Vollständige Version anzeigen : Zeitarbeit
Bleierpel
24.10.2008, 09:36
Gestern gibt Daimler eine Gewinnwarnung raus....
Nur noch 6 Mrd. Gewinn sind avisiert.... Statt 7 Mrd...... Und 3,9 Mrd. im Vorjahr..... :Nee: Gewinn, wohlgemerkt....
Erste Rezepte: alles wird in Frage gestellt, Bänder sollen / werden stillstehen, Konzepte werden von den Flipchart-Päpsten fluchs erstellt und präsentiert....
Und u.a werden Zeitarbeitsverträge gekündigt bzw nicht verlängert.
=> Zeitarbeitskräfte, die Sandsäcke betrieblicher Heißluftballons: Abwerfen, wenn man schnell Höhe gewinnen will.
Was für ein krankes System, in dem wir uns bewegen (müssen)..... :(
Was willst Du damit sagen? Wieviel von den noch 6 Mrd stammt aus dem operativen Geschäft, wieviel aus "Einmalgeschäft/Sondereffekt".
oldrunner
24.10.2008, 10:17
unsere Firma hatte im vergangenen Geschäftsjahr eine Umsatzrendite von ca. 22%. Das ist den Vorständen nicht genug und nun müssen viele das Unternehmen verlassen (mich eingeschlossen) die in Rumänien ersetzt werden - damit die Marge auf 25% steigt..
Einfach nur krank...oder gierig?
Das ist den Vorständen nicht genug
Den Vorständen oder den Aktionären?
Speedy Gonzales
24.10.2008, 10:25
....
Einfach nur krank...oder gierig?
K R A N K :Nee:
Umsatzrendite von 22 % ... was für eine Branche ist das ?
Hab letztens einen Bericht gesehen und wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, dann kommen die Autobauer im Schnitt auf eine Umsatrendite von ca. 8 %.
unsere Firma hatte im vergangenen Geschäftsjahr eine Umsatzrendite von ca. 22%. Das ist den Vorständen nicht genug und nun müssen viele das Unternehmen verlassen (mich eingeschlossen) die in Rumänien ersetzt werden - damit die Marge auf 25% steigt..
Einfach nur krank...oder gierig?
wenn da keine anderen Faktoren noch im Hintergrund stehen:
gierig
es gibt aber ausreichend fälle, in denen sich ein nachvollziehbarer Handlungsbedarf in voll krassen :Cheese: Kennzahlen niederschlägt
Den Vorständen oder den Aktionären?
Vermutlich beiden. Wobei was sind 3,9Mrd in %? Das klingt jetzt viel, aber wenn das eingesetzte Kapital bei 100Mrd liegt gerade mal Sparbuchzinsen. Und für bei dem Zinssatz würde sich der Kleinanleger genauso beschweren.
Wobei ich das Thema etwas eigenartig finde. Wieviel Autos bauen die denn momentan? Andersherum stell ich mir natürlich die Frage wenn ich Chef wäre und mit 100 Leuten alle Aufträge fertigstellen kann, warum ich dann 150 beschäftigen soll.
Zeitarbeit finde ich prinzipiell auch eine gute Idee. Viele Firmen haben halt oft mal einen großen Auftrag und dann wieder eine Lücke. Neue Leute einstellen geht nicht weil man die hinterher eben "nicht wieder los wird". Die Flexibilität Arbeitnehmer firmenübergreifend einsetzen zu können ist IMHO prinzipiell eine gute Idee.
Eine ganz anderer Punkt ist die Umsetzung und die Art wie viele Zeitarbeitsfirmen ihre Mitarbeiter regelrecht ausbeuten :Nee:
Bei Ingenieuren ist das schon länger üblich, da gibt es auch diverse große "Dienstleister". Allerdings unter anderen Arbeitsbedingungen. Man wird halt mal ein paar Monate hier eingesetzt bis ein Projekt zu Ende ist und dann wieder woanders. Spart sich selber alle paar Monate um einen neuen Job bewerben zu müssen.
Aber wie heißt das wie oft so schön:
Das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint :(
Gruß Meik
oldrunner
24.10.2008, 10:30
die Branche ist Software und ja, wahrscheinlich wird das Wohl der Aktionäre und des Vorstandes (die ja auch alle große Aktienpakete haben) höher bewertet als das Wohl derer, die die täglich Arbeit machen und die Zahlen letztendlich erwirtschaften
wahrscheinlich wird das Wohl der Aktionäre und des Vorstandes (die ja auch alle große Aktienpakete haben) höher bewertet als das Wohl derer, die die täglich Arbeit machen und die Zahlen letztendlich erwirtschaften
Nein, das glaub ich weniger. Der Punkt den man nicht vergessen darf: Eine Firma braucht auch Kapital = Aktionäre. Und Aktionäre sind nicht nur deutsche Bank und Co. sondern auch 1000e Kleinanleger. Und die investieren halt nur wenn sie auch mehr Zinsen/Kurssteigerung bekommen als auf dem Sparbuch.
Leider immer ein zweischneidiges Schwert.
Und mal ehrlich: Wer von uns der schnell mal auf die anonyme Industrie schimpft würde sich wenn er entscheiden müsste als großer Wohltäter aufspielen: Siehe mein Beispiel. Für die Arbeit brauchst du 100 Leute, würdest du aus Großmut 150 einstellen?
Gruß Meik
neonhelm
24.10.2008, 11:01
Und mal ehrlich: Wer von uns der schnell mal auf die anonyme Industrie schimpft würde sich wenn er entscheiden müsste als großer Wohltäter aufspielen: Siehe mein Beispiel. Für die Arbeit brauchst du 100 Leute, würdest du aus Großmut 150 einstellen?
Und mal ehrlich: Wenn ich Leute entlassen muss, dann hab ich doch mein Ziel als Unternehmer klar verfehlt. Als Unternehmer ist es meine originaere Aufgabe, Arbeit fuer meine Leute ranzuschaffen.
oldrunner
24.10.2008, 11:02
Nein, das glaub ich weniger. Der Punkt den man nicht vergessen darf: Eine Firma braucht auch Kapital = Aktionäre. Und Aktionäre sind nicht nur deutsche Bank und Co. sondern auch 1000e Kleinanleger. Und die investieren halt nur wenn sie auch mehr Zinsen/Kurssteigerung bekommen als auf dem Sparbuch.
Leider immer ein zweischneidiges Schwert.
Und mal ehrlich: Wer von uns der schnell mal auf die anonyme Industrie schimpft würde sich wenn er entscheiden müsste als großer Wohltäter aufspielen: Siehe mein Beispiel. Für die Arbeit brauchst du 100 Leute, würdest du aus Großmut 150 einstellen?
Gruß Meik
Unsere Firma ist zu über 80% im Besitz institutioneller Anleger, die wollen einfach nur gute Zahlen sehen, wie, ist denen egal.
Das Ziel der Verlagerung von Arbeitskräften aus Westeuropa nach Rumänien hat das VORRANGIGE Ziel, den Unternehmenswert zu steigern und damit auch den Aktienkurs. (Das mit dem Aktienkurs ist ja nun gewaltig schiefgelaufen... )
Nur deshalb müssen ín Deutschland, UK, Frankreich... Leute gehen, um sie in einem Billiglohnland zu ersetzen.
Die Firma ist schuldenfrei und verdient jedes Jahr Millionen. Die Auftragslage passt und das Wachstum auch. Es sind eher zu wenig Leute die die Arbeit stämmen müssen als zu viele.
Unsere Firma hat auch schon ander Zeiten erlebt und wir haben uns gesundgeschrumpft. Das war nötig und dagegen sage ich auch nichts. Aber ab einem Punkt fängt die pure Gier an und das halte ich für unmoralisch.
Und ich denke darum geht es in dieser Diskussion. Das ein Unternahmen den vorrangigen Zweck hat, Geld zu verdienen ist klar. Aber ich denke, eine Firma hat auch eine gewisse Verantwortung der Belegschaft gegenüber. Und das das amerikanische Wirtschaftsmodell nicht das allein glücklichmachende ist, sieht man dieser Tage deutlich.
Viele Grüße
Alex
Als Unternehmer ist es meine originaere Aufgabe, Arbeit fuer meine Leute ranzuschaffen.
Interessante Philosophie.
@oldrunner:
Schön dargestellt.
neonhelm
24.10.2008, 11:16
Interessante Philosophie.
Nicht wahr? :)
Und es hat noch nicht mal was mit Sozialromantik zu tun. ;)
@oldrunner
Ja, gut geschrieben.
Und ich finde schon, dass ein Unternehmer dafür zu sorgen hat, dass der Laden läuft (also wörtlich etwas "unternimmt").
Und dass wie weiter oben "nur" 6 Milliarden Gewinn statt noch mehr eine Katastrophe sein sollen erschließt sich mir seit Jahr und Tag nicht; es ist doch immerhin ein (mehr als reichlicher) Gewinn.
Und ich finde schon, dass ein Unternehmer dann auch die moralische Pflicht hat, die Leute die das ermöglicht haben und ermöglichen weiter in Lohn und Arbeit zu halten statt das letzte Fitzelchen rauszuquetschen.
Und ich glaube bei Firmen die von ihren Inhabern statt von angestellten Managern geführt werden ist das oft (nicht immer) auch noch besser....
selbst Kleinarbeitgeber,
=> Zeitarbeitskräfte, die Sandsäcke betrieblicher Heißluftballons: Abwerfen, wenn man schnell Höhe gewinnen will.
Ja, dafür sind sie auch da.
Und speziell in der IT und ganz speziell bei Daimler.
@oldrunner
Und dass wie weiter oben "nur" 6 Milliarden Gewinn statt noch mehr eine Katastrophe sein sollen erschließt sich mir seit Jahr und Tag nicht; es ist doch immerhin ein (mehr als reichlicher) Gewinn.
Für die Anleger schon. Mal angenommen Anleger X hat 10.000.000 Aktien von Daimler. Eine Milliarde Gewinn weniger schlägt sich da dann doch auf die Dividende nieder :).
oko_wolf
24.10.2008, 12:30
...Als Unternehmer ist es meine originaere Aufgabe, Arbeit fuer meine Leute ranzuschaffen....
Gut und sozial gedacht, aber falsch
Der einzige Zweck einer Firma ist es, Geld zu verdienen.
Is' nicht unbedingt sozial, is' aber so. Das es (zu diskutierende) Auswüchse gibt, ist klar. Aber am Prinzip ändert sich nichts.
oko_wolf
24.10.2008, 12:36
...Und dass wie weiter oben "nur" 6 Milliarden Gewinn statt noch mehr eine Katastrophe sein sollen erschließt sich mir seit Jahr und Tag nicht; ...
Im ersten Moment sicher nicht, aber bezogen auf das eingesetzte Kapital?
Wenn ich für mein Kapital auf der Bank mehr Zinsen bekomme als die Firma Gewinn abwirft, warum soll ich das Geld in die Firma investieren?
......ein Unternehmer dann auch die moralische Pflicht hat, ..,
Hast Du Recht, sehe ich ähnlich. Aber ob das Aktionäre auch so sehen?
....selbst Kleinarbeitgeber
Bin ich auch und kann daher selbst entscheiden, ob mir moralische oder finanzielle Aspekte vorgehen. Als Angestellter (der ich auch bin), habe ich diese Freiheit nicht mehr.
Ist doch das gleiche: Viel Aufträge=viel Arbeit=viel Geld.
"Zum Ende des Geschäftsjahres 2007 beschäftigte Daimler 272.382 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 99,399 Mrd. Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug dabei 8,710 Mrd. Euro. Im Jahr 2007 wurden 1.293.200 Personenwagen und 467.700 LKW abgesetzt." Zitat Wiki
Was bleibt abzüglich Steuern? :confused:
Sind aber auch vor Steuer "nur" 8,7% Rendite angesichts der Umsatzzahlen. Die Milliarden sind halt für uns Kleinverdiener unvorstellbare Summen. Aber auf fast 300000 Mitarbeiter aufgeteilt ...
Aber wie bei dem Thema schon öfter gefragt:
Wer arbeitet in seinem Umfeld nicht auf seine Gewinnmaximierung hin? Zahlt jemand freiwillig mehr Steuern als nötig? Spendet nennenswerte Beträge seines Gehaltes? Sucht nicht immer nach den günstigsten Angeboten egal wo es herkommt? Kauft kein T-Shirt für 5€ ohne zu überlegen welche Arbeiterausbeutung hinter den Preisen steckt?
Gruß Meik
neonhelm
24.10.2008, 12:51
Gut und sozial gedacht, aber falsch
Das ist nicht im geringsten sozial gedacht, sondern dient nur einem einzigen Zweck:
Der einzige Zweck einer Firma ist es, Geld zu verdienen.
Wenn ich nicht in der Lage bin, das mit vorhandenen Mitteln zu tun, habe ich wahrscheinlich meinen Job verfehlt. Und erst recht, wenn ich anschliessend erstmal einen Teil meiner Ressourcen zum Fenster rausschmeissen muss.
neonhelm
24.10.2008, 12:54
Aber wie bei dem Thema schon öfter gefragt:
Wer arbeitet in seinem Umfeld nicht auf seine Gewinnmaximierung hin? Zahlt jemand freiwillig mehr Steuern als nötig? Spendet nennenswerte Beträge seines Gehaltes? Sucht nicht immer nach den günstigsten Angeboten egal wo es herkommt? Kauft kein T-Shirt für 5€ ohne zu überlegen welche Arbeiterausbeutung hinter den Preisen steckt?
Meld. :Huhu:
Das Ziel ist Optimierung, nicht Maximierung.
Bleierpel
24.10.2008, 13:23
Und mal ehrlich: Wenn ich Leute entlassen muss, dann hab ich doch mein Ziel als Unternehmer klar verfehlt. Als Unternehmer ist es meine originaere Aufgabe, Arbeit fuer meine Leute ranzuschaffen.
Sehe ich genauso! Der Wortstamm "Unternehmer" kommt ja auch von => (etwas) unternehmen.....
Gut und sozial gedacht, aber falsch
Der einzige Zweck einer Firma ist es, Geld zu verdienen.
Is' nicht unbedingt sozial, is' aber so. Das es (zu diskutierende) Auswüchse gibt, ist klar. Aber am Prinzip ändert sich nichts.
... Geld verdienen => Minimax-Prinzip, klar....
Warum sind die Unternehmen, die soziale Verantwortung tragen, ebenfalls erfolgreich? Weil die Leute gerne arbeiten!
Warum ist es besser, ein gutes Betriebsklima zu haben als ein Schlechtes? Weil motivierte Mitarbeiter bessere Leistung erzielen.
Soziale Verantwortung ggü. seinen Mitarbeitern war noch nie schlecht und wird nie schlecht sein.
Ob's die Geld- und Gewinnmaximierer noch mal merken werden...? Man darf gespannt sein....
Warum sind die Unternehmen, die soziale Verantwortung tragen, ebenfalls erfolgreich? Weil die Leute gerne arbeiten!
Meinst Du damit z.B. Lidl?
Ob's die Geld- und Gewinnmaximierer noch mal merken werden...? Man darf gespannt sein....Sprichst Du damit auf Leute an, die für ihren Konsum erst in fünf Fachgeschäfte gehen, um sich beraten zu lassen und anschließend das Zeug für die Hälfte bei eBay kaufen?
Hör auf mit dem Gejammer. Im Zweifel ist sich immer jeder selbst der Nächste.
RibaldCorello
24.10.2008, 13:41
Die Internetblase ist geplatz, die Investmentblase ist geplatz und so wird auch über kruz oder lang die "25 % Umsatzrendite oder wir schmeissen euch raus" Blase platzen.
Ich muss mal was fürs Niveau tun:
Käse zum Whine? ;)
Käse zum Whine? ;)
Alter Geldverschwender. Wasser und Brot tun es doch genauso :Cheese: :Lachanfall:
Gruß Meik
Mein Senf:
Vorbedingung: Fortbestand des Unternehmens sichern
Unternehmenszweck: Gewinnerzielung (sonst wäre es per Definition kein Wirtschaftsunternehmen)
Je nach Geschäftsfeld entstehen dadurch "nebenbei" Arbeitsplätze. Wenn ein Unternehmer dann auch noch sozial verantwortlich handelt, finde ich das unterstützenswert. Ich sehe aber keine Berechtigung, einen Unternehmer zu ethischer Verantwortung zu zwingen. (Ausgenommen sind hiervon natürlich Unternehmen, die nur aufgrund von Subventionen gleich welcher Art am Markt überlebensfähig sind.)
Zum Thema: Zeitarbeit ist eigentlich eine Fehlentwicklung, die sich in Deutschland in den letzten Jahren deshalb so gut entwickelt hat, weil unser Arbeitsmarkt überreguliert ist.
Jetzt beschwert sich jeder darüber. Wenn man den eigentlichen Grund beseitigen und den Kündigungsschutz lockern würde, ginge das Geheule erst richtig los. Deshalb wird es Zeitarbeit weiter geben, solange die meisten diesen Zusammenhang nicht begreifen.
Besten Gruß
Z
Gut und sozial gedacht, aber falsch
Der einzige Zweck einer Firma ist es, Geld zu verdienen.
Is' nicht unbedingt sozial, is' aber so. Das es (zu diskutierende) Auswüchse gibt, ist klar. Aber am Prinzip ändert sich nichts.
neonhelm
24.10.2008, 14:33
Ich muss mal was fürs Niveau tun:
Käse zum Whine? ;)
Welchen Roten wuerdest du denn dazu empfehlen? ;)
Ne, ganz im Ernst, Zeitarbeit und Zeitarbeit sind ja zwei unterschiedliche Sachen: Habe ich einen Zeitvertrag oder arbeite ich fuer eine Zeitarbeitsfirma?
Wie auch immer: Letzendlich ist man Unternehmer in eigener Sache. Das heisst auch, dafuer zu sorgen, dass man "am Markt" gut aufgestellt ist und dass man, falls ein Markt wegbricht, einen anderen bedienen kann. *bwlschwafellaber:Cheese: *
Die Internetblase ist geplatz, die Investmentblase ist geplatz und so wird auch über kruz oder lang die "25 % Umsatzrendite oder wir schmeissen euch raus" Blase platzen.Deshalb gelten trotzdem noch die Gesetze der Marktwirtschaft - und
die noch so hochmotivierten Mitarbeiter werden trotzdem in Scharen zu einem anderen Arbeitgeber wechseln, wenn ihnen dieser mehr Gehalt verspricht
die Kapitalgeber (und damit meine ich zuallererst die Kleinanleger, die ein paar tausend Euro z.B. in Fonds angelegt haben) werden ihr Kapital schnellstmöglich anderweitig investieren, wenn sie keine gescheite Rendite erwirtschaften
Kein Unternehmer wird dafür belohnt, aus reiner Nächstenliebe unrentabel zu wirtschaften.
Wie es anders geht, zeigt z.B. dieses (http://www.welt.de/welt_print/article2613160/Der-Wegdes-Apfels.html) Beispiel. :cool:
Zum Thema: Zeitarbeit ist eigentlich eine Fehlentwicklung, die sich in Deutschland in den letzten Jahren deshalb so gut entwickelt hat, weil unser Arbeitsmarkt überreguliert ist.
Nö.
"Darüber hinaus sitzt Wolfang Clement im Aufsichtsrat (Personalausschuss) des fünftgrößten deutschen Zeitarbeitsunternehmens Deutscher Industrie Service (DIS), nachdem er als Bundesminister noch den gesetzlichen Rahmen für Leiharbeit liberalisiert hatte (Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt)."
DA ist das eigentliche Problem zu suchen.
neonhelm
24.10.2008, 14:56
... Wolfang Clement...
Meine persoenliche Lieblingsschlaffhand...
Prinzipiell halte ich Zeitarbeit für gut - die derzeitige Umsetzung dagegen für eine Katastrophe.
Alleine das Beispiel was ich oben gebracht habe. Du kriegst als Firma einen Großauftrag für 3 Monate. Und dann? Bis du neue Arbeitnehmer gefunden hast ist der Auftrag weg. Neue einstellen für 3 Monate? Also machen die die da sind Überstunden ohne Ende oder der Auftrag geht woanders hin. Das Problem haben ja viele Firmen dass die Auftragslage erheblich schwankt. Und sich hier über Zeitarbeitsfirmen Arbeitnehmer "leihen" zu können eine gute Idee. Auch gut für den Arbeitnehmer der nicht alle 3 Monate einen neuen Bewerbungsmarathon durchlaufen muss.
Soweit die gute Idee. Die Umsetzung mit Gehältern unterm Mindestlohn etc. ist dagegen nichts weiter als Ausnutzung der Arbeiter.
Das ist halt ein schwieriges Thema. Auf der einen Seite den notwendigen Schutz der Arbeitnehmer, auf der anderen Seite aber die nötige Flexibilität zu erreichen.
Gibt´s eigentlich schon eine Zeitarbeitergewerkschaft? :confused:
Gruß Meik
Doch.
Die Zeitarbeitsfirmen nutzen nur aus, dass der Arbeitsmarkt nicht flexibel genug ist. Wenn kein Bedarf bestünde, wären sie nicht so groß geworden - auch wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind.
Bestimmt gibt es auch einzelne Interessenkollisionen, die unschön sind, aber im Alleingang hat der Clement das Gesetz auch nicht beschlossen.
Ich sage es ja: den Zusammenhang mit dem Kündigungsschutzgesetz wollen viele nicht wahrhaben.
Eine Gewerkschaft gibt es, aber die wird kaum Bedeutung erlangen. Wer auf Zeitarbeit angewiesen ist, hat andere Probleme.
Gruß
Z
Nö.
"Darüber hinaus sitzt Wolfang Clement im Aufsichtsrat (Personalausschuss) des fünftgrößten deutschen Zeitarbeitsunternehmens Deutscher Industrie Service (DIS), nachdem er als Bundesminister noch den gesetzlichen Rahmen für Leiharbeit liberalisiert hatte (Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt)."
DA ist das eigentliche Problem zu suchen.
Im ersten Moment sicher nicht, aber bezogen auf das eingesetzte Kapital?
Wenn ich für mein Kapital auf der Bank mehr Zinsen bekomme als die Firma Gewinn abwirft, warum soll ich das Geld in die Firma investieren?
Ein Problem ist dabei allerdings, dass ein Gewinn, der ja über die Dividende ausgeschüttet wird, heutzutage nicht mehr genug ist. Die Anleger definieren ihre Geldanlage praktisch nur noch über steigende Aktienkurse. Und da sie darüber gerne kurzfristig Gewinne machen wollen, ist denen eine langfristige Unternehmensstrategie meistens sch....egal.
Nö.
"Darüber hinaus sitzt Wolfang Clement im Aufsichtsrat (Personalausschuss) des fünftgrößten deutschen Zeitarbeitsunternehmens Deutscher Industrie Service (DIS), nachdem er als Bundesminister noch den gesetzlichen Rahmen für Leiharbeit liberalisiert hatte (Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt)."
DA ist das eigentliche Problem zu suchen.
Das ist das große Problem des Lobbyismus. Für die Unternehmen lohnen sich zum einen Mitarbeiter, die Einflluss auf Politiker nehmen. Und vor allem lohnt es sich, Politikern eine Einkommensquelle für später zu versprechen. Unsere lieben, nur dem Wohl des Volkes dienenden Volksvertreter!
Eine Gewerkschaft gibt es, aber die wird kaum Bedeutung erlangen. Wer auf Zeitarbeit angewiesen ist, hat andere Probleme.
Da triffst du genau den Kern auf den ich hinaus will.
Warum "auf Zeitarbeit angewiesen"? Weil die Arbeitsbedingungen so sch... sind. Das liegt aber nicht an der Zeitarbeit sondern daran wie sie Umgesetzt wird. Ich hätte nichts dagegen bei einer Zeitarbeitsfirma wenn ich da meiner Arbeitsleistung entsprechend vernünftig entlohnt werde wie in anderen Jobs auch.
Und wieso andere Probleme? DAS ist doch eins der Hauptprobleme. Die Zeitarbeitsfirmen können halt noch mehr oder weniger machen was sie wollen :Huhu:
Gruß Meik
Und wieso andere Probleme? DAS ist doch eins der Hauptprobleme. Die Zeitarbeitsfirmen können halt noch mehr oder weniger machen was sie wollen :Huhu:
Gruß Meik
Aha, was meinst Du denn damit?
Da triffst du genau den Kern auf den ich hinaus will.
. Ich hätte nichts dagegen bei einer Zeitarbeitsfirma wenn ich da meiner Arbeitsleistung entsprechend vernünftig entlohnt werde wie in anderen Jobs auch.
Gruß Meik
das werden sie meißtens aber nicht, schliesslich möchte der Vermittler ja auch mitverdienen und die Stundensätze der Zeitarbeitsfirmen sind erschreckend niedrig. Für wenig qualifizierte AN werden deutlich unter 30 € angeboten.
Und u.a werden Zeitarbeitsverträge gekündigt bzw nicht verlängert.
=> Zeitarbeitskräfte, die Sandsäcke betrieblicher Heißluftballons: Abwerfen, wenn man schnell Höhe gewinnen will.
Was für ein krankes System, in dem wir uns bewegen (müssen)..... :(
Sorry, aber genau aus dem Grund nimmt man ja keine Festangestellten. So schön und gut der deutsche Kündigungsschutz ist, die Zeitarbeit floriert deswegen so wunderbar, weil es nicht möglich ist, Leute bedarfsweise einzustellen und wieder zu entlassen.
So brutal das auch klingt, gerade im Lohnbereich ist es bei einfachen Arbeiten für den Arbeitgeber wichtig, zu "atmen". Die Konjunktur geht nunmal zyklisch rauf und runter und somit die Aufträge.
Die Jobs, die in den letzten Jahren entstanden sind, waren übrigens auch weitestgehend bei Zeitarbeitsfirmen. War glaube ich, der am stärksten wachsende Sektor in D oder sogar EU.
(gibbet übrigens auch viel im indirekten Sektor, man muss sich nur mal das Verhältnis von Stellenanzeigen bei Ingenieurdienstleistern und äquivalenten Planstellen angucken.)
Ich hätte nichts dagegen bei einer Zeitarbeitsfirma wenn ich da meiner Arbeitsleistung entsprechend vernünftig entlohnt werde wie in anderen Jobs auch.
Zumindest bei klassichen Ausbildungsberufen ist die Entlohnung deutlich schlechter als bei "direkter" Anstellung. Schließlich will die Firma wo du dann arbeitest sparen und die Zeitarbeitsfirma auch noch mitverdienen.
Ingo
Sorry, aber genau aus dem Grund nimmt man ja keine Festangestellten. So schön und gut der deutsche Kündigungsschutz ist, die Zeitarbeit floriert deswegen so wunderbar, weil es nicht möglich ist, Leute bedarfsweise einzustellen und wieder zu entlassen.
So brutal das auch klingt, gerade im Lohnbereich ist es bei einfachen Arbeiten für den Arbeitgeber wichtig, zu "atmen". Die Konjunktur geht nunmal zyklisch rauf und runter und somit die Aufträge.
Die Jobs, die in den letzten Jahren entstanden sind, waren übrigens auch weitestgehend bei Zeitarbeitsfirmen. War glaube ich, der am stärksten wachsende Sektor in D oder sogar EU.
(gibbet übrigens auch viel im indirekten Sektor, man muss sich nur mal das Verhältnis von Stellenanzeigen bei Ingenieurdienstleistern und äquivalenten Planstellen angucken.)
ich denke das mit dem " Atmen " ist sicher richtig, macht aber mitlerweile den geringsten Teil aus.
Es werden einfach Zeitarbeiter benutzt weil sie billiger sind als Festangestellte.
Sorry, aber genau aus dem Grund nimmt man ja keine Festangestellten. So schön und gut der deutsche Kündigungsschutz ist, die Zeitarbeit floriert deswegen so wunderbar, weil es nicht möglich ist, Leute bedarfsweise einzustellen und wieder zu entlassen.
So brutal das auch klingt, gerade im Lohnbereich ist es bei einfachen Arbeiten für den Arbeitgeber wichtig, zu "atmen". Die Konjunktur geht nunmal zyklisch rauf und runter und somit die Aufträge.
Die Jobs, die in den letzten Jahren entstanden sind, waren übrigens auch weitestgehend bei Zeitarbeitsfirmen. War glaube ich, der am stärksten wachsende Sektor in D oder sogar EU.
(gibbet übrigens auch viel im indirekten Sektor, man muss sich nur mal das Verhältnis von Stellenanzeigen bei Ingenieurdienstleistern und äquivalenten Planstellen angucken.)
Hihi Ingenieurdienstleister find ich auch immer schön..
Ich glaub manch einer würd sich wundern wieviele Ingenieure z.B. bei Airbus über die Zeitarbeit angestellt sind.
neonhelm
24.10.2008, 17:10
Ich hätte nichts dagegen bei einer Zeitarbeitsfirma wenn ich da meiner Arbeitsleistung entsprechend vernünftig entlohnt werde wie in anderen Jobs auch.
Du bekommst bei der Zeitarbeitsfirma genau das, was dein Leistungsvermoegen wert ist. Und in einem Markt von Zeitvertraegen gehoert das Gewinnen von neuen Auftraegen zum Leistungsvermoegen dazu. Wenn man diese Aufgabe an andere delegiert, darf man nicht jammern, das es so viel kostet.
das werden sie meißtens aber nicht, schliesslich möchte der Vermittler ja auch mitverdienen und die Stundensätze der Zeitarbeitsfirmen sind erschreckend niedrig. Für wenig qualifizierte AN werden deutlich unter 30 € angeboten.
also "wenig qualifizierte AN" ist auch eine etwas "wenig qualifizierte Aussage"
SCNR :Lachen2:
Es werden einfach Zeitarbeiter benutzt weil sie billiger sind als Festangestellte.
Eben, und das dürfte nicht sein!
Die Flexibilität mal eben Arbeitnehmer für einen Auftrag zu beschäftigen ist das was gut ist. Warum ein Facharbeiter bei einer Zeitarbeitsfirma weniger bekommen soll als bei einer Festanstellung erschließt sich mir nicht. Warum muss der Zeitarbeiter billiger sein? Der soll in erster Linie flexibler eingesetzt werden können.
Gruß Meik
ich denke das mit dem " Atmen " ist sicher richtig, macht aber mitlerweile den geringsten Teil aus.
Es werden einfach Zeitarbeiter benutzt weil sie billiger sind als Festangestellte.
Kommt sicher auf die Branche an. Es dürfte sich kurzfristig nicht viel geben. Aber einen Monat zu lange eingestellt und schon fallen die Aktien der Festanstellung...
@Kampa
Jep... Wer nicht planen kann, sourced das halt out... Erspart einem ja wirklich jegliches Hirn bei der Personalplanung. Ich kenn da ein gutes Beispiel, aber die haben jetzt glatt Grütze über den Dienstleister gekriegt. Die guten tun sich das ja auch nicht an.
(wobei man auch da differenzieren muss. Randstad ist was anderes als Bertrandt und Brunel)
Hihi Ingenieurdienstleister find ich auch immer schön..
Die bekommen aber auch mehr als einen Hungerlohn ;)
Warum soll das bei anderen Arbeitern nicht auch gehen? Das ist bei vielen größeren Firmen so dass viele Ingenieure über die "Dienstleister" angestellt sind. Festanstellungen gibt es oft nur noch über den Weg mal als Dienstleister für die Firma gearbeitet und dabei gut angestellt zu haben. Über den Weg finden mittlerweile immer mehr Ingenieure den Weg zur Festanstellung in der Industrie.
Gruß Meik
Die bekommen aber auch mehr als einen Hungerlohn ;)
Warum soll das bei anderen Arbeitern nicht auch gehen? Das ist bei vielen größeren Firmen so dass viele Ingenieure über die "Dienstleister" angestellt sind. Festanstellungen gibt es oft nur noch über den Weg mal als Dienstleister für die Firma gearbeitet und dabei gut angestellt zu haben. Über den Weg finden mittlerweile immer mehr Ingenieure den Weg zur Festanstellung in der Industrie.
Gruß Meik
:Cheese:
und wo bitte ist jetzt der Unterschied zur Zeitarbeit ??
nur weil die einen an der Rothenbaumchaussee sitzen und die anderen am Bahnhof
nur weil die einen gerade mal lesen und schreiben können und die anderen nen Uniabschluss haben
nee - Zeitarbeit ist das ganz genauso
also "wenig qualifizierte AN" ist auch eine etwas "wenig qualifizierte Aussage"
SCNR :Lachen2:
was wäre den deiner Meinung nach treffender? ;)
Die bekommen aber auch mehr als einen Hungerlohn ;)
Gleicher Job, reales Beispiel
44 T€/a richtiger Arbeitgeber
35T€/a Ingenieurdienstleister
Am Ende des Monats, wenn die anderen Kollegen ihre Boni kriegen (und VWL, Firmenwagenkonditionen...), darf man seinen Stundenzettel abgeben. Wenn Du Pech hast, kriegste auch immer nur nen 3-Monatsvertrag und weißt 3 Tage vor Ablauf, ob der verlängert wird. Wenn Du Glück hast, bist Du Lückenbüßer, Fachidiot, der alle 2 Jahre in ner neuen Firma arbeitet und in der Pension wohnt. Weltniveau.
Aha, was meinst Du denn damit?
Frag mal die ganzen Hartz-4er, die von der Agentur zu den Sklaventreibern gezwungen werden nach ihrer Behandlung dort.
Gleicher Job, reales Beispiel
44 T€/a richtiger Arbeitgeber
35T€/a Ingenieurdienstleister
Am Ende des Monats, wenn die anderen Kollegen ihre Boni kriegen (und VWL, Firmenwagenkonditionen...), darf man seinen Stundenzettel abgeben. Wenn Du Pech hast, kriegste auch immer nur nen 3-Monatsvertrag und weißt 3 Tage vor Ablauf, ob der verlängert wird. Wenn Du Glück hast, bist Du Lückenbüßer, Fachidiot, der alle 2 Jahre in ner neuen Firma arbeitet und in der Pension wohnt. Weltniveau.
dazu kommt dann noch ein anderer Urlaubsanspruch, sowie schlechte Vergütung von Überzeit, da die Wochenarbeitszeit höher ist.
Ein Problem ist doch auch das sehr viele Facharbeiterjobs nur noch über Zeitarbeit angeboten werden.
Wenn man mal eine Stellenbörse aufruft werden doch sicher 80% der Stellen in der Industrie nur noch über Zeitarbeit angeboten und das hat mit Beschäftigungsspitzen abfangen nichts mehr zu tun.
was wäre den deiner Meinung nach treffender? ;)
naja ich persönlich kann mit Begriffen wie Produktionshelfer, ungelernte Hilfskraft, Facharbeiter, gewerblich oder kaufmännisch
eher was anfangen als "wenig qualifziert"
Ungeachtet meiner völlig überteuerten Ausbildung, meiner nutzlos vegetierenden Kenntnisse in diversen Bereichen , meiner unendlichen Berufserfahrung in Frühjugendlicher und Präuniversitärer Zeit, als auch viele aktuelle Fortbildungsmaßnahmen, die mich in unserer Gesellschaft völlig zu unrecht als "hochqualifiziert" einstufen würde, würde wohl ein KFZ Meister schimpfend und wütend durch die Werkstatt hüpfen, wenn ich ihm als hochqualifiziert angekündigt worden wäre und den Kühlwassertank nicht vom Scheibenspritzwassertank unterscheiden kann. ;)
Jetzt hört ma wieder auf zum Jammern :Huhu:
Ich bin auch bei einem Ingenieurdienstleister (fest)angestellt und das mit Absicht.
Auf die grossen unserer Branche kann ich momentan sehr gut verzichten, weil dort eben soetwas passiert wie, wir haben die Arbeit mit 120 Leuten geschafft und könnten mal probieren ob auch 90 reichen.
Mit Zeitarbeit hat das allerdings bei weitem nichts zu tun und sich einen Ingenieur einzukaufen ist auch nicht unbedingt billiger, als sich einen fest anzustellen.
Nur hat man sie halt schneller wieder los, unsere Verträge liefen immer auf ein halbes Jahr.
dazu kommt dann noch ein anderer Urlaubsanspruch, sowie schlechte Vergütung von Überzeit, da die Wochenarbeitszeit höher ist.
hmm also ich bin nicht bei der Zeitarbeit beschäftigt - aber was um Himmelswillen ist Vergütung von Über(stunden)zeit??
Also ich hab sowas nicht - weder ne schlechte, noch ne gute...
... ich ihm als hochqualifiziert angekündigt worden wäre und den Kühlwassertank nicht vom Scheibenspritzwassertank unterscheiden kann. ;)
Waschwassertank ;)
naja ich persönlich kann mit Begriffen wie Produktionshelfer, ungelernte Hilfskraft, Facharbeiter, gewerblich oder kaufmännisch
eher was anfangen als "wenig qualifziert"
Ungeachtet meiner völlig überteuerten Ausbildung, meiner nutzlos vegetierenden Kenntnisse in diversen Bereichen , meiner unendlichen Berufserfahrung in Frühjugendlicher und Präuniversitärer Zeit, als auch viele aktuelle Fortbildungsmaßnahmen, die mich in unserer Gesellschaft völlig zu unrecht als "hochqualifiziert" einstufen würde, würde wohl ein KFZ Meister schimpfend und wütend durch die Werkstatt hüpfen, wenn ich ihm als hochqualifiziert angekündigt worden wäre und den Kühlwassertank nicht vom Scheibenspritzwassertank unterscheiden kann. ;)
Ok, dann nennen wir es halt so, lass ja mit mir reden....:Blumen:
Mit Zeitarbeit hat das allerdings bei weitem nichts zu tun und sich einen Ingenieur einzukaufen ist auch nicht unbedingt billiger, als sich einen fest anzustellen.
Nur hat man sie halt schneller wieder los, unsere Verträge liefen immer auf ein halbes Jahr.
Doch - genau das ist Zeitarbeit
Du hast einen AV mit dem Zeitarbeitsunternehmen (von mir aus auch Personaldienstleister) und dieses hat einen AÜV mit dem Kunden, bei dem Du Deine Arbeit ausführst.
GENAU DAS IST ZEITARBEIT
nur leider verstehen die meisten Leute darunter die großen Ausbeuterfirmen
die sind genau so scheiße wie andere Arbeitgeber die fest anstellen (Schlecker, Lidl, etc..)
Es hat nichts damit zu tun, ob es Zeitarbeit ist, sondern wie die große Masse aggiert und die will absahnen, Kohle machen, egal in welchem Segment.
Nur mal ein kleiner Gedanke am Rande:
Die meisten Leute, die jetzt aus der Leiharbeit entlassen werden, wären ohne das Modell Zeitarbeit nie eingestellt worden...
(ändert nix daran, dass Zeitarbeit unschön ist, aber eben wesentlich besser als wie nix)
Nur mal ein kleiner Gedanke am Rande:
Die meisten Leute, die jetzt aus der Leiharbeit entlassen werden, wären ohne das Modell Zeitarbeit nie eingestellt worden...
(ändert nix daran, dass Zeitarbeit unschön ist, aber eben wesentlich besser als wie nix)
Das Ergebnis ist jedoch das gleiche!
Zeitarbeit bietet sicher Chancen, nur werden halt immer mehr "normale " Arbeitsplätze ersetzt.
Nur mal ein kleiner Gedanke am Rande:
Die meisten Leute, die jetzt aus der Leiharbeit entlassen werden, wären ohne das Modell Zeitarbeit nie eingestellt worden...
naja - das wird gerne mal behauptet, aber ob dem wirklich so ist?
Grds. wenn Arbeit da ist, die in irgendeiner Form bezahlt wird, dann muß sie auch gemacht werden von irgendjemandem.
(ändert nix daran, dass Zeitarbeit unschön ist, aber eben wesentlich besser als wie nix)
Ich weiß, dass dies immer gesagt wird und zu einem großen Anteil mag dies auch stimmen, aber ich finde Zeitarbeit hat eben auch ihren Reiz, für bestimmte Menschen in bestimmten Situationen.
Am eigenen Beispiel: Nach der Hausarbeit im Staatexamen haste ne "Wartezeit" bis zum mündl. von über 3 Monaten.
Ich brauchte damals dringend Kohle, hatte keine Ahnung wie ich die nächste Miete, geschweige denn das Geld für Essen aufbringen sollte. Ich hätte jetzt zum Schwarzen Brett an der Uni tingeln können und nen Kneipenjob machen können - super. Ich hab lieber auf die schnelle ne Mappe zusammengehauen, ein Anschreiben zusammengekleistert an zwei Zeitarbeitsfirmen gejagt und bin für ne Woche an die Ostsee zu Muttern gefahren, um wieder ein Mensch zu werden. Im Urlaub hatte ich über Internet Kontakt, hab ein Bild nachgeschickt, 2x telefoniert. 10 Tage nach Absenden der Unterlagen, hatt ich ein Vorstellungsgespräch bei der Zeitarbeitsfirma, direkt nen Vertrag und 11 Tage später den ersten Einsatz und das erste Geld.
Für mich war damals die Zeitarbeit ein Segen, weil es so schnell ging.
Wer nimmt mir denn die Möglichkeit mich aus einem Anstellungsverhältnis bei einer Zeitarbeitsfirma heraus woanders oder auch bei dem Kunden selber fest zu bewerben? Niemand.
naja - das wird gerne mal behauptet, aber ob dem wirklich so ist?
Grds. wenn Arbeit da ist, die in irgendeiner Form bezahlt wird, dann muß sie auch gemacht werden von irgendjemandem.
Mag für einen Teil der Stellen gelten. Aber die Unsicherheit, wann man wen rausschmeißen kann, erhöht die Kosten der Arbeit. Die verschiebt man dann dahin, wo sie günstig ist. Die Wirtschaft ist da seeehr schnell.
kaiseravb
24.10.2008, 18:24
Das Ergebnis ist jedoch das gleiche!
Zeitarbeit bietet sicher Chancen, nur werden halt immer mehr "normale " Arbeitsplätze ersetzt.
Halte ich für ein Gerücht. Das kommt sicher vor, von einer (übrigens Gummiforumlierung, das kann nämlich alles heißen) "werden immer mehr" kann wohl nicht die Rede sein. Das hätte ich dann doch gerne belegt. (Soundsoviele reguläre Arbeitsplätze weggefallen bei im gleichen Zeitraum soundsoviele Zeitarbeitsverhältnisse neu entstanden genügt nicht als Nachweis. ;) Sofern das überhaupt so ist.)
Doch - genau das ist Zeitarbeit
Du hast einen AV mit dem Zeitarbeitsunternehmen (von mir aus auch Personaldienstleister) und dieses hat einen AÜV mit dem Kunden, bei dem Du Deine Arbeit ausführst.
GENAU DAS IST ZEITARBEIT
Ein entschiedenes nein, es gibt einen Unterschied zwischen Dienstleistungsunternehmen und Arbeitnehmerüberlassung. In den Verträgen war Art und Umfang der Dienstleistung geregelt und es gab keinen AÜV.
Halte ich für ein Gerücht. Das kommt sicher vor, von einer (übrigens Gummiforumlierung, das kann nämlich alles heißen) "werden immer mehr" kann wohl nicht die Rede sein. Das hätte ich dann doch gerne belegt. (Soundsoviele reguläre Arbeitsplätze weggefallen bei im gleichen Zeitraum soundsoviele Zeitarbeitsverhältnisse neu entstanden genügt nicht als Nachweis. ;) Sofern das überhaupt so ist.)
:Lachanfall: was hast Du denn hier für eine Sig :Lachanfall:
bei dem Gerülpse würde Dich sogar ranstadt rausschmeißen :Lachen2:
Ein entschiedenes nein, es gibt einen Unterschied zwischen Dienstleistungsunternehmen und Arbeitnehmerüberlassung. In den Verträgen war Art und Umfang der Dienstleistung geregelt und es gab keinen AÜV.
Kenn ich auch anders
(Bsp Brunel).
Beim Ingenieurbüro (Auftragsbezogen) ist das so wie Du's gesagt hast.
Ein entschiedenes nein, es gibt einen Unterschied zwischen Dienstleistungsunternehmen und Arbeitnehmerüberlassung. In den Verträgen war Art und Umfang der Dienstleistung geregelt und es gab keinen AÜV.
womit Du dann auch nicht unter das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz fällst ergo einen pupsnormalen Anstellungsvertrag genießt - also Festanstellung mit kompletten Kündigungsschutz und dem ganzen Pipapo und Deine Arbeitssituation hier in diese Diskussion überhaupt nicht hingehört.
Oder gibt es noch was "dazwischen" also zwischen Festanstellung und Zeitarbeit und ich mein jetzt nicht befristete Verträge.
Die du doch hattest oder nicht - also immer 6monatsverträge, befristet, beim selben Arbeitgeber? wie häufig denn?
edit. langsam könnt es für Deinen Dienstleister eng werden, wenn durch Kettenarbeitsverträge objektiv Kündigungsschutzregeln umgangen werden
und btw stellt sich dann auch die Frage, ob dies wirklich "schöner" ist als "ehrliche" Zeitarbeit
Hmm, das scheint bei den Dienstleistern auch individuell verschieden zu sein. Ich kenne ein paar Leute die mit mehr als 35t€ da angefangen haben oder zumindest relativ schnell mehr bekommen haben.
Was mich aber bei den Ingenieuren wundert dass so viele Firmen darauf zurückgreifen. Da findet auch ein ziemlicher Wissenstransfer zur Konkurrenz statt. Das Know-How haben bei dem was man an Dienstleister abgibt halt andere Leute anstelle der eigenen Mitarbeiter. Könnte mir vorstellen dass damit noch einige in Zukunft auf die Nase fallen.
Gruß Meik
Die du doch hattest oder nicht - also immer 6monatsverträge, befristet, beim selben Arbeitgeber? wie häufig denn?
edit. langsam könnt es für Deinen Dienstleister eng werden, wenn durch Kettenarbeitsverträge objektiv Kündigungsschutzregeln umgangen werden
Wahrscheinlich gehöre ich in diese Diskussion wirklich nicht hin, aber es war von Ingenieurdienstleistung die Rede und das machen wir im weitesten Sinne auch.
Natürlich bin ich Festangestellt und die 6 Monate bezogen sich auf die Laufzeit des Auftrages, den ich als Projektleiter mit dem jeweiligen Grossunternehmen abgeschlossen habe.
So und jetzt gehe ich nach Hause :Huhu:
Volkeree
24.10.2008, 18:57
Interessante Diskussion.
Ich habe mich, da ich es wohl nie brauchen werde, noch nie mit dem Thema Zeitarbeit beschäftigt. Ich stelle zwar auch fest, dass man jeder Ecke mittlerweile so einen Dienstleistungsbetrieb findet, hätte aber eher gedacht, dass sich diese hauptsächlich an Hilfsarbeiter und zeitweise auch an Facharbeiter richtet.
Aber wie es scheint werden da wirklich Jobs vom aushilfsweisen Rasenmähen bis zum hochqualifizierten Job angeboten.
Volker
Halte ich für ein Gerücht. Das kommt sicher vor, von einer (übrigens Gummiforumlierung, das kann nämlich alles heißen) "werden immer mehr" kann wohl nicht die Rede sein. Das hätte ich dann doch gerne belegt. (Soundsoviele reguläre Arbeitsplätze weggefallen bei im gleichen Zeitraum soundsoviele Zeitarbeitsverhältnisse neu entstanden genügt nicht als Nachweis. ;) Sofern das überhaupt so ist.)
http://www.boeckler.de/pdf/wsimit_2008_06_seifert.pdf viel Spaß beim lesen :Huhu:
neonhelm
24.10.2008, 20:15
Interessante Diskussion.
Ich habe mich, da ich es wohl nie brauchen werde, noch nie mit dem Thema Zeitarbeit beschäftigt.
Nun ja, wie wir wissen, sind die Moeglichkeiten auszulagern ja fast unbegrenzt. Da kann es auch schnell zum Rent-a-Cop kommen... :Cheese:
Bleierpel
24.10.2008, 20:29
Nur mal ein kleiner Gedanke am Rande:
Die meisten Leute, die jetzt aus der Leiharbeit entlassen werden, wären ohne das Modell Zeitarbeit nie eingestellt worden...
(ändert nix daran, dass Zeitarbeit unschön ist, aber eben wesentlich besser als wie nix)
Ich frag mich manchmal, wie das unser Väter und opa's gemacht haben, die Firmen gegründet und aufgebaut haben....
Hab mal mit 'nem Unternehmer (im Sinne des Wortes) aus dem schwarzen Wald gesprochen. Der war 70 und stolz drauf, sein Leben lang keinen rausgeschmissen zu haben, weil keine Arbeit da war.
Er sagt wörtlich: "Wenn keine Arbeit da war, war's nicht die Sculd vom Karl an der Fräsmaschine, sondern meine. Soll er dafür büsse müsse???" Dann haben wir alle den Besen in die Hand genommen und den Hof gekehrt.....
.... Joh, ist wahrscheinlich Sozial-Romantik, hat aber auch mit Verantwortung zu tun!
Die Frage nur ob das vor 70 Jahren so war wie heute ;)
Gerade Internet und Mobilität sorgen dafür dass Firmen nicht mehr nur lokal sondern überregional konkurrieren. Und Angestellte bezahlen obwohl kein Geld reinkommt geht nicht lange gut. Wenn er nie jemanden rausgeschmissen hat und nicht Pleite ging hatte er halt im Mittel immer genug Aufträge, sonst hätte das nicht funktioniert.
Andererseits sind heute auch einige Firmen verdammt schnell dabei Leute vor die Tür zu setzen :(
Gruß Meik
Nur mal ein kleiner Gedanke am Rande:
Die meisten Leute, die jetzt aus der Leiharbeit entlassen werden, wären ohne das Modell Zeitarbeit nie eingestellt worden...
Naja, Leiharbeit gibt es mittlerweile auch im großen Umfang bei Hochqualifizierten. Damit werden ganze Abteilungen an Leiharbeitsfirmen übertragen. Letztendlich geht es um Lohndrückerei und darum, die Leute wieder schnell vor die Türe zu setzen. Es geht hier nicht um Arbeitslose, denen man den Einstieg ins Beruflegen erleichtert. Ich war kürzlich (als "Hochqualifizierter") auf Arbeitssuche und mußte mein Verhältnis zur Leiharbeit auch neu sortieren. Da hat sich in den letzten Jahren einiges getan, gerade in der IT Branche.
kaiseravb
24.10.2008, 21:56
http://www.boeckler.de/pdf/wsimit_2008_06_seifert.pdf viel Spaß beim lesen :Huhu:
Du gestattest, dass ich es heute nicht mehr lese, aber morgen führe ichs mir mal zu. Vielen Dank schonmal. :)
RibaldCorello
24.10.2008, 22:14
Naja, Leiharbeit gibt es mittlerweile auch im großen Umfang bei Hochqualifizierten. Damit werden ganze Abteilungen an Leiharbeitsfirmen übertragen. Letztendlich geht es um Lohndrückerei und darum, die Leute wieder schnell vor die Türe zu setzen. Es geht hier nicht um Arbeitslose, denen man den Einstieg ins Beruflegen erleichtert. Ich war kürzlich (als "Hochqualifizierter") auf Arbeitssuche und mußte mein Verhältnis zur Leiharbeit auch neu sortieren. Da hat sich in den letzten Jahren einiges getan, gerade in der IT Branche.
Nun, wenn man es genau nimmt, dann ist die ganze Beraterbranche Zeitarbeit auf einem hohen Niveau
kaiseravb
24.10.2008, 22:34
http://www.boeckler.de/pdf/wsimit_2008_06_seifert.pdf viel Spaß beim lesen :Huhu:
Ok, jetzt hab ichs doch gleich gelesen. Einige Anmerkungen.
Zunächst finde ich den Artikel obwohl gewerkschaflich verursacht erstaunlich sachlich und vor allem sachlich erstaunlich :Lachen2: korrekt.
Dennoch stützt er die These "es werden immer mehr reguläre Arbeitsverhältnisse ersetzt" eigentlich nicht. Speziell das "immer mehr". Tatsache ist wohl, dass reguläre Arbeitsverhältnisse ersetzt werden. Um das "immer mehr" zu stützen fehlen leider detaillierte Angaben über die Entwicklung dieses Vorgehens. Diese dürften nach meiner Einschätzung nicht statistisch einwandfrei zu beschaffen sein, drum steht das wahrscheinlich auch so nicht im Text. ;) Wenn ich mal überschlage liegt die Zahl der möglichen betroffenen Arbeitsverhältnisse je nach zugrundegelegten Werten zwischen mindestens 50 000 und höchstens 70 000 bei einer Gesamtzahl von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von irgendwie etwa 27 Millionen, also ungefähr ein Viertel Prozent. Das dürfte nicht ausreichend sein, um aus einer etwas einseitigen Befragung von Betriebsräten, also keine gesicherten Daten, eine zuverlässige Aussage zu treffen. Dies berücksichtigt halte ich die Einschätzung: wird gemacht, ist aber kein grassierendes Massenphänomen im Moment durchaus für korrekt.
Danke für den Artikel, sehr interessant. :)
.... Joh, ist wahrscheinlich Sozial-Romantik, hat aber auch mit Verantwortung zu tun!
Ich glaub mit diesem Post triffst du genau des Pudels Kern.
Es geht wahrscheinlich gar nicht darum, ob Zeitarbeit gut oder schlecht ist, ob es Ausbeuter sind oder bestehende Arbeitsschutzregelungen ausgehebelt werden. Das schaffen viele Firmen auch ohne das Mittel der Zeitarbeit.
Es geht darum, ob Menschen, die andere Menschen beschäftigen bzw. einstellen Verantwortung dafür übernehmen, dass dieser Mensch und nicht nur die Personalnummer oder eine Kostenstelle, bei ihm arbeit, mit allem was dazu gehört.
Es gehört für mich in die gleiche Schublade, wie die Frage, ob ein Firmeninhaber oder Geschäftsführer solide wirtschaftet und für Nachhaltigkeit und Bestand sorgt.
Die Sucht nach dem Profit und die schier grenzenlose Gier nach dem Geld führt in allen Bereichen zu den Mißständen und Mißverhältnissen die wir so häufig anklagen, nicht nur in der Zeitarbeit. Aber in dieser Branche wird es so deutlich, weil hier die "Ware" oder das zu vertreibende "Gut" der Mensch selbst bzw. die menschliche Arbeitskraft ist und von daher stößt es doch bei den meisten (häufig auch zurecht) so übel auf.
Zeitarbeit kann ein guter Ersatz oder Baustein sein für unternehmerisches Arbeiten und Denken, ebenso wie für die eigene persönliche Arbeits- und Lebensplanung. Aber es muß, wie überall sonst, maßvoll und mit Bedacht, mit Achtung vor dem Menschen und wie Du so schön sagtest, mit dem Bewußtsein für Verantwortung eingesetzt werden.
Bleierpel
24.10.2008, 23:15
Die Frage nur ob das vor 70 Jahren so war wie heute ;)
Gerade Internet und Mobilität sorgen dafür dass Firmen nicht mehr nur lokal sondern überregional konkurrieren. Und Angestellte bezahlen obwohl kein Geld reinkommt geht nicht lange gut. Wenn er nie jemanden rausgeschmissen hat und nicht Pleite ging hatte er halt im Mittel immer genug Aufträge, sonst hätte das nicht funktioniert.
Andererseits sind heute auch einige Firmen verdammt schnell dabei Leute vor die Tür zu setzen :(
Gruß Meik
Ich kenne diesen Mann schon länger. Er ist Unternehmer reinsten Wasser's und hat in der Tat immer etwas unternommen, um seiner sozialen Verantwortung gerecht zu werden und seinen Leuten Arbeit zu verschaffen....
Zu seinem Handeln gehörte natürlich auch, dass er seinen Leuten Überstunden beschert hat, wenn's mal richtig gut lief. Aber die kamen auch ohne Murren. Sie wußten, der Alte ist für uns da, wenn wir ihn brauchen, folglich sind wir da, wenn er uns braucht....
Ich fand dieses Verhältnis von Geben und Nehmen einfach genial!
Bleierpel
24.10.2008, 23:18
Ich glaub mit diesem Post triffst du genau des Pudels Kern.
Es geht wahrscheinlich gar nicht darum, ob Zeitarbeit gut oder schlecht ist, ob es Ausbeuter sind oder bestehende Arbeitsschutzregelungen ausgehebelt werden. Das schaffen viele Firmen auch ohne das Mittel der Zeitarbeit.
Es geht darum, ob Menschen, die andere Menschen beschäftigen bzw. einstellen Verantwortung dafür übernehmen, dass dieser Mensch und nicht nur die Personalnummer oder eine Kostenstelle, bei ihm arbeit, mit allem was dazu gehört.
Es gehört für mich in die gleiche Schublade, wie die Frage, ob ein Firmeninhaber oder Geschäftsführer solide wirtschaftet und für Nachhaltigkeit und Bestand sorgt.
Die Sucht nach dem Profit und die schier grenzenlose Gier nach dem Geld führt in allen Bereichen zu den Mißständen und Mißverhältnissen die wir so häufig anklagen, nicht nur in der Zeitarbeit. Aber in dieser Branche wird es so deutlich, weil hier die "Ware" oder das zu vertreibende "Gut" der Mensch selbst bzw. die menschliche Arbeitskraft ist und von daher stößt es doch bei den meisten (häufig auch zurecht) so übel auf.
Zeitarbeit kann ein guter Ersatz oder Baustein sein für unternehmerisches Arbeiten und Denken, ebenso wie für die eigene persönliche Arbeits- und Lebensplanung. Aber es muß, wie überall sonst, maßvoll und mit Bedacht, mit Achtung vor dem Menschen und wie Du so schön sagtest, mit dem Bewußtsein für Verantwortung eingesetzt werden.
Perfekt formuliert!
Perfekt formuliert!
Ja, geht aber voll an der Realität vorbei.
Ja, geht aber voll an der Realität vorbei.
Ich hab Dir doch gesagt, Du hättest Dich bei uns bewerben sollen, dann würdest Du diesen Satz jetzt nicht geschrieben haben. :)
Ich hab Dir doch gesagt, Du hättest Dich bei uns bewerben sollen, dann würdest Du diesen Satz jetzt nicht geschrieben haben. :)
Dann müßte ich mit dir arbeiten. Schlimmer kann´s kaum kommen. :Huhu:
Dann müßte ich mit dir arbeiten. Schlimmer kann´s kaum kommen. :Huhu:
:Lachen2: wahrscheinlich hast Du sogar Recht damit...
Aber zum Ausgleich würde ich dann bei Deinem Lauftraining mit dem Fahrrad neben herfahren und Dich immer und immer wieder an unsere erste persönliche Begegnung auf der Laufstrecke im Kraichgau erinnern :Cheese:
Thorsten
25.10.2008, 00:28
Dann müßte ich mit dir arbeiten. Schlimmer kann´s kaum kommen. :Huhu:
Hättest ja auch zu uns kommen können. Dann wäre dir Kampa erspart geblieben :Lachen2:, aber
Nun, wenn man es genau nimmt, dann ist die ganze Beraterbranche Zeitarbeit auf einem hohen Niveau
damit hat er in einigen Fällen nicht ganz unrecht. Insbesondere, wenn man die One-man-shows betrachtet, bei denen die Berater nicht direkt auf dem Schoß des Vorstands hocken und bunte Bilderchen malen ("Wölkchenzeichner") sondern innerhalb eines Projektes des Kunden eine kleine Aufgabe übernehmen.
Bei Großprojekten, insbesondere mit Festpreis, agiert das Beraterteam doch als recht eigenständige Einheit und macht nicht als zusätzliche Manpower die Aufgaben, die andere im Unternehmen auch machen.
Dennoch stützt er die These "es werden immer mehr reguläre Arbeitsverhältnisse ersetzt" eigentlich nicht. Speziell das "immer mehr". Tatsache ist wohl, dass reguläre Arbeitsverhältnisse ersetzt werden. Um das "immer mehr" zu stützen fehlen leider detaillierte Angaben über die Entwicklung dieses Vorgehens.
In der Stuttgarter Zeitung gab es heute einen Artikel, dass sich die Zahl der Arbeitslosen in den letzten Jahren fast halbiert hat, aber kaum sozialversicherungspflichtige Stellen geschaffen wurde. Entstanden sind hauptsächlich Minijobs.
"Etwa ein Drittel der Beschäftigten hat heute sogenannte prekäre Arbeitsverhältnisse - es findet eine Erosion der Normalarbeitsverhältnisse statt."
neonhelm
25.10.2008, 12:22
In der Stuttgarter Zeitung gab es heute einen Artikel, dass sich die Zahl der Arbeitslosen in den letzten Jahren fast halbiert hat, aber kaum sozialversicherungspflichtige Stellen geschaffen wurde. Entstanden sind hauptsächlich Minijobs.
"Etwa ein Drittel der Beschäftigten hat heute sogenannte prekäre Arbeitsverhältnisse - es findet eine Erosion der Normalarbeitsverhältnisse statt."
Woher kommt die Aussage? Nicht das sie ueberrascht. Schliesslich war es schon bei Einfuehrung der Agenda 2010 abzusehen, wo es hinfuehren wurde. Und die, die denken, sie haben einen sicheren Arbeitsplatz, wissen es halt noch nicht besser.
Aber es ist ja muessig, darueber zu jammern, sondern man muss sich halt fragen, wie man mit der Situation umgeht. Und zu den ersten Opfern gehoert dann auch die von Erpel angesprochene Loyalitaet.
Woher kommt die Aussage? Nicht das sie ueberrascht. Schliesslich war es schon bei Einfuehrung der Agenda 2010 abzusehen, wo es hinfuehren wurde.
Ja, aber jetzt gibt es halt Zahlen in Form von Statistiken, die das beweisen. Es stand auch noch dabei, dass im Raum Stuttgart 20% aller Hartz IV-Empfänger erwerbstätig sind, das Einkommen aber nicht reicht. Ausserdem sitzt ein großer Teil (25.000) eigentlich auf einer Teilzeit- oder Vollzeitstelle und 10% der Minijobber sind schon älter als 65.
neonhelm
25.10.2008, 15:04
Sind das Zahlen von der Stuttgarter Agentur?
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