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Vollständige Version anzeigen : sinn und unsinn von technikübungen


Hugo
19.03.2007, 22:20
Hallo,

als absolute Bleiente der jede woche aufs neue mit seltsamen technikübungen konfrontiert wird wollt ich mal die schwimmer unter euch fragen was die eigentlich bringen(ernsthaft)

also zum einen wär da da lagen schwimmen...ich als laie will ja eigentlich nur kraulen, welchen sinn hat es da brust, delphin und rücken zu schwimmen...dient das eher der rumpfstärkung, oder sind das motorische fähigkeiten die da geschult werden, oder etwa andere muskelgruppen welche auch beim kraulen praktisch sind, sich dadurch aber nicht gut trainiern lassen?

und dann so sachen wie abschlag, catch up, oder mit faust oder gespreizten fingern schwimmen?
was bringt das im einzelnen....wasserlage bei den ersten beiden...ja das hab ich schon gehört, aber wieso und weshalb:Gruebeln:

oder gehts letzten endes doch bloß darum zu vermeiden dass den leuten im becken langweilig wird?

naja...dann gibts noch die poolbouy + paddles geschichte und diverse andere seltsame übungen die mir scheinbar nicht viel mim klassischen schwimmen zu tun haben.

ich frag deshlab weil auf dem rad solche sachen eher selten sind...einbeinig fahr betont eben die zugphase die sich sonst nicht trainiern lassen würde...rückwärts kann ich zwar auch fahrn, aber das hab ich das letzte mal vor 10 jahren aus spass gemacht, sicher nicht weil ich denke dass es mir mehr raddruck bringt:Nee:

also wär ganz toll wenn mich da mal jemand ernsthaft aufklären könnte welche übung was genau bewirkt und welchem problem man am besten wie begegnet

sybenwurz
19.03.2007, 23:28
Naja, es gibt nen Stall voller Übungen, die die Wasserlage, bestimmte Muskelgruppen, das Wassergefühl oder sonstwas im speziellen trainieren.
Im Einzelnen kann ich dir das nu wirklich nicht sagen, dazu bin ich selbst die Krücke im Bad, aber wir haben nen Trainer, der einem die Fehler auch erklärt, wie man es richtig macht und was es jeweils bringen soll.
Da finde ich Technikübungen schon sinnvoll.
Was meiner Meinung nach nix bringt, ist, irgendwelchen Technikkram einfach durchzuboxen oder Technikübungen zu schwimmen, damit man es gemacht hat. Dann bringt es sicher nix und es wäre wahrscheinlich besser, einfach Technik durch Kraft zu ersetzen.
Ich weiss nicht, wo ich es gelesen habe, aber irgendwo stand mal ein Vergleich wievielmal mehr Kraft man aufwenden muss, um, verglichen mit Verringerung des Widerstandes im Wasser, den gleichen Prozentsatz an Geschwindigkeit zuzulegen.
Das schaffste quasi nicht. Ne minimale Verbesserung der Technik bringt demnach eine Verbesserung der Zeit, die durch Kraftaufwand alleine nicht machbar ist oder nur durch massiven Mehraufwand gegenüber Technikübungen.

Helmut S
20.03.2007, 08:00
... welche übung was genau bewirkt und welchem problem man am besten wie begegnet

Das ist absolut genau der Punkt. Wenn das der Trainer nicht weiß, ist er ein Schlechter. Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele Übungsleiter einfach eine "Technikschrotschuß" abgeben, so nach dem Motto: Eine wird's schon trefen. (Manchmal natürlich auch aus dem Zwang der unterschiedlichen Stärken/Schwächen der Gruppe heraus).

Kauf dir dieses Buch (http://www.amazon.de/Koordinative-F%C3%A4higkeiten-Schwimmen-Schl%C3%BCssel-perfekten/dp/3778071246/ref=pd_ka_1/302-1847905-8104048?ie=UTF8&s=books&qid=1174373715&sr=8-1) - unbedingt. Da werden Deine Fragen 100%-ig beantwortet. Ist zwar eigentlich für Trainer geschrieben aber es wird genau erklärt welche Fehler gemacht werden (je Lage) und welche Übungen sinnvoll sind um den Fehler zu beheben (Kontrastübungen, Überbetonung etc...). Mir hat dieses Buch zum Verständnis des Techniktrainings sehr geholfen.

Grüße Helmut

sybenwurz
20.03.2007, 08:46
Das ist absolut genau der Punkt. Wenn das der Trainer nicht weiß, ist er ein Schlechter.
Absolutely!
Wenn uns der Trainer gerademal fehlt, weil er zB selbst auf nem Wettkampf ist und wild und lustig irgendwelche Übungen aus dem Standardrepertoire runtergeschwommen werden, reut es mich jedesmal, den Weg in die Badeanstalt gemacht zu haben.
Um irgendnen Mist zu schwimmen, damit die Trainingszeit rumzubekommen und nicht verbessert/korrigiert zu werden, muss ich nicht ins Training.
Ich erwarte von nem guten Trainer, dass er das Training systematisch aufbaut (Aufwärmen, Einschwimmen, von Leicht zu Schwer, von Bekannt zu Unbekannt, ...), die Übungen erklärt und, worauf es dabei ankommt und er mir n direktes Feedback gibt, was ich falsch und was ich richtig mache bzw was ich wie verbessern kann.
Stumpfes Kacheln zählen kann ich auch nachmittags zwischen blümchenbemützten Muttis die mit der unverbesserlichen Brust-Beingrätsche kreuz und quer durchs Becken dümpeln.

Gonzo
20.03.2007, 09:57
Hallo,

als absolute Bleiente der jede woche aufs neue mit seltsamen technikübungen konfrontiert wird wollt ich mal die schwimmer unter euch fragen was die eigentlich bringen(ernsthaft)

also zum einen wär da da lagen schwimmen...ich als laie will ja eigentlich nur kraulen, welchen sinn hat es da brust, delphin und rücken zu schwimmen...dient das eher der rumpfstärkung, oder sind das motorische fähigkeiten die da geschult werden, oder etwa andere muskelgruppen welche auch beim kraulen praktisch sind, sich dadurch aber nicht gut trainiern lassen?

und dann so sachen wie abschlag, catch up, oder mit faust oder gespreizten fingern schwimmen?
was bringt das im einzelnen....wasserlage bei den ersten beiden...ja das hab ich schon gehört, aber wieso und weshalb:Gruebeln:

oder gehts letzten endes doch bloß darum zu vermeiden dass den leuten im becken langweilig wird?

naja...dann gibts noch die poolbouy + paddles geschichte und diverse andere seltsame übungen die mir scheinbar nicht viel mim klassischen schwimmen zu tun haben.

ich frag deshlab weil auf dem rad solche sachen eher selten sind...einbeinig fahr betont eben die zugphase die sich sonst nicht trainiern lassen würde...rückwärts kann ich zwar auch fahrn, aber das hab ich das letzte mal vor 10 jahren aus spass gemacht, sicher nicht weil ich denke dass es mir mehr raddruck bringt:Nee:

also wär ganz toll wenn mich da mal jemand ernsthaft aufklären könnte welche übung was genau bewirkt und welchem problem man am besten wie begegnet

Gute Frage. Daß das Erlernen einer guten Technik sehr sinnvoll ist, wird wohl niemand anzweifeln. Die Verbesserungen (auch der Ökonomisierung), die damit erreichbar sind, bringen im Verhältnis (Zeit-)Aufwand zu Fortschritt bestimmt bessere Ergebnisse als stures Kilometer-Bolzen. Aber was mich auch interessieren würde: welche sind wirklich wichtige, sinnvolle Übungen, die auch einen hohen "Wirkungsgrad" haben und wleche sind "überflüssiges" Beiwerk, die nur hie und da ein Zehntelchen rauskitzeln helfen, also für die überwältigende Mehrheit der Triathleten irrelevant.

Aus eigener Erfahrung: Faustschwimmen ist die IMO mit Abstand beste Übung, den richtigen Winkel fürs Anstellen von Hand/Unterarm beim Wasserfassen zu finden. Ein paar Bahnen Faust und anschließend normaler Kraulstil und ich habe ein ganz anderes "Druckgefühl" und komme mit 2 Armzügen weniger pro Bahn aus.

meggele
20.03.2007, 10:01
Bei den Technikübungen geht es um das betonte oder überbetonte üben von einzelnen Stilelementen. Selbstredend gibt es viel zu viele, als dass man die jetzt auch nur annäherungsweise aufzählen könnte. Irgendwo hab ich ein PDF mit Übungen rumfliegen, das kann ich mal suchen.

Der Grund, weshalb man beim schwimmen so viel mehr Technik macht als z. B. beim radeln ist einfach, dass Schwimmen fast vollständig durch Technik dominiert ist. Das heißt Zugeffizienz, Dynamik, Verringerung des Wasserwiderstands.


Bzgl. der Technikübungen muss man aber auch klar sehen, dass man zuallererst einfach mal schwimmen sollte. Mit der Einschränkung auf zwei, drei Übungen wie z. B. Arme und Beine getrennt zu schwimmen, Abschlag und hohem Ellenbogen (Finger streifen in der Überwasserphase auf's Wasser) kommt man zusammen mit einfachem schwimmen, schwimmen, schwimmen schon recht weit. Schwimmen, schwimmen, schwimmen heißt dann nicht Dauerschwimmen, sondern regelmäßg ins Wasser gehen. Lieber kürzere Strecken mehrfach, als sich durchzuquälen und noch mehr die Lust zu verlieren.

Wenn man daneben noch mal jemanden fragen kann, was denn bei einem akut die ein, zwei gröbsten Fehler sind und was man gegen sie tun kann, hilft das schon weiter.
Ansonsten kann man sich auch selbst fragen: wie lieg ich im Wasser? Greife ich mit den Armen schräg vor den Kopf? Wie lang zieh ich hinten durch? Schwimme ich nen gleichmäßigen Rhythmus? Rolle ich mich stark auf eine/beide Seite/n? Wie ist der Kopf beim atmen? Entspanne ich die Arme über Wasser? Ist der Ellenbogen über Wasser hoch? Wie sieht's da unter Wasser aus? Wie viele Blasen seh ich bei welchem Tempo an den Händen?
Die Liste möglicher Fehler ist sehr lang und man hat immer was zu tun :cool:

Helmut S
20.03.2007, 10:15
Wie viele Blasen seh ich bei welchem Tempo an den Händen?

Geht auch: "Wieviele Sterne sehe ich bei welchem Tempo vor den Augen?" :Cheese: :Cheese:

peace Helmut :Ertrinken:

Gonzo
20.03.2007, 11:12
Was wäre denn für mich Eurer Meinung nach eine gute Übung für folgendes Problem, von dem ich glaube (andere haben mir das auch bestätigt), daß es mein "Key-Limiter" ist: Schwimmstil/Technik sehen recht gut aus, aber was fehlt ist der richtige Punch, der Druck. In der Druckphase "passiert einfach nichts" wie das mal ein Schwimmkollege beschrieben hat, der dies unter Wasser beobachtete.

Gibt es speziell dafür eine Technik-Übung? Oder eher Kraftübungen? Zugseile/Paddles? Oder doch "schwimmerisch"?

RatzFatz
20.03.2007, 11:14
Technikübungen sind erst dann richtig effektiv, wenn man weiß welchen Sinn die einzelne Übung hat und auf was man besonders achten soll dabei.
Einfach nur irgendwie Technikübungen, die man nicht einmal annähernd vernünftig beherrscht, runterzuschwimmen, ist vergebene Mühe.

Auch werden oft im Training in der Gruppe eher Rennen ausgetragen. Wer schwimmt einarmig am schnellsten, wer Abschlag, usw. Das ist dann eher Kraftausdauer als Technik.
Gerade bei Technikübungen sollte man diese so sauber wie irgendmöglich machen.
Deshalb sind die kurz und die Pausen dazwischen eher lang.

Beschäftige dich nach Möglichkeit mit den einfachen Basisübungen. Mach alles langsam, bewußt und kontrolliert. Lieber 15m richtig sauber, als 50m dahingewürgt. Denn Rest der Bahn einfach kraulen. Konzentriere Dich auf wenige Sachen gleichzeitig.
Dann bringen die Übungen auch richtig etwas. Ansonsten ist das doch nur Masochismus.

Hugo
20.03.2007, 11:40
Technikübungen sind erst dann richtig effektiv, wenn man weiß welchen Sinn die einzelne Übung hat und auf was man besonders achten soll dabei.
Einfach nur irgendwie Technikübungen, die man nicht einmal annähernd vernünftig beherrscht, runterzuschwimmen, ist vergebene Mühe.

Auch werden oft im Training in der Gruppe eher Rennen ausgetragen. Wer schwimmt einarmig am schnellsten, wer Abschlag, usw. Das ist dann eher Kraftausdauer als Technik.
Gerade bei Technikübungen sollte man diese so sauber wie irgendmöglich machen.
Deshalb sind die kurz und die Pausen dazwischen eher lang.

Beschäftige dich nach Möglichkeit mit den einfachen Basisübungen. Mach alles langsam, bewußt und kontrolliert. Lieber 15m richtig sauber, als 50m dahingewürgt. Denn Rest der Bahn einfach kraulen. Konzentriere Dich auf wenige Sachen gleichzeitig.
Dann bringen die Übungen auch richtig etwas. Ansonsten ist das doch nur Masochismus.

das is genau das was ich mir denk...den sinn hinter abschlag und faustschwimmen kann ich mir noch ganz gut selbst erklären und entsprechend darauf achten dass ich mich lang mach, bzw. eben den arm möglichst effizient einsetze.

aber was mich wirklich stutzig macht ist das lagen-schwimmen.

ich weiß ja dass ich ne bleiente bin, aber delphin geht zum beispiel gar nicht, brust bin so lahm dass ich angst haben muss von den omas auf der nachbarbahn übrholt zu werden und beim rückenschwimmen hab ich probleme mim atmen(seltsam wo doch die nase permanent aus dem wasser ragt)
deswegen frag ich mich was das im einzelnen bringen soll.

Hintergrund is näml. der...der technikschwimmkurs den ich zurzeit besuche is bald vorbei(noch eine oder zwei wochen)...da wurden keine lagen geschwommen, höchstens bischen rücken zum warm werden. Auf ner 16,66m Bahn halt sogar ich das aus. Jetzt muss ich mein training von den terminen her eh umstellen und spiel mit dem gedanken aus 2x/woche(Mo + Do) auf 3x/woche zu steigern (montags mannschaftstraining, mittwoch und freitag entweder mannschaft, oder eben allein weil ich nich immer so spät abends zeit hab) Wenn ich dann zukünftig mehr alleine trainiere, machts dann für mich sinn mich mit lagen zu quälen oder eher nicht

meggele
20.03.2007, 13:45
Wenn ich dann zukünftig mehr alleine trainiere, machts dann für mich sinn mich mit lagen zu quälen oder eher nicht
IMHO ja, weil man gut was für's Wassergefühl, beim Rückenschwimmen für die Wasserlage und bei De/Br für Druck und Kraft tut.
Jetzt Stunden drauf zu verwenden, den Brustbeinschlag zu lernen, tja. Hinterher kann man zwar evtl. Brust schwimmen, aber so wirklich direkt hilft einem das für andere Sachen nicht weiter. Je mehr Zeit man hat, desto mehr sollte man sich auch um diese Sachen kümmern, aber sich sonst wohl eher lieber damit abfinden und Lagen einfach schwimmen.

Osso
20.03.2007, 13:48
Meiner Meinung nach ist die Technik recht wichtig, Aber selbst diejenigen die Technik machen vernachlässigen oft Koordination, bzw, komplexe Übungen.

Meine Lieblingsübungen:

Indianerkraul, drehen bei jedem Zug, alle zwei bis drei Züge Drehsinn ändern,

Kraul rückwärts: Beine voran auf dem Bauch. Wie der Name halt sagt exakt rückwärts die Bewegung ausführen. Für Anfänger empfielt sich die Verwendung des pull-boey. Varieren zwischen Abschlag, Front Quadrant, sowie "normales Klau"

Jeden Zug ne andere Schwimmart schwimmen. Alternativ noch Elemente wie Rolle vorwärts, Delphinsprünge, Drehen um Körperlängsachse einfügen.

Schwimmkombinationen, Arme schwimmen eine Lage, Beine ne andere, Schwerer dann Rechts eine Lage links eine andere, Man kann da halt wild die Lagen mit den Gliedmaßen durchpermutieren:Maso:

Mein absoluter Liebling:Cheese: :Peitsche:

Rücken rückwärts: Beine voran auf dem Rücken liegend, dann halt mit den Armen jeweils neben dem Oberschenkel einsetzen und mit der Handoberseite nach oben durchziehen. Einfachere Variante das ganze als Abschlagschwimmen durchführen, noch einfacher;) natürlich wieder mit dem Auftriebskörper zwischen den Beinen.

Christian

meggele
20.03.2007, 13:52
Was wäre denn für mich Eurer Meinung nach eine gute Übung für folgendes Problem, von dem ich glaube (andere haben mir das auch bestätigt), daß es mein "Key-Limiter" ist: Schwimmstil/Technik sehen recht gut aus, aber was fehlt ist der richtige Punch, der Druck. In der Druckphase "passiert einfach nichts" wie das mal ein Schwimmkollege beschrieben hat, der dies unter Wasser beobachtete.

Gibt es speziell dafür eine Technik-Übung? Oder eher Kraftübungen? Zugseile/Paddles? Oder doch "schwimmerisch"?
Aus der Entfernung ist das eigentlich nicht zu sagen. Ich denke aber, dass Dir das ultimative Wassergefühl fehlt. Kraftmäßig hat eigentlich kaum jemand ein Problem.
Mit Paddles zu schwimmen (übergroße für den allg. Druck und Fingerpaddles für das spezielle Gefühl auf der Hand) kann Dir helfen, einen Eindruck davon zu bekommen, wie viel Druck man eigentlich haben kann. Letztlich hilft für Wassergefühl natürlich nur schwimmen.

Übungstechnisch kannst Du hinten das Wasser geradeweg in die Luft spritzen, um den Druck dort zu betonen. Für's Gefühl vorn hilft z. B. Wasserballkraul, also mit Kopf aus dem Wasser zu schwimmen.
Ansonsten finde ich, dass es bei dieser Art von Dingen hilfreich sein kann, sich von schnellerer Geschwindigkeit (85, 90%) zu langsamerem schwimmen vorzutasten (aber dafür muss es natürlich beim schnelleren schon irgendwie klappen...).

RatzFatz
20.03.2007, 14:18
Ich empfehle Dir mal
Fitness Swimming von Hines, Emmett

Ansatz ist TI ohne die überbordende Esotherik. Ist allerdings auf englisch. UND leg Dir unbedingt beim Lesen einen Block daneben, auf dem Du die Abkürzungen und ihre Bedeutung evtl. Seitenzahl der Beschreibung aufschreibst, sonst kannst Du die Trainingspläne teilweise nicht verstehen.

Bzgl. Lagen: Versuche ersteinmal Kraul ordentlich zu können. Baue hier und da beim Ein- und Ausschwimmen eine andere Lage ein. Laß Dir Tipps von anderen geben, was Du bei den Lagen falsch machst.
Schwimme viel Technik. Versuche eher kurze Intervalle zu schwimmen. Bei denen kann man noch gut die Technik einhalten. Hauptthema Lage..
Versuche auch 3er Zug oder 5er Zug, oder auf der unangenehmen Seite 2er Zug.

keko
20.03.2007, 15:00
aber was mich wirklich stutzig macht ist das lagen-schwimmen.

ich weiß ja dass ich ne bleiente bin, aber delphin geht zum beispiel gar nicht, brust bin so lahm dass ich angst haben muss von den omas auf der nachbarbahn übrholt zu werden und beim rückenschwimmen hab ich probleme mim atmen(seltsam wo doch die nase permanent aus dem wasser ragt)
deswegen frag ich mich was das im einzelnen bringen soll.



Ich kannte Triathleten, die konnten nichts ausser Kraulen. Bei einer anderen Lage sind sie abgesoffen. Kraulen ging trotzdem ordentlich (~20 auf 1,5k). Lagenschwimmen ist also nicht notwendig, um ein guter Tri-Schwimmer zu sein. Zudem sehe ich manchmal schlechte Schwimmer, die mühen sich mit allerlei Technik-Gedönse ab, das selbst geübten Schwimmern Kopfzerbrechen bereitet. Allheiltechniktraining gibt es wohl nicht. Am besten jemand steht am Beckenrand, guckt was du falsch machst und sagt dir das direkt.

RatzFatz
20.03.2007, 16:10
Noch ein Nachtrag zu dem Buch:

Was mir an dem Buch besonders gefällt, ist dass nicht nur Technik im Fordergrund steht.
Die Trainingspläne am Ende machen gerade einen sinnvollen switch von fast nur Techniktraining zu immer mehr Intervalltraining.
Wenn man allerdings oft das Schwimmtraining im Verein mitmacht, kann man diese Pläne leider schlecht durchziehen.

Beim Vereinstraining würde ich empfehlen lieber sich in eine schlechtere Gruppe einteilen um dann die Übungen mit mehr Ruhe und Konzentration machen zu können. Wenn das technisch zu anspruchsvoll ist, ganz weglassen. Es bringt dann echt nichts. Dann versuche lieber alleine irgendwie deine Übungen zu machen. Auf einer eigenen Bahn oder hinter der Gruppe her.

Mystic
23.03.2007, 19:02
Bringen eigentlich in diesem Zusammenhang die Seminare von Mücke und Co. wirklich was? Betrachtet man den Aufwand ( zeitlich und Kosten) müsste das eigentlich ein Quantensprung sein. Ich frage mich allerdings wie nachhaltig diese Tips sind, wenn sie nicht dauerhaft überprüft werden ( Also mittelguter Trainer am Beckenrand vs Technikikone an einem Wochenende)

alessandro
23.03.2007, 20:55
Bringen eigentlich in diesem Zusammenhang die Seminare von Mücke und Co. wirklich was? Betrachtet man den Aufwand ( zeitlich und Kosten) müsste das eigentlich ein Quantensprung sein. Ich frage mich allerdings wie nachhaltig diese Tips sind, wenn sie nicht dauerhaft überprüft werden ( Also mittelguter Trainer am Beckenrand vs Technikikone an einem Wochenende)

Ich habe im Dezember ein Mückel-Seminar besucht (ein Tag), Ergebnis in Zahlen: die 89 EUR haben mir einen spaßigen Tag und ca. 30 sek. Zeitgewinn pro km (15:10=> 14:40) trotz etwas weniger Training beschert.

Genaugenommen brauchte sie etwa 5 Sekunden, um meinen kleinen, aber entscheidenden Fehler zu erkennen: Armzug rechts nicht in Verlängerung der Schulter eingetaucht => zu starke Rotation => mit seltsamem Scherernschlag linkes Bein ausgeglichen. Den komischen Scherenschlag habe ich vorher bereits auf Videos gesehen und auch andere haben mich darauf hingewiesen, aber niemand konnte mir die Ursache sagen.

Es geht aber auch anders: Ein Kollege der dabei war, ist jetzt langsamer als vorher (leidet aber auch an chronischer Faktenresistenz und hat imho gute Tipps unglücklich "uminterpretiert"...)

Grüße
A.

PS: nein, ich kenne Ute nicht persönlich und gebe die Empfehlung aus freien Stücken (obwohl ich mir ja eigentlich vorgenommen hatte, die Konkurrenz nicht zu stärken :Cheese: )