Vollständige Version anzeigen : Hirnschlag durch am Hals aufgehängte Sporttasche ...
the grip
18.04.2007, 11:50
Hier ein Auszug aus dem neuesten GREIF-Newsletter mit einem kuriosen medizinischen Fall (fast was für Dr. House):
"Walter liegt mit einem Hirnschlag im Krankenhaus!" Diese Antwort erhielt ich bei einem Anruf im Laden von Walter Zugriegel. Der 52-jährige betreibt in Wien einen Laufshop und die Webseite www.runnersworld.at (hat nichts mit der gleichnamigen Zeitung zu tun). Walter war lange Jahre Greif-Club-Mitglied und ein erfolgreicher Läufer und Veranstalter von Laufevents.
Freundlicherweise stellte mir ein Angestellter des Lauf-Shops seine Handynummer zur Verfügung, die ich dann auch sofort anwählte. Walter meldete sich mit klarer Stimme und berichtete, dass es ihm den Umständen nach recht gut gehe. Auf meine Frage, ob er denn je wieder laufen könne, meinte er: "Ja, aber ein halbes bis ein dreiviertel Jahr werde ich wohl komplett ausfallen!"
Ganz vorsichtig fragte ich nach, wie es denn zu einem solchen Schlaganfall kommen konnte. Völlig unverkrampft berichtete Walter: "Ich kam vom Training und lief mit zwei Taschen zurück zum Auto, eine hatte ich mir um den Hals gehängt und die andere trug ich in der Hand. Im Auto war mir schon irgendwie komisch, ich kam aber noch ohne Probleme nach Hause.
Als ich dort zur Trinkflasche griff, fiel mir diese aus der Hand. Ich legte mich hin und kurze Zeit später war die ganze linke Körperhälfte gelähmt. Es war unmöglich das linke Auge zu öffnen oder Hand und Fuß zu bewegen. Meine Frau handelte blitzschnell, rief den Notarzt an und der kam auch innerhalb von Minuten. Ich hatte so großes Glück, dass wir in Wien eine Spezialklinik zur Behandlung von Schlaganfällen haben, in die man mich brachte.
Die Ärzte waren natürlich völlig überrascht, dass es bei einem so jungen und fitten Mann zu einem so großen Hirnschlag kommen konnte. Über die Gründe wurde erst gerätselt, dann aber hatten die Mediziner die so überraschende Ursache des Schlaganfalls gefunden.
Die von mir am Hals aufgehängte Sporttasche hatte meine Halsschlagader innen um 7,5 cm aufgescheuert und an diesen Stellen hatte sich ein Blutgerinnsel gebildet, welches dann Teile des Gehirns lahm legte."
Für uns hat dieser Unfall Konsequenzen. Bitte macht eure Mitläufer(innen) darauf aufmerksam, dass es äußerst gefährlich sein kann Sporttaschen seitlich umgehängt am Hals zu tragen. Besonders Kinder hängen sich gerne ihre Schultasche so um, um besser rennen zu können. Ich bitte alle Lehrer, Sportlehrer und Übungsleiter ihre Schützlinge vor dieser Gefahr zu warnen.
Ich habe mir einmal den betroffenen Bereich am Hals in meinem persönlichen Umfeld angeschaut. Es scheint mir, dass gerade ganz schlanke Personen besonders gefährdet sind. Denn bei denen liegt die Halsschlagader dicht unter der Haut. Etwas dickere Menschen haben an dieser Stelle deutlich mehr Unterhautfett, welches sicher schützend für das Blutgefäß wirkt.
Endlich einmal ein Argument für die Übergewichtigen auf den Wert ihres Unterhautfetts hinzuweisen.
Walter befindet sich zur Zeit in der Reha, es geht ihm den Umständen gut und er ist auch wieder online."
Benjamin80
18.04.2007, 13:28
Das ist ja der Wahnsinn. Hat mich richtig geschockt der Bericht. Kann's ja kaum glauben, das DAS der Grund sein soll ...
Habe gerade im Internet recherchiert, dass jährlich ca. 130 Leute bei Sportunfällen ums Leben kommen. Damit ist die Aussage meines ehemaligen Mathematiklehrers "Sport ist nur so lange gesund, wie man ihn nicht betreibt" durchaus nicht völlig von der Hand zu weisen.
Ich kann mich erinnern, vor Jahren mal gelesen zu haben, dass Kegeln und Reiten die gefährlichsten Sportarten sein sollen. Beim Kegeln stehen die etwas betagteren Mitglieder unserer Gesellschaft meist nach/bei reichlichem Alk-/Zigarettenkonsum zum Schieben der Kugeln auf, und dieser plötzlichen Belastung sind mitnichten alle Pumpen gewachsen. Reiten: da muss man nur an Superman Christopher Reeve denken...in der Sportart passieren wirklich schlimme Sachen!
Habt ihr weitere Infos zu besonders gefährlichen Sportarten? Letztes Jahr ist - glaube ich - auch ein Triathlet in einem Wettkampf umgekommen, war m.E. beim Schwimmen. Tödliche Unfälle im (Rad)Training sind ja leider auch keine Seltenheit.
Habt ihr weitere Infos zu besonders gefährlichen Sportarten? Letztes Jahr ist - glaube ich - auch ein Triathlet in einem Wettkampf umgekommen, war m.E. beim Schwimmen. Tödliche Unfälle im (Rad)Training sind ja leider auch keine Seltenheit.
meine Güte pioto, Du willst doch hier keine Sammlung von Horrorgeschichten angfangen.;)
Es werden eben immer mehr Hintergründe für Krankheiten oder akute Zusammenbrüche etc. aufgedeckt. So wird z.B. jetzt erst publiziert, dass viele Herzinfarkte bei Frauen nicht erkannt werden, weil die Symptome meist ganz andere sind als bei Männern.
Leben ist Risiko - Sport ist Risiko -
nehm mal das Beispiel von diesem (mir fällt der Name nicht ein) Extrem Freeclimber, der jahrelang in allen Gebirgen ohne Sicherung rumgeturnt ist und schlussendlich durch einen Autounfall starb.
Oder der junge Mann, der jetzt in Berlin beim HM auf der Strecke verstorben ist.
Solche Dinge passieren - das ist, so blöd es ich anhört, einfach Pech - ich weiß nen mieser Ausdruck dafür aber ich weiß kein anderes Wort, dass ich hier einsetzen könnte.
Ich finds gut, dass solche Info´s wie oben verbreitet werden - aber ich würd mich auch nicht verrückt machen lassen.
Kampa
DragAttack
18.04.2007, 14:52
Habe gerade im Internet recherchiert, dass jährlich ca. 130 Leute bei Sportunfällen ums Leben kommen. Damit ist die Aussage meines ehemaligen Mathematiklehrers "Sport ist nur so lange gesund, wie man ihn nicht betreibt" durchaus nicht völlig von der Hand zu weisen.
Das Leben ist gefährlich und die wenigsten überleben es...
Ich halte es noch immer für gefährlicher keinen Sport zu treiben - auch an überfettung kann man sterben :Duell:
meine Güte pioto, Du willst doch hier keine Sammlung von Horrorgeschichten angfangen.;)
Dochdoch.
Irgendwo hat mal ein Typ ein Golfspiel nicht ganz heil überstanden, weil er den Ball unter nem Baumstamm hervorholen wollte. Naja, der Baumstamm war bloß kein Baumstamm, sondern ein Krokodil :Lachen2:
the grip
18.04.2007, 15:28
Dochdoch.
Irgendwo hat mal ein Typ ein Golfspiel nicht ganz heil überstanden, weil er den Ball unter nem Baumstamm hervorholen wollte. Naja, der Baumstamm war bloß kein Baumstamm, sondern ein Krokodil :Lachen2:
Ich glaub, ich hab da noch'n Foto von dem geschilderten Vorfall in meiner Sammlung ... :Cheese:
meine Güte pioto, Du willst doch hier keine Sammlung von Horrorgeschichten anfangen.;)
Doch, wollte ich eigentlich schon. Ich finde das interessanter, als zu eruieren, ob ein 30 minütiger Koppellauf mit Puls 150 mehr bringt, als 45 Minuten bei Puls 140. Ob es so gut ins Forum passt, ist eine andere Frage...aber ich habe den Fred ja ohnehin nicht aufgemacht :Lachen2:
Neulich ist wieder mal ein Weltrekord Apnoe-Taucher nicht mehr von unten raufgekommen. Tauchen ist in der Statistik sicher weit vorn. "The grip": hast du nicht ein paar Bilder von skelettierten Tauchern, dürfen auch gerne "nur" von Fischen angeknabbert sein?
Das Leben ist gefährlich und die wenigsten überleben es...
Ich halte es noch immer für gefährlicher keinen Sport zu treiben - auch an überfettung kann man sterben :Duell:Ich hoffe du bist bald fertig mit deiner Diplomarbeit und das soll keine Vorwarnung sein ;)
Die Geschichte mit der Tasche find ich aber auch krass...
FuXX
Ich glaub, ich hab da noch'n Foto von dem geschilderten Vorfall in meiner Sammlung ... :Cheese:
Hat der eigentlich den Ball in der Hand? Sieht fast so aus :Cheese:
Vor kurzem gehört:
Sportler leben nicht länger, sie sterben nur gesünder!
:Maso:
the grip
18.04.2007, 17:41
"The grip": hast du nicht ein paar Bilder von skelettierten Tauchern, dürfen auch gerne "nur" von Fischen angeknabbert sein?
Das passt doch, oder ? :Cheese:
"Life is like a box of chocolates; you never know what you're going to get."
Vor kurzem gehört:
Sportler leben nicht länger, sie sterben nur gesünder!
:Maso:Ich hoffe doch. Gesund zu sterben waere eine echte Gnade.
FuXX
DragAttack
18.04.2007, 20:57
Ich hoffe du bist bald fertig mit deiner Diplomarbeit und das soll keine Vorwarnung sein ;)
Abgabe 30.04. :Huhu:
Um bis dahin nicht komplett zu verfetten feiere ich am Sontag meine heute bestandene letzte Prüfung mittels einer ganztägigen Radtour nach Polen. Dann kann ich mich auch endlich zu meiner 240km-Bastel-Theorie äußern :Cheese:
Ist es nicht einfach auch ein statistisches "Problem"? Wenn 40000 Leute (also eine mittelgroße Stadt) an einem Tag zusammen was unternehmen, ist doch rein statistisch gesehen klar, dass jemand abends nicht nach Hause fährt:
Durchschnittliche Sterberate 2004 in Dtl. (Wikipedia): 10,44/1000.
Das macht eine Sterblichkeit pro Tag von ~0,03/1000
Das auf großes Starterfeld: 1,14 Tote/Tag.
Klingt zwar schrecklich, aber wenn so viele Menschen auf einem Haufen sind, dann ist doch unvermeidlich, dass sowas passiert.
Ist zwar jetzt eine absolute Laienrechnung, aber nur mal so...
Wenn 40000 Leute (also eine mittelgroße Stadt) an einem Tag zusammen was unternehmen, ist doch rein statistisch gesehen klar, dass jemand abends nicht nach Hause fährt:
Durchschnittliche Sterberate 2004 in Dtl. (Wikipedia): 10,44/1000.
Das macht eine Sterblichkeit pro Tag von ~0,03/1000
Das auf großes Starterfeld: 1,14 Tote/Tag.
Klingt zwar schrecklich, aber wenn so viele Menschen auf einem Haufen sind, dann ist doch unvermeidlich, dass sowas passiert.
Und was lernen wir daraus? Weniger Leute starten lassen :Lachen2:
the grip
19.04.2007, 13:37
Ist es nicht einfach auch ein statistisches "Problem"? Wenn 40000 Leute (also eine mittelgroße Stadt) an einem Tag zusammen was unternehmen, ist doch rein statistisch gesehen klar, dass jemand abends nicht nach Hause fährt:
Durchschnittliche Sterberate 2004 in Dtl. (Wikipedia): 10,44/1000.
Das macht eine Sterblichkeit pro Tag von ~0,03/1000
Das auf großes Starterfeld: 1,14 Tote/Tag.
Klingt zwar schrecklich, aber wenn so viele Menschen auf einem Haufen sind, dann ist doch unvermeidlich, dass sowas passiert.
Ist zwar jetzt eine absolute Laienrechnung, aber nur mal so...
Könnte mal jemand statistisch ermitteln, wieviele Sporttaschen pro Einwohner es in D gibt ?
Wäre das in USA passiert, wäre der Hersteller zu Millionen-Schadensersatz verklagt worden (von Denny Crane natürlich) und müßte nun die Gurte aller seiner Taschen beschriften:
"Warnung: dieser Gurt könnte bei unsachgemäßer Anwendung einen Hirnschlag verursachen."
"bei unsachgemäßer Anwendung"
das wird nicht viel nützen. Du musst konkret auf die Gefahren bzw. Verbote hinweisen. Also sowas wie "Caution: Tasche nicht umhängen!" oder "Bag may be deadlier than it appears" benutzen.
Ist es nicht einfach auch ein statistisches "Problem"? Wenn 40000 Leute (also eine mittelgroße Stadt) an einem Tag zusammen was unternehmen, ist doch rein statistisch gesehen klar, dass jemand abends nicht nach Hause fährt:
Durchschnittliche Sterberate 2004 in Dtl. (Wikipedia): 10,44/1000.
Das macht eine Sterblichkeit pro Tag von ~0,03/1000
Das auf großes Starterfeld: 1,14 Tote/Tag.
Klingt zwar schrecklich, aber wenn so viele Menschen auf einem Haufen sind, dann ist doch unvermeidlich, dass sowas passiert.
Ist zwar jetzt eine absolute Laienrechnung, aber nur mal so...
Coole Rechnung, die scheint mir sogar zu stimmen (Meggele hat ja auch nicht geschimpft)
Wobei man bei 40.000 Motorradfahrern und einer ordentlichen Menge Bölkstoff sicher ein paar Tote extra schaffen könnte. Durch Unfälle, Schlägereien, Messerstechereien, Alkoholvergiftungen...also 1,14 Tote sind mit Sicherheit nicht das letzte Wort.
Interessant, dass das noch nie thematisiert wurde. Mit einem Toten pro Berlin-Marathon kann man also fest rechnen. Ich mach lieber bei einem kleinen Marathon mit:cool:
Ich mach lieber bei einem kleinen Marathon mit:cool:
Absolut zurecht. Ich finde es auch unverantwortlich, dass z. B. immer mehr Bundesligavereine ihre Stadionkapazitäten vergrößern. Die lassen immer mehr Leute rein und dann wundern sich alle, dass die Jugend, die ins Stadion geht, ausstirbt und die alten, die zu Hause bleiben, immer mehr werden:Nee:
Welch dezenter Hinweis darauf, dass man sein Statistik immer noch am besten selbst faelscht ;)
Die Sterblichkeitswahrscheinlichkeit ist logischerweise bei Sportlern die einen Marathon laufen wollen geringer als der Durchschnittswert der ganzen Bevoelkerung, die Intensivstation der Berliner Charité steht ja zum Beispiel nicht am Start, oder?
FuXX
die Intensivstation der Berliner Charité steht ja zum Beispiel nicht am Start, oder?
dafür aber deren midlifecrisesgeprägte, schlecht vorbereitete und kettenrauchende Ärzte. Folge: Ärzte beim laufen tot und Patienten auch tot, da alle Ärzte tot. => Dorf-Maras sind gesünder.
LOL, so hatte ich das noch gar nicht betrachtet. Marathons scheinen ja echt gefaehrlich zu sein...
Hallo,
heute war ein Fernseh Bericht auf WDR. Beim Düsseldorf Marathon hat eine junge 27 jährige Sportlerin nach dem Zieleinlauf einen Schlageanfall erlitten,welcher absolut Lebensbedrohlich war.
Ihr war etwas schwindelig geworden,und ein geringes Taubheitsgefühl in einer Gesichtshälfte. Glücklicherweise hat sie und die Sanitäter sofort reagiert.
Die Sportlerin war absolut trainiert. Nichtraucherin und schlank.
Die Ärzte sagten das der Marathon der Auslöser des Schlaganfalls gewesen sei.
Meine Güte ,da wird ja einem ganz anders ,wenn man so etwas hört.
Gruß
Daniel
honeyjazz
10.05.2007, 20:55
naja, auslöser ist auch nicht das gleiche wie ursache...
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