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Vollständige Version anzeigen : Jugendarbeit-gibt es bei euch im Verein welche ?


carolinchen
20.11.2008, 12:15
Bei uns kommt endlich das Thema Nachwuchsarbeit auf den Tisch.
Nun möchte ich gerne hören wie es bei euch im Verein läuft und welche Dinge man vermeiden sollte und was besonders gut läuft.......
Also erzählt mal:

pioto
20.11.2008, 12:56
Bei uns kommt endlich das Thema Nachwuchsarbeit auf den Tisch.
Nun möchte ich gerne hören wie es bei euch im Verein läuft und welche Dinge man vermeiden sollte und was besonders gut läuft.......
Also erzählt mal:

Bisschen was hatten wir schon mal dazu:
http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=2265

Bei uns im Verein gibt's keine Jugendabteilung. Die Kinder sollen beim Schwimm-, Rad- bzw. Lauftraining des Vereins mitmachen, d.h. kein spezielles Tria-Training bei uns. Wir sind aber auch eine kleine Abteilung!

carolinchen
20.11.2008, 13:44
Thanxx,ich hatte in der Suche Jugendarbeit eingegeben....und nichts gefunden......

Meik
20.11.2008, 14:00
Vorher mal gucken wer wirklich bereit ist viel Zeit ehrenamtlich in die Jugendarbeit zu investieren. Anfangs waren bei uns auch alle begeistert, mittlerweile hängt die Jugendabteilung zum größten Teil an 2 Personen die die meiste Arbeit machen.

Gruß Meik

barbossa
20.11.2008, 19:23
Wir machen zur Zeit keine Jugendarbeit, aber wenn sie stattfinden soll, muß man sich folgendes überlegen:
1. Die Konsequenzen der Werbung
Man macht für Triathlon Werbung, dann darf man sich nicht wundern, wenn plötzlich 30 Leute vor der Tür stehen...
2. Dafür brauchts Personal. Zwei reichen schon, aber die müssen dann auch alles machen.
3. Dafür brauchts Zeit: Schwimmtrainingszeiten um 21.00 Uhr gehen nicht, nachmittags haben aber viele Trainer keine Zeit.
4. Equipment: nicht jedes Kind, das kommt, hat alles und will alles sofort kaufen. Ein wenig sammeln im Vorfeld tut gut.
5. Es darf nicht nur Sport sein, man muß auch mal was anderes machen (Fahrten, Spiele etc). Auch dafür brauchts Räume und Leute.
6. Training mit Kindern macht viel Spaß, aber wohin mit ihnen im Anschluß?Dafür sollte dann eine entsprechende Vereinsstruktur da sein.
7. Ein richtiger Trainer wäre schön.

Ich hoffe, das hilft erstmal ein wenig.
Frag ruhig weiter, es fällt einem so manches noch ein.

Rhing
20.11.2008, 20:36
Wir haben ne "ehrenamtliche Vollzeitkraft":Blumen: , ne Mutter, deren beide Töchter in der Jugendabteilung sind. Ohne die läuft nix. Immer wieder Leute ansprechen "könnt Ihr mal hier helfen" etc., sonst kann man das vergessen. Und Trainingskapazität benötigt benötigt man natürlich auch. Beim Schwimmen versuchen wir, mit der Schwimmabteilung zu kooperieren. Da kommen zu den personellen Schwierigkeiten noch die eingeschränkten Wasserzeiten dazu. Die jüngsten sind bei uns 5, da läuft natürlich fast alles spielerisch. 8, 12 und 16-jährige kannste auch nicht miteinander trainieren lassen. Das erfordert schon ne Menge Resourcen. Unsere Abteilung hat 320 Mitglieder, davon ca. 50 Jugendliche. Bei kleineren Abteilungen ist das glaub ich wirklich schwierig zu stemmen.

Willi
21.11.2008, 13:03
4. Equipment: nicht jedes Kind, das kommt, hat alles und will alles sofort kaufen. Ein wenig sammeln im Vorfeld tut gut.Ein Fahrrad, eine Badehose und ein paar Turnschuhe hat doch eigentlich jedes Kind. Der "Kaufbedarf" ist in anderen Sportarten doch deutlich größer, oder?
6. Training mit Kindern macht viel Spaß, aber wohin mit ihnen im Anschluß?Dafür sollte dann eine entsprechende Vereinsstruktur da sein.Im Anschluß ans Training, oder was meinst Du damit? Da werden sie von ihren Eltern abgeholt bzw. die Teenies gehen alleine nach Hause.

Willi
21.11.2008, 13:09
Vorher mal gucken wer wirklich bereit ist viel Zeit ehrenamtlich in die Jugendarbeit zu investieren. Anfangs waren bei uns auch alle begeistert, mittlerweile hängt die Jugendabteilung zum größten Teil an 2 Personen die die meiste Arbeit machen. Ist 'ne Frage, wie's organisiert wird. Wenn Du es so aufbaust, z.B. ein Schwimmtrainer sich eine Stunde in der Woche um's Schwimmtraining kümmet, ein Lauftrainer sich eine Stunde wöchentlich um Lauftraining kümmert, und dazu ein Team von Leuten ist, die sich z.B. alle zwei Wochen im Training abwechseln besteht keine Notwendigkeit, "viel Zeit ehrenamtlich" zu investieren. Es gehört einer dazu, der die Leute koordiniert - das ist auch nicht mehr Aufwand, als hier ab und zu im Forum mitzulesen. :cool:

pioto
21.11.2008, 13:39
Ist 'ne Frage, wie's organisiert wird. Wenn Du es so aufbaust, z.B. ein Schwimmtrainer sich eine Stunde in der Woche um's Schwimmtraining kümmet, ein Lauftrainer sich eine Stunde wöchentlich um Lauftraining kümmert, und dazu ein Team von Leuten ist, die sich z.B. alle zwei Wochen im Training abwechseln besteht keine Notwendigkeit, "viel Zeit ehrenamtlich" zu investieren. Es gehört einer dazu, der die Leute koordiniert - das ist auch nicht mehr Aufwand, als hier ab und zu im Forum mitzulesen. :cool:
Zeit ist nicht das einzige Problem: Man übernimmt auch eine sehr hohe Verantwortung. Hier im Schwimmbad ist im letzten Jahr fast ein 12-jähriger ersoffen, ohne dass jemand seine Aufsichtspflicht verletzt hätte - sowas kann eben mal vorkommen. Genauso Radausfahrten, stelle ich mir nicht ungefährlich vor. Ich möchte die Verantwortung nicht an der Backe haben - zum Glück habe ich eh keine Ahnung :Cheese: Am wenigsten kann wahrscheinlich noch beim Lauftraining passieren.

barbossa
21.11.2008, 13:53
Ein Fahrrad, eine Badehose und ein paar Turnschuhe hat doch eigentlich jedes Kind. Der "Kaufbedarf" ist in anderen Sportarten doch deutlich größer, oder?

Zu unserer Veranstaltung kam einer, der fragte, wo denn die Fahrräder wären. Er war über die Maßen erstaunt, daß die Teilnehmer diese selbst mitbringen müssen. (Kein Scherz)
Nicht alle Kids haben genügend Geld und nicht alle Jugendlichen haben alles "dabei" was man so braucht.


Im Anschluß ans Training, oder was meinst Du damit? Da werden sie von ihren Eltern abgeholt bzw. die Teenies gehen alleine nach Hause.

Nee, nicht im Anschluß, sondern wenn sie aus dem Kinder/Jugendalter herauswachsen. Viele Vereine haben eine ungleichmäßige Altersstruktur: wenig Jugend, kaum junge Leute und viele schon sehr Erwachsene (lies: ü30).
Aber ist sicher ein Randproblem.

carolinchen
21.11.2008, 14:09
Nun über den Anschluss macht man sich am wenigsten Gedanke-es ist eine Frage was man mit der Jugendarbeit bezweckt.
Meist ergibt sich das mit dem was kommt von allein durch Beruf und Studium.
Es ist ein Ansatz, weil wir im Moment einige Jugendliche haben ,die zu trainieren kommen und einige Kids in der Schwimmabteilung,die es nicht ins Kader schaffen.....
Es gibt interessante Aspekte bei euren Antworten,danke!

neonhelm
21.11.2008, 14:35
Nee, nicht im Anschluß, sondern wenn sie aus dem Kinder/Jugendalter herauswachsen. Viele Vereine haben eine ungleichmäßige Altersstruktur: wenig Jugend, kaum junge Leute und viele schon sehr Erwachsene (lies: ü30).
Aber ist sicher ein Randproblem.

Ich denke, dieses Problem trifft häufiger zu, als man denkt. Gerade in kleinen Vereinen. Wir haben ~300 Kinder und ~100 Erwachsene. Davon sind nur eine Handvoll Jugendliche und der Rest ist Ü35.

Die Gruppe 18 - Mitte 30 hat einfach andere Dinge zu tun.

Bleierpel
21.11.2008, 14:54
Die Gruppe 18 - Mitte 30 hat einfach andere Dinge zu tun.

Genau: von zu Hause ausziehen, 'ne Familie gründen:) , Kinder groß ziehen, Haus bauen:) , sich scheiden lassen:( , wieder den Sport entdecken :) (die letzten beiden Punkte sind auch tauschbar in der Reihenfolge...)

NBer
21.11.2008, 15:33
.......Die Gruppe 18 - Mitte 30 hat einfach andere Dinge zu tun.

ist ja klar, wer es bis 18-20 in keinen kader der DTU geschafft hat, hat nur noch wenig aussichten mit (zb preisgeld usw) oder über triathlon (zb sportförderkompanie) sein geld zu verdienen. das heißt, er muss sich erst mal um das berufliche bzw. studium kümmern. ab mitte ende 20 steigen dann ja viele wieder ein, meist dann auf der langstrecke.
ein verein, der viel in jugendarbeit investiert kann zu 95% davon ausgehen, dass der- oder diejenige mit anfang 20 dann den verein verläßt. besonders eklatant die lage immer wieder im osten, wo die jungerwachsenen durch die wirtschaftliche lage gezwungen sind, in den westen zu gehen. die arbeit kann und will sich dann nicht jeder machen.
allerdings kann sich natürlich ein verein, der erfolgreiche jugendarbeit leistet, auch einer größeren unterstützung durch die verbände gewiß sein. ein hawaiisieger und eine erfolgreiche bundesligamannschaft sind den verbänden egal, aber hat der verein jahr für jahr 20 kinder zu betreuen, wovon eines vll sogar noch eine medaille bei der DM macht, dann fließen fördermittel bis hin zu hauptamtlichen trainerstellen. allerdings heißt das zauberwort eben "erfolgreich", da gibt es halt knallharte vorgaben von den landessportverbänden, was zb platzierungen bei dm, em und wm, oder anzahl der d-kader angeht. sportverbände fördern den nachwuchsleistungssport in olympischen sportarten, und nachwuchsleistungssport heißt eben nicht mit hundert jugendlichen 1 mal die woche radeln, schwimmen und laufen zu gehen. wenn ich oben von vereinen mit 300 kindern lese, ist das zwar schön für die kinder, aber betreuerisch ja kaum abzudecken.

neonhelm
21.11.2008, 15:51
wenn ich oben von vereinen mit 300 kindern lese, ist das zwar schön für die kinder, aber betreuerisch ja kaum abzudecken.

Unser Problem sind nicht nur die wegsterbenden Betreuer, da ließe sich ja noch was machen, sondern, und vor allem auch, fehlende Wasserflächen. Wir haben deshalb in allen Bereichen Aufnahmestopp, was sehr schade ist, denn täglich wird angeklopft.

Edith sagt noch, als Breitensportverein gebe ich die guten Kinder schweren Herzens an die starken Vereine im Umfeld ab. Da ist also nix mit DM und Co.

NBer
21.11.2008, 16:14
ja, wasserflächen dürften überall das problem sein. und gegen breitensport im kinderbereich ist ja auch nichts zu sagen. aber gerade kinder sind eben sehr "competitive" eingestellt und der leistungsanspruch an sich selbst sehr hoch.

neonhelm
21.11.2008, 17:57
ja, wasserflächen dürften überall das problem sein. und gegen breitensport im kinderbereich ist ja auch nichts zu sagen. aber gerade kinder sind eben sehr "competitive" eingestellt und der leistungsanspruch an sich selbst sehr hoch.

Äh, ja. :confused:

Bei uns im Verein dreht es sich hauptsächlich um "Schwimmen lernen". Und das aufgrund der Einwohnerstruktur möglichst günstig.
Viele Kinder werden wieder abgemeldet, wenn sie "schwimmen können".

Die nächsten gehen, wenn sie in die Pubertät kommen und dann nochmal wenn Freund, Ausbildung oder Studium kommt.

Erfolgreiche Jugend- (oder überhaupt Vereins-) Arbeit bedarf vieler Engagierter. Und daran hapert's.

Willi
21.11.2008, 18:42
... gegen breitensport im kinderbereich ist ja auch nichts zu sagen. aber gerade kinder sind eben sehr "competitive" eingestellt und der leistungsanspruch an sich selbst sehr hoch.Hm, Du scheinst einen anderen Querschnitt der Bevölkerung zu erleben als ich. :Gruebeln:

Wenn ich morgens zwischen halb acht und acht in der U-Bahn sitze, sehe ich viele übergewichtige Pizza-Kinder mit Nintendo in der Hand, bei denen von competive nix zu merken ist.
Mag sein, dass Kids gerne um die Wette rennen - systematisches, ambitioniertes Training setzt IMHO zunächst Eltern vorraus, die dazu motivieren und das fördern.

NBer
21.11.2008, 19:29
Hm, Du scheinst einen anderen Querschnitt der Bevölkerung zu erleben als ich. :Gruebeln:

Wenn ich morgens zwischen halb acht und acht in der U-Bahn sitze, sehe ich viele übergewichtige Pizza-Kinder mit Nintendo in der Hand, bei denen von competive nix zu merken ist. .......

naja, ich bezog mich ja auf den beitrag, wo 300 kinder im triathlonverein angemldet sind. bei den kindern kann man denk ich schon davon ausgehen, das die eine andere herangehensweise an den sport haben, als nintendospielende pummelchen.....

neonhelm
21.11.2008, 19:45
naja, ich bezog mich ja auf den beitrag, wo 300 kinder im triathlonverein angemldet sind. bei den kindern kann man denk ich schon davon ausgehen, das die eine andere herangehensweise an den sport haben, als nintendospielende pummelchen.....

Schwimmverein. Tri kommt erst langsam.