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neonhelm 30.09.2009 14:01

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 283787)
Und mit dem Fahrrad wird es schwierig. Aber in meiner Größe ggf. noch machbar.

Ich haette in Perranporth doch ein Foto von dem alten Targa mit dem Rad drin machen sollen...

maifelder 30.09.2009 14:02

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 283759)
Nimm einfach die Hartz4-Fraktion. Denen wurde eine "Lohnsteigerung" von fast 40 % versprochen (500 Euro), praktisch ohne Gegenleistung. Für diese oft schlichten Gemüter ein fantastischer Deal. Kann ich nachvollziehen. Fördern ohne Fordern quasi.



In dem Haus von meinem Chef und damit quasi meine Nachbarn, wohnen 5 Quadristen.

Wenn ich darüber nachdenke, bekomme ich einen hohen Puls. Geschnorre ohne Ende.

Ich würde die alle den Müll kehren lassen, oder ähnliches.

Pascal 30.09.2009 14:06

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 283763)
Wenn das so eine feine Sache ist, dann mach doch mit .... bei Hartz4 ...

Nicht das ich das Verfahren begrüsse, da gäbe es sicher andere Lösungsansätze die langfristig mehr bringen, aber diese tumbe Rumgehacke finde ich inzwischen billig.

Gib mir zwei Kinder und ne Frau, dann fange ich an ernsthaft darüber nachzudenken...;)

Im Ernst: "billig" meint und ist auch einfach und verständlich. Und wenn eine Hartz4 Familie mit 2+2 Personen damit 2000 Euro plus der einfachheit nach noch 500 Euro Wohngeld, macht summarisch 2500 Euro erhalten soll, erlaube ich mir die Frage: wer bekommt netto mehr als 2500 Euro? Wo wäre überhaupt noch ein Anreiz für Personen aus diesem Klientel einer geregelten Arbeit nachzugehen?

Um demnach einen Anreiz "pro Arbeiten" zu geben, müsste das netto nochmals mindesten 500 Euro mehr betragen, also 3000 Euro. Und das für überwiegend Nichtakademiker. Das ist aberwitzig und völlig illusorisch.

eintrachthaiger 30.09.2009 14:07

Zitat:

Das hier war mal die FDP...
Eins vorne weg. Auch wenn ich sie nicht gewählt habe und ich sie inhaltlich recht flach finde, finde ich die Linken eine Erfrischung für das politische Machtgefüge im Lande.

Und dennoch finde ich, daß Du, wenn Du die Freiburger Thesen hier postest, die linken nicht als links-liberale Partei bezeichnen und sie deshalb wählen kannst. Oder übersehe ich hier einen wichtigen Gedanken von Dir? Alleine die Verstaatlichungsgedanken sprechen massiv gegen links-liberales Gedankengut in der Linken. Aber hey, das ist nur meine Meinung.

neonhelm 30.09.2009 14:10

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 283795)
Und wenn eine Hartz4 Familie mit 2+2 Personen damit 2000 Euro plus der einfachheit nach noch 500 Euro Wohngeld, macht summarisch 2500 Euro

Bist du bitte mal so nett und schluesselst das aktuelle Einkommen einer ALGII-Familie genau auf?

neonhelm 30.09.2009 14:14

Zitat:

Zitat von eintrachthaiger (Beitrag 283796)
Eins vorne weg. Auch wenn ich sie nicht gewählt habe und ich sie inhaltlich recht flach finde, finde ich die Linken eine Erfrischung für das politische Machtgefüge im Lande.

Und dennoch finde ich, daß Du, wenn Du die Freiburger Thesen hier postest, die linken nicht als links-liberale Partei bezeichnen und sie deshalb wählen kannst. Oder übersehe ich hier einen wichtigen Gedanken von Dir? Alleine die Verstaatlichungsgedanken sprechen massiv gegen links-liberales Gedankengut in der Linken. Aber hey, das ist nur meine Meinung.

Ich habe die Linken nicht als linksliberal bezeichnet, sondern als fuer mich im Augenblick einzige Alternative zum ungueltig waehlen.

Im Zweifel ist mir eine (Wieder)-Verstaatlichung von Kernleistungen des Staates (Was fuer ein Wiederspruch in sich) lieber als ein weiterer Ausverkauf von Gemeineigentum.

Pascal 30.09.2009 14:25

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 283797)
Bist du bitte mal so nett und schluesselst das aktuelle Einkommen einer ALGII-Familie genau auf?

Hast Du das Wahlprogramm der Linken nicht gelesen :) ? Gegenstand der Diskussion war nicht das aktuelle Ist, sondern das proklamierte Ziel.

Pascal 30.09.2009 14:33

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 283762)
Es freut mich immer wieder, zu lesen, wie vielen alleinerziehenden Muettern hier ein schlichtes Gemuet unterstellt wird...

Wo schrieb ich von Müttern? Meine Aussagen sind durch (leider) wahre Erfahrungen entstanden bzw. unterfüttert. Da könnte ich so manche Geschichte erzählen...wie wohl viele andere auch...:)

neonhelm 30.09.2009 14:42

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 283802)
Hast Du das Wahlprogramm der Linken nicht gelesen :) ? Gegenstand der Diskussion war nicht das aktuelle Ist, sondern das proklamierte Ziel.

Ach so... Ich dachte, du wolltest mal mit konkreten Zahlen und was Substanziellen zum Thema "fordern und foerdern" kommen...

Du kennst uebrigens den Spruch von dem "Das Unmoegliche wollen..."?

Wie dasOe ja schon gesagt hat, so attraktiv kann ALGII ja nicht sein, sonst wuerd es jeder machen. Ich bin mir ziemlich sicher, es gibt mehr Steuerhinterzieher als ALGII-Schmarotzer. Aber so ne kleine Neiddebatte ist doch immer gut, um von den wichtigen Themen abzulenken.

eintrachthaiger 30.09.2009 14:51

Zitat:

es gibt mehr Steuerhinterzieher als ALGII-Schmarotzer
Ich finde es auch immer wieder erstaunlich wie oft mangelnde Sozialmoral oder -ethik mit unteren Einkommens- bzw. Transferleistungsbeziehern verbunden wird. Wohingegen Menschen wie ein Zumwinkel einen moralischen Persilschein zu erhalten scheinen und ihr Verhalten nicht als antisozial angesehen wird. :Nee:

Helmut S 30.09.2009 14:55

Zitat:

Zitat von eintrachthaiger (Beitrag 283833)
mangelnde Sozialmoral oder -ethik

Die Frage ist ja gar nicht so sehr, wie viel habe ich davon (Moral/Ethik) sondern wie belastbar ist sie.

Belastbarkeit von Moral wird sehr häufig in EUR gemessen.

Den von Dir kritisierten Zusammenhang sehe ich demnach auch nicht und Gelgegenheit macht vielmehr bekanntlich ja auch Diebe.

maifelder 30.09.2009 14:59

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 283836)

Belastbarkeit von Moral wird sehr häufig in EUR gemessen.



Genau, je geringer die Differenz zwischen ALG und Gehalt ist, desto bequemer die Leute.

Mein Tipp, Essensmarken, Wohngeld, Kleidergeld, Gegenleistung Straße kehren oder ähnliches.

Ich rede jetzt von Leuten in meinem Alter, die Arbeiten können, sich aber lieber die Eier schaukeln, Pornos downloaden, Musik hören (und mir dadurch den Schlaf rauben), Kiffen, Saufen usw.

Ich lade Euch gerne ein und stelle ich den 5fen vor. :Blumen: :Huhu:

Leute, die Unterstützungsgeld benötigen, weil der Lohn zu gering ist, lasse ich explizit außen vor, so was darf nicht sein, deshalb, "Arbeit muss sich wieder lohnen".

Helmut S 30.09.2009 15:05

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 283839)
Leute, die Unterstützungsgeld benötigen, weil der Lohn zu gering ist, lasse ich explizit außen vor, so was darf nicht sein, deshalb, "Arbeit muss sich wieder lohnen".

Wie steht ihr eigentlich zum Thema Mindestlohn.

Einerseits sage ich: "Wer arbeitet, soll davon Leben können."

Ob das allerdings automatisch die Argumentation für Mindestlohn ist, weiß ich noch nicht, denn wenn es Mindestlohn gibt, müsste es ja auch eine "Mindestleistung" (die über die reine körperliche Anwesenheit am Arbeitsplatz o. ä. hinausgeht) geben. :confused:


Bin unentschlossen, weil eigentlich hat das Phänomen "Ich arbeite und kann trotzdem nicht davon Leben" ja mehr Ursachen als nur zu niedrige Löhne. Höchstens "relativ" zu niedrige Löhne ... aber ist das nicht auch ein Wertschätzungsproblem der Arbeitsendprodukte an sich bzw. ein "Geiz-ist-Geil" Problem?

maifelder 30.09.2009 15:09

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 283844)

Ob das allerdings automatisch die Argumentation für Mindestlohn ist, weiß ich noch nicht, denn wenn es Mindestlohn gibt, müsste es ja auch eine "Mindestleistung" (die über die reine körperliche Anwesenheit am Arbeitsplatz o. ä. hinausgeht) geben. :confused:




Deshalb doch die Lockerung des Kündigungsschutzes. :Huhu:

Kick it!!! :Huhu:

yankee 30.09.2009 15:13

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 283839)
Leute, die Unterstützungsgeld benötigen, weil der Lohn zu gering ist, lasse ich explizit außen vor, so was darf nicht sein, deshalb, "Arbeit muss sich wieder lohnen".

Oh, ja. FDP die neue Arbeiterpartei. Aber du fällst doch nicht ernsthaft auf diesen Nepp rein, oder?

Die FDP will nämlich das sich Arbeit wieder so richtig für die Top Verdiener lohnt, denn Mindestlohn wollen sie schließlich nicht.

maifelder 30.09.2009 15:24

Zitat:

Zitat von yankee (Beitrag 283849)
Oh, ja. FDP die neue Arbeiterpartei. Aber du fällst doch nicht ernsthaft auf diesen Nepp rein, oder?

Die FDP will nämlich das sich Arbeit wieder so richtig für die Top Verdiener lohnt, denn Mindestlohn wollen sie schließlich nicht.



Ich könnte jetzt was dazu schreiben, dann würde ich mich als total arrogantes Arschloch outen, daher lasse ich das lieber, ich will mit einpaar Leuten noch weiter was zu tun haben.

Deshalb nur kurz und besonnen geschrieben:
Bis auf einpaar wenige Ausnahmen, kann jeder, der Leistung bringt auch davon leben. Andere haben wegen Krankheit Probleme (ich schreibe jetzt nicht Pech gehabt).

Warum lohnt sich Arbeit und persönlicher Einsatz?
Ich habe an der Waschstrasse ein höheres Trinkgeld als Stundenlohn (12,5DM bzw. 6,5Euro) bekommen. Heute ist mein Gehalt ebenfalls leistungsabhängig. Ich hatte im Juni mein Fixum verdoppelt.

dude 30.09.2009 15:49

Wieviele bei den Linken haben denn noch kaum getrockenetes Blut an den Fingern?

Helmut S 30.09.2009 15:55

Es gibt allerdings durchaus ernsthafte Modelle und Menschen, die sowas wie ein Grundeinkommen fordern bzw. grundsätzlich den Fortbestand der Arbeit als Einkommensquelle kritisch sehen (http://de.wikipedia.org/wiki/Jeremy_Rifkin).

neonhelm 30.09.2009 16:01

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 283880)
Wieviele bei den Linken haben denn noch kaum getrockenetes Blut an den Fingern?

Da kann ich dir gerade nicht folgen.

neonhelm 30.09.2009 16:04

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 283885)
Es gibt allerdings durchaus ernsthafte Modelle und Menschen, die sowas wie ein Grundeinkommen fordern bzw. grundsätzlich den Fortbestand der Arbeit als Einkommensquelle kritisch sehen (http://de.wikipedia.org/wiki/Jeremy_Rifkin).

Nun, es ist ja nicht so, als wenn uns "die Arbeit ausgeht". Es ist ja vielmehr so, das die zu machende Arbeit niemand mehr bezahlen moechte.

DragAttack 30.09.2009 16:07

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 283880)
Wieviele bei den Linken haben denn noch kaum getrockenetes Blut an den Fingern?

:Schlafen:

Zu Beginn der Bundesrepublik war die Union ein Auffanglager alter NS-Größen. Viele Amtsträger aus frühen BRD-Zeiten habe eine NSDAP-Vergangenheit und noch immer tut sich die Union schwer damit, sich von Ihren NSDAP-Größen Filbinger etc. zu distanzieren.

Es bringt einfach nichts, eine Partei dauerhaft ausschließlich auf Ihre Vergangenheit zu reduzieren. Ich bin weder Union- noch Linke-Wähler, beide nichtwahlentscheidungen begründen sich aktuell aus dem jetzigen Programm - nicht historisch.

Gruß Torsten

dude 30.09.2009 16:37

NS/DDR. Gewagter Vergleich.

HendrikO 30.09.2009 16:40

Ich bin keine 40 und entscheide nach dem, was heute ist, nicht früher. Und da klebt noch eine Menge Blut an SED-Fingern.

Es geht weniger darum, was jemand früher getan hat, sondern darum, was er heute sagt. Und in der Linken sind eben sehr viele Leute, die "das mit der Mauer und der Stasi und so" gar nicht so schlimm finden. Das ist übrigens auch der Unterschied zu den ehemaligen Blockparteien, wo keiner so einen unerträglichen Mist daher redet. Gipfel ist die Wagenknecht, die Stalin nach wie vor für einen großen Staatsmann hält.

Diese aArtei ist für mich deshalb definitiv unwählbar und unterscheidet sich im Grad ihrer antirechtsstaatlichen Meinungen nur unwesentlich von der NPD.

HendrikO 30.09.2009 16:41

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 283912)
NS/DDR. Gewagter Vergleich.

Ja, ist so, wie wenn man einen einfachen Mörder mit einem Massenmörder vergleicht. Schwerverbrecher sind es trotzdem beide. Mord ist Mord.

dude 30.09.2009 16:47

Zitat:

Zitat von HendrikO (Beitrag 283915)
Und in der Linken sind eben sehr viele Leute, die "das mit der Mauer und der Stasi und so" gar nicht so schlimm finden. Das ist übrigens auch der Unterschied zu den ehemaligen Blockparteien, wo keiner so einen unerträglichen Mist daher redet. Gipfel ist die Wagenknecht, die Stalin nach wie vor für einen großen Staatsmann hält.

Diese aArtei ist für mich deshalb definitiv unwählbar und unterscheidet sich im Grad ihrer antirechtsstaatlichen Meinungen nur unwesentlich von der NPD.

Danke, GENAU das meine ich. Bin froh, dass es von Dir kommt.

qbz 30.09.2009 17:06

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 283844)
Bin unentschlossen, weil eigentlich hat das Phänomen "Ich arbeite und kann trotzdem nicht davon Leben" ja mehr Ursachen als nur zu niedrige Löhne. Höchstens "relativ" zu niedrige Löhne ... aber ist das nicht auch ein Wertschätzungsproblem der Arbeitsendprodukte an sich bzw. ein "Geiz-ist-Geil" Problem?

Logisch ist für mich erstens, dass sog. freie Märkte ohne staatliche, gesetzliche Regelungen in der Regel immer einen beträchtlichen (je nach Zyklus unterschiedlich grossen) Sektor Arbeitslose u. einen sog. Niedriglohnbereich hervorbringen wegen der Konkurrenzen in verschiedenster Hinsicht.

Zweitens wie Neonhelm schreibt, Arbeit wäre da, aber niemand, der diese bezahlt. Weshalb frage ich mich? Weil Kapital halt der Rendite wegen hauptsächlich dahin fliesst, wo die Arbeit "hochproduktiv" vonstatten gehen kann, wo die "grossen" Werte geschaffen werden u. wo "expansive" Märkte zu erwarten sind, solange keine staatlichen Regelungen für einen Ausgleich zwischen verschiedenen Sektoren sorgen. (wie z.B. staatliche Fördergelder für Wärmeisolation von Altbauten etc.)

-qbz

Kalle Grabowski 30.09.2009 17:09

Zitat:

Zitat von HendrikO (Beitrag 283915)

Diese aArtei ist für mich deshalb definitiv unwählbar und unterscheidet sich im Grad ihrer antirechtsstaatlichen Meinungen nur unwesentlich von der NPD.

Gerade aber weil die Linke das sofortige Verbot der NPD im Parteiprogramm stehen hat, muss ich ihnen diesen Punkt zugute halten. Meine Austauschstudenten verstehen sehr wohl, was die Linken als Partei legitimiert, obwohl ihnen der historische Hintergrund bekannt ist. Sie verstehen aber aus nachvollziehbaren Gründen ums Verrecken nicht, dass die braune Brut mit Plakaten und Gesang durch unser Land zieht und vom Steuerzahler noch subventioniert wird.

DragAttack 30.09.2009 17:21

Zitat:

Zitat von HendrikO (Beitrag 283917)
Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 283912)
NS/DDR. Gewagter Vergleich.

Ja, ist so, wie wenn man einen einfachen Mörder mit einem Massenmörder vergleicht. Schwerverbrecher sind es trotzdem beide. Mord ist Mord.

Verstehen nicht, was du mir hiermit sagen willst, hoffe jedoch, das die von dir Verwendete Reihenfolge NS/DDR, einfacher Mörder/Massenmörder nicht deiner Aussageintention entspricht.

@Dude: Sinn meiner Aussage war kein Vergleich NS/DDR sondern vielmehr ein Vergleich des jeweiligen Umganges des Union/Linke mit ihrem teilweise aus vordemokratischen Zeiten vorbelasteten Personal.

Zitat:

Zitat von HendrikO (Beitrag 283915)
Gipfel ist die Wagenknecht, die Stalin nach wie vor für einen großen Staatsmann hält.

Diese aArtei ist für mich deshalb definitiv unwählbar und unterscheidet sich im Grad ihrer antirechtsstaatlichen Meinungen nur unwesentlich von der NPD.

Wo ist der Unterschied zwischen Sahra Wagenknecht und Ihrer unreflektierten Haltung zum DDR-Unrecht und z.B. Günther Oettinger mit seinem Persilschein für Filbinger?

Man mag die politischen Rezepte der Linken ablehnen, aber im Gegensatz zur NPD geht von dieser Partei keine Gewalt (und IMO auch keine Gefahr zukünftiger Gewalt) aus. Ich halte die ständigen Vergleiche von Linke/NPD für eine Verhöhnung der aktuellen Opfer rechtsextremer Gewalt.

Gruß Torsten

dude 30.09.2009 17:26

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 283939)
Wo ist der Unterschied zwischen Sahra Wagenknecht und Ihrer unreflektierten Haltung zum DDR-Unrecht und z.B. Günther Oettinger mit seinem Persilschein für Filbinger?

Es gibt keinen!

Aber Edith sagt: "Wenigstens gibt es bei der CDU keine Altnazis mehr."

neonhelm 30.09.2009 17:42

Darf ich bei der Gelegenheit noch mal drauf hinweisen, wo Wagenknecht in der Linken steht?

Und um nochmal auf die Alt-SEDler zu sprechen zu kommen: Der Fall der Mauer ist jetzt 20 Jahre her. Fuer mich zaehlt mittlerweile eher, wie ist jemand in dieser Zeit mit seiner Vergangenheit umgegangen.

dude 30.09.2009 17:49

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 283948)
Fuer mich zaehlt mittlerweile eher, wie ist jemand in dieser Zeit mit seiner Vergangenheit umgegangen.

Richtig!
Und, wie ist "er/sie" damit umgegangen?
Eben!

DragAttack 30.09.2009 18:08

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 283949)
Richtig!
Und, wie ist "er/sie" damit umgegangen?
Eben!

Mauerfall war vor 20 Jahren. Wenn ich die heutige Linke mit derUnion der späten 60er vergleiche, dann hat IMO die Linke ein deutlich höheres Maß an Reflektion erlangt. Wenn du also deinen Vorwurf des kaum getrockneten Blutes auch auf die damalige Union ausweitest, höre ich auf die heutige Linke dagegen zu verteigigen :Cheese:

Nachtrag:Irgetwann ist halt einfach Zeit, die Partei nach Ihren inhaltlichen Positionen zu beurteilen. Und da nach meiner Einschätzung die Wagenknechte bei den Linken nicht tonangebend sind, liegt dieses irgentwo IMO eher in der jüngeren Vergangenheit als in ferner Zukunft.


Gruß Torsten

dude 30.09.2009 20:50

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 283956)
Wenn du also deinen Vorwurf des kaum getrockneten Blutes auch auf die damalige Union ausweitest, höre ich auf die heutige Linke dagegen zu verteigigen :Cheese:

Natuerlich, sofern es sie eben betrifft! 20 Jahre sind lange, aber eben noch keine 60. Und eine Glorifizierung der Nazizeit hat bei der CDU nicht stattgefunden.

DragAttack 01.10.2009 00:20

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 284017)
Und eine Glorifizierung der Nazizeit hat bei der CDU nicht stattgefunden.

An Aussagen, dass damals nicht alles schlecht gewesen wäre, kann ich mich auch noch erinnern - und dabei reicht meine persönliche politische Erinnerung nur bis mitte achtziger zurück.

Ich reagiere deshalb leicht allergisch auf das Linke-Bashing, da es nach meiner Beobachtung in den meisten Fällen ausgerechnet aus jener politischen Ecke kommt, die sich im eigenen Umgang mit politischen Vorbelastungen nicht mit Ruhm bekleckert hat.

Gruß Torsten

Jahangir 04.10.2009 18:47

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 284017)
Natuerlich, sofern es sie eben betrifft! 20 Jahre sind lange, aber eben noch keine 60. Und eine Glorifizierung der Nazizeit hat bei der CDU nicht stattgefunden.

Weißt du eigentlich viele SEDler in der CDU Karriere gemacht haben. Von den Blockparteien der DDR möchte ich mal gar nicht sprechen.
Zwischen dem Terror der Nazizeit und dem SED Unrechtsstaat bestehen auch gewaltige Unterschiede, auch wenn es einzelnen Opfer der Systeme egal sein dürfte.
Cengiz

HendrikO 04.10.2009 21:07

Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 285868)
Weißt du eigentlich viele SEDler in der CDU Karriere gemacht haben.

Nenn mal einen. Ich kenne keinen.

Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 285868)
Von den Blockparteien der DDR möchte ich mal gar nicht sprechen.

Mach mal.

Jahangir 05.10.2009 17:21

Zitat:

Zitat von HendrikO (Beitrag 285943)
Nenn mal einen. Ich kenne keinen.



Mach mal.

Vielen Dank für die Aufforderung. Zunächst zu den Blockparteien. Weil es schneller geht, aus Wikipedia

Zitat:

Die Blockparteien waren in den meisten Gremien und Organen der DDR bis hin zu Volkskammer und Ministerrat (Regierung) vertreten und vollzogen dort die Politik der SED mit. Alle Vorsitzenden der Blockparteien waren ab 1960 zugleich Stellvertreter des Staatsratsvorsitzenden, des formellen Staatsoberhauptes der DDR. Allerdings hatte die SED die meisten (und wichtigsten) Posten im Ministerrat, die Staatsratvorsitzenden, Ministerpräsidenten, Innenminister, MfS-Minister und Vorsitzende des Nationalen Verteidigungsrat waren stets SED-Mitglieder.

Im Offizierskorps der Sicherheitsorgane wie der Stasi waren die Blockparteien gar nicht vertreten; außerdem hatte die SED nicht nur eine territoriale, sondern auch eine Organisation in Betrieben, was sie abermals präsenter machte. Sitzungen der Blockparteien fanden stets nach denen der SED statt, und zwar nie in Berlin.[10]

Als die SED 1987 ungefähr 2,2 Millionen Mitglieder zählte, waren in den (übrigen) Blockparteien insgesamt 469.000 Menschen Mitglied (1977: 365.000). Damals hatte die DDR ungefähr 16 Millionen Einwohner, davon acht Millionen Erwerbstätige. Im Vergleich zu den bundesdeutschen Parteien sind diese Zahlen sehr hoch: Die größte Westpartei, die SPD, hatte 1977 ihren Höhepunkt mit einer Million Mitglieder, bei sechzig Millionen Bundesbürgern.

Wer Mitglied in einer Blockpartei wurde, zeigte damit eine gewisse Bereitschaft, sich dem Regime anzupassen, ohne aber Mitglied der SED zu werden. Da den Blockparteien eine bestimmte Anzahl von Positionen in Staat und Gesellschaft zugesprochen war, konnte eine Blockpartei-Mitgliedschaft positiv für die eigene Karriere sein. Der Weg über die Blockpartei war dann vielleicht sogar schneller als über die SED, da die Blockparteien deutlich weniger Mitglieder hatten. Dennoch war man von den wirklichen Machtpositionen im Staat ausgeschlossen.

Im Volksmund wurden die Blockparteien und deren Mitglieder mitunter „Blockflöten“ genannt.
Unvergessen ist der Verkehrsminister Krause aus den neuen Bundesländern. Kannst ja mal selbst googlen.

Morgen schicke ich dir was zu den SEDler, auch Wendehälse genannt, die nach der Wende in den sog. bürgerlichen Parteien Karriere gemacht haben.

maifelder 05.10.2009 18:36

Im aktuellen Spiegel oder war es letzte Woche, ist ein Bericht über Gregor Gysi drinnen.

Dessidenten-Anwalt und IM, mal gucken, ob die dem noch irgendwann das Handwerk legen.

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...554430,00.html


Neben Westerwelle der beste Rhetoriker, vermutlich noch einen Tick besser.

Jahangir 05.10.2009 21:23

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 286391)
Im aktuellen Spiegel oder war es letzte Woche, ist ein Bericht über Gregor Gysi drinnen.

Dessidenten-Anwalt und IM, mal gucken, ob die dem noch irgendwann das Handwerk legen.

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...554430,00.html


Neben Westerwelle der beste Rhetoriker, vermutlich noch einen Tick besser.

Der Spiegel :Cheese: ist in seinem Hass auf die Linke einfach nicht ernst zu nehmen. Wobei Gregor Gysi, den mögen sie eigentlich.

Bin mal gespannt, was aus den steuerlichen Erleichterungen, die die FDP dem sog. Mittelstand versprochen hat, jetzt wird;) Und ob der Westerwelle der erste schwule Außenminister der BRD wird, steht auch noch nicht fest. Wäre er nicht schwul, wäre diese Frage schon längst entschieden. Joschka Fischer ist nach der Wahl 1998 sofort in die USA geflogen und hat alles klar gemacht. Die CDU/FPD Koalition zögert.

By the way, mir passt der Westerwelle politisch nicht. Dass er schwul ist, spricht nicht gegen ein Amt als Außenminister.

Cengiz

PS Der beste Rhetoriker des Bundestages ist Lafontaine. http://www.uni-tuebingen.de/uni/nas/...ntainerede.htm

maifelder 05.10.2009 21:40

Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 286469)
en, die die FDP dem sog. Mittelstand versprochen hat, jetzt wird;) Und ob der Westerwelle der erste schwule Außenminister der BRD wird, steht auch noch nicht fest. Wäre er nicht schwul, wäre diese Frage schon längst entschieden. Joschka Fischer ist nach der Wahl 1998 sofort in die USA geflogen und hat alles klar gemacht. Die CDU/FPD Koalition zögert.

By the way, mir passt der Westerwelle politisch nicht. Dass er schwul ist, spricht nicht gegen ein Amt als Außenminister.

Cengiz


Ich bin mir nicht sicher, ob es daran liegt ob er schwul ist oder nicht.

Mir wäre es lieber, wenn der das Amt eines Superministers inne hätte. Ich habe eigentlich nie verstanden, warum Wirtschafts- und Finanzministerium so strikt getrennt werden muss. Synergieeffekte können dort sicherlich entstehen, wenn die beiden Ministerien zusammengelegt wären. Guido Westerwelle wäre dort meiner Meinung nach besser aufgehoben.

Naja, warten wir mal ab.


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