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Vollständige Version anzeigen : Kommentar: Es nervt


Klugschnacker
25.04.2007, 09:17
Es nervt.
Geht es Euch auch so? Das Thema Doping fängt an zu nerven. Zwar haben wir alle in den letzten beiden Jahren dazugelernt. Über den Druck, dem Sportprofis ausgesetzt sind, an dem auch wir Schuld tragen. Über Zwänge, die einem Dopingsystem entspringen, das keine Rücksicht auf die Moral Einzelner nimmt. Wir haben an Verständnis und Einsicht hinzugewonnen. Trotzdem: Es reicht. Die Stories von erwischten Radprofis, über Hunde derselben, von Milliardenumsätzen dunkler Typen aus dem Türstehermillieu – man hat einfach keine Lust mehr auf diese Geschichten. Also machen wir es kurz.
Weiterlesen (http://www.x-athlon.de/index.php?option=com_content&task=view&id=177&Itemid=20) »

Carlos
25.04.2007, 09:22
Moin - ehrlich gesagt - JA - ich kannst bald nicht mehr hören/lesen! Es gibt nun mal (traurige) Tatsachen an denen man schwer/nicht rütteln kann/will.

Vielleicht sollten wir zur Abwechslung mal über Insider-Geschäfte in Banken oder andere Mafios-Tätigkeiten fachsimpeln... ist doch auch 'ne art 'Doping'

Los geht's :Diskussion:

Car-'just my 2 cents'-los

meggele
25.04.2007, 09:29
Tja. Was mich persönlich am meisten nervt, ist die offensichtliche Ignoranz des größten Teiles der Zuschauer, die jetzt - auch von den übertragenden Medien - mit einem "jaja, der verseuchte Radsport" abgespeist werden (wollen) und nicht erkennen wollen, dass dies eine viel umfassendere Erscheinung ist. Über die jeweiligen Anteile kann man ggf. nur spekulieren, aber eines sollte klar sein: Einzelfälle sind die sauberen Athleten.

Mich nervt die Arroganz, mit sich Sportfunktionäre und Politik so lange die Kugel zuschieben, bis in gegenseitigem Einvernehmen außer heißer Luft nichts mehr übriggeblieben ist. Man halte sich mal vor Augen, wie klein diese Lobby ist, und dennoch wie mächtig. Da wundert's wohl kaum, dass wir beispielsweise immer noch an jeder Ecke staatliche verordnet zugequalmt werden. Wenn der Staat schon (zurecht!) bereit ist, Geld für Sportförderung auszugeben, dann soll er dies auch ohne Forderung nach Goldmedaillen und Weltmeistertiteln tun. In der Masse wär das Geld sicherlich nicht schlechter und vor allem gesünder angelegt.

Danksta
25.04.2007, 09:35
Jep. Schön geschrieben. Doping ist mittlerweile allerortens ein Thema. Wenn ich stolz erzähle, dass ich meine Bestzeit mal wieder gesteigert habe, sagen Bekannte witzelnd: "Was haste denn genommen"

Ich weiß nicht, wann ich mich das letzte Mal über einen Weltrekord gefreut habe. Jede verdammte Leistung steht direkt unter Verdacht.

drullse
25.04.2007, 09:42
Wenn der Staat schon (zurecht!) bereit ist, Geld für Sportförderung auszugeben, dann soll er dies auch ohne Forderung nach Goldmedaillen und Weltmeistertiteln tun. In der Masse wär das Geld sicherlich nicht schlechter und vor allem gesünder angelegt.

Au, ganz heißes Eisen. Habe ich in einem anderen Forum schonmal vorgeschlagen und wurde da dann regelrecht zerlegt. Wie könnte man denn nur die Förderung des Breitensports der des Leistungssports vorziehen etc.

backy
25.04.2007, 09:48
Hi KS,

ja, Du hast recht - es nervt.

Noch bevor ich "unseren" wundervollen Sport intensiver betrieben habe, war für mich die Trennlinie zwischen Pro und Amateur einfach zu ziehen: Jeder der damit Geld verdient ist ein Pro.

Aufgrund der unzähligen Doping-News ignoriere ich daher seit geraumer Zeit die Pros weitestgehend. Die Tour geht mir am Horizont vorbei, Kona habe ich mir die letzten 10 Minuten im Web angeschaut. Leichtathletik oder Schwimmen schaue ich nur wenn ich per Zufall dran hängenbleibe mal 10 Minuten.

Kurz um: Pros sind dicht, Amateure nicht.

Das ist ein sehr verkürzter Generalverdacht den man so nicht stehen lassen sollte, aber bei der puren Summe an Meldungen und Verdächtigungen (die nicht von ungefähr kommen) macht man es sich irgendwann eben einfach.

Umso länger ich nun aber einen (wenn auch sehr begrenzten) Einblick in die Tri-Szene habe, umso mehr fällt mir auf, wie verbissen, verkrampft und wenig spassgetrieben einige Agies Ihren Sport betreiben.
Klar, um ein gewisses Niveau zu halten bzw. um besser zu werden, muss man hart an sich arbeiten. Ich nehme subjektiv betrachtet in den Wechselzonen dieser Welt aber oft mehr super angestrengte und pissige Sportler war als solche, die sich auf den Tag der kommt freuen und mit einem Grinsen an den Start gehen.

Am treffendsten ist ein für mich folgender Satz in Deinem Artikel "die Reise zum eigenen Horizont".

Genau diese Reise ist es die mich motiviert diesen Sport zu betreiben. Es ist der Weg, nicht zwangsläufig der Wettkampf.
Ich bin in manchen Momenten echt froh darüber meine Plautze vollkommen spassgetrieben über die Strasse jagen zu können.

Ob ich nun in Roth schneller als letztes Jahr in FFM bin oder nicht geht mir gelinde gesagt am Arsch vorbei. Jeder Mensch der Morgens aufsteht und Trainiert ist ein Gewinner..egal wo er am Ende in der Liste steht. Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen wieso Agies Ihre Gesundheit riskieren um weiter vorne zu stehen. Wozu? 10 Minuten nach dem Zieleinlauf kräht da kein Hahn mehr danach. Leute: Das ist ein Hobby.

Diejenigen die es betrifft, sollten sich mal heftigst am Kopf kratzen....

the grip
25.04.2007, 10:02
Der Unterhaltungswert der ganzen Sache ist doch nicht zu unterschätzen.
Wir sehen gerade zu, wie sich die Szene selbst zerlegt.
Stars werden suspendiert, Sonsoren und Sender ziehen sich zurück, ProTour-Rennen werden abgesagt, Verbände beharken sich.

Reform-Unfähigkeit mit den geschilderten Spätfolgen.

Ist genau wie in Politik und Wirtschaft. Ich könnte jetzt ein paar Vergleiche aufführen, das würde jetzt aber zu sehr :offtopic: .

Danksta
25.04.2007, 10:02
Au, ganz heißes Eisen. Habe ich in einem anderen Forum schonmal vorgeschlagen und wurde da dann regelrecht zerlegt. Wie könnte man denn nur die Förderung des Breitensports der des Leistungssports vorziehen etc.
Die Förderung des Leistungssports steht in nem ganz fiesen Dilemma.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie penibel in der deutschen Leichtathletik vorgegangen wird. Da wird schon im Jugendbereich hart trainiert. In meiner sehr ambitionierten Leistungssportgruppe war Doping ein absolutes no-go. Aber kein Tabu-Thema.
Und die Leistungen der deutschen Leichtathleten passen für mich mit wenigen Springsteinschen Ausreißern in den wenig technischen Sportarten auch sehr gut ins Bild. Ich würde soweit gehen, zu behaupten, dass die deutsche Leichtathletik so sauber ist, dass keiner ungewollt in den Dopingsumpf gerät, wie das so oft im Radsport kolportiert wird.

Aber eine gewisse Doping-Tradition ist auch hier schon da. Meine Mutter war jahrelang im Nachwuchskader für Fünkampf (jetzt Siebenkampf). Sie hat nie wissentlich was genommen, aber einige gesundheitliche Probleme deuten darauf hin, dass sie (Anfang der 70er Jahre) gedopt wurde. Das ist ja bei den vielfältigen Regenerationsmaßnahmen problemlos möglich. Auch heute noch kriegen Athleten "legale" Spritzen verabreicht. Ob man seit dem irgendwann aufgewacht ist, ob die Gelder nicht mehr da sind, oder ob das nur schwarze Trainer-Schafe waren, weiß ich nicht.

Jetzt werden der deutschen Leichtathletik regelmäßig die Gelder gestrichen und auf unsere tollen Biathlon-Helden umverteilt. Warum? Weil die Leichtathleten im internationalen Maßstab nix zu melden haben. Welche Konsequenzen zieht daraus der Verband? Der Athlet, der scheinbar inkompetente Trainer?

Auch die Schwimmer werden ob unterirdischer Leistungen kritisiert. Liegt es an Madsen? Liegt es an der Einstellung der Schwimmer? Was hat Madsen vor, wenn er sagt: "Wir müssen uns an den Amerikanern orientieren?"

Meiner vollkommen subjektiven, wenngleich sorgfältig gebildeten Meinung nach sind absolute Topleistungen im ausgereizten Spitzensport nur mehr mit Doping erreichbar. Warum? Es geht im Spitzensport nur noch um die letzten 0,5%. Das ist der Unterschied zwischen Sieg und Platz 23. Da muss Doping gar nicht mal so viel bringen, um ein Welttalent ungedopt chancenlos werden zu lassen.

Entweder man legt andere Maßstäbe an, als mit den Amerikanern und Chinesen mithalten zu müssen. Maßstäbe, die vielleicht auch nicht nur an Zeiten festgemacht werden.
Oder man geht stillschweigend ein sehr großes Risiko ein.

Müder Joe
25.04.2007, 10:03
schöner und treffender Kommentar!

bezgl Förderung: ich denke, Förderung macht prinzipiell in Leistungs- und Breitensport Sinn (Ziel Volksgesundheit); Allerdings müssten dann die Leistungssportler ihrer Vorbildfunktion und ihrem Dasein als Rollenvorbild/Motivation für Gesundheitssportler auch gerecht werden. Und das scheint nicht mehr der Fall zu sein.

bezgl age grouper: war vor einem jahr noch so naiv zu glauben, dass Doping in dem Bereich nicht existent ist und sehe das nun auch anders. Es ist mir nicht begreiflich, wie jemand in diesem Bereich, in dem es um nichts geht als persönliche Bestzeiten, verbotene und gefährliche Substanzen einnehmen und somit seine Gesundheit riskieren kann. Absolut unbegreiflich.

meggele
25.04.2007, 10:13
Jetzt werden der deutschen Leichtathletik regelmäßig die Gelder gestrichen und auf unsere tollen Biathlon-Helden umverteilt. Warum? Weil die Leichtathleten im internationalen Maßstab nix zu melden haben. Welche Konsequenzen zieht daraus der Verband? Der Athlet, der scheinbar inkompetente Trainer?
Yep, genau. Und genau das ist doch der Punkt, den ich meine: wenn dem Staat etwas förderungswürdig ist, dann soll er es an mehr festmachen können als nur am Medaillenspiegel.


(Auch die Schwimmer werden ob unterirdischer Leistungen kritisiert. Liegt es an Madsen? Liegt es an der Einstellung der Schwimmer? Was hat Madsen vor, wenn er sagt: "Wir müssen uns an den Amerikanern orientieren?"
Unabhängig davon, wie voll die deutschen Schwimmer nun sein mögen: die sind krass übertrainiert und habe zu wenig Wettkampfpraxis. Das ist ihnen ja auch irgendwie bewusst, aber es kommt wohl nicht ganz an.)

meggele
25.04.2007, 10:21
diesem Bereich, in dem es um nichts geht als persönliche Bestzeiten
Oh, da lässt Du aber einen ganz großen Teil außen vor, der sicherlich die Mehrheit der LDler antreibt: Ruhm, Ehre, Bewunderung und Anerkennung des gesamten sozialen Umfelds.
Ich garantiere Dir, dass von den 2000 Leuten, die z. B. in FFM starten, Hunderte schon jetzt keinen einzigen Bock mehr auf das verdammte Training haben und sich Minute für Minute dadurch quälen, um am Ende "Ironman zu sein". Die schier unendliche Achtung, die diesen Finishern (bäh, was hasse ich dieses Wort) von nunan entgegenbracht werden wird, die halbe Sekunde beim heulen auf dem Zielstrich, all das rechtfertigt die Wahl einer Sportart aus völlig falschen Motiven.

Und genauso geht es ein wenig weiter oben zu: Hawaii-Quali! Nur die größten der allergrößten dürfen hier teilnehmen - erzählen uns diejenigen, die sonst nicht wissen, wie sie wichtig erscheinen sollen.

Ja, für alleiniges dabeisein und ankommen wird bereits gnadenlos beschissen. Nicht, dass der o. a. 15h-Wanderer dopte, aber er betrügt sich, indem er mit falschen Mitteln etwas erreichen möchte, was am eigentlichen Problem völlig vorbeigeht.

backy
25.04.2007, 10:39
Ja, für alleiniges dabeisein und ankommen wird bereits gnadenlos beschissen. Nicht, dass der o. a. 15h-Wanderer dopte, aber er betrügt sich, indem er mit falschen Mitteln etwas erreichen möchte, was am eigentlichen Problem völlig vorbeigeht.

Ich glaube an diesem Punkt sollten wir 2 Dinge voneinander trennen:

1) Diejenigen, egal auf welchem Niveau/Kategorie gestartet wird, die verbotene Substanzen zu sich nehmen
2) Die LD/Tria-Poser

Ich denke bei 1) sind wir uns einig.

Zu 2):
Ich finde es steht niemandem zu Die Motivation eines anderen zu beurteilen wieso und wesshalb er diesen/einen Sport betreibt. Selbstverständlich finde ich persönlich die Finisher-Shirt-Träger-Poser peinlich, aber solange das Finish ehrlich verdient war: Mein Gott, sollen sie danach prahlen. Who cares?

Ob sich sojemand gleich bescheisst nur weil er aufgrund der "falschen" Motivation heraus trainiert? Kann ich das beurteilen? Ich denke nicht. Manche Leute freuen sich eben schon wenn sie - sorry - geradeaus pinkeln können und sich dabei nicht einsauen. Andere habe schwer was drauf und man hört und sieht nix...Die zweite Sorte ohne übersteigertes Sendungsbewusstsein ist mir deutlich lieber...aber die anderen gibts eben auch..

meggele
25.04.2007, 10:42
Ich glaube an diesem Punkt sollten wir 2 Dinge voneinander trennen:
klar, das habe ich ja auch. Was ich nur meinte: es geht eben doch um mehr als nur um die Bestzeit und die Motivation ist da, ganz allg. gesprochen "unvernünftige" Dinge zu tun.

Müder Joe
25.04.2007, 11:09
Hm, ich finde eigentlich diesen Finisher-Gedanken ganz schön und finde, jedes LD-Finish ist eine bewundernswerte Leistung - auch in 15h und mehr. Gerade diese vollbringen ja auch eine grossartige mentale Leistung. Die Motivation dahinter ist sicher individuell verschieden, aber eine Zeitvorstellung geht sicher damit einher. Daher die Formulierung mit der PB.

Meint Ihr, es gibt wirklich Leute, die keine Freude an den Sportarten haben und nur eine LD (in dem Fall sicher IM) machen, um damit anzugeben? Jedes Training eine Qual? Wäre für mich genau so unverständlich wie age-group doping... Obwohl, letztendlich freue ich mich über jeden, der sich sportlich betätigt - egal warum.

meggele
25.04.2007, 11:14
Meint Ihr, es gibt wirklich Leute, die keine Freude an den Sportarten haben und nur eine LD (in dem Fall sicher IM) machen, um damit anzugeben? Jedes Training eine Qual?
Ja, kenne mehrere Fälle (sonst hätte ich das auch nicht geschrieben).

dude
25.04.2007, 11:17
Umso länger ich nun aber einen (wenn auch sehr begrenzten) Einblick in die Tri-Szene habe, umso mehr fällt mir auf, wie verbissen, verkrampft und wenig spassgetrieben einige Agies Ihren Sport betreiben.
Klar, um ein gewisses Niveau zu halten bzw. um besser zu werden, muss man hart an sich arbeiten. Ich nehme subjektiv betrachtet in den Wechselzonen dieser Welt aber oft mehr super angestrengte und pissige Sportler war als solche, die sich auf den Tag der kommt freuen und mit einem Grinsen an den Start gehen.

Am treffendsten ist ein für mich folgender Satz in Deinem Artikel "die Reise zum eigenen Horizont".

Genau diese Reise ist es die mich motiviert diesen Sport zu betreiben. Es ist der Weg, nicht zwangsläufig der Wettkampf.
Ich bin in manchen Momenten echt froh darüber meine Plautze vollkommen spassgetrieben über die Strasse jagen zu können.

Ob ich nun in Roth schneller als letztes Jahr in FFM bin oder nicht geht mir gelinde gesagt am Arsch vorbei. Jeder Mensch der Morgens aufsteht und Trainiert ist ein Gewinner..egal wo er am Ende in der Liste steht. Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen wieso Agies Ihre Gesundheit riskieren um weiter vorne zu stehen. Wozu? 10 Minuten nach dem Zieleinlauf kräht da kein Hahn mehr danach. Leute: Das ist ein Hobby.

Diejenigen die es betrifft, sollten sich mal heftigst am Kopf kratzen....

Applaus!

dude, dem Doping seit 1992 auf die Nerven geht

P.S.: Lieblingsdopingmoment: Gewiss-Ballan zerstoert den Rest des Feldes bei Fleche Wallonne 1994

drullse
25.04.2007, 11:31
P.S.: Lieblingsdopingmoment: Gewiss-Ballan zerstoert den Rest des Feldes bei Fleche Wallonne 1994

Mapei 1996 bei Paris-Roubaix war nicht anders...

http://perso.orange.fr/team.marcassoli/image/mi_museeuw96_parisroub.jpg

backy
25.04.2007, 11:36
Ja, kenne mehrere Fälle (sonst hätte ich das auch nicht geschrieben).

Das glaube ich Dir auf Anhieb. Scheisse. Und wenn man denen morgen erzählt Angeln ist super tough, dann machen sie das.
*argh*

Backy geht jetzt koppeln -> weils spass macht!

meggele
25.04.2007, 11:36
Mapei 1996 bei Paris-Roubaix war nicht anders...
Äh, Jungs, ihr wollt jetzt aber nicht alle einzeln aufzählen, oder? Das könnte die DB sprengen :Holzhammer:

dude
25.04.2007, 11:42
Mapei 1996 bei Paris-Roubaix war nicht anders...

http://perso.orange.fr/team.marcassoli/image/mi_museeuw96_parisroub.jpg

hab ich natuerlich auch dran gedacht. aber da ist mehr glueck und erfahrung dabei. fleche hat mehr mit reiner fitness zu tun. und wer sich an ugrumov und berzin erinnert, der weiss wovon ich spreche.

quiz: ich lach' heute noch ueber die stories von meiner ex-freundin aus ferrara. ein nettes staedtchen zwar, doch flach wie flunder drumherum in der poebene und daher wenig geignet zum ernstahften radtraining. trotzdem hat dort die haelfte aller profiteams anfang der 90iger fruehjahresTL betrieben. warum?

Danksta
25.04.2007, 11:50
Und es gibt welche, die versuchen es auch nicht zu verstecken. CSC-Cycling Homepage, Profil des Teamarztes:
http://www.team-csc.com/person_profiles.asp?p_id=53&p_c_id=9,10,12,13

”I've tried almost everything as a doctor in the cycling world. I've worked with Eddy Merckx, when he was racing, when I was with the Belgian Cycling Federation for many years – and actually I still am as part of a sports committee, where my role is advisor without participating in any races,” continues De Maeseneer.


Bjarne Riis war ja auch 1994 bei Gewiss-Ballan :Gruebeln:

the grip
25.04.2007, 12:23
In der neuen Procycling war ein Interview mit Millar und seine Anti-Doping-Bemühen. U.a. gibt es diese (britische) Seite:

http://www.100percentme.co.uk/home.php

Seine Äußerungen wirken glaubhaft, es bleiben jedoch Restzweifel. Warum wohl ?

Danksta
25.04.2007, 12:40
David Millar war bei der Tour so schlecht, dass ich ihm glauben könnte...


Dabei fällt mir ein:

www.cleanrace.de ist ne super Initiative. Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin.


http://www.cleanrace.de/cleanrace/images/logo_final.gif
Als Aufkleber am Rad gefällt mir das.

the grip
25.04.2007, 12:42
David Millar war bei der Tour so schlecht, dass ich ihm glauben könnte...

Naja, er hat anschließend bei der Vuelta das EZF gewonnen und dieses Jahr auch schon ein Kriterium. Immerhin.

Interessant seine Aussage, dass er früher genau wußte, wer was nahm. Heutzutage wäre das alles heimlicher und nicht mehr zuzuordnen ...

RatzFatz
25.04.2007, 13:38
Die Förderung des Leistungssports steht in nem ganz fiesen Dilemma.
Jetzt werden der deutschen Leichtathletik regelmäßig die Gelder gestrichen und auf unsere tollen Biathlon-Helden umverteilt. Warum? Weil die Leichtathleten im internationalen Maßstab nix zu melden haben. Welche Konsequenzen zieht daraus der Verband? Der Athlet, der scheinbar inkompetente Trainer?


Ehrlich gesagt verstehe ich die Förderungsvergabe nicht. Eine Sportart, die viele erfolgreiche Athleten hat, hat eigentlich keine Probleme Geld zu bekommen über Sponsoren und TV. Der rennen auch die Talente die Tür ein. Auch ansonsten gibt es für die überall offene Türen.
Warum werden die dann noch gefördert? Das ist doch dann ein Selbstläufer.

Gefördert werden müssen doch die Sportarten, denen es an Spitzenathleten fehlt. Denen das Budget knapper wird, weil Sponsoren wegen Erfolglosigkeit wegrennen, denen die Talente fernbleiben. Die eventuell auch deshalb erfolglos sind, weil überall in der Welt gedopt wird ohne Ende, aber in Deutschland das Kontrollnetz zumindest halbwegs funktioniert.

Der Staat sollte doch nicht die Situation noch zuspitzen. Es gilt doch eh schon: Der zweite ist der erste Looser. Der Sieger bekommt viel. Der zweite einen Bruchteil. Der Rest noch viel weniger. Bei der Förderung wird dann auch noch genauso verfahren. Dieser extreme Leistungsdruck führt doch dazu, dass die Leute dopen. Entweder Du hast Erfolg, oder Du wirst kaum über die Runden kommen.

Zumindest sollte man Leistungen fair aber auch kritisch betrachten. Nicht einfach nur Medaillen oder Platzierungen zählen, sondern auch mal in dem Kontext schauen, wie durchseucht ist die Disziplin/Sportart, wie vergleichbar die Kontrollsysteme. Und auch wie realistisch ist es, dass die Leistung sauber erbracht wurde.

Rene
25.04.2007, 13:46
im radsport hilft wohl nur eine kontrollierte freigabe. denn nehmen tun sie sicher fast alle etwas und damit hätte man mehr kontrolle als in der momentanen situation. ich habe am wochenende wieder mit ein paar leuten gesprochen und die meinten auch es ist nur ein geldfrage, um an das richtig gute zeug zu kommen, was auch nicht nachgewiesen werden kann. erwischt werden meist nur die die keine kohle haben für die richtigen sachen und die anfänger die sich noch nicht etabliert haben und somit erstmal die schritte ins system machen müssen. so nach dem motto man müsse sich erstmal selber helfen und wenn man dann gut genug ist, dann bekommt man das richtig gute zeug auch gesponsort :(

Danksta
25.04.2007, 14:08
Nägel mit Köpfen! Olympia-Sperre auf Lebenszeit!

http://www.faz.net/s/Rub906784803A9943C4A3399622FC846D0D/Doc~E4053F052B949453A91A8EE6880F168ED~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Es geschehen noch Wunder...

the grip
25.04.2007, 14:16
Nägel mit Köpfen! Olympia-Sperre auf Lebenszeit!

http://www.faz.net/s/Rub906784803A9943C4A3399622FC846D0D/Doc~E4053F052B949453A91A8EE6880F168ED~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Es geschehen noch Wunder...

Naja, so sensationell ist das jetzt nicht. Bei Olympia hätten se eh nix gerissen, und für WM, EM oder ÖM gilt die Sperre ja nicht ...

ElDonno
25.04.2007, 14:52
Ich bin der Meinung, dass in vielen Sportarten, wenn nicht sogar den meisten, Spitzenleistungen ohne Doping nicht machbar sind.

Das Problem liegt doch darin, dass sobald einer anfängt zu dopen die anderen nachziehen müssen, da sie sonst wohl recht schnell keine Chance hätten. Solange es aber um Geld, Zeiten, Platzierungen etc. gehen wird, so lange wird es auch Leute geben, die versuchen werden sich heimlich einen Vorteil zu verschaffen, gewissermassen ein Teufelskreis.

Ich für meinen Teil bin dazu übergegangen mir nicht jedesmal die Frage zu stellen, ob jemand, der gewonnen hat, gedopt hat oder was er genommen hat. Wenn nämlich alle "voll" sind, ist doch gewissermassen wieder eine Art Gerechtigkeit hergestellt (auch wenn auf eine perverse Art und Weise). Das ist auch der Grund warum ich trotz allem immer noch gerne Sport schaue. Deswegen bin ich auch der Meinung, dass es falsch war, Ullrich, Basso und wie sie alle heißen von der Tour auszuschließen. Sie haben gedopt, klar. Aber was ist mit Landis? Und den anderen Fahrern? Da haben bestimmt auch einige Dreck am stecken. Und selbst wenn alle an der Fuentes-Affäre Beteiligten gesperrt werden, werden halt neue nachkommen. Ganz zu schweigen von Lance und den "plötzlich auftretenden" Dopingvorwürfen rein zufällig nachdem er seine Karriere beendet hat...

Ich bin nicht dafür Doping grundsätzlich freizugeben aber man muss sich doch auch ehrlich eingestehen, dass alle Kontrollen etc. wohl eher dem naiven Zuschauer vorgaukeln sollen, dies seien "bedauerliche Einzelfälle". Da stecken IMHO aber auch vermarktungstechnische Gründe dahinter. Es wäre katastrophal, offen zuzugeben dass systematisch gedopt wird, deswegen macht das keiner.

Gruß,

ElDonno, der nicht an einen dopingfreien Profisport glaubt

FuXX
25.04.2007, 15:47
Die Förderung des Leistungssports steht in nem ganz fiesen Dilemma.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie penibel in der deutschen Leichtathletik vorgegangen wird. Da wird schon im Jugendbereich hart trainiert. In meiner sehr ambitionierten Leistungssportgruppe war Doping ein absolutes no-go. Aber kein Tabu-Thema.
Und die Leistungen der deutschen Leichtathleten passen für mich mit wenigen Springsteinschen Ausreißern in den wenig technischen Sportarten auch sehr gut ins Bild. Ich würde soweit gehen, zu behaupten, dass die deutsche Leichtathletik so sauber ist, dass keiner ungewollt in den Dopingsumpf gerät, wie das so oft im Radsport kolportiert wird.

Aber eine gewisse Doping-Tradition ist auch hier schon da. Meine Mutter war jahrelang im Nachwuchskader für Fünkampf (jetzt Siebenkampf). Sie hat nie wissentlich was genommen, aber einige gesundheitliche Probleme deuten darauf hin, dass sie (Anfang der 70er Jahre) gedopt wurde. Das ist ja bei den vielfältigen Regenerationsmaßnahmen problemlos möglich. Auch heute noch kriegen Athleten "legale" Spritzen verabreicht. Ob man seit dem irgendwann aufgewacht ist, ob die Gelder nicht mehr da sind, oder ob das nur schwarze Trainer-Schafe waren, weiß ich nicht.

Jetzt werden der deutschen Leichtathletik regelmäßig die Gelder gestrichen und auf unsere tollen Biathlon-Helden umverteilt. Warum? Weil die Leichtathleten im internationalen Maßstab nix zu melden haben. Welche Konsequenzen zieht daraus der Verband? Der Athlet, der scheinbar inkompetente Trainer?

Auch die Schwimmer werden ob unterirdischer Leistungen kritisiert. Liegt es an Madsen? Liegt es an der Einstellung der Schwimmer? Was hat Madsen vor, wenn er sagt: "Wir müssen uns an den Amerikanern orientieren?"

Meiner vollkommen subjektiven, wenngleich sorgfältig gebildeten Meinung nach sind absolute Topleistungen im ausgereizten Spitzensport nur mehr mit Doping erreichbar. Warum? Es geht im Spitzensport nur noch um die letzten 0,5%. Das ist der Unterschied zwischen Sieg und Platz 23. Da muss Doping gar nicht mal so viel bringen, um ein Welttalent ungedopt chancenlos werden zu lassen.

Entweder man legt andere Maßstäbe an, als mit den Amerikanern und Chinesen mithalten zu müssen. Maßstäbe, die vielleicht auch nicht nur an Zeiten festgemacht werden.
Oder man geht stillschweigend ein sehr großes Risiko ein.
good comment!

Interessant war auch die Rolle unsere NOK Chefs als es um das Anti-Doping Gesetz ging. Wie stand es in einem Kommentar: "Er moechte eben lieber gedopte Deutsche als gedopte Chinesen auf dem Podium sehen."

Das trifft es wohl recht gut.

Und zu der Diskussion Spass am Sport: Sicher wenn man schnell sein will, in dem Masse, welches das eigene Talent hergibt, dann muss man hart arbeiten. Aber wenn ich irgendwann mal an dem Punkt ankommen sollte, dass es mir keinen Spass mehr macht, hoere ich von heute auf morgen mit Wettkampfsport auf - wozu soll denn das gut sein? Die Broetchen verdienen wir doch alle mit was anderem. Und mit der Einsicht, dass es wichtigeres gibt, klappen auch die Wettkaempfe viel besser :)

FuXX

dude
25.04.2007, 15:48
Aber was ist mit Landis? Und den anderen Fahrern?

landis bei der tour? :Lachanfall:

RatzFatz
25.04.2007, 16:17
Interessant war auch die Rolle unsere NOK Chefs als es um das Anti-Doping Gesetz ging. Wie stand es in einem Kommentar: "Er moechte eben lieber gedopte Deutsche als gedopte Chinesen auf dem Podium sehen."


Was ich ja immer wieder sage, dass man die eigenen Leute kontrolliert, bremst den Anti-Doping-Kampf aus.
Das ist wie als wenn jeder den eigenen Schiedsrichter mit zum Spiel bringt. Der wird natürlich sich immer schön wegdrehen, wenn gerade jemand von den eigenen Leuten brutalst den Gegner umgrätscht.
In der Leichtathletik News stand jetzt ein Vorschlag: Die Athleten werden von Kontrolleuren aus anderen Ländern getestet und die Proben sollen in einem Land untersucht werden, aus dem weder Athlet noch Kontrolleur stammen.
Ich will ja keinem etwas unterstellen, aber wer ist schon wirklich objektiv? Wenn ich als Kontrolleur vor dem Star aus dem eigenen Land stehe? Irgendwie kommt mir der Penis eigenartig vor, aber schaue ich da dann genau hin? "Herr Kahn biete ziehen sie die Hose doch mal ganz aus." Will ich nicht schon selber in dem Glauben bleiben, dass unsere Leute sauber sind?

meggele
25.04.2007, 16:29
In der Leichtathletik News stand jetzt ein Vorschlag: Die Athleten werden von Kontrolleuren aus anderen Ländern getestet und die Proben sollen in einem Land untersucht werden, aus dem weder Athlet noch Kontrolleur stammen.
Ha! Die haben einen meiner alten Beiträge von 3athlon abgeschrieben :)
Aber was ich in dem Zusammenhang auch geschrieben hab: wenn z. B. die WADA-Kontrolleure die russischen Langläufer kontrollieren wollen, brauchen sie ein Visum, reisen über Moskau an und machen sich dann auf den Weg in den Kaukasus. Da sind die Sportler natürlich mächtig überrascht, wenn die Kontrolleure kommen...


Und das Problem der Nichtnachweisbarkeit löst es natürlich auch nicht.

ElDonno
25.04.2007, 18:59
landis bei der tour? :Lachanfall:

War vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Meinte damit letztes Jahr wo Ulle & Co. nicht zugelassen wurden und trotzdem der Sieger auf Stoff war

dude
25.04.2007, 19:04
War vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Meinte damit letztes Jahr wo Ulle & Co. nicht zugelassen wurden und trotzdem der Sieger auf Stoff war

ok, sorry!

Triarugger
26.04.2007, 00:40
Ja, es nervt, aber ich glaube es nervt wesentlich diejenigen, die sich damit auch regelmäßig, gezwungenermaßen beschäftigen. Dem Großteil der deutschen/europäischen Fernsehzuschauer ist es relativ egal, denn es ist der Dreck, den man nicht gleich sieht und den man gedanklich weit wegschieben kann. Da überwiegt die Begeisterung die eigenen Landesfarben auf dem Podium zu sehen und der Gedanke an Doping wird schnell und einfach zur Seite geschoben.

Leider sind die Meinungen, die in diesem und auch im anderen Paralleluniversium verbreitet werden nicht repräsentativ für eine Mehrheit der Zuschauer. Das mediale Interesse richtet sich jedoch wesentlich an den "einfachen" (Fernseh)zuschauer, der die Leistung nicht hinterfragen wird, Hauptsache sein Bier ist da und die Sendung kommt pünktlich. Diese Massen zu überzeugen, einen Sport nicht anzuschauen, weil die Leistungen auf Doping beruhen ist nicht einfach, wenn auch sicherlich ein Ziel.

Ich denke, daß leider ein Großteil der Leistungen im Profisport auf dem ein oder anderen medizinischen Hilfsmittel beruhen, wenn man es milde ausdrücken will. Ich denke aber auch, daß das Bewußtsein bisher nur bei wenigen Leuten angekommen ist und die müssen sich leider nach wie vor damit beschäftigen, was nervt.

Interessant in diesem Zusammenhang, daß es vor einigen Tagen Dopingvorwürfe gegen Ian Thorpe gab. In Oz wurde das kurz abgehandelt: er sei sowieso nicht mehr aktiv und eine nationale Ikone. Danach wird zur Tagesordnung übergegangen. Seitdem hat man von diesen Vorwürfen hier nichts mehr gehört außer der üblichen "Laberei" um Verfahrensfehler etc.

Soweit so schlecht,

Triarugger

drullse
26.04.2007, 11:14
Interessant in diesem Zusammenhang, daß es vor einigen Tagen Dopingvorwürfe gegen Ian Thorpe gab. In Oz wurde das kurz abgehandelt: er sei sowieso nicht mehr aktiv und eine nationale Ikone. Danach wird zur Tagesordnung übergegangen. Seitdem hat man von diesen Vorwürfen hier nichts mehr gehört außer der üblichen "Laberei" um Verfahrensfehler etc.

Was nicht wundert in einem Land, dass von sich sagt "Wir haben das Sportsystem der DDR analysiert und festgestellt, dass es das beste war. Also arbeiten wir auch so!"

Triarugger
27.04.2007, 00:47
Was nicht wundert in einem Land, dass von sich sagt "Wir haben das Sportsystem der DDR analysiert und festgestellt, dass es das beste war. Also arbeiten wir auch so!"

Diesen Kommentar kannte ich nicht. Wer hat das denn gesagt? Dieser Spruch spricht allerdings Bände......., den muß man nicht weiter ausführen. Doping ist hier wohl nur dann ein Thema, wenn ein Spieler massivst unter Drogen stehend vom Spiel-/Trainingsfeld getragen wird, wie vor einigen Tagen bei den Westcoast Eagles passiert. Warum und wieso wird da nicht gefragt....

keko
27.04.2007, 08:57
Leider sind die Meinungen, die in diesem und auch im anderen Paralleluniversium verbreitet werden nicht repräsentativ für eine Mehrheit der Zuschauer.

Es nervt uns, weil es uns selbst betrifft. Wenn wir damit rechnen müssen, dass die Sieger des Triathlons, an dem wir starten, gedopt sind, fühlen wir uns betrogen.

Wenn Filmschauspieler sich Drogen reinziehen, um beim Film gut drauf zu sein, Muskeln aufzubauen oder Fett zu verlieren, sehen wir auch locker drüber hinweg.

Triarugger
27.04.2007, 09:04
Es nervt uns, weil es uns selbst betrifft. Wenn wir damit rechnen müssen, dass die Sieger des Triathlons, an dem wir starten, gedopt sind, fühlen wir uns betrogen.

Wenn Filmschauspieler sich Drogen reinziehen, um beim Film gut drauf zu sein, Muskeln aufzubauen oder Fett zu verlieren, sehen wir auch locker drüber hinweg.

So prägnant und kurz habe ich es nicht ausdrücken können, aber es trifft den Kern der Sache.

drullse
27.04.2007, 09:35
Es nervt uns, weil es uns selbst betrifft. Wenn wir damit rechnen müssen, dass die Sieger des Triathlons, an dem wir starten, gedopt sind, fühlen wir uns betrogen.

Du sagst es. Wenn einem auf einmal jemand um die Ohren fährt, der auch noch Apotheker ist, dann kommt man schon ins Grübeln.

Allerdings wird doch da, wo es um etwas geht, sowieso betrogen wie sonst was - schau Dir die Lutscherei an (kannste am Sonntag sicher in Backnang wieder bewundern). Da ist das Dopen für einige dann nur der konsequente nächste Schritt.

keko
27.04.2007, 09:48
Allerdings wird doch da, wo es um etwas geht, sowieso betrogen wie sonst was - schau Dir die Lutscherei an (kannste am Sonntag sicher in Backnang wieder bewundern). Da ist das Dopen für einige dann nur der konsequente nächste Schritt.

Wer bewußt (!) Windschatten fährt, beim Schwimmen oder Laufen abkürzt usw, warum sollte er nicht ins Internet gehen und sich ein paar Sachen bestellen? Wenn ich mir überlege, wieviele Sauereien ich in zig-dutzenden Wettkämpfen schon erlebt habe und davon ausgehen kann, dass das nur ein Teil war, wird mir ganz übel.

drullse
27.04.2007, 10:22
Wer bewußt (!) Windschatten fährt, beim Schwimmen oder Laufen abkürzt usw, warum sollte er nicht ins Internet gehen und sich ein paar Sachen bestellen? Wenn ich mir überlege, wieviele Sauereien ich in zig-dutzenden Wettkämpfen schon erlebt habe und davon ausgehen kann, dass das nur ein Teil war, wird mir ganz übel.

Sehe ich auch so.

Und da beginnt die Nerverei für mich. Wozu ausgeklügelte Pläne aufstellen, hart trainieren für Tag X um dort dann eine bestmögliche Platzierung zu erreichen, wenn man davon ausgehen kann, dass es um einen herum hier und da nicht mit rechten Dingen zu geht?

Die Konsequenz ist die Vorbereitung nur noch auf Rennen, bei denen mir meine eigene Zeit wichtig ist, Platzierungen bei Meisterschaften sind uninteressant geworden (was im Übrigen auch zu einer Entwertung des Sports führen kann, wenn mehr Leute so denken, denn dann findest Du bei Meisterschaften nicht mehr alle, die eigentlich in Frage kämen).

Die Pros sind mir mittlerweile egal. Hatte gestern wieder ein schönes Gespräch mit meinem Osteopathen dazu (EM-Teilnehmer Weitsprung), wer da noch glaubt es gibt sauberen Profisport, der soll das tun. :Lachen2:

Da nervt mich nix mehr, ich schaus mir einfach nicht mehr an und erfreue mich höchsten der Meldungen, wenn wieder ein Einzelfall bekannt wird.

keko
27.04.2007, 10:34
Die Konsequenz ist die Vorbereitung nur noch auf Rennen, bei denen mir meine eigene Zeit wichtig ist, ...


So mache ich das schon längst. Um irgendwas zu gewinnen, bin ich eh zu langsam geworden, also geht es nur um mich selbst. Wenn mal eine gute Platzierung rauskommt, ist´s nett, aber die Zeiten sind mir wichtiger. Mit Doping, Abkürzen, Windschatten usw. würde ich mich somit selbst bescheissen :Cheese:

Stefan
04.05.2007, 16:46
http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,481020,00.html

".....................dass China in strikter Abgeschiedenheit von der Öffentlichkeit und von Dopingkontrollen Kader auf die Spiele 2008 vorbereite. "Wenn sie mit tausend Athleten erscheinen, von denen vorher niemand etwas gehört und gesehen hat, und alle Goldmedaillen gewinnen, ist das ein Problem", so Pound, der darüber hinaus kritisierte, dass in China lediglich 8000 Dopingkontrollen pro Jahr durchgeführt würden."

Die 8000 Kontrollen wurden bestimmt an Athleten vorgenommen, die überhaupt nciht für Gold vorgesehen sind.