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Flunse 23.11.2022 19:02

Hier kannst Du es aufbereitet nachlesen: klick

In meiner obigen Formulierung bitte das Wort „zunächst“ beachten.

PabT 24.11.2022 08:47

Zitat:

Zitat von Flunse (Beitrag 1691029)
Hier kannst Du es aufbereitet nachlesen: klick

In meiner obigen Formulierung bitte das Wort „zunächst“ beachten.

Danke! :Blumen: Das steht ja in direktem Widerspruch zur Einschätzung "meines" Staatsanwalts, der keine Gefährdung sehen will. :Maso:

Matthias75 24.11.2022 09:13

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1690789)
Im Grunde muss ein PKW so gut wie immer die Gegenfahrbahn nutzen um Radler zu überholen, egal ob 1 oder 2 spurige Radfahrer. Auch an einem 1 spurigen Radler kommst du mit einem Sicherheitsabstand von 2 m ausserorts und dem Sicherheitsabstand des Radlers zur rechten Seite, nicht auf der selben Fahrspur vorbei.

Natürlich muss ich auch bei einer 1spurigen Radler-Gruppe zumindest teilweise auf die Gegenfahrbahn. Wenn ich aber eine 2spurige Gruppe überholen will, bei der die linke Radgruppe sagen wir mal in der Mitte der eigenen Spur fährt, und ich dann noch 2m seitlichen Abstand (außerorts) einhalten muss, recht das Ausweichen auf die Gegenfahrbahn gegebenenfalls nicht aus.

Nehmen wir mal vereinfacht eine Straßenbreite von 6m (3m je Fahrspur) an. Die Radfahrer nehmen in 2er-Reihe mit Abstand untereinander und zum Straßenrand ca. 2m gerechtet vom rechten Straßenrand ein. Der überholende Autofahrer muss 2m Seitenabstand einhalten. bleiben nur noch 2m bis zum linken Straßenrand. Da ist nicht mehr viel Toleranz, da aktuell fast jedes Auto außerhalb der Kleinwagenklasse diese Breite knackt.

Bei einer 1er-Reihe wäre ca. 1m mehr Platz, der es dem Autofahrer ermöglicht, stressfreier zu überholen.

Ich kenne hier jede Menge Straßen, die noch schmaler sind, auf bei denen es nicht oder nur an bestimmten Stellen möglich wäre, eine 2er-Reihe zu überholen. Dass der Autofahrer dann irgendwann gestresst ist, weil er über Kilometer nicht vorbeikommt und dann an der vielleicht einzigen Stelle, die breit genug ist, versucht, halsbrecherisch zu überholen, ist vorhersehbar.

Ist, wie ich finde, auch ein wichtiger Punkt: Rücksichtnahme und Toleranz sind keine Einbahnstraße. Wenn ich als Radfahrer beides einfordere, muss ich auch im Gegenzug bereit sein, selbst entsprechend zu handeln. Und dazu gehört z.B. auch, andere Verkehrsteilnehmer nicht unnötig zu behindern.

M.

MattF 24.11.2022 09:25

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691069)
Natürlich muss ich auch bei einer 1spurigen Radler-Gruppe zumindest teilweise auf die Gegenfahrbahn. Wenn ich aber eine 2spurige Gruppe überholen will, bei der die linke Radgruppe sagen wir mal in der Mitte der eigenen Spur fährt, und ich dann noch 2m seitlichen Abstand (außerorts) einhalten muss, recht das Ausweichen auf die Gegenfahrbahn gegebenenfalls nicht aus.

Selbst bei einem einspurigen Radler ist es praktisch unmöglich auch nur teilweise die gleiche Fahrspur zu nutzen.
Bei einem Einzelradler hast du 1 m Abstand zum rechten Rand und 2 m Abstand zum Auto sind genau die 3 m die du genannt hast.

Ansonsten hast du Recht, bei einer Radgruppe würde selbst das Ausweichen nicht mehr reichen, in der Realiät werden aber alle Radgruppen komplett zufrieden sein, wenn der Autofahrer die nächste Fahrspur nutzt (und wartet bis nach vorne genug freie Sicht ist).

Adept 24.11.2022 09:43

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691069)
Natürlich muss ich auch bei einer 1spurigen Radler-Gruppe zumindest teilweise auf die Gegenfahrbahn. Wenn ich aber eine 2spurige Gruppe überholen will, bei der die linke Radgruppe sagen wir mal in der Mitte der eigenen Spur fährt, und ich dann noch 2m seitlichen Abstand (außerorts) einhalten muss, recht das Ausweichen auf die Gegenfahrbahn gegebenenfalls nicht aus.

...

M.

Wann soll denn das passieren?

Bei einer ordentlichen 2er-Reihe sollte genug Platz sein, um auf der Gegenfahrbahn mit 2m Abstand zu überholen. Eine 2er-Reihe nimmt max. 1.5m in Anspruch (Lenker, Lenker, Abstand zum Rand = 50cm/50cm/20cm). Da bleiben noch 3m+1.5m Platz übrig.

Wenn eine 2er-Reihe wirklich 2m Breite braucht, scheint es da ein Fahrtechnik-Problem zu geben und da würde ich in der Tat aus Sicherheitsgründen eine 1er-Reihe fahren.

Nur bei einer 1er-Reihe besteht immer die Gefahr, dass die Autos nicht auf die Gegenfahrbahn ausweichen wollen und dann mit zu wenig Abstand überholen, insbesondere wenn Gegenverkehr kommt und sie nicht abbremsen wollen. 100fach erlebt. Daher fahre ich in manchen Situationen auch einen Ticken mehr links, damit kein Platz für eine 3er Ueberhol-Konstellation bleibt (Auto, Auto, Rad).

Daher finde ich in einer Gruppe in 2er-Reihe fahren sicherer.

svenio 24.11.2022 09:53

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1691073)
Ansonsten hast du Recht, bei einer Radgruppe würde selbst das Ausweichen nicht mehr reichen, in der Realiät werden aber alle Radgruppen komplett zufrieden sein, wenn der Autofahrer die nächste Fahrspur nutzt (und wartet bis nach vorne genug freie Sicht ist).

Denn man sollte berücksichtigen, dass auf der Gegenfahrbahn vielmehr Autos ENTGEGEN kommen, die dann ja auch nicht den Abstand zu der Zweierreihe einhalten. Insofern halte ich diese Diskussion für eher akademisch. Wenn mir der Abstand zur Mitte in der Zweireihe beim Überholtwerden zu knapp ist, dann sollte ich aus Eigenschutz vielleicht etwas weiter rechts fahren...

Harm 24.11.2022 10:06

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691069)

Ich kenne hier jede Menge Straßen, die noch schmaler sind, auf bei denen es nicht oder nur an bestimmten Stellen möglich wäre, eine 2er-Reihe zu überholen. Dass der Autofahrer dann irgendwann gestresst ist, weil er über Kilometer nicht vorbeikommt und dann an der vielleicht einzigen Stelle, die breit genug ist, versucht, halsbrecherisch zu überholen, ist vorhersehbar.

Die kennt wohl jeder und auf derartigen Straßen ist auch immer mit landwirtschaftlichem Verkehr zu rechnen, die dann eben auch nicht überholt werden können. Also sollten Autofahrer sich bewusst sein, daß man auf derartigen Straßen immer mal wieder recht lange langsamerem Verkehr hinterherfahren muss. Das scheinen Autofahrer insbesondere hinter Radgruppen immer wieder zu vergessen.

Matthias75 24.11.2022 10:30

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1691073)
Ansonsten hast du Recht, bei einer Radgruppe würde selbst das Ausweichen nicht mehr reichen, in der Realiät werden aber alle Radgruppen komplett zufrieden sein, wenn der Autofahrer die nächste Fahrspur nutzt (und wartet bis nach vorne genug freie Sicht ist).

Mag sein, dass die Radfahrer zufrieden sind, erlaubt ist es nach StVO trotzdem nicht. Woher weiß der Autofahrer, ob die Radfahrer vor ihm die StVO punktgenau oder flexibel auslegen?

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1691083)
Die kennt wohl jeder und auf derartigen Straßen ist auch immer mit landwirtschaftlichem Verkehr zu rechnen, die dann eben auch nicht überholt werden können. Also sollten Autofahrer sich bewusst sein, daß man auf derartigen Straßen immer mal wieder recht lange langsamerem Verkehr hinterherfahren muss. Das scheinen Autofahrer insbesondere hinter Radgruppen immer wieder zu vergessen.

Ist immer die Frage, ob ich nicht überholen kann, weil es nicht möglich ist (Traktor) oder weil es die Vorausfahrenden nicht zulassen. Auch ein Traktor macht gelegentlich Platz für die nachfolgenden Verkehr. Warum sollen das nicht auch Radfahrer schaffen?

Ich lege die allgemeine Rücksichtnahme, die in §1 der StVO gefordert wird, so aus, dass ich auch versuche, andere nicht unnötig zu behindern.

M.

welfe 24.11.2022 10:49

Das Wort Rücksicht reicht doch. Ist es sinnvoll und vernünftig, mit einer Gruppe von 8 Radfahrern in Zweierreihen zu fahren? Ja, weil sonst ein Überholen wegen der Länge des Zuges zu gefährlich bis unmöglich ist. Ist es sinnvoll und vernünftig, zu zweit nebeneinander zu fahren? Nö, tut man nur, wenn man quasseln will. Das kann man dann auch woanders, abseits des fließenden Verkehrs tun (seltsamerweise sehe ich das Verhalten häufiger bei männlichen Duos…). Ist doch genauso bei den berüchtigten Stockschwungern im Wald, den Dreiergruppen nebeneinander auf der Schwimmbad (da eher weiblichen Geschlechts) oder den Tratschgruppen in den Gängen im Supermarkt. Einfach kurz schauen und überlegen, ob ich jemanden blockiere. Scheint mir einfach.:cool:

Harm 24.11.2022 10:51

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691087)
Ich lege die allgemeine Rücksichtnahme, die in §1 der StVO gefordert wird, so aus, dass ich auch versuche, andere nicht unnötig zu behindern.

Die Frage ist doch, was "unnötig" bedeutet. Was ist an der Wochenendausfahrt des Autofahrers so viel "nötiger" als an der Ausfahrt der Radfahrer?
Keine Frage, wenn ich damit rechnen kann, daß alle 30 Minuten mal ein Auto vorbeifahren wird, dann lass ich das natürlich vorbei. Aber wenn die Straße voll von Autos ist, wird auch der Traktor nicht an jeder Haltebucht ausweichen.

Ich will hier sicher keine "Kampfradler" ranzüchten aber ich bin auch nicht bereit meine Fahrt mit dem Rad als per se unwichtiger zu definieren als die mit einem Auto. Wenn ich mit dem Rad zur Arbeit unterwegs bin, und im Berufsverkehr die Autos nicht überholen können, sehe ich keinen Grund auszuweichen oder ein Risiko einzugehen, um den Autos Platz zu machen!

Adept 24.11.2022 10:56

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1691088)
Das Wort Rücksicht reicht doch. Ist es sinnvoll und vernünftig, mit einer Gruppe von 8 Radfahrern in Zweierreihen zu fahren? Ja, weil sonst ein Überholen wegen der Länge des Zuges zu gefährlich bis unmöglich ist. Ist es sinnvoll und vernünftig, zu zweit nebeneinander zu fahren? Nö, tut man nur, wenn man quasseln will. Das kann man dann auch woanders, abseits des fließenden Verkehrs tun (seltsamerweise sehe ich das Verhalten häufiger bei männlichen Duos…). Ist doch genauso bei den berüchtigten Stockschwungern im Wald, den Dreiergruppen nebeneinander auf der Schwimmbad (da eher weiblichen Geschlechts) oder den Tratschgruppen in den Gängen im Supermarkt. Einfach kurz schauen und überlegen, ob ich jemanden blockiere. Scheint mir einfach.:cool:

Sehe ich anders. Wenn man den Verkehr nicht behindert, ist das völlig ok.

Der Autofahrer muss eh auf die andere Spur, egal ob ich in 1er oder 2er Reihe fahre. Das heisst, es gibt da keinen Unterschied. Es ist (leider) nur die Wahrnehmung der Autofahrer, dass 2er eine Behinderung ist, 1er aber nicht. Denn Ueberholen auf der gleichen Spur ist weder bei 1er noch bei 2er zulässig und sicher.

Sehen die Spanier übrigens auch so, und daher ist dort 2er Reihe fahren, egal ob in Gruppen oder zu zweit, grundsätzlich erlaubt.

Matthias75 24.11.2022 11:04

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1691091)
Die Frage ist doch, was "unnötig" bedeutet. Was ist an der Wochenendausfahrt des Autofahrers so viel "nötiger" als an der Ausfahrt der Radfahrer?
Keine Frage, wenn ich damit rechnen kann, daß alle 30 Minuten mal ein Auto vorbeifahren wird, dann lass ich das natürlich vorbei. Aber wenn die Straße voll von Autos ist, wird auch der Traktor nicht an jeder Haltebucht ausweichen.

Die Frage ist doch nicht, ob die Fahrt unnötig ist, sondern ob die Behinderung des anderen Verkehrsteilnehmers unnötig und z.B. vermeidbar ist.

M.

MattF 24.11.2022 11:29

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691087)

Ich lege die allgemeine Rücksichtnahme, die in §1 der StVO gefordert wird, so aus, dass ich auch versuche, andere nicht unnötig zu behindern.

M.

Mach ich auch, allerdings gibt es da unterschiedliche Toleranzschwellen zwischen Radler und Autofahrer.

Viele Autofahrer sind nicht mal bereit einige Sekunden hinter einem Radler zu bleiben und überholen auf Teufel komm raus, egal wie eng.

MattF 24.11.2022 11:31

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1691095)

Sehen die Spanier übrigens auch so, und daher ist dort 2er Reihe fahren, egal ob in Gruppen oder zu zweit, grundsätzlich erlaubt.

In D ist Nebeneinanderfahren auch grundsätzlich erlaubt.

Adept 24.11.2022 11:35

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1691106)
In D ist Nebeneinanderfahren auch grundsätzlich erlaubt.

Ja, aber es gibt trotzdem oft Theater, oder?

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691069)
...

Ich kenne hier jede Menge Straßen, die noch schmaler sind, auf bei denen es nicht oder nur an bestimmten Stellen möglich wäre, eine 2er-Reihe zu überholen. Dass der Autofahrer dann irgendwann gestresst ist, weil er über Kilometer nicht vorbeikommt und dann an der vielleicht einzigen Stelle, die breit genug ist, versucht, halsbrecherisch zu überholen, ist vorhersehbar.

Ist, wie ich finde, auch ein wichtiger Punkt: Rücksichtnahme und Toleranz sind keine Einbahnstraße. Wenn ich als Radfahrer beides einfordere, muss ich auch im Gegenzug bereit sein, selbst entsprechend zu handeln. Und dazu gehört z.B. auch, andere Verkehrsteilnehmer nicht unnötig zu behindern.

M.

Matthias und Welfe, eine ehrliche Frage, um die andere Sichtweise besser verstehen zu können:

Warum behindert eine 2er-Reihe beim Ueberholen mehr als eine 1er-Reihe?
Ist es, weil er weiter auf die Gegenspur fahren muss?

Bisher konnte mir das kein Autofahrer erklären, wenn es zur Diskussion am Strassenrand kam. Aber vielleicht ist das im Affekt auch dann schwierig zu erklären, wenn man emotional ist.

Matthias75 24.11.2022 11:37

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1691105)
Mach ich auch, allerdings gibt es da unterschiedliche Toleranzschwellen zwischen Radler und Autofahrer.

Viele Autofahrer sind nicht mal bereit einige Sekunden hinter einem Radler zu bleiben und überholen auf Teufel komm raus, egal wie eng.

Natürlich hat jeder Verkehrsteilnehmer eine andere Toleranzschwelle, die vermutlich sogar tages- oder formabhängig ist. Und natürlich wird man nicht jede Konfrontation vermeiden können. Ich bin lediglich der Überzeugung, und darauf wollte ich hinweisen, dass einige Situationen vermeidbar sind, wenn alle Seiten versuchen toleranter und rücksichtsvoller miteinander umgehen. Das versuche ich sowohl als Radfahrer wie auch als Autofahrer.

M.

MattF 24.11.2022 11:51

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691109)
Natürlich hat jeder Verkehrsteilnehmer eine andere Toleranzschwelle, die vermutlich sogar tages- oder formabhängig ist. Und natürlich wird man nicht jede Konfrontation vermeiden können. Ich bin lediglich der Überzeugung, und darauf wollte ich hinweisen, dass einige Situationen vermeidbar sind, wenn alle Seiten versuchen toleranter und rücksichtsvoller miteinander umgehen. Das versuche ich sowohl als Radfahrer wie auch als Autofahrer.

M.

Ja volle Zustimmung, das mach ich auch so

Matthias75 24.11.2022 12:27

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1691106)
In D ist Nebeneinanderfahren auch grundsätzlich erlaubt.

Das Hupen, um den Überholvorgang anzukündigen, übrigens auch ;) :
StVO §5
Außerhalb geschlossener Ortschaften darf das Überholen durch kurze Schall- oder Leuchtzeichen angekündigt werden. Wird mit Fernlicht geblinkt, dürfen entgegenkommende Fahrzeugführende nicht geblendet werden.
Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1691108)
JMatthias und Welfe, eine ehrliche Frage, um die andere Sichtweise besser verstehen zu können:

Warum behindert eine 2er-Reihe beim Ueberholen mehr als eine 1er-Reihe?
Ist es, weil er weiter auf die Gegenspur fahren muss?

Bisher konnte mir das kein Autofahrer erklären, wenn es zur Diskussion am Strassenrand kam. Aber vielleicht ist das im Affekt auch dann schwierig zu erklären, wenn man emotional ist.

ich habe versucht es weiter oben kurz zu beschreiben: Eine 1er-Reihe kann ich unter Einhaltung der gesetzlichen Seitenabstände auf engen Straßen leichter überholen als eine deutlich breitere 2er-Reihe. Natürlich muss ich auch bei einer 1er-Reihe auf die Gegenfahrbahn fahren. Auf einer engen Straße reicht aber geg. die Straßenbreite nicht aus, um eine 2er-Reihe gesetzeskonform zu überholen bzw. es wird am linken Straßenrand sehr knapp, so dass für einige Autofahrer sicher der Stresspegel steigt.

Dass eine Straße so schmal ist, dass ich eine 1er-Reihe nicht konform überholen könnte, ist mir bislang selten passiert.

Zudem kann ich als Autofahrer besser an einer 1er-Reihe vorbei schauen als an einer 2er-Reihe.

Ich kann mir vorstellen, dass es von einigen Autofahrern als bewusste Provokation aufgefasst wird, wenn so nebeneinander gefahren wird, dass das Überholen erschwert ist. Das rechtfertigt natürlich keine überzogene Reaktion seitens der Autofahrer. Aber als Radfahrer sollte man sich eben auch bewusst machen, dass man nicht allein auf der Straße ist (nicht auf dich bezogen, sondern grundsätzlich).

M.

Klugschnacker 24.11.2022 12:38

Den meisten Stress habe ich mit Autofahrern, die durch mich, sei es als einzelner Fahrer oder in Zweierreihe, nullkommanull Probleme haben, zu überholen.

Zu zweit nebeneinander wird man teilweise auch dann wild angehupt, wenn die Straße sonntagmorgens völlig frei ist. Das ist ganz normaler Radler-Alltag.

Die Abstandsregel und das Recht der Radfahrer, unter bestimmten Umständen nebeneinander fahren zu dürfen, sind Gesetze, die nicht kontrolliert und nicht durchgesetzt werden. Ein Autofahrer, der mit 100 km/h dicht an mir vorbei rast, hat überhaupt nichts zu befürchten. Deshalb kennen viele Autofahrer die Gesetze und die Rechte der Radfahrer nicht. Sie spielen einfach keine Rolle.

Adept 24.11.2022 13:15

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691122)



ich habe versucht es weiter oben kurz zu beschreiben: Eine 1er-Reihe kann ich unter Einhaltung der gesetzlichen Seitenabstände auf engen Straßen leichter überholen als eine deutlich breitere 2er-Reihe. Natürlich muss ich auch bei einer 1er-Reihe auf die Gegenfahrbahn fahren. Auf einer engen Straße reicht aber geg. die Straßenbreite nicht aus, um eine 2er-Reihe gesetzeskonform zu überholen bzw. es wird am linken Straßenrand sehr knapp, so dass für einige Autofahrer sicher der Stresspegel steigt.

Dass eine Straße so schmal ist, dass ich eine 1er-Reihe nicht konform überholen könnte, ist mir bislang selten passiert.

Zudem kann ich als Autofahrer besser an einer 1er-Reihe vorbei schauen als an einer 2er-Reihe.

Ich kann mir vorstellen, dass es von einigen Autofahrern als bewusste Provokation aufgefasst wird, wenn so nebeneinander gefahren wird, dass das Überholen erschwert ist. Das rechtfertigt natürlich keine überzogene Reaktion seitens der Autofahrer. Aber als Radfahrer sollte man sich eben auch bewusst machen, dass man nicht allein auf der Straße ist (nicht auf dich bezogen, sondern grundsätzlich).

M.

Ok, verstehe dich.

Bzgl. Strassenbreite haben wir in der Tat eine unterschiedliche Meinungen bzw. Erfahrungen. Denn ich kenne keine Strasse, die zu eng wäre, um als Autofahrer bei 2er-Reihe nicht mehr sicher auf der anderen Strassenseite überholen zu können.

Dass beim Ueberholen auf der Gegenfahrspur der Stresslevel hochgeht, kann ich nachvollziehen. Solche Ueberholmanöver gehören aber im Strassenverkehr dazu, egal um welche anderen Verkehrsteilnehmer (langsamerer PKW, Traktor, Radfahrer) es geht. Am liebsten hätte jeder Verkehrteilnehmer freie Fahrt ohne jemals anzuhalten oder langsamer zu fahren, funzt halt so nicht.

MattF 24.11.2022 13:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1691125)
Zu zweit nebeneinander wird man teilweise auch dann wild angehupt, wenn die Straße sonntagmorgens völlig frei ist. Das ist ganz normaler Radler-Alltag.

Das sind die Gewohnheitshuper. Die hupen einfach jeden Radler an, der sich wagt auf IHRER Straße zu fahren.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1691125)
Deshalb kennen viele Autofahrer die Gesetze und die Rechte der Radfahrer nicht. Sie spielen einfach keine Rolle.

Sie wollen sie insbesondere gar nicht kennen. Es würde Weltbilder zum Einsturz bringen.

Adept 24.11.2022 13:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1691125)
Den meisten Stress habe ich mit Autofahrern, die durch mich, sei es als einzelner Fahrer oder in Zweierreihe, nullkommanull Probleme haben, zu überholen.

Zu zweit nebeneinander wird man teilweise auch dann wild angehupt, wenn die Straße sonntagmorgens völlig frei ist. Das ist ganz normaler Radler-Alltag.

Die Abstandsregel und das Recht der Radfahrer, unter bestimmten Umständen nebeneinander fahren zu dürfen, sind Gesetze, die nicht kontrolliert und nicht durchgesetzt werden. Ein Autofahrer, der mit 100 km/h dicht an mir vorbei rast, hat überhaupt nichts zu befürchten. Deshalb kennen viele Autofahrer die Gesetze und die Rechte der Radfahrer nicht. Sie spielen einfach keine Rolle.

Sehe ich genauso! :Blumen:

MattF 24.11.2022 13:24

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1691133)
Dass beim Ueberholen auf der Gegenfahrspur der Stresslevel hochgeht, kann ich nachvollziehen. Solche Ueberholmanöver gehören aber im Strassenverkehr dazu, egal zu welche anderen Verkehrsteilnehmer es geht. Am liebsten hätte jeder Verkehrteilnehmer freie Fahrt ohne jemals anzuhalten oder langsamer zu fahren, funzt halt so nicht.

Das einfachste wäre jeder Autofahrer stellt sich vor, wenn er einen Radler trifft, das wäre ein Traktor. Schon ist der fahrradspezische Stresspegel zumindest unten.

Es ist in meinen Augen das eigentlich tiefliegende Problem, dass viele Autofahrer negieren, dass ein Radler ein vollwertiger Verkehrsteimnehmer ist, der das Recht hat da zu fahren, der auch das Recht hat zügig anzukommen und dafür auf den direkten (Haupt)straßen fahren darf.
Und dann ärgere er sich natürlich über den Radler der da vermeintlich nichts zu suchen hat und ihm die Zeit stielt.
Niemand ärgert sich so exterm über Traktoren oder langsame LKW auf engen Straßen, weil man deren Recht anerkennt da zu fahren.

Das Ganze wäre viel weniger ein Problem gäbe es viel mehr Radler wie z.b. in Holland.

Matthias75 24.11.2022 13:45

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1691133)
Ok, verstehe dich.

Bzgl. Strassenbreite haben wir in der Tat eine unterschiedliche Meinungen bzw. Erfahrungen. Denn ich kenne keine Strasse, die zu eng wäre, um als Autofahrer bei 2er-Reihe nicht mehr sicher auf der anderen Strassenseite überholen zu können.

Dass beim Ueberholen auf der Gegenfahrspur der Stresslevel hochgeht, kann ich nachvollziehen. Solche Ueberholmanöver gehören aber im Strassenverkehr dazu, egal um welche anderen Verkehrsteilnehmer (langsamerer PKW, Traktor, Radfahrer) es geht. Am liebsten hätte jeder Verkehrteilnehmer freie Fahrt ohne jemals anzuhalten oder langsamer zu fahren, funzt halt so nicht.

Ich denke, das ist auch eine Frage der Erfahrung mit dem eigenen Fahrzeug. Ich sehe das z.B. auch auf Autobahnen in Baustellenbereichen. Der eine fährt auf der linken 2,2m breiten Spur mit seinem 2,19m breiten SUV ungerührt mit Zentimeterabstand am LKW vorbei, der andere traut sich mit seinem 1,80m breiten Kleinwagen nicht vorbei.

Muss man eben so akzeptieren. Die menschen sind eben unterschiedlich. Und ich kann nicht andererseits verlangen, dass alle ihre Autos stehenlassen, dann aber, wenn sie sich mal ans Steuer setzen, so sicher wie ein Berufsfahrer unterwegs sind.

Bezüglich Straßenbreite:

Rechts wird mir immer die Werbung von Arnes Trainingslager angezeigt. Da ist auch ein Bild dabei, bei dem die Radgruppe in 2er-Reihen auf einer Nebenstraße irgendwo im Schwarzwald (?) unterwegs ist. Arne voraus mit der Kamera für's Gruppen-Selfie in der Hand. Da käme definitiv kein auto mehr vorbei. Wäre aber vermutlich auch bei einer Einereihe eng...

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1691136)
Das einfachste wäre jeder Autofahrer stellt sich vor, wenn er einen Radler trifft, das wäre ein Traktor. Schon ist der fahrradspezische Stresspegel zumindest unten.

Es ist in meinen Augen das eigentlich tiefliegende Problem, dass viele Autofahrer negieren, dass ein Radler ein vollwertiger Verkehrsteimnehmer ist, der das Recht hat da zu fahren, der auch das Recht hat zügig anzukommen und dafür auf den direkten (Haupt)straßen fahren darf.
Und dann ärgere er sich natürlich über den Radler der da vermeintlich nichts zu suchen hat und ihm die Zeit stielt.
Niemand ärgert sich so exterm über Traktoren oder langsame LKW auf engen Straßen, weil man deren Recht anerkennt da zu fahren.

Aus Erfahrung kann ich sagen: Oh doch! Bringt nur nix, weil's den Traktor oder LKW nicht juckt. Aber wie geschrieben: Es ist sichere in Unterschied, ob Überholen aufgrund der Größe des Verkehrsteilnehmers ausgeschlossen ist oder aufgrund der Fahrweise der andere nicht möglich ist.

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1691136)
Das Ganze wäre viel weniger ein Problem gäbe es viel mehr Radler wie z.b. in Holland.

Das stimmt. Ich sehe aber auch in andere Länder, dass das Fahrradwegenetz deutlich besser ausgebaut ist. Da kommt es gar nicht zu so vielen Berührungspunkten.

M.

Der am liebsten auf dem gut ausgebauten Mainradweg unterwegs ist. Da trifft man morgens allenfalls auf ein par Angler und die sind selten aggressiv.

PabT 24.11.2022 13:55

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1691136)
Das einfachste wäre jeder Autofahrer stellt sich vor, wenn er einen Radler trifft, das wäre ein Traktor.

Vielleicht effektiver: es wäre sein eigenes 10-jähriges Kind. ;)

Klugschnacker 24.11.2022 14:21

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691140)
Rechts wird mir immer die Werbung von Arnes Trainingslager angezeigt. Da ist auch ein Bild dabei, bei dem die Radgruppe in 2er-Reihen auf einer Nebenstraße irgendwo im Schwarzwald (?) unterwegs ist. Arne voraus mit der Kamera für's Gruppen-Selfie in der Hand. Da käme definitiv kein auto mehr vorbei. Wäre aber vermutlich auch bei einer Einereihe eng...

Das ist eine sehr verkehrsarme Seitenstraße (Talstraße) durch Schollach im Hochschwarzwald. Eine einsame Gegend, da stehen nur ein paar Bauernhöfe.

Würde sich dort ein Auto nähern, machen wir uns wieder etwas schmaler. Das Bild täuscht vielleicht etwas – Überholen ist dort für Autos überhaupt kein Problem. Das Fahren in Zweierreihe ist dort definitiv für uns erlaubt.
:Blumen:

MattF 24.11.2022 14:38

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691140)

Muss man eben so akzeptieren. Die menschen sind eben unterschiedlich. Und ich kann nicht andererseits verlangen, dass alle ihre Autos stehenlassen, dann aber, wenn sie sich mal ans Steuer setzen, so sicher wie ein Berufsfahrer unterwegs sind.


Dann müssen sie aber auch mal akzeptieren, dass sie mal ein kurze Zeit hinter einem Radler oder einer Gruppe herfahren und nicht das Recht haben ohne Abzubremsen sofort vorbei zu kommen.
Bzw. ein kurzes Abbremsen schon als Behinderung empfinden, was es laut STVO nicht ist.

In Spanien im übrigen absolut üblich. Da wird oft meilenweit hinter einem her gefahren, wo ich selbst schon längst mit dem Auto vorbei gezogen wäre.


Man kann das Ganze, für beide Seiten, auch in §1 STVO der gegenseitigen Rücksichtnahme subsumieren.

dr_big 24.11.2022 14:54

In spanischen Städten gibt es auch eine Erfindung, die sich "Calle ciclista" nennt. Dort ist der Fahradstreifen mittig auf der Fahrbahn eingezeichnet und signalisiert dem Autofahrer, dass der Radfahrer gleichberechtigt die Strasse benutzt und nicht nur eine geduldete Randerscheinung wie in Deutschland ist. In D haben wir diese dämlichen Radstreifen am Fahrbahnrand, die dem Autofahrer signalisieren, dass sich der Radfahrer doch bitte an den äussersten Rand zu begeben hat damit Autos mit 20cm Abstand ungehindert vorbeifahren können.

Adept 24.11.2022 15:03

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691140)
Ich denke, das ist auch eine Frage der Erfahrung mit dem eigenen Fahrzeug. Ich sehe das z.B. auch auf Autobahnen in Baustellenbereichen. Der eine fährt auf der linken 2,2m breiten Spur mit seinem 2,19m breiten SUV ungerührt mit Zentimeterabstand am LKW vorbei, der andere traut sich mit seinem 1,80m breiten Kleinwagen nicht vorbei.

Muss man eben so akzeptieren. Die menschen sind eben unterschiedlich. Und ich kann nicht andererseits verlangen, dass alle ihre Autos stehenlassen, dann aber, wenn sie sich mal ans Steuer setzen, so sicher wie ein Berufsfahrer unterwegs sind.

...

Ja, das verstehe ich. Aber vielleicht ärgern sich dann diese Autofahrer eher über ihr eigenes Unvermögen und projizieren es auf uns Radfahrer.

Adept 24.11.2022 15:09

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Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691140)
...

Bezüglich Straßenbreite:

Rechts wird mir immer die Werbung von Arnes Trainingslager angezeigt. Da ist auch ein Bild dabei, bei dem die Radgruppe in 2er-Reihen auf einer Nebenstraße irgendwo im Schwarzwald (?) unterwegs ist. Arne voraus mit der Kamera für's Gruppen-Selfie in der Hand. Da käme definitiv kein auto mehr vorbei. Wäre aber vermutlich auch bei einer Einereihe eng...

...

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1691145)
Das ist eine sehr verkehrsarme Seitenstraße (Talstraße) durch Schollach im Hochschwarzwald. Eine einsame Gegend, da stehen nur ein paar Bauernhöfe.

Würde sich dort ein Auto nähern, machen wir uns wieder etwas schmaler. Das Bild täuscht vielleicht etwas – Überholen ist dort für Autos überhaupt kein Problem. Das Fahren in Zweierreihe ist dort definitiv für uns erlaubt.
:Blumen:

Sorry Arne, aber das ist auch keine geordnete Zweierreihe. :Cheese:

Habe mal ein Foto von einer engen Strasse und Zweierreihe rausgesucht. Da reicht der Platz sogar da, um zu überholen.

Matthias75 24.11.2022 15:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1691145)
Das ist eine sehr verkehrsarme Seitenstraße (Talstraße) durch Schollach im Hochschwarzwald. Eine einsame Gegend, da stehen nur ein paar Bauernhöfe.

Würde sich dort ein Auto nähern, machen wir uns wieder etwas schmaler. Das Bild täuscht vielleicht etwas – Überholen ist dort für Autos überhaupt kein Problem. Das Fahren in Zweierreihe ist dort definitiv für uns erlaubt.
:Blumen:

:Blumen: Wollte ich nicht absprechen. Ging nur drum, dass Adept in seiner Umgebung nur breitere Straßen hat. Ich keine sowohl in meinen alten Heimaten Freiburg und Starnberg wie auch in meiner aktuellen Heimat Rhein-Main jede Menge Straßen, bei denen jedes entgegenkommende Fahrzeug, das größer ist als ein Kombi dem Fahrer Schweißperlen auf die Stirn zaubert. Dementsprechend wird es auch knapp, wenn man eine 2er-Reihe überholen will. Aber gut jetzt damit. :Blumen:

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1691153)
Dann müssen sie aber auch mal akzeptieren, dass sie mal ein kurze Zeit hinter einem Radler oder einer Gruppe herfahren und nicht das Recht haben ohne Abzubremsen sofort vorbei zu kommen.
Bzw. ein kurzes Abbremsen schon als Behinderung empfinden, was es laut STVO nicht ist.

Um mal eine Lanze für Autofahrer zu brechen: Ich fahre zwar vermutlich deutlich weniger als ihr, habe aber in letzter Zeit keine schlechten Erfahrungen gemacht. Auf den Straßen wird gefühlt deutlich mehr Sicherheitsabstand gehalten und innerorts (Frankfurt) wird ohne Murren hinterhergefahren.

Mag vielleicht daran liegen, dass in Frankfurt überwiegend 30 ist, wo ich mit dem fließenden Verkehrs einfach mitschwingen kann und ich am Wochenende üblicherweise starte, sobald es hell wird. Am Wochenende scheint morgens zwischen 5:00 und 8:00 niemand unterwegs zu sein, der es eilig hat.

Zudem fahre ich auch tagsüber mit Rücklicht, um schon von weitem sichtbar zu sein.

M.

Matthias75 24.11.2022 15:15

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1691160)
Sorry Arne, aber das ist auch keine geordnete Zweierreihe. :Cheese:

Wir sprechen von Triathleten, nicht von Radsportlers. :Cheese: ;)

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1691160)
Habe mal ein Foto von einer engen Strasse und Zweierreihe rausgesucht. Da reicht der Platz sogar da, um zu überholen.

Auf dieser Straße und bei den disziplinierten Radfahrern hätte ich als Autofahrer auch nichts gegen die 2er-Reihe. :Blumen:

Ich habe da eher irgendwelche kleinen Sträßchen durch Weinberge o.ä. im Kopf.

M.

Adept 24.11.2022 15:43

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691162)
Wir sprechen von Triathleten, nicht von Radsportlers. :Cheese: ;)



Auf dieser Straße und bei den disziplinierten Radfahrern hätte ich als Autofahrer auch nichts gegen die 2er-Reihe. :Blumen:

Ich habe da eher irgendwelche kleinen Sträßchen durch Weinberge o.ä. im Kopf.

M.

Ja, ist Übungssache, in 2er-Reihe fahren genauso wie richtiges Überholen.

Aber hast schon recht, da ist von beiden Toleranz gefragt. Nur Aggro und vorsätzlich gefährden ist halt mega ätzend.

MattF 24.11.2022 15:55

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691161)

Um mal eine Lanze für Autofahrer zu brechen: Ich fahre zwar vermutlich deutlich weniger als ihr, habe aber in letzter Zeit keine schlechten Erfahrungen gemacht. Auf den Straßen wird gefühlt deutlich mehr Sicherheitsabstand gehalten und innerorts (Frankfurt) wird ohne Murren hinterhergefahren.
M.

Ich hab zumindest gefühlt nach der Gesetzesänderung, auch eine Haltungsänderung von Autfahrer erkannt. Es wird teilweise deutlich mehr Abstand gehalten.

Es bleiben 5-10 % Idioten und Dumme übrig.

Und was man vielleicht auch noch sagen kann, Unfälle mit Radlern die eng überholt werden sind sehr selten.

Es ist aber halt einfach unangenehm wenn man mit einer Geschwindigkeitsunterschied von 50 km/h und mehr mit 50 cm Abstand überholt wird.

welfe 24.11.2022 16:03

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1691108)
Ja, aber es gibt trotzdem oft Theater, oder?



Matthias und Welfe, eine ehrliche Frage, um die andere Sichtweise besser verstehen zu können:

Warum behindert eine 2er-Reihe beim Ueberholen mehr als eine 1er-Reihe?
Ist es, weil er weiter auf die Gegenspur fahren muss?

Bisher konnte mir das kein Autofahrer erklären, wenn es zur Diskussion am Strassenrand kam. Aber vielleicht ist das im Affekt auch dann schwierig zu erklären, wenn man emotional ist.

Situation heute morgen (täglicher Arbeitsweg): ich strampel eine Straße bergan. Rechts und links parken Autos. Wenn ich rechts fahre, kommt ein Auto an mir noch vorbei. Wenn zwei Radfahrer nebeneinander fahren (plus Sicherheitsabstand zu den parkenden Fahrzeugen, kommt kein Auto mehr vorbei, egal ob überholend oder Gegenverkehr.

Die Straße wird häufig von Triathleten genutzt um eine Ampelkreuzung zu umgehen (von eiligen Autofahrern ebenso).

Adept 24.11.2022 18:26

Ok, in so einer Situation würde ich auch 1er Reihe fahren.

Harm 25.11.2022 08:37

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1691097)
Die Frage ist doch nicht, ob die Fahrt unnötig ist, sondern ob die Behinderung des anderen Verkehrsteilnehmers unnötig und z.B. vermeidbar ist.

M.

Es wurde geschrieben, daß Traktoren und eben auch s Radfahrer auf engerer Straße auch mal an den Rand fahren könnten, um Autos überholen zu lassen.
Später wird in einer derartigen Situation die Fahrt auf dem Fahrrad (und wohl auch die des Treckers) als "Behinderung" deklariert.
Ich wehre mich einfach dagegen, die Fahrt mit langsameren Fahrzeugen als Behinderung zu bezeichnen. Wenn der Grund der Fahrt gleichwertig ist (also z.B. reines Freizeitvergnügen) dann sehe ich eben keinen Grund dafür, an den Rand zu fahren, um schnellerem Verkehr Platz zu machen!

Im Berufsverkehr wäre ich sogar ein strenger Verfechter davon dem Radfahrverkehr an Ampeln und Kreuzungen grundsätzlich Vorrang einzuräumen. Schon alleine aus Klimagesichtspunkten.

Klugschnacker 25.11.2022 09:01

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1691228)
Ich wehre mich einfach dagegen, die Fahrt mit langsameren Fahrzeugen als Behinderung zu bezeichnen.

In der Praxis sieht es so aus: Du fährst mit dem Fahrrad auf einer Landstraße. Wenn wenig Verkehr ist, dann fahren manche Autos mit dem vorgeschriebenen Seitenabstand von mindestens 2 Metern an Dir vorbei, manche mit deutlich geringerem Abstand.

Wenn der Verkehr zunimmt und daher mehr Gegenverkehr vorhanden ist, fahren praktisch alle Autos, die Dich überholen, mit weniger als den vorgeschriebenen 2m Seitenabstand vorbei. Viele mit weniger als 1 Meter.

Die Rechte als Radfahrer werden einem gnadenhalber gewährt, solange der Autofahrer dafür nicht nennenswert bremsen muss. Sonst nicht. Man ist definitiv ein Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse.

Harm 25.11.2022 09:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1691234)
I Man ist definitiv ein Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse.

Da gebe ich Dir vollkommen recht! Aber das muss sich ändern!
Es ändert sich nicht, wenn wir dann auch noch am Straßenrand anhalten und dem Auto-Verkehr Platz machen!

Matthias75 25.11.2022 10:25

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1691228)
Es wurde geschrieben, daß Traktoren und eben auch s Radfahrer auf engerer Straße auch mal an den Rand fahren könnten, um Autos überholen zu lassen.
Später wird in einer derartigen Situation die Fahrt auf dem Fahrrad (und wohl auch die des Treckers) als "Behinderung" deklariert.
Ich wehre mich einfach dagegen, die Fahrt mit langsameren Fahrzeugen als Behinderung zu bezeichnen. Wenn der Grund der Fahrt gleichwertig ist (also z.B. reines Freizeitvergnügen) dann sehe ich eben keinen Grund dafür, an den Rand zu fahren, um schnellerem Verkehr Platz zu machen!

Bitte doch nicht wieder alles in einen Topf werfen. ich habe doch oben ausführlich erklärt, wie ich es meine. Ich habe nicht geschrieben, dass Radfahrer grundsätzlich allen, die es eiliger haben, Platz machen sollen. Ich habe auch nicht geschrieben, dass Radfahrer grundsätzlich eine Behinderung für andere Verkehrsteilnehmer sind.

Ich habe lediglich dafür plädiert, dass sich alle Verkehrsteilnehmer rücksichtsvoll im Straßenverkehr bewegen sollen und jeder darauf achtet, ob sein Verhalten andere beeinträchtigt. Ich habe nicht gefordert, dass Radfahrer ständig ihre Fahrt unterbrechen sollen, damit der restliche Verkehr fließen kann. Aber ich kann auch von Radfahrer erwarten, dass sie mit derselben Umsicht unterwegs sind, die sie von motorisierten Verkehrsteilnehmern erwarten.

Ich kann natürlich auch als Radfahrer immer auf mein Recht pochen. Die Frage ist aber, ob es im Sinne des friedlichen miteinander immer sinnvoll ist, wenn z.B. zwei Radfahrer auf ihr Recht pochen, nebeneinander fahren zu dürfen, während sich hinter ihnen eine immer länger werdende Schlange anderer Fahrzeuge sammelt, oder ob es den Radfahrern nicht z.B. zuzumuten wäre, kurzzeitig hintereinander zu fahren, wenn dadurch den Autos das Überholen ermöglicht wird.

Alles eine Frage der gegenseitigen Rücksichtnahme. Ich bin z.B. auch schon mit ausreichendem Abstand bergauf in Schrittgeschwindigkeit hinter einem Radfahrer hergezuckelt und hätte das auch die nächsten Kilometer so gemacht, habe mich dann aber gefreut, als er zwischen zwei parkenden Autos kurz eingeschert ist und mir mit einer Handbewegung signalisiert hat, dass ich ihn überholen soll. Er musste nicht anhalten, da die Lücke groß genug war, ich konnte ihn aber überholen. Hätte er nicht machen müssen, hat aber die Situation für beide gut gelöst.

Wie gesagt, nur ein Beispiel und bitte nicht wieder darauf festnageln. Ich weiß natürlich, dass es genug Situationen gibt, in denen es eine keine für alle zufriedenstellend Lösung gibt. Andererseits gibt es aber sicher auch genug Situationen, in welchen man Konflikte umgehen kann.

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1691228)
Im Berufsverkehr wäre ich sogar ein strenger Verfechter davon dem Radfahrverkehr an Ampeln und Kreuzungen grundsätzlich Vorrang einzuräumen. Schon alleine aus Klimagesichtspunkten.

Ist auf meinem Arbeitsweg an vielen Ampeln schon der Fall. Ob es wirklich hilft, kann ich nicht sagen. Da ich mit dem Crossrad in den 30-Zonen gut mitfahren kann, gibt es sollten Problem und auch sonst hatte ich bislang wenig Konflikte mit Autofahrern, denen ich geg. zu langsam war.

M.


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