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Vollständige Version anzeigen : Der Ethos des Sports: Der Keim der Sumpfblüten


Spargelkoppel
03.01.2009, 15:32
Lesenswerter Artikel in der FAZ:

Radsport ist überall: Der Sport kämpft nicht nur auf zwei Rädern mit den Problemen der Kommerzialisierung. Doping ist dabei nur das prominenteste Politikum. Michael Reinsch hat über die Auswüchse des Leistungssports nachgedacht.

http://www.faz.net/s/Rub9CD731D06F17450CB39BE001000DD173/Doc~EF2A3161C0F404938958AB06DC65EF8FE~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Raimund
03.01.2009, 17:04
Vielen Dank!

Im Tal der prosaischen Polemik ist das ein sehr hintergründiger Artikel:

Wer eine Perspektive hat – im Sport oder außerhalb – riskiert weniger. Wer keine Perspektive hat, setzt Ruf und Gesundheit bedenkenlos aufs Spiel.(….):Blumen:

Das erste Programm schmeißt nach dem Doping-Fall Schumacher mit Aplomb die Direktübertragungen von der Tour de France hin(…) Auf der anderen Seite veranstalten und übertragen die in Fragen sportlicher Moral so sensiblen ersten beiden Programme so viele Berufsboxkämpfe wie noch nie.(…) Und wer fragt nach Trainingskontrollen der Haudraufs? (…)

Niemand wird der Fechterin Imke Duplitzer Manipulation oder Doping unterstellen. Aber sie machte, als auch in Deutschland kurz ein Boykott der Spiele von Peking diskutiert wurde, deutlich, dass ihre Abhängigkeit vom Sport solche Überlegungen nicht zulässt. „Ernährt mich Moral?“, fragte sie provokant. „Wenn ich deshalb nicht zu den Olympischen Spielen reisen dürfte, wäre ich beruflich erledigt.(…)

Die Tagelöhner des Sports kommen heute aus Afrika und Osteuropa. Sie sind Prügelknaben für die Quote, Hasen, denen in jedem Rennen ein Igel voraus ist.(…)

Doch das Fehlen von Extremen, der Umstand, dass in einer freien Gesellschaft Athleten weder metaphorisch noch existentiell um ihr Leben kämpfen, ist gewiss auch ein Grund zur Erleichterung.