triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Hartz IV - demnächst 364 Euro? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=15983)

maifelder 29.09.2010 19:18

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 462194)
Nutella und Aldi gibt es selbst auf lanzarote

Das ist ein Lidl. :cool:

Christian80 29.09.2010 19:29

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 462193)
Streikverbot? In meinem Fall falsch.

Selbstständig machen? In meinem Fall falsch. Ich darf lediglich zB keine Kanzlei aufmachen und Mandaten vertreten, deren Akten womöglich ich oder mir persönlich bekannte Kollegen bearbeiten. Mehr noch, ich darf in keinster weise, also nicht mal in meiner Freizeit an so etwas arbeiten. Ein Weinhandel geht aber durchaus.

Gleiche/ähnliche Job woanders? Stimmt. Geht nicht.

Da wäre noch das Redeverbot; Ich darf mich über unsere Organisation in der Öffentlichkeit nicht negativ äußern und insbesondere nicht aus dem Nähkästchen plaudern.

Und? Das sind doch keine Nachteile.


Ui, Kanzlei aufmachen und Mandanten vertreten? Ich rieche höheren Dienst, also abgeschlossenes Jura-Studium, Referatsleiter in einem Ministerium oder Dienststellenleiter, vielleicht sogar etwas Richtung Staatsanwalt.
Ob es da Nachteile gibt... Nee, Streiken tut man in solchen Führungspositionen nicht, gegen was auch.
Ich würd gerne mal streiken.

Gegen die Tatsache zum Beispiel, dass ich bundesweit versetzbar bin, und daher schon die ein oder andere Dienststelle gesehen habe. Sozialgründe hin oder her. Von Oben bis Unten.

Gegen die Tatsache, dass ich auf dem Land das gleiche Geld bekam wie in Frankfurt, Stichwort Ballungsraumzulage (die es nicht gibt).

Gegen die Tatsache, dass ich immer mehr Wochenstunden ableiste, aber nicht mehr Gehalt bekomme.

Gegen die Tatsache, dass Urlaub und Weihnachtsgeld abgeschafft wurden.

Gegen die Tatsache, dass ich schon ewig keine Lohnerhöhung mehr bekommen habe und bekommen werde.

Gegen die Tatsache, dass ich aufgrund unseres Beurteilungswesens quasi keine Aufstiegsmöglichkeiten habe.

Gegen die Tatsache, dass ich für meine Schutzweste selber zahlen muss.

Es gibt Beamte, die sitzen "auf dem Amt", kommen morgens um 8 und gehen mittags um 17h, sitzen im Trockenen und die Arbeitsleistung beträgt effektiv 3 Stunden. Sesselpupser halt.

Und es gibt Beamte, die Tag und Nacht ihre Gesundheit dafür riskieren, dass die Allgemeinheit ein klein wenig mehr Sicherheit geniessen kann.

Und sowas macht manchmal sogar Spass.

abgesehen davon wusste ich auch in etwa, auf was ich mich einlasse, als ich die Urkunde empfangen hab, und eigentlich bin ich ganz zufrieden, aber ich musste das jetzt mal loswerden.

Volkeree 29.09.2010 19:59

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 461983)
Anstatt hier über die Besserverdienenden zu reden, redet lieber über die DINKS. Die sollten zur Kasse gebeten werden und nicht zu knapp. Das sind die echten Sozialschmarozzer. Da zahl ich lieber n paar Euronen mehr für Harz IV Empfänger. Die meisten davon werden's schon brauchen, also sollen sie's auch kriegen.

Die Aussage finde ich eine ziemliche Unverschämtheit von dir.
Warum wurde ja zwischenzeitlich schon geschrieben.

Mal angenommen alle im "Elternalter" schaffen sich jetzt Kinder an. Wovon würde das denn alles gezahlt?

Wenn es zukünftig an Steuer- und Rentenzahlern mangelt, sollte man jetzt bei den asozialen Hartz IV- Beziehern in dritter Generation massiv bei der Erziehung eingreifen.

Gelbbremser 29.09.2010 20:00

Zitat:

Zitat von Christian80 (Beitrag 462214)
..............
Ob es da Nachteile gibt... Nee, Streiken tut man in solchen Führungspositionen nicht, gegen was auch.
Ich würd gerne mal streiken.
.....................................

Ich hatte in den letzten drei Jahren mehr Streik- wie Krankheitstage:)


Da das Thema mittlerweile ziemlich Crossover hier läuft stelle
diesen Kommentar zur Debatte. Er ist von ARD-Korrespondent Stephan Ueberbach an die Bundeskanzlerin, wie diese die neuesten Sparpläne mit dem Kommentar :
"Wir haben jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt" vorstellte.
Ich finde, treffender geht's nicht mehr:

Kommentar:

Wer lebt denn hier über seine Verhältnisse?

Von Stephan Ueberbach, SWR, ARD-Hauptstadtstudio

Liebe Bundesregierung, sehr geehrte Frau Merkel,

wen meinen Sie eigentlich, wenn Sie sagen, wir hätten jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt?

Ich jedenfalls habe das nämlich ganz sicher nicht getan. Ich gebe nur das Geld aus, das ich habe. Ich zahle Steuern, bin gesetzlich
krankenversichert und sorge privat für das Alter vor. Ich habe mich durch Ihre Abwrackprämie nicht dazu verlocken lassen, einen überflüssigen Neuwagen zu kaufen, ich bin kein Hotelier und kein Milchbauer. Und "Freibier für alle" habe ich auch noch nie verlangt.

Wer war wirklich maßlos?

Meinen Sie vielleicht die Arbeitslosen und Hartz IV-Bezieher, bei denen jetzt gekürzt werden soll? Meinen Sie die Zeit- und Leiharbeiter, die nicht wissen, wie lange sie ihren Job noch haben? Oder meinen Sie die Normalverdiener, denen immer weniger netto vom brutto übrigbleibt? Haben die etwa alle "über ihre Verhältnisse" gelebt?

Nein, maßlos waren und sind ganz andere: Zum Beispiel die Banken, die erst mit hochriskanten Geschäften Kasse machen, dann Milliarden in den Sand setzen, sich vom Steuerzahler retten lassen und nun einfach weiterzocken als ob nichts gewesen wäre.

Mehr Beispiele gefällig?

Zum Beispiel ein beleidigter Bundespräsident, der es sich leisten kann Knall auf Fall seinen Posten einfach hinzuwerfen - sein Gehalt läuft ja bis zum Lebensende weiter, Dienstwagen, Büro und Sekretärin inklusive.
Zum Beispiel die Politik, die unfassbare Schuldenberge aufhäuft und dann in Sonntagsreden über "Generationengerechtigkeit" schwadroniert. Die von millionenteuren Stadtschlössern träumt und zulässt, dass es in Schulen und Kindergärten reinregnet. Die in guten Zeiten Geld verpulvert und in der Krise dann den Gürtel plötzlich enger schnallen will, aber immer nur bei den anderen und nie bei sich selbst.

Liebe Frau Bundeskanzlerin, nicht die Menschen, sondern der Staat hat dank Ihrer tätigen Mithilfe möglicherweise über seine Verhältnisse gelebt. Ganz sicher aber wird er unter seinen Möglichkeiten regiert.

Mit - verhältnismäßig - freundlichen Grüßen,

Ihr Stephan Ueberbach

Gelbbremser 29.09.2010 20:07

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 461983)
Anstatt hier über die Besserverdienenden zu reden, redet lieber über die DINKS. Die sollten zur Kasse gebeten werden und nicht zu knapp. Das sind die echten Sozialschmarozzer. Da zahl ich lieber n paar Euronen mehr für Harz IV Empfänger. Die meisten davon werden's schon brauchen, also sollen sie's auch kriegen.

Findste? Da gehör ich auch dazu. Aber ich nehm´s nicht persönlich.

Ich glaube wenn du die Abzüge auf meinem Lohnzettel sehen würdest, würden dir die (Freuden)Tränen kommen. Ich denke schon, dass ich nicht zu Knapp zur Kasse gebeten werde.

Volkeree 29.09.2010 20:11

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 462179)
....
- die wenigsten H4-Empfänger sind m.E. vorsätzliche Schmarotzer
....

Da habe ich, wie schon geschrieben, eine andere Meinung. Bei den unterschiedlichen Meinungen wird es wohl bleiben müssen.

Für mich sind z.B. alle die Schmarotzer, die morgens um halb zwölf mit ner Flasche Bier vor der Glotze sitzen, anstelle in Zeitungen, sonstigen Medien oder in der Umgebung nach Arbeitsmöglichkeiten zu suchen.
Von denen gibt es eine ganze Menge.

Auf jeden Fall müssten die mehr bekommen, die jahrelang gearbeitet haben und dann aufgrund irgendwelcher Umstände keinen neuen Job bekommen.

Meik 29.09.2010 20:22

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 462230)
Liebe Frau Bundeskanzlerin, nicht die Menschen, sondern der Staat hat dank Ihrer tätigen Mithilfe möglicherweise über seine Verhältnisse gelebt. Ganz sicher aber wird er unter seinen Möglichkeiten regiert.

Ist das so? Bisschen einfach die Schuld auf den anonymen Staat zu schieben, wir sind ja auch irgendwo der Staat. Wen hätten wir denn in guten Zeiten gewählt der Steuererhöhungen vorgeschlagen hätte um für eine evtl. Krise vorzubeugen? Ah, nee, dann lieber den der Steuersenkungen verspricht.

Wir haben in guten Jahren viel Geld ausgegeben. Was haben Ärzte alles für tolle teure Behandlungen, Kuren usw. verschrieben ohne auf die Kosten achten zu müssen. Wie niedrig waren in den guten Zeiten die Steuern auf Energieträger? Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen. Jetzt haben wir einen Schuldenberg der immer weiter steigt, müssen in der Krise noch Steuern erhöhen um nicht sofort bankrott zu sein, ...

Ist aber typisch menschlich, in guten Zeiten wird das Leben genossen und das Geld ausgegeben und in der Krise gespart. Auch wenn es eigentlich genau falsch herum ist.

Die "DINKS" halte ich eher für ein gesellschaftliches Problem. Man kann keinem verbieten zu arbeiten, aber es ist auch problematisch dass es auf der einen Seite viele Dinks mit zwei Verdienern gibt die jeder eine Familie ernähren könnten und auf der anderen Seite Familien wo beide arbeitslos sind und die von Hartz IV leben müssen. Unabhängig von den Abzügen, wäre es nicht fairer bei der Arbeitsplatzvergabe den zu bevorzugen der von dem Gehalt eine Familie ernährt als den der schon einen Lebenspartner mit ausreichend Verdienst hat?

Irgendwo geht die Familie flöten. Früher - nein da war nicht alles besser :Lachen2: - war es noch üblicher dass ein Elternteil arbeitet und sich einer um die Kinder kümmert. Heute gehen oft beide arbeiten und um die Kinder kümmert sich keiner.

*jaichweissdassichmichdamitbeieinigenunbeliebtmach e*

Meik 29.09.2010 20:24

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462236)
Für mich sind z.B. alle die Schmarotzer, die morgens um halb zwölf mit ner Flasche Bier vor der Glotze sitzen, anstelle in Zeitungen, sonstigen Medien oder in der Umgebung nach Arbeitsmöglichkeiten zu suchen.
Von denen gibt es eine ganze Menge

Stimmt, wobei ich mich da nicht festlegen würde von welcher Sorte es wie viele gibt. Es gibt halt beide Gruppen unter den Hartz IVlern.

Stefan 29.09.2010 20:29

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462244)
Früher - ......... - war es noch üblicher dass ein Elternteil arbeitet und sich einer um die Kinder kümmert. Heute gehen oft beide arbeiten und um die Kinder kümmert sich keiner.

Früher war die Ehe auch meist ein Versprechen fürs Leben. Heute is die Wahrscheinlichkeit einer "Beziehung auf Zeit" doch viel höher. Und dann?

Stefan

Meik 29.09.2010 20:38

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 462249)
Früher war die Ehe auch meist ein Versprechen fürs Leben. Heute is die Wahrscheinlichkeit einer "Beziehung auf Zeit" doch viel höher.

Tja, ich sag ja, nicht jede Entwicklung ist gut. Heute werden die Kinder lieber zu Tagesmüttern, Kinderhorten, Ganztagsschulen etc. abgegeben. Wenn dann noch in der Erziehung was falsch läuft haben die halt dann versagt.

Und eh wieder jemand schreit: Nein, natürlich nicht pauschalisiert für alle Eltern. Es gibt auch genug die sich gut um ihre Kinder kümmern - aber leider eben auch reichlich Gegenbeispiele.

Supernanny lässt grüßen :Lachen2:

Helmut S 29.09.2010 21:11

Zitat:

Zitat von psyXL (Beitrag 462072)
Glaub ich nicht.

Dann kann ich Dir auch nicht helfen.

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 462075)
Und wie würdest Du Politiker nennen, die einen Teil dieses Sozialsystems (Rentenkasse) zusätzlich belasten, obwohl es damit zweckentfremdet wird und obwohl bekannt ist, daß das bereits vorhandene Problem (s.o.) mit diesem Handeln noch verschärft wird.

Kann man auch mal beim Namen nennen.

Kann und sollte man. Fühle Dich frei.

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 462105)
Die keine Kinder haben, also u.a. Singles zahlen ohnehin mehr Einkommenssteuer.

Sprichst Du jetzt von dem Kindergeld bzw. alternativ vom KiFreibetrag? Ansonsten gibt es in de Besteuerung keinen Unterschied. Wir reden hier von Almosen. Einzig was in vielen Fällen was bringt ist das Ehegattensplitting.

Ich fürchte Du hast unser Steuersystem nicht wirklich verstanden. Nur weil man andere Steuerklassen hat, zahlt man nicht weniger Steuern. Jeder zahlt am Ende (bei gleichem zu versteuernden EK gleich viel.

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 462105)
Und mit der Argumentation jemand der zwar Kinder wolle, es aber medizinisch nicht könne, müsse dafür finanziell bestraft werden,

Kein Mensch redet von Bestrafung. Es geht darum, dass jeder seinen gerechten Anteil beiträgt.Es geht um die Wahlfreiheit, ob man diesen Anteil über Kinder oder über Geld leisten will.

QUOTE=Pascal;462105]
Es soll Menschen geben, die ohne Kinder zu haben anderen gesellschaftlich wertvollen Tätigkeiten z.B. im sozialen Bereich nachgehen.[/quote]

Ja. ich z.B. In der Woche ca. 5-8h ehrenamtlich, kostenlos für Kinder. Was machst Du?


Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 462119)
hier glaubt noch jemand an die Mähr vom Weihnachtsmann!:Lachanfall:

Das was Du Mähr nennst ist das Kernkonzept unseres Staates. Wenn Du das lächerlich findest, dann weiß ich auch nicht. Ich habe höchsten Respekt von solch einer Errungenschaft. Ok -Du findest es lächerlich.


Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 462119)
Du bist wohl mit dem Klammersack als Kind gepudert worden???

A kleins bisserl langsam mein Freund und keine ersönlichen Beleidigungen, ja!? :Huhu:



Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 462119)
Und trotzdem finaziert er die ganzen Dinge mit seinen Abgaben. Ist das nicht genügend Schuldigkeit getan.

Das ist nichts was nicht jeder sowieso macht.

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 462119)
Und wenn in Deutschland zuwenig Kinder auf die Welt kommen,. woran liegt es denn???
Weißt du darauf ne Antwort???

Nein. Frag Dich selbst und alle diejenigen, die keine Kinder haben.


Zitat:

Zitat von ika (Beitrag 462163)
Da möchte ich mal aus einem anderen Fred zitieren (weil ich es damals so schön fand) :Cheese:

"Purer Altruismus ist in letzter Konsequenz selten das eigentliche Motiv ...... Allermeistens und höchstens handelt es Selbstverwirklichungsaltruismus."

Dazu stehe ich nach wie vor. Deshalb schrieb ich ja, was Du nicht zitiert hast...


Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462227)
Die Aussage finde ich eine ziemliche Unverschämtheit von dir.
Warum wurde ja zwischenzeitlich schon geschrieben.

Was meinst Du? Ich habe da nix gesehen ausser verletzte Eitelkeiten, weil ich ihnen einen Spiegel vorgehalten habe.

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462227)
Mal angenommen alle im "Elternalter" schaffen sich jetzt Kinder an. Wovon würde das denn alles gezahlt?

Was ist "alles"?

Zitat:

Zitat von Volkeree (Beitrag 462227)
Wenn es zukünftig an Steuer- und Rentenzahlern mangelt, sollte man jetzt bei den asozialen Hartz IV- Beziehern in dritter Generation massiv bei der Erziehung eingreifen.

Das meinetwegen auch.

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 462233)
Ich glaube wenn du die Abzüge auf meinem Lohnzettel sehen würdest, würden dir die (Freuden)Tränen kommen. Ich denke schon, dass ich nicht zu Knapp zur Kasse gebeten werde.

Na und? Wer viel Steuern zahlt hat viel verdient. Meinste das ist bei mir anders? Glaubst Du auch, dass man mit ner anderen Steuerklasse weniger steuern bezahlt? Wie gesagt: Abgesehen vom Kindergeld bzw. Kinderfreibetrag (was mehr ist). Und wenn man verheiratet ist, dann das Splitting. Das gibt's aber auch ohne Kinder.


Freunde: Wenn man den Sozialstaat als Prämisse festhält, dann muss man diese Dinge angehen. Will man den Sozialstaat runter fahren, dann ist das ein anderer Schnack. Ich muss hier aber nicht über Harz IV reden wenn ich das machen will.

Pascal 29.09.2010 21:37

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462272)

Sprichst Du jetzt von dem Kindergeld bzw. alternativ vom KiFreibetrag? Ansonsten gibt es in de Besteuerung keinen Unterschied. Wir reden hier von Almosen. Einzig was in vielen Fällen was bringt ist das Ehegattensplitting.

Ich fürchte Du hast unser Steuersystem nicht wirklich verstanden. Nur weil man andere Steuerklassen hat, zahlt man nicht weniger Steuern. Jeder zahlt am Ende (bei gleichem zu versteuernden EK gleich viel.

Warum gibt es dann Scheinehen als Steuersparmodell?

Gut verdienender Mann heiratet nicht berufstätige Frau, ändert damit seine Steuerklasse von I auf III und zahlt weniger Einkommensteuer. Korrekt?

Meik 29.09.2010 21:41

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462272)
Es geht um die Wahlfreiheit, ob man diesen Anteil über Kinder oder über Geld leisten will.

Über Geld leistet man seinen Beitrag - ob man es über Kinder wirklich tut lass ich mal dahingestellt.

Soll jeder Kinder bekommen der möchte, sollte ich mal die passende Frau dazu finden bin ich auch nicht abgeneigt. Aber dieses Märchen von wegen "ich sichere mit meinen Kindern die Zukunft" in Zeiten von mehrern Millionen Arbeitslosen und Überbevölkerung ist doch etwas ... na eben ein Märchen. ;)

Scheinehen? Hat die Ehe etwa einen anderen Grund als Geldsparen? :Cheese:

FinP 29.09.2010 22:41

Wir sind wohl welche der wenigen, die nach der Hochzeit tatsächlich weniger netto haben als vorher. Nicht viel, aber zählt als Gegenbeispiel!
Erklärung wieso und weshalb wäre hier etwas länglich... :Cheese:

Meik 29.09.2010 22:43

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 462358)
Wir sind wohl welche der wenigen, die nach der Hochzeit tatsächlich weniger netto haben als vorher.

Das liegt Gerüchteweise am Geschlecht :Cheese:

FinP 29.09.2010 22:45

Gute Antwort! :Lachanfall:
Hab aber die Gesamtnettosumme meiner Frau und mir gemeint.

huck 29.09.2010 23:06

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 462192)
Die Frage ist doch, ob die Marktwirtschaft das System der Zukunft sein kann? Ich denke, eher nicht.
Unser "Sozialstaat" hält "die unten" doch grade so am Leben.
Das ist meiner Meinung nach keine kulturelle Errungenschaft, sonder schlicht Kalkül!
Die Marktwirschaft basiert doch darauf, daß es wenige gibt, denen es hervorragend geht, in der Mitte jede Menge Ballungsraum mit Zufriedenen, die aufstreben wollen und sich nach unten absichern und denen unten, die ausgebeutet werden.

sehr schön gesagt, danke!

Volkeree 30.09.2010 00:29

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462272)
Was meinst Du? Ich habe da nix gesehen ausser verletzte Eitelkeiten, weil ich ihnen einen Spiegel vorgehalten habe.

Also ich sehe mich in diesem Spiegel nicht.

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462272)
Was ist "alles"?

Einerseits alles was für die Kinder seitens des Staates getan wird, wie Kindergeld, Erziehungsgeld, Kindergarten, Schule..... und andererseits alles was sonst von den Steuern gezahlt werden muss.

Sicherlich zahlen 10% der Steuerzahler 50% der Steuern und bei denen ist es egal welche Steuerklasse die haben, aber bei den restlichen macht es schon einen Unterschied, ob aus einer Familie einmal Steuerklasse 3 oder zweimal Klasse 1 oder 4 gezahlt werden.

Somit wären die Ausgaben höher und die Steuereinnahmen niedriger. Das ist auch bestimmt sehr kurzfristig gedacht, aber Politik wird ja leider auch immer nur kurzfristig gemacht.

kury 30.09.2010 00:50

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462272)
Kein Mensch redet von Bestrafung. Es geht darum, dass jeder seinen gerechten Anteil beiträgt.Es geht um die Wahlfreiheit, ob man diesen Anteil über Kinder oder über Geld leisten will.

QUOTE=Pascal;462105]
Es soll Menschen geben, die ohne Kinder zu haben anderen gesellschaftlich wertvollen Tätigkeiten z.B. im sozialen Bereich nachgehen.

Ja. ich z.B. In der Woche ca. 5-8h ehrenamtlich, kostenlos für Kinder. Was machst Du?
[/quote]
Wer sagt eigentlich das aus den Kindern die man groß zieht vollwertige Mitglieder der Gesellschaft werden.
Man stelle sich vor man pumpt da jede Menge Geld von Staatseite in die Erziehung Kindergeld Schulen Kitas usw. und dann brechen die Kinder ihre Lehre ab und leben bis an ihr Lebensende von Hartz4.
Vielleicht sollte man Kindergeld usw. als Barfög auszahlen. :Cheese:
Die Medallie hat immer 2Seiten

keko 30.09.2010 06:51

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 462192)

Die Marktwirschaft basiert doch darauf, daß es wenige gibt, denen es hervorragend geht, in der Mitte jede Menge Ballungsraum mit Zufriedenen, die aufstreben wollen und sich nach unten absichern und denen unten, die ausgebeutet werden.

So einfach ist es dann doch nicht.... Man muß die breite Masse verdummen, z.B. über das Fernsehen. Ihnen Träume vor die Füsse werfen, von denen sie zu Lebzeiten vergeblich träumen ("vom Tellerwäscher zum Millionär") und ihnen gerade so viel Geld zuir Verfügung lassen, dass sie sich irgendwelche sinnlosen Güter kaufen können, die sie bald wieder wegwerfen und wieder kaufen. Immer mal wieder hetzt man dann den Mittelstand gegen die Unterschicht auf oder umgekehrt, um sich weiter ungeniert Millionen in die Taschen zu stopfen.
Im Vergleich zu anderen System halt wohl immer noch das Beste ;)

Helmut S 30.09.2010 07:19

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 462297)
Gut verdienender Mann heiratet nicht berufstätige Frau, ändert damit seine Steuerklasse von I auf III und zahlt weniger Einkommensteuer. Korrekt?

Ehegattensplitting. Lies doch einfach. Ich schrieb es bereits. Mit Kindern oder nicht hat das aber nix zu tun.

TriBlade 30.09.2010 08:27

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 462572)
So einfach ist es dann doch nicht.... Man muß die breite Masse verdummen, z.B. über das Fernsehen. Ihnen Träume vor die Füsse werfen, von denen sie zu Lebzeiten vergeblich träumen ("vom Tellerwäscher zum Millionär") und ihnen gerade so viel Geld zuir Verfügung lassen, dass sie sich irgendwelche sinnlosen Güter kaufen können, die sie bald wieder wegwerfen und wieder kaufen. Immer mal wieder hetzt man dann den Mittelstand gegen die Unterschicht auf oder umgekehrt, um sich weiter ungeniert Millionen in die Taschen zu stopfen.
Im Vergleich zu anderen System halt wohl immer noch das Beste ;)

Volle Zustimmung!
Insbesondere der letzte Satz bringt es sehr schön auf den Punkt. Ist nicht alles wirklich toll, es gibt da schon "Ungerechtigkeiten", wo aber gibt es etwas was besser ist (nicht nur theoretisch sondern auch in der Praxis bewährt)

Gonzo 30.09.2010 08:39

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 462192)
Unser "Sozialstaat" hält "die unten" doch grade so am Leben.
Das ist meiner Meinung nach keine kulturelle Errungenschaft, sonder schlicht Kalkül!

Die Marktwirschaft basiert doch darauf, daß es wenige gibt, denen es hervorragend geht, in der Mitte jede Menge Ballungsraum mit Zufriedenen, die aufstreben wollen und sich nach unten absichern und denen unten, die ausgebeutet werden.

Das halt ich für ein bißchen zuu "klassenkämpferisch", aber .....

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 462192)
Die Frage ist doch, ob die Marktwirtschaft das System der Zukunft sein kann? Ich denke, eher nicht.

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 462192)
Soziale Markwirtschaft ist schlicht nicht mehr finanzierbar und wird es auch in Zukunft nicht mehr sein.
Das Rentensystem ist eine Farce, eigentlich auch passe.

"Eigentlich" müsste unser System konsequent restrukturiert werden, aber niemand traut sich das in unserem 4 Jahres-Wahl-Rhytmus.

... dem hier kann ich nur vollstens zustimmen !!!!! (s. auch das vorne im Thread mal erwähnte Buch). Das ist der eigentliche Punkt.


Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 462192)
..... aber diesen gesamten EU- Beamtenapperat halte ich für ungeheuer überbezahlt.

Auch full ACK !!!! Von dem Geld, was im Brüsseler Sumpf sinnlos versickert, könnte man eine Menge Gutes im Lande tun.

Gonzo 30.09.2010 08:51

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462244)
Ist das so? Bisschen einfach die Schuld auf den anonymen Staat zu schieben, wir sind ja auch irgendwo der Staat. Wen hätten wir denn in guten Zeiten gewählt der Steuererhöhungen vorgeschlagen hätte um für eine evtl. Krise vorzubeugen? Ah, nee, dann lieber den der Steuersenkungen verspricht.

Ja ist so. Seit den 70ern ist schon bekannt, was mit den Sozialsystemen passiert, wenn nicht entsprechend gegengesteuert wird. Und wenn mir ein Politiker plausibel erklärt, daß gewisse unangenehme Dinge notwendig sind, wähle ich den auch, ohne gleich ans eigene Portemonnaie zu denken.


Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462244)
Wir haben in guten Jahren viel Geld ausgegeben.

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462244)
Ist aber typisch menschlich, in guten Zeiten wird das Leben genossen...

Und jetzt zahlen wir halt den Preis dafür. Sind wir selbst schuld dran. Ist das ungerecht?

Gonzo 30.09.2010 08:55

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462272)
Freunde: Wenn man den Sozialstaat als Prämisse festhält, dann muss man diese Dinge angehen. Will man den Sozialstaat runter fahren, dann ist das ein anderer Schnack

Eben, m.E. in alter Form so nicht mehr bezahlbar. Es sei denn, es wird immer stärker von oben nach unten umverteilt.

Helmut S 30.09.2010 09:00

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462303)
in Zeiten von mehrern Millionen Arbeitslosen

Das ist tatsächlich ein Problem. Es MUSS dringend an den Ursachen gearbeitet werden bzw. die hier schon angesprochene radikale Umstellung initiiert werden. Keine Frage. Aus Angst vor dieser enormen Herausforderung aber den Staat oder das staatliche Sozialprinzip abschaffen halt ich für grundfalsch. Rifkin wurde ja nicht nur von mir als mögl. Vorschlag zitiert.


Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462303)
und Überbevölkerung ist doch etwas ... na eben ein Märchen. ;)

Probleme müssen dort gelöst werden wo sie entstehen bzw. wo die Ursachen liegen. Wir wissen alle, dass die Überbevölkerungsproblematik nicht das Problem der Industriestaaten ist. Aber die demographische Entwicklung ist ein Problem der Industriestaaten.

Gonzo 30.09.2010 09:36

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462610)
Das ist tatsächlich ein Problem. Es MUSS dringend an den Ursachen gearbeitet werden bzw. die hier schon angesprochene radikale Umstellung initiiert werden. Keine Frage. Aus Angst vor dieser enormen Herausforderung aber den Staat oder das staatliche Sozialprinzip abschaffen halt ich für grundfalsch. Rifkin wurde ja nicht nur von mir als mögl. Vorschlag zitiert.

Die angesprochenen Dinge abschaffen? Natürlich nicht !!! Aber ich verzweifle wirklich daran, daß selbst jetzt, 5 vor 12, sich immer noch kein Politiker findet, der über diesen "Ich-kann-doch-nicht-Dinge-tun-die-die-nächste-Wahl-gefährden-könnten"-Tellerrand rausblicken kann, bzw. will. Da wird einfach so rumgekrautert wie bisher. Weder-Fisch-noch-Fleisch-durchmogeln. Bloß keinem weh tun. Hauptsache Macht erhalten.

Und anstatt die Dinge richtig anzugehen wird groß und breit über Erhöhung von Hartz IV-Sätzen um 5 Euro (!!!!!!!) diskutiert !!!! Ich kann es nicht fassen. :Nee: :Nee:

Joerg aus Hattingen 30.09.2010 10:52

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 462297)
Gut verdienender Mann heiratet nicht berufstätige Frau, ändert damit seine Steuerklasse von I auf III und zahlt weniger Einkommensteuer. Korrekt?

Wenn die Rechnung unterm Strich mal nicht negativ ausgeht. Außerdem gibt es andere Steuersparmodelle, die vorteilhafter sind. Frag mal Deinen Steuerberater.

Joerg aus Hattingen 30.09.2010 11:00

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 462595)
Auch full ACK !!!! Von dem Geld, was im Brüsseler Sumpf sinnlos versickert, könnte man eine Menge Gutes im Lande tun.

Das ist Konjunktiv, wäre das Brüsseler 'Schwarze Loch' nicht vorhanden, gäbs ein anderes. Das dort verschwindende Geld sozialen Zwecken zukommen lassen zu wollen, ist pures unrealistisches Wunschdenken.

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 462603)
Und jetzt zahlen wir halt den Preis dafür. Sind wir selbst schuld dran. Ist das ungerecht?

Ungerecht ist es dann, wenn eine Genneration z.Bsp. für die Schieflage verantwortlich ist und eine der folgenden die Zeche bezahlen soll/muss.

F 18 30.09.2010 11:12

Das ist ja ne nette Diskussion hier

Der ein oder andere hier hat vom Arbeitsmarkt offensichtlich nicht die geringste Ahnung.
Glaubt ihr ernsthaft, dass die Mehrheit der Hartz IV Empfänger nicht arbeiten will?
Wer mit 45 Plus seinen Arbeitsplatz verliert hat doch (von Führungskräften im mittleren bis oberen Managment mal abgesehen) so gut wie keine Chance mehr einen regulären Job zu bekommen.

Wenn es keine vernünftige Grundsicherung für solche Leute gibt (der ein oder andere hier fordert ja sogar ganz auf ein Sicherungssystem zu verzichten), besteht natürlich irgendwann der Druck einen Arbeitsplatz anzunehmen der deutlich unterbezahlt ist. Wollen wir so ein System? Und wenn ja was bedeutet das?
Nach meiner Auffassung (und das kann man bei Leiharbeitern ja sehen) führt das dazu, dass der Mitarbeiter der den Job vorher zu besseren Konditionen ausgeführt hat seinen Job an den billigeren verliert. Diese Spirale dreht sich endlos. Ist dies volkswirtschaftlich sinnvoll?

Es ist sehr interressant zu sehen wie hier nach unten getreten wird, macht euch besser mal Gedanken darüber wie Milliarden an Subventionen und Bürgschaften aus Volksvermögen eingsetzt werden, da gibts sicher mehr zu holen.

Gonzo 30.09.2010 11:17

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 462674)
Das ist Konjunktiv, wäre das Brüsseler 'Schwarze Loch' nicht vorhanden, gäbs ein anderes. Das dort verschwindende Geld sozialen Zwecken zukommen lassen zu wollen, ist pures unrealistisches Wunschdenken.

Klar, das ist so. Aber wo soll das Geld für die "verarmten Schichten", Hartz-IV-Empfänger oder wie immer man die Gruppe relativ niedriger Einkommensempfänger auch bezeichnet, denn herkommen. Entweder der Staat verschuldet sich noch mehr, oder es läuft über Umverteilung. Und wieso sollten die finanziell besser gestellten jetzt den vom Staat verursachten Mist ausbaden?

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 462674)
Ungerecht ist es dann, wenn eine Genneration z.Bsp. für die Schieflage verantwortlich ist und eine der folgenden die Zeche bezahlen soll/muss.

Ungerecht ja, aber das ist halt so. Wer soll sie denn sonst zahlen?

Stefan 30.09.2010 11:20

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 462684)
Ist dies volkswirtschaftlich sinnvoll?

Ich frage mich häufig "Ist es betriebswirtschaftlich sinnvoll?"

Z.B. das Thema Laufschuhverkäufer: Ist es unterm Strich nicht sinnvoll, eine fähige, fleissige Kraft zu haben, die langfristig im Laden bleibt und dafür vielleicht 50% mehr an Personalkosten verursacht. Unterm Strich holt der Laden die 50% gegenüber der "unfähigen" Kraft doch wahrscheinlich locker wieder über höheren Umsatz, langfristige Kundenbindung..... wieder rein. Das Beispiel ist auf fast jede Branche übertragbar.

Stefan

Gonzo 30.09.2010 11:27

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 462684)
Der ein oder andere hier hat vom Arbeitsmarkt offensichtlich nicht die geringste Ahnung.
Glaubt ihr ernsthaft, dass die Mehrheit der Hartz IV Empfänger nicht arbeiten will?
Wer mit 45 Plus seinen Arbeitsplatz verliert hat doch (von Führungskräften im mittleren bis oberen Managment mal abgesehen) so gut wie keine Chance mehr einen regulären Job zu bekommen.

Bezweifle ich ja gar nicht. Ist schwierig und nicht schön.

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 462684)
Wenn es keine vernünftige Grundsicherung für solche Leute gibt (der ein oder andere hier fordert ja sogar ganz auf ein Sicherungssystem zu verzichten), besteht natürlich irgendwann der Druck einen Arbeitsplatz anzunehmen der deutlich unterbezahlt ist. Wollen wir so ein System? Und wenn ja was bedeutet das?

Auch nicht schön, will auch bestimmt keiner.

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 462684)
Es ist sehr interressant zu sehen wie hier nach unten getreten wird, macht euch besser mal Gedanken darüber wie Milliarden an Subventionen und Bürgschaften aus Volksvermögen eingsetzt werden, da gibts sicher mehr zu holen.

Ist doch keine Menschenverachtung oder soziale Kälte. Aber Du kannst doch nur Geld ausgeben, was Du hast. Bzw. geliehenes muß zumindest wieder rückzahlbar sein.

Durch die Finanzkrise und die Staatskrisen (Griechenland, PIGS) ist der Schuldenstand nicht mehr kontrollierbar geworden. Natürlich ist das eine Sauerei.

Aber (öffentliches) Geld ist keines mehr da.

Meik 30.09.2010 11:52

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 462684)
Glaubt ihr ernsthaft, dass die Mehrheit der Hartz IV Empfänger nicht arbeiten will?
Wer mit 45 Plus seinen Arbeitsplatz verliert hat doch (von Führungskräften im mittleren bis oberen Managment mal abgesehen) so gut wie keine Chance mehr einen regulären Job zu bekommen.

Den Teil der nicht will gibt es auch.

Der andere Teil hat häufig einfach ein Problem mit der (Aus)-Bildung. Ein 45jähriger wo die Ausbildung 25 Jahre zurückliegt und der nie groß an Weiterbildungen teilgenommen hat ist leider nicht mehr überall von heute auf morgen einsetzbar. Der kennt sich nur noch mit dem kleinen Gebiet aus mit dem er sich die letzten 25 Jahre in seinem Job beschäftigt hat.
Der muss erstmal viel Lernen. Viele junge Leute kannst du dank fehlender Berufs- und immer öfter sogar Schulbildung nicht mehr gebrauchen.

IMHO liegt DA der Hauptknackpunkt. Bildung anbieten und den Leuten mehr in den Hintern treten die Angebote auch wahrzunehmen. Von nichts kommt nichts.

Den Sozialstaat abschaffen oder nur nach unten treten ist weder erstrebenswert noch zielführend. :(

Eine Umverteilung ist leider der einzige Weg, wer soll es denn sonst bezahlen. Die "Reichen" sind doch die einzigen die das Geld noch haben. Und das strukturelle Problem dass die Schere immer größer wird und es immer schwieriger wird wenn man einmal unten ist da wieder raus zu kommen. Und von oben wird alles getan damit die Schere größer und die Barriere dazwischen undurchdringlicher wird.

Cruiser 30.09.2010 11:55

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 462694)
Ist doch keine Menschenverachtung oder soziale Kälte. Aber Du kannst doch nur Geld ausgeben, was Du hast. Bzw. geliehenes muß zumindest wieder rückzahlbar sein.

Aber (öffentliches) Geld ist keines mehr da.

That´s the point!
Und auch hier: Die Masse macht es.

Geld verprasst (aber richtig), dazu kommt die Europäisierung, die ihr übriges zum Arbeitslohn beiträgt.

@ F18
Mal am Rande: Viele Firmen sind doch gar nicht mehr in deutscher Hand.
Dem ausländischen Investor/Firmenkonzern ist es wurscht, ob ein Produkt z.B. im europ. Osten oder in Deutschland gefertigt wird, solange der Preis niedrig und die Qualität grade noch sooooooo akzeptabel ist, daß keine Unsummen an Warrantykosten entstehen.
Das ist modernes Finanzschach...:cool:

Cruiser 30.09.2010 11:59

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462713)
Und von oben wird alles getan damit die Schere größer und die Barriere dazwischen undurchdringlicher wird.

Nana, nur bedingt, denn die oben wissen auch sehr genau, das nach Schere größer - größer -größer Schere AB kommt.
Das möchten die im eigenen Interesse vermeiden, wissen aber kaum noch WIE.

Oder?

F 18 30.09.2010 12:08

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 462694)


Aber Du kannst doch nur Geld ausgeben, was Du hast. Bzw. geliehenes muß zumindest wieder rückzahlbar sein.

Durch die Finanzkrise und die Staatskrisen (Griechenland, PIGS) ist der Schuldenstand nicht mehr kontrollierbar geworden. Natürlich ist das eine Sauerei.

Aber (öffentliches) Geld ist keines mehr da.

So sieht der Haushalt aus, vielleicht werden falsche Prioritäten gesetzt.

http://3.bp.blogspot.com/_LESOJo9VQ8...l%C3%A4nen.bmp

Sozialetat sieht wie folgt aus:
Wir haben im Staatsetat für 2010 143,2 MRD € für Arbeit und soziales. Bei 3,03 Mio Arbeitslosen und 7,4 Mio Hartz IV Empfängern macht dies pro Kopf 14300 € pro Jahr also 1191€ pro Monat.

Ich würde erst mal die Frage stellen, wieviele Hartz IV bekommen obwohl sie arbeiten.
Danach würde ich mal prüfen inwiefern Leiharbeiter die zeitweise in Betrieben eingesetzt werden in "Leerlaufzeiten" von den Leihfirmen sofort wieder entlassen werden.
Dann wird man feststellen, das die Flexibiltät und Kostensenkung die über diese Instrumente in der Industrie realsiert wurden über den Etat Arbeit und Soziales gegenfinanziert werden. Verfehlte Arbeitsmarktpolitik würde ich sowas nennen.

Meik 30.09.2010 12:10

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 462719)
Das möchten die im eigenen Interesse vermeiden, wissen aber kaum noch WIE.

Ich hab das Gefühl die Erkenntnis ist nicht sonderlich verbreitet.

Warum zahlen sonst Firmen Dumpinglöhne um die Gewinne zu erhöhen wenn es doch viel besser wäre denen mehr zu bezahlen damit die Schere nicht "ab" geht. :confused:

Badekaeppchen 30.09.2010 12:15

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 462724)
So sieht der Haushalt aus, vielleicht werden falsche Prioritäten gesetzt.

http://3.bp.blogspot.com/_LESOJo9VQ8...l%C3%A4nen.bmp

Ich finde es alarmierend, dass der zweitgrößte Posten im Bundeshaushalt die Zinslast für Schulden ist.

Gonzo 30.09.2010 12:22

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462713)
Eine Umverteilung ist leider der einzige Weg, wer soll es denn sonst bezahlen.

Sorry, aber auf so einen Sozialismus kann ich verzichten. Und der Staat hat es nicht. Das ist dann eben so, daß das eben keiner bezahlt.

Ich weiß auch gar nicht, wieso so viele Leute (besonders die Deutschen!) glauben, daß der Staat dafür zuständig ist, für den materiellen Wohlstand seiner Bürger von der Wiege bis zur Bahre zu garantieren. Das ist nämlich definitiv nicht seine Aufgabe!!

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462713)
Die "Reichen" sind doch die einzigen die das Geld noch haben.

Abesehen davon, daß der Begriff oft viel zu polemisch benutzt wird: "den Reichen" nimmt man es dann einfach ab, oder wie? Wie gesagt, wir haben hier (Gott sei Dank) eigentlich (noch) keinen Kommunismus.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:47 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.