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Vollständige Version anzeigen : Profi-Radsportler bei Katar-Rundfahrt tot aufgefunden


Crispy
05.02.2009, 14:02
Quelle: www.sueddeutsche.de

Todesfall bei Katar-Rundfahrt
Ein Todesfall bestürzt den Radsport: Ein junger Belgier wurde während der Katar-Rundfahrt tot aufgefunden. Die Todesursache ist noch unklar.

Der erst 21-jährige Radfahrer Frederiek Nolf wurde bei der Katar-Rundfahrt tot aufgefunden.

Die Katar-Rundfahrt ist von einem tragischen Todesfall überschattet worden. Der 21 Jahre alte Radprofi Frederiek Nolf aus Belgien starb in der Nacht zum Donnerstag in seinem Team-Hotel in Doha. Dies bestätigte ein Sprecher des Veranstalters Aso, der auch die Tour de France organisiert, am Donnerstag auf dpa-Anfrage.

"Der Radsport trägt Trauer, wenn man so ein junges Talent verliert, so einen Kerl wie ihn", sagte der fünffache Tour-Sieger Eddy Merckx laut dem Internetanbieter Cyclingnews. "Unsere Gedanken sind bei Frederieks Familie, seiner Freundin und seinen Kameraden", erklärte Nolfs Equipe Topsport Vlaanderen auf seiner Homepage.

Nolf sei von Mitgliedern seines belgischen Topsport Vlaanderen-Teams, das Mercks als Sponsor unterstützt, leblos aufgefunden worden. Warum der Fahrer fünf Tage vor seinem 22. Geburtstag starb, ist noch unklar. Am Mittwochabend sei es Nolf noch gut gegangen, berichtete Teammanager Patrick Sercu. Auch dessen Zimmerpartner Kristof Goddaert habe nichts bemerkt. Nolfs Tod sei "ein Schock".

Vlaanderen stieg aus der Katar-Rundfahrt aus. Vor dem Start der fünften Etappe des Wüstenrennens, die neutralisiert wurde, wollten seine Teamkollegen aber für eine Schweigeminute an den Start fahren. Im Gedenken an ihren verstorbenen Kollegen planten die Fahrer des Pelotons, am Donnerstag das Teilstück gemeinsam zurückzulegen.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Radrundfahrt von einem Todesfall überschattet wurde. Bei der Deutschland-Tour 2003 war der 23 Jahre alte Franzose Fabrice Salanson von einem Teamkollegen tot in seinem Hotelzimmer gefunden worden.

neonhelm
05.02.2009, 14:06
Guckst du... (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=189674&postcount=106) ;)

Edith sagt noch, dass es nach wie vor bestürzend ist.

Crispy
05.02.2009, 14:12
Mir fällt es so schwer zu glauben, das ein fast 22 Jahre alter junger Mensch, Fit ohne Ende, Nachts an einem Herzinfarkt stirbt.
Einfach so. Mein Mitgefühl gehört den Angehörigen und Freunden.
Ich habe einen Bruder der so alt ist...

sybenwurz
05.02.2009, 14:21
Ich schreib jetzt nur noch Blog und mach keinen Sport mehr, so wie es einen nach dem anderen der sportlichen, jungen Hunde von der Platte putzt.
Einfach so im Schlaf und über Nacht.
Ich krieg schon kein Auge mehr zu.

Aber mein Beileid an die Angehörigen und die ihm nahe standen.

Joerg aus Hattingen
05.02.2009, 14:41
Ich schreib jetzt nur noch Blog und mach keinen Sport mehr, so wie es einen nach dem anderen der sportlichen, jungen Hunde von der Platte putzt.


Über das Alter bist Du doch schon hinaus, was soll Dir denn noch zustoßen?

aussunda
05.02.2009, 14:59
Über das Alter bist Du doch schon hinaus, was soll Dir denn noch zustoßen?

soll das heißen er geistert ewig durchs Forum hier?????

Oder wie er selbst in seinem Block geschrieben hat: Bis auf die Wurst hat alles ein Ende.

Hafu
05.02.2009, 15:05
Klingt für mich nach Insulinmissbrauch (http://www.diabetesgate.de/freizeit/2003/doping.php):

"Doch die Folgen einer Überdosis sind fatal. Bereits mehrere Notaufnahmen haben von der Behandlung von Bodybuildern berichtet. Auftretende Hypoglykämien (Unterzuckerung) lassen die Sportler in vielen Fällen aufgrund von zerebralen Mangelversorgungen (das Gehirn bekommt nicht mehr genug Energie) ins Koma fallen. Überlebt man das, bleiben meist schwerwiegende Hirnschäden zurück. Allerdings sind die Todesfälle gar nicht mal so selten..." (http://www.diabetesgate.de/freizeit/2003/doping.php)

Vielleicht sogar ein Kollateralschaden des neuen Blutpasses der UCI, der die Manipulation mit Epo und Fremdblut deutlich erschwert und damit zu einer Renaissance anderer, in der Szene altbekannter Manipulationsmethoden führt.
Insulindoping ist übrigens bei Obduktionen mit klassischer Untersuchungs-Methodik nicht nachweisbar und entgeht auch den herkömmlichen Dopingtests.

Bisher wurden noch bei jeder Razzia im Radsport Insulinspritzen gefunden und auch in fast jedem Dopinggeständnis (Jacksche, Manzano) taucht das Peptidhormon neben anderen Substanzen auf, aber noch nie wurde ein Sportler wegen Insulindoping aufgrund einer positiven Probe gesperrt.

Ich halte übrigens jede Wette, dass auch hier im Nachhinein nichts gefunden und eine natürliche Todesursache attestiert werden wird...

Campeon
05.02.2009, 15:53
Klingt für mich nach Insulinmissbrauch (http://www.diabetesgate.de/freizeit/2003/doping.php):

"Doch die Folgen einer Überdosis sind fatal. Bereits mehrere Notaufnahmen haben von der Behandlung von Bodybuildern berichtet. Auftretende Hypoglykämien (Unterzuckerung) lassen die Sportler in vielen Fällen aufgrund von zerebralen Mangelversorgungen (das Gehirn bekommt nicht mehr genug Energie) ins Koma fallen. Überlebt man das, bleiben meist schwerwiegende Hirnschäden zurück. Allerdings sind die Todesfälle gar nicht mal so selten..." (http://www.diabetesgate.de/freizeit/2003/doping.php)

Vielleicht sogar ein Kollateralschaden des neuen Blutpasses der UCI, der die Manipulation mit Epo und Fremdblut deutlich erschwert und damit zu einer Renaissance anderer, in der Szene altbekannter Manipulationsmethoden führt.
Insulindoping ist übrigens bei Obduktionen mit klassischer Untersuchungs-Methodik nicht nachweisbar und entgeht auch den herkömmlichen Dopingtests.

Bisher wurden noch bei jeder Razzia im Radsport Insulinspritzen gefunden und auch in fast jedem Dopinggeständnis (Jacksche, Manzano) taucht das Peptidhormon neben anderen Substanzen auf, aber noch nie wurde ein Sportler wegen Insulindoping aufgrund einer positiven Probe gesperrt.

Ich halte übrigens jede Wette, dass auch hier im Nachhinein nichts gefunden und eine natürliche Todesursache attestiert werden wird...
Woher willst du das wissen?

Oder ist das nur eine Hypothese?

Vielleicht hat er einen angeborenen Herzfehler o.ä. gehabt. Gleich von Dopingmissbrauch zu sprechen, na ich weiß nicht.

Auf jeden Fall bin ich darüber tief betroffen, so ein junger Mensch, hatte das ganze Leben noch vor sich.

Abwarten und deinen Beitrag später bringen wenns bewiesen ist, ansonsten lieber still sein!!!

Hafu
05.02.2009, 16:25
Woher willst du das wissen?

Oder ist das nur eine Hypothese?

Vielleicht hat er einen angeborenen Herzfehler o.ä. gehabt. Gleich von Dopingmissbrauch zu sprechen, na ich weiß nicht.

Auf jeden Fall bin ich darüber tief betroffen, so ein junger Mensch, hatte das ganze Leben noch vor sich.

Abwarten und deinen Beitrag später bringen wenns bewiesen ist, ansonsten lieber still sein!!!

Natürlich weiß ich es nicht. Und natürlich ist es nur eine Hypothese.

Der arme Kerl ist zwar gerade erst Profi geworden, hat aber mindestens 5 Jahre Hochleistungssport im Amateur- und Juniorenbereich hinter sich. Das macht man nicht mit angeborenen Herzfehlern bzw. diese wären längst entdeckt!

Und du kannst sicher sein: es wird nichts bewiesen werden. Noch niemals wurde einem verstorbenen Radprofi (und es waren mittlerweile seit den 70ern etwa 30-40 rätselhafte Todesfälle im Profiradsport) oder irgendeinem anderen Profisportler aufgrund des Obduktionsbefundes Doping nachgewiesen. Selbst beim einzig bekannten doping-Todesfall des Briten Simpson, der Anfang der 70er Jahre bei der Tour de France tot vom Fahrrad fiel entstand der Dopingverdacht auch nur, weil er noch eine leere Tube mit Amphetamin in der Trikottasche trug. Hätte er diese damals vor seinem Ableben weggeworfen, wäre es mit Sicherheit auch als "Sekundenherztod" eingestuft worden.

keko
05.02.2009, 16:33
Das macht man nicht mit angeborenen Herzfehlern bzw. diese wären längst entdeckt!


Das stimmt, das wäre längst entdeckt. Evtl. könnte es aber eine verschleppte Grippe gewesen sein, sich also erst entwickelt haben.

Hafu
05.02.2009, 16:58
Wir bewegen uns im Kreis.

Siehe Posting vom 1.2. (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=188078&postcount=101)

Im letzten Abschnitt habe ich dort auch noch ein paar Zahlen genannt, die ich mir nicht selbst ausgedacht habe, sondern die von der Deutschen Herzstiftung stammen. Die verschleppte Grippe ist als Todesursache (zum Glück für uns alle) viel seltener als man denkt.

Und was im jetztigen Fall, ähnlich wie in manchen vorherigen Fällen, mich besonders mißtrauisch werden lässt, ist der Tod in absoluter Ruhe, der bei einem so jungen Sportler statistisch extremst unwahrscheinlich, ja fast undenkbar ist.

dude
05.02.2009, 17:10
Abwarten und deinen Beitrag später bringen wenns bewiesen ist, ansonsten lieber still sein!!!

http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=179141&postcount=23

LidlRacer
05.02.2009, 19:02
Natürlich weiß ich es nicht. Und natürlich ist es nur eine Hypothese.
Und du kannst sicher sein: es wird nichts bewiesen werden. Noch niemals wurde einem verstorbenen Radprofi (und es waren mittlerweile seit den 70ern etwa 30-40 rätselhafte Todesfälle im Profiradsport) oder irgendeinem anderen Profisportler aufgrund des Obduktionsbefundes Doping nachgewiesen.

Keine Ahnung, ob/wie das bewiesen ist, aber hier
www.rice.edu/~jenky/sports/epo.html
heißt es:
"Additional dangers of EPO include sudden death during sleep, which has killed approximately 18 pro cyclists in the past fifteen years"

Womit ich nichts zu dem aktuellen Fall gesagt haben will.

carmen
05.02.2009, 19:42
Natürlich weiß ich es nicht. Und natürlich ist es nur eine Hypothese.

Und du kannst sicher sein: es wird nichts bewiesen werden. Noch niemals wurde einem verstorbenen Radprofi (und es waren mittlerweile seit den 70ern etwa 30-40 rätselhafte Todesfälle im Profiradsport) oder irgendeinem anderen Profisportler aufgrund des Obduktionsbefundes Doping nachgewiesen.Birgit Dressel war demnach niemals!
Pantani noch niemalser!!
Und Alexei Tscherepanow, Knut Enemark Jensen und Josef Elze am niemalsesten.:)

Und nur so nebenbei: Am häufigsten sind plötzliche Herztodesfälle beim Basketball und American Football sowie beim Laufen und beim Fußball. (Quelle: "Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin" 4, 2005) Also Platz fuer jede Menge Hypothesen, auch wenn diese Sportarten natuerlich weit weniger interessant sind.:Huhu:

LidlRacer
05.02.2009, 20:27
Pantani noch niemalser!!


Ich glaube kaum, dass die Antidepressiva und/oder das Kokain Doping im engeren Sinne waren.

Ausdauerjunkie
05.02.2009, 20:31
Ich glaube kaum, dass die Antidepressiva und/oder das Kokain Doping im engeren Sinne waren.

aber du glaubst, daß er "nur" das genommen hat?:Lachanfall:

LidlRacer
05.02.2009, 20:38
aber du glaubst, daß er "nur" das genommen hat?:Lachanfall:

Es war im Februar. Keine Ahnung ob/was "man" da so nimmt.
Aber reicht das nicht, um sich umzubringen?

PS: Carmen sprach von Doping als nachgewiesener Todesursache.
Da sollte es nicht um Glauben gehen. Und ich sehe da bei Pantani nichts nachgewiesenes (zu diesem Zeitpunkt).

dude
05.02.2009, 21:03
Es war im Februar.


Dopinghochsaison (auch wenn Pantani durchaus an den anderen Drogen verstarb. Aber wer weiss, wie seine Leber bereits aussah?)

carmen
05.02.2009, 22:21
PS: Carmen sprach von Doping als nachgewiesener Todesursache.
Da sollte es nicht um Glauben gehen. Und ich sehe da bei Pantani nichts nachgewiesenes (zu diesem Zeitpunkt).Stimmt nicht! Genau lesen und schauen was ich zitiert habe bitte! Es ging da nicht um den Tod durch Dopingmittel, sondern um die Aussage, dass nach dem Tod NIEMALS mehr was verbotenes gefunden werde.
Zu Pantani:
Mal abgesehen davon, dass Kokain unzweifelhaft auf der Dopingliste steht und 2004 sportrechtlich noch nicht bloss im Wettkampf verboten war, im 230 Seiten langen Obduktionsbericht von Giuseppe Fortuni steht ruecksichtsvoll geschrieben:
"Es kann ein massiver Konsum von EPO in grossen Mengen in den letzten Monaten im Leben von Marco Pantani ausgeschlossen werden". Alles klar? Und in einem Interview mit der Gazetta am 7 Juli 2004 hat dieser Gerichtsmediziner praezisierend gemeint, nicht jeder der eine Zigarette rauche sei automatisch ein Kettenraucher. Muss man das noch praezisieren?

sybenwurz
05.02.2009, 23:20
"Es kann ein massiver Konsum von EPO in grossen Mengen in den letzten Monaten im Leben von Marco Pantani ausgeschlossen werden".
Wie diplomatisch...

LidlRacer
05.02.2009, 23:37
"Es kann ein massiver Konsum von EPO in grossen Mengen in den letzten Monaten im Leben von Marco Pantani ausgeschlossen werden". Alles klar? Und in einem Interview mit der Gazetta am 7 Juli 2004 hat dieser Gerichtsmediziner praezisierend gemeint, nicht jeder der eine Zigarette rauche sei automatisch ein Kettenraucher. Muss man das noch praezisieren?

Dass er irgendwann vorher EPO genommen hat, ist klar. Aber zur Todesursache sehe ich da immer noch keinen Zusammenhang.
Wirklich wichtig ist mir das jetzt aber auch nicht.

Raimund
05.02.2009, 23:41
(...)
Und nur so nebenbei: Am häufigsten sind plötzliche Herztodesfälle beim Basketball und American Football sowie beim Laufen und beim Fußball. (Quelle: "Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin" 4, 2005) Also Platz fuer jede Menge Hypothesen, auch wenn diese Sportarten natuerlich weit weniger interessant sind.:Huhu:

...Eishockey!

Stop-and-Go Sportarten! bei Anabolikamissbrauch ist die schnelle (ausreichende) durchblutung des (schweren) herzmuskels nicht mehr gewährleistet...

es dürfte für uns alle klar sein, dass ein gesunder erwachsener normalerweise (auch nicht durch eine verschleppte grippe!) einfach so im schlaf stirbt.

ob die alleinige erklärung "leistungssportler" den gegenwärtigen fall erklärt, steht für mich noch sehr in frage...

P.S.: achso, ich kannte den sportler zwar nicht, finde es aber traurig...

carmen
06.02.2009, 07:26
Aber zur Todesursache sehe ich da immer noch keinen Zusammenhang.Den gibts ja auch nicht, hat ja ausser dir auch nie jemand behauptet.

the grip
06.02.2009, 09:53
Wundert mich, daß das noch keiner gepostet hat:

http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_54822.htm

Oder hab ich's übersehen ?

Raimund
06.02.2009, 10:04
Wundert mich, daß das noch keiner gepostet hat:

http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_54822.htm

Oder hab ich's übersehen ?

Traurig, wenn man nur noch diesen Ausweg sieht...:(

drullse
06.02.2009, 10:54
Traurig, wenn man nur noch diesen Ausweg sieht...:(

Und er ist ja bei weitem nicht der Erste.

Und ja: ich gehe davon aus, dass seine Depressionen nicht aus heiterem Himmel kamen (und auch nicht vom "Loch" nach dem Ende des Leistungssports)...

Hafu
06.02.2009, 11:23
Birgit Dressel war demnach niemals!
Pantani noch niemalser!!
Und Alexei Tscherepanow, Knut Enemark Jensen und Josef Elze am niemalsesten.:)

...

Pantani hatte zum Zeitpunkt seines Todes seine Karriere längst beendet und starb an Drogenmissbrauch. Dass die Vorgeschichte mit jahrelangem Doping eine Rolle gespielt hat, ist anzunehmen.

Der Fall Birgit Dressel passt gut in diesen Kontext (und ich habe im Rene Herms-Thread erst kürzlich daran erinnert), weil an ihm exemplarisch die Verlogenheit des Leistungssportbetriebes und der Verbände zur damaligen Zeit deutlich wird. Die offizielle Todesursache nach Obduktion damals lautete aber"toxisches Multiorganversagen nach allergischem Schock " und eben nicht Doping bzw. Dopingfolge!

"Später versuchten Funktionäre bisweilen zu versichern, dass Birgit Dressels Tod mit Doping nichts zu tun gehabt habe. Eine genaue Ursachenzuschreibung war den Gutachtern nicht möglich gewesen." (http://www.adh.de/aktuelles_news.htm?news_id=2007094094814349001)

Erst mit jahrelanger Verzögerung kam (u.a. auch durch Aussagen ihres damaligen Lebensgefährten und von ehemaligen Funktionären heraus, dass sie jahrelang Anabolika von Prof. Klümper (einer damals unantastbaren Koryphäe in der deutschen Sportmedizin) erhalten hatte.
Heute wird der Fall somit ganz anders bewertet als damals. Wenn man aber gleich von Anfang an schonungslos ehrlich mit dem Thema umgegangen wäre, hätte man vielleicht beitragen können eine ganze Generation von Leichtathleten vor ähnlichen Fehlern zu bewahren.

P.S.: @Carmen: die anderen drei von dir aufgeführten Fälle sagen mir ehrlich gesagt nichts, ich werde sie aber, wenn ich Zeit habe mal raus-googeln.

Raimund
06.02.2009, 11:42
Und er ist ja bei weitem nicht der Erste.

Und ja: ich gehe davon aus, dass seine Depressionen nicht aus heiterem Himmel kamen (und auch nicht vom "Loch" nach dem Ende des Leistungssports)...

er hatte zudem einen radladen und sollte wegen dopings in den knast.

ich denke, das hätte ihm die beruflische existenz gekostet...

oko_wolf
06.02.2009, 15:09
Scheinbar ist der Kampf gegen Doping nur manchen wichtig, nicht aber einer der wichtigsten Radsport-Zeitungen:

guggst Du hier (http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_54830.htm) :Nee:

TriK
06.02.2009, 15:39
guggst Du hier (http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_54830.htm) :Nee:


Die Franzosen und die Pressefreiheit (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/gesichtereuropas/758986/)

Hafu
06.02.2009, 16:37
Die Franzosen und die Pressefreiheit (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/gesichtereuropas/758986/)

--> sehr interessanter, gut recherchierter Artikel:

"In ihrer Jahresliste zur Pressefreiheit 2007 hat die Organisation "Reporter ohne Grenzen" Frankreich unter anderem deswegen nur den Platz 31 eingeräumt: hinter Ländern wie Costa Rica und Ghana."

Nach dem Lesen des Artikel weiß man auch, warum.
:Danke:für den Link

dude
06.02.2009, 16:55
"In ihrer Jahresliste zur Pressefreiheit 2007 hat die Organisation "Reporter ohne Grenzen" Frankreich unter anderem deswegen nur den Platz 31 eingeräumt: hinter Ländern wie Costa Rica und Ghana."


Dieser Vergleich ist doch wohl zumindest fuer Costa Rica eine Frechheit.

carmen
06.02.2009, 17:59
Pantani hatte zum Zeitpunkt seines Todes seine Karriere längst beendet und starb an Drogenmissbrauch. Dass die Vorgeschichte mit jahrelangem Doping eine Rolle gespielt hat, ist anzunehmen.

Der Fall Birgit Dressel passt gut in diesen Kontext (und ich habe im Rene Herms-Thread erst kürzlich daran erinnert), weil an ihm exemplarisch die Verlogenheit des Leistungssportbetriebes und der Verbände zur damaligen Zeit deutlich wird. Die offizielle Todesursache nach Obduktion damals lautete aber"toxisches Multiorganversagen nach allergischem Schock " und eben nicht Doping bzw. Dopingfolge!

"Später versuchten Funktionäre bisweilen zu versichern, dass Birgit Dressels Tod mit Doping nichts zu tun gehabt habe. Eine genaue Ursachenzuschreibung war den Gutachtern nicht möglich gewesen." (http://www.adh.de/aktuelles_news.htm?news_id=2007094094814349001)
Erst mit jahrelanger Verzögerung kam (u.a. auch durch Aussagen ihres damaligen Lebensgefährten und von ehemaligen Funktionären heraus, dass sie jahrelang Anabolika von Prof. Klümper (einer damals unantastbaren Koryphäe in der deutschen Sportmedizin) erhalten hatte.
Heute wird der Fall somit ganz anders bewertet als damals. Wenn man aber gleich von Anfang an schonungslos ehrlich mit dem Thema umgegangen wäre, hätte man vielleicht beitragen können eine ganze Generation von Leichtathleten vor ähnlichen Fehlern zu bewahren.

P.S.: @Carmen: die anderen drei von dir aufgeführten Fälle sagen mir ehrlich gesagt nichts, ich werde sie aber, wenn ich Zeit habe mal raus-googeln.Anstatt dich jetzt hier im Kreis zu drehen, haettest du jetzt auch einfach zugeben koennen, dass deine Aussage, es sei noch NIEMALS! (http://de.eurosport.yahoo.com/30122008/73/eishockey-russen-talent-gedopt.html) nach dem Tod eines Athleten z.B. durch Obduktion irgendwas Verbotenes an den Tag gekommen, eigentlich nur deine Verallgemeinerungen eindrucksvoll untermauern sollte. Ich finds ja gut, wenn jemand seinen Standpunkt engagiert vertritt, aber wem nutzt Ueberzeugungsarbeit mit so einfach zu entkraeftenden Halb- und Unwahrheiten was?

TriK
07.02.2009, 08:36
:Danke:für den Link

Bitte, bitte :liebe053: :liebe053: :liebe053:

Crispy
07.02.2009, 12:09
Quelle: www.radsport-news.com

06.02.2009 - (rsn) – Im Fall des in der Nacht zum Donnerstag in Doha verstorbenen Belgiers Frederiek Nolf (Topsport-Vlaanderen) geht ein Herzspezialist der Brüsseler Universitätsklinik von einem natürlichen Tod aus. „Es ist unwahrscheinlich, dass sein Tod mit Doping zu tun hat. Die Teams gehen solche Risiken nicht mehr ein“, sagte der Kardiologe Pedro Brugada der belgischen Tageszeitung „Het Nieuwsblad“. Brugada hält ein genetisches Problem für die wahrscheinliche Todesursache: "Ein Gen, das den Herzschlag regelt, war wahrscheinlich Defekt und das hat dazu geführt, dass das Herz plötzlich aufgehört hat zu schlagen."

Auch der Belgier Gianni Meersman (Française des Jeux), ein Freund Nolfs, geht nicht von Doping als Todesursache aus. „Ich weiß, dass es Leute gibt, die diese Gelegenheit nutzen, um Schlussfolgerungen zu ziehen, die nicht gezogen werden können. Das war ein natürlicher Tod“, sagte der 23-Jährige zu „sporza.be“. „Frederiek hat nie über Herzprobleme oder ähnliches geklagt. Er sagte immer, dass er einen V6-Motor unter seiner Haube hätte.“ Nach Meersmann Angaben habe sich Nolf erst kürzlich zwei Herzuntersuchungen unterzogen, die ohne auffälligen Befund gewesen seien.

„Es ist immer noch so irreal, er war mein bester Freund“, sagte Meersmann, der wie Nolf in Westflandern lebte und seit 2008 für die französische ProTour-Equipe fährt. „Wir werden nie wieder gemeinsam lachen, zusammen trainieren oder Rennen fahren.“

Wenn ich lese, das es sich um einen Gen-Defekt handelt, treibt es mit vor Wut Tränen in die Augen- mir tut sich der Böse Verdacht auf, das es sich um Gen-Doping handelt. Schon während der Olympiade war das ja Thema, das sich dadurch neue Möglichkeiten ergeben und es russisch Roulette ist. :Nee:

Zum Thema Insulindoping: Habt ihr schon davon gehört, das die Sportler die sich dadurch geholfen haben beim schlafen an einem Herzmonitor hingen. Wurde der Herzschlag bedenklich ruhig, dann gab es ein Signal und der Sportler ging auf die Rolle/Band damit das Blut wieder fließt? Wenn das stimmt- kann man so bekloppt sein???

Zum Thema Dopingkontrolle/ Tour/ Presse: Klingt für mich wie der erste Schritt zum Freischein für Doper. Money rules the world.

PeterMuc
07.02.2009, 13:29
Wenn ich lese, das es sich um einen Gen-Defekt handelt, treibt es mit vor Wut Tränen in die Augen- mir tut sich der Böse Verdacht auf, das es sich um Gen-Doping handelt. Schon während der Olympiade war das ja Thema, das sich dadurch neue Möglichkeiten ergeben und es russisch Roulette ist. :Nee:



Das ist Blödsinn, was Du da schreibst.
Tatsache ist, dass angeborene (genetische) Anomalien des Herzens gar nicht so selten sind, nur in vielen Fällen unentdeckt bleiben, dass sie nur zu Tage treten, wenn Belastung auftritt, siehe zB einen Artikel von Link et al (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18634917?ordinalpos=3&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsP anel.Pubmed_DefaultReportPanel.Pubmed_RVDocSum) erschienen im letzten Juli in der Zeitschrift Progress in Cardiovascular Diseases. Weiterhin gibt es Varianten des Long-QT-syndroms, die nicht oder nur schwierig in der Routine-EKG-Diagnostik diagnostiziert werden können, sondern nur durch ein 24h EKG; zB beschrieben bei Mutationen des Gens KCNE2.
Wenn Dich das Thema näher interessiert, kannst Du mir gerne eine PN schicken, ich kann Dir noch ein paar mehr Literaturstellen nennen, die sich mit genetischen Veränderungen und dem plötzlichen Herztod befassen. Und diese Studien sind idR nicht mit einem Radsporthintergrund geschrieben, d.h. nicht mit der Intentionen, Doping zu vertuschen. Es soll Leute geben, die auch ohne Leistungssport morgens nicht mehr aufwachen, auch in jungen Jahren.
und wie hiess noch mal der amerikanische Marathonläufer, der einen Gendefekt in einem Ionenkanal des Herzens hatte....
Also, immer schön sachlich bleiben und die Kirche im Dorf lassen, die Welt ist nicht immer so boese, wie sie einige gerne hätten.

wolfi
09.02.2009, 10:30
poste es mal hier...könnt ev. interessant werden der bericht: http://www.wdr.de/tv/sport_inside/sendungsbeitraege/2009/0209/nahrung.jsp

GrrIngo
11.02.2009, 22:56
N'abend,

da es hier ja um Frederiek Nolf gehen sollte: Laut Eurosport (http://de.eurosport.yahoo.com/11022009/73/todesopfer-nolf-natuerliche-ursache.html) haben die Gerichtsmediziner und Rennärzte bestätigt, daß es sich um eine natürliche Todesursache handelt. Auf eine Autopsie wird verzichtet.

Gruß
GrrIngo

biomed
11.02.2009, 23:05
...natürliche Todesursache handelt. Auf eine Autopsie wird verzichtet.
Das wäre ein schwerer Fehler. Ohne Autopsie kann man sich nie mit Sicherheit auf eine natürliche Todesursache festlegen.
Mein alter Chef pflegte immer zu sagen, daß zu seinen Assistenzarzt-Zeiten in den Unikliniken fast alle Toten autopsiert wurden und man häufiger sehr überrascht war, daß die Todesursache eine andere war als man vermutet hatte. Und dies schon bei Krankenhauspatienten ... wie ist dann die Quote wohl bei plötzlichen Todesfällen ?

Von der Dunkelziffer der ungeklärten Mordfällen, in denen eine "natürliche Todesursache" attestiert wird und die dann nicht autopsiert werden, mal ganz zu schweigen; aber das ist ein ganz anderes Thema und ziemlich Off-Topic.

NBer
11.02.2009, 23:07
vielleicht kann docpower mal was dazu sagen. ich weiß nicht, wie man bei einem 21jährigen von natürlicher todesursache, und das auch noch ohne autopsie, sprechen kann. so ein junger mensch stirbt einfach nicht "natürlich". "natürlich" wäre ein altersbedingtes organversagen, davon kann hier ja wohl kaum die rede sein. ich spreche nicht von doping, aber auch ein plötzlicher herztod müßte zb per autopsie untersucht werden, um herauszufinden, was der eigentliche grund war (herzmuskelentzündung, angeborene herzschwäche usw).

biomed
11.02.2009, 23:10
ich spreche nicht von doping, aber auch ein plötzlicher herztod müßte zb per autopsie untersucht werden, um herauszufinden, was der eigentliche grund war (herzmuskelentzündung, angeborene herzschwäche usw).
Das sehe ich auch so und ist m.W. nach auch eigentlich die Regel, besonders bei jungen Menschen.

NBer
11.02.2009, 23:13
Das sehe ich auch so und ist m.W. nach auch eigentlich die Regel, besonders bei jungen Menschen.

bei uns, wer weiß, wie das in quatar ist.......

Raimund
11.02.2009, 23:47
vielleicht kann docpower mal was dazu sagen. ich weiß nicht, wie man bei einem 21jährigen von natürlicher todesursache, und das auch noch ohne autopsie, sprechen kann. so ein junger mensch stirbt einfach nicht "natürlich". "natürlich" wäre ein altersbedingtes organversagen, davon kann hier ja wohl kaum die rede sein. ich spreche nicht von doping, aber auch ein plötzlicher herztod müßte zb per autopsie untersucht werden, um herauszufinden, was der eigentliche grund war (herzmuskelentzündung, angeborene herzschwäche usw).

es ist ganz einfach: wenn du so einen menschen "aufmachst", wirst du auf jeden fall ein paar sachen sehen, die "so" nicht sein können...

egal ob natürlicher tod oder nicht. und da haben vor allem die angehörigen kein interesse dran...

docpower
12.02.2009, 10:36
N'abend,

da es hier ja um Frederiek Nolf gehen sollte: Laut Eurosport (http://de.eurosport.yahoo.com/11022009/73/todesopfer-nolf-natuerliche-ursache.html) haben die Gerichtsmediziner und Rennärzte bestätigt, daß es sich um eine natürliche Todesursache handelt. Auf eine Autopsie wird verzichtet.

Gruß
GrrIngo

Ohne Autopsie können die Kollegen über die eigentliche Todesursache nur spekulieren.
Für die Angehörigen IMHO eher ein unbefriedigender Zustand, zumal es eher sarkastisch anmutet, in diesem Alter und aus dem prallen Leben heraus von einer "natürlichen" Todesursache (in Sinne von "nicht ermordet") zu sprechen.
Der Fall Rene Herms hat ja gezeigt, dass vorschnelles Dopinggeschrei nicht der Weisheit letzter Schluss ist.

PeterDerHeld
13.02.2009, 15:06
Man kann aber auch angeborene Herzfehler haben die nicht entdeckt werden - Stichwort Hypertrophe Kardiomyopathie. So sind unerwartete Todesfälle unter 35 Jahren häufig durch eine HCM verursacht.

Beste Beispiel: Profi Miklos Feher 24 Jahre alt, ist auf dem Platz einen plötzlichen Herztod durch HCM verstorben. Bei Untersuchungen ist das nie aufgefallen!
http://www.netzeitung.de/sport/281218.html

Warum wird das Fußballern eigentlich nie angezweifelt. Es sind die letzten Jahre bestimmt 8 Profis Tot auf dem Platz umgefallen. Passiert das beim Radsport wird gleich alles als Doping abgestempelt...

drullse
13.02.2009, 15:18
Warum wird das Fußballern eigentlich nie angezweifelt.

Sagt wer?

PeterDerHeld
13.02.2009, 15:37
Sagt wer?
Sage ich, weil ich noch nie eine Anzweifelung dazu gelesen habe. Stirbt plötzlich ein Läufer oder Radsportler ist gleich der ganze Thread damit voll...

drullse
13.02.2009, 15:57
Sage ich, weil ich noch nie eine Anzweifelung dazu gelesen habe. Stirbt plötzlich ein Läufer oder Radsportler ist gleich der ganze Thread damit voll...

Liegt in diesem Forum IMHO daran, dass es hier halt eine sportliche Nähe zu Läufern und Radfahrern gibt. Fußball ist da nicht ganz so interessant. In anderen Foren wird das anders diskutiert.