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Vollständige Version anzeigen : Was sollte passieren? Wie wäre sauberer Radsport möglich?


rhoihesse
26.05.2007, 00:51
Die Größte Macht was zu bewegen hätten wohl Medien/Fans.

Sofortmaßnahmen: ARD/ZDF übertragen ab sofort auf unbestimmte Zeit keine Radrennen mehr. Der ZDF Indendant hat ja richtig gesagt, so lange sie die Rechte an Rennen haben, haben sie auch die Macht. Nur bringt das nichts solange sie nicht eingesetzt wird um was zu erreichen, alleine die Androhung die Tour nicht zu übertragen sollte schon mal was bewegen.

Was ich auch sehr wichtig fände: Bei Doping-Fällen wird absofort nicht mehr in den Medien genannt für welches Team die Fahrer unterwegs waren. Any Press is good Press. Und das Phonak-Firmen Management lacht sich ins Fäustchen, weil ihre Firma auch durch die Doping Skandale viel bekannter geworden ist. Ich zweifle auch sehr dass T-Mobile in der öffentlichen Wahrnehmung schlechter als vorher darsteht.

Nur selbst wenn man Druck auf den Radsport macht. Für was wäre zu kämpfen. Wie wäre ein "sauberer" Sport zu gewährleisten? Was sollte sinnvollerweise getan werden.

Ich glaube keiner aus den einschlägigen Foren hat ein Interesse den Radsport abzuschaffen, dafür gucken wir doch alle zu gerne TdF oder interessieren uns für die Hawaii Plazierungen der Pros.

Bein-Godik
26.05.2007, 05:26
Gar nichts passiert. Die verschwindend geringe Minderheit, die sich darüber aufregt, ist völlig irrelevant. Die ganz große Mehrheit der Zuschauer will Brot und Spiele und das wird geliefert.

RibaldCorello
26.05.2007, 09:10
Ich würde folgendes machen, alle Fahrer die an der Pro-Tour teilnehmen müssten vertraglich folgendes machen:

Jeden Monat wird eine Blutprobe abgegeben, dieses wird gelagert, in bestimmten Zeitabständen wird diese dann auf Dope untersucht, sagen wir aml 5 Jahre rückwirkend.

Ein Teil des Gehaltes der Radfahrer wird eingefroren, stellt sich nach Jahren heraus, das der Fahrer gedopt hat, muss er alle Prämien zurückzahlen und das eingefrorene Gehalt ist weg.


Finanziert wird das ganze durch die Rennställe, die ein Teil ihres Budgets abgeben müssten.


Ist jetzt vieleicht naiv, und ich glaube nicht das sowas kommt.

Ansonsten sehe ich keine Möglichkeit gegen das Dope, den testen kann man nur was man kennt und die Dopinglabore sind doch immer eine Nasenlänge voraus.

Danksta
26.05.2007, 09:15
1. Kontrollen müssen finanziert werden. 20% der Budgets von Teams und Preisgeldern auf allen Ebenen

2. Eine unabhängige Komission untersucht das ganze. Wegen mir ne Unternehmensberatung, die sich damit beschäftigt, wie die Sportler es schaffen, nicht erwischt zu werden.

3. Rückwirkende Tests (3 Jahre oder so), damit neue Medikamente entdeckt werden können.

4. Rückzahlung der Preisgelder oder einer gehaltsabhängigen Strafe bei positivem Test.

5. Jeder Radfahrer muss beim Einschreiben öffentlich erklären, dass Doper Versager sind :Holzhammer:

Ein ganz anderer Ansatz wäre es, den Profis eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Dann wäre der Fall nicht so tief. Was soll so ein Bölts denn jetzt machen? Was hätte er damals anderes machen können?

tobi_nb
26.05.2007, 09:18
So "schlimm" es gerade um den Radsport steht, wer sollte den über die Sportbetrüger urteilen. Die Betrüger und Lügner aus den Medien? Die korrupten Heuchler aus Wirtschaft und Politik?

Die gedopten Radfahrer sind nicht minder gut oder schlecht, wie jeder andere Mensch in der zivilierten Welt. Und wie ebenfalls überall woanders auch, befriedigt der Mensch sein Gerechtigskeitsemfinden dadurch, dass "irgendjemand" Schuld ist, und dafür bestraft wird. In diesem Fall müssen ein paar gedopte Radsportler dran glauben.

Letztendlich ist es wohl wie immer: "The Show must go on!"

mauna_kea
26.05.2007, 09:56
den betrug abzuschaffen ist sicherlich ein wunschtraum.
in der realität wird es immer passieren. teils nur einzelne oder evtl. staatlich organisiert (siehe china/usa für olympia)

man kann also nur versuchen den betrug zu erschweren und mit heftigen strafen zu ahnden.
aber obs hilft ?
einen mörder hält auch die todesstrafe nicht wirklich ab.
wo viel licht (geld-ruhm) ist ist auch viel schatten (betrug)

schade ists nur für die wirklich sauberen (gibts die überhaupt?). jeder sieg mit etwas vorsprung wird doch jetzt angezweifelt.

wehaka
26.05.2007, 14:55
Was ich auch sehr wichtig fände: Bei Doping-Fällen wird absofort nicht mehr in den Medien genannt für welches Team die Fahrer unterwegs waren. Any Press is good Press.
Am besten erwähnen die Medien dann auch nicht mehr die Parteizugehörigkeit korrupter Politiker oder den Firmennamen des Unternehmens, das seine Betriebsräte so großzügig mit Nutten versorgt hat. :Lachanfall:
Sorry, ich verstehe zwar deine Absicht, aber der Vorschlag ist blödsinnig. Ich will wissen (ohne es mir aus anderen Quellen zusammensuchen zu müssen), welcher Fahrer zu welchem Team gehört. Das Unterdrücken von Informationen ist weder zulässig, noch hilft es irgendwem.

Statt aus der Übertragung auszusteigen fände ich es sinnvoll, in den Verhandlungen über die Übertragungsrechte darauf hinzuwirken, dass ein effizientes Kontrollsystem aufgebaut wird.
Die Tour-Organisatoren machen ja auch den Gemeinden, durch die die Strecke verläuft, Auflagen, z.B. was die Straßen angeht. Ebenso könnten die TV-Sender von der Tour das Erfüllen von Qualitätsstandards verlangen.

Marco
26.05.2007, 16:24
haben sich dietz und ulle abgesprochen?

bei dem Deal hätte jeder was davon - Dietz mir von Pressemensch genannte 250.000 €, und Ullrich kann nicht mehr wg. Betrug am Team belangt werden ...

nur so ein gedankenblitz meines wirren hirns ... :Blumen:

Hugo
26.05.2007, 17:14
langfristig wird sich gar nix ändern.
wozu auch? letztlich stecken alle mit drin und es gibt praktisch keinen betrogenen außer eben den evtl. sauberen, sofern es diesen denn gibt.
woran ich jedoch zweifle, denn in der regel wissen die meisten ganz gut bescheid was die anderen aus dem gleichen oder auch aus anderen teams so treiben, die tatsache dass sich die fahrer nicht gegenseitig verpetzen sagt mir dass alle dreck am stecken haben.

dem fernsehzuschauer isses imho egal ob gedopt wurde oder nicht...klar is blöd wenn ein fahrer am mont ventoux tot vom rad fällt, aber sowas is dann halt berufsrisiko.

jetzt mal ganz ehrlich, wer hat denn tatsächlich interesse daran den dopingsumpf aufzudecken außer evtl. ein übereifriger staatsanwalt?!
Oder für wen macht es denn wirklich einen unterschied?

drullse
26.05.2007, 20:29
es gibt praktisch keinen betrogenen

Doch durchaus. Z.B. die ganzen GEZ-Zahler, die ihre Kohle u.a. dafür abdrücken, dass der Profisport im Fernsehen übertragen wird. Allerdings muss man zugeben, dass es dem größten Teil der Zuschauer anscheinend vollkommen wurscht ist, ob da illegal nachgeholfen wird oder nicht.

Ich habs schon anderswo geschrieben:

keinerlei Gelder mehr in die Förderung von Spitzensport. Sämtliche Fördermittel in den Breitensport, wer als Profi leben will, soll sich Sponsoren suchen.

Ich finde es um Längen wichtiger, dass alle Schulkinder schwimmen lernen, als dass ein paar Triathleten am Stützpunkt in Saarbrücken dafür trainieren, bei Olympia 8, 15 und 34ter zu werden.

Keine Übertragung von Sportereignissen in den öffentlichen Sendern, sollen das die privaten machen, keine GEZ-Gelder für den Sport.

Die Entwicklung läuft dann IMHO in Richtung absolute Mutantenspiele, die von privaten Sponsoren finanziert werden. Von mir aus.

Ach ja, keine Profisportler in gesetzlichen Krankenkassen. Sollen sich privat versichern, die freuen sich bestimmt, wenn dann später kostenintensive Therapien notwendig werden.

Da gibts ne ganze Menge, was man machen kann, aber es hängen viel zu viele drin (auch und grade Politiker) und verdienen Kohle daran.

RibaldCorello
26.05.2007, 21:34
Ich finde es um Längen wichtiger, dass alle Schulkinder schwimmen lernen, als dass ein paar Triathleten am Stützpunkt in Saarbrücken dafür trainieren, bei Olympia 8, 15 und 34ter zu werden.



Da stimme ich Dir zu 100 % zu, meine Frau ist Lehrerin, und was die von körperlichen Defizitenvon Grundschülern erzählt, das ist wirklich schlimm.

Müder Joe
26.05.2007, 21:42
Ich finde es um Längen wichtiger, dass alle Schulkinder schwimmen lernen, als dass ein paar Triathleten am Stützpunkt in Saarbrücken dafür trainieren, bei Olympia 8, 15 und 34ter zu werden.


Da stimme ich auch zu, dass ist sehr wichtig, nicht nur Schwimmen, allgemein sollte Schulsport aufgewertet und Bewegungsanreize geschaffen werden. Aber die Schüler und auch die Erwachsenen müssen motiviert werden, sportlich am Ball zu bleiben. Egal mit was. Ein Leben lang. Und ein Teil dieser Motivation schöpft sich meiner Meinung nach auch aus dem Nachahmen von Sportidolen (radboom nach Toursieg 97 etc). Dass sollte man dabei nicht ausser Acht lassen.

drullse
26.05.2007, 22:00
Und ein Teil dieser Motivation schöpft sich meiner Meinung nach auch aus dem Nachahmen von Sportidolen (radboom nach Toursieg 97 etc). Dass sollte man dabei nicht ausser Acht lassen.

Und das diese Motivation aus illegal errungenen Siegen erzeugt wird ist OK?

Dann doch besser das Geld in Sportpädagogen gesteckt, die den Menschen beibringen, warum Sport in Maßen genossen und mit vernünftigen Werten und Ethik betrieben (meggele: Mund halten! :Cheese: ) gut und durchaus wichtig ist.

Müder Joe
26.05.2007, 22:42
Natürlich nicht. Und das die Doper nicht als Vorbilder taugen, steht auch ausser Frage. Aber: es haben viele mit dem Radfahren begonnen, animiert durch den Toursieg (oder wahlweise Tennis/Wimbledon, Fussball/WM.... ), sind dabei geblieben und werden auch nach den Dopinggeständnissen dabei bleiben. Erst wegen Ulle, jetzt trotz Ulle. Kinder wollen sein wie Jordan oder so und spielen Baskettball auf dem Schulhof statt Gameboy.... Ich denke, diese Funktion des Spitzensports darf man nicht unterschätzen (oder überschätze ich das?!) Wie den Spitzensport dopingfrei bekommen? Keine Ahnung, leider! Vielleicht Geld entziehen, keine Werbung, keine Übertragung, kein Sponsoring... nur Amateursport zulassen. Aber das wird wohl nicht funktionieren....

keko
26.05.2007, 23:10
dem fernsehzuschauer isses imho egal ob gedopt wurde oder nicht...


Unterschätze den gemeinen Fernsehzuschauer mal nicht. Sport ist auch deswegen so interessant, weil es klare Regeln, eindeutige Sieger und Verlierer gibt, im Gegensatz zum oft so komplizierten und durchtriebenen Privat- und Berufsleben, wo nicht immer der "Beste" vorne ist. Wenn der Zuschauer nun sieht, dass es im Sport ebenso zugeht ...?! :Gruebeln:

Bein-Godik
27.05.2007, 01:08
Unterschätze den gemeinen Fernsehzuschauer mal nicht. Sport ist auch deswegen so interessant, weil es klare Regeln, eindeutige Sieger und Verlierer gibt, im Gegensatz zum oft so komplizierten und durchtriebenen Privat- und Berufsleben, wo nicht immer der "Beste" vorne ist. Wenn der Zuschauer nun sieht, dass es im Sport ebenso zugeht ...?! :Gruebeln:
Deine Zuversicht in die Intelligenz des Zuschauers hätt ich auch gerne :Nee:

meggele
27.05.2007, 10:32
Deine Zuversicht in die Intelligenz des Zuschauers hätt ich auch gerne :Nee:
Zustimmung... Hab gestern erst ein Interview mit Hans Leyendecker gehört, der auch meinte, dass die Zuschauer eben alles akzeptierten, wenn sie nur einen Helden hätten, der um den Sieg mitfahren könnte. Und selbst wenn sie alle wüssten, dass er dopt - dann tut er das doch nur, weil es eh alle anderen auch tun.

Insofern tippen wir uns hier die Finger wund, während andere gebannt Jens Heppner beim Girokommentar zuhören oder sich auf die schöne Olympiaberichterstattung freuen, wo dann Kristin Otto das Doping der Chinesen investigativ hinterfragen wird.

kletti
27.05.2007, 10:47
Ein ganz anderer Ansatz wäre es, den Profis eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Dann wäre der Fall nicht so tief. Was soll so ein Bölts denn jetzt machen? Was hätte er damals anderes machen können?


Udo Bölts ist gelernter WErkzeugmacher. Ausbildung bei der Firma Tehalit in Heltersberg. Das Unternehmen ist sehr solide und das Werk steht immer noch in Heltersberg (Ich fahre im Training öfter daran vorbei).

Er hatte beruflich eine Alternative, hätte nicht dopen müssen.
Ich bin sicher, er hätte jederzeit, von mir aus als Repräsentant, in das Unternehmen zurückkehren können, wenn er 96 gesagt hätte:
Ich kann nur noch Profi bleiben, wenn ich zu Dopingmittel greife - aber das werde ich nicht tun.

Aber im Grundsatz hast du recht: Profi werden sollte man nur, wenn man berufliche Alternativen hat, darauf sollte z.B. der entsprechende Verband achten und Hilfestellung leisten.

Hugo
27.05.2007, 13:38
Ich habs schon anderswo geschrieben:

keinerlei Gelder mehr in die Förderung von Spitzensport. Sämtliche Fördermittel in den Breitensport, wer als Profi leben will, soll sich Sponsoren suchen.

Ich finde es um Längen wichtiger, dass alle Schulkinder schwimmen lernen, als dass ein paar Triathleten am Stützpunkt in Saarbrücken dafür trainieren, bei Olympia 8, 15 und 34ter zu werden.

Keine Übertragung von Sportereignissen in den öffentlichen Sendern, sollen das die privaten machen, keine GEZ-Gelder für den Sport.



is doch genau mein reden.
ich finde auch dass profis bei olympia nix verloren haben, das warn früher "hobbyathleten" und sollten es auch immer noch sein. in manchen Sportarten isses ja so. Damit würde man außerdem ne plattform für neue talente schaffen und müsste sich nicht mitansehn wie dekaden von den immer gleichen sportlern dominiert werden.

dass der gez zahlende zuschauer betrogen wird halt ich für unfug, wie bereits geschildert bin ich der meinung dass es dem zuschauer der keinen direkten bezug zum sport selbst hat, noch den einblick in die hintergründe, schei* egal ist ob gedopt wird oder nicht, weiterhin wird durch das doping, welches wie ich überzeugt bin flächendeckend verbreitet ist, das spektakel nicht gemindert.

was jetzt wieder nervt is dass die politik sich mein in sachen einmischen zu müssen die sie nix angehn. T-com is n privatunternehmen, auch wenn der staat noch anteile hält(tut er das eigentlich?) isses sache des aufsichtrates zu entscheiden ob man im radsport engagiert bleibt oder nicht, und geht frau kühnast, die ja nichtmal in der regierung ist, überhaupt gar nix an. T-com is inzw. international, das radteam macht gut werbung, auch und gerade in den staaten wo t-com auch noch ein weiteres team unterhält, und warum sollte sich das unternehmen die werbeplattform jetzt nehmen lassen?

solange dafür keine öffentlichen gelder verwendet werden kann es der öffentlichkeit letztlich egal sein, und auch wenn ich mich wiederhole isses letztlich doch der zuschauer der klar kommunizier muss dass er sowas nicht will und sollte zukünftig eben die glotze auslassen wenn in frankreich die große schleife gefahrn wird. Wenn er weiter guggt, also weiter macht wie bisher darf er sich nicht beschwern dass die auch weiter machen wie bisher.

weiß nicht wie ich die aussage von löw derzeit beurteilen soll. lächerlich oder unverschämt, evtl. irgendwo dazwischen. "denkt" er doch dass im fussball doping kein thema sei, ne sportart in der spielausgänge von der "mafia" teilweise manipuliert werden, und das nicht nur in Italien sondern auch in Deutschland, in so ner sportart in der es weltweit wohl um die meiste kohle geht, in der die leistungsdichte so hoch is wie nirgends sonst, ausgerechnet hier machen alle einen auf fairplay?:Lachanfall:

drullse
27.05.2007, 18:18
is doch genau mein reden.
ich finde auch dass profis bei olympia nix verloren haben, das warn früher "hobbyathleten" und sollten es auch immer noch sein. in manchen Sportarten isses ja so. Damit würde man außerdem ne plattform für neue talente schaffen und müsste sich nicht mitansehn wie dekaden von den immer gleichen sportlern dominiert werden.

Und wie definierst Du "Amateur"?

Die Trennung wurde doch unter anderem aufgegeben wegen der Staatsamateure in der DDR und der Legionen von Sportlern, die irgendwo pro forma angestellt sind aber nicht arbeiten sondern trainieren. Da fängt doch dann der Beschiss schon an...

Hugo
27.05.2007, 21:44
wer seinen lebensunterhalt mit sport verdient is kein amateur mehr. klar kann man da besch****, aber vielleicht sollte man es weiter stricken und jeden athleten nur noch einmal zulassen

RibaldCorello
27.05.2007, 22:55
Ach das mitdem Amateurstatus kanst du glatt vergessen, was ist denn ein Amateur, nur 2 Beispiele:

1.) Soldat in einer Sportkompanie , der ist zwar offiziell Soldat und verdient seine Kohle damit , aber in Wirklichkeit ist erSport-Profi.


2.) Was machst du mit Personen, die sagen wir mal finanziell unabhängig sind ? Dürfen die dann nur noch 2 Stunden Sport pro Tag machen wie die werktätigen ?


Also das mitdem Amateur-Status, das hat sich schon immer gezeigt das kann man nie und nimmer kontrollieren

Hugo
28.05.2007, 13:00
genauso wie doping, das sieht man ja gerade jetzt.
das kann man nie und nimmer kontrollieren, sollte man es deswegen freigeben?

sowas wie ne sportkompanie dürfte es gar nicht geben, da sind wir wieder bei den öffentlichen geldern, und wenn jemand finanziell unabhängig is dann hat er eben glück gehabt

RatzFatz
28.05.2007, 22:16
Zum Thema keiner wurde betrogen:

So habe ich ja eigentlich auch gedacht, weil ja nahezu jeder im Profiradsport dopt.
Aber es gibt genügend talentierte Sportler, die nicht dopen wollen oder wollten. Diese sind um die Chance betrogen worden ihr Hobby zum Beruf zu machen.

meggele
28.05.2007, 23:14
Aber es gibt genügend talentierte Sportler, die nicht dopen wollen oder wollten. Diese sind um die Chance betrogen worden ihr Hobby zum Beruf zu machen.
Strenggenommen reicht ja ein einziger aus.


Fraglich ist eben nur, inwiefern der Betrug strafrechtlich relevant und nachweisbar ist. Wen hat Ulle betrogen? - Sicherlich keinen ungedopten Sportler, Beweis "größtes Talent". Also haben da eher die anderen betrogen. Die Teamgefährten? Auch voll und haben von seinen Erfolgen profitiert. Die Teamleitung? Hat's gewusst. Der Sponsor? Hat's wissen können und von der PR-Wirkung profitiert und jetzt kommen sie ja auch ohne Imageschaden raus, weil die Bevölkerung Doping eh nachsieht, wenn's die anderen ja auch machen und weil ihnen sicherlich keine direkte Anweisung des Dopings nachgewiesen werden kann. Die Fernsehanstalten? Wussten auch Bescheid un die Quoten haben gestimmt. Die Gebührenzahler? Wohl kaum, wenn sie umfragegemäß Doping gutheißen, wenn es denn die anderen auch tun...

RatzFatz
29.05.2007, 11:42
Strenggenommen reicht ja ein einziger aus.


Fraglich ist eben nur, inwiefern der Betrug strafrechtlich relevant und nachweisbar ist. Wen hat Ulle betrogen? - Sicherlich keinen ungedopten Sportler, Beweis "größtes Talent". Also haben da eher die anderen betrogen. Die Teamgefährten? Auch voll und haben von seinen Erfolgen profitiert. Die Teamleitung? Hat's gewusst. Der Sponsor? Hat's wissen können und von der PR-Wirkung profitiert und jetzt kommen sie ja auch ohne Imageschaden raus, weil die Bevölkerung Doping eh nachsieht, wenn's die anderen ja auch machen und weil ihnen sicherlich keine direkte Anweisung des Dopings nachgewiesen werden kann. Die Fernsehanstalten? Wussten auch Bescheid un die Quoten haben gestimmt. Die Gebührenzahler? Wohl kaum, wenn sie umfragegemäß Doping gutheißen, wenn es denn die anderen auch tun...


Nicht der Einzelne trägt die Schuld, aber der Einzelne trägt einen gewissen Beitrag. Nur weil Ulle gedopt hat, blieb dem ein oder anderen nicht der Beruf Profiradler verwehrt, aber jeder Doper hat das System mit getragen, weswegen es dem Sauberen unmöglich war/ist da Fuss zu fassen.
Zumindest aus früheren Geständnissen von Fahrern, liest man doch, dass sie als Amateur eher nicht gedopt haben. Erst bei den Profis wurden sie dazu praktisch gezwungen. Dieser Zwang entstand nur, weil alle Etablierten dopten und die Messlatte entsprechend hoch legten. Wer nun als Neuprofi nicht bereit war zu dopen, ist kaum in der Öffentlichkeit aufgetaucht und einer der armen Säue gewesen, die abgehängt wurden. Vielleicht haben die dann ein Jahr überstanden, aber wohl kein zweites Jahr, falls sie nicht dann selbst doch angefangen haben zu dopen.

Für mich sind es aber eh nicht die Sportler, die die Hauptverantwortlichen für das Dilemma sind. Die Hauptverantwortlichen sind die am langen Hebel. Dopt ein Ulle nicht, fährt er gnadenlos hinterher, den hört keiner an. Da wird dann schnell gesagt, er wolle nur von seiner Trainingsfaulheit ablenken.
Die grossen Macher beim Radsport waren zu feige ordentlich durchzugreifen. Es wäre ein leichtes gewesen, richtig abschreckend Dopingkontrollen durchzuführen. Man hätte nur neue Nachweismethoden im geheimen halten müssen und bums richtig viele erwischen können. Das wäre Abschreckung gewesen. Aber vor der Konsequenz hatten die Angst. Keiner wollte den Imageschaden, den eine beendete Tour mit nahezu 100% gedopten gebracht hätte, verantworten.

So wie es bisher lief, ist es doch immer so, dass keiner Angst haben muß, dass es für bestimmte Mittel oder Methoden, die derzeit nicht nachgewiesen werden können, nicht irgendwann ein Test da ist, vor dem er nicht vorher gewarnt wird.
Da jubelt man vorher heraus, dass es einen EPO-Test hat, und wie lange man es nachweisen kann. Jeder EPO-Doper kann sich schön darauf einstellen. Zeigt nur, dass man möglichst niemanden erwischen will.