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Vollständige Version anzeigen : Wo ist die Krise?


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keko
15.11.2008, 23:37
Verwandte aus dem Ausland erzählen uns aufgeregt, dass sie nun auch hier in Deutschland ist, "die Krise". Auch der Sender CNN weiß längst und ganz sicher, dass sie in Deutschland ist. Die Tageszeitung schreit mich an, dass sie uns mit voller Wucht erschlägt, "die Krise".

Ich gehe also heute mal los, um sie vielleicht mal zu sehen, die Krise. Vielleicht finde ich sie ja in der Stadt? Wäre ich eine Krise, würde ich dort mein Unwesen treiben... Düse los, mitten nach Stuttgart rein. Laufe die Königstrasse rauf und runter. Es ist kaum ein Durchkommen heute. Im Kaufhof drängen sich Hunderte Leute rein. Vielleicht ist sie dort drinnen? Fehlanzeige! Bei H&M ist der Teufel los. Ist sie dort drinnen? Gucken dort alle "Krise". Wieder Fehlanzeige! Warum strömen so viele Leute zum Breuninger rein? Aber auch dort finde ich sie nicht.

In Stuttgart ist die Krise jedenfalls nicht, ich hätte sie heute sonst sehen müssen. Ist etwa alles nur ein Irrtum? Oder war es am Ende nur ein Versehen mit "der Krise"? :confused:

tobi_nb
16.11.2008, 00:21
....

Helmut S
16.11.2008, 08:41
Oder war es am Ende nur ein Versehen mit "der Krise"? :confused:

Nein war es nicht. Man muss nur an die richtigen Stellen kucken, dann sieht man wo es kracht. Zu Anfang empfehle ich Dir in die Automobilindustrie und vor allem auf die Menge der kleinen und mittleren Zulieferbetriebe zu kucken.

Das Kaufhaus-Konsumphänomen habe ich schon vor Jahre festgestellt. Wahrscheinlich ist es ein Auswuchs des Ratenkaufs. Zumindest bei Mediamarkt und Co.

peace Helmut

Deichman
16.11.2008, 09:12
Warum nur warum, lässt mich diese Krise so kalt?
Natürlich bin ich sauer auf die Bankiers aber was hilfts? Mich trifft es (zum gegenwärtigen Zeitpunkt) nicht, denn ich habe kein Geld in Aktien eingelagert, nicht mal Schulden. Mein Firma entlässt 2500 Leute...ich bin nicht dabei. Lediglich die anstehenden Kosten für mein Auto und Tüv im Dezember machen mir Sorgen. Mit Grauen denke ich an die benötigten Winterreifen, die jetzt anstehen...

Wir können also nur eins tun um der Krise zu begegnen: "Schnäppchen hamstern" und Einkaufszentren und bikeboersen abgrasen und plündern, hamstern gehen. Flucht in den Konsum.
Essensverzicht und Abbau der Fettpölsterchen.

Außerdem bin ich gespannt wie ein Flitzebogen, ob meine Prophezeihungen über das Ableben des von mir verhassten Systems genau so in Erfüllung gehen, wie damals der Fall der Mauer.
Da habe ich noch gedacht im Frühjahr 98: "das geht nicht mehr lange gut" und so denke ich auch zur Zeit.

Mein Tag wird immer wieder durchzogen von Ärger auf diese Gesellschaft. Jede Zeitungsmeldung, jegliche Nachricht oder sogar Unterhaltungsabsonderung der öffentlichen Medien macht mich mißmutig. Nur Menschen wie Dieter Hildebrandt, Mittermeyer, früher auch mal Harald Schmidt (so in der Preislage) lassen mich schmunzeln und einiges verdrängen. Ich nehme ja schließlich keine Drogen, wie manche Banker oder andere unter Druck stehende Entscheidungsträger...das wäre unsportlich und Doping.

Meine Droge zur Zeit ist die Musik...vornehmlich der Zeit meiner Jugend in den 80ern wo alles noch rosarot war. Und dann ist da noch die Flucht in den Sport...auf die Schwimmbahn, Waldlauf, biken.

Ich bin gespannt auf die Welt DANACH! Nur zu! Es wird Zeit. Politiker aller Länder vereinigt euch, macht weiter Fehler über Fehler in eurer Gier... Das beschleunigt den Niedergang und garantiert einen baldigen Neuanfang.

Wie gesagt: Ich bin gespannt (ob es in den Köpfen noch Alternativen zum Geld gibt).

tobyvanrattler
16.11.2008, 09:51
na ja, die Krise ist wohl noch nicht bei dem "Durchschnittsbürger" angekommen, da ein Großteil nichts mit der Automobilindustrie zu tun hat.
Daher wirkt sich das logischerweise erst zeitverzögert aus.

Beispiel:
Hat der Automobilhersteller keine Arbeit für sein Personal, schickt er Sie nach Hause (siehe aktuell "fast" alle Hersteller)
Dieser Personenkreis wird im Moment (wenn er inteligent ist) auf seine Ausgaben achten - Fazit: kaum Konsum
1. Folge die Automobilzulieferer (Hersteller) können auch nicht produzieren, da Sie ja keine Abnehmer haben, da ja die "meisten" Autowerke geschlossen sind. Folge, auch diese Firmen schicken Ihr Personal nach Hause - Fazit: auch diese Personen werden wohl weniger Konsumieren (zumindest an Luxusgütern)
2. Folge Zulieferer habe nichts zu transportieren - Speditionen haben weniger zu transportieren.
Nachdem viele Zulieferer mittlerweile im Ausland (Europa und Afrika) produzieren lassen, fehlt uns auch der Export (Rohstoffe) und Import (der fertig vorproduzierten Produkte).
Daher haben Speditionen auch weniger zu tun und schicken Ihr Personal ebenfalls heim.
Und so zieht sich das ganze "zeitverzögert" durch alle Industriezweige und betrifft bediingt durch die Produktionsstätten im Ausland auch direkt andere Länder.

Meiner Meinung nach kam (dem Großteil) der Automobilindustrie die Bankenkrise genau zum richtigen Zeitpunkt.
So konnten Sie einfach auf diesen Zug aufspringen und von Ihrem eigenen Problem ein wenig ablenken und Ihre Fehlplanungen, Trendverschlafen (Produktpolitik) etc. auf die Bankenkrise schieben.
z.B. Ford muß (bisher) kein Werk schließen, da Ihre Werke ausgelastet sind.
Opel Deutschland geht es auch nicht schlechter wie die letzten Jahr, bekommt jetzt aber das Problem der Muttergesellschaft zu spüren (die völlig am Markt vorbei immer weiter große PickUps, benzinfressende Großlimousinen auf Halde produziert hat, welche die Amis einfach nicht mehr wollen).
Wenn dann keine ausreichende Rücklagen vorhanden sind, siehts halt schlecht aus...
Hat Porsche ein Problem? Nein, die haben so hohe Gewinne, das Sie mal schnell den VW Konzern (Audi, Seat, Scoda, VW, Bentley, Lamborghini etc.) aufkaufen (Aktienmehrheit) können.
Und durch Verkauf von ein "paar" VW Aktien nochmal ein paar Milliarden Gewinn machen.

Daher mein Fazit: Die "Krise" ist ein hausgemachtes Problem von gierigen "volksfremden" Managern.
Ein Großteil dieser Manager bewegt sich nur noch in "Lions Clubs" und "Elite-Lounges" und hat keinerlei Bezug und Verständnis mehr zur normalen Bevölkerung für die Sie eigentlich arbeiten und verstehen daher deren Probleme und Sorgen überhaupt nicht.

mauna_kea
16.11.2008, 10:02
Mit der Krise läßt sich doch auch gut verdienen.
Jetzt gibts Zuschüsse ohne Ende vom Steuerzahler für alle Großfirmen, Lohnabschlüsse werden endlich wieder gegen 0 gehen und auch die Banken können ihr Geld in günstige Aktien investieren, die sie uns dann in 2-3 Jahren für viel Geld wieder andrehen werden.

Alles wird (ist) gut, so ist unser System.
Es gibt immer Gewinner, nur leider immer die gleichen.
Wir gehören in der Mehrzahl wohl nicht dazu
Schade

Bleierpel
16.11.2008, 10:15
....Das Geld für den Blueray Player von heute fehlt dir morgen für's Brot. Und diejenigen die du heute in Stuttgart gesehen hast, haben das noch nicht begriffen.

My 50 ct...

Hab vor 'ner knappen Woche in Spiegel TV gesehen, dass die Leute am Anfang einer Krise in die Konsumtempel stürmen und kaufen, was das Zeug hält.

Grund 1: am Arbeitsplatz geht's schlecht, Neukäufe heben die Laune.
Grund 2: ich leiste mir jetzt noch was Neues, in ein paar Wochen / Monaten kann ich es nicht mehr...

Gruß vom Bleierpel

Piqniqa
16.11.2008, 10:19
Was mich masslos aufregt ist, dass nun alle nach dem starken und helfenden Staat rufen, den Staat, dem man sonst durch geschickte Konzern- und Beteiligungsmodelle und Standortverlagerungen ins Ausland um notwendige Steuereinnahmen bringt.

Dem man in guten Zeiten verständnislos versucht hat in die Schranken zu weisen, wenn es darum ging Märkte zu regulieren bzw. Marktungleichgewichte zu beheben.

Und dies alles mit dem Argument, der Markt kann sich selbst am Besten helfen um Schieflagen auszugleichen. Sind Hilfen jetzt wirklich notwendig um kranke Unternehmen zu retten oder sind es nur teure, lebensverlängernde Massnahmen die den evtl. unvermeidlichen Untergang einzelner Unternehmenm, die einfach schlecht gewirtschaftet haben, nur herauszögern?

lonerunner
16.11.2008, 10:40
Mit der Krise läßt sich doch auch gut verdienen.
Jetzt gibts Zuschüsse ohne Ende vom Steuerzahler für alle Großfirmen, Lohnabschlüsse werden endlich wieder gegen 0 gehen und auch die Banken können ihr Geld in günstige Aktien investieren, die sie uns dann in 2-3 Jahren für viel Geld wieder andrehen werden.

Alles wird (ist) gut, so ist unser System.
Es gibt immer Gewinner, nur leider immer die gleichen.
Wir gehören in der Mehrzahl wohl nicht dazu
Schade

Meine volle Zustimmung!!

neonhelm
16.11.2008, 13:54
Was mich masslos aufregt ist, dass nun alle nach dem starken und helfenden Staat rufen, den Staat, dem man sonst durch geschickte Konzern- und Beteiligungsmodelle und Standortverlagerungen ins Ausland um notwendige Steuereinnahmen bringt.

Dem man in guten Zeiten verständnislos versucht hat in die Schranken zu weisen, wenn es darum ging Märkte zu regulieren bzw. Marktungleichgewichte zu beheben.

Und dies alles mit dem Argument, der Markt kann sich selbst am Besten helfen um Schieflagen auszugleichen. Sind Hilfen jetzt wirklich notwendig um kranke Unternehmen zu retten oder sind es nur teure, lebensverlängernde Massnahmen die den evtl. unvermeidlichen Untergang einzelner Unternehmenm, die einfach schlecht gewirtschaftet haben, nur herauszögern?

Danke. Mein Reden... :Blumen:

Der markt reguliert sich von alleine. Ja, ja. Solange, bis er kollabiert und die masse die privatisierten Gewinne wieder ausbaden darf.

btw. Ein Teil meiner Bekannten arbeitet schon 3 Tage Woche und den anderen steht der Schweiss schon auf der Stirn...

Helmut S
16.11.2008, 14:18
Mit der Krise läßt sich doch auch gut verdienen.


In Ausnahmen auch in der Krise. In der Masse eher nicht.

Jetzt gibts Zuschüsse ohne Ende vom Steuerzahler für alle Großfirmen,


Für alle Großfirmen ist pauschal und von Zuschüssen habe ich auch noch nichts gehört. M.E. gibt es den Finanzmarktunterstützungsfonds. Dort können Banken unter bestimmten Voraussetzungen frisches Kapital in Form von stillen beteiligungen des Staates holen. Darüber hinaus steht der Staat bereit Bürgschaften für Kredite zu übernehmen. Zuschüsse gibt es keine.

Die Wahrscheinlichkeit füe einen Ausfall einer Bürgschaft oder einer Stillen - und damit das realisieren von unternehmerischen Risiken des Staates durch Steuergelder - ist allerdings zu diskutieren. Ich persönlich habe deshalb mit dem FUF zunächst ein recht großes Problem. Der Staat sollte sich grundsätzlich raushalten. Andererseits ist fraglich wie extrem die Folgen für unsere Gesellschaft sein würden, würde man die Banken z.B. in die Insolvenz laufen lassen. Das kann ein Engagement des Staates durchaus rechtfertigen.

Darüber hinaus wird für ein "Rettungspaket" für die Automobilindustrie gesprochen. Verabschiedet ist das m.E. noch nicht. Konditionen kenne ich auch keine.


Lohnabschlüsse werden endlich wieder gegen 0 gehen

2,1%+2,1% Pilotabschluss Metall in BaWü. 2,1+2,1 >> 0


und auch die Banken können ihr Geld in günstige Aktien investieren, die sie uns dann in 2-3 Jahren für viel Geld wieder andrehen werden.


Zunächst kann jeder in "günstige" Aktien investieren. Genaugenommen investiert man nicht in Aktien, sondern in Unternehmen. Da ist ein feiner aber wesentlicher Unterschied.

Und dann verkaufen Dir die Banken auch nicht "Ihre" Aktien sondern stehen dir u.a. als Mittler in einem Geschäft mit einem Dritten zur Verfügung. Darüber hinaus besteht keine Verpflichtung Aktien zu kaufen. Das ist eine freiwillige Entscheidung. Ich verstehe also nicht was Du sagst. So wie Du es beschreibst, funktioniert es nicht.

peace Helmut

Mad Max
16.11.2008, 14:20
2. Folge Zulieferer habe nichts zu transportieren - Speditionen haben weniger zu transportieren.
Nachdem viele Zulieferer mittlerweile im Ausland (Europa und Afrika) produzieren lassen, fehlt uns auch der Export (Rohstoffe) und Import (der fertig vorproduzierten Produkte).
Daher haben Speditionen auch weniger zu tun und schicken Ihr Personal ebenfalls heim.

Dem kann ich so zustimmen und bestätigen ab 1.12.2008 beim großen A beschäftigt!!!
Erst wurden Fahrzeuge abgebaut und jetzt folgen wir aus dem Büro.

Gürkchen
16.11.2008, 14:40
Mein Bauchgefühl sagt mir wir stehen vor der Spitze des Eisbergs. Die Tatsache das es bisher aus meiner Sicht keinerlei nennenswerte Konsequenzen für eindeutiges Fehlverhalten im Management diverser Bankenhäuser gab ist leider ein sehr unglückliches Signal an den Gesamtmarkt. Das ist wie ein Freifahrtschein für Fehlverhalten.

Die werden munter so weiter machen.

Wir haben wieder Arbeitgeberjahre und das völlig zu unrecht. Die Gehälter einiger weniger steigen, es wird nur noch von Aktienwerten gesprochen, ich frag mich wo die Werte in der Gesellschaft geblieben sind. Nur die Ar...löcher kommen noch weiter. Wer mit Anstand und sozialem Engagement durchs Leben gehen will wird ausgelacht und bekommt immer noch nen Tritt.

Diese "Krise" ist nur die logische Konsequenz aus einer Gesellschaft in der nur noch Profit zählt, die immer gewaltbereiter wird und Werte die früher hoch im Kurs standen nur noch milde belächelt oder als "Schwäche" gesehen werden.

Jede Krise hat ihre Gesetzmäßigkeiten. Eine davon ist, dass vorher noch mal kräftig eingekauft wird, auch wenn man es sich bald nicht mehr leisten kann oder sogar aktuell schon nicht mehr kann. Mir fiel das gestern auch in der Stadt auf (ich geh extrem selten in die Stadt, aber gestern wars mal wieder so weit).

Von mir aus kanns ruhig mal wieder richtig wackeln im Gebälk, wenn danach ein guter Neubeginn daraus wird.

Oh man ich hab ja das Wort zum Sonntag geschrieben... das mußte wohl mal raus :cool:

neonhelm
16.11.2008, 14:44
Von mir aus kanns ruhig mal wieder richtig wackeln im Gebälk, wenn danach ein guter Neubeginn daraus wird.


Die Frage ist:
Will man das wirklich?
und
Wie soll es dann aussehen?

Ravistellus
16.11.2008, 14:48
@turboschroegi: Vielen Dank für Deine differenzierte Betrachtungsweise!!! Ich kann die Wut, die viele haben, zwar nachvollziehen und ich spüre sie auch desöfteren, aber so einfach, wie es sich viele machen, ist es - leider - nicht. Nicht alle Bänker sind nur geldgeil, nicht alle Politiker nur unfähig oder korrupt (nicht mal der größte Teil), nicht alle "kleinen Leute" sind gut. Die unglaubliche wirtschaftliche Entwicklung, die es neben den vielen Nachteilen und Belastungen in einer globalisierten Welt gibt, kommt zumindest in der Ersten Welt fast allen zugute - sogar den Hartz-IV-Empfängern, auch wenn diese das nicht wahrhaben wollen.

Jeder - ob oben oder unten - legt Regeln zu seinen Gunsten aus. Als kleiner Angestellter kann man keine Millionen abzocken. Aber wieso sollte jemand - und wer behauptet von sich das noch nie getan zu haben? - der von der Arbeit privat telefoniert, mal ne Briefmarke oder Druckerpapier mitnimmt etc, nicht auch mehr nehmen, wenn er in der Position ist, das auch zu tun. Das alles ist noch lange keine kriminelle Energie, da stecken viel komplexere, typisch menschliche Funktionsmechanismen dahinter. Und das war vor 3000 Jahren nicht anders als heute.

Unsere Welt ist schon lange zu komplex, als dass der Mensch mit seinen beschränkten Fähigkeiten sie noch steuern könnte. Helfen könnte vielleicht eine neue Moral, der sich alle verpflichtet fühlen. Aber wie sollte man so etwas implementieren? Die vielen Aspekte des Windschattenfahrens, das ja hier oft diskutiert wurde, zeigt doch eigentlich das ganze Problem ... nur schön vereinfacht und viel übersichtlicher als in der Wirtschaft.

Schöne Grüße

Ravistellus

neonhelm
16.11.2008, 14:57
Unsere Welt ist schon lange zu komplex, als dass der Mensch mit seinen beschränkten Fähigkeiten sie noch steuern könnte. Helfen könnte vielleicht eine neue Moral, der sich alle verpflichtet fühlen. Aber wie sollte man so etwas implementieren?

Nun ja, auch andere Moralvorstellungen haben sich ja in der Vergangenheit durchgesetzt. Im Normalfall funktioniert das, in dem man sich zusammensetzt und sagt, "Also so, wie das im Augenblick läuft, wollen wir das nicht." Das muss aber die Mehrheit wollen. und selbst dann bedarf es noch der Richtigen, um das auch umzusetzen.

Gürkchen
16.11.2008, 15:02
@ Ravistellus

Du hast es sehr schön auf einen simplen und treffenden Punkt zusammengefaßt. Das was beim Windschattenfahren passiert ist das gleiche Phänomen bei dem es auch in Wirtschaft oder Privatleben geht und das ich unter dem Sammelbegriff Werte einsortiere.

Man kann es auch Moral, Anstand oder wie auch immer bezeichnen.

Wie kann es nach nem Wackeln im Gebälk aussehen?

Es gibt wieder so etwas wie Werte, denen sich alle schon aus Ehrgefühl verpflichtet fühlen und eine Diskussion um einen sauberen Sport oder eine saubere Wirtschaft ist auf einmal nicht mehr notwendig.... ich weiß ich bin ne Träumerin, aber ich werd nie aufhören zu träumen.

Religionen haben glaub ich sehr lange diese Rolle geschafft in der Gesellschaft zu übernehmen und haben den Kit in den Fugenn der Gesellschaft gebildet. Das bröckelt halt auch unaufhaltsam weg...

Ravistellus
16.11.2008, 15:14
Wie kann es nach nem Wackeln im Gebälk aussehen?

Es gibt wieder so etwas wie Werte, denen sich alle schon aus Ehrgefühl verpflichtet fühlen und eine Diskussion um einen sauberen Sport oder eine saubere Wirtschaft ist auf einmal nicht mehr notwendig.... ich weiß ich bin ne Träumerin, aber ich werd nie aufhören zu träumen.

So sympathisch mir Dein Ansinnen ist, so sehr würde ich Dir bestätigen wollen/müssen, dass das Träume sind. Ein "Wackeln im Gebälk" - übrigens ein sehr schön verharmlosender Ausdruck für Revolution, Umbruch oder schwere Krise - hat noch nie die Werte einer Gesellschaft verändert. Es werden nur die Werte der nach dem Umbruch herrschenden Klasse/Schicht/whatever die bestimmenden. Und die Werte der Herrscher sind immer nur die, die sie den anderen aufzwingen, nie die, nach denen sie sich selber richten.


Religionen haben glaub ich sehr lange diese Rolle geschafft in der Gesellschaft zu übernehmen und haben den Kit in den Fugenn der Gesellschaft gebildet. Das bröckelt halt auch unaufhaltsam weg...

Religionen sind ein Paradebeispiel für das, was ich oben erläutern wollte: Welcher kirchliche Amts- und Würdenträger hätte sich je an die Werte gehalten, zu denen er die Gläubigen verpflichten wollte? Wenn das einer von zehn war, waren es viele.

Werte sind tägliche Kärrnerarbeit, ebenso wie Demokratie. Das will alles jeden Tag auf's neue verteidigt, gelebt und (!!!) vor allem auch verändert werden. Das macht das Leben - und damit die Demokratie und die herrschende Moral - so schwierig: Wenn sie sich nicht weiterentwickelt und verändert, ist sie schon tot. Das wissen wir Trias doch am besten: Wer nicht variiert, stagniert :cool:

Yoh Mann, wenn das kein Schlusswort war :Lachanfall:

Ravistellus

Gürkchen
16.11.2008, 18:13
Grins... gutes Schlusswort. Schätze so weit weg voneinander liegen wir nicht :Huhu:

Ich bin ein optimistischer Realist, deshalb weiß ich natürlich das das was Du so schreibst (wer gewinnt bestimmt) wohl leider wahr ist. Aber es zeichnet den Träumer aus, das er daran glaubt das sich Gesetze ändern können und der Berg zum Propheten kommt :Cheese:

Für mich auch ein schönes Schlusswort.

Gürkchen

Deichman
16.11.2008, 19:20
na ja, die Krise ist wohl noch nicht bei dem "Durchschnittsbürger" angekommen, da ein Großteil nichts mit der Automobilindustrie zu tun hat.
Daher wirkt sich das logischerweise erst zeitverzögert aus.


Das stimmt so nicht. Die Krise der Automobilindustrie/Metallbranche erreicht jetzt schon die Zulieferer und das heisst kurzfristiger Auftragsrückgang, Kurzarbeit und Kündigung von Leiharbeitern ("Durchschnittsbürgern"..herrliches wort).

Ferner ist die Krise nicht nur eine der Automobilindustrie sondern auch einer der Banken die auf alle Bereiche ausstrahlt. Die Finanzierungsmöglichkeiten mittelständischer Unternehmen werden durch die Bankenkrise deutlich beeinträchtigt was zunehmend Arbeitsplätze blockiert und keine Planungssicherheit gibt.

Deichman
16.11.2008, 19:26
Mit der Krise läßt sich doch auch gut verdienen.
Jetzt gibts Zuschüsse ohne Ende vom Steuerzahler für alle Großfirmen, Lohnabschlüsse werden endlich wieder gegen 0 gehen und auch die Banken können ihr Geld in günstige Aktien investieren, die sie uns dann in 2-3 Jahren für viel Geld wieder andrehen werden.

Alles wird (ist) gut, so ist unser System.
Es gibt immer Gewinner, nur leider immer die gleichen.
Wir gehören in der Mehrzahl wohl nicht dazu
Schade

Traurig aber wahr. :cool:

tobyvanrattler
16.11.2008, 20:21
Das stimmt so nicht. Die Krise der Automobilindustrie/Metallbranche erreicht jetzt schon die Zulieferer und das heisst kurzfristiger Auftragsrückgang, Kurzarbeit und Kündigung von Leiharbeitern ("Durchschnittsbürgern"..herrliches wort).

Ferner ist die Krise nicht nur eine der Automobilindustrie sondern auch einer der Banken die auf alle Bereiche ausstrahlt. Die Finanzierungsmöglichkeiten mittelständischer Unternehmen werden durch die Bankenkrise deutlich beeinträchtigt was zunehmend Arbeitsplätze blockiert und keine Planungssicherheit gibt.

das mit den Zuliefereren etc. hatte ich ja schon so geschrieben ;-)

"Durchschnittsbürger", damit meine ich den normalen Arbeitnehmer der sich noch überlegt bevor er investiert bei größeren Anschaffungen. Für den Geld noch Geld und nicht Peanuts ist ;)
Also keinenfalls abfällig gemeint:Nee:

tobi_nb
16.11.2008, 20:46
....

TriVet
16.11.2008, 21:03
Ferner ist die Krise nicht nur eine der Automobilindustrie sondern auch einer der Banken die auf alle Bereiche ausstrahlt. Die Finanzierungsmöglichkeiten mittelständischer Unternehmen werden durch die Bankenkrise deutlich beeinträchtigt was zunehmend Arbeitsplätze blockiert und keine Planungssicherheit gibt.

Automobilfirmen SIND Banken. Schaut man sich mal die Abschlüsse der Autobauer an, stellt man fest, dass die meisten seit Jahren "Verluste im operativen Bereich" ausweisen.
Inzwischen sind die meisten Autobauer eigentlich Geldkonzerne,
die es sich aus historischen, sentimentalen Gründen leisten, mit mehr
oder minder hohen Verlusten Autos zu bauen. Und wenn dann eine
Bankenkrise kommt ... Mich wundert da garnix mehr.

RibaldCorello
16.11.2008, 21:34
Wir alle, die in Deutschland leben sind Gewinner, geht mal nach Bangla Desh, nach Indien, nach Brasilien, geht mal in die Slums , ich glaube das 100 % der dort lebenden gerne sein Schicksaal gegen eine Harzt 4 Empfänger hier tauschen würde.

keko
16.11.2008, 22:03
Wir alle, die in Deutschland leben sind Gewinner, geht mal nach Bangla Desh, nach Indien, nach Brasilien, geht mal in die Slums , ich glaube das 100 % der dort lebenden gerne sein Schicksaal gegen eine Harzt 4 Empfänger hier tauschen würde.

Mit dem Unterschied, dass dort (zB. in Indien) eine neue Mittelschicht aufgebaut und bei uns abgebaut wird. Die Mittelschicht verschiebt sich global in andere, aufstrebende Länder. Ebenso wie sie bei uns einst durch die Industrilisation enstand.

mauna_kea
16.11.2008, 22:12
Für alle Großfirmen ist pauschal und von Zuschüssen habe ich auch noch nichts gehört. M.E. gibt es den Finanzmarktunterstützungsfonds. Dort können Banken unter bestimmten Voraussetzungen frisches Kapital in Form von stillen beteiligungen des Staates holen. Darüber hinaus steht der Staat bereit Bürgschaften für Kredite zu übernehmen. Zuschüsse gibt es keine.

Die Wahrscheinlichkeit füe einen Ausfall einer Bürgschaft oder einer Stillen - und damit das realisieren von unternehmerischen Risiken des Staates durch Steuergelder - ist allerdings zu diskutieren. Ich persönlich habe deshalb mit dem FUF zunächst ein recht großes Problem. Der Staat sollte sich grundsätzlich raushalten. Andererseits ist fraglich wie extrem die Folgen für unsere Gesellschaft sein würden, würde man die Banken z.B. in die Insolvenz laufen lassen. Das kann ein Engagement des Staates durchaus rechtfertigen.

Darüber hinaus wird für ein "Rettungspaket" für die Automobilindustrie gesprochen. Verabschiedet ist das m.E. noch nicht. Konditionen kenne ich auch keine.

2,1%+2,1% Pilotabschluss Metall in BaWü. 2,1+2,1 >> 0

Zunächst kann jeder in "günstige" Aktien investieren. Genaugenommen investiert man nicht in Aktien, sondern in Unternehmen. Da ist ein feiner aber wesentlicher Unterschied.

Und dann verkaufen Dir die Banken auch nicht "Ihre" Aktien sondern stehen dir u.a. als Mittler in einem Geschäft mit einem Dritten zur Verfügung. Darüber hinaus besteht keine Verpflichtung Aktien zu kaufen. Das ist eine freiwillige Entscheidung. Ich verstehe also nicht was Du sagst. So wie Du es beschreibst, funktioniert es nicht.

peace Helmut

Wir werden sehen, was bei Opel rauskommt. Danach kommen die Trittbrettfahrer.

Die Frage zu stellen, was passiert wenn unser Finanzwesen pleite geht, kommt ein wenig spät. In Hochzeiten der Party hat darauf keiner hingewiesen.
Ich weiss auch warum: Man wußte, dass nichts passieren kann. Gibt ja den Steuerzahler, weil man ja das System nicht pleitegehen lassen kann. Genial. Gewinne ausschöpfen bis zum geht nicht mehr und dannfür kurze Zeit den Kopf einziehen.

Metall ist zugegebenermaßen ein guter Abschluss (arbeite selbst da), aber sicher kein Maßstab, da hier kaum Gewinne weggeredet werden können.
Warten wir mal auf die Prozente für den Einzelhandel, Autoindustrie etc.

Auch Banken haben eigene Depots und betreiben Eigenhandel.
Meist werden die Aktien in Fonds zusammengefasst und uns schmackhaft gemacht (Ich halte nichts von Fonds, da bin ich lieber mein eigener Berater und weiss wenigstens was ich im Depot habe)
Stehen die eigenen Aktien (der Bank) eher schlecht, werden noch mehr Fonds zusammengestellt - siehe USA

schoppenhauer
16.11.2008, 22:26
Ja, wo isse denn?

Der Schwabe bringt seine Schäfchen halt in den fetten Zeiten ins Trockene und kann sich sicherlich ein paar Monate länger den samstäglichen Komsumfreuden hingeben, als der Rest der Republik.... :)

Opel und GM hin oder her, da bauen halt Mutter und Tocher beschissene Autos. Aber wenn Intel seine ohnehin schon schwache Quartals-Umsatz-Prognose nochmals um 15% korrigieren muss, dann ist das schon ein Zeichen.

Genießt die Zeit und geht am Samstag shoppen, solange das noch Spass macht!

tobi_nb
16.11.2008, 22:39
....

RibaldCorello
16.11.2008, 22:42
Da ich im Öffentlichen Dienst bin , also gesicherte Armut oder früher sagte man dazu, des Kaisers Rock ist zwar eng , aber hält warm, kann ich dem ganzen mit einem Lächeln entgegensehen, bin Über 40 , habe eine Beschäftigungszeit von über 15 Jahre , bin somit , wie man schon sagt "Unkündbar", früher wurde ich von Studienkollegen ausgelacht weil ich so ein Depp bin und für so wenig Kohle im ÖD arbeite, aber wenn mal auf die 50 zugeht, und der Betrieb wackelt, tscha da wurden schon einige neidisch-

keko
16.11.2008, 23:02
Mit dem Unterschied, dass sich die Mittelschicht in Indien die Sportschuhe und PC Hardware nicht leisten kann, die sie produzieren. Das muss dann wieder bei uns verkauft werden.



Wer kann sich in Deutschland denn noch einen deutschen Mittelklassewagen leisten, den er produziert? Scheinbar nicht viele, oder warum jammern die Hersteller so rum? Die leben doch zum großen Teil nur noch von Firmen- und Leasingfahrzeugen.

Natürlich fühlt sich ein Inder schon zur Mittelschicht gehörend, wenn er ein kleines Motorrad besitzt, trotzdem wächst dort die Schicht der Konsumfreudigen. Immerhin stehen sie scheinbar auf deutsche Produkte:

http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,520387,00.html

Meik
16.11.2008, 23:19
Durch die Robotorisierung und Computerisierung wird immer weniger Arbeit durch Menschenhand nötig.

Würde ich so nicht unbedingt sagen. Durch Menschenhand ja, aber nicht Arbeit generell. Früher stand jemand mit der Feile am Metallklotz und bediente die Maschine per Hand. Heute muss er mit dem Steuercomputer an der CNC-Maschine umgehen.

Die eigentliche handwerkliche Arbeit wird weniger, der Bedarf an hochqualifizierten Leuten steigt jedoch. Das langfristige Problem gerade bei uns sehe ich nicht so sehr im Arbeitsmarkt sondern in der Bildung. Unzählige Arbeitslose und trotzdem Fachkräftemangel.

Problematisch ist dass immer mehr Arbeit für geringer Qualifizierte wegfällt. Früher rannten 3 Leute hinterm Müllauto her. Heute sitzt da einer der einen schönen Greifarm vom Fahrerplatz bedient und 3 Leute arbeitslos zuhause auf der Couch.

Gruß Meik

drullse
16.11.2008, 23:35
Unzählige Arbeitslose und trotzdem Fachkräftemangel.

Und auch hier sind die Firmen im Wesentlichen selbst Schuld. Mein Mitleid hält sich da arg in Grenzen.

Meik
17.11.2008, 00:03
Und auch hier sind die Firmen im Wesentlichen selbst Schuld. Mein Mitleid hält sich da arg in Grenzen.

Jein, die Probleme liegen schon früher als bei der Ausbildung. Hab selber mal in einen Praktikum Einstellungstests von Industriemechanikern auswerten dürfen. Was ich da gesehen habe ... :Nee:

In der Richtung dass sich auch gerne Betriebe über mangelnde Fachkräfte beschweren die selber nichts in die Ausbildung investieren muss ich dir Recht geben.

Probleme sehe ich aber im Bildungssystem generell. Von Schule bis zum Studium. Immer höhere Kosten mit Studiengebühren etc. führen doch nur mehr dazu dass immer weniger Kinder von Eltern unterer Einkommensschichten studieren können. Meine Studienkollegen sind fast ausnahmslos Kinder eher besserverdienender Eltern. Wenn du nebenher viel Arbeitest und daher langsamer studierst wird man noch zusätzlich bestraft. Da hakt es noch gewaltig im System.

Gruß Meik

drullse
17.11.2008, 00:11
Ich sagte ja: im Wesentlichen.

Denn wenn ich als Firma sehe, dass es knirscht, sollte ich im eigenen Interesse intervenieren. Wann und wo ist das geschehen? Sonst können sie doch auch Lobbyarbeit vom Feinsten machen.

Meik
17.11.2008, 00:20
Das Problem bleibt meist bei kleineren Firmen hängen. Größere arbeiten eh internationaler, angefangen von Firmenstandorten über die Herkunft der Angestellten, ...

Wenn hier halt zu wenige Fachkräfte sind werden halt "human ressources" importiert oder halt Abteilungen dahin verlegt wo ausreichend Fachkräfte vorhanden sind. Idealerweise auch noch dahin wo die Fachkräfte billiger sind.

Wobei ich alleine den Begriff "human ressources" fürchterlich finde. Das zeigt wie wenig Respekt da oftmals vor dem einzelnen Menschen noch vorherrscht. :Nee:

Gruß Meik

neonhelm
17.11.2008, 09:09
Ich bin der Meinung, dass die Mittelschicht, die in Europa und Amerika abgebaut wird, woanders nicht wieder aufgebaut wird. Dafür gibt es einfach zu viel Menschenmaterial, was die immer weniger handwerklich zu leistenden Arbeit erbringen möchte.

Ich teile die Meinung. Um bein Beispiel Indien zu bleiben, auch hier sind es die Kinder aus "besseren" Familien, die sich Bildung leisten können, die jetzt zu den Gutverdienern gehören. Der Rest nimmt jeden Job, der Rupien zum Überleben bringt. Hier wird sich imho keine Mittelschicht aufbauen.

Da ich im Öffentlichen Dienst bin , also gesicherte Armut oder früher sagte man dazu, des Kaisers Rock ist zwar eng , aber hält warm, kann ich dem ganzen mit einem Lächeln entgegensehen,

Und lächle. Es könnte schlimmer kommen... ;)

Unzählige Arbeitslose und trotzdem Fachkräftemangel.

Das ist die Zukunft: Arbeitslose auf der einen und Hochquaifizierte auf der anderen Seite. Und immer häufiger wird man beides sein.

Ganz abgesehen davon, geht uns ja nicht die Arbeit aus, es ist nur so, das aufgrund fehlender Steuermittel diese Arbeit niemand bezahlt.

Und auch hier sind die Firmen im Wesentlichen selbst Schuld. Mein Mitleid hält sich da arg in Grenzen.

Wohl wahr.

engelchen
17.11.2008, 09:42
Die aussage, "es betrifft ja nur die Automobilindustire " ist ziemliche Irrsin, die zieht sich nämlich wie ein Rattenschwanz durch fast alle Berufssparten.

Kleines Bsp. aus aktueller Erfahrung

Würstchenverkäufer mit seinem Verkaufsstand ist jetzt nur noch 2 x die Woche auf dem Platz um die Ecke präsent, weil

- die große Elektrofirma gegenüber massiver Umsatzeinbußen hat, weil

- viele Kunden ( so gut wie alle irgendwie in der Automobilzulieferbrange) sämtliche Wartungsverträge und Aufträge panikartig aufgekündigt bzw. storniert haben, da sie von einer Woche auf die andere bis zu 60% der Produktion drosseln mussten. Und als ext. Firma gegen solche ausserfristlichen Vertragsaufhebungen bei seinen besten Kunden an zu gehen, das macht auch keiner, oder?

Schon schlägt die Krise duch bis ganz nach unten :Nee:

keko
17.11.2008, 09:44
Das ist die Zukunft: Arbeitslose auf der einen und Hochquaifizierte auf der anderen Seite. Und immer häufiger wird man beides sein.


Kapitalismus selektiert eben. Das ganze Internet-, Handy- und Kommunikationsgedönse selektiert letztendlich auch nur: es macht die Schnellen schneller und die langsamen hängt es noch mehr ab. Aber zum Glück sind wir hier alle Hochqualifiziert und haben 2 Handy in der Tasche :cool:

neonhelm
17.11.2008, 10:01
Kapitalismus selektiert eben. Das ganze Internet-, Handy- und Kommunikationsgedönse selektiert letztendlich auch nur: es macht die Schnellen schneller und die langsamen hängt es noch mehr ab. Aber zum Glück sind wir hier alle Hochqualifiziert und haben 2 Handy in der Tasche :cool:

Da ist was Wahres dran. Wobei es imho die (schnellen) Flexiblen sind, die gewinnen werden. Unabhängig davon, ob hochqualifiziert oder nicht.

F 18
17.11.2008, 10:03
Kapitalismus selektiert eben. Das ganze Internet-, Handy- und Kommunikationsgedönse selektiert letztendlich auch nur: es macht die Schnellen schneller und die langsamen hängt es noch mehr ab. Aber zum Glück sind wir hier alle Hochqualifiziert und haben 2 Handy in der Tasche :cool:

Die beste Qualifikation nutzt nicht´s, wenn kein Markt da ist der die Qualifikation braucht.

Und was wann wo gefragt ist und ob man dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist gleicht zusehends einem Glücksspiel, zielgerichtete Lebensplanung ist da kaum noch möglich.

neonhelm
17.11.2008, 10:51
Die beste Qualifikation nutzt nicht´s, wenn kein Markt da ist der die Qualifikation braucht.

Und was wann wo gefragt ist und ob man dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist gleicht zusehends einem Glücksspiel, zielgerichtete Lebensplanung ist da kaum noch möglich.

Tja, wie schon der alte Chinese sagte, der Weg ist das Ziel... :Lachen2:

Die Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist, zu erkennen, welche Fähigkeiten man hat, wo man seine Fähigkeiten einsetzen kann und sich dann die aufgabenspezifischen Spezialkenntnisse möglichst schnell anzueignen.

Wird einem aber ja auch mit detaillierten Aufgaben- und Stellenbeschreibungen einfach gemacht. Hintergrundkenntnisse sind nicht mehr nötig, da das Risiko eines Crashes als günstiger bewertet wird als die Prävention.

keko
17.11.2008, 11:01
Die Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist, zu erkennen, welche Fähigkeiten man hat, wo man seine Fähigkeiten einsetzen kann und sich dann die aufgabenspezifischen Spezialkenntnisse möglichst schnell anzueignen.


= "Ich guck mal, wo es ein bisschen Geld zu verdienen gibt, verkaufe mich dort gut und pfusche auch munter ein bisschen mit rum. Wenn es dort nichts mehr zu holen gibt, ziehe ich weiter zur nächsten Baustelle." :Cheese:

F 18
17.11.2008, 11:07
Die Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist, zu erkennen, welche Fähigkeiten man hat, wo man seine Fähigkeiten einsetzen kann und sich dann die aufgabenspezifischen Spezialkenntnisse möglichst schnell anzueignen.




Die Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist, sich eine Stelle besorgen zu lassen, bei der mangelnde Fähigkeiten nicht auffallen. Dann sucht man sich für die Probleme die es geben könnte hochqualifizierte Leute ohne Beziehungen um ihnen dann die Schleudersitzthemen mit den 14 Stunden Tagen aufzudrücken. Man macht Ihnen glaubhaft, dass man selbst auch so zu seinem Job gekommen ist und dass die Sklaverei sich in Zukunft lohnen wird. Wenn der Delinquent dann feststellt, dass dies ein Märchen ist und aufmüpfig wird sucht man sich nen neuen Streber, die sterben ja nicht aus:Cheese: .

schoppenhauer
17.11.2008, 11:12
= "Ich guck mal, wo es ein bisschen Geld zu verdienen gibt, verkaufe mich dort gut und pfusche auch munter ein bisschen mit rum. Wenn es dort nichts mehr zu holen gibt, ziehe ich weiter zur nächsten Baustelle." :Cheese:

Ja - oder ich gehöre zu den Sesshaften und fühle mich von den Mobilen bedroht. Da hilft die Flucht in eine gemütliche, geschlossene Gesellschaft, in der Fremdenfeindlichkeit wie von selbst gedeiht. Gerne wird dann die Abhängigkeit, an einem Ort bleiben zu müssen, auch noch als Tugend uminterpretiert und selbstgerecht ausgelebt.... Ist das besser?

Phlip
17.11.2008, 11:23
Da ist was Wahres dran. Wobei es imho die (schnellen) Flexiblen sind, die gewinnen werden. Unabhängig davon, ob hochqualifiziert oder nicht.

Das bezweifle ich stark. Eine gute Qualifikation ist die Eintrittskarte. Danach gebe ich dir Recht.

keko
17.11.2008, 11:25
Das bezweifle ich stark. Eine gute Qualifikation ist die Eintrittskarte. Danach gebe ich dir Recht.

Und "Qualität kommt von Qual" ;)

F 18
17.11.2008, 11:29
Eine gute Qualifikation ist die Eintrittskarte.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ausserdem stellt sich die Frage zu was dies die Eintrittskarte ist. Nach meiner Erfahrung zählen nur zwei Dinge beim Karrieremachen:
1. Beziehungen
2. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein

Ganz ohne was zu wissen gehts natürlich nicht, aber die Anzahl von Menschen mit Universitätsabschlüssen übersteigt die Anzahl der "guten Jobs"

neonhelm
17.11.2008, 11:37
= "Ich guck mal, wo es ein bisschen Geld zu verdienen gibt, verkaufe mich dort gut und pfusche auch munter ein bisschen mit rum. Wenn es dort nichts mehr zu holen gibt, ziehe ich weiter zur nächsten Baustelle." :Cheese:

Wie war das noch? Die Großen leben vor? ;)

Das bezweifle ich stark. Eine gute Qualifikation ist die Eintrittskarte. Danach gebe ich dir Recht.

Ich meinte das generell. Das gilt für jede Ebene, egal ob Putzfrau oder Manager. Die Höhe der Qualifikation bestimmt nur das Level, auf dem du spielst. Und das auch nicht mehr immer.

neonhelm
17.11.2008, 11:40
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ausserdem stellt sich die Frage zu was dies die Eintrittskarte ist. Nach meiner Erfahrung zählen nur zwei Dinge beim Karrieremachen:
1. Beziehungen
2. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein

Deshalb spiele ich ja auch so gerne Backgammon. Du kannst nur versuchen, deine Steine entsprechend deiner Würfe in eine möglichst gute Position zu bringen. Der Rest ist Glück.

F 18
17.11.2008, 11:47
Deshalb spiele ich ja auch so gerne Backgammon. Du kannst nur versuchen, deine Steine entsprechend deiner Würfe in eine möglichst gute Position zu bringen. Der Rest ist Glück.

Ohne mich mit Backgammon auszukennen....
Du hast was vergessen. Einige spielen mit anderen Würfeln, die sie von verwandten erhalten haben und die du nicht bekommst;)

rhoihesse
17.11.2008, 12:26
Die entscheidende Frage ist doch:

Wird im nächsten Jahr die Hawaii-Quali schwerer, weil mehr Leute Zeit zum trainieren haben, oder leichter, weil weniger Leute Kohle für den Flug nach Kona haben?

neonhelm
17.11.2008, 12:28
Die entscheidende Frage ist doch:

Wird im nächsten Jahr die Hawaii-Quali schwerer, weil mehr Leute Zeit zum trainieren haben, oder leichter, weil weniger Leute Kohle für den Flug nach Kona haben?

Wenn ich F18 glaube, kommt auf die Beziehungen an. dann brauchste dich um die Quali nicht zu kümmern... ;)

tobi_nb
17.11.2008, 12:43
....

keko
17.11.2008, 12:59
Irgendwann platzt halt mal eine Bombe. Genauso wie es kein Industriestaat auf Dauer aushält, wenn die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinanderdriftet, hält es die Menschheit nicht aus, wenn es zu viele Arme und nur wenige Reiche gibt.

tobi_nb
17.11.2008, 13:05
....

Mad Max
17.11.2008, 13:11
Die Bombe die platzen könnte ist aber doch noch nicht wirklich da. Welche Gesellschaftsform soll denn den (real existierenden) Kapitalismus ablösen?? Den realexistierenden Sozialismus hatten wir schon, funzt nicht, vom Komunismus ala Lenin, Marx & Engels oder Lafontaine mal ganz zu schweigen. Bildung (krimineller)Vereinigungen ala RAF können nur Mittel zum Zweck sein, in diesem Fall aufrütteln.

Mad Max
17.11.2008, 13:12
Die Revolution muß aus den Schulen und Universitäten kommen!!!! Denn es ist deren Welt von morgen!!!

keko
17.11.2008, 13:14
Wer und vor allem wie soll denn heute noch ne Revolution auslösen.

Vielleicht werden wir in Europa von hungrigen Afrikanern, Indern, Chinesen usw. überschwemmt und erschlagen? Würden wir eh schon, wenn sie hierherkämen, aber vielleicht klappt das ja mal irgendwann.

Und in Deutschland? Naja, wenn es so weiter geht, kann ich mir gut vorstellen, dass "die Linken" immer stärkeren Zulauf bekommen und für Anarchie sorgen. :Lachen2:

Meik
17.11.2008, 13:29
Welche Gesellschaftsform soll denn den (real existierenden) Kapitalismus ablösen??

Warum muss er unbedingt abgelöst werden? Die heutige Form mit den Auswüchsen ist Mist, aber muss er es deswegen auch prinzipiell sein?

Vom "kleinen Mann" bis zum "Manager" ist doch der eigene Profit Triebfeder im Leben.

Was fehlt ist ein von der Wirtschaft möglichst unabhängiger Staat der für eine vertretbare Verteilung sorgt bei der keiner unten rausfällt oder nach oben übertrieben abhebt auf Kosten anderer. Am Ende brauchen wir im Land beides. Wirtschaft um Arbeit zu schaffen und eben Geld zu erwirtschaften und auf der anderen ein Sozial-, Bildungs- und Wasweißichsystem. Hier gilt es einen möglichst für alle akzeptablen Kompromiss zu finden.

Aber eine Patentlösung dafür habe ich auch nicht. :(

Im Gegensatz zu früher sind Entfernungen heute kein Problem. Und wenn die Bedingungen für die Wirtschaft hier schlechter werden wird halt immer mehr in andere Länder ausgelagert - zu unserem Nachteil. :Nee:

Nur wer freut sich denn nicht wenn er mal ein T-Shirt für 5€ bekommt, ein MP3-Player billig ist, ... und wer fragt da mal nach unter welchen Bedingungen und wo die Produktion von sowas abläuft. Hierzulande würde alleine das zusammennähen des T-Shirts mehr als die 5€ kosten bei unseren Lohnkosten. Das sind so Gedanken die man dann doch gerne verdrängt.

Gruß Meik

tobi_nb
17.11.2008, 13:29
....

Meik
17.11.2008, 13:38
Aber die Uni's sind doch bereits "gleichgeschaltet" und auf Wirtschaftsprofit getrimmt. Von dort kommt gar nichts mehr, ausser das nächste Menschenmaterial zur Maximierung des Profits einiger weniger.

Das Problem liegt eher daran dass es den meisten noch zu gut geht. Ich denke da mal an so Protestaktionen gegen Studiengebühren. Da stehen 200 Studis rum - von fast 30000 die unsere Uni hat. Nichtmal jeder hundertste. Der Rest hat wohl nichts gegen die Gebühren, oder noch nicht soviel dass er dafür seinen Allerwertesten hochbekommt.

Was bleibt? Uns geht´s noch zu gut.

Was aber auch daran liegt dass zum überwiegenden Teil nur die Leute studieren deren Eltern nicht zu den Geringverdienern hier im Lande zählen. Die besten Chancen hat nicht der der gut ist sondern der dessen Eltern sich ein Studium erlauben können. Und das ist in meinen Augen einer der grundlegensten Fehler im System.

Gruß Meik

Hugo
17.11.2008, 13:50
Was aber auch daran liegt dass zum überwiegenden Teil nur die Leute studieren deren Eltern nicht zu den Geringverdienern hier im Lande zählen. Die besten Chancen hat nicht der der gut ist sondern der dessen Eltern sich ein Studium erlauben können. Und das ist in meinen Augen einer der grundlegensten Fehler im System.

Gruß Meik

da muss ich wiedersprechen...ich kenne nur sehr wenige die das studium tatsächlich von den eltern vollfinanziert bekommen haben. die meisten haben sich mit bafög und jobberei über wasser gehalten. Wer besserverdiende Eltern hat, bekommt kein bafög, also können deren eltern gar nich so reich sein. gugg dir ma die statistiken der ASten an...kaum einer der sich keine sorgen um die finanzierung machen muss....vielleicht sind die reichen inzw. aber so arm dass ihre kinder arbeiten müssen:Lachanfall:

aber ma ganz was anderes....wieso soll sich denn überhaupt was ändern? is doch soweit alles ganz in ordnung. um ehrlich zu sein hab ich kein bock auf ewige gleichmacherei. wer nix kann hats nicht verdient von andern durchgefüttert zu werden.
die ganze welt schreit nach sozialer gerechtigkeit, aber keinen interessierts was das eigentlich sein soll.

ich schlag ne komplett andere lösung vor....sozialhilfe und dergleichen komplett abschaffen...angeblich war doch früher alles besser....die ganzen "sozialgesetze" sind ne erfindung der letzten 100-150 jahre. Wieso maßt sich der staat ständig an seinen bürgern vorschreiben zu können wie er zu leben hat?! Ein Mündiger Bürger sorgt selbst für sein auskommen...heute, morgen und auch übermorgen

Mad Max
17.11.2008, 13:52
Was bleibt? Uns geht´s noch zu gut.

Was aber auch daran liegt dass zum überwiegenden Teil nur die Leute studieren deren Eltern nicht zu den Geringverdienern hier im Lande zählen. Die besten Chancen hat nicht der der gut ist sondern der dessen Eltern sich ein Studium erlauben können. Und das ist in meinen Augen einer der grundlegensten Fehler im System.


Problem erkannt, Lösungsvorschläge???
Sollten das erste ansätze sein?? http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2079620

tobi_nb
17.11.2008, 14:08
....

keko
17.11.2008, 14:22
Dafür müssten die Medien aber das seien, was sie einem täglich vorheucheln und vorlügen: Unabhängig.

Wie sollen Medien in Zeiten der Kommerzialisierung und des Kostendrucks denn noch unabhängig sein?

Schreibt ein Blatt einen negativen Testbericht über ein Auto, ruft am nächsten Tag der Auto-Vorstand an und kündigt die Werbeanzeigen in dem Blatt. Von der Verarsche bei den Privaten im Fernseh will ich gar nicht sprechen.

Meik
17.11.2008, 14:28
da muss ich wiedersprechen...ich kenne nur sehr wenige die das studium tatsächlich von den eltern vollfinanziert bekommen haben. die meisten haben sich mit bafög und jobberei über wasser gehalten. Wer besserverdiende Eltern hat, bekommt kein bafög, also können deren eltern gar nich so reich sein. gugg dir ma die statistiken der ASten an...kaum einer der sich keine sorgen um die finanzierung machen muss....vielleicht sind die reichen inzw. aber so arm dass ihre kinder arbeiten müssen:Lachanfall:

um ehrlich zu sein hab ich kein bock auf ewige gleichmacherei. wer nix kann hats nicht verdient von andern durchgefüttert zu werden.
die ganze welt schreit nach sozialer gerechtigkeit, aber keinen interessierts was das eigentlich sein soll.

Da muss ich widersprechen.

Die wenigsten Studis bekommen den vollen Bafögsatz, der ist Einkommensabhängig. Trotz anfangs Bafög und 400€-Job haben meine Eltern einen nicht unerheblichen Teil meines Studiums finanziert. Mit Bafög + 400€-Job wird es schon hart bei allen Kosten die man hat. Dann hast du einen Lebensstandard der deutlich unter dem eines Hartz4-Empfängers liegt. Davon hast du keine eigene Wohnung mit 40qm, musst noch Studiengebühren zahlen, GEZ, ggf. Krankenkasse, ...

Den Sozialstaat abschaffen - sorry, das kann es aber auch nicht sein. :Nee:

Klar gibt es die die nur zu faul sind. Aber was ist mit denen die z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können? Die Fliesenleger gelernt haben und gerade nur Elektriker gesucht haben? Die kann man nicht einfach abschieben oder unter der nächsten Brücke leben lassen, wo kommen wir denn da hin :Nee:

Mit Gleichmacherei hat das nichts zu tun. Aber mit Chancengleichheit und Menschlichkeit. Den Wert eines Menschen kann man nicht an seinem Einkommen festmachen.

Gruß Meik

drullse
17.11.2008, 14:36
ich schlag ne komplett andere lösung vor....sozialhilfe und dergleichen komplett abschaffen...angeblich war doch früher alles besser....die ganzen "sozialgesetze" sind ne erfindung der letzten 100-150 jahre. Wieso maßt sich der staat ständig an seinen bürgern vorschreiben zu können wie er zu leben hat?! Ein Mündiger Bürger sorgt selbst für sein auskommen...heute, morgen und auch übermorgen

Ein echter Hugo: "Mir geht's gut, was mit dem Rest ist, interessiert mich nicht!". Ich hoffe dann mal, der "mündige Bürger" kommt dann zu Dir und holt sich, was er zum Leben braucht. Das Geschrei möchte ich hören, wenn Deine Bude ausgeräumt ist, weil andere was zu essen brauchen.

drullse
17.11.2008, 14:36
Den Wert eines Menschen kann man nicht an seinem Einkommen festmachen.

Was aber wenn genau SO gedacht wird?

Phlip
17.11.2008, 14:40
Wie sagte Herr Horx neulich auf einem Vortrag: Manchen Eltern wird man die Kinder wegnehmen müssen.

tobi_nb
17.11.2008, 14:44
....

Joerg aus Hattingen
17.11.2008, 14:59
Wie sagte einer meiner Kollegen vor Jahren schon treffend:

Wir finanzieren mit unseren Sozialabgaben den inneren Frieden

Joerg

Hugo
17.11.2008, 15:00
Da muss ich widersprechen.

Die wenigsten Studis bekommen den vollen Bafögsatz, der ist Einkommensabhängig. Trotz anfangs Bafög und 400€-Job haben meine Eltern einen nicht unerheblichen Teil meines Studiums finanziert. Mit Bafög + 400€-Job wird es schon hart bei allen Kosten die man hat. Dann hast du einen Lebensstandard der deutlich unter dem eines Hartz4-Empfängers liegt. Davon hast du keine eigene Wohnung mit 40qm, musst noch Studiengebühren zahlen, GEZ, ggf. Krankenkasse, ...

Den Sozialstaat abschaffen - sorry, das kann es aber auch nicht sein. :Nee:

Klar gibt es die die nur zu faul sind. Aber was ist mit denen die z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können? Die Fliesenleger gelernt haben und gerade nur Elektriker gesucht haben? Die kann man nicht einfach abschieben oder unter der nächsten Brücke leben lassen, wo kommen wir denn da hin :Nee:

Mit Gleichmacherei hat das nichts zu tun. Aber mit Chancengleichheit und Menschlichkeit. Den Wert eines Menschen kann man nicht an seinem Einkommen festmachen.

Gruß Meik


GEZ brauchste nich zahlen wenn du bafög bekommst, krankenkasse sind derzeit keine 60€, steigt jetzt aber auf knapp über 60 zum 1.1. Stellt keine wirkliche herausforderung dar.
eigene wohnung? wozu, probier ma ne wg oder studentenwohnheim, spart richtig geld:)

dass du nicht den maximalsatz bekommen hast deutet daraufhin dass deine eltern doch ganz gut verdiene

dieses ganze gejammer von wegen "studiern is so teuer, und deswegen kann sich das keiner leisten" geht mir auf den zeiger. Es ist schlicht und ergreifend gelogen. schau mal was ein azubi verdient...da haben die meisten studenten deutlich mehr kohle in der tasche, auch ohne wohlhabende eltern

@drullse
kennst mich doch....bei mir wird auch nich geschrien wenn der mündige bürger kommt...der bekommt auf die nase...oder ich, aber das is dann mein problem.
die leute sollten mal anfangen ihre probleme selbst zu lösen, und nicht ständig irgend ne höhere macht oder institution für ihr versagen veranwortlich zu machen. Früher konnte man den herrgott für seine beschissene lage anklagen, heut geht das nimmer, also müssen politiker und manager her halten.

ich werf ma noch ne these in den raum...dass mehr akademiker-kinder studiern als nicht-akademiker-kinder könnte auch einfach daran liegen dass:
a: die kinder der erfolgreichen nicht-akademiker wissen dass man nicht studiern muss um erfolgreich zu sein
b: Das akademiker durchschnittskind mehr im hirn hat als das durchschnittliche nicht-akademiker-kind

@tobi
das wird schwer....weil theoretisch sind wir uns ja alle einig, aber in dem moment wo wir müllabfuhr, die fleischwarenfachverkäuferin und den arzt selbst bezahlen müssen, wird uns allen klar wie viel uns sie/er, oder ihre/seine arbeit wert ist. und überhaupt bekommen wir selbst viel zu wenig und alle andern viel zu viel

es hat doch jeder die wahl...entweder glücklich und dumm sterben, oder sich das ganze leben lang gedanken über unsinn machen, den die meisten von uns doch ohnehin nicht beeinflussen können

Hugo
17.11.2008, 15:01
Wie sagte einer meiner Kollegen vor Jahren schon treffend:

Wir finanzieren mit unseren Sozialabgaben den inneren Frieden

Joerg

hihi...das ginge auch billiger...in südafrika gibts dafür stacheldraht und pistolen:Lachanfall:

ja ich weiß, is eigentlich nich lustig:Nee:

tobi_nb
17.11.2008, 15:05
....

keko
17.11.2008, 15:06
GEZ brauchste nich zahlen wenn du bafög bekommst, krankenkasse sind derzeit keine 60€, steigt jetzt aber auf knapp über 60 zum 1.1. Stellt keine wirkliche herausforderung dar.
eigene wohnung? wozu, probier ma ne wg oder studentenwohnheim, spart richtig geld:)



Ja, super! Da bist du dann 28, hast weder Wohnung noch sonstwas und lebst von 300 EUR im Monat. Da habe Leute in anderen Ländern schon Familie + Haus und auch ein Studium abgeschloßen.

Meik
17.11.2008, 15:07
Schreibt ein Blatt einen negativen Testbericht über ein Auto, ruft am nächsten Tag der Auto-Vorstand an und kündigt die Werbeanzeigen in dem Blatt. Von der Verarsche bei den Privaten im Fernseh will ich gar nicht sprechen.

Streich das "Privaten", was ich schon an "Reportagen" in den öffentlich-rechtlichen gesehen habe :Nee:

Am Beispiel Autozeitungen wird das Dilemma doch auch deutlich: Es darf nicht immer der selbe gewinnen und es darf nicht nur gute Nachrichten geben - sonst kauft die Zeitung keiner. Das mit den Werbeanzeigen sehe ich weniger kritisch. Die Hersteller haben darin eine gute Werbemöglichkeit. Und wenn ein Hersteller schlecht wegkommt freut sich die Konkurrenz.

Die Abhängigkeit ist in beide Richtungen gegeben. Schreibt eine Autozeitung negative Kritiken zu bestimmten Fahrzeugen geht auch deren Absatz zurück. Darüber haben die Medien trotz Werbung auch ein ziemlich starkes Druckmittel.

Gruß Meik

keko
17.11.2008, 15:12
ich werf ma noch ne these in den raum...dass mehr akademiker-kinder studiern als nicht-akademiker-kinder könnte auch einfach daran liegen dass:
a: die kinder der erfolgreichen nicht-akademiker wissen dass man nicht studiern muss um erfolgreich zu sein
b: Das akademiker durchschnittskind mehr im hirn hat als das durchschnittliche nicht-akademiker-kind


Es ist meistens einfach die Kohle, glaub mir´s. Das fängt schon damit an, dass Eltern, die es sich leisten können, ihre Kinder ab der 1. Klasse in die Nachhilfe, zur Schülerbetreuung usw. stecken. Kann natürlich sein, dass Nichtakademikerkinder tendenziell einen niedrigeren IQ haben als Akademikerkinder, aber das erklärt nicht alles.

Hugo
17.11.2008, 15:25
Es geht nicht darum, ob andere zuviel verdienen, oder was mir die Müllabfuhr wert ist.

Wenn ich einen Sack Müll habe und dafür eine Person nötig wird, diesen zu beseitigen, vor meiner Tür aber 10 Leute stehen, die sich dafür anbieten, was passiert mit den anderen 9??

Doch es geht ganz genau darum
das is dir nämlich in dem moment egal was mit den 9 andern ist, weil du den nimmst ders am billigsten anbietet...wahrscheinlich wirft er den sack einfach beim nachbarn über den zaun, aber dir is das in dem moment wurscht.

insbesondere in deutschland haben wir keine ausgeprägte dienstleistungsgesellschaft...ma ganz ehrlich. wer beschäftigt hier denn schon nen gärtner? oder ne putzfrau? viel weniger als es sich leisten könnten, doch wäre nicht das n stück "sozialer verantwortung" die die meisten von uns übernehmen könnten? Ne, weil es sich nach meinund der deutschen nicht gehört.

@keko
alles sicher nicht, aber sehr vieles. Man sollte nicht immer versuchen alles gleich zu machen was nicht gleich ist. Anstatt alles und jeden in jedem bereich zu "fördern" sollte man die fördern dies nötig haben, auf gebietem die ihnen später auch was bringen.
Nach statistik hätte ich niemals auch nur irgend ne schule beenden dürfen...studiern? wie soll das denn gehn, und mehr als n praktikum auch nie bekommen...wenn ich mich so umgugg. Is irgendwie anders gelaufen, und bei den arbeitskollegen ist das gar nicht so selten auch so gewesen

btw.
von 300e lebt keiner der n bischen was auf der pfanne hat...man muss sich halt drum kümmern, aber genau das is auch eines der zentralen themen, die man im studium lernen sollte...selbst verantwortung übernehmen, sich selbst organisiern, und dafür sorgen dass alles reibungsarm läuft.
wers im studium nicht schafft wirds später auch nich schaffen, und so jemanden will ich ganz bestimmt nich auf ner führungsposition sitzen haben!

Meik
17.11.2008, 15:28
Ja, super! Da bist du dann 28, hast weder Wohnung noch sonstwas und lebst von 300 EUR im Monat. Da habe Leute in anderen Ländern schon Familie + Haus und auch ein Studium abgeschloßen.

Das ist der Punkt. Von Bafög plus ggf. 400€-Job lebst du auf einem Standard deutlich unterhalb eines Hartz4-Empfängers wenn dir deine Eltern nicht was zuschießen können, bei Studienzeiten die in technischen Fächern oft über 7 Jahre im Schnitt liegen. Das macht es für Kinder einkommensschwacher Eltern einfach extrem unattraktiv. Ein Wohnheim wo sich 8 Leute ein Bad und eine Küche teilen gilt bei der Sozialhilfe schon als unzumutbare Lebensumstände.

Und dann gehen die Leute nach der Zeit mit Schulden von der Ausbildung ins Berufsleben und müssen finanziell 10 Jahre gegen Leute mit mittlerer Reife + Ausbildung aufholen, ihre Schulden zurückzahlen, ...

Wenn die Leute dann das Studium als zweiten Bildungsweg anstreben oder ihr Studienfach gewechselt haben ist es ganz vorbei. Ich hab den Fehler gemacht mein Studienfach zu wechseln. Das war damals noch kein Thema. Folge ist aber heute:
Krankenkasse 130€, kein Bafög, keine GEZ-Befreiung, anfangs Langzeitstudiengebühren, jetzt normale Studiengebühren, ... alles Dinge die zum Zeitpunkt als ich anfing nicht absehbar waren.

Mit der Folge dass in meinem Bekanntenkreis viele ihr Studium aus finanziellen Gründen abgebrochen haben. Überall da wo die Eltern nicht mal was zuschießen konnten. Die wurden teilweise bestraft weil sie semesterweise ausgesetzt haben um mit Vollzeitarbeit sich die nächsten 1-2 Semester zu finanzieren. Jetzt sind das faule Säcke denen alle Zuschüsse gestrichen wurden.

Gruß Meik

neonhelm
17.11.2008, 15:31
Wie sagte einer meiner Kollegen vor Jahren schon treffend:

Wir finanzieren mit unseren Sozialabgaben den inneren Frieden

Joerg

Nicht nur unseren Frieden, sondern auch Hugos Studium. :Cheese:

Interessant übrigens, das hier immer gleich von Studium als Ausbildung die Rede ist. Ich meine mich erinnern zu können, das die Mehrheit eines Jahrganges nicht studiert, sondern ganz normal etwas lernt...

tobi_nb
17.11.2008, 15:36
....

Meik
17.11.2008, 15:43
Für die ist aber einfach keine Arbeit da. Was soll mit denen nun geschehen?

Die lässt man verhungern und dann ist das Problem gelöst ... ist doch ganz einfach :Nee:

Gruß Meik

Hugo
17.11.2008, 15:44
Ich bin echt unfähig das auszudrücken, was ich meine. Vielleicht anders.
Ich nehme von den 10 nicht den billigsten, sondern den teuersten, ich beschäftige zig leute, die alle möglichen Arbeiten für mich verrichten. Irgendwann sind meine Ressourcen bezüglich des Angebots an Arbeit jedoch erschöpft. Und trotzdem stehen noch 100er kleiner Hugos da, richtige Machertypen, die's selbst in die Hand nehmen wollen. Für die ist aber einfach keine Arbeit da. Was soll mit denen nun geschehen?


arbeit is prinzipiell da...es will sie doch nur niemand bezahlen....is ja nich so dass das geld verpufft in dem moment wo du jemanden bezahlst.
wir leben derzeit in ner welt in der wir uns zu tode produzieren...du kaufst von deinem geld wurst, der metzger sich brötchen, der bäcker vielleicht käse...das geld bleibt im umlauf. das geht so lange gut, so lange keiner auf die idee kommt das geld zu hamstern.
Die ressourcen sind also vorhanden, man könnte drüber streiten ob sich richtig verteilt sind oder nicht, aber verhungern muss niemand weil nicht genug essen vorhanden ist

Hugo
17.11.2008, 15:47
Nicht nur unseren Frieden, sondern auch Hugos Studium. :Cheese:

Interessant übrigens, das hier immer gleich von Studium als Ausbildung die Rede ist. Ich meine mich erinnern zu können, das die Mehrheit eines Jahrganges nicht studiert, sondern ganz normal etwas lernt...

ja theoretisch schon...aber damit is ja heut zu tage keiner mehr zufrieden, weswegen sich alle tierisch drüber aufregen dass sich nicht jeder hanswurst n studium leisten kann, nachdem er mit ach und krach die gesamtschule verlassen hat.

es fühlen sich eben alle ungerecht behandelt. Die die nicht studiern haben angst davor später kein geld zu verdienen, die die studiern können es sich eigentlich gar nicht leisten, und die die es sich leisten könnten halten sich aus solchen diskussionen in der regel raus

neonhelm
17.11.2008, 15:52
ja theoretisch schon...

Nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. :Lachen2:

Aber wo ist sie denn nun, die Krise?

Meik
17.11.2008, 15:52
ja theoretisch schon...aber damit is ja heut zu tage keiner mehr zufrieden, weswegen sich alle tierisch drüber aufregen dass sich nicht jeder hanswurst n studium leisten kann, nachdem er mit ach und krach die gesamtschule verlassen hat.


Und die Arschkarte hat der der gut ist aber dessen Eltern keinen finanziellen Background haben um ihm die bestmögliche Ausbildung zu finanzieren.

Chancengleicheit bedeutet dass alle gut qualifizierten die gleichen Chancen haben sollten ein Studium abzuschließen. Die Realität sieht leider anders aus - auch bei mir. Das Studium ist finanziert aus Bafög, Arbeit, Bildungskredit und letztendlich zu nicht ganz unerheblichen Anteilen von meinen Eltern. Ohne deren Unterstützung hätte ich es auch schon geschmissen - bzw. abbrechen müssen. Wie es einige meiner Kollegen getan haben, und das waren nicht die mit den schlechtesten Noten.

Gruß Meik

Hugo
17.11.2008, 15:56
Und die Arschkarte hat der der gut ist aber dessen Eltern keinen finanziellen Background haben um ihm die bestmögliche Ausbildung zu finanzieren.

Chancengleicheit bedeutet dass alle gut qualifizierten die gleichen Chancen haben sollten ein Studium abzuschließen. Die Realität sieht leider anders aus - auch bei mir. Das Studium ist finanziert aus Bafög, Arbeit, Bildungskredit und letztendlich zu nicht ganz unerheblichen Anteilen von meinen Eltern. Ohne deren Unterstützung hätte ich es auch schon geschmissen - bzw. abbrechen müssen. Wie es einige meiner Kollegen getan haben, und das waren nicht die mit den schlechtesten Noten.

Gruß Meik


bei mir gings ohne eltern, und das gar nicht so schlecht. . Klar is das von fall zu fall, fach zu fach und uni zu uni verschieden, aber ob jemand studiert oder nicht hängt von ihm ab, nicht von 83€ studiengebühren im monat oder 60€ krankenkassenbeitrag
die die bei uns das studium geschmissen haben warn im wesentlichen 2 gruppen die zu unterschiedlichen zeitpunkten aufgehört haben

1: direkt vor oder nach dem vordiplom, die bei denen es in zu vielen prüfungen nicht geklappt hat und die entsprechend bafög gestrichen bekommen haben oder von den eltern die finanzierung gestrichen bekamen...studiendauer so ca 4 sem.

2: so rund ums 10. semester n zweiter haufen von leuten bei denen es in den prüfungen nicht lief, denen das aber erst nach rund 5 jahren bemerkt haben...meistens hing es dann an einer oder zwei pflichtprüfungen....jetzt rate mal über welche finanziellen mittel deren eltern verfügten;)

Meik
17.11.2008, 16:26
Klar is das von fall zu fall, fach zu fach und uni zu uni verschieden, aber ob jemand studiert oder nicht hängt von ihm ab, nicht von 83€ studiengebühren im monat oder 60€ krankenkassenbeitrag

Das sind mittlerweile die Gesamtkosten für das Studium. In den letzten 3-4 Jahren haben sich die bei mir nahezu verdoppelt. Krankenkasse zahl ich da über 27 130€ pro Monat, Studiengebühren liegen bei über 110€ pro Monat, 18€ GEZ, Telefon, I-Net, die üblichen Nebenkosten von Skripten, Kopien, ... und ruck zuck sind mal eben 300€ pro Monat weg ohne dass du die erste Scheibe Brot auf dem Teller hast. Dann kommt Wohnung/Wohnheim, Heizung, Strom, ...

Ich kenne diverse Kollegen die nicht rausgeprüft wurden sondern zeitig aus finanziellen Gründen geschmissen haben.

Gruß Meik

Hugo
17.11.2008, 16:59
Das sind mittlerweile die Gesamtkosten für das Studium. In den letzten 3-4 Jahren haben sich die bei mir nahezu verdoppelt. Krankenkasse zahl ich da über 27 130€ pro Monat, Studiengebühren liegen bei über 110€ pro Monat, 18€ GEZ, Telefon, I-Net, die üblichen Nebenkosten von Skripten, Kopien, ... und ruck zuck sind mal eben 300€ pro Monat weg ohne dass du die erste Scheibe Brot auf dem Teller hast. Dann kommt Wohnung/Wohnheim, Heizung, Strom, ...

Ich kenne diverse Kollegen die nicht rausgeprüft wurden sondern zeitig aus finanziellen Gründen geschmissen haben.

Gruß Meik

und die haben geschmissen obwohl alles prima gelaufen ist?
für mich sind das ausreden...als arbeitnehmer musste den krahm ja auch alles bezahlen. gugg dir ma an was ne frisöse verdient. die kann sich nicht damit trösten dass sie in 5 jahren den finanziellen engpaß ausgestanden hat.

ich bleib dabei, wenn jemand wirklich studiern will, dann tut er es. Kann ja auch durchaus sein dass sich bei einigen deiner studienkollegen die prioritäten verschoben haben und sie sich andere ziele gesteckt haben...werden wohl kaum in die arbeitslosigkeit gegangen sein, oder?

FuXX
17.11.2008, 17:06
Ein echter Hugo: "Mir geht's gut, was mit dem Rest ist, interessiert mich nicht!". Ich hoffe dann mal, der "mündige Bürger" kommt dann zu Dir und holt sich, was er zum Leben braucht. Das Geschrei möchte ich hören, wenn Deine Bude ausgeräumt ist, weil andere was zu essen brauchen.Danke.

Klar, man muss nicht alle auf hoechstem Level durchfuettern, das wird zu teuer, aber eine gewisse Grundabsicherung sollte da sein. Die aktuelle Regelung ist da gar nicht so schlecht. (auch wenn die Buerokratie dahinter wiedermal erschreckend ist)

Es geht mir uebrigens wie Neonhelm, ich finde es zum kotzen, dass Unternehmen nach Hilfe vom Staat schreien, die ansonsten an vorderster Front stehen, wenn es darum geht Steuerloecher zu nutzen. (war es Daimler, die ihre Gewinne nach Irland outgesourced haben? ich bin mir gerade nicht ganz sicher, meine aber das mal gelesen zu haben... aber Zetsche wird sicher noch ordentlich Hilfe von Merkel verlangen - Verluste sollen ja schliesslich sozialisiert werden!)

FuXX

Helmut S
17.11.2008, 18:07
Ich hab mir jetzt den ganzen Rest des Threads nicht mehr durchgelesen. Aber was ich gelesen habe: Da wird einiges vermischt.

Bei der Finanzkrise handelt es sich im Wesentlichen um eine Situation von gescheiterten Spekulationen in riesigem Ausmaße. Im Kern sind die Produkte hier nicht so werthaltig wie man dachte. Einen Markt für werthaltige Finanzprodukte gibt es aber und der ist auch nicht gesättigt oder so.

In der Automobilbranche haben wir dagegen ein Absatzproblem. Die Produkte sind im Kern werthaltig - manche mehr, manche weniger. Fraglich ist aber ob die Produkte a) an den Bedürfnissen vorbeigehen oder b) der Markt schlicht gesättigt ist.

Das Automobilmarktproblem hat sich spätestens seit 2006 abgezeichnet. Die Zusammenhänge mit der Finanzkrise sind nicht primär.

Die Auswirkung der Finanzkrise auf die Finanzierbarkeit von KMU ist ebenfalls nur sekundär. Risikoinvestitionen sind noch nie(!) von Banken (genauer: Universalbanken wie wir sie in D kennen)getätigt worden. Gelder hierfür kamen immer schon aus anderen Quellen. Diese existieren immer noch. Ja es werden sogar neue Gelder dafür bereitgestellt.

Gelder für das "daily business" (KK Linien, Invests in Analgevermögen etc.) sind spätestens seit 1.1.2007 (Basel II) für wenig werthaltige Geschäftsmodelle (Unternehmen) sehr schwer oder garnicht zu kriegen. Sehr oft nur dadurch, dass der Unternehmer mit seinem Privatvermögen haftet. Was jetzt passiert ist eine Bereinigung - sonst nichts. Was nicht bedeutet, dass die Ergebnisse für viele Menschen nicht tragisch wären.

Das Ergebnis der jetzigen Situation wird sein: Qualität setzt sich durch. Werthaltige Produkte zu einem faieren Preis, die die Bedürfnisse der Menschen adressieren.

Ich für meinen Teil bin ein Fan der Kondratjew-Zyklus-Theorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Kondratjew-Zyklus). Das Thema psychosoziale Gesundheit scheint mir der 6. Zyklus zu sein. Ob das allerdings so kommt :cool:

peace Helmut

jens
17.11.2008, 19:56
Ganz so einfach sehe ich das nicht, da die Finanzkrise zwar kaum reale aber doch viele Buchwerte vernichtet (hat). Buchwerte, die schon früher als "die Rente ist sicher" postuliert wurden.
Ein durchschlagen auf die Realwirtschaft dürfte also sehr wohl stattfinden, offen ist lediglich die Stärke. Hier versuchen die Regierungen ja alles ein wenig abzupuffern, da es sonst schnell zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung kommt. Massenhysterie ist immer ein beliebtes Spiel, war Y2k so, war Dotcom und Immobilienblase in Japan. Wenn's die ganze Welt ansteckt wirds kritisch.

Das Automotiv ganz andere, hausgemachte Probleme hat ist IMHO richtig. Merklich im Zusammenhang mit der Finanzkrise ist es nur, weil das Leasinggeschäft stark zurückgeht. Wäre aber sowieso eingetreten, das jetzt die ganzen Rückläufer der "verschenkten" Leasingraten den Markt kaputt machen.

Falls das schon mal auf den letzten 12 Seiten gesagt wurde: sorry.

Phlip
17.11.2008, 19:59
Ganz so einfach sehe ich das nicht, da die Finanzkrise zwar kaum reale aber doch viele Buchwerte vernichtet (hat). Buchwerte, die schon früher als "die Rente ist sicher" postuliert wurden.


Und damit real ist. Guter Post!

Helmut S
17.11.2008, 20:26
Hi Jens!

Ich denke mal Dein Post bezieht sich auf das meine.

Ganz so einfach sehe ich das nicht, da die Finanzkrise zwar kaum reale aber doch viele Buchwerte vernichtet (hat). Buchwerte, die schon früher als "die Rente ist sicher" postuliert wurden.
Ein durchschlagen auf die Realwirtschaft dürfte also sehr wohl stattfinden, offen ist lediglich die Stärke. Hier versuchen die Regierungen ja alles ein wenig abzupuffern, da es sonst schnell zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung kommt. Massenhysterie ist immer ein beliebtes Spiel, war Y2k so, war Dotcom und Immobilienblase in Japan. Wenn's die ganze Welt ansteckt wirds kritisch.

Das Automotiv ganz andere, hausgemachte Probleme hat ist IMHO richtig. Merklich im Zusammenhang mit der Finanzkrise ist es nur, weil das Leasinggeschäft stark zurückgeht. Wäre aber sowieso eingetreten, das jetzt die ganzen Rückläufer der "verschenkten" Leasingraten den Markt kaputt machen.

Falls das schon mal auf den letzten 12 Seiten gesagt wurde: sorry.

Bin völlig bei Dir. Zumindest mein Post bezog sich lediglich auf FK vs. AK bzw. die Unterschiede in den Themen und darüber hinaus evtl. Finanzierbarkeit von KMU.

Sicher wird ein "Durchschlagen" der FK auf die "Realwirtschaft" über den Konsum stattfinden. Das sehe ich auch. Welche Aspekte die nächsten Monate noch dominant sein werden ist m.E. schwierig zu sagen. Die Zusammenhänge halte ich für zu komplex um das mal eben aus dem Stegreif beantworten zu können. Es gibt ja auch gegenläufige Tendenzen. Zumindest mir sind die globalen Zusammenhänge dafür zu komplex ;)

Das mit dem Leasinggeschäft stimmt m.E. übrigens auch. Erst heute habe ich mit meinem Steuerberater darüber telefoniert. Das ist aktuell ein dominierender Aspekt in seinem Klientel.

Gerade unser Deutsches Premiumsegment leidet i.Ü. darunter sehr. Andererseits hat es Audi bisher(!) auch geschaft gute Absatzzaheln hinzulegen.

Ein Problem vieler Konzerne sind i.Ü. auch die aussergewöhnlich hohen Belastungen durch Pensionen (bzw. Rückstellungen dafür). Weiß nicht ob das schon andiskutiert wurde.

peace Helmut

keko
17.11.2008, 22:02
Ein Problem vieler Konzerne sind i.Ü. auch die aussergewöhnlich hohen Belastungen durch Pensionen (bzw. Rückstellungen dafür). Weiß nicht ob das schon andiskutiert wurde.

peace Helmut

Hab mal früher in einem Unternehmen gearbeitet, wo wir diese Rückstellungen für Unternehmen berechnet haben. Ist unglaublich, um welche Zahlen es da geht, selbst bei mittelständischen Unternehmen. Nicht zuletzt die Pensionen für Vorstände ziehen da voll rein.

jens
17.11.2008, 22:46
Hi Jens!

Ich denke mal Dein Post bezieht sich auf das meine.



Bin völlig bei Dir. Zumindest mein Post bezog sich lediglich auf FK vs. AK bzw. die Unterschiede in den Themen und darüber hinaus evtl. Finanzierbarkeit von KMU.



Ja. Wie geschrieben hab ich die letzten x Seiten nicht gelesen, musste zwischendurch auch noch ein wenig arbeiten :Lachen2:
Letztendlich hatte ich Dich dahingehend verstanden, dass sich werthaltige Produkte abkoppeln könnten. Genau dass sehe ich eben nicht so. Auch KMU sind davon betroffen, dass haben einige letzte Woche auf dem BME Symposium auch ganz klar gesagt. Die "Grossen" müssen sparen und zahlen später, die "Kleinen" müssen nicht mehr 30 Tage sondern bis zu 90Tage vorfinanzieren. Das geht oft nicht, da bleibt nix mehr über. Die können hren Leuten ja nicht einfach sagen "Euer Dezembergehalt überweisen wir Ostern". Zumindest meine Mitarbeiter würden mit Recht meutern.

Helmut S
18.11.2008, 06:35
Letztendlich hatte ich Dich dahingehend verstanden, dass sich werthaltige Produkte abkoppeln könnten.

Ah. Das war dann ein Mißverständnis. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass die AK im Kern ein Absatzproblem von an sich werthaltigen Produkten ist, während die FK im Kern ein "Blasen-Platz-Problem" ist.

Darüber hinaus wollte ich sagen: Die Finanzierung von Unternehmen mit guten Gechäftsmodellen (werthaltiges Produkt heißt noch lange nicht gutes Geschäftsmodell) ist aktuell auch nicht kritisch. Es gibt genug Geld. Andererseits waren schlechte Geschäftsmodelle auch schon in der Vergangenheit (spätestens seit 1.1.07) recht schwer zu finanzieren.

Wie gesagt: Die Auswirkungen der FK auf die "Realwirtschaft" - auch auf die mit guten Produkten und guten Geschäftsmodellen ist gegeben und die Stärke offen. Da bin ich bei Dir.

Unterm Strich wird für die KMUs wohl viel davon abhängen, wie risikoreich bzw. konservativ sie bislang agiert haben. Für viele dürfte es spannend werden, bei der eher schlechten EK Ausstattung und dem miserablen Bankenmarketing der KMUs genug Liquidität zu akquirieren falls noch nicht vorhanden.

Grüße Helmut

F 18
18.11.2008, 08:48
Die Revolution muß aus den Schulen und Universitäten kommen!!!! Denn es ist deren Welt von morgen!!!

Die Hoffnung kann man sicher auf abesehbare Zeit begraben.
Ich habe gestern nem Bericht gesehen, bei dem unser geliebter Bundespräsident ne Uni besucht hat.
Das Ganze hat mich eher an den Auftritt von ner Boygroup als an ne politische Veranstaltung erinnert. Irgend so eine Kostümchen Tussie hat geäußert wie glücklich sie doch sei Herrn Köhler hier mal persönlich sehen zu dürfen, dass sei schon was ganz besonderes.

In den sechzigern hätte sich der Köhler überlegt wie er Farbbeuteln entgeht, dort hat er vermutlich eher seinen Kugelschreiber beim Autogramme erstellen verschlissen

Mad Max
18.11.2008, 08:58
Dank der Europa Uni Viadrina durfte ich ähnliches mit Gesine Schwan erleben.
Auch so eine Dauergrinserin!!!

keko
18.11.2008, 09:02
Die Hoffnung kann man sicher auf abesehbare Zeit begraben.
Ich habe gestern nem Bericht gesehen, bei dem unser geliebter Bundespräsident ne Uni besucht hat.
Das Ganze hat mich eher an den Auftritt von ner Boygroup als an ne politische Veranstaltung erinnert. Irgend so eine Kostümchen Tussie hat geäußert wie glücklich sie doch sei Herrn Köhler hier mal persönlich sehen zu dürfen, dass sei schon was ganz besonderes.

In den sechzigern hätte sich der Köhler überlegt wie er Farbbeuteln entgeht, dort hat er vermutlich eher seinen Kugelschreiber beim Autogramme erstellen verschlissen

Was erwartest du? Die jungen Leute sind halt stromlinienförmig und wirtschaftskonform von ihren Eltern erzogen worden. Ganz so, wie die meisten Erwachsenen halt auch sind.

Mad Max
18.11.2008, 09:24
@ Keko
das mag sein, es sollte und da betrachte ich meine eigene Jugend immer Leute geben, welche gegen Normen revoltieren.
Bei einigen dauert es halt länger bis sie gezügelt und angepasst sind. So sind viele Leute, die ich von früher kenne mittlerweile nix anderes als Linke Spießer (ich schließe mich da nicht aus).
Irgendwann gings halt nicht mehr weiter mit blauen Haaren und Steinen od. Mollies in der Hand.

Hugo
18.11.2008, 09:34
vielleicht sind die meisten leute an den unis aber gar nicht so unzufrieden mit ihrer situation und der ihrer eltern, also wieso was ändern?
...wird auch drauf ankommen wo so ein köhler antritt

neonhelm
18.11.2008, 09:39
Was erwartest du? Die jungen Leute sind halt stromlinienförmig und wirtschaftskonform von ihren Eltern erzogen worden. Ganz so, wie die meisten Erwachsenen halt auch sind.

Ich erlebe die bis 25jährigen in meinem Umfeld eher als pragmatisch. Sie sind selten wirklich unpolitisch oder uninteressiert, nur die Art und Weise, wie sie ihre Vorstellungen umsetzen, ist eine andere.

Ob ich das jetzt als stromlinienförmig oder wirtschaftkonform bezeichnen möchte? Ich würde eher sagen, sie agieren, mangels Alternative und vor dem Hintergrund der Erfahrungen ihrer Eltern, im Rahmen der bestehenden Ordnung. Schöngeredet? Ich nenn's pragmatisch.

Lecker Nudelsalat
18.11.2008, 10:04
In der Vergangenheit hat es ja recht häufig Krisen respektive Rezessionen gegeben.

Die Rezessionen haben im Schnitt glaube ich 8 Monate und die "Krisen" 18 Monate gedauert.

Es fing ja alles ungefähr im Mai an, Vorzeichen in einigen Branchen waren schon früher da, hat nur keiner wahrnehmen wollen.

Aktuell geht der Ölpreis ja schon wieder deutlich nach unten, die Gaspreise werden nachziehen und die Gesellschaft um zig Milliarden entlasten, das wird die Wirtschaft wieder ankurbeln.

Also, ein klein wenig Stehvermögen und entweder Anfang 2009 (Rezession) oder 2010 (Krise) und alles ist vergessen.

PS: in welcher Phase des Schweinezyklus befinden wir uns im Moment eigentlich?

Gruß strwd

Ich hab mir jetzt den ganzen Rest des Threads nicht mehr durchgelesen. Aber was ich gelesen habe: Da wird einiges vermischt.

Bei der Finanzkrise handelt es sich im Wesentlichen um eine Situation von gescheiterten Spekulationen in riesigem Ausmaße. Im Kern sind die Produkte hier nicht so werthaltig wie man dachte. Einen Markt für werthaltige Finanzprodukte gibt es aber und der ist auch nicht gesättigt oder so.

In der Automobilbranche haben wir dagegen ein Absatzproblem. Die Produkte sind im Kern werthaltig - manche mehr, manche weniger. Fraglich ist aber ob die Produkte a) an den Bedürfnissen vorbeigehen oder b) der Markt schlicht gesättigt ist.

Das Automobilmarktproblem hat sich spätestens seit 2006 abgezeichnet. Die Zusammenhänge mit der Finanzkrise sind nicht primär.

Die Auswirkung der Finanzkrise auf die Finanzierbarkeit von KMU ist ebenfalls nur sekundär. Risikoinvestitionen sind noch nie(!) von Banken (genauer: Universalbanken wie wir sie in D kennen)getätigt worden. Gelder hierfür kamen immer schon aus anderen Quellen. Diese existieren immer noch. Ja es werden sogar neue Gelder dafür bereitgestellt.

Gelder für das "daily business" (KK Linien, Invests in Analgevermögen etc.) sind spätestens seit 1.1.2007 (Basel II) für wenig werthaltige Geschäftsmodelle (Unternehmen) sehr schwer oder garnicht zu kriegen. Sehr oft nur dadurch, dass der Unternehmer mit seinem Privatvermögen haftet. Was jetzt passiert ist eine Bereinigung - sonst nichts. Was nicht bedeutet, dass die Ergebnisse für viele Menschen nicht tragisch wären.

Das Ergebnis der jetzigen Situation wird sein: Qualität setzt sich durch. Werthaltige Produkte zu einem faieren Preis, die die Bedürfnisse der Menschen adressieren.

Ich für meinen Teil bin ein Fan der Kondratjew-Zyklus-Theorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Kondratjew-Zyklus). Das Thema psychosoziale Gesundheit scheint mir der 6. Zyklus zu sein. Ob das allerdings so kommt :cool:

peace Helmut

schoppenhauer
18.11.2008, 10:40
Also, ein klein wenig Stehvermögen und entweder Anfang 2009 (Rezession) oder 2010 (Krise) und alles ist vergessen.



So ist es Anfang der 80'er und Anfang der 90'er gelaufen. Und wenn wir Glück haben, dann läuft es diesmal genauso. Also ein ganz normales, systemimmanentes Reset.

Es gibt aber nicht wenige, die davon ausgehen, das es sich diesmal um den Beginn eines richtigen Crash handelt, der sich über Jahre hinzieht. Und auch so etwas ist systemimmanent, kommt nur wesentlich seltener vor.

FuXX
18.11.2008, 10:55
Die Hoffnung kann man sicher auf abesehbare Zeit begraben.
Ich habe gestern nem Bericht gesehen, bei dem unser geliebter Bundespräsident ne Uni besucht hat.
Das Ganze hat mich eher an den Auftritt von ner Boygroup als an ne politische Veranstaltung erinnert. Irgend so eine Kostümchen Tussie hat geäußert wie glücklich sie doch sei Herrn Köhler hier mal persönlich sehen zu dürfen, dass sei schon was ganz besonderes.

In den sechzigern hätte sich der Köhler überlegt wie er Farbbeuteln entgeht, dort hat er vermutlich eher seinen Kugelschreiber beim Autogramme erstellen verschlissenIst das jetzt gut oder schlecht?

Köhler ist in meinen Augen ein sehr guter Bundespräsident und "Revolution" als Sebstzweck ist ziemlich sinnentleert. Ob die Kostümtussi nun sinnvoll begründen kann, wieso es ihr eine solche Ehre ist, sei dahingestellt, aber sie könnte sicher auch nicht begründen, wieso sie ihn mit einem Farbbeutel bewirft (wenn sie es denn täte). Nur weil etwas früher mal anders war, heißt das nicht, das es heute schlechter ist ;)

Ich bin da eher bei Neonhelm. (once again)

FuXX

PS: Früher war alles besser (http://www.dietotenhosen.de/veroeffentlichungen_songtexte.php?text=alben/bzbe/wort_zum_sonntag.php)
"Ich bin noch keine 60
und ich bin auch nicht nah dran.
Und erst dann werde ich erzählen,
was früher einmal war." ;)

Lecker Nudelsalat
18.11.2008, 11:16
Die Hoffnung kann man sicher auf abesehbare Zeit begraben.
Ich habe gestern nem Bericht gesehen, bei dem unser geliebter Bundespräsident ne Uni besucht hat.
Das Ganze hat mich eher an den Auftritt von ner Boygroup als an ne politische Veranstaltung erinnert. Irgend so eine Kostümchen Tussie hat geäußert wie glücklich sie doch sei Herrn Köhler hier mal persönlich sehen zu dürfen, dass sei schon was ganz besonderes.

In den sechzigern hätte sich der Köhler überlegt wie er Farbbeuteln entgeht, dort hat er vermutlich eher seinen Kugelschreiber beim Autogramme erstellen verschlissen

Da passiert jetzt langsam was. (http://www.morgenpost.de/berlin/article976436/Berliner_Schuelerprotest_endet_mit_Verwuestungen.h tml) ;)

Hat natürlich schon eine ander Qualität als hier (http://www.ruhrnachrichten.de/_/tools/diaview.html?_CMTREE=3002&list=1) wo z.T. für eine warmes Essen demonstriert wird.

Gruß strwd

qbz
18.11.2008, 12:16
Mir kommt es so vor, als ob in der Rezession jeder mächtige Geldhai noch besonders viel Futter bekommt, damit er selbst nicht gefressen wird, angeblich zum Wohle aller :-) .

"Der in Schwierigkeiten geratene Unternehmer und Milliardär Adolf Merckle soll beim Land Baden-Württemberg wegen einer Bürgschaft vorgefühlt haben. Merckle hatte neulich mit Spekulationen auf VW-Optionen (Leerverkäufe) schätzungsweise rund 1 Milliarde Euro verloren. Merckle verhandelt derzeit mit verschiedenen Banken über eine Refinanzierung seiner angeschlagenen Holding VEM Vermögensverwaltung. Die Landesbürgschaft soll dabei Voraussetzung für eine Kreditgewährung sein. Nach Informationen aus Bankenkreisen hat Merckle sogar bei der Bundesregierung wegen einer Bürgschaft angefragt. Merckles Holding VEM hält Anteile an Heidelbergcement und an dem Generikahersteller Ratiopharm."

-qbz

F 18
18.11.2008, 13:46
Ist das jetzt gut oder schlecht?

Köhler ist in meinen Augen ein sehr guter Bundespräsident und "Revolution" als Sebstzweck ist ziemlich sinnentleert. Ob die Kostümtussi nun sinnvoll begründen kann, wieso es ihr eine solche Ehre ist, sei dahingestellt, aber sie könnte sicher auch nicht begründen, wieso sie ihn mit einem Farbbeutel bewirft (wenn sie es denn täte). Nur weil etwas früher mal anders war, heißt das nicht, das es heute schlechter ist ;)

Ich bin da eher bei Neonhelm. (once again)

FuXX

PS: Früher war alles besser (http://www.dietotenhosen.de/veroeffentlichungen_songtexte.php?text=alben/bzbe/wort_zum_sonntag.php)
"Ich bin noch keine 60
und ich bin auch nicht nah dran.
Und erst dann werde ich erzählen,
was früher einmal war." ;)

Revolution als selbstzweck ist natürlich sinnentleert. Wenn ich aber heute 18+ wäre, hätte ich schon das Gefühl, dass die Generationen vor mir auf meine Kappe leben. Sowohl was finanzielle als auch ökologische Ressourcen angeht. Natürlich lebt die heutige 18+ Generation auch finanziell (wie früher auch) von der Generation davor, dass man aber um Zukunftschancen beraubt wird sollte einem schon zu denken geben.

Inwieweit Herr Köhler gut oder schlecht ist möchte ich noch nichtmal kommentieren, fakt ist , dass er Teil eines politischen Systems ist, das sich nur sehr wenig für den Nachwuchs einsetzt.

Wenn ich mich bei so ner Veranstaltung hinstelle und applaudiere (was ich nicht tue) wäre das noch nachvollziehbar, ich bin sicher auch aufgrund meiner persönlichen Situation Nutznieser, aber bei der Generation Praktikum versteh ich das nicht.

keko
18.11.2008, 13:50
"Der in Schwierigkeiten geratene Unternehmer und Milliardär Adolf Merckle soll beim Land Baden-Württemberg wegen einer Bürgschaft vorgefühlt haben.... "


Habe ich heute früh auch in der Zeitung gelesen. Mir blieb fast das Nutellabrot im Hals stecken. Der Kerl hat sich scheinbar bei den VW-Aktien mächtig verzockt. Man muß nur groß genug sein, dann kriegt man Geld scheinbar ganz automatisch zugeschoben.

Für die LBBW-Bank (Landesbank BaWü) will man scheinbar auch eine interne Lösung auf Landesebene finden und nicht auf die Milliarden vom Bund zurückgreifen. Die Stadt Stuttgart und das Land will der Bank gegebenfalls unter die Arme greifen. Unfaßbar, was da gerade abläuft und wie da Milliarden umherfliegen.

TriSt
18.11.2008, 14:15
Da passiert jetzt langsam was. (http://www.morgenpost.de/berlin/article976436/Berliner_Schuelerprotest_endet_mit_Verwuestungen.h tml) ;)

Hat natürlich schon eine ander Qualität als hier (http://www.ruhrnachrichten.de/_/tools/diaview.html?_CMTREE=3002&list=1) wo z.T. für eine warmes Essen demonstriert wird.

Gruß strwd

Das mit der Humboldt-Uni war ne dümmliche Aktion - warum ne Uni und nicht das Rote Rathaus z.B.? Die Studenten jedenfalls hats mächtig geärgert und mir erschließt sich der Sinn auch beim besten Willen nicht. Das sind doch selbst betroffene. Da wird wohl eher das Krawallbedürfnis befriedigt worden sein :Nee:

TriSt

neonhelm
18.11.2008, 14:26
Das mit der Humboldt-Uni war ne dümmliche Aktion - warum ne Uni und nicht das Rote Rathaus z.B.? Die Studenten jedenfalls hats mächtig geärgert und mir erschließt sich der Sinn auch beim besten Willen nicht.

Das sind erste Folgen des Bildungsnotstandes... :Cheese:

schoppenhauer
20.11.2008, 15:36
Mit einer gesetzlich vorgeschriebenen Ausweisung von

...Opel-Parkplätzen gelingt der Kanzlerin ein weitgehend kostenneutrales Rettungspaket!


http://img147.imageshack.us/img147/46/opelzw2.jpg

Phlip
20.11.2008, 17:14
PS: in welcher Phase des Schweinezyklus befinden wir uns im Moment eigentlich?
Gruß strwd

http://calculatedrisk.blogspot.com/2008/11/four-bad-bears.html

UGLY!
http://www.portfolio.com/views/blogs/market-movers/2008/11/20/ugly

keko
21.11.2008, 15:16
In Stuttgart ist die Krise jedenfalls nicht, ich hätte sie heute sonst sehen müssen. Ist etwa alles nur ein Irrtum? Oder war es am Ende nur ein Versehen mit "der Krise"? :confused:

Also jetzt ist sie definitiv auch in Stuttgart:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,591804,00.html

Die LBBW, wer hätte das vor einem Jahr gedacht.... :cool:

drullse
21.11.2008, 15:27
Also jetzt ist sie definitiv auch in Stuttgart:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,591804,00.html

Die LBBW, wer hätte das vor einem Jahr gedacht.... :cool:

Eigentlich schade, dass ich keinen Kontakt mehr zu meiner alten Firma hab. Einige der Großkotze da werden mittlerweile ziemlich viele graue Haare haben... :)

schoppenhauer
13.12.2008, 21:53
Zurück zum Thema. Bin gerade beruflich in Berlin und habe den Samstag genutzt, ein paar Weihnachtseinkäufe abzuhaken.

Das harte Touri-Programm, erst der große Tempel am Wittenbergplatz und dann ab zu den Hackischen Höfen.

Nein, es gibt definitiv keine Krise! Nur eine ziemlich brutale Schlacht um die letzten Klamotten, Geschenke und Lebensmittel auf dieser Welt. Sehe jetzt der Zukunft wieder gelassener entgegen. Das wird nicht so schlimm wie in den 30'ern.

qbz
13.12.2008, 22:34
Der Berliner Senat zählt 700.000 Menschen in der Stadt als hilfsbedürftig (auf staatliche Transferleistungen angewiesen ), wie Harz IV, Sozialhilfe, Grundsicherung, Asylbewerber bei ca. 3,4 Millionen Einwohner.

Aber Du hast recht, das ist sozial von den Eliten so gewollt und keine Krise, eher eine chronische Krankheit.

Noch viel Spass und schönen Aufenthalt
-qbz

turbo32
13.12.2008, 23:10
Zurück zum Thema. Bin gerade beruflich in Berlin und habe den Samstag genutzt, ein paar Weihnachtseinkäufe abzuhaken.

Das harte Touri-Programm, erst der große Tempel am Wittenbergplatz und dann ab zu den Hackischen Höfen.

Nein, es gibt definitiv keine Krise! Nur eine ziemlich brutale Schlacht um die letzten Klamotten, Geschenke und Lebensmittel auf dieser Welt. Sehe jetzt der Zukunft wieder gelassener entgegen. Das wird nicht so schlimm wie in den 30'ern.


Meinst Du eswerden von heute auf morgen alle arbeitslos ?

eswirdimmer welche geben ,denen es besser geht und die werden kaufen können ,
Arbeitslose wirst Du nicht dort gesehen haben ...die ,die da waren hatten Kohle ,die dienicht da waren haben keine ....
Laß Dich nicht auch von der Kaufhausmusik verarschen....

In einem Jahr sprechen wiruns dann wieder ....

keko
14.12.2008, 09:05
Zurück zum Thema. Bin gerade beruflich in Berlin und habe den Samstag genutzt, ein paar Weihnachtseinkäufe abzuhaken.

Das harte Touri-Programm, erst der große Tempel am Wittenbergplatz und dann ab zu den Hackischen Höfen.

Nein, es gibt definitiv keine Krise! Nur eine ziemlich brutale Schlacht um die letzten Klamotten, Geschenke und Lebensmittel auf dieser Welt. Sehe jetzt der Zukunft wieder gelassener entgegen. Das wird nicht so schlimm wie in den 30'ern.

Sag ich doch .... Gestern war die Innenstadt von Stuttgart wieder brechend voll. Auch ausserhalb, vor den modernen Konsumtempeln (Media Markt) kilometerlange Staus. Zum Glück saß ich auf meinem Roller ;)

Ich denke, die Krise ist eine Erfindung der Medien. ;)

Daniel
14.12.2008, 09:11
Die ach so schlimme Krise soll doch erst ab 1.1 2009 beginnen.

Also noch schnell das Weihnachtsgeld verpulvern.:cool: ;)

keko
14.12.2008, 09:13
Die ach so schlimme Krise soll doch erst ab 1.1 2009 beginnen.

Also noch schnell das Weihnachtsgeld verpulvern.:cool: ;)

Ist auch meine Strategie: einkaufen bevor der Staat an mein Geld kommt. Was man (gekauft) hat, das hat man. :Lachen2:

binogu
14.12.2008, 09:58
Nach dem Lesen Eurer Postings bin ich echt erleichtert.

:liebe053:

Da ich meinen Lebensunterhalt im Einzelhandel verdiene, bin ich doch sehr stark vom Konsumverhalten der Deutschen Jammernation abhängig.

:(

Wenn es Alle jeden Tag lesen und hören "REZESSION" ... "SCHLIMM" ... "UNS GEHT ES SCHLECHT" dann denken und glauben es auch irgendwann Alle und es wird tatsächlich zum Rückgang der Wirtschaft kommen ... viel schneller und stärker als eigentlich "notwendig".

Die Deutschen jammern halt gerne ... eigentlich pervers angesichts der Lage in Athen, Simbabwe, Indien, etc etc ... :Nee:

Meingott ... uns in Deutschland gehts doch wirklich sehr gut, oder?

So gut sogar, dass wir uns ständig Gedanken über unseren selbst auferlegten Freizeitstress machen müssen ... oder wie Faris mal sagte: Leistungssport ist ein Luxusprodukt unserer Wohlstandgesellschaft.

Also: nicht Jammern, sondern immer fleissig konsumieren :Huhu:

Dann bleibts auch gut! :bussi:

powermanpapa
14.12.2008, 13:40
was ich momentan auch noch nicht so wirklich verstehe

dieses Gejammere wegen einer Rezession?

die reden von 2% Rückgang?

NA UND? wenn ich nächstes jahr nur 2% weniger hab als dieses, dann lass ichs richtig krachen

wenn ich 30% weniger hab, dann ist es das was ich vor 2 Jahren hatte, auch da brauchte ich nicht hungern und hatte sogar ein bisschen mehr Zeit um im Wald rumzurennen

aber ich bin auch nicht der hellste, vielleicht kapiere ich das deshalb auch nicht

kuestentanne
14.12.2008, 13:55
Es wäre kein Problem, wenn alle 2% weniger hätten, es wird sich aber anders verteilen. Die, die arbeitslos werden, haben dann ganz viel weniger und die, die ihre Arbeit behalten unter Umständen sogar mehr.

TriVet
14.12.2008, 14:06
Ist ein schwieriges Thema; man weiß ja auch nie, was ist Fakt, was ist Lobbyarbeit, was ist prophylaktisches Wehklagen ("Die Klage ist des Kaufmanns Gruß!"), was ist sonstiges....
Lesenswert hierzu z.B. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29286/1.html

schoppenhauer
14.12.2008, 17:13
was ich momentan auch noch nicht so wirklich verstehe

dieses Gejammere wegen einer Rezession?

die reden von 2% Rückgang?

NA UND? wenn ich nächstes jahr nur 2% weniger hab als dieses, dann lass ichs richtig krachen



Da bist du ja wieder. Hatte schon Angst, dass du den Dudes hier das Feld gänzlich überlassen hast.

Die 2% werden vor allem dann ein Problem, wenn die Produktivität um 3 % steigt. Dann kann man - einfach gesagt - schon mal jeden 20'ten Beschäftigten allein wegen diesen Effekten nach Hause schicken. Wenn dann alle noch depressiver werden, gibts im nächsten Jahr 3 % Minus und 4% Produktivitätssteigerung, da die, die noch einen Job haben, alles geben...

tobi_nb
14.12.2008, 19:24
....

powermanpapa
14.12.2008, 22:21
Da bist du ja wieder. Hatte schon Angst, dass du den Dudes hier das Feld gänzlich überlassen hast.

Die 2% werden vor allem dann ein Problem, wenn die Produktivität um 3 % steigt. Dann kann man - einfach gesagt - schon mal jeden 20'ten Beschäftigten allein wegen diesen Effekten nach Hause schicken. Wenn dann alle noch depressiver werden, gibts im nächsten Jahr 3 % Minus und 4% Produktivitätssteigerung, da die, die noch einen Job haben, alles geben...

ja aber...

vielleicht gehts dann doch irgendwann auch mal hier wie in Griechenland los und ich befürchte das dann wenn es so passieren täte, womöglich nicht so "zärtlich" wie dort z.zt. passieren könnte

tobi_nb
14.12.2008, 22:34
....

dude
14.12.2008, 22:47
Ich hab' das in Athen nur am Rande mitbekommen. Kann mich da bitte mal jemand aufklaeren. Ist das schlimmer als einst in Paris oder gar L.A.?
Vielleicht sollte ich mal meinen Bekannten in Athen mailen. Die Wohnen in der Innenstadt. Ich befuerchte beinahe, dass die das auch bloss aus der Zeitung kennen.

schoppenhauer
14.12.2008, 23:27
Ich hab' das in Athen nur am Rande mitbekommen. Kann mich da bitte mal jemand aufklaeren. Ist das schlimmer als einst in Paris oder gar L.A.?


Scheinst dich gut zu assimilieren. 80% aller Amis wissen nicht, wo Griechenland liegt. 95% kennen Aristoteles nicht. :Huhu:

neonhelm
14.12.2008, 23:44
95% kennen Aristoteles nicht. :Huhu:

War das nicht so'n griechischer Reeder mit Beziehungen zur First Lady? :confused: :Lachen2:

dude
15.12.2008, 01:22
Scheinst dich gut zu assimilieren. 80% aller Amis wissen nicht, wo Griechenland liegt. 95% kennen Aristoteles nicht. :Huhu:

Ich geb' wie immer alles.
Ohne TV ausgeruestet reicht es gerade mal fuer die Schlagzeilen von FAZ, SZ und NZZ via iGoogle.

Apropos Athen: schoene Stadt. Kann man leben.

powermanpapa
15.12.2008, 06:58
1000 Jahre Geschichte zeigen, dass die Deutschen viel zu lethargisch sind, um richtig zu revolutionieren. Die Deutschen wollen geführt werden, und keine Entscheidungen treffen, damit sie über die meckern können, die sie führen und entscheiden.

P.S.: Ist nur meine subjektive Meinung, aber gemessen an dem was die Deutschen jammern, müssten wir uns schon seit Jahren im Krieg befinden.

P.P.S.: Meiner Meinung jammern die Deutschen zurecht, mich ärgert nur, dass den Worten keine Taten folgen.

Will sich ja keiner gleich Terrorist schimpfen lassen, nur weil man sich nicht mehr verarschen und offensichtlich belügen lassen will

------

ansonsten
logisch, hier gehts jedem so gut das er sich mit jeder Aktion nur verschlechtern würde

---fehlt also nochn bisschen was bis zur Revolution

aber wer weiß, man sollte nie Nie sagen

tobi_nb
15.12.2008, 09:26
....

kupferle
15.12.2008, 09:34
Es gibt soviele Möglichkeiten des Protests, ohne dass man zum Terroristen wird.Und manche Dinge erfordern noch nicht mal viel Aufwand.

Wahlprotest /-boykott
Demonstrationen / Generalstreik
Kaufboykott





So schlecht, dass die Deutschen revoltieren, wird es selbigen nie gehen.

In jedem steckt doch ein kleiner Beamter.
Geführt werden, Verantwortung ablehnen und dann darüber meckern.

So sind wir halt erzogen worden:Cheese: :Lachen2:

Jammern ist immer besser wie handeln!

powermanpapa
15.12.2008, 09:44
Es gibt soviele Möglichkeiten des Protests, ohne dass man zum Terroristen wird.Und manche Dinge erfordern noch nicht mal viel Aufwand.

Wahlprotest /-boykott
Demonstrationen / Generalstreik
Kaufboykott
.

findest du?

Ich boykotiere unsere Parteien so lange ich wählen darf, es war nie das dabei das mir wirklich vollumfänglich zugesagt hätte--und das mit dem "geingeren Übel"? das war mir dann doch nicht das richtige---ich glaub denen ist aber absolut wurscht ob und wen ich wähle

Demonstrationen? auch da hatte ich noch nicht den Eindruck als irgendeine davon wirklich etwas verändert hätte

nicht mal in Frankreich, wo es dabei richtig zur Sache geht---am Ende ist es doch genau so wie es war---eher noch ein bisschen schlechter

Kaufboykott? tja, zum totalen habe ich mich leider noch nicht durchringen können

Also beschränk ich mich aufs Jammern?
----nöö, das ist nunmal der allerschlechteste Weg etwas zu ändern

neonhelm
15.12.2008, 09:49
Es gibt soviele Möglichkeiten des Protests, ohne dass man zum Terroristen wird.Und manche Dinge erfordern noch nicht mal viel Aufwand.

Wahlprotest /-boykott
Demonstrationen / Generalstreik
Kaufboykott



Wahlprotest? Soso, die Wahl zwischen Pest und Cholera. Macht korrumpiert. Punkt.

Demonstrationen? Für gleiche Bedingungen für alle Menschen? Viel Spaß beim in der Kälte stehen.

Kaufboykott? Ist es nicht egal, welches Auto ich kaufe? Ein Desaster für die Umwelt sind sie alle.


Geführt werden, Verantwortung ablehnen und dann darüber meckern.

Das ist, glaube ich, ein typisch menschliches Verhalten und hat eher weniger mit Nationalität zu tun.

keko
15.12.2008, 09:55
Lesenswert hierzu z.B. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29286/1.html

Ja, man ahnt es schon längst, was da auf uns zukommt. :cool:

powermanpapa
15.12.2008, 10:02
Ja, man ahnt es schon längst, was da auf uns zukommt. :cool:

in anderen Ländern war es schon immer so

ich kann mir aber nicht vorstellen das es auch hier funktionieren wird

-Change-? ;) nur schaunmermal wie? :)

keko
15.12.2008, 10:07
in anderen Ländern war es schon immer so

ich kann mir aber nicht vorstellen das es auch hier funktionieren wird

-Change-? ;) nur schaunmermal wie? :)

Also ich könnte sehr gut auch ohne einen Job leben. Hab genug Dinge im Kopf, mit denen ich mich den Tag über beschäftigen könnte. Was dann halt fehlt ist das Geld.

tobi_nb
15.12.2008, 10:09
....

neonhelm
15.12.2008, 10:22
Na da frag mal Dude


Wieso hab ich gewusst, das du damit kommst? :Lachen2:


Und es wurden doch tatsächlich Versprechungen seitens der Konzernführung gemacht, wenn ihr 2-3 Monate auf euren Lohn verzichtet besteht die Möglichkeit, dass sich ein Käufer findet.

Alle die, mit Schulden, Haus, Kindern haben zwar gejammert aber letztendlich zugestimmt. Am Ende gab's trotzdem die Pleite und 3 Monate ohne Geld.

Was sagt dir das? Mach dich selbstständig, such dir von einander unabhängige Kunden, pack genügend Kohle auf's Konto und wenn's zum Schluss doch schiefgehen sollte, beißt du halt in den sauren Apfel und gehst auf Amt. Die Ressourcen, die du da noch zu Hause hast, reichen für gut 10 Jahre. :)

tobi_nb
15.12.2008, 10:24
....

neonhelm
15.12.2008, 10:26
Das hast du doch schon gewusst als du's geschrieben hast, mit dem Wissen der dumme tobi fällt drauf rein.

:Cheese:

Obwohl: Edith sagt, ich hab nur tobi gedacht, nicht dumm. :Huhu:

powermanpapa
15.12.2008, 10:33
Was sagt dir das? Mach dich selbstständig, such dir von einander unabhängige Kunden, pack genügend Kohle auf's Konto und wenn's zum Schluss doch schiefgehen sollte, beißt du halt in den sauren Apfel und gehst auf Amt. Die Ressourcen, die du da noch zu Hause hast, reichen für gut 10 Jahre. :)

nun

ich bin selbständig und habe voneinander unabhängige Kunden

von daher weiß ich, ist nicht ganz so leicht GENÜGEND Kohle auf einen Haufen zu packen ;) 10 Jahre überstehen ist ja nicht sooo schwer, aber wenn du da noch nicht wenigstens 80 bist, wirds kompliziert

ich sehe bei meiner gut durchgemischten Kundschaft, das keiner dabei wäre der 2009 himmelhochjauchzend erwartet

gerade auch meine Industriekundschaft mit amerikanischen Mutterkonzernen, da wird gespart, koste es was es wolle

FuXX
15.12.2008, 10:34
Hervorragernder Artikel.
Trifft meine Gedankenwelt zu 100%

Es sprechen nur 2 Dinge dagegen. Die menschliche Gier und die menschliche Dummheit.

Hier wären die Medien gefragt, die als aufklärendes Organ, den Menschen nicht verdummen,und aufwiegeln, sondern bilden. Und die der Politik auch die Zeit liesse den Prozess in Gange zu setzen. Damit könnten Politiker auch mal über eine (der ihrigen) Legislaturperiode hinausdenken.Ich find dieses Zitat gut: "Das Ende der Arbeit kann für die Menschheit einen großen Sprung nach vorn bedeuten. Wir müssen ihn aber auch wagen."
Jeremy Rifkin


Ich fuerchte aber, dass diese Entwicklung zu einer ernsthaften Bedrohung werden muss, bevor sie in eine Chance gewandelt wird. Der Umschwung zu einem wie auch immer gearteten Buergergeld, wird jedenfalls Reflexe bei Lobbygruppen ausloesen - da kommt sicher ne Menge Protektionismus zum Vorschein.

Ein etwas weniger drastischer und moeglicherweise fuer viele weniger bedrohlich wirkender Prozess waere eine Senkung der Wochenarbeitszeiten. Das geht nicht in allen Berufen, aber zum Beispiel in Montagehallen bei Autoherstellern waere das machbar. Im Moment ist es aber so, dass aufgrund der hohen Lohnnebenkosten selbst bei Jobs an Fliessbaendern, lieber eine Person fuer 50h angestellt wird, als 2 fuer 25 anzustellen.

Mal gucken was passiert.

FuXX

neonhelm
15.12.2008, 10:39
von daher weiß ich, ist nicht ganz so leicht GENÜGEND Kohle auf einen Haufen zu packen ;) 10 Jahre überstehen ist ja nicht sooo schwer, aber wenn du da noch nicht wenigstens 80 bist, wirds kompliziert

ich sehe bei meiner gut durchgemischten Kundschaft, das keiner dabei wäre der 2009 himmelhochjauchzend erwartet

gerade auch meine Industriekundschaft mit amerikanischen Mutterkonzernen, da wird gespart, koste es was es wolle

Ich habe ja auch nicht gesagt, das es einfach oder leicht ist. Aber das Risiko trage ich als Arbeitnehmer genauso, wie als Selbstständiger. Dann doch lieber selbstständig, oder nicht?

powermanpapa
15.12.2008, 10:44
Ich habe ja auch nicht gesagt, das es einfach oder leicht ist. Aber das Risiko trage ich als Arbeitnehmer genauso, wie als Selbstständiger. Dann doch lieber selbstständig, oder nicht?

Ich möchte nie wieder zurück in ein Angestellten Verhältnis

---aber ob das Risiko als Angestellter das gleiche ist wie als Selbständiger? ich wage es zu bezweifeln :Huhu:

ich hab zb noch keinen Hauch Ahnung ob ich im Januar auch nur irgendetwas zu arbeiten habe damit ich die laufenden Kosten tragen kann

--naja, da ich das aber nun schon gut 15 Jahre kenne, belastet es mich nicht übermässig

neonhelm
15.12.2008, 10:47
Der hier (http://www.neuer-weg.de/politik/diverses/frithjofbergmann.htm) meinte mal mit einem Augenzwinkern zu mir, dann hätte man auch wieder Zeit, sich mit den wirklich wichtigen Dingen zu beschäftigen wie zB Zeit und Muße für Spaß mit den Mädels... ;)

powermanpapa
15.12.2008, 10:48
Ich fuerchte aber, dass diese Entwicklung zu einer ernsthaften Bedrohung werden muss, bevor sie in eine Chance gewandelt wird....
Mal gucken was passiert.

FuXX

äähm, das ist es auch was ich in Bezug auf solchen "Krisen" glaube

Veränderungen---also wirklich solche die so zu bezeichnen waren, hat man eigentlich immer nur mit ABSOLUTER Veränderung erzielt
---2. Weltkrieg----

schon im Irak und in Afghanistan sieht man sehr deutlich das halbherzige Aktionen überhaupt nichts bewirken

und das reinstopfen von egal vielen Milliarden in Banken und KFZ Industrie, bewirkt vorher lose Versprechen und nachher das vergessen der selbigen und es geht weiter wie bisher

neonhelm
15.12.2008, 10:49
ich hab zb noch keinen Hauch Ahnung ob ich im Januar auch nur irgendetwas zu arbeiten habe damit ich die laufenden Kosten tragen kann

Die Lehmann-Banker sind auch morgens in dem Glauben in die City gefahren, sie hätten Arbeit...

powermanpapa
15.12.2008, 10:53
Der hier (http://www.neuer-weg.de/politik/diverses/frithjofbergmann.htm) meinte mal mit einem Augenzwinkern zu mir, dann hätte man auch wieder Zeit, sich mit den wirklich wichtigen Dingen zu beschäftigen wie zB Zeit und Muße für Spaß mit den Mädels... ;)

Ein Freund und ich haben gestern beschlossen uns 2 verfallene Almen in der Schweiz zu kaufen und dort Kühe und Ziegen züchten

ich überlege das zu erweitern und biete dann "Sportseminare" für gestresste Manager an :)

powermanpapa
15.12.2008, 10:55
Die Lehmann-Banker sind auch morgens in dem Glauben in die City gefahren, sie hätten Arbeit...

Bist du sicher?

TriVet
15.12.2008, 10:59
Ich möchte nie wieder zurück in ein Angestellten Verhältnis
---aber ob das Risiko als Angestellter das gleiche ist wie als Selbständiger? ich wage es zu bezweifeln :Huhu:
ich hab zb noch keinen Hauch Ahnung ob ich im Januar auch nur irgendetwas zu arbeiten habe damit ich die laufenden Kosten tragen kann
--naja, da ich das aber nun schon gut 15 Jahre kenne, belastet es mich nicht übermässig

Full Ack, zumindest belastet es mich noch nicht übermäßig.

Bei uns (aktuell 4,XX % Arbeitslosigkeit, noch) haben zumindest die ersten Firmen Kurzarbeit, das merken die Leute schon; auch wenn sie teilweise noch ganz gut rauskommen; andere knappsen dann schon.....

neonhelm
15.12.2008, 11:01
Ein Freund und ich haben gestern beschlossen uns 2 verfallene Almen in der Schweiz zu kaufen und dort Kühe und Ziegen züchten

ich überlege das zu erweitern und biete dann "Sportseminare" für gestresste Manager an :)

Nicht das schlechteste 2. Standbein. Ich kenne Leute, die haben für sowas deutlich 4-stellige Eurobeträge ausgegeben. Die haben sogar noch freiwillig auf Essen verzichtet... :Cheese:

neonhelm
15.12.2008, 11:02
Bist du sicher?

Die Masse der Angestellten mit Sicherheit.

keko
15.12.2008, 11:06
Full Ack, zumindest belastet es mich noch nicht übermäßig.

Bei uns (aktuell 4,XX % Arbeitslosigkeit, noch) haben zumindest die ersten Firmen Kurzarbeit, das merken die Leute schon; auch wenn sie teilweise noch ganz gut rauskommen; andere knappsen dann schon.....

Wart mal ab. Hier im Stuttgarter Raum hängt doch fast jeder Arbeitsplatz irgendwie am Auto. Das Ganze ist zudem sehr exportabhängig. Das kann noch lustig werden, wenn die Ausländer keine Autos mehr kaufen. Daimler hat von Januar bis März schon Kurzarbeit angemeldet und die Leute letzte Woche schon in weihnachtsurlaub geschickt. Da ist´s schnell vorbei mit "Musterländle".

FuXX
15.12.2008, 11:07
1000 Jahre Geschichte zeigen, dass die Deutschen viel zu lethargisch sind, um richtig zu revolutionieren. Die Deutschen wollen geführt werden, und keine Entscheidungen treffen, damit sie über die meckern können, die sie führen und entscheiden.

P.S.: Ist nur meine subjektive Meinung, aber gemessen an dem was die Deutschen jammern, müssten wir uns schon seit Jahren im Krieg befinden.

P.P.S.: Meiner Meinung jammern die Deutschen zurecht, mich ärgert nur, dass den Worten keine Taten folgen.Vielleicht ging es den Deutschen nur nicht schlecht genug?

An den Montagsdemonstrationen vor dem Mauerfall hat man gesehen, dass es auch in Deutschland irgendwann zu Protesten kommt - wieso sollten Deutsche auch anders sein als Franzosen oder sonst jemand? Die Montagsdemonstrationen waren nicht gewaltaetig, aber das hat ja diverse Gruende. Es handelte sich um die breite Masse, nicht um radikale linke oder rechte, die da demonstriert haben. Und wer weiss, wenn sich ein weiteres Jahr nichts getan haette, dann waeren die Demos vll auch anders abgelaufen.

Und im Westen, wie nach der Wende auch im Osten, geht es uns Deutschen viel zu gut um eine Revolution zu starten. Sollten irgendwann mal 30-50% arbeitslos sein, dann sieht das moeglicherweise ganz anders aus - es sei denn es gibt eben sowas wie ein Grundeinkommen.

FuXX

powermanpapa
15.12.2008, 11:23
Vielleicht ging es den Deutschen nur nicht schlecht genug?

An den Montagsdemonstrationen vor dem Mauerfall hat man gesehen, dass es auch in Deutschland irgendwann zu Protesten kommt - wieso sollten Deutsche auch anders sein als Franzosen oder sonst jemand? Die Montagsdemonstrationen waren nicht gewaltaetig, aber das hat ja diverse Gruende. Es handelte sich um die breite Masse, nicht um radikale linke oder rechte, die da demonstriert haben. Und wer weiss, wenn sich ein weiteres Jahr nichts getan haette, dann waeren die Demos vll auch anders abgelaufen.

Und im Westen, wie nach der Wende auch im Osten, geht es uns Deutschen viel zu gut um eine Revolution zu starten. Sollten irgendwann mal 30-50% arbeitslos sein, dann sieht das moeglicherweise ganz anders aus - es sei denn es gibt eben sowas wie ein Grundeinkommen.

FuXX

Aber was genau sollte sich damit ändern?

wird unsere Regierung dann innerhalb kürzester Zeit einmal das von uns erwirtschaftete Geld mit Hirn und Verstand zu unsrer aller Nutzen einsetzen?

irgendwie kann ich das nicht glauben

und so sehr ich das mit dem Grundeinkommen auch verstehen möchte

ich befürchte wenn jetzt ein Arbeitsloser 750€ im Monat hat und der L Milch 1,15 kostet

das wenn er dann 1500 pM bekommt dann auch der L Milch sich mindest verdoppeln wird

wem also genau wäre damit geholfen?

Hugo
15.12.2008, 11:36
Aber was genau sollte sich damit ändern?

wird unsere Regierung dann innerhalb kürzester Zeit einmal das von uns erwirtschaftete Geld mit Hirn und Verstand zu unsrer aller Nutzen einsetzen?

irgendwie kann ich das nicht glauben

und so sehr ich das mit dem Grundeinkommen auch verstehen möchte

ich befürchte wenn jetzt ein Arbeitsloser 750€ im Monat hat und der L Milch 1,15 kostet

das wenn er dann 1500 pM bekommt dann auch der L Milch sich mindest verdoppeln wird

wem also genau wäre damit geholfen?


die idee hinterm grundeinkommen ist ja, dass so viel produziert wird, dass der preis nicht mehr von der arbeitsleistung der menschen abhängt.
sprich...es "gibt" keinen bauern mehr der sich die taschen voll machen will, so dass der liter gleich viel kosten würde....milch is da n doofes beispiel weil man kühe nicht mal eben so um 100% in der produktivität steigern kann aber seis drum.

ich seh da trotzdem probleme....und der titel 20/80 deutets ja schon an....irgendwelche "20%" "müssen" halt doch noch arbeiten...aber wie bewegt man die dazu? machen dies weils spaß macht, oder weils MEHR geld gibt? und wenn letzteres, woher kommt das "mehr" und drehn wir uns dann nicht doch im kreis.

fördert das "bürgergeld" nicht auch n stückweit die ohnehin stark voranschreitende degeneration der empfänger.

Ich glaub nicht dass das konzept so ohne weiteres aufgehn würde...die meisten menschen wollen keine verantwortung übernehmen, erst recht nicht für sich selbst...wo kommen wir denn hin, wenn keiner mehr gesagt bekommt was er den lieben langen tag machen soll und er sich um die gestaltung seiner "freizeit" selbst kümmern muss:Nee:

powermanpapa
15.12.2008, 11:41
die idee hinterm grundeinkommen ist ja, dass so viel produziert wird, dass der preis nicht mehr von der arbeitsleistung der menschen abhängt.
sprich...es "gibt" keinen bauern mehr der sich die taschen voll machen will, so dass der liter gleich viel kosten würde....milch is da n doofes beispiel weil man kühe nicht mal eben so um 100% in der produktivität steigern kann aber seis drum.
....:

Visionäre sind schon nett anzuhören

aber vielleicht beschränken die sich dann doch lieber auf Ideengeber beim Spielberg

Allerdings machbar zur Veränderung wäre sehr vieles

nur packts halt keiner an

ist eben auch das mit der Verantwortung zu übernehmen

viele nicht mal mehr für sich selbst

fast alle auf keinen fall für andere

Mad Max
15.12.2008, 12:09
ich seh da trotzdem probleme....und der titel 20/80 deutets ja schon an....irgendwelche "20%" "müssen" halt doch noch arbeiten...aber wie bewegt man die dazu? machen dies weils spaß macht, oder weils MEHR geld gibt? und wenn letzteres, woher kommt das "mehr" und drehn wir uns dann nicht doch im kreis.

... das wäre dann der Ersatz für die Wehrpflicht und die dienstzeit wären 2 - 5 Jahre.
Danach wird mann/Frau als Reservist bzw. "Lehrer" eingesetzt, was weitere 2 Jahre wären.
Uiuiui das klingt gruselig :Nee: :Nee:

dude
15.12.2008, 12:26
ich überlege das zu erweitern und biete dann "Sportseminare" für gestresste Manager an :)

10 Jahre zu spaet.
Aber die Zeit kommt bestimmt wieder, wo Geld fuer solche Sachen rausgeworfen wird. Fringe benefits funktionieren besser als eine Gehaltserhoehung. Doch ob die Manager von morgen, die Generation Y, Deine Sportseminare auf der Alm wirklich wollen? Die heutigen Manager werden wenigstens teilweise noch an ihre Kindheit erinnert ('draussen spielen'/'rumraeubern') und bekommen dadurch ein warmes Gefuehl. Die Y'er sind anders.

dude
15.12.2008, 12:31
Die Lehmann-Banker sind auch morgens in dem Glauben in die City gefahren, sie hätten Arbeit...

Nein. ;)
Freitag Abend gingen sie im Glauben nach Hause, sie haetten Arbeit. Sonntag nachmittag sickerten die ersten Geruechte durch und kursierten per email. Sonntag Abend raeumten die Ersten ihren Arbeitsplatz und sicherten Dokumente (btw, wo habt ihr Eure persoenlichen und Networking-Kontakte und gespeichert? Alle privat? Sehr gut.).

powermanpapa
15.12.2008, 12:34
10 Jahre zu spaet.
Aber die Zeit kommt bestimmt wieder, wo Geld fuer solche Sachen rausgeworfen wird. Fringe benefits funktionieren besser als eine Gehaltserhoehung. Doch ob die Manager von morgen, die Generation Y, Deine Sportseminare auf der Alm wirklich wollen? Die heutigen Manager werden wenigstens teilweise noch an ihre Kindheit erinnert ('draussen spielen'/'rumraeubern') und bekommen dadurch ein warmes Gefuehl. Die Y'er sind anders.

auch wurscht

eigentlich müsste ich mich dann ja doch wieder fremdbestimmen lassen

neonhelm
15.12.2008, 12:40
Nein. ;)
Freitag Abend gingen sie im Glauben nach Hause, sie haetten Arbeit. Sonntag nachmittag sickerten die ersten Geruechte durch und kursierten per email. Sonntag Abend raeumten die Ersten ihren Arbeitsplatz und sicherten Dokumente (btw, wo habt ihr Eure persoenlichen und Networking-Kontakte und gespeichert? Alle privat? Sehr gut.).

Haarspalter... :Lachen2:

kullerich
15.12.2008, 14:23
Revolution als selbstzweck ist natürlich sinnentleert. Wenn ich aber heute 18+ wäre, hätte ich schon das Gefühl, dass die Generationen vor mir auf meine Kappe leben. Sowohl was finanzielle als auch ökologische Ressourcen angeht. Natürlich lebt die heutige 18+ Generation auch finanziell (wie früher auch) von der Generation davor, dass man aber um Zukunftschancen beraubt wird sollte einem schon zu denken geben.

.

Lieber Frank,

als du und ich 18+ x (x < 5) waren, da war das aber nicht wesentlich anders, denn schon damals war zu sehen, dass die verwaltende/regierende Generation kein Interesse an "Nachwuchsförderung" hatte, wie beispielsweise am Bauzustand der Lehranstalten und auch an Dingen wie dem "AIP" als Bremse für die Ärzteausbildung und dem verlängerten Wehrdienst/Zivildienst und Jungen-Feindlichem "Die Rente ist sicher"-Politik zu sehen war. Der Geburtsjahrgang 1940 +-5 hat sich mit großen Löffeln aus den Wiederaufbau-Gewinnen bedient und (anhand seiner Erfahrungen gar nicht mal unverständlich, trotzdem dumm) dieses Setup für das "Normale" gehalten.

Und die Proteste unserer "Generation" sind am besten von Walter Moers beschrieben
("Revolte an der FH M'Gladbach, der Joghurt in der Mensa ist schimmlig, es kommt zu Tumulten...").

Gruß
kullerich

keko
15.12.2008, 14:37
Und die Proteste unserer "Generation" sind am besten von Walter Moers beschrieben
("Revolte an der FH M'Gladbach, der Joghurt in der Mensa ist schimmlig, es kommt zu Tumulten...").

Gruß
kullerich

Ok, wir haben also revolutionsmässig versagt, dann liegt es an uns, unsere Kinder zu Revoluzzern zu erziehen, die mit offenen Augen durchs Leben gehen. Oder werden es doch angepasste Paschas werden? Blinde Nachmacher, eklige Schleimer, brave Mittelscheitler? :cool:

(....und 70.3-Starter :-)

neonhelm
15.12.2008, 14:47
Ok, wir haben also revolutionsmässig versagt, dann liegt es an uns, unsere Kinder zu Revoluzzern zu erziehen, die mit offenen Augen durchs Leben gehen. Oder werden es doch angepasste Paschas werden? Blinde Nachmacher, eklige Schleimer, brave Mittelscheitler? :cool:

(....und 70.3-Starter :-)

Haben das nicht alle? Wenn ich so auf die letzten 100 Jahre zurück blicke, war da niemand erfolgreich und auch dem Marsch durchs Establishment ist eine ganze Generation zum Opfer gefallen.

powermanpapa
15.12.2008, 14:48
Ok, wir haben also revolutionsmässig versagt, dann liegt es an uns, unsere Kinder zu Revoluzzern zu erziehen, die mit offenen Augen durchs Leben gehen. Oder werden es doch angepasste Paschas werden? Blinde Nachmacher, eklige Schleimer, brave Mittelscheitler? :cool:

(....und 70.3-Starter :-)

wir habens in der Hand --du und ich und die anderen hier die Kinder haben

---bei mir scheints funktioniert zu haben :cool: so oft wie ich wegen meines "Kleinen" in die Schule muss :confused:

wie stand noch auf dem letzten Verweis....."Sein Respekt Erwachsenen gegenüber lässt zu wünschen übrig"

aber nachdem die Lehrer erkannten welches Menschen Kind er ist, gaben sie nach :Peitsche:

kullerich
15.12.2008, 14:59
Ok, wir haben also revolutionsmässig versagt, dann liegt es an uns, unsere Kinder zu Revoluzzern zu erziehen, die mit offenen Augen durchs Leben gehen. Oder werden es doch angepasste Paschas werden? Blinde Nachmacher, eklige Schleimer, brave Mittelscheitler? :cool:

(....und 70.3-Starter :-)

Was soll denn bitte "revolutionsmäßig versagt" sein? Die Revolution ist kein Ziel an sich, sie kann nur durch den erhofften Endzustand gerechtfertigt sein (sagt sogar Marx [Karl, nicht Reinhard])! Und da m.E. alle Menschen immer in der Übergangszeit leben werden, sollte man darauf achten, dass der Übergangsprozess nicht unbedingt blutig etc. wird.

Meine Kinder zum "mit offenen Augen durchs Leben gehen" zu erziehen, bzw. ihnen das vorleben (wer erzieht denn?) ist natürlich sehr richtig...

Gruß
kullerich

Hugo
15.12.2008, 15:07
aber nachdem die Lehrer erkannten welches Menschen Kind er ist, gaben sie nach :Peitsche:

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Helmut S
15.12.2008, 15:09
Die Revolution ist kein Ziel an sich, sie kann nur durch den erhofften Endzustand gerechtfertigt sein ...

Sehr richtig! Das bringt mich zu der Frage: Was soll den eigentlich genau revolutioniert werden und wohin und vor allem womit?

Eine mögliche Antwort auf diese Fragen findet man übrigens in diesem (sehr unterhaltsamen) Buch (http://www.amazon.de/anarchistischer-Bankier-ausgefallenes-Abendessen-Wagenbach/dp/3803111056/ref=sr_1_4?ie=UTF8&s=books&qid=1229350022&sr=8-4) :)

peace Helmut

F 18
15.12.2008, 15:14
Lieber Frank,

als du und ich 18+ x (x < 5) waren, da war das aber nicht wesentlich anders, denn schon damals war zu sehen, dass die verwaltende/regierende Generation kein Interesse an "Nachwuchsförderung" hatte, wie beispielsweise am Bauzustand der Lehranstalten und auch an Dingen wie dem "AIP" als Bremse für die Ärzteausbildung und dem verlängerten Wehrdienst/Zivildienst und Jungen-Feindlichem "Die Rente ist sicher"-Politik zu sehen war. Der Geburtsjahrgang 1940 +-5 hat sich mit großen Löffeln aus den Wiederaufbau-Gewinnen bedient und (anhand seiner Erfahrungen gar nicht mal unverständlich, trotzdem dumm) dieses Setup für das "Normale" gehalten.

Und die Proteste unserer "Generation" sind am besten von Walter Moers beschrieben
("Revolte an der FH M'Gladbach, der Joghurt in der Mensa ist schimmlig, es kommt zu Tumulten...").

Gruß
kullerich


Natürlich war damals der Trend schon erkennbar, Arschlöcher die ihre Pfründe ohne Not verteidigen hats schon immer gegeben. Aber man kann nicht behaupten, dass wir keine beruflichen Perspektiven hatten. Es gab auch keine Massenentlassungen bei Rekordgewinnen und niemand wäre für 2DM pro Stunde dauerhaft arbeiten gegangen.

Es ist auch nicht jeder mit Zweitwagen Luftverpestend durch die Welt gerollt, bei mir waren Leute in der Klasse, die hatten in ihrer Familie kein Auto. Alberne Spritfressende Geländewägen die 15 Liter brauchen um durch den Großstadtdschungel zu fahren gabs auch keine.(Sicher liegt das am "Fortschritt", bevor mich jetzt jemand belehren will, dass wir damals auch keine besseren Menschen waren, was mir durchaus bewußt ist).

Was unsere Schule anging war sowohl Bauzustand als auch Klassenstärke und Betreuungsumfang (nicht Betreungsqualität, mir war das damals deutlich zu konservativ) als gut zu bezeichen.

Was meine Revolte angeht, endete die mit Schulrausschmiss und hat mich elend viel Arbeit und eine Ehrenrunde gekostet.
daraus habe ich gelernt, dass beim Sturm auf die Bastille der Großteil nicht mitstürmt, ich habe mich später bemüht nicht immer der erste zu sein, der meckert (was mir selten gelingt). Eigentlich schade drum, aber alleine machts keinen Sinn

neonhelm
15.12.2008, 15:31
daraus habe ich gelernt, dass beim Sturm auf die Bastille der Großteil nicht mitstürmt,

Danke für den Satz. Da musste ich doch in Erinnerung schmunzeln. :Huhu: :)

keko
15.12.2008, 15:40
Was soll denn bitte "revolutionsmäßig versagt" sein? Die Revolution ist kein Ziel an sich, sie kann nur durch den erhofften Endzustand gerechtfertigt sein

Ich finde, ich habe versagt. War im Jugendnaturschutz, habe Frösche über die Straße getragen und gegen eine ein Staudamm demonstriert. Dann bisschen gegen Atomkraft, gegen F.J. Strauss. Hätte aber mehr machen sollen, lauter schreien.

tobi_nb
15.12.2008, 15:43
....

Phlip
15.12.2008, 15:49
komischerweise wurden die meisten Töchter trotzdem vergewaltigt. Aber nicht, weil der (meist besoffene) Russe so clever war, sondern weil Mütter anderer Töchter die Verstecke verraten haben um die eigenen zu schützen.

Und genau aus diesem Grund wird das vorhin diskutierte 80:20 Modell nie funktionieren.

neonhelm
15.12.2008, 15:52
Ich finde, ich habe versagt. War im Jugendnaturschutz, habe Frösche über die Straße getragen und gegen eine ein Staudamm demonstriert. Dann bisschen gegen Atomkraft, gegen F.J. Strauss. Hätte aber mehr machen sollen, lauter schreien.

Ich hab das mit der Beteiligung an der Demokratie (im weitesten Sinne) ja mehrfach durch. Es ist immer das gleiche: Es geht um persönliche Macht und Eitelkeiten, vor allem, wenn's dann was zu verteilen gibt (und seien es auch nur Pöstchen). Die "Sache" bleibt da als erstes auf der Strecke.

Insofern mach ich mir da keine Vorwürfe, ich hätte versagt oder wäre nicht laut genug gewesen. Den einzigen Vorwurf, den ich mir machen könnte, wäre, ich war nicht egoistisch genug.

F 18
15.12.2008, 15:53
...das musstest du lernen??


Ich habs bis heute noch nicht akzeptiert

F 18
15.12.2008, 15:56
Den einzigen Vorwurf, den ich mir machen könnte, wäre, ich war nicht egoistisch genug.

Das ist meist die Quintessenz, glücklicherweise kommt die Erkenntnis oft so spät, dass zumindest die, die es versucht haben keinen großen Schaden mehr anrichten können, weil die Jobs der richtigen Katastrophenverursacher dann schon lange mit wirbellosen besetzt sind.

dude
15.12.2008, 16:17
Ich finde, ich habe versagt. War im Jugendnaturschutz, habe Frösche über die Straße getragen und gegen eine ein Staudamm demonstriert. Dann bisschen gegen Atomkraft, gegen F.J. Strauss. Hätte aber mehr machen sollen, lauter schreien.

Eine anstaendige Scham gehoert bei einem guten Deutschen einfach dazu.
Mach' Dir also nix draus.

F 18
15.12.2008, 16:18
Eine anstaendige Scham gehoert bei einem guten Deutschen einfach dazu.
Mach' Dir also nix draus.

Wer keine hat schafft den Einbürgerungstest in den USA:Lachen2:

keko
15.12.2008, 16:22
Eine anstaendige Scham gehoert bei einem guten Deutschen einfach dazu.
Mach' Dir also nix draus.

Ich schäme mich ja nicht, dass ich nachts Kröten über die Bundesstrasse getragen habe. Ich ärgere mich nur, dass ich nicht auf mehr Stopp-Schilder "t Strauss!" geschrieben habe.

powermanpapa
15.12.2008, 16:22
Eine anstaendige Scham gehoert bei einem guten Deutschen einfach dazu.
Mach' Dir also nix draus.

Schadenfreude sicher auch :cool:

nachdem ich las das solche Typen wie Donald Trump auch in Zahlungs"not" geraten sind, das in Saudi Arabien das eine oder andere Ski Insel Projekt auf "Eis gelegt wurden

und nun dieser 50Mrd "Skandal" aufgetaucht ist

ja, es freut mich zu sehen das es auch an den "nachmirdieSinnflut" Typen nicht spurlos vorüber geht ;)

dude
15.12.2008, 16:26
Ich schäme mich ja nicht, dass ich nachts Kröten über die Bundesstrasse getragen habe. Ich ärgere mich nur, dass ich nicht auf mehr Stopp-Schilder "t Strauss!" geschrieben habe.

Schon klar, ich hab's verstandend.

dude
15.12.2008, 16:27
Schadenfreude sicher auch :cool:


Ach echt? ;)

dude
15.12.2008, 16:28
Wer keine hat schafft den Einbürgerungstest in den USA:Lachen2:

Dann weiss ich ja, woran ich noch arbeiten muss.
Ansonsten hilft halt doch bloss heiraten.

F 18
15.12.2008, 16:35
Ansonsten hilft halt doch bloss heiraten.

Ich mahne zur Vorsicht;)

dude
15.12.2008, 16:37
Ich mahne zur Vorsicht;)

Ist notiert.

F 18
15.12.2008, 16:37
Schadenfreude sicher auch

Vergib ihm, denn er weiß nicht was er anzettelt :Weinen: :Weinen:

Scotti
15.12.2008, 19:39
Ich schäme mich ja nicht, dass ich nachts Kröten über die Bundesstrasse getragen habe. Ich ärgere mich nur, dass ich nicht auf mehr Stopp-Schilder "t Strauss!" geschrieben habe.

War doch gar nicht nötig es auf mehr Schilder zu schreiben !

qbz
15.12.2008, 21:01
Ein Freund und ich haben gestern beschlossen uns 2 verfallene Almen in der Schweiz zu kaufen und dort Kühe und Ziegen züchten



damit profitiert man von der "Dauerkrise" der Bergbauern wegen zu hoher Produktionskosten und bekommt, mindestens solange die Schweiz gut verdient, also lebenslang, einen staatlich garantierten, gut bezuschussten Landschaftsschutzarbeitsplatz. :-) .

-qbz

qbz
26.12.2008, 03:47
eben bin ich auf einen m.E. ausgesprochen informativen Artikel über die historische Entwicklung sowie die inter- u. nationale Rolle der Schweizer Banken gestossen. Spannend.

Aufstieg und Fall der Schweizer Banken (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29381/1.html)

-qbz

powermanpapa
11.01.2009, 08:29
GASKRISE
Slowakei knipst Atomkraftwerk wieder an

Die letzten Gasreserven sind angebrochen, die Stromversorgung der Slowakei ist gefährdet. Deswegen hat die Regierung jetzt beschlossen, ein abgeschaltetes Atomkraftwerk wieder in Betrieb zu nehmen

Könnte das eine Krise sein/werden?

das sind immer meine Befürchtungen, wenn bei uns vehement demonstriert wird, sei es Kohlekraftwerke, oder eben KKWs

ohne Energie geht nichts mehr, da ist es mir jedoch bedeutend lieber die wird in unserem Land erzeugt

neonhelm
11.01.2009, 09:42
Könnte das eine Krise sein/werden?

das sind immer meine Befürchtungen, wenn bei uns vehement demonstriert wird, sei es Kohlekraftwerke, oder eben KKWs

ohne Energie geht nichts mehr, da ist es mir jedoch bedeutend lieber die wird in unserem Land erzeugt

Du hast natürlich in gewisser Weise recht. Aber ich weiss, dass ich nicht auf einem Haufen Atommüll sitzen möchte. Der Normale ist schon bedenklich genug...

Ganz abgesehen davon, frage ich mich, wie lange unsere Uranvorkommen denn noch ausreichen... :cool:

neonhelm
18.02.2009, 10:21
Kann mir mal einer erklären, warum die FDP, Fürsprecherin des freien Marktes, gerade bei ~18 Prozent gesehen wird? :confused:

F 18
18.02.2009, 10:40
Kann mir mal einer erklären, warum die FDP, Fürsprecherin des freien Marktes, gerade bei ~18 Prozent gesehen wird? :confused:

weil die Mehrheit immer noch glaubt, dass freier Markt nicht so gedacht ist wie er funktioniert.;)

Eine andere "Antwort" die ich dir in diesem Zusammenhang geben kann: Warum sehen sich Millionen das Dschungelcamp an?

outergate
18.02.2009, 10:52
Kann mir mal einer erklären, warum die FDP, Fürsprecherin des freien Marktes, gerade bei ~18 Prozent gesehen wird? :confused:

zur fürsprache des freien marktes gehört es auch, die selbstheilung des marktes zu propagieren.
will heißen: weniger staat, keine stützung, keine hilfe. pleite ist pleite.

im zuge der vielen voluminösen rettungsaktionen, von denen vermeintlich wenige was haben und für die - ebenso vermeintlich - viele bluten, sind das durchaus populäre positionen.

neonhelm
18.02.2009, 11:05
zur fürsprache des freien marktes gehört es auch, die selbstheilung des marktes zu propagieren.
will heißen: weniger staat, keine stützung, keine hilfe. pleite ist pleite.

Haben wir nicht gerade ein Marktversagen erlebt? Ich dachte immer, wo tot, da gibt es auch kein Heilen mehr... ;)

Ist es nicht scheinheilig, die Selbstheilungskräfte des Marktes zu propagieren, wenn man weiß, das alles unternommen wird, um einen Totalzusammenbruch zu vermeiden?

F 18
18.02.2009, 11:20
zur fürsprache des freien marktes gehört es auch, die selbstheilung des marktes zu propagieren.
will heißen: weniger staat, keine stützung, keine hilfe. pleite ist pleite.

im zuge der vielen voluminösen rettungsaktionen, von denen vermeintlich wenige was haben und für die - ebenso vermeintlich - viele bluten, sind das durchaus populäre positionen.

Und das macht dann die FDP, die Partei der Gebührenordnung für Freiberufler:Cheese:

Im übrigen glaube ich nicht, dass von den Rettungsaktionen wenige was haben. Wenn man die Banken umgehen lässt gibts vermutlich unter Anlegern so eine Panik, dass alle versuchen Ihre Mittel zurückzuholen und dann ist die Weltwirtschaftskrise sicher (wenn sie das jetzt nicht schon ist).

Falko
18.02.2009, 12:11
Interessanter Spiegel-Artikel (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,608327,00.html) zum Thema.

keko
19.02.2009, 07:58
Kann mir mal einer erklären, warum die FDP, Fürsprecherin des freien Marktes, gerade bei ~18 Prozent gesehen wird? :confused:

Vielleicht auf Grund mangelnder Alternativen? Denn kann man noch ernsthaft CDU/CSU wählen, wenn die Partei in einer derartigen Krisensituation, wie wir sie momentan haben, einen völlig unerfahrenen 37jährigen als Wirtschaftsminister platziert?

powermanpapa
19.02.2009, 08:03
..

, einen völlig unerfahrenen 37jährigen als Wirtschaftsminister platziert?

ich finds nicht soo tragisch

es kann durchaus gut sein mal einen jüngeren zu lassen, statt immer die alten Säcke mit dem Motto "das ham wir früher auch schon so gemacht"

nein! das muss nicht unbedingt schlecht sein

Das die vermeintlich "Erfahrenen" reihenweise in der Krise versagen, kriegen wir doch gezeigt

keko
19.02.2009, 08:32
ich finds nicht soo tragisch

es kann durchaus gut sein mal einen jüngeren zu lassen, statt immer die alten Säcke mit dem Motto "das ham wir früher auch schon so gemacht"

nein! das muss nicht unbedingt schlecht sein

Das die vermeintlich "Erfahrenen" reihenweise in der Krise versagen, kriegen wir doch gezeigt

Jung muß nicht schlecht sein, ganz und gar nicht. Aber wenn er selbst erst mal Erfahrungen sammeln muß, ist das ja eher ein Würfelspiel.

Pascal
19.02.2009, 08:44
Jung muß nicht schlecht sein, ganz und gar nicht. Aber wenn er selbst erst mal Erfahrungen sammeln muß, ist das ja eher ein Würfelspiel.

Wobei und da stimme ich PMP zu, die sog. "Erfahrenen" wohl tendenziell in der letzten Zeitspanne ganz schlechte Würfelspieler waren. Der Beraterstab im Ministerium dürfte ohnehin wenig ausgetauscht worden sein, insofern ist sicher noch ausreichend Erfahrung verblieben. Der Ideengeber ist meist der Minister selbst auch eher weniger, der muss meist "nur" gut verkaufen und darstellen können.

outergate
19.02.2009, 09:08
Wobei und da stimme ich PMP zu, die sog. "Erfahrenen" wohl tendenziell in der letzten Zeitspanne ganz schlechte Würfelspieler waren. Der Beraterstab im Ministerium dürfte ohnehin wenig ausgetauscht worden sein, insofern ist sicher noch ausreichend Erfahrung verblieben. Der Ideengeber ist meist der Minister selbst auch eher weniger, der muss meist "nur" gut verkaufen und darstellen können.

so siehts aus.
der austausch der staatssekretäre/abteilungsleiter würde mich mehr sorgen als ein ministerwechsel.

F 18
19.02.2009, 10:49
so siehts aus.
der austausch der staatssekretäre/abteilungsleiter würde mich mehr sorgen als ein ministerwechsel.

Obwohl das stimmt implementiert es natürlich, dass auch der Vorgänger wenig Einfluss auf die Wirtschaftspolitik hatte. Dann sollte man sich schon Sorgen machen, dann gehts nämlich so weiter wie es war. (Könnte natürlich auch sein, dass man zufrieden damit war, dann muss man sich natürlich keine Sorgen machen;) )

neonhelm
08.04.2009, 12:26
(dpa) - Der scheidende Bahnchef Hartmut Mehdorn pocht nach Informationen des "Handelsblatts" (Mittwoch) darauf, dass die finanziellen Regelungen seines im Mai 2011 auslaufenden Vertrages voll erfüllt würden. (http://magazine.web.de/de/themen/finanzen/wirtschaft/7935398-Mehdorn-pocht-auf-Abfindung,cc=000005549900079353981Kv8vS.html)

Da ist sie wieder, die Krise... :Lachen2:

keko
08.04.2009, 15:02
(dpa) - Der scheidende Bahnchef Hartmut Mehdorn pocht nach Informationen des "Handelsblatts" (Mittwoch) darauf, dass die finanziellen Regelungen seines im Mai 2011 auslaufenden Vertrages voll erfüllt würden. (http://magazine.web.de/de/themen/finanzen/wirtschaft/7935398-Mehdorn-pocht-auf-Abfindung,cc=000005549900079353981Kv8vS.html)

Da ist sie wieder, die Krise... :Lachen2:

Ein paar Millionen wird er sicher noch abgreifen... Schon heftig, wenn man überlegt, wie man als normaler Arbeitnehmer ausscheidet. :(

dude
08.04.2009, 15:17
Sehe ich anders. Wenn Du als 'normaler AN' ohne Abfindung ausscheidest, dann bist Du schlicht nicht wertvoll genug, um entsprechende Abfindungen auszuhandeln.

Ist das unfair?

maifelder
08.04.2009, 15:22
Naja, auch wenn der Typ als Kotzbrocken aufgetreten ist, erfolgreich war er.

Ich würde auch nicht freiwillig auf die Kohle verzichten. :Blumen:

FinP
08.04.2009, 15:29
Naja, auch wenn der Typ als Kotzbrocken aufgetreten ist, erfolgreich war er.

Woran misst Du das? Sein Ziel, die Bahn an die Börse zu bringen, hat er nicht geschafft. Das Image der Bahn ist nicht gerade rosig, das Streckennetz relativ marode, es werden nur noch Strecken gepflegt, die Umsatz bringen. Keine Ahnung, ob Mehdorf erfolgreich war.

Zum Thema Gehalt: Wenn der Arbeitgeber so blöd ist, solche Verträge abzuschließen, dann selbst schuld.

neonhelm
08.04.2009, 15:43
Naja, auch wenn der Typ als Kotzbrocken aufgetreten ist, erfolgreich war er.

Ich würde auch nicht freiwillig auf die Kohle verzichten. :Blumen:

Wo, bitte, war er erfolgreich? :confused:

Es ist natürlich sein gutes Recht, auf Erfüllung seines Vertrages zu pochen. Die Krise sind imho die Umstände, die einen entsprechenden Vertrag möglich machen. Und die Signalwirkung solcher Meldungen sollte nicht unterschätzt werden.

keko
08.04.2009, 16:13
Sehe ich anders. Wenn Du als 'normaler AN' ohne Abfindung ausscheidest, dann bist Du schlicht nicht wertvoll genug, um entsprechende Abfindungen auszuhandeln.


Nee, das liegt darin, dass ich als normaler AN bei den Gehaltsverhandlungen nicht den Einfluss oder das Ansehen habe.

Ich habe schon mehrmals die Erfahrung gemacht, dass die Dame am Empfang/Telefon eines Unternehmens einen enormen Einfluß haben kann. Ganz zu schweigen vom Pflegepersonal.

dude
08.04.2009, 16:24
Nee, das liegt darin, dass ich als normaler AN bei den Gehaltsverhandlungen nicht den Einfluss oder das Ansehen habe.


Mach Dir nichts vor.

keko
08.04.2009, 16:28
Mach Dir nichts vor.

Habe schon ein paar Chefs erlebt, die ja ach-so-wichtig waren und also sie gingen, fiel es gar nicht auf und der Laden lief weiter wie bisher. :Cheese:

F 18
08.04.2009, 16:33
Woran misst Du das? Sein Ziel, die Bahn an die Börse zu bringen, hat er nicht geschafft. Das Image der Bahn ist nicht gerade rosig, das Streckennetz relativ marode, es werden nur noch Strecken gepflegt, die Umsatz bringen. Keine Ahnung, ob Mehdorf erfolgreich war.




In einer Pressemeldung hieß es er habe den Umsatz innerhalb der letzten 10 Jahre um (weiß nicht mehr so genau ich glaube 70%) gesteigert.

Das ist doch mal ne Leistung:Cheese:
Das kann ich auch, Vorstand von nem Monopolisten werden, der eigentlich auch sowas wie nen öffentlichen Auftrag hat und dann den Abhängigen einfach die Preise erhöhen, dafür muss man nicht auf ne Uni:Cheese: (das kann jeder Ölscheich oder Gasoligarch besser)

dude
08.04.2009, 16:34
und der Laden lief weiter wie bisher. :Cheese:

Zumindest bei Dir da unten. :Cheese:

F 18
08.04.2009, 16:36
Zumindest bei Dir da unten. :Cheese:

woraufs beim Laufen aber ankommt, oben sitzen nämlich alle;)

dude
08.04.2009, 16:41
woraufs beim Laufen aber ankommt, oben sitzen nämlich alle;)

Ist immer wieder lustig zu beobachten, wenn mal einer der "faulen Chefsaecke" wegfaellt. Ploetzlich rennen erwachsene Menschen planlos durch die Gegend wie aufgescheuchte Huehner. :Cheese:

F 18
08.04.2009, 16:44
Ist immer wieder lustig zu beobachten, wenn mal einer der "faulen Chefsaecke" wegfaellt. Ploetzlich rennen erwachsene Menschen planlos durch die Gegend wie aufgescheuchte Huehner. :Cheese:

Liegt aber meist daran, das die Hühner Angst haben aus dem Stall zu fliegen, weil ein neuer Hahn kommen wird.;)

neonhelm
08.04.2009, 16:51
Um mal wieder auf die Krise zurück zu kommen: Ich kenn mittlerweile doch schon Einige, die kurzarbeiten und im Kreis hat der ein oder andere Zulieferer auch schon zu gemacht.

dude
08.04.2009, 16:56
Liegt aber meist daran, das die Hühner Angst haben aus dem Stall zu fliegen, weil ein neuer Hahn kommen wird.;)

Ist meiner Erfahrung nach nicht so. Es fehlt dem Einzelnen gerne mal an Uebersicht, was "die da oben" so den ganzen Tag treiben. Und kaum ist mal einer Weg, bricht Panik aus.

Falls jemand Angst hat, hat er diese meistens zurecht, weil er genau weiss warum.

F 18
08.04.2009, 17:01
Ist meiner Erfahrung nach nicht so. Es fehlt dem Einzelnen gerne mal an Uebersicht, was "die da oben" so den ganzen Tag treiben. Und kaum ist mal einer Weg, bricht Panik aus.

Falls jemand Angst hat, hat er diese meistens zurecht, weil er genau weiss warum.

Vielleicht ist das in Banken so...
Ich habe jetzt innerhalb von fünf Jahren den dritten direkten Chef (CEO bei uns). Es ist echt mühsam in den Intervallen immer wieder nen neuen Chef einzuarbeiten;)

dude
08.04.2009, 17:47
Es ist echt mühsam in den Intervallen immer wieder nen neuen Chef einzuarbeiten;)

Hast Du Dich schonmal gefragt warum Du nicht Chef bist, wenn Du eh' alles (besser?) weisst?

jens
08.04.2009, 20:10
Vielleicht ist das in Banken so...
Ich habe jetzt innerhalb von fünf Jahren den dritten direkten Chef (CEO bei uns). Es ist echt mühsam in den Intervallen immer wieder nen neuen Chef einzuarbeiten;)

Ist halt so im Sekretariat ;)

kaiseravb
09.04.2009, 08:01
Hast Du Dich schonmal gefragt warum Du nicht Chef bist, wenn Du eh' alles (besser?) weisst?

Könnt ja sein, dass er mehr interesse an produktiver Tätigkeit hat, als an Gequatsche und somit als Chef ungeeignet ist. :Lachen2:

F 18
09.04.2009, 08:26
Hast Du Dich schonmal gefragt warum Du nicht Chef bist, wenn Du eh' alles (besser?) weisst?

Es mag für jemanden wie dich merkwürdig klingen aber ich weiß das ganz genau. Ich will nicht Chef werden.

Im Übrigen hätte ich noch Zeit, es war noch keiner unter 50 bei uns CEO (und ich bin ja knabenhafte :Cheese: etwas über 40). Gott möge aber verhüten, dass ich in die Lage käme nicht die Wahl zu haben und ablehnen kann.

keko
09.04.2009, 09:31
Um mal wieder auf die Krise zurück zu kommen: Ich kenn mittlerweile doch schon Einige, die kurzarbeiten und im Kreis hat der ein oder andere Zulieferer auch schon zu gemacht.

Also im Stuttgarter Raum geht jetzt defnitiv die Angst um, nachdem der Riese (Daimler) scheinbar die Krise kriegt und sogar Entlassungen nicht mehr ausschließt. :cool:

F 18
09.04.2009, 09:41
Also im Stuttgarter Raum geht jetzt defnitiv die Angst um, nachdem der Riese (Daimler) scheinbar die Krise kriegt und sogar Entlassungen nicht mehr ausschließt. :cool:

Von mir auch mal wieder was zum Thema, einige unserer Konkurrenten und sogar unserer Kunden haben bereits Insolvenz angemeldet. Was ich von Automobilzulieferern weiß, siehts bei allen kritisch aus. Viele erfüllen die Governance Kriterien ihrer Kreditgeber nicht mehr. Die die sich ins zweite Quartal retten konnten fallen vermutlich jetzt durch.

Wenn das so weitergeht werden wir uns doch noch ein Paar Gedanken machen müssen, wie man dafür sorgt, dass bei Arbeitslosenraten von 20-30% die Bevölkerung nicht verhungert (Spar dir den Kommentar Dude;) ich weiß eh was kommt)

keko
09.04.2009, 10:10
Was ich von Automobilzulieferern weiß, siehts bei allen kritisch aus. Viele erfüllen die Governance Kriterien ihrer Kreditgeber nicht mehr. Die die sich ins zweite Quartal retten konnten fallen vermutlich jetzt durch.

Im Stuttgarter Raum hängen 50% der Arbeitsplätze vom Auto ab. War doch klar, dass das mal nach hinten losgeht. Aber sag das mal den Leuten, die in der Automobilbranche arbeiten. Die empfinden das als persönliche Beleidigung. ;) Vielleicht gibts den E-Klasse bald für 9.999€. Dann kauf ich mir auch einen. :Lachen2:

neonhelm
09.04.2009, 10:11
Henkel Klebstoff bislang ohne Kurzarbeit (http://de.reuters.com/article/deEuroRpt/idDEWEA659020090409)

Gerüchte sagen, es könnte auch schnell anders kommen...

drullse
09.04.2009, 10:20
Also im Stuttgarter Raum geht jetzt defnitiv die Angst um, nachdem der Riese (Daimler) scheinbar die Krise kriegt und sogar Entlassungen nicht mehr ausschließt. :cool:

Was meinste, wie es da in den strukturschwachen Regionen aussieht. Ich habe im Kurs zwei Jungs aus Pritzwalk, arbeiten in einer Zahnradfabrik. Im ersten Kurs (Winter 2007/08) hatten die zu tun ohne Ende, beide frisch vom Studium beide mit der Aussage "Wir sind da geblieben weils die Heimat ist, woanders hätten wir mehr verdienen können und wären sofort genommen worden.", jetzt prognostiziert die Firma noch 25% des Letztjahresumsatzes, alle auf Kurzarbeit, Kündigungen ab Sommer, Jobaussichten in der Region gleich Null, in anderen Regionen kaum besser aufgrund der allgemeinen Lage.

Klar wird jetzt wieder jemand kommen und sagen, man soll nicht jammern, es findet sich immer was aber das ist ein Hirngespinst - im Moment ist schlicht keine Arbeit da.

dude
09.04.2009, 12:36
Könnt ja sein, dass er mehr interesse an produktiver Tätigkeit hat, als an Gequatsche und somit als Chef ungeeignet ist. :Lachen2:

Dir hat auch noch nie im Buero einer Deiner 'Produktiven' seine ach so arbeitsrelevante Lebensgeschichte erzaehlt, oder? Man muss als Chef derart viel mehr Gelaber ertragen koennen, als man jemals austeilen kann.

F 18
09.04.2009, 13:12
Dir hat auch noch nie im Buero einer Deiner 'Produktiven' seine ach so arbeitsrelevante Lebensgeschichte erzaehlt, oder? Man muss als Chef derart viel mehr Gelaber ertragen koennen, als man jemals austeilen kann.

Dafür hast du ja deine Multiplikatoren, nutze sie auf dass sie deine Botschaften ins Land tragen können:Huhu:

dude
09.04.2009, 14:08
Dafür hast du ja deine Multiplikatoren, nutze sie auf dass sie deine Botschaften ins Land tragen können:Huhu:

Haste einen Tip wie das funktioniert? Waerst der Erste, der das schafft. Sprich!

F 18
09.04.2009, 14:09
2010 gehts aufwärts:Cheese:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,618367,00.html

F 18
09.04.2009, 14:12
Haste einen Tip wie das funktioniert? Waerst der Erste, der das schafft. Sprich!

Als Chef musst du deinen Vasallen nur sagen was sie zu machen haben und natürlich kontrollieren was sie wirklich machen. Das wird bei den Ebenen darunter sicher ankommen.

Fang mal an denen die Parkplätze (wenns sowas in Manhatten noch gibt) wegzunehmen:Cheese: und du wirst merken wie das Ganze an Dynamik gewinnt.

dude
09.04.2009, 14:20
Als Chef musst du deinen Vasallen nur sagen was sie zu machen haben und natürlich kontrollieren was sie wirklich machen. Das wird bei den Ebenen darunter sicher ankommen.

Fang mal an denen die Parkplätze (wenns sowas in Manhatten noch gibt) wegzunehmen:Cheese: und du wirst merken wie das Ganze an Dynamik gewinnt.

Ich glaub' die wissen schon, warum sie Dich bislang nicht fuer den Chefposten vorsehen. Weiterueben! :Lachen2:

F 18
09.04.2009, 15:22
Ich glaub' die wissen schon, warum sie Dich bislang nicht fuer den Chefposten vorsehen. Weiterueben! :Lachen2:

Ich übe ja an einem etwas kleineren Kreis, habe jetzt schon zehn Parkplätze für mich und meine Mitarbeiter müssen mit dem Bus kommen.:Cheese:

Im Übrigen weiß ich nicht wie du darauf kommst, dass die CEO Auswähler wissen wen sie auswählen, drei Stück in fünf Jahren spricht rein von der Statistik dagegen.

dude
09.04.2009, 15:32
Im Übrigen weiß ich nicht wie du darauf kommst, dass die CEO Auswähler wissen wen sie auswählen, drei Stück in fünf Jahren spricht rein von der Statistik dagegen.

Du hast da ja im Gegensatz zu mir wenigstens ein bisschen Einblick, aber vll. ist der CEO Job bei Euch ja ein gutes Sprungbrett zu was Netterem? Und zwei Jahre reichen doch auch im selben Job, oder?

F 18
09.04.2009, 15:44
Du hast da ja im Gegensatz zu mir wenigstens ein bisschen Einblick, aber vll. ist der CEO Job bei Euch ja ein gutes Sprungbrett zu was Netterem? Und zwei Jahre reichen doch auch im selben Job, oder?

Ich muss jetzt ein bisschen Vorsichtig sein was ich sage, aber der letzte Abgang war ein Rausschmiss ins nichts. Ich hätte die Nachfolge nicht angetreten, nach meiner Einschätzung sind die Überlebenschancen 50:50, was bei danach erforderlichen kaum noch vorhandenen Alternativen in anderen Unternehmen unserer Branche deutlich zu wenig ist. In meinem Alter würde die Dotierung sicher auch nicht bis ans Lebensende reichen, wenn ich nach nem Jahr nen Abgang machen würde, so gut sind die Verträge nicht.

powermanpapa
09.04.2009, 18:12
vorhin grade mit meinem Aussendienstler beim Großhandel gebappelt
er hat letztes Jahr die Handwerker abgegeben und dafür Industriekunden übernommen
sieht garnicht so lustig aus

bei den Handwerkern gehts noch ganz gut, aber in der Industrie totale Flaute

ich könnt ab nächste Woche nen fähigen Mann gebrauchen :-) ansonsten werd ich den Auftrag wohl ablehnen müssen

dude
09.04.2009, 18:41
ich könnt ab nächste Woche nen fähigen Mann gebrauchen :-) ansonsten werd ich den Auftrag wohl ablehnen müssen

Halt' mich auf dem Laufenden.

Obwohl, Du sagtest 'faehig'.

Sorry.

powermanpapa
09.04.2009, 18:45
Halt' mich auf dem Laufenden.

Obwohl, Du sagtest 'faehig'.

Sorry.

ich brauch keinen zum labern, da ICH der Chef bin mach ich das schon alleine, ich brauch einen damit ich weiterhin die zeit habe hier blödsinn zu verzapfen---und das ist verdammt schwierig

---
von meinem Kunden mit amerikanischer Mutter höre ich auch nur gejammere
die pienzen wegen lächerlicher nötiger Reparaturen im 500€ Bereich rum

Jimmi
13.04.2009, 08:42
Nur mal kurz Überblick über die mir bekannten Branchen aktuell:

Bau: Bisher noch nix zu merken. Volle Auftragsbücher.

Kunsstofftechnik/Spritzguss: Böse. Aber da wurde seit langen Jahren eh viel nach Billiglohnland ausgelagert, für Kleinteile war der Markt schon lange nicht mehr da. Da momentan das Wenige auch noch wegbricht, ist für meine Frau vielleicht bald Schicht im Schacht.

Verschleißtechnik/Hartmetall: Wir beliefern alle Industriezweige. Was fehlt sind die echten Kracher bzw Umsatzträger. Da das Produkte sind, bei denen wenig Arbeitskraft hintersteht, ergibt sich die seltsame Konstellation, dass man wegen des Umsatzrückganges Kurzarbeit macht, in der Produktion zu Teil aber wieder 3schichtig fahren muss, um die Arbeit zu schaffen. Bürohengste in der Arbeitsvorbereitung wie ich müssen dann in kürzerer Zeit das gleiche machen und kommen mächtig ins Schwimmen. Wie sich das alles auf die Zahlen auswirkt, weiß der CEO alleine. Nur hat uns der aktuelle Besitzer auf Pump gekauft, und wenn die Firma die Finazierungskosten nicht erwirtschaftet, weiß ich auch nicht, was die machen werden.

Letzt war ein Staplermonteur bei meiner Frau und kam aus dem Jammern gar nicht mehr raus.

Anderseits haben sich hier in Arnstadt diverse Solartechnikfirmen angedroht, so dass es auch positive Entwicklungen gibt. Nur kann man skeptisch sein, ob das alles auch so kurzfristig realisiert wird.

Immerhin, Amazon hat in Hersfeld eine nigel-nagel-neues Auslieferungszentrum schon fast fertig. Dort werden dann wieder Dinge verkauft, bei denen die Haupt-Wertschöpfung nicht in Deutschland lag.