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Vollständige Version anzeigen : Dopingwerbung in Fachzeitschrift!


Raimund
01.01.2009, 14:28
Vielleicht kennt einer von euch die Zeitschrift medicalsportsnetwork (http://www.succidia.de/medicalsportsnetwork.html)...

Sie richtet sich an sportinteressierte Mediziner und schreibt sich immer wieder den Anti-Dopingkampf auf ihre Fahne.

Soweit so gut!

Vielleicht ist vielen schon aufgefallen, dass viele "Fachbeiträge" durch entsprechende Werbeanzeigen;) "finanziert" werden.
Das muss man eben zu händeln wissen...

Seit einigen Ausgaben macht diese Zeitschrift aber auch Werbung für ein Dopingprodukt: http://www.gox.de

Zur Info: http://www.dtu-info.de/aktuelles/items/nada-sauerstoff-spray.html

Daher ist nach den aktuellen Bestimmungen des NADA-Codes sowohl der Gebrauch, also jede Anwendung, Aufnahme oder Einnahme von inhalierbarem Sauerstoff gemäß Art. 2.2 NADA-Code als auch der Besitz entsprechender Utensilien oder Gegenstände, die zum Gebrauch oder dem versuchten Gebrauch dieser verbotenen Methode verwendet werden gemäß Art. 2.6 NADA-Code als Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen anzusehen.

Am allerschlimmsten finde ich jedoch, wenn der Herausgeber (succidia AG), auf dieses Mißgeschick aufmerksam gemacht, antwortet, als wenn ihm das egal sei...

Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing....:Nee:

yankee
01.01.2009, 15:58
http://www.gox.de/presse/testat.pdf

Sind somit Spieler von 96 des Dopings überführt?

silbermond
01.01.2009, 16:03
96er-Bericht ist lange vor Aufnahme in Nada/Wada-Liste.

Heinrich

yankee
01.01.2009, 16:05
Ja, hab mir fast schon sowas gedacht. Trotzdem seeeehr komische Geschichte imho.

Raimund
26.05.2010, 12:27
Vielleicht kennt einer von euch die Zeitschrift medicalsportsnetwork (http://www.succidia.de/medicalsportsnetwork.html)...

Sie richtet sich an sportinteressierte Mediziner und schreibt sich immer wieder den Anti-Dopingkampf auf ihre Fahne.

Soweit so gut!

Vielleicht ist vielen schon aufgefallen, dass viele "Fachbeiträge" durch entsprechende Werbeanzeigen;) "finanziert" werden.
Das muss man eben zu händeln wissen...

Seit einigen Ausgaben macht diese Zeitschrift aber auch Werbung für ein Dopingprodukt: http://www.gox.de

Zur Info: http://www.dtu-info.de/aktuelles/items/nada-sauerstoff-spray.html



Am allerschlimmsten finde ich jedoch, wenn der Herausgeber (succidia AG), auf dieses Mißgeschick aufmerksam gemacht, antwortet, als wenn ihm das egal sei...

Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing....:Nee:

Es gibt Neues:

Da hab ich mich gewundert, dass die SpoHo jetzt ne Studie mit Leistungssportlern macht wobei getestet wird, wie sich Sauerstoffgaben kurz nach dem Training auswirken...

Bei Nachfrage teilte man mir mit, dass neuerdings jetzt (wieder) erlaubt sei...

:Nee:

wieczorek
26.05.2010, 13:21
ach komm, nimm das nicht so genau... AMGEN sponsert die Tour of California... das nenn ich konsequent, weil zielgruppenspeziefisch....

Für die Leute die das nicht wissen: AMGEN ist der weltweit führende Hersteller von EPO. Natürlich will ich damit nicht sagen, das EPO etwas Schlechtes ist, für Leute die eine Chemo hinter sich haben oder sonst welche Blutkrankheiten, für die ist das Zeug ein Segen.
Aber Insider sagen, das AMGEN mit EPO weit mehr Umsatz macht, als vorher angenommen und prognostiziert.

Ich will denen ja nun wirklich nix unterstellen, aber wie hat BAYER gleich noch mal Anfang des letzten Jahrhunderts seine Finanzkraft entscheidend gestärkt...????
Mit illegalen Verkauf von KOKAIN nach Amerika wo das Zeug als erstes verboten wurde.

DeRosa_ITA
26.05.2010, 13:25
naja, so ein segen scheint es auch für die von Dir angesprochenen Leute gar nicht zu sein :-)...

wie oder was soll aber denn inhalatives O2 nach dem Training bringen? das check ich jetzt nicht ganz.... ein Antihöhentraining sozusagen?!

Hafu
26.05.2010, 13:34
naja, so ein segen scheint es auch für die von Dir angesprochenen Leute gar nicht zu sein :-)...

wie oder was soll aber denn inhalatives O2 nach dem Training bringen? das check ich jetzt nicht ganz.... ein Antihöhentraining sozusagen?!

Ich denke, es bringt nichts und deswegen kann man es auch guten Gewissens wieder erlauben. Habe gerade sicherheitshalber mal die NADA-Liste gecheckt. O2-Sprays sind in der Tat wieder von der Verbotsliste heruntergenommen worden.

DeRosa_ITA
26.05.2010, 13:38
Ich denke, es bringt nichts und deswegen kann man es auch guten Gewissens wieder erlauben. Habe gerade sicherheitshalber mal die NADA-Liste gecheckt. O2-Sprays sind in der Tat wieder von der Verbotsliste heruntergenommen worden.

klingt logisch...
aber was waren/sind denn die möglichen Theorien dazu?! weiß das jemand?
find das Ganze höchst mysthisch... kann mir nur vorstellen, dass es auf der Liste stand, weil es halt irgendwie eine "medizinische Praxis" darstellt oder so... gleich wie Infusionen oder so ähnlich :Cheese:

Raimund
26.05.2010, 15:42
Ich denke, es bringt nichts und deswegen kann man es auch guten Gewissens wieder erlauben. Habe gerade sicherheitshalber mal die NADA-Liste gecheckt. O2-Sprays sind in der Tat wieder von der Verbotsliste heruntergenommen worden.

mit anderen worten, es stand schon immer fest, dass es unschädlich ist, aber wegen möglicher leistungssteigerungen wurde es zunächst verboten?

das führt meiner meinung nach jede gesprächsgrundlage für die sinnhaftigkeit von dopinglisten ad absurdum...:(

phi25
26.05.2010, 16:17
Warum?

Grundlage für die Aufnahme in eine Dopingliste ist doch die Fähigkeit leistungssteigernd eingesetzt zu werden und nicht ob es schädlich ist oder nicht.
Epo-Doping ist vermutlich weitgehend unschädlich.
Es handelt sich bei dem Produkt um Sauerstoff aus der Dose, bringt nix und ist unschädlich, solange man die Dose nicht im Lagerfeuer entsorgt.

Hafu
26.05.2010, 16:40
Warum?

Grundlage für die Aufnahme in eine Dopingliste ist doch die Fähigkeit leistungssteigernd eingesetzt zu werden und nicht ob es schädlich ist oder nicht.
Da bringst du was durcheinander. Die Dopingliste sagt per se nichts darüber aus, ob etwas leistungssteigernd ist oder nicht, sondern eher darüber (speziell bei den verbotenene Methoden), ob es natürlich oder eher unnatürlich ist.

Typisches Beispiel: Eisen- oder Glucose-Infusionen (ohne das Vorliegen von Notfallsituationen) sind verboten, Eisen-Tabletten oder Glucose-Drinks dagegen nicht.

Trainining ist definitiv eine Methode zur (manchmal eklatanten) Leistungssteigerung und steht trotzdem nicht auf der Dopingliste.;)
Epo-Doping ist vermutlich weitgehend unschädlich..
Epo-Doping ist vermutlich für hunderte von Todesfällen bei Ausdauersportlern in den vergangenen 20 Jahren verantwortlich (primäre Todesursache meist Thrombosen und Embolien). Außerdem gibt es mittlerweile gut fundierte Studien über den Einsatz von Epo bei Krebspatienten, dass es für diese statistisch signifikant lebensverkürzend wirkt: die Patienten fühlen sich zwar besser und sind kurzzeitig leistungsfähiger, aber sie sterben deutlich schneller.

wieczorek
26.05.2010, 16:49
nicht zu vergessen, die Anzahl der Sportler die vom Betreuer EPO bekommen haben, das falsch gelagert wurde. Da sind manche Farher eine halbe Sasion plötzlich weg gewesen, nur weil ein Betreuer das Auto in der Sonne stehen lassen hat und einen Kaffee trinken war....

backy
26.05.2010, 16:53
Kaffee trinken war....

habs schon immer gewusst: Kaffee is ein echter Killer

FuXX
26.05.2010, 17:51
Ich denke, es bringt nichts und deswegen kann man es auch guten Gewissens wieder erlauben. Habe gerade sicherheitshalber mal die NADA-Liste gecheckt. O2-Sprays sind in der Tat wieder von der Verbotsliste heruntergenommen worden.Außerdem ist es dämlich Dinge zu verbieten die man nicht kontrollieren kann, solche Verbote bringen einfach nichts. Ich versteh auch wirklich nicht, warum man das verbieten sollte. Dann könnte man ja auch Mars und Snickers verbieten, ist ja quasi konzentrierte Energie. Oder erst Butter! ;)

Außerdem gibt es mittlerweile gut fundierte Studien über den Einsatz von Epo bei Krebspatienten, dass es für diese statistisch signifikant lebensverkürzend wirkt: die Patienten fühlen sich zwar besser und sind kurzzeitig leistungsfähiger, aber sie sterben deutlich schneller.Also solch eine Statistik wirklich sauber hinzukriegen stell ich mir extrem (!) schwierig vor. Die Leute die das bekommen sind ja eh schon schwer angeschlagen. Ich hab manchmal das Gefühl, dass Mediziner mit Statistik etwas leichtfertig umgehen. (wie es bei dieser Studie war, weiß ich allerdings nicht)

FuXX

Hafu
26.05.2010, 18:33
Also solch eine Statistik wirklich sauber hinzukriegen stell ich mir extrem (!) schwierig vor. Die Leute die das bekommen sind ja eh schon schwer angeschlagen. Ich hab manchmal das Gefühl, dass Mediziner mit Statistik etwas leichtfertig umgehen. (wie es bei dieser Studie war, weiß ich allerdings nicht)

FuXX

Bin kein Onkologe, aber das war nicht nur eine Studie, sondern mehrere Studien mit ganz unterschiedlichen Krebsraten und alle doppelt verblindet, placebo-kontrolliert und veröffentlicht in renommierten Fachmagazinen (http://www.rndsystems.com/cb_detail_objectname_SP04_Erythropoietin.aspx).

Veranlasst waren die Studien fast alle interessanterweise von den verschiedenen Epo-Herstellern, die sich neue gesicherte Indikationsgebiete und damit Absatzmärkte erhofft hatten. Der Schuss ging dann jeweils nach hinten los. Du kannst davon ausgehen, dass wenn ein Pharma-Multi Zig-Millionen in eine Studie investiert, die dann genau das Gegenteil von dem was sich seine Produktmanager erwarten, ergibt, er diesen Daten dann nicht naiv glaubt, sondern sie bis in alle Details von anderen Statistikern überprüfen lässt.

Bei Epo wird diskutiert, dass es neben den bekannten Effekten auf die Produktion roter Blutkörperchen auch anabole Wirkungen ähnlich wie Wachstumshormon hat (weswegen es ja auch bei Sprintern in der Leichtathletik beliebt ist, siehe <Marion Jones>) und dieser anabole effekt könnte zum schnelleren Wachstum von Tumorzellen beitragen. (http://stke.sciencemag.org/cgi/content/abstract/2007/395/pe38)

Hier ist auch eine gute Übersicht in Deutsch über den bisherigen Stand. (http://www.scienceblogs.de/lob-der-krankheit/2008/06/epodoping-in-krebstherapie-lasst-tumore-wachsen.php)

DeRosa_ITA
26.05.2010, 20:59
Du kannst davon ausgehen, dass wenn ein Pharma-Multi Zig-Millionen in eine Studie investiert, die dann genau das Gegenteil von dem was sich seine Produktmanager erwarten, ergibt, er diesen Daten dann nicht naiv glaubt, sondern sie bis in alle Details von anderen Statistikern überprüfen lässt.


und dass die Studie dann sogar noch den Weg in die Öffentlichkeit findet..... EPO ist eine sehr dirty drug! :Blumen:

rookie2006
26.05.2010, 21:07
Typisches Beispiel: Eisen- oder Glucose-Infusionen (ohne das Vorliegen von Notfallsituationen) sind verboten, Eisen-Tabletten oder Glucose-Drinks dagegen nicht.


du müsstest es besser wissen. es ist hierbei die art der verabreichung (infusion) verboten. egal ob eisen oder glucose. eisen und glucose sind prinzipiell ja nicht verboten.

UND eiseninfusionen bis 50ml sind nicht verboten. quelle: http://www.trinews.at/trimag/index.asp?f=content_detail&m1=akt&m2=4&CID=1312&ht=update: Wann fällt die Zufuhr von Eisen unter Doping?

DeRosa_ITA
26.05.2010, 21:16
du müsstest es besser wissen. es ist hierbei die art der verabreichung (infusion) verboten. egal ob eisen oder glucose. eisen und glucose sind prinzipiell ja nicht verboten.

UND eiseninfusionen bis 50ml sind nicht verboten. quelle: http://www.trinews.at/trimag/index.asp?f=content_detail&m1=akt&m2=4&CID=1312&ht=update: Wann fällt die Zufuhr von Eisen unter Doping?


hat er ja nicht geschrieben, dass Fe/Glu verboten seien... es ging ihm ja auch um die Infusion soweit ich das verstanden habe....


haha der mit den 50 ml war gut :-) die spinnen die anti-dopingleute :-)... ob ich mir jetzt mein Eisen in einer 50 ml Spritze oder 100 ml Spritze aufziehe ist dem Organismus ziemlich schnuppe, die Wirkung dieselbe :-))) Sachen gibt's

Klugschnacker
26.05.2010, 21:24
Doping mit Hormonen wie Testosteron oder Epo funktioniert nur durch deren Überdosierung. Diese Art des Dopings ist grundsätzlich sehr gefährlich – der Körper hat gute Gründe dafür, dass er diese Substanzen nur in ganz bestimmten Dosierungen herstellt.

Die leistungssteigernde Wirkung von Epo ist meines Wissens nach noch nicht ganz verstanden. Es erhöht bekanntermaßen die Produktionsrate an roten Blutkörperchen, aber die Leistungssteigerung (nicht nur bei Sprintern, auch bei Ausdauersportarten) setzt bereits nach 4 Tagen deutlich spürbar ein, zu einer Zeit also, zu der die neuen Blutkörperchen noch nicht ausgereift sind und noch nicht in den Adern zirkulieren. Man vermutet einen Effekt, der sich direkt im Muskel abspielt.

Klar ist jedenfalls, dass Epo an vielen Fronten wirkt. Bei Testosteron ist das noch offensichtlicher. Was für eine bescheuerte Idee, hier mit Überdosierungen zu zündeln!

Grüße,
Arne

DeRosa_ITA
26.05.2010, 21:28
Doping mit Hormonen wie Testosteron oder Epo funktioniert nur durch deren Überdosierung. Diese Art des Dopings ist grundsätzlich sehr gefährlich – der Körper hat gute Gründe dafür, dass er diese Substanzen nur in ganz bestimmten Dosierungen herstellt.

Die leistungssteigernde Wirkung von Epo ist meines Wissens nach noch nicht ganz verstanden. Es erhöht bekanntermaßen die Produktionsrate an roten Blutkörperchen, aber die Leistungssteigerung (nicht nur bei Sprintern, auch bei Ausdauersportarten) setzt bereits nach 4 Tagen deutlich spürbar ein, zu einer Zeit also, zu der die neuen Blutkörperchen noch nicht ausgereift sind und noch nicht in den Adern zirkulieren. Man vermutet einen Effekt, der sich direkt im Muskel abspielt.

Klar ist jedenfalls, dass Epo an vielen Fronten wirkt. Bei Testosteron ist das noch offensichtlicher. Was für eine bescheuerte Idee, hier mit Überdosierungen zu zündeln!

Grüße,
Arne

ita est

zum Weiterlesen siehe Referenzen im folgenden Artikel...
http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/Inhalt/Heft07808/ArtikelBoening.pdf