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Vollständige Version anzeigen : Fragwürdiger Lehrgang mit ausgewiesener Expertin


Corki
20.12.2008, 11:33
DTU Lehrgang
(http://www.dtu-info.de/aktuelles/items/lehrgang.html)
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/aktuell/1648828_Fragwuerdiger-Lehrgang-mit-ausgewiesener-Expertin.html


Was ist davon zu halten?

Diesellok
20.12.2008, 11:41
... vielleicht wir es Zeit einen eigenen Verband zu gründen :cool:

sybenwurz
20.12.2008, 11:42
Ich hab mich zunächst gefragt, wieso ausgerechnet die FR sich damit auseinandersetzt, die Antwort kam aber bereits im dritten Absatz.
Dass im weiteren Verlauf von "Szeneforen" die Rede ist, wird Arne freuen, den dann erwähnten "Schulterschluss" dichte ich nun mal zumindest der Pressemaschinerie des IMG/X-Dream und dem Meister der schwarz-orangen Welt an.

Die Causa selbst nötigt mir ein Kopfschütteln ab und die Frage, ob die bei der DTU nu völlig durchgeknallt sind.

keko
20.12.2008, 11:43
Wo ist das Problem? Die Teilnehmer müssen nur aufpassen, dass ihnen keine Helfer was in die Trinkflasche tun. :cool:

drullse
20.12.2008, 11:56
Der letzte Satz sagt doch alles.

War ein Pfeifenverein, bleibt ein Pfeifenverein.

Andererseits muss man sich auch fragen, warum jetzt die Aufregung: mit dem Doper Thomas Braun sind etliche Athleten problemlos ins Trainingslager gefahren, Hannes hatte keine Probleme, ihn zu beschäftigen - also warum jetzt der Aufruhr?

Corki
20.12.2008, 12:08
Wegen der derzeitigen "Krise".
IMHO kein guter Schachzug

keko
20.12.2008, 12:09
Andererseits muss man sich auch fragen, warum jetzt die Aufregung: mit dem Doper Thomas Braun sind etliche Athleten problemlos ins Trainingslager gefahren, Hannes hatte keine Probleme, ihn zu beschäftigen - also warum jetzt der Aufruhr?

Mag vielleicht ein kleiner Unterschied sein. Blaschke ist ja Privatwirtschaftler, kann also "machen was er will", solange sein Geschäft läuft. Die DTU ist ja ein Sportverband, der eine härtere Linie vertreten sollte.

muellh
20.12.2008, 12:16
Der letzte Satz sagt doch alles.

War ein Pfeifenverein, bleibt ein Pfeifenverein.

Andererseits muss man sich auch fragen, warum jetzt die Aufregung: mit dem Doper Thomas Braun sind etliche Athleten problemlos ins Trainingslager gefahren, Hannes hatte keine Probleme, ihn zu beschäftigen - also warum jetzt der Aufruhr?

Weil die DTU als Verband Vorbildfunktion haben sollte und sie sich zumindest nach außen hin ja auch als strikter Dopinggegner präsentiert.

LidlRacer
20.12.2008, 12:20
Ist denn für alle klar, dass Katja Schumacher schuldig ist?
Wenn ich diesen ausführlichen Artikel lese
http://www.velonews.com/article/7627
steht für mich ziemlich wenig fest. Habe mich aber ansonsten nicht vertieft mit dem Fall beschäftigt.

sybenwurz
20.12.2008, 12:21
Wegen der derzeitigen "Krise".
Solange, wie die Krise schon andauert, kann von "derzeitig" in diesem Zusammenhang gar nicht mehr die Rede sein...

Walli
20.12.2008, 12:31
Meister der schwarz-orangen Welt



der war guthttp://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_010.gif (http://www.smilies.4-user.de)

Helmut S
20.12.2008, 13:21
Trainingsplanung im März ist wie Schwimmseminar im Sommer. Eigentlich zu spät.

crosser
20.12.2008, 13:21
Komischer Laden. Erinnert mich ein wenig an Scharping. Bei der ganzen Faszination und der Ausübung von Triathlon kann man schon mal ein paar Dinge vergessen.......
Andererseits, welchen Lorbeer - behangenen sollte sie nehmen?

dude
20.12.2008, 14:33
Wenn ich in Europa waere, wuerd' ich hingehen.

drullse
20.12.2008, 14:50
Mag vielleicht ein kleiner Unterschied sein. Blaschke ist ja Privatwirtschaftler, kann also "machen was er will", solange sein Geschäft läuft. Die DTU ist ja ein Sportverband, der eine härtere Linie vertreten sollte.

Selbst wenn - es hat niemanden groß gestört, auch nicht diejenigen, die sich jetzt aufregen. Kann ich nicht nachvollziehen.

Hannes war lange Zeit Platzhirsch, da könnte man auch ein anderes Verhalten erwarten.

Weil die DTU als Verband Vorbildfunktion haben sollte und sie sich zumindest nach außen hin ja auch als strikter Dopinggegner präsentiert.

:Lachanfall:

DER war gut!

Ist denn für alle klar, dass Katja Schumacher schuldig ist?

Ich bin nicht "alle" aber für mich ist es klar.

drullse
20.12.2008, 14:57
Wenn ich in Europa waere, wuerd' ich hingehen.

Bischen viel Geld, um unangenehme Fragen zu stellen finde ich...

;)

Hafu
20.12.2008, 15:58
Interessant waere auch zu erfahren, wie hoch denn das Referentenhonorar fuer das Kurzseminar ist und ob es moeglicherweise sogar Zuschuesse aus Verbandsmitteln (also unseren Startpassgebuehren bzw. Veranstalterabgaben) gibt...

Wir hatten das Thema mit dem Schumacher-Seminar vor einigen Tagen ja schon mal kurz im "Engelhardt kontra Vuckovic-Thread" angerissen. Fuer mich ist es eine klare Kollision zwischen Amt (derzeit ist die DTU-Praesidentschaft ja immer noch ein Ehrenamt, auch wenn es Bestrebungen gibt, das zu aendern) und privaten Interessen mit Gewinnerzielungsabsicht.

Als Aussenstehender haette ich vermutet, dass man als frischgebackener Praesident in den ersten Monaten soviel zu tun hat, sich in das neue Aufgabengebiet und die gewachsene Verantwortung hinein zu arbeiten (vor allem bei den Problemen, mit denen sich die DTU derzeit konfrontiert sieht) , dass gar keine Zeit fuer derlei amtsfremde Taetigkeiten uebrig bleibt.

kupferle
20.12.2008, 16:19
Für mich als vereinsloser Sportler ist es persönlich völlig wurscht, ob die gute Frau nen Vortrag hält.
Andererseits denk ich auch, daß sie ihre Strafe ja abgesessen hat und eine neue Chace kriegen sollte.Und Ahnung dürfte sie auch haben.
Meine Infos über Training und sonstige Details erhalte ich sowieso hier!:Blumen: :Huhu:

Wenn man immer so nachtragend ist, dürfte man nirgends mehr hin, da ja jeder irgendwo ne Leiche im Keller hat!

Campeon
20.12.2008, 16:40
Weil die DTU als Verband Vorbildfunktion haben sollte und sie sich zumindest nach außen hin ja auch als strikter Dopinggegner präsentiert.


eben, halt nur nach außen.
Außen hui und innen pfui!!!

Mich wundert da nichts mehr, alles irgendwie schön unter dem Deckmantel halten.
Alles so sinnlos:Lachanfall:

Hafu
20.12.2008, 16:51
...

Wenn man immer so nachtragend ist, dürfte man nirgends mehr hin, da ja jeder irgendwo ne Leiche im Keller hat!

... wuerdest du auch genauso denken, wenn herauskommt, dass sie indirekt von deinem Geld bezahlt wird?

Die DTU hat laut Satzung zahlreiche ehrenwerte Aufgaben: Nachwuchsfoerderung, Unterstuetzung des Breitensportes, Schaffung und Aufrechterhaltung geeigneter Strukturen fuer den Spitzensport, Dopingbekaempfung, Regelueberwachung und -fortentwicklung usw.

Aktive Resozialisierung von Ex-Dopern gehoert ganz sicher nicht dazu!:Nee:

(Um hier nochmal sauber zu differenzieren: ich hab offiziell nichts dagegen, dass Frau Schumacher bei einem Seminar auftritt, obwohl ich persoenlich der Meinung bin, dass Ex-Doper im Wettkampfsport und in Trainer-Funktionen eine Fehlbesetzung sind, denn die zuverlaessige Integration von Ex-Dopern (als Trainer, sportliche Leiter, Masseure, Funktionaere) ist z. B. eines der Hauptprobleme, warum der Profiradsport nicht mehr auf die Beine kommt. Doper sollten sich lieber andere Hobbies und einen anstaendigen Beruf abseits des Sportes suchen. Letzteres ist aber meine Privatmeinung, die in unserer liberalen Gesellschaft wohl nicht mehrheitsfaehig ist.

Wer zu dem angebotenen Seminar geht und dafuer viel Geld bezahlt, ist, sofern er erwachsen ist, selbst schuld.

Das eigentliche Kernproblem des ganzen Vorganges ist die Verbindung von Schumacher zur DTU, die dem Seminar eine Art offiziellen Segen gibt und zwischen den Zeilen eine versteckte Botschaft sendet:
" Wir (die DTU) sind zwar offiziell gegen Doping, aber noch wichtiger ist es dass deutsche Athleten in der Weltspitze mitmischen und wenn doch mal einer erwischt werden sollte, lassen wir ihn nicht im Regen stehen, sondern reintegrieren ihn in die "Familie", sobald Gras ueber die Sache gewachsen ist!":( )

FuXX
20.12.2008, 16:59
Als Aussenstehender haette ich vermutet, dass man als frischgebackener Praesident in den ersten Monaten soviel zu tun hat, sich in das neue Aufgabengebiet und die gewachsene Verantwortung hinein zu arbeiten (vor allem bei den Problemen, mit denen sich die DTU derzeit konfrontiert sieht) , dass gar keine Zeit fuer derlei amtsfremde Taetigkeiten uebrig bleibt.Du weißt ja nicht, seit wann das schon geplant ist, oder? Vielleicht ging das schon im Sommer los?

Ich frag mich aber auch was das soll. Das Gleiche hab ich mich aber auch bei Thomas Braun gefragt.

Klar, ihre Strafe hat sie abgesessen, daher sollte sie ne neue Chance bekommen. Sie wird ja auch nicht bei dem Seminar Dopingpraktiken vermitteln. Aber es hat halt nen faden Beigeschmack - (Ex-)Doper sollte eigentlich keine Trainer werden. Für die DTU ist das in jedem Fall eine zumindest ungückliche Geschichte.

FuXX

dude
20.12.2008, 18:11
Wenn man immer so nachtragend ist, dürfte man nirgends mehr hin, da ja jeder irgendwo ne Leiche im Keller hat!

Wenn die Leichen aber schonmal sichtbar sind...

Ausdauerjunkie
20.12.2008, 19:06
Man kann ja hoffen, da die DTU die Präsidentenstelle neu besetzte, daß die Frau Claudia Wisser, eben nix wußte von der Vergangenheit der KS, bzw. halt gar nix weiß vom Traiathlon und so....

sybenwurz
20.12.2008, 19:24
" Wir (die DTU) sind zwar offiziell gegen Doping, aber noch wichtiger ist es dass deutsche Athleten in der Weltspitze mitmischen und wenn doch mal einer erwischt werden sollte, lassen wir ihn nicht im Regen stehen, sondern reintegrieren ihn in die "Familie", sobald Gras ueber die Sache gewachsen ist!":( )


"...und semmeln ihm/ihr nach sieben Jahre eine rein, wenn uns grad danach ist..."

gizmo2000
20.12.2008, 19:26
kann mich nur der Meinung von hafu anschließen. es ist mehr als unglücklich ein von der DTU gefördertes Seminar mit einer überführten Doperin zu organisieren. Egal ob man jetzt glaubt das da jemand was in die Flasche getan hatte...

Fr. Wisser macht gleich zu Anfang keinen guten Job...

Pascal
20.12.2008, 19:29
Wenn die Leichen aber schonmal sichtbar sind...

die ist doch bestattet und ruht in Frieden. Sichtbar ist sie insofern als nichts vertuscht wird was deren Existenz betrifft.

LidlRacer
20.12.2008, 20:23
es ist mehr als unglücklich ein von der DTU gefördertes Seminar mit einer überführten Doperin zu organisieren.

Ich weise noch mal auf diesen Artikel hin:
www.velonews.com/article/7627
oder wer lieber auf deutsch liest:
www.3athlon.de/news/2005/01/2701_schumacher_katja_urteil_am_samstag.php
www.3athlon.de/news/2005/01/3101_schumacher_katja_vergleich.php
Ich wundere mich immer noch über die weit verbreitete Sicherheit bzgl. ihrer Schuld.
Schon dass Werner Franke, der nun wirklich nicht als Freund von Dopern bekannt ist, sie unterstützt hat, könnte einem zu denken geben.
Aber die Unschuld ist auch nicht bewiesen.

dude
20.12.2008, 21:34
die ist doch bestattet und ruht in Frieden. Sichtbar ist sie insofern als nichts vertuscht wird was deren Existenz betrifft.

Woher weisst Du, dass nichts vertuscht wurde? Woher weisst Du, dass Du alles weisst?
Ich behaupte nicht, dass es in Schumacher's Fall mehr gibt, aber man muss ja generell von einer gewaltigen "Dunkelziffer" im Triathlon ausgehen. Und hier haben wie eine "Sportlerin", die wegen Dopings gesperrt war. Was braucht es denn noch?
Strafe hat auch eine Abschreckungsfunktion. Und wenn diese hier lautet "Doper verbauen sich ihre Zukunft im Sport", dann ist dies doch nur recht und billig. Es haelt sie ja niemand davon ab, zB zusammen mit Roger Willemsen eine Afghanische Frauengruppe zu unterstuetzen.
Das waere wenigstens etwas sinnvolles.

LidlRacer
20.12.2008, 21:55
Und hier haben wie eine "Sportlerin", die wegen Dopings gesperrt war. Was braucht es denn noch?

So richtig offiziell gesperrt war sie nicht.

sybenwurz
20.12.2008, 22:10
Und hier haben wie eine "Sportlerin", die wegen Dopings gesperrt war.

Wenn ichs richtig verstanden habe, wurde Schuhmacher eben NICHT gesperrt, sondern hat ne Zeit lang auf Starts verzichtet, nachdem die DTU ihrerseits darauf verzichtet hat, mit nicht verschlossenen Urinproben, ner nicht im Beisein der Beschuldigten bzw. ihres Rechtsanwalts geöffneten B-Probe und sonstigen Unzulänglichkeiten weiter das verfahren gegen sie voranzutreiben.

Letztlich isses mir aber wurscht, ob und wie, die ganze Geschichte stinkt schon wieder zum Himmel;- in jeder Hinsicht.
Und sie lässt jegliche Sensibilität der neuen DTU-Spitze vermissen.
Wenn es wirklich so viele "Baustellen" in der DTU gibt, wie Frau Wisser an anderer Stelle zu Protokoll gibt, wäre es vielleicht ganz sinnvoll, sich dieser zunächst zu widmen, bevor man sich wiederum ne neue an den Hals schafft.

Ich hab grad (missbilligend) den Artikel übers Eisenschweinkader in der Tour gelesen, aber ich kann die Gründe für deren (ESK, nicht Tour) loses Treiben ohne Statuten und Vereinsmeierei sehr gut nachvollziehen (wie wir es übrigens auch aus ebensolchen Gründen mitm Endurostammtisch aufziehen).

Vielleicht sollte man wirklich dem Haufen den Rücken kehren und ne handvoll Veranstaltungen im Kreise lieber Freunde für ne Organisationsgebühr veranstalten.
Die Verbandspostille würde mir jedenfalls nicht fehlen, wenn ich den Startpass nimmer löse, und ich bräuchte mich nimmer über das Hampelmannspiel echauffieren...

dude
20.12.2008, 23:06
So richtig offiziell gesperrt war sie nicht.

Da hast Du recht.
Klarer Fall von 'mit blauem Auge weggekommen', weil Duennbrettbohrer Nr.1, Reinhard Wilke, mal wieder versagt hatte.
Ganz allein deshalb.

Hafu
21.12.2008, 10:42
Da hast Du recht.
Klarer Fall von 'mit blauem Auge weggekommen', weil Duennbrettbohrer Nr.1, Reinhard Wilke, mal wieder versagt hatte.
Ganz allein deshalb.

That's it!

Die Tatsache, dass sie noch relativ glimpflich davon gekommen ist (mit nur einem Jahr Rennpause, die sie aber dazu nutzte in einem US-amerikanischen Profi-Radteam neue "Erfahrungen" zu sammeln), hing aber einzig und allein damit zusammen, dass sie damals der erste richtige Dopingfall der DTU war und das DTU-Reglement und die bei positiven Doping-Tests damals sich ergebenden automatisierten Verfahrenswege und Abläufe beim Verband noch nicht richtig implementiert waren.

Sie hatte eine positive A- und B-Probe, zusätzlich wurde auch noch mit Isotopen-Analyse nachgewiesen, dass der erhöhte Testosteron-Wert auf künstlich zugeführten Hormonen beruhte, an diesem Befund gibt's und gab's nichts zu deuteln!

Der Verband wurde damals aus seinem Dornröschenschlaf erweckt (so wie es beispielsweise der FIFA und der IBU erst noch bevorsteht) und es ist aus heutiger Sicht durchaus verständlich, dass es damals zu Fehlern im Verfahrensablauf gekommen ist. Von daher würde ich Herrn Wilke in diesem Fall gar nicht so sehr kritisieren: er ist zwar Jurist, aber bekleidete bei der DTU nur ein Ehrenamt und sah sich damit als Amateur in Dopingfragen plötzlich in Schumachers Anwalt Herrn Lehner einem ausgebufften, hochbezahlten Doping-Rechtsexperten gegenüber.
Das ist ein ungleiches Duell, in dem wohl auch jeder von uns Probleme gehabt hätte, eine gute Figur ab zu geben.

silbermond
21.12.2008, 12:48
Andererseits muss man sich auch fragen, warum jetzt die Aufregung: mit dem Doper Thomas Braun sind etliche Athleten problemlos ins Trainingslager gefahren, Hannes hatte keine Probleme, ihn zu beschäftigen - also warum jetzt der Aufruhr?

Das ist nicht richtig. Hannes hat ihn nach bekanntwerden des positiven Testergebnis und Verhängung der Sperre nicht weiter beschäftigt.

Heinrich

drullse
21.12.2008, 13:09
Das ist nicht richtig. Hannes hat ihn nach bekanntwerden des positiven Testergebnis und Verhängung der Sperre nicht weiter beschäftigt.

Heinrich

:confused:

Das wäre mir neu. Ist das irgendwo nachzulesen?

sybenwurz
21.12.2008, 14:07
Reinhard Wilke, mal wieder versagt hatte.

That's it!

Die Tatsache, dass sie noch relativ glimpflich davon gekommen ist (mit nur einem Jahr Rennpause, die sie aber dazu nutzte in einem US-amerikanischen Profi-Radteam neue "Erfahrungen" zu sammeln), hing aber einzig und allein damit zusammen, dass sie damals der erste richtige Dopingfall der DTU war und das DTU-Reglement und die bei positiven Doping-Tests damals sich ergebenden automatisierten Verfahrenswege und Abläufe beim Verband noch nicht richtig implementiert waren.

Sie hatte eine positive A- und B-Probe, zusätzlich wurde auch noch mit Isotopen-Analyse nachgewiesen, dass der erhöhte Testosteron-Wert auf künstlich zugeführten Hormonen beruhte, an diesem Befund gibt's und gab's nichts zu deuteln!

Der Verband wurde damals aus seinem Dornröschenschlaf erweckt (so wie es beispielsweise der FIFA und der IBU erst noch bevorsteht) und es ist aus heutiger Sicht durchaus verständlich, dass es damals zu Fehlern im Verfahrensablauf gekommen ist. Von daher würde ich Herrn Wilke in diesem Fall gar nicht so sehr kritisieren: er ist zwar Jurist, aber bekleidete bei der DTU nur ein Ehrenamt und sah sich damit als Amateur in Dopingfragen plötzlich in Schumachers Anwalt Herrn Lehner einem ausgebufften, hochbezahlten Doping-Rechtsexperten gegenüber.
Das ist ein ungleiches Duell, in dem wohl auch jeder von uns Probleme gehabt hätte, eine gute Figur ab zu geben.


Ich bin sehr froh, dass hier immer jemand an nem andern Rechner sitzt, der Hintergründe und Leute kennt, irgendwelche Fälle miterlebt hat und Fakten hergibt, die aus schöngefärbten Artikeln nicht hervorgehen.

dude
21.12.2008, 16:30
Das ist nicht richtig. Hannes hat ihn nach bekanntwerden des positiven Testergebnis und Verhängung der Sperre nicht weiter beschäftigt.


Wuerde auch gerne wissen, wie Du darauf kommst.
Hab' mich noch mit Hannes darueber unterhalten.

dude
21.12.2008, 16:33
Von daher würde ich Herrn Wilke in diesem Fall gar nicht so sehr kritisieren: er ist zwar Jurist, aber bekleidete bei der DTU nur ein Ehrenamt und sah sich damit als Amateur in Dopingfragen plötzlich in Schumachers Anwalt Herrn Lehner einem ausgebufften, hochbezahlten Doping-Rechtsexperten gegenüber.


Falsch, denn er haette als DTU-Rechtsexperte eine taugliche Antidopingbestimmung ausarbeiten muessen und dem Verband zur Abstimmung vorlegen. Dann haette Lehner keine Chance gehabt. Aber das hat das Richterlein Wilke schlicht verschlafen.

drullse
21.12.2008, 17:12
Aber das hat das Richterlein Wilke schlicht verschlafen.

Oder auch nicht.

Verschlafen kann man nur, wenn man sich eine Aufgabe gesetzt hat... ;)

dude
21.12.2008, 17:37
Naja, einen boesen Willen moechte ich ihm halt nicht unterstellen. Der ist so ein harmloses Kerlchen und wurde in die ganze Geschichte durch Schwager Mueller-Ott reingezogen. Dem fehlte einfach der Weitblick und Verstand fuer diese Aufgabe.

drullse
21.12.2008, 17:53
Naja, einen boesen Willen moechte ich ihm halt nicht unterstellen.

Ihm alleine nicht unbedingt, dem damaligen Präsidium insgesamt schon eher.

dude
21.12.2008, 17:58
Auch das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Die waren einfach zu betriebsblind und in ihrer Geld- und Ruhmgeilheit auf alles andere fixiert. Das medial wirksame Aufstellen einer haertern Antidopingbestimmung waere doch die taktisch kluegere Variante gewesen und haette beim Vertuschen von Dopingfaellen auch nicht weiter im Weg gestanden.

silbermond
21.12.2008, 18:56
Wuerde auch gerne wissen, wie Du darauf kommst.
Hab' mich noch mit Hannes darueber unterhalten.

Vielleicht muss ich meine Aussage korrigieren.

Ich weiss nicht, ob Hannes ihn nicht weiterbeschäftigen wollte.

Auf jeden Fall war er ab dem drauffolgenden Frühjahr nach Ausspruch der Sperre nicht mehr unter den Trainern/Tourguides/Gruppenleitern oder wie auch immer Du das nennen magst die bei den Trainingscamps 1 und 2 auf Mallorca ihren Dienst taten.

Und das weiss ich aus eigenem erleben.

Heinrich

silbermond
21.12.2008, 18:59
:confused:

Das wäre mir neu. Ist das irgendwo nachzulesen?

In einem der alten "triathlon-magazine" aus dem Jahr ist eine Stellungsnahme von Hannes gedruckt.

Musst Du mal in den online-Ausgaben suchen, ob Du das findest.

Sollte eine oder zwei Ausgaben nach dem Bekanntwerden der Angelegenheit sein.

Heinrich

dude
21.12.2008, 19:24
Ich weiss nicht, ob Hannes ihn nicht weiterbeschäftigen wollte.


Meines Wissens hat er ihn weiterbeschaeftigt.
Zudem war der "Ausspruch der Sperre" oeffentlich zunaechst gar nicht bekannt. Ich vermute, dass er erst viel spaeter von Hannes wegging.

silbermond
21.12.2008, 19:46
Das kann so gewesen sein.

Hat ja bekanntlich etwas gedauert, bis die DTU in die Hufe kam und sich des Falles angenommen hat.

Weisst Du ja... *grins*

Heinrich

kullerich
21.12.2008, 23:05
That's it!

Die Tatsache, dass sie noch relativ glimpflich davon gekommen ist (mit nur einem Jahr Rennpause, die sie aber dazu nutzte in einem US-amerikanischen Profi-Radteam neue "Erfahrungen" zu sammeln), hing aber einzig und allein damit zusammen, dass sie damals der erste richtige Dopingfall der DTU war und das DTU-Reglement und die bei positiven Doping-Tests damals sich ergebenden automatisierten Verfahrenswege und Abläufe beim Verband noch nicht richtig implementiert waren.

Sie hatte eine positive A- und B-Probe, zusätzlich wurde auch noch mit Isotopen-Analyse nachgewiesen, dass der erhöhte Testosteron-Wert auf künstlich zugeführten Hormonen beruhte, an diesem Befund gibt's und gab's nichts zu deuteln!

Der Verband wurde damals aus seinem Dornröschenschlaf erweckt (so wie es beispielsweise der FIFA und der IBU erst noch bevorsteht) und es ist aus heutiger Sicht durchaus verständlich, dass es damals zu Fehlern im Verfahrensablauf gekommen ist. Von daher würde ich Herrn Wilke in diesem Fall gar nicht so sehr kritisieren: er ist zwar Jurist, aber bekleidete bei der DTU nur ein Ehrenamt und sah sich damit als Amateur in Dopingfragen plötzlich in Schumachers Anwalt Herrn Lehner einem ausgebufften, hochbezahlten Doping-Rechtsexperten gegenüber.
Das ist ein ungleiches Duell, in dem wohl auch jeder von uns Probleme gehabt hätte, eine gute Figur ab zu geben.

Einspruch.
Sie hatte eine positive A-Probe und eine beschädigte B-Probe, die in Kreischa ohne ihre Anwesenheit, die beantragt war, hopplahopp analysiert und als positiv bezeichnet wurde. Selbst wenn sie schuldig war, war sie nach dieser Murkserei schon chemisch und auch juristisch nicht mehr überführbar.

Was mich mehr wundert als die Auswahl der DTU der Referentin ist die Tatsache, dass KS mit der DTU was macht....

Gruß
kullerich

dude
22.12.2008, 03:46
Eben, "juristisch" zweifelhaft, aber A Probe positiv sagt ja alles, was man wissen muss.

aussunda
22.12.2008, 07:54
Ich hab grad (missbilligend) den Artikel übers Eisenschweinkader in der Tour gelesen, aber ich kann die Gründe für deren (ESK, nicht Tour) loses Treiben ohne Statuten und Vereinsmeierei sehr gut nachvollziehen (wie wir es übrigens auch aus ebensolchen Gründen mitm Endurostammtisch aufziehen).


Off Topic.

Ich kann das nachvollziehen.

Wer schon mal versucht hat ein Radrennen auszurichten, der ist ernüchtert.
Die Jungs treffen sich, haben Spaß, fahren Rad und Glühwein gibts auch noch.

Was will man mehr

sybenwurz
22.12.2008, 09:13
Off Topic.

Ich kann das nachvollziehen.

Wer schon mal versucht hat ein Radrennen auszurichten, der ist ernüchtert.
Die Jungs treffen sich, haben Spaß, fahren Rad und Glühwein gibts auch noch.

Was will man mehr


Oooh, bitte nicht missverstehen! Ich finde den Artikel schice, nicht, was die Jungs da treiben, eher im Gegenteil...:Cheese:

Jahangir
22.12.2008, 10:19
That's it!

Die Tatsache, dass sie noch relativ glimpflich davon gekommen ist (mit nur einem Jahr Rennpause, die sie aber dazu nutzte in einem US-amerikanischen Profi-Radteam neue "Erfahrungen" zu sammeln), hing aber einzig und allein damit zusammen, dass sie damals der erste richtige Dopingfall der DTU war und das DTU-Reglement und die bei positiven Doping-Tests damals sich ergebenden automatisierten Verfahrenswege und Abläufe beim Verband noch nicht richtig implementiert waren.

Sie hatte eine positive A- und B-Probe, zusätzlich wurde auch noch mit Isotopen-Analyse nachgewiesen, dass der erhöhte Testosteron-Wert auf künstlich zugeführten Hormonen beruhte, an diesem Befund gibt's und gab's nichts zu deuteln!

Der Verband wurde damals aus seinem Dornröschenschlaf erweckt (so wie es beispielsweise der FIFA und der IBU erst noch bevorsteht) und es ist aus heutiger Sicht durchaus verständlich, dass es damals zu Fehlern im Verfahrensablauf gekommen ist. Von daher würde ich Herrn Wilke in diesem Fall gar nicht so sehr kritisieren: er ist zwar Jurist, aber bekleidete bei der DTU nur ein Ehrenamt und sah sich damit als Amateur in Dopingfragen plötzlich in Schumachers Anwalt Herrn Lehner einem ausgebufften, hochbezahlten Doping-Rechtsexperten gegenüber.
Das ist ein ungleiches Duell, in dem wohl auch jeder von uns Probleme gehabt hätte, eine gute Figur ab zu geben.

In der Sache gebe ich dir 100 % recht. Allerdings hat Wilke in dem Verfahren einen Bock nach dem anderen geschossen. Da waren wirklich haarsträubende Fehler (hauptsächlich auf unglaublicher Arroganz beruhend) dabei. Ich kenne die Unterlagen und habe auch mit Dr. Lehner über Wilkes Verfahrensführung gesprochen. Er meinte, dass er so was noch in keinem Verband erlebt hat. Das war kein ungleiches Duell, sondern ein Besserwisser, der sich mit einfachsten Verfahrensfragen nicht beschäftigt hat, ist auf einen Intressenvertreter gestoßen, der dieses amateurhafte Verhalten zu Recht, denn es war seine anwaltliche Pflicht, ausnutzte.

@ Lidlracer: Was Dr. Franke betrifft, so tritt dieser im dann als Anti-Doping-Kämpfer in Erscheinung, wenn es sich nicht um einen Mandanten von Dr. Lehner handelt. Handelt es sich um einen Mandanten, dann ist entweder das System schuld (bei einem eindeutigen Fall, wo kein Anwalt der Welt was machen kann, wie dem von Jörg Jaksche), die Ernährungsindustrie ist schuld (Jürgen Zäck) oder der/die Beschuldigte ist unschuldig (Katja Schumacher, Dieter Baumann etc). Wie es halt immer gerade passt. Vor allem hört sich Dr. Franke selbst gerne reden.
Cengiz

Jahangir
22.12.2008, 10:27
Falsch, denn er haette als DTU-Rechtsexperte eine taugliche Antidopingbestimmung ausarbeiten muessen und dem Verband zur Abstimmung vorlegen. Dann haette Lehner keine Chance gehabt. Aber das hat das Richterlein Wilke schlicht verschlafen.

Einspruch! Das ist falsch. Es lagen alle Zutaten (taugliche Antdopingsbestimmung) vor, nur der Koch konnte nichts mit ihnen anfangen. Hat die Hälfte neben den Topf geschmissen, einen Teil nicht durchgekocht, einen anderen Teil völlig zerkocht, Salz und Pfeffer vergessen und dann am Ende, weil er die Hosen voll hatte, nichts serviert dem Gast seinen Geld zurückgegeben.
Cengiz

aussunda
22.12.2008, 13:22
Oooh, bitte nicht missverstehen! Ich finde den Artikel schice, nicht, was die Jungs da treiben, eher im Gegenteil...:Cheese:

Dann hätte ich Dich bis jetzt völlig falsch eingeschätzt.

kullerich
22.12.2008, 14:19
Eben, "juristisch" zweifelhaft, aber A Probe positiv sagt ja alles, was man wissen muss.

Jeder darf denken, was er will, mir ist dieser spezielle Fall auch chemisch nicht klar genug für ein klares Urteil...Auch eine positive A-Probe kann durch Schlamperei im/vor dem Labor provoziert sein...

Raimund
22.12.2008, 14:32
Jeder darf denken, was er will, mir ist dieser spezielle Fall auch chemisch nicht klar genug für ein klares Urteil...Auch eine positive A-Probe kann durch Schlamperei im/vor dem Labor provoziert sein...

Skandal! Ist das so? Oder kann man davon ausgehen?;)

Mir ist egal, ob ich das finanziere. Ich unterstütze durch meine Verbandsabgabe seit Jahren den doping-verseuchten Leistungssport. Da macht das jetzt auch nix mehr aus...:(

Wer ist denn hier eigentlich so naiv/gut-gläubig einem Sport-Heroen zu huldigen, der nur nicht überführt worden ist?

Hat schon mal einer ein Seminar von Mark Allen oder Dave Scott besucht...? (Ich würd das auch machen. Es sei denn, sie erzählen was über Anti-Doping...)

Hafu
22.12.2008, 15:00
Jeder darf denken, was er will, mir ist dieser spezielle Fall auch chemisch nicht klar genug für ein klares Urteil...Auch eine positive A-Probe kann durch Schlamperei im/vor dem Labor provoziert sein...

Die Gedanken sind frei, aber es gibt, wenn man den Gesamtvorgang betrachtet, wenig Hinweise, dass man hier eine Dolchstoßlegende kreieren muss ( und ich denke, das war auch nicht deine Absicht?)

Mir kommt der Thread schon langsam wie ein deja vu vor... ähnliche Argumentationsketten wurden doch schon mal vor ein paar Jahren mit oranger Schrift auf schwarzem Grund ausgetragen, oder?

Das Problem bei der alten Antidopingordnung der DTU war, dass eine positive Probe noch nicht eine automatische Suspendierung des Athleten nach sich zog, erst im Falle einer positiven B-Probe griff eine eventuelle Sperre. Die Taktik von KS damals lief also klar in Richtung Hinauszögern der B-Probe, um möglichst noch einen Ironman in Übersee einschließlich Antrittsgeld und Preisgeld mitzunehmen.
Dies hatte die DTU damals immerhin erkannt. Der Termin der B-Proben-Eröffnung war ihrem Anwalt rechtzeitig mitgeteilt worden, dieser wollte aber aus dem o.g. Grund die Analyse verhindern, indem weder Anwalt (bzw. sonstige Vertretung) noch betroffener Athlet zu dem mitgeteilten Termin erschien. Die DTU hatte dann die B-Probe im Beisein zweier unabhängiger Zeugen eröffnen lassen. Alle später entstandenen Spekulationen über ausgelaufene Flaschen oder zerbrochene Siegel würde ich eher ins Reich der Mythen verweisen, zumal sie immer nur von einer Seite lanciert und auch immer nur angedeutet wurden.

dude
22.12.2008, 15:05
Einspruch! Das ist falsch. Es lagen alle Zutaten (taugliche Antdopingsbestimmung) vor,

Nein Cengiz, sie taten es nicht. Ich denke da nur an die im internationalen Vergleich lachhafte Sperre von einem Jahr.
Aber im Grunde sind wir uns ja einig.

Und wieder juckt es mich die Wilke-emails hier abzudrucken, damit wir trotz dieser traurigen Diskussion wenigstens etwas zum Lachen haben.

Lecker Nudelsalat
22.12.2008, 15:12
Nein Cengiz, sie taten es nicht. Ich denke da nur an die im internationalen Vergleich lachhafte Sperre von einem Jahr.
Aber im Grunde sind wir uns ja einig.

Und wieder juckt es mich die Wilke-emails hier abzudrucken, damit wir trotz dieser traurigen Diskussion wenigstens etwas zum Lachen haben.

Nicht,

dass dann diesmal Klugschnackers Server und PC beschlagnahmt werden, Du erinnerst Dich? :Cheese:

Gruß strwd

Jahangir
22.12.2008, 15:59
Nicht,

dass dann diesmal Klugschnackers Server und PC beschlagnahmt werden, Du erinnerst Dich? :Cheese:

Gruß strwd

Das war wieder eine andere Geschichte, da ging es um den vorläufigen Kassenbericht 2004. Übrigens hätten da schon alle Alarmglocken bei Müller-Ott schrilllen müssen. Was passierte stattdessen? Er machte wohl gerade so weiter und flog zwei Jahre später aus der DTU raus. Bin mal gespannt wann die Staatsanwaltschaft Frankfurt da zu Ende ermittelt?
Wenn man sich die ganzen unschönen Dinge in diesem Verband vergegenwärtigt, dann ist man echt sprachlos. Aber so Gutmenschen wie LidlRace finden auch jetzt noch eine plausible Erklärung, warum es mit der DTU vorwärts geht und was für ein Gutmensch Martin Engelhardt ist.
Cengiz