energie). So erpressen z.B. die Konzerne den Staat bzw. die Gesellschaft auch beim Klimaschutz mit hohen materiellen Forderungen für die eigentlich geforderten technischen Umstellungen, für die Forschung etc.. Die Umstellung ist mit sozialpolitischen Konflikten verbunden, national und international, was die Staaten bzw. Regierungen ebenfalls vermeiden wollen.

Wer denkt, die Menschen in ihrer Rolle als Konsumenten (oder Lohnabhängige) halten die Strippen für den Klimaschutz in der Hand, glaubt IMHO an den Weihnachtsmann. :Blumen:

So ist es!
Ich befürworte folgendes Vorgehen:

1. Sich selbst klarmachen, dass Dinge veränderbar sind. Zwar laufen die Vorgänge des Klimawandels nach physikalischen Gesetzen ab, aber die Paramter, der Input kommt von uns. Deshalb: Menschen, Organisatioen und Unternehmen und deren Motivationen hinterfragen, die uns Dinge als Naturgesetz und nicht veränderbar verkaufen wollen. Das Internet hilft dabei.

2. Sein eigenes Handeln und Tun hinterfragen und anpassen. Brauche ich jedes Jahr ein neues Handy? Muss ich tatsächlich mit dem Billigflieger da und dort hin?

3. Die eigentlichen großen Fische angehen, denn dort liegt der Hund begraben. Das hast du bereits in deinem vorletzten Absatz erläutert. Das ist für mich auch der eigentliche Knackpunkt.

keko# 09.12.2018 12:43

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1424212)
Sauberi Sach :-)!
Vielen Dank :-)!
Der Hartmann ist mir zunächst eher beiläufig äußerst positiv aufgefallen ("Geht alles :-)!"), was mich dann dazu motiviert hat mir mindestens einen längeren Vortrag von ihm genüßlich zu Gemüte zu führen :-) (ich glaube es waren am Ende eher drei oder vier :-)) und der Name Mausfeld sagt mir auch ein bisschen was.
Der Knabe war mindestens einmal beim Kenny :-).
Wenn das keine Referenz ist, dann weiß ich auch nicht :-).
Da fällt mir ein, beim Kenny war ich ja recht lange nicht mehr.
Das lässt sich ändern :-).
Den ein oder anderen Namen der übrigen Autoren habe ich auch zumindest mal gehört.
Ich nehme an - alles in allem ein echt verschworener Haufen :cool: :-O!

Danke :-)!

Und keine Angst, man wird nach dem Lesen nicht antidemokratisch, sondern demokratischer. Man wählt nicht AfD, sondern erkennt, dass AfD-Wähler doppeldumm sind. Ich bin aus 2 Gründen auf die Bücher gestoßen:
1. Weil ich in den letzten Jahren immer mehr das Gefühl hatte, politische Eintscheidungen nicht mehr nachvollziehen zu können. Ich hatte das permante Gefühl verarscht zu werden. Dass es Entscheidungsgründe gibt, über die in den Leitmedien nicht gesprochen wird. Ich fand dort die Erklärungen und meinen persönlichen Frieden wieder.
2. Meine liebe Frau ist einem völlig kaputten, pseudodemokratischen und korrupten "Shithole country" (Trump - er hat recht) groß geworden. Wie kann es sein, dass sie mir, dem halbwegs gebildeten Deutschen, bei politischen Diskussion vermehrt die Leviten liest? Dass ich denke, "Mist, eigentlich hat sie ja recht". Ganz einfach: sie kennt quasi das Endstadium einer kaputten Demokratie. Was es heißt, wenn man den Kapitalisten freien Lauf lässt. Wie es aussieht, wenn Politiker ausschließlich lügen und betrügen. Sie hat sozusagen die Hölle und den Weg dahin schon mal beschritten ;) Auch mit ihr habe ich meinen Frieden gefunden. :)

qbz 09.12.2018 13:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1424275)
.....
Was kann hier zugunsten des Klimas getan werden?
......

Ich bin jetzt als sozialwissenschaftlich interessierter Psychologe überfordert, technologisch aufzuzeigen, wie man die CO2-Emissionen beim Zement im Bereich der Herstellung und der Verwendung reduzieren kann. Sobald als oberste Priorität bei den Entscheidungsträgern der Klimaschutz (und nicht das Profit-Wachstum) gilt und zum Beispiel als ein Hebel die CO2-Emissionen durch hohe Taxen belastet sind, wird man, davon bin ich überzeugt, zu anderen Lösungen, technisch und sozial, gelangen. Jetzt schon möglich ist doch technisch, die bei der Herstellung notwendige Wärme aus nicht fossilen Energieträgern zu beziehen, was z.B. ca. 45 % bei der Herstellung ausmachen soll.

Soweit ich informiert bin, steht nicht die maximale Zementvermeidung auf der Agenda von Klimaforschern. ;) Es scheint doch schon Forschung zur CO2 neutralen Zementproduktion zu geben, was zumindest im Labor funktioniert.
neue-technik-ermoeglicht-co2-neutrale-produktion-von-zement/
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-72462723.html

Stefan 09.12.2018 13:49


sybenwurz 09.12.2018 13:53

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1424238)
Ich würde mir wünschen, dass in der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft Menschen in der Hierarchie ganz weit oben sind, die wesentlich ethischer, intelligenter, weiser, menschlicher, verantwortungsvoller und verantwortungsbewusster handeln als gewöhnliche Menschen.
Damit sie das können, dürfen sie weder finanziell noch sonstwie von anderen abhängig sein.
Diese Leute sollten tatsächlich eine in Bezug auf die genannten Eigenschaftswörter (man könnte andere nennen und bestimmt auch die Liste erweitern) eine wirkliche Elite darstellen.
So kann man vermutlich nur werden, wenn man einen entsprechenden Bildungs- und Lebensweg absolviert hat...

Ich vervollständige mal den letzten Satz.

... und in nullkommanix realisiert (wenn man nicht eh in der Gewissheit aufgewachsen ist) , dass man sich die Taschen viel mehr vollmachen kann, wenn man aufs Wohl der Allgemeinheit, den Zustand des Staates und die Wünsche des kleinen Mannes pfeift, und sein Fähnchen in den Wind vom Kapital hängt.

Warum sollte so ne Elite in nem anderen Sinne handeln als eben dieser Elite?

FlyLive 09.12.2018 14:15

Aus unserer Debatte hier, nehme ich mit, das sich das individuelle Bemühen um Begrenzung der Erderwärmung, nicht lohnen wird.
Es ist angesichts zunehmender CO2 Emissionen weltweit, sehr wahrscheinlich, das es so ist und der menschgemachte Anteil am Klimawandel nicht aufzuhalten ist.
Back to the roots bzw. zurück in die Steinzeit wird nicht passieren - scheint aber die einzige Möglichkeit zu sein, überhaupt bremsen zu können. In die Steinzeit will selbst ich nicht.

Ich werde mein Verhalten für mein Gewissen weiterhin leben.

Danke an die Schreiber hier - ich konnte doch einiges lernen und etliche Perspektiven erkennen.

Klugschnacker 09.12.2018 16:00

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1424312)
Sobald als oberste Priorität bei den Entscheidungsträgern der Klimaschutz (und nicht das Profit-Wachstum) gilt und zum Beispiel als ein Hebel die CO2-Emissionen durch hohe Taxen belastet sind, wird man, davon bin ich überzeugt, zu anderen Lösungen, technisch und sozial, gelangen.

Ja, sobald. Aber wann wird der Klimaschutz realistischerweise oberste Priorität haben?

Die globale Erwärmung und das Artensterben kommen schleichend. Zunächst werden einige Küstenstädte Schwierigkeiten bekommen, die tausende Kilometer von uns entfernt sind. Deren Wohl und Wehe wird uns deutsche Wähler vermutlich nicht genug berühren, als dass wir nennenswerte wirtschaftliche Nachteile in Kauf zu nehmen bereit wären. Eine Partei, die solches vorschlägt, begeht politischen Selbstmord.

Ein Kubikmeter Beton kostet ab 80 Euro. Bei seiner Herstellung werden 1,5 Tonnen Kohlendioxid frei. Man diskutiert Kohlendioxid-Abgaben in Höhe von 50 Euro pro Tonne. Damit würde sich der Betonpreis verdoppeln. Der Straßenbau, der Wohnungsbau und die Mieten verteuern sich entsprechend.

Finden wir dafür Mehrheiten, solange wir die Umweltprobleme nicht deutlich spürbar im eigenen Land haben?

Dann ist es aber zu spät.

merz 09.12.2018 17:09

Das Beton-Beispiel ist interessant, mit den 50 Euro würde man ja nur die Produktion einbremsen, oder gibt es heute Technologien, mit den 50 Euro die 1,5 Tonnen wieder einzusaugen/kompensieren also off set?

m,

qbz 09.12.2018 17:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1424337)
Ja, sobald. Aber wann wird der Klimaschutz realistischerweise oberste Priorität haben?

Die globale Erwärmung und das Artensterben kommen schleichend. Zunächst werden einige Küstenstädte Schwierigkeiten bekommen, die tausende Kilometer von uns entfernt sind. Deren Wohl und Wehe wird uns deutsche Wähler vermutlich nicht genug berühren, als dass wir nennenswerte wirtschaftliche Nachteile in Kauf zu nehmen bereit wären. Eine Partei, die solches vorschlägt, begeht politischen Selbstmord.

Ein Kubikmeter Beton kostet ab 80 Euro. Bei seiner Herstellung werden 1,5 Tonnen Kohlendioxid frei. Man diskutiert Kohlendioxid-Abgaben in Höhe von 50 Euro pro Tonne. Damit würde sich der Betonpreis verdoppeln. Der Straßenbau, der Wohnungsbau und die Mieten verteuern sich entsprechend.

Finden wir dafür Mehrheiten, solange wir die Umweltprobleme nicht deutlich spürbar im eigenen Land haben?

Dann ist es aber zu spät.

Da es um ein existentielles Thema geht, erwarte und verlange ich von den Parteien, dass sie in diesen Fragen sich auf ein gemeinsames Handeln einigen, um die Ziele des Pariser Abkommens umzusetzen. Das versäumten die bisherigen Koalitionen unter Merkel. Bei einem gemeinsamen Handeln führt das nicht zu einem Niedergang der Parteien; im Gegenteil zu einem Erfolg, weil es das Primat der Politik, d.h. Interessen der Allgemeinheit über die wirtschaftlichen Partikularinteressen der Profitmaximierung stellt.

Im Fall der CO2-Taxe kommt es doch mit der Zeit zu geringerer CO2-Emission bei der Zementherstellung, wodurch sich die Steuer und der Endpreis reduziert. Nebeneffekte wären vielleicht mehr Holzbauten bei Einfamilienhäuern, Verwendung anderer Baustoffe usf.. Der Betonpreis selbst hat auch nur einen sehr kleinen Anteil an den gesamten Entstehungskosten eines städtischen Mietshauses. Es kommen vor allem die Arbeitskosten, alle anderen Baukosten und die Grundstückspreise sowie Renditen dazu. Würden städtische Grundstückspreise ausserdem staatlich reguliert, blieben die Mieten trotz CO2-Emissions-Taxe bezahlbar für niedrige Einkommen.

Die Folgen der Dürre im letzten Jahr machen sich IMHO in DE schon unmittelbar bemerkbar bei einzelnen Lebensmittelpreisen (Kartoffeln, Getreide, Fischzucht wie Forellenteiche) oder beim Gütertransport auf den Flüssen. Unsere Landwirte bekommen Subventionen wegen der Ernteausfälle, damit sie ihre Betriebe nicht aufgeben müssen im Unterschied zu den afrikanischen Bauern, die zur Abwanderung gezwungen werden. Eigentlich klingt es doch vernünftig, durch eine CO2-Taxe solche Kosten, die als Klimaschäden entstehen, zu bezahlen.

Solange einzelne Parteien aber gar nicht versuchen, für wirksame staatliche Massnahmen zur Erreichung des 2° Ziels die Menschen zu überzeugen und Mehrheiten zu finden, bleibt die Frage nach erreichbaren Mehrheiten eher hypothetisch. Ich persönlich bin überzeugt, man findet Mehrheiten für Konzepte, in denen Klimaschutz und soziale Fragen miteinander verbunden sind.

merz 09.12.2018 19:18

das 2-Grad-Ziel wird mit Sicherheit gerissen, auch wenn wir uns im winzigen Deutschland auf den Kopf stellen -

man müsste mal drüber nachdenken, was man dann macht, aber selbst so etwas wie der UN Migrationspakt (die Blaupause zu Eckpunkte der möglichen Grundrisse eines frameworks) kommt ja nicht ohne Getöse durch ...
n

noch was düsteres: hier, Geschichte wiederholt sich ....

http://science.sciencemag.org/content/362/6419/eaat1327

https://www.nytimes.com/2018/12/07/s...xtinction.html


m.

glaurung 09.12.2018 21:14

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1424395)
das 2-Grad-Ziel wird mit Sicherheit gerissen, auch wenn wir uns im winzigen Deutschland auf den Kopf stellen -

man müsste mal drüber nachdenken, was man dann macht, aber selbst so etwas wie der UN Migrationspakt (die Blaupause zu Eckpunkte der möglichen Grundrisse eines frameworks) kommt ja nicht ohne Getöse durch ...
n

noch was düsteres: hier, Geschichte wiederholt sich ....

http://science.sciencemag.org/content/362/6419/eaat1327

https://www.nytimes.com/2018/12/07/s...xtinction.html


m.

Ich verweise hier gerne nochmals auf meinen relativ ausführlichen post #27 ;)

keko# 09.12.2018 22:02

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1424395)
man müsste mal drüber nachdenken, was man dann macht, aber selbst so etwas wie der UN Migrationspakt (die Blaupause zu Eckpunkte der möglichen Grundrisse eines frameworks) kommt ja nicht ohne Getöse durch ...

Der schön benannte "UN Migrationspakt" verfestigt Strukturen, statt wahre Fluchtursachen zu bekämpfen. Denn das würde ja viele Frage aufwerfen und wehtun. Also legalisiert man Flucht quasi. Ein echtes Produkt von oben für oben. Die Politikwissenschaftlerin Dr. Kelly Greenhill geht in ihrem Buch "Massenintegration als Waffe" im weiteren Sinne auf die Problematik der Flüchtlingsursachen ein (auch in ihrem Buch sind Flüchtlinge letztendlich die Opfer am Ende der Kette, der Titel wirkt ziemlich reißerisch).

ThomasG 09.12.2018 22:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1424299)
Und keine Angst, man wird nach dem Lesen nicht antidemokratisch, sondern demokratischer. Man wählt nicht AfD, sondern erkennt, dass AfD-Wähler doppeldumm sind. Ich bin aus 2 Gründen auf die Bücher gestoßen:
1. Weil ich in den letzten Jahren immer mehr das Gefühl hatte, politische Eintscheidungen nicht mehr nachvollziehen zu können. Ich hatte das permante Gefühl verarscht zu werden. Dass es Entscheidungsgründe gibt, über die in den Leitmedien nicht gesprochen wird. Ich fand dort die Erklärungen und meinen persönlichen Frieden wieder.
2. Meine liebe Frau ist einem völlig kaputten, pseudodemokratischen und korrupten "Shithole country" (Trump - er hat recht) groß geworden. Wie kann es sein, dass sie mir, dem halbwegs gebildeten Deutschen, bei politischen Diskussion vermehrt die Leviten liest? Dass ich denke, "Mist, eigentlich hat sie ja recht". Ganz einfach: sie kennt quasi das Endstadium einer kaputten Demokratie. Was es heißt, wenn man den Kapitalisten freien Lauf lässt. Wie es aussieht, wenn Politiker ausschließlich lügen und betrügen. Sie hat sozusagen die Hölle und den Weg dahin schon mal beschritten ;) Auch mit ihr habe ich meinen Frieden gefunden. :)

Ich glaube, ich werde mir demnächst einen Vortrag von Prof. Mausfeld ansehen und anhören bzw. eher danach evt. das Buch lesen.
Eben habe ich ein langes Interview mit ihm gesehen.
Es wurde da beschrieben welche Methoden und Mittel angewandt werden die eigenen Position zu stärken und einen kollektiven Widerstand zu verhindern (in meinen Worten ausgedrückt).
Was mir da gefehlt hat, sind nähere Angaben dazu, wo genau diese Art von Strategie beschrieben ist.
Vielleicht kommen dazu in Vorträgen zum Thema "Warum schweigen die Lämmer?" mehr.
Am Schluß gab sich Mausfeld in meinen Augen eher ziemlich pessimistisch.
Er meinte sinngemäß etwa, dass man nur eine Chance hätte, wenn man mit vereinten Kräften sich daran macht die Grundursachen aufzudecken und vereint dafür zu kämpfen, dass es zu einer Wende kommt.
Das habe ich jetzt wieder versucht mit eigene Worten zu beschreiben und hoffe es ist mir einigermaßen gelungen.
Mausfeld meinte aber auch, es sei nicht 5 vor 12, sondern bereits viel später und es müsse jetzt was geschehen.
Ein sehr gefährlicher Zeitpunkt wäre gekommen, wenn es an die Zentren der Macht gehe.
Dann glaubt er, könne es durchaus äußerst ungemütlich werden, weil sie ihre Macht auf keinen Fall aufgeben werden.
Eine Sache beschrieb er so, dass ich mich darin direkt selbst wiederfinde.
Es gibt da eine Grundmentalität in vielen Menschen.
Sie denken sich solange ich recht günstig alles bekommen, was ich wirklich zum Leben brauche, dann geht das ja alles eigentlich noch.
Nur genau das könne sich ändern und es ist in der Geschichte der Menschheit auch schon vorgekommen.

Trotzdem gute Nacht dann und einen guten Start in die neue Woche!

merz 09.12.2018 22:08

@glaurung Ich mach nur nochmal den garnicht CO 2 neutralen link rein :Huhu:
Einfach weil ich es überlesen habe ...
http://www.triathlon-szene.de/forum/...6&postcount=27

m.

ThomasG 09.12.2018 22:15

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1424316)
Ich vervollständige mal den letzten Satz.

... und in nullkommanix realisiert (wenn man nicht eh in der Gewissheit aufgewachsen ist) , dass man sich die Taschen viel mehr vollmachen kann, wenn man aufs Wohl der Allgemeinheit, den Zustand des Staates und die Wünsche des kleinen Mannes pfeift, und sein Fähnchen in den Wind vom Kapital hängt.

Warum sollte so ne Elite in nem anderen Sinne handeln als eben dieser Elite?

Sting meinte mal "The russians love their children too!"
Vielleicht ist das letztlich bei diesen "Eliten" ja auch so und sie wollen irgendwann nicht mehr riskieren abzuwarten, wie es auf diesem Planeten aussieht und zugeht, wenn es sich immer mehr zugespitzt hat.
https://www.youtube.com/watch?v=Fq9FZ8e6d1Q
https://www.youtube.com/watch?v=EiWvlpSyzbw

keko# 09.12.2018 22:18

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1424447)
Es wurde da beschrieben welche Methoden und Mittel angewandt werden die eigenen Position zu stärken und einen kollektiven Widerstand zu verhindern (in meinen Worten ausgedrückt).

Problematisch für "die da oben" wird es nur, wenn sich das Volk zusammenrafft. Das wird mit allerlei Mitteln bekämpft. "Divide et impera" ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. In Deutschland hat man scheinbar besonders leichtes Spiel, da das Land mit der Vergangenheit zweier Weltkirege quasi schuldgetränkt ist. Sieht man schön darin, dass viele Deutsche mit den Begriff "Volk" Schwierigkeiten haben und vielleicht hoffen, in einer neuen Nation, vielleicht "Europa", neu und schuldfrei aufzugehen.

merz 09.12.2018 22:20

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1424444)
Die Politikwissenschaftlerin Dr. Kelly Greenhill geht in ihrem Buch "Massenintegration als Waffe" im weiteren Sinne auf die Problematik der Flüchtlingsursachen ein (auch in ihrem Buch sind Flüchtlinge letztendlich die Opfer am Ende der Kette, der Titel wirkt ziemlich reißerisch).

Komisch, bei dem Verlag,..., ob Dr. Greenhill wirklich weiss wo sie in Deutschland erscheint ( no offence)...

m.

keko# 09.12.2018 22:24

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1424455)
Komisch, bei dem Verlag,..., ob Dr. Greenhill wirklich weiss wo sie in Deutschland erscheint ( no offence)...

m.

Das könnte ich ganz leicht umdrehen und die Frage aufwerfen, ob es vielleicht daran liegt, dass sich sonst kein Verlag traut oder darf. Ich lasse es aber ;)

merz 09.12.2018 22:37

Ich auch, glaube sie war einfach nicht informiert

m.

sybenwurz 09.12.2018 22:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1424337)
Damit würde sich der Betonpreis verdoppeln.

Astrein!

merz 09.12.2018 22:54

Und ein Jahr später hast Du Gelbwesten vor dem Brandenburger Tor

- sorry sarkastisch und zuspitzend um das gedachte Dilmma herauszuarbeiten

m.

keko# 10.12.2018 06:30

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1424458)
Ich auch, glaube sie war einfach nicht informiert

m.

Man kann sich gern am Kopp-Verlag aufhängen und die Bücher, die einem nicht passen, allesamt als Verschwörungstheorie abhaken. Altbekannte Mechanismen.... Ich schaue nur 2min Anne Will und mir wird klar, dass die Autoren keinen Unfug schreiben :)

ThomasG 10.12.2018 07:19

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1424492)
Man kann sich gern am Kopp-Verlag aufhängen und die Bücher, die einem nicht passen, allesamt als Verschwörungstheorie abhaken. Altbekannte Mechanismen.... Ich schaue nur 2min Anne Will und mir wird klar, dass die Autoren keinen Unfug schreiben :)

Das gute am Internetzeitalter ist, dass dieses neue Medium für einen viel regeren Austausch gesorgt hat, auch über Autoren, Artikel, Vorträge und Bücher über die man sich in früheren Zeiten kaum ausgetauscht hat u.a., etwa weil man Befürchtungen hatte deshalb diffamiert zu werden.
Im Internet kann man zunächst zumindest auf den ersten Blick oft relativ anonym bestimmte Schwellen überschreiten und dann merkt man, es gibt da noch mehr mit sehr ähnlichen Fragen und Ansichten und die Schreiben gar nicht mal so dumm und ungebildet und ihre Schreibe wirkt auch nicht fanatisch oder verblendet.
Viele werden mit der Zeit dann viel mutiger.
Man könnte auch sagen unvorsichtiger, denn es wird ja so ziemlich alles aufgezeichnet und ist somit für alle möglichen Leute prinzipiell zugänglich, auch welchen die charakterlich und ethisch äußerst schwach auf der Brust sind.
Was wird passieren, wenn es sich zuspitzt?
Wird man es abschalten?
Wird es mehr Zensur geben?
Was geschieht mit den ganzen Profilen, die bestimmt von mehr uns bereits angelegt wurden, wie wir uns vorstellen können?
Wer beschafft sich die?
Wer missbraucht sie, um jemanden gesellschaftlich oder sonstwie zu schaden oder ihn gar kaputt zu machen?
Zwar hat man so ein bisschen das Gefühl oft als könnte man sich gewissermaßen etwas im Untergrund miteinader vernetzen und so vielleicht Möglichkeiten schaffen gemeinsam etwas zu erreichen und sei es nur bestimmte Ansichten viel stärker zu verbreiten wie das früher möglich war, aber man sollte sich halt auch besusst sein, dass das alles irgendwann gegen einen verwandt werden kann und dass andere wahrscheinlich ziemlich genau die allgemeine Stimmungslage dadurch abschätzen können und eben wissen welche Leute mit ihren Worten in ganz besonderem Maße fähig sind andere zu beeindrucken, zum Nachdenken anzuregen auch über sehr umstrittene Positionen oder sie zu Gruppen mit gemeinsamen Zielen zu verbinden.

sybenwurz 10.12.2018 07:54

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1424494)
...

Die Frage ist halt, wie weit man als Kunde sich bei so nem Verlag bedient und wie man als Autor dazu steht.
Da ist imho ein roter Faden drin:
Zitat:

Der Verlag vertreibt eigene und fremdverlegte Bücher und andere Medien zu gesellschaftlichen und politischen Themen und führt u. a. rechtsesoterische, grenz- und pseudowissenschaftliche, verschwörungstheoretische sowie rechtspopulistische und rechtsextreme Titel. Außerdem werden Produkte aus den Bereichen Wellness, Outdoor-Ausrüstung, Survival und Selbstschutz vertrieben.
(Wikipedia zu Kopp-Verlag)

Natürlich muss es möglich sein, auch Thesen und Ansichten abseits des Mainstreams äussern zu können, aber dazu gibt es auch andere 'mutige' Verlage, die sich deswegen nicht gleich so deutlich so weit rechts positionieren.
(Ich gehe davon aus, dass es sich weder um den Kopp Verlag in Hannover handelt noch um den Kopp Fachbuch- und Medienversand hier in Hanau, die nix mit jenem Verlag in Rottenburg zu tun haben)


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